Die Tagebücher von Abenteurern: Chult, ein Land vieler Geschichten (Raven Guard)

Das Tagebuch eines Soldaten: Chult, dass Land des Terrors

11. Flammerule 1488

Ich habe mich entschieden, dass ich die Ereignisse die mir und meinen neuen Kameraden in diesem sowohl exotischen als auch unheimlichen Land passieren werden… Zumindest solange die Götter, meine Feinde und vor allem meine Liebe es mir erlauben die unbekannten Gefahren die dieser Dschungel mir noch entgegen wirft zu ertragen, niederschreiben sollte. Außerdem für den Fall, dass ich meine Mission nicht abschließen kann, möchte ich dem nächsten der sich todesmutig dieser Aufgabe entgegenstellt zumindest mein erlangtes Wissen hinterlassen. Weiterhin möchte ich den Leser dieses Buches um einen Gefallen bitten. Wenn du dieses Buch aus meinen toten Händen entwendet haben solltest, dann behalte es, lies es dir durch und wenn du sicher bist, dass du mit den Informationen aus diesem Buch lebend nach Nyanzaru Hafen zurückkehren kannst, nimm das nächste Boot, bezahle es mit den Goldmünzen die du an mir findest und bringe das Buch zu meiner Verlobten Thia Amakiir nach Tethyr.
Sie ist die Tochter des Dorfobersten eines Dorfes von Waldelfen. Du findest das Dorf relativ einfach wenn du zuerst nach Mosstone reist. Die Einwohner sollten dir den Weg weisen können. Wenn du es aber auf eigene Faust probieren möchtest gehe einfach zwei Stund nach Nord-Nord-Ost, direkt in den Wald hinein. Wenn du dieser Richtung strikt folgst solltest du das Dorf finden. Schon einmal im Vorhinein möchte ich meinen größten Dank aussprechen. Nun zum wichtigen Teil.

Der Schock steckte uns allen noch in den Beinen. Neris und ich waren noch dabei alle Verletzten zu finden und zu versorgen. In den kurzen Momenten die ich hatte während wir von Verletztem zu Verletztem gingen sah ich auch Be, wie sie von Person zu Person rannte als ob sie jemanden suchen würde. Irgendwann beruhigte sie sich aber und fing auch an den Leuten zu helfen. Ich kann immer noch nicht fassen, wie ein Ereignis wie ein Rennen zu solchen Opferzahlen führen konnte. Für jeden den wir helfen konnten kamen zwei Neue bei denen unsere Hilfe vergebens war. Neris gab alles. Ich dachte zwischendurch schon, dass sie auch noch umfällt… sie wurde ja auch angegriffen. Aber wir schafften es durchzuhalten bis die Wachen es schafften auch die letzte arme Seele vom Ort des Massakers zu entfernen. Ich kann nur für mich sprechen, aber was wir da geleistet haben ging weit über meine normalen Kräfte hinaus. Wer auch immer mir die Macht gegeben hat nicht aufzugeben, sei es ein gnädiger Gott, ein mächtiger Magier oder auch nur mein Hass und Wille die es mir ermöglichen mich diesen Fluch, der unschuldige Leben kostet, zu bekämpfen. Romero und Fitz schienen sich währenddessen mit den Wachen um den Transport der Verletzten zu kümmern und Baum… naja… Sein fehlendes Einfühlungsvermögen hatte zur Folge, dass es ihn mehr interessierte ein Stück Fleisch aus den toten Dinos zu schneiden. Ich muss ihm unbedingt noch Disziplin beibringen.

Dann kam auch schon der Regen. Und mit ihm noch mehr Menschen, die unsere Hilfe brauchten. Wir konnten nicht einmal eine kleine Pause einlegen, dann kam auch schon der nächste, der genau wie Xandala am Tag zuvor, uns als Begleitschutz auf eine Reise in den Dschungel anheuern wollte. Nach langem Überlegen und der Erkenntnis, dass wir für die Reise durch den Dschungel eine „Entdeckerlizenz“ benötigen, die uns entweder viel Geld oder unsere Dienste als Begleitschutz kosten würde, willigten wir ein über Rokahs Angebot bis zum morgigen Tag nachzudenken.
Langsam kehrte auch ein gewisser Grad an Ruhe in die Stadt ein, der Himmel genauso trauernd wie die Hinterbliebenen der armen Leute, die das Rennen nicht überlebten. In diesem kurzen Moment der Klarheit wurde mir und anscheinend auch anderen von uns klar, dass wir uns noch vorbereiten müssen bevor wir uns den Gefahren dieser neuen Hölle hingeben können. Ich habe gehört, dass Fitz und Romero wieder in die Arena wollten um noch etwas zu trainieren. Sehr vernünftig. Vorallem wenn ich bedenke, dass Fitz bisher noch sehr ungeschickt mit den Werkzeugen des Krieges umging. Von Neris und Be hörte ich nur, dass sie Baum helfen wollten Rationen aus den toten Sauriern zu machen und das ist auch das einzige von dem ich noch sicher weiß, was sie heute getan haben, da sich diese drei nicht einmal Abends in der Taverne eingefunden haben, wo ich schon Zimmer und Essen für sie bezahlt hatte…

Ich selber konnte das Gefühl nicht loswerden, dass ich Schuld war dass der zweite Tyranno ausgerastet ist. Und als guter, ehrenhafter Soldat gehört es zu meiner Aufgabe mich meiner Verantwortung zu stellen. Das fand der Wachkommandat auch, empfahl mir aber da es anscheinend an etwas anderem als meiner Unfähigkeit lag, dass die Tiere ausgerastet sind, jegliche Buße die ich leisten wollte bei den Kämpfern im Süd-Westen zu suchen und ihren Kampf gegen die Untoten unterstützen. Ein fairer Vorschlag. Zum Glück konnte ich diese Angelegenheit schnell klären und mich trotz des rasant zunehmenden Regens schnell in die Taverne flüchten. Nach einiger Zeit kamen auch Fitz und Romero dazu, die anscheinend in der Arena mit dem Training von jungen Straßenkindern beschäftigt waren. Diese Stadt kann auf jeden Fall mehr Wachen gebrauchen, also habe erst einmal nichts gesagt, bis sie mir wieder die Möglichkeit unterbreiten wollten morgen an den Arena-Kämpfen teilzunehmen. Ich muss versuchen sie zu überreden, da ich nicht so viel Zeit verschwenden kann während du Thia, meine Liebe, im Sterben liegst… Und als wäre das nicht genug möchte sich noch jemand unserer Gruppe lebensmüder Urwaldforschern anschließen. Eine junge Priesterin, die anscheinend die Kraft der Hellsehung beherrscht. Anfangs wollte ich nicht noch einen Klotz an unser Bein binden, aber die Hilfe die sie angeboten hat könnte unerlässlich in der Wildnis werden. Also gehen wir morgen in den Tempel um auch sie auf die Reise vorzubereiten.

Das ganze wäre nicht so schlimm wenn ich wissen würde wo der Rest unserer Gruppe ist. Aber einfach um mein fehlerhaftes Misstrauen zu unterstreichen half uns die Priesterin und hatte eine Vision von Baum, Be und Neris, die anscheinend in einer Höhle Unterschlupf gefunden haben. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, denn wenn ich in die Nacht hineinschaue, scheint der Regen nur noch unbarmherziger zu werden. Wir sind noch etwas sitzen geblieben und haben der Priesterin einiges über unsere Herkunft und die Ereignisse erzählt die diese Gruppe zusammen gebracht haben. Mir fällt es allerdings immer noch schwer über Thia zu reden. Langsam stand dann auch jeder auf und ging Schlafen. Romero ging als Erster, denn er wollte magische Schriften in seine Ausrüstung ergänzen. Fitz war der Nächste und hatte anscheinend eine brillante Idee, denn so schnell habe ich noch nie einen so kleinen Menschen aufspringen und eine Treppe hochrennen sehen. Nun sitze ich hier alleine und schreibe dieses Buch in der Hoffnung, dass es einmal ein Abenteuerbuch sein wird, welches ich meinen Enkelkindern vorlesen kann, aber ein unangenehmer, schauriger Schatten hängt auch in diesem Moment über mir und lässt jeden kurzen Moment der Freude und Ruhe schnell vergehen. Meine Verzweiflung und mein Hass wachsen mit jeder Minute und ich kann kaum den Moment ersehnen in dem ich diesem Terror ein Ende bereiten und dem Monster, welches hinter dem ganzen stecken muss meine Hände um seine Kehle legen kann…

Ich sollte mich kurz zurückziehen und durchatmen bevor ich zu den anderen in’s Zimmer gehe… Möge wer auch immer zuhört mir beistehen…

Das Tagebuch eines Halblings: Chult, meine Heimat

Ich sitze hier und schreibe diese Zeilen, da ich noch nicht begreifen kann, was alles passiert ist.

Der Kampf war vorbei und ich fühlte mich seltsam. Die Schreie um mich herum waren furchtbar und machten es mir schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Der Geruch von Blut lag in den Gassen und Straßen. Auch wenn ich kein Problem mit Blut habe musste ich mit Übelkeit kämpfen.

Panisch sah ich mich nach meinen Brüdern um und fand sie zum Glück nicht unter den Verletzen oder Toten.
Das Adrenalin vom Kampf nahm langsam ab und ich fühlte mich merkwürdig. Einerseits stolz, dass wir die Dinos aufhalten konnten.
Aber andererseits auch müde, traurig und fertig.

Wir versuchten den Leuten so gut es ging zu helfen. Ohne genau zu wissen was ich tat hielt ich einfach meine Hand auf die Wunden bis jemand kam um sie zu verbinden. Auch die restlichen der Gruppe taten ihr Bestes um zu helfen.
Die einen erfolgreicher als die Anderen, aber alle gaben ihr Bestes und ich konnte sehen, wie auch sie mit der Situation ein wenig überfordert waren.

Die Straßen leerten sich und auch ich wollte mich eigentlich zurückziehen doch wurde ich aufgehalten, denn einer aus der Gruppe fragte mich ob ich mich ihnen anschließen wollte. Ich zögerte nicht und willigte ein. Darauf habe ich gewartet.
Keine Ahnung warum sie genau hier sind, denn sie reden alle durcheinander…und viel.
Aber als ich gefragt wurde, ob ich vielleicht einen Führer für den Dschungel kennen würde, war wohl klar, dass sie sich in die Todesfalle begeben wollten.
Und dann fiel noch das Wort Todesfluch aber auch die Piraten wurden erwähnt.
Diese Schufte machten die Meere unsicher und auch die Fischerboote sind nicht sicher vor ihnen.
Zum Glück kamen meine Brüder und mein Vater bis jetzt immer vom Fischen zurück.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als eine Stadtwache auf uns zusteuerte und Romero ansprach. Er wurde mit Kindern gesehen und diese wären jetzt verschwunden und man würde sich Sorgen machen.
Romero und Fitz wollten die Sache schnell klären und gingen in die Arena.
Sie waren noch nicht lange weg, da kam ein Mann und erzählte uns von einem Auftrag. Ich muss zugeben, dass ich nicht genau hingehört habe, denn meine Gedanken schweiften ab und zu ab und so ließ ich „die Großen“ reden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie fertig und ich schnappte mir Baum und Neris und machte mich auf dem Weg zu dem einen Dino der mitten auf der Straße lag. Es standen ein paar Leute um ihn und wir versuchten die Diskussion zu unserem Vorteil zu wenden.
Der Regen, der einsetzte kam uns zur Hilfe. Während Baum in Ruhe anfing den Dino zu zerlegen mahnte ich ihn zur Eile.
Ich wusste, dass es gleich richtig anfangen würde zu regnen und die Straßen sich dann zu reißenden Flüssen verwandeln konnten.
Endlich waren wir auf dem Weg um die anderen in der Taverne zu treffen, doch schnell wurde klar, dass wir es dorthin nicht mehr sicher schaffen würden. Die Straßen waren schon menschenleer und ich hatte mit den Wassermassen wirkliche Probleme.
Der einzige Unterschlupf der mir einfiel und in der Nähe war, war mein zu Hause und so führte ich die Beiden in das bescheidene Heim meiner Familie.

Es war nicht groß und auch nicht besonders schick, aber wir hatten alles was wir brauchten und es war trocken. Neris trocknete uns magisch und Baum wollte unbedingt kochen. Aber bevor wir damit starteten machte ich Tee aus Olisubablättern.
Dann holte ich einen weiteren Topf , ein paar weitere Zutaten und Messer.

Dann zeigte ich Baum wie man einen Dinofeuereintopf zubereitet. Er folgte meinen Anweisungen und fragte und fragte und fragte.
Mir drehte sich alles und jetzt verstand ich endlich meine Eltern, die ab und zu genervt auf meine Fragerei reagierten.
Das Essen war endlich fertig.
Neris und ich haben es regelrecht verschlungen und sogar Baum, bei dem ich immernoch nicht weiß, was genau er ist, hat es probiert.
Erst jetzt bemerkte ich wie müde ich war.
Baum verzog sich in eine Ecke und Neris setzte sich an ein Fenster. Während sie ein Lied spielte fielen mir schon fast die Augen zu und so verabschiedete ich mich von den Beiden. Doch bevor ich mich in mein Zimmer zurückzog gab ich Neris eine Decke und ein Kissen.

Am nächsten Morgen wachte ich auf. Es ging mir großartig und ich fühlte mich gestärkt und ausgeruht. Der Regen hatte nachgelassen und würde sich hoffentlich im Laufe des Tages ganz verziehen.
Unten fand ich Baum an einem Topf.
Ich ahnte nichts gutes, doch da ich gut erzogen bin probierte ich seine Interpretation von Tee. Und was soll ich sagen?
Es schmeckte widerlich. So als würde man im Wald den Boden oder einen Baum ablecken.
Mich druchschüttelte es und Neris flüchtete nach dem Probieren des „Tees“ aus der Tür hinaus und kam nach ein paar Minuten wieder. Sie sah ein wenig bleich aus.
Ich machte mich daran Frühstück zu machen…

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner