Nasid dachte einige Zeit darüber nach, welcher Stock der längere war, jener in der Hand des Mannes, oder der in seinem Arsch. In seiner Heimat wäre er ein klassischer Eunuch gewesen, schon möglich, dass es hier auch einige gab. Als wären sie alle Brüder. Die Forscherstimme seines Intellektes stellte Vermutungen über in männlichen Eiern aufbewahrte Wesenszüge an, die abklingen, wenn eben jene der Schere zum Opfer fallen. Vermutlich wäre eine Nachfrage jedoch unpassend gewesen, daher ließ er diese Gedanken in den Nebel seines Nachgedächtnisses – wie er seine Sammlung, ehemals gedachter Gedanken nannte – sinken, gleich zu den ethlichen anderen menschlichen und nicht-menschlichen Mysterien. Häuten sich Yuan-ti? Verdursten Vampire ohne Eckzähne? Was unterscheidet kleinwüchsige, dicke Menschen von Zwergen? Wie denken Götter? Steckt eine Absicht hinter dem verdammten Regen, der immer einsetzt, wenn er beschließt, seine Reise fortzusetzen? Mysterien halt.
Fenner war verschwunden. Vielleicht war seine Nase zu sensibel für die Anwesenheit nahe des Eunuchen. Ah, da waren sie wieder. Nasid dachte doch noch über diesen Menschen nach, der da vor ihnen herstolzierte. Es war einer dieser sehr wichtigen Menschen. So wichtig, dass er wusste, dass sein eigener Name schon in drei Sekunden vergessen worden wäre, weshalb er sich nicht die Mühe zu machen brauchte, ihn zu nennen. Höflich allemal. Wenn nicht einer der Gefährten dauernd ein Notizbuch zückte, um sich Namen all dieser Wichtigtuer oder Bösewichte zu merken, würden sie noch schneller im Nachgedächtnis verschwinden und schwerer auffindbar sein, als die Eier eines Eunuchen. Das war eines der Dinge, die Nasid an seinen Gefährten schätzte. Sie alle schienen dann und wann Tagebuch zu schreiben und so konnten sie sich stets gegenseitig an die Namen von Wirten, Schankmaiden, Lords und den ethlichen Herrscherhäusern erinnern. Mancher Magier hätte ob solcher Kompensationsstrategien schwere Gedächtniskrankheiten vermutet, doch Nasid war damit ganz entspannt. Es funktionierte und sie hatten noch niemanden umgebracht, weil sie den Namen verwechselten. Dem stolzierenden Mann hinterher schwebend machte er sich Notizen für später. Gedanken über Stöcke, Eunuchen und Yuan-Ti aufschreiben für eine Nachwelt. Oder wieso eigentlich? Damit einst eine Heldengruppe sein Tagebuch in einer fallengespickten, bemonsterten Höhle finden würde, und sich entscheiden könnte, seine epische Queste zuende zu führen? Hoffentlich nicht. Nein, eigentlich wusste er, wieso er es tat. Eine Situation beim passieren sarkastisch, ironisch oder lustig zu finden macht Spaß, doch das eigentliche Erhabenheitsgefühl passierte nun doch, beim wiederkäuen. Sei es in Gedanken, oder halt in Schriftform. Es nagte ein wenig an ihm, dass er das ganze nur tat, um sein Ego zu streicheln und sich in seiner offensichtlichen Überlegenheit zu bestärken. Äh. Was er natürlich nicht nötig hatte, weil das ja Fakten waren, beruhigte er sich gleich wieder. Puh, was ein langer Weg, doch vielleicht lag auch nur das Frühstück noch so schwer im Magen. Und nun waren sie auf dem Weg zum Mittagessen, um von diesem Kauz dort – hoffentlich nicht – oder Lord Dolo die hiesigen Sitten in gehobener Gesellschaft beigebracht zu bekommen. Xhorgul war tatsächlich sehr unterhaltsam mit seinem zwergischen Pragmatismus. Nasid würde wetten, er könnte auch Straußenei bloß mit seinem Hammer essen. ..und vermutlich auch zubereiten.
Der Rest der Truppe ließ, so hatte Nasid den Eindruck, es mehr oder minder über sich ergehen, da das Vorwissen sehr unterschiedlich war, oder aber, wie in seinem Fall aus anderen kulturellen Kreisen stammte. In seinem Elternhaus hatten die Sklaven einfach immer entsprechendes Besteck zum Essen mitgebracht und wurden ausgepeitscht, wenn sie einen Fehler machten. Verschob die Fehlerschuld. Irgendwie angenehm, dachte Nasid, als er vor dem Sammelsurium an messer- und gabelähnlichen Werkzeugen saß. Immerhin gab der Lord höchstselbst sich die Ehre. Der Mann wollte sich den Trupp offensichtlich warm halten. Wusste er wohl, dass sie alle mit Hochdruck daran arbeiteten, die Geschichte vorm Ball erledigt zu haben?
Es vergingen bloß drei Tage, in denen die Gruppe sich rudimentär absprach, was sie machen wollte. Rylan fand in den Tavernen Neuigkeiten über ein weiteres Haus und erzählte von Nachrichtentürmen, die Botschaften zwischen Westtor und Tesir übermittelten und suchte dort nach hinweisen. Fenner war meistens weg und Nasid vertraute darauf, dass der Halbork bestimmt irgendetwas sinnvolles tat. Oder? …Hundedamen… verdammt, da waren die Nachgedanken wieder. Aus! …würde da ein Halb-Hork rauskommen? Oder wird das dann Ound genannt? Hork klingt irgendwie flüssiger. Jetzt aber aus! Irgendwann wollte Fenner bedröppelt, blaß – sogar eher grün – um die Nase und irgendwie schuldig dreinblickend mit Arat reden. Nasid ließ ihnen die Zeit und erfuhr auch später nicht, worum es ging. Gibt es nicht Worgs? Vielleicht hatten Orks und Wölfe.. und dann war es allen zu peinlich darüber zu reden und sie nannten es Warg?
Aaaah. Nasid sah von seinen Aufzeichnungen auf, die er machte, während er aus Arats Zauberbuch den Dimensionsanker lernte. Kurze Pause. Xhorgul nutzte seine Schmiedepausen meist für Zwergenbier, doch Nasid war sich nicht sicher, wie gut die Idee wäre. Nein. Eigentlich war er sich sicher, dass es keine gute Idee war, wenn er später noch Ausspähen wollte. Wer weiß, wo er sonst rauskäme.
Ja, was machte der qazzam eigentlicht? Immer wieder schmiedete er, dann war er unterwegs. Er hatte bereits beträchtliches Wissen herangebracht, sowohl aus Büchern, als auch aus Tempeln und wollte irgendwelche Besorgungen machen.
Mit Arat zusammen zu sitzen und gegenseitig Zauber auszutauschen für das kommende Projekt war befriedigend. Auf Reisen hatte Nasid immer wieder einzelne Magier gefunden, mit denen er sich austauschen konnte und Arat hatte einiges anzubieten, was Nasid interessierte. Eine Bibliothek wäre freilich schöner gewesen, als neben einer Schmiede, in der ein Zwerg heilig besengt auf Stahlsorten herumdreschte, die Nasids Meinung nach eifach nicht dafür gemacht waren, bearbeitet zu werden. Aber sag das mal einem Zwerg.
Ja, viel mehr passierte eigentlich nicht. Ah, doch. Nach Arats Versuch, den Siegelring zu identifizieren, der irgendwie fehlgeschlagen war, wagte er den Selbstversuch. Was sehr unspektakulär blieb. Keine Flammensäule, kein blaß werden und die letzten Worte aushauchen, keine mystische Stimme, die böse lachend im Äther verschwindet und sagt, Arats Geist sei jetzt sein. Nichts. Einfach Nichts. Als dann jedoch die Ausspähungszauber schief liefen, vermuteten die beiden Magier messerscharf einen Zusammenhang zum Ring und nachdem Xhorgul den Fluch auf dem Ring unterdrücken und Rylan den Nadelmechanismus ausschalten konnte, war Arat wieder befreit von dem Ring, von dem bisher im wesentlichen bekannt war, dass er Türen öffnen konnte.
Ein geglücktes Ausspähen Arats war noch interessant, denn es führte ihn und Nasid promt teleportierender Weise gegen eine magische Barriere des hisigen Wachgebäudes, wo sie herausfanden, dass die Sklavinnen gleichzeitig die Musikerinnen waren. Die Instrumente sind also eine Sackgasse. Seltsamerweise, oder einfach, um etwas – mehr oder minder – sinnvolles zu tun zu haben, entschied Nasid, die beiden Mädchen zu ihrer Familie zurück zu bringen. Ein bischen Ausspähen, ein Kapitän mit Verwandschaft auf halbem Weg und es könnten Wege gefunden werden, ihnen zumindest die Schiffsreise mit ungewissem Ausgang zu ersparen. Wenn Nasid vorher noch Wege fände, in die Erinnerungen der beiden zu schauen, wäre dies jedoch vermutlich noch eine wertvolle Informationsquelle. Sie mussten die Magier ohne Vermummung, oder zumindest Hinweise auf ihre Rasse gesehen haben. Ein wenig ärgerlich, dass Nasid so vorschnell den einen Magier pulverisiert hatte, nun wussten sie nicht, ob es vielleicht Vampire oder Drow waren, die unter den Kutten steckten. Die wirklich indiskreten Fragen diesbezüglich lagen Nasid kurz auf der Zunge, doch wurden lange vorm aussprechen zum Kloß. Nein, so wichtig konnte die Information nicht sein. Noch sieben Tage. Chancen ohne Ende.
Eine Hand wäscht die andere (The Legion of the Trusted)
Einige Jahre reiste Nasid mit einem paranoiden Kleriker zusammen. Das waren tatsächlich die angenehmsten Reisejahre seines Lebens. Rurlak Swenson hatte er gehießen und meist all seine von Helm gewährte Macht dazu genutzt, nach Bösem Ausschau zu halten. So richtig zu Schlafen schien er auch nicht. All die Zeit kam Nasid nicht dahinter, was den jungen Mann so geprägt hatte, dass er vermutlich selbst gegenüber Einhörnern sein Gespühr für Böses geschärft hätte. Irgendwann trennten sich ihre Wege. Vermutlich lebte er noch. Irgendwo. Entweder in einer Einöde, einem Kloster oder auf der celestischen Ebene. Oder er starb an Schlafentzug. Sowas kam vor, hatte Nasid gehört. Oft auch bei Sklaven, die unter der Peitsche überarbeitet wurden. Es gibt halt auch dumme Sklaventreiber, die ihre, oder die Investition ihres Herren nicht richtig schätzen. Nasid denkt an solche Menschen oft wie an Kinder, die Schmetterlingen die Flügel ausreißen. Auf bestimmte Art Dumm und vielleicht bloß vom Schicksal auserkoren, kein Gewissen ausgebildet zu haben. Seis drum, die Schmerzen der Verbrennungen durch den Blitz des Magiers rissen ihn aus seinen Tagträumen, während sie in der Kutsche der Wächter zur Stadt rollten. Dieser verdammte Zwerg verlangte wohl einen Kniefall vor seinem Moradin, um ihn endlich zu heilen. Nasid würde sich gut überlegen müssen, wie sehr er sich in Gefahr bringt, wenn Heilung so ein rares Gut ist. Xhorgul hatte Nasids leicht feindlichen, vielleicht aber auch nur aus Schmerzen zuckenden Blick aufgefangen und fragte ihn zwergisch direkt, wann er endlich Moradin bitten würde, ihn zu heilen. Da war dieser Kloß im Hals, bestimmt kam das auch von den Verbrennungen. Immerhin sollte er nicht den qazzam selbst bitten, bloß seinen Gott. Ja, es tat weh. Hinterher nicht mehr körperlich, doch der bittere Nachgeschmack auf Nasids Zunge verfolgte ihn für den Rest des Tages. Arrat und Xhorgul waren einen großen Teil der Strecke mit Grundsatzdiskussionen beschäftigt, die Nasid für ein bloßes Missverständnis hielt. Der Diener Moradins richtete den Magier offensichtlich nach seinen Maßstäben und sah die Dunkelheit und die Gefahr des moralischen Verfalls in den sehr zielstrebigen Taten Arrats, während dieser sich mit Tyrs Lehre, wie er sie versteht in Einklang erlebt und sein Handeln anders auslegte, als Xhorgul dies tat. Vielleicht jagten sie beide Phantome? Rylan verbrachte die Fahrt oben auf der Kutsche, um mit seinen Adleraugen die Gegend abzusuchen. Keine schlechte Idee, schließlich hatten die Magier es bereits zuvor geschafft, ihnen ihre Gefangenen unter der Nase weg zu schnappen. Der Feldwebel, mit dem sie die Kutsche teilten, wie auch der Torwächter schienen verkappte Studiosi der Philosphie und des Denkens zu sein, die bloß des Geldes halber der Wache beigetreten waren, so jedenfalls wirkten ihre Fragen, die Xhorguls Grundsatzhinterfragerei noch weit in den Schatten stellte. Eine wundersame Stadt. Dass es schnell und einfach gehen würde, hatte Nasid sich bereits abgeschminkt. Savras hatte sich bestimmt etwas dabei gedacht, ihn mit dieser Truppe zusammen zu bringen, oder auch sie „zuuufällig“ diesen Überfall mitbekommen zu lassen. Zumindest, so hoffte Nasid, hatten Savras und Moradin sich abgesprochen. Schachfigur im Spiel eines anderen Gottes zu sein behagte ihm gar nicht. Auch dass Arrat seine Verbindung mit Tyr so ernst nahm irritiere Nasid ein wenig. Sicher, er fühlt sich Savras verpflichtet, doch meist auch allein gelassen. Ein wenig wie ein Kind, dass seinem treulosen Vater nachweint und sich stets danach sehnt, in seine schützenden Arme genommen zu werden. Oder war er hier der treulose? Bisher hatte er gedacht, dass es allen nicht-Klerikern so gehen müsse. Erhielt der Magiewirker vielleicht wirklich auch Antworten von Tyr? Beizeiten würde er dies mit ihm bereden müssen. Als Nasid Fenner vor der Wache warten sah konnte er nicht anders, als tief irritiert in die Runde, den Himmel und in seinen Verstand zu schauen, wo oder was gerade falsch war. Rylan, Arrat und Xhorgul schienen überhaupt nicht überrascht. Fenner taucht immer irgendwo, irgendwann wieder auf, war die mit Schulterzucken vermittelte Antwort. Also doch nicht der Zitternde Daumen und eine natürlich völlig unkoordinierte Rettungsaktion für den Halbork. Das hatte auch etwas Gutes. Lord Dolo höchst selbst gab sich die Ehre, die wieder vollständige Truppe zu empfangen. Fenner schuckelte bereits ungeduldig von Bein zu Bein und rief mehrfach lautstark nach dem Lord, bis dieser sich bequemte. Die meiste Zeit überließ Nasid den anderen das Geplänkel. Interessant wurde es, als Arrat den Lord dafür anfuhr, so von oben herab zu reden, was dieser jedoch aalglatt, wie alles andere auch an sich abperlen ließ. Das Gute daran, die meiste Zeit sein Maul zu halten ist, dass wenn man es öffnet, auch auf einen gehört wird. Fenner ist der wahre Meister dieser Strategie, doch nun konnte Nasid sie sich auch zunutze machen und führte den Lord Wort für Wort vor, ihnen Essenzielles zu verschweigen, denn bisher wirkte das alles sehr, sehr falsch. Dabei mochte Nasid den Mann eigentlich. Erfahrungsgemäß wusste er aus diesen Kreisen, denen er ja selber entstammte jedoch auch, dass Falschheit oft hinter einem freundlichen Gesicht steckt und selbst die selbstlos wirkendsten Handlungen ihre zweite Seite haben können. Er dachte dabei besonders an seinen Vater, der nun wirklich zu allen seinen Kunden freundlich war. Was nichts darüber aussagte, ob er sie mochte oder nicht.
Um die Sache in Ruhe zu besprechen verabredeten sie sich für den nächsten Tag in einem Gasthaus, in dem Zimmer für sie reserviert waren. Statt der Zimmer verlegte sich die ganze Gruppe in eine Schmiede im Nebenhaus, wo Xhorgul die letzten Stunden des Tages hämmerte und Nasid sein Projekt eines schwebenden oder fliegenden Hammers vorstellte. Verrückte Idee, wo Pfeile doch viel besser flogen, aber er wollte es dem qazzam nicht schlecht reden, nachdem er ihn von seinen Schmerzen befreit hatte. Auch machte Nassid Rylan für den Fall der Fälle mit einigen Pfeilvarianten, die er ihm im ernstfall geben könnte vertraut, um nicht vor Ort ewige Erklärungen zu provozieren. Fenner und Arrat waren wie vom Erdboden verschluckt, nachdem sie sich verabschiedet hatten und kamen auch erst zum nächsten Morgen zurück. Was sie getrieben hatten, behielten sie für sich. Freudenhäuser hätte Nasid im normalfall getippt. Aber da schienen seine Gefährten nicht so klassisch für zu haben zu sein. Wer weiß, Fenner konnte sich ja verwandeln. Vielleicht eine Straßenhündin? Brr.. er konzentrierte sich wieder aufs Zauber vorbereiten und verlängern. In dieser Stadt würde er nicht ungeschützt vor die Tür gehen. Wie auch sonst nie, seit ihm gezeigt wurde, wie er die magischen Strukturen der Zauber umweben konnte. Sie hatten noch viel zu diskutieren, denn der Lord wollte sie offensichtlich auf einen Ball schleusen, wo der Sergant Fetherbe ganz vielleicht, eventuell vorhanden sein könnte und auch eine Person, die möglicherweise etwas von seinem Verbleib weiß. Das roch nach Fisch. Nein. Eigentlich stank es zum Himmel. Angenommen sie waren wirklich mehr oder weniger unbekannt und neu hier, was Nasid annehmen musste. Seine Gefährten hatten ohne Zweifel einen Ruf bei den Zwergen, doch unter Menschen und Gesocks hatte er es bisher nicht erwartet. Dennoch redete der Lord mit ihnen, als wären sie Verbündete oder enge Vertraute, während er rein logisch nicht ausschließen konnte, dass sie nicht mit den Astorian, Night Masks oder wem auch immer unter einer Decke steckten und das ganze eine Finte war, seine Macht zu untergraben, oder ihn sogar aus dem Weg zu schaffen. Glück für ihn, dass dem nicht so war, sonst hätte er das Frühstück in aller Öffentlichkeit nicht überlebt. Immerhin rückte er nun mit der Sprache heraus. Fetherbe ist ein Spion gewesen und kennt sich daher in Westtor aus, wie kein anderer auf Seite der Wache. Xhorguls lauter Meinung folgte der Konsens, dass dies eine gute Möglichkeit sei, irgendwie doch das richtige zu tun und dabei weiterhin Arrats Ziel zu folgen. Immerhin mussten sie sich so nicht mit dem Gesindel verbünden, sondern eher kämpferisch auseinandersetzen. Zugegeben, vermutlich war es sicherer und weiser, die Wache zum Feind und diesen Haufen krimineller Organisationen zum Freund zu haben, doch Nasid war froh, dass dies kein Weg ist, den sie beschreiten würden. Ein Messer zwischen den Rippen aus dem Schatten hatte noch den klügsten Magier getötet und bei so vielen Messern und so viel Schatten auf einem Haufen, wie es in Westtor sein sollte, konnte er gut darauf verzichten. Als er Xhorgul diese seine Bedenken bezüglich des „wir zeigen uns offen und lassen die Gegner kommen“ mitgeteilt hatte, stieß er auf wenig Verständnis. Der Zwerg wollte einfach den ersten Schlag einstecken und dann anfangen auszuteilen. Gut, zweifelsohne lässt sich das in solch einer Rüstung leicht sagen, das musste Nasid ihm lassen. Außerdem wirkt es ziemlich mutig und je mutiger ein Krieger wirkt, desto weniger mutig wirken seine Gegner. Auch ein Vorteil. Doch nicht Nassids Lieblingsstrategie. Seit er Savras Gabe erhalten hatte, wusste er immer gern vorher, was, wo und wem er begegnen würde, um das Schlachtfeld selber zu wählen. Eine anders geartete Weißheit, wenn man so wollte. Die erbeutete Robe passte Nasid nicht richtig, das hatten sie ausprobiert. Vielleicht würde sie Arrat passen, um einen weiteren Trumpf im Ärmel zu haben.
Die Zeit hatte morgens noch gereicht, jeweils für Arrat und Nasid einen Ausspähungszauber zu wirken. Arrat suchte nach seiner Schwester, konnte sie aber nicht finden, während Nasid mittels der gesammelten Körperflüssigkeiten in einer echt ekeligen Aktion den Vorsteher des Hauses Bleth beim Essen mit seiner Frau beobachten konnte. Von Lord Dolo erfuren sie dann später, dass Haus Bleth mit dem Haus Cormaryl verbunden ist, welche ihrerseits mit den Fireknives verbandelt sind. Doch damit nicht genug der schlechten Neuigkeiten, denn der wahre Gegner, der hinter all diesen Verbrecherorganisationen steckt scheinen die Zentarim zu sein, mit denen sich nun wirklich niemand anlegen möchte. Großartige Gelegenheit also, sich Feinde zu machen. Die Suche nach persönlichen Gegenständen Fetherbes, um ihn aufzuspüren blieb erfolglos, sie würden also zu anderen Mitteln greifen müssen und gerade Fenner schien erpicht darauf, die Gelegenheit irgendwie anders, als auf einem Ball zu lösen. Doch sollte das dem Trupp nicht gelingen, würde der Ball, verkleidet, als Wächter Lord Dolos wohl eine gute letzte Möglichkeit darstellen.
Auszug aus Fenners Tagebuch (The Legion of the Trusted)
Eine schnelle Entscheidung seitens Nasid´s und wir wurden durch Magie an den Ort versetzt an dem sich die Geflohenen vermutlich befinden würden.
Ein Zelt! Da standen wir, ein augenscheinlich Magiekundiger verließ gerade das Zelt als wir eintrafen. Er schien uns nicht bemerkt zu haben. Im Zelt befand sich ausser Nasid, Xhorgul, Arrat und mir nur noch ein Schlafender der anscheinend kurz vorher medizinisch versorgt worden war. Wir sahen uns alle an, ein wenig in Starre der Plötzlichkeit und Ungewissheit der Situation geschuldet.
Irgendwie hatten, denke ich, alle mit einer direkten Konfrontation gerechnet. Nun sah es aber so aus das ein stilles Vorgehen von Vorteil sein könnte da die Stärke bzw. Anzahl der Gegner noch ungewiss war. Also entschied ich dafür zu sorgen das es weiterhin ruhig bliebe und tötete den Schlafenden schnell und leise. Alle fühlten sich besser.
Was würde uns vor dem Zelt erwarten. Einer schaute vorsichtig aus dem Zelt und konnte in direkter Umgebung niemanden ausmachen. So verwandelte ich mich eine meiner natürlicheren Formen, einer den Menschen vertrauten Hunderasse, und ging nach draußen.
Dort war tatsächlich niemand. Es gab noch weitere Zelte, in einem schliefen einige Personen und in dem anderen gab Stimmen und reges treiben. Ich legte mich an einer unauffälligen Stelle ins Unterholz und behielt die Situation im Auge. Währenddessen meine drei Gefährten anscheinend mit der Schlachtplannung beschäftigt waren.
Plötzlich erschien Arrat vor dem Zelt und rief laut nach den Gegnern, sie sollen herauskommen und sich ergeben oder so.
Das versprach interessant zu werden.
Tatsächlich trat kurz danach der Magiekundige aus dem anderen Zelt. Ich war gespannt. Nach ein paar kurzen Worten schoß ein Blitz in Richtung Arrats. Gleichzeitig vernahm ich schon den mir vertrauten Geruch, der Magier hatte Angst, ich würde wohl liegen bleiben können. Auch Arrat schien das zu erkennen und teleportierte sich direkt vor den Gegner um die Sache persönlich mit ihm zu klären. Und da war es dann auch passiert, der Magier hatte sich eingenässt. Einen Augenblick später suchte er mit Hilfe eines Teleportationszaubers das Weite.
Kurz darauf traten auch die anderen Gefährten aus dem Zelt. Wie sich herausstellte waren in dem Zelt aus dem die Schlafgeräusche kamen tatsächlich nur schlafende bzw. verletzte. Von dort drohte keine Gefahr. In einem Weiteren Zelt befanden sich nur Vorräte.
So blieb nur das Zelt in dem es plötzlich sehr ruhig geworden war. Ich war mir ziemlich sicher das der Angstgeruch zugenommen hatte, obwohl das Zelt gut verschlossen war. Vielleicht bildete ich mir dies aber auch nur ein da das die übliche Reaktion auf das Auftreten von meinen Gefährten war.
Natürlich können auch in die enge Getriebene noch gefährlich sein und so entschieden wir uns es ihnen nicht all zu leicht zu machen. Einer würde vorne am Eingang rumnesteln, während die Anderen sich hinten einen zweiten Eingang schnitten.
Doch was war das, eine Art magische Barriere verhinderte das zerschneiden des Stoffes. Nun gut dann eben anders. Ich rief den anderen laut zu das wir das Zelt am besten in Brand stecken sollten. Der vertraute Geruch wurde wieder ein wenig stärker.
Plötzlich Vernahmen wir das bekannte Geräusch das immer entstand, wenn etwas wegteleportiert wurde. Na dass passte ja, die Gegner flohen kampflos. Wie sich kurz danach herausstellte hatten sie ihre Weibchen zurückgelassen, vermutlich dachten sie es handele sich um eine Art Balz- oder Revierkampf und als die jungen Rüden realisierten das sie unterlegen sein würden gaben sie auf und flohen. Nun denn, ich hatte kein Interesse an diesen kleinen Weibchen.
Allerdings könnte es auch sein das diese von mir aufgestellte These nicht ganz stimmt, irgendwie schienen Arrat und Xhorgul bestürzt zu sein ob des Anblicks der nackten und gefesselten Weibchen. Nasid wiederum, schien seiner Reaktion nach, die gleichen Schlüsse wie ich gezogen zu haben. Hmmmm……zwei zu zwei, naja, da ich doch schon oft falsch lag, entschied ich mich dafür dem Beispiel Arrats und Xhorgul´s zu folgen und begegnete den beiden Frauen mit Mitleid und half so gut es ging. Die anderen sahen sich um.
In einer Ecke des Zeltes war in einem Käfig eine kleines Wesen eingesperrt, irgendeine Absonderlichkeit des Waldes, vielleicht erschaffen, kaum intelligent und ohne Stimme. Es schien meine Verbundenheit zu Silvanus zu spüren und wollte nicht mehr von meiner Seite weichen. Ich ließ es gewähren, es wog nicht viel.
Wir entschieden uns das Zelt zu verlassen. Kaum draußen, schien sich eine Art stationärer Sturm zusammen zu brauen, ganz sicher nicht natürlichen Ursprungs. Plötzlich entlud sich der kleine Sturm, es wurde schlagartig Kalt und einigen größeren Hagelkörner vielen aus den kleinen Wolken, eine kühle Brise also. Allerdings waren die Weibchen immer noch fast nackt und schienen geschwächt, ihre weichen Körper würden sich bei einem solchen Wetter nicht wohl fühlen, daher nahm ich sie und brachte sie an einer nahen Felskante in Sicherheit.
War da wieder dieser Geruch?
Kurz darauf wurde klar das ein Gegner in der Nähe war, vermutlich ein Magier. Mittlerweile war auch Rylan mit der Kutsche und den Wachen eingetroffen. Irgendwo bei ihnen schlug ein Blitz ein. Schon wieder ein Blitz….. und dieser Geruch…..na klar, der Eingenässte! Er hatte anscheinend neuen Mut gefasst und versuchte, wie es häufiger vorkam, noch einmal mit gespielter Stärke und lautem Gebrüll zurückzukommen um sein Revier oder die Weibchen eventuell doch noch zurück zu erobern. Doch er war unerfahren und hatte die Windrichtung nicht mit bedacht, und so nahm jeder von uns deutlich den Angstgeruch war. Dafür würde ich wohl nicht aufstehen müssen. Ich deckte die beiden Weibchen zu, sie schienen zu frieren.
Ich wechselte in eine natürlichere Gestalt, da mir so das entspannen immer deutlich einfacher viel. Zu einem Kampf würde es mit diesen Gegnern hier ja nicht mehr kommen.
Xhorgul schien es ähnlich zu sehen und hielt sich so gut es ging aus den Kampfhandlugen raus. Die anderen Drei spielten noch ein wenig mit der Beute. Bis auch sie genug hatten. Ein Gegner starb der andere konnte wieder mit Hilfe von Magie fliehen.
Randnotitz:
Also ich weiß nicht, ich werde mich später mal bei Xhorgul erkundigen müssen. Es erwähnte mal das es sowas wie spezialisierte Magier gäbe, Kampfmagier, Beschwörer, Schutzmagier und so weiter.
Kampfmagier so hieß es konnten gut Kämpfen und Schadenszauber wirken, Beschwörer konnte viele magische Kreaturen zu Hilfe rufen…. und so weiter eben.
Tja, und die beiden auf die wir heute getroffen sind konnten halt besonders gut….. Fliehen.
Ich glaube ich weiß um was für eine Art Magier es sich bei den beiden gehandelt haben muss, ich tippe auf „Fluchtmagier“.
Nur Logisch.
Ich denke so langsam bekomme ich den dreh raus.
Wir hielten es auf Grund des unsteten Wetters besser das sich die Weibchen etwas anzogen. Ich blieb sicherheitshalber bei ihnen als sie sich sich ins Zelt begaben um sich dort ein paar Sachen zusammen zu suchen.
Plötzlich wirkt Magie! Und zwar auf das gesamte Zelt, es stand wieder ein Teleportationszauber an. Der Zelteingang schloß sich und die Magie wirkte.
Ich war plötzlich allein mit den zwei Weibchen an einen anderen Ort teleportiert worden.
Nun konnte es doch noch mal zu einem guten Kampf kommen, immerhin könnte sich ein etwaiger Gegner nun im Vorteil wägen.
Ich fragte die beiden Weibchen ob sie beschützt werden wollten, sie bestätigten das. Sehr gut so würde der bevorstehende Kampf noch ein wenig ausgeglichener, ich würde mich auch noch um zwei hilflose Frauen kümmern müssen.
Ich hoffte nur das es nicht wieder diese Fluchtmagier waren oder die geflüchteten Reste ihres Rudels.
Doch es geschah nichts, das Zelt stand in einem leeren Gebäude. Wie sich herausstellte in einer der größeren Städte in der Nähe.
Ich übergab die beiden Frauen der Obhut der Wache. Ich schlug ein wenig Zeit tot und überlegte was meine Gefährten taten. Wie so oft löste sich das Problem von allein, denn kurze Zeit später trafen diese, mit der Kutsche beim Wachhaus ein.
Alle wieder vereint.
Der Kommandant schlug dann noch irgendeinen Handel vor… keine Ahnung um was es ging. Anscheinend brauchte man unsere Hilfe und da es eventuell im Zusammenhang mit der versklavten Familie von Arrat stand gingen wir darauf ein.
Es wäre ein guter Plan gewesen (Legion of the Trusted)
„hayya-khatwa“ ..und da waren sie. Nasid liebt den Rausch der Magie, wenn sie ihn über Meilen bloß entlang seiner Absicht durch den Astralraum schleudert. Dabei war Westgate sicherlich nicht seine Lieblingsrichtung. Tatsächlich eher das Gegenteil. Sklaven waren ok, aber diese Piraten, Diebe, Halsabschneider und sogar Vampire durch alle Gesellschaftsschichten hatten ihm damals ernsthaft zu schaffen gemacht. Tahan – Hundesöhne alle samt. Besser die verrammelte Tür des Schlafgemaches nur mit einigen ernsthaft guten aktiven Schutzzaubern zu verlassen. Er hatte die Stadt damals aus eben diesen Gründen verlassen, sobald er hatte, was er wollte und sich nicht weiter darum gekümmert, wie sich die Menschen dieserorts zugrunde richteten. Für die hilflosen, guten Seelen unter ihnen tat es ihm Leid, auch für die Kinder, die unschuldig in diesen Sauhaufen geboren wurden. Doch Savras Ruf hatte vorrang, irgendein Paladin würde sich der Sache bestimmt irgendwann annehmen und die Stadt dem Erdboden gleich machen.
Er hatte gut gezielt und alle zur beabsichtigten Stelle gebracht. Eine Hügelkuppe südlich des Weges, die guten Überblick versprach und nicht weit von einigen Häusern entfernt, noch vor Tesir. Was er seinen Gefährten nicht erzählt hatte war, weshalb er sich gerade an diesen Ort so gut erinnern konnte. Ihr Name war Sheyna gewesen, eine Sklavin aus Sembia. Vermutlich stammte sie oder ihre ursprüngliche Familie aus einem der Küstenorte und wurde bei einem nächtlichen Piratenüberfall geklaut und versklavt. Er verstand ihren starken Dialekt nicht und sie kaum den seinen. Nicht, dass Worte zwischen ihnen so wichtig gewesen wären. Sie gehörte Olun Fjördson, einem Händler, dessen Karavane nach Westgate sich Nasid angeschlossen hatte. Der Mann war Geschäftsmann durch und durch, was Nasid bewunderte, wie er es bei seinem Vater stets bewundert hatte. Er wollte viel zu viel für Shenya, als dass ein Kauf in Frage gekommen wäre, doch für eine immernoch stattliche Stange Gold, durfte Nasid sie während ihrer Reise bei sich haben. Er hatte nie etwas für die Brutalität übrig, die manche Menschen den Sklaven antun, doch Sklaverei selbst hatte er nie hinterfragt, wo sie doch das normalste der Welt war, wo er aufgewachsen war. Shenya befreien oder so etwas klassisch heldenhaftes kam ihm daher nicht in den Sinn. Geschäft war Geschäft, da war er ein Ehrenmann. Dennoch versicherte er dem Händler, würde er ab und an magisch nach ihr sehen und wenn dieser sie nicht gut behandelte, würde er es bitter bereuen. Doch zurück zur Gegenwart.
Nasid ist der einzige, der einige Schutzzauber auf sich legt und dann die Strukturen ihrer Magie durch die Zeit verflechtet, um sie anhaltender zu machen. Soweit er es beurteilen kann, ist er auch der einzige hier mit altem Körper, auch wenn der Zwerg und die beiden Elfen ihm bestimmt Jahrzehnte voraus haben, so ist ihr Fleisch noch so fit, wie seines vor der Bestrafung war. Die anderen kümmern sich kaum darum, nur Fenner, der Halborc schielt immer wieder auf Nasids Füße, die fortan den Boden nurnoch scheinbar berühren, während sie von jawwi- khatwa rimal, der Magie des Wüstensandes bewegt werden. Schweigend marschieren ist ihm nicht zuwider, doch mit so neuen Weggefährten gilt es einiges zu besprechen, wenn man in die gefährlicheste Stadt innerhalb der nächsten hundert Meilen möchte. Die Beschreibung der Kampfstrategie der Truppe lässt Nasid sprachlos. Es klingt ein wenig wie „jeder rennt möglichst schnell auf den Gegner zu, der Kleriker zuerst.“ Wie konnt der Trupp mit so viel Unorganisiertheit bloß so viel Ansehen bei den Zwergen erreicht haben, die doch bekannt für ihre brillianten Taktiken sind. Ausgerechnet Fenner ist es, der beschreibt, dass er oft erst wartet, die Situation mustert und dann eingreift. Wie auf Befehl des Schicksals sehen sie, wie eine ihnen entgegenkommende Kutsche unten bei den paar Bauernhäusern von dunklen Gestalten überfallen wird. Lyari reißt Xhorgul mit auf seine Rieseneule und sie sausen im Sturzflug dem Kampfplatz entgegen. Die anderen verfallen in Laufschritt, während Fenner irgendwie ungeschickt seinen Bogen spannt. Xhorgul teilt böse aus, das sieht Nasid sogar auf die Entfernung und als Arat einen Feuerball wirft, ist der Ausgang der Schlacht besiegelt. Völlig unerwartet jedoch wird der offensichtliche Hauptmann von einem wirbelnden Luftflirren – im nachhinein wurde klar, dass es sich um ein Luftelementar handelt – in die Höhe gerissen und verschwindet zwischen den Wolken. Zwei der Diebe können gefangen genommen werden und die Wachmänner werden zur Rede gestellt. Rylan und Xhorgul durchsuchen die Häuser und befreien die Gefangenen Bewohner… nein. Rylan befreit die Bewohner und Xhorgul kommt stolz mit einem gefundenen Beutel Salz aus der anderen Hütte, den er den Bewohnern abkauft. Das Salz dieser Region muss etwas besonderes sein. Wachsamkeit gegenüber dem Himmel ist anfangs das wichtigste, doch das Elementar scheint nicht zurück zu kommen. Sergant Fetherbe, einer der führenden Wächter Tesirs wurde also entführt. Aus einem ins Bein geschossenen Dieb, bekommt Arat heraus, dass er Ladislav heißt und zu den Astorian gehört, einer Diebesorganisation die in Tesir agieren und mit den Night Masks aus Westgate zusammenarbeiten. Ihr Plan war gewesen, durch den Überfall Lord Dolo aus Tesir zu schaden. Mist. Nun ist die Frage, wie die Diebe untereinander vernetzt sind. Hatten sie sich gerade auf die falsche Seite geschlagen? Wenn jemand in Westgate schnell Sklaven auftreiben kann, dann die Night Masks, während Tesir in diesem Fall wohl eher ein schwacher verbündeter ist. Nasid achtet krampfhaft darauf, dass die Diebe sein Gesicht nicht zu sehen kriegen, um irgendwelche Trümpfe im Ärmel zu behalten. Nach ethlichem hin und her werden die Diebe auf die Kutsche gebunden und sie alle fahren zusammen Richtung Tesir. Arats Drache ermöglicht unterwegs eine lautlos-telepathische, doch dadurch umständliche Kommunikation. Fenner hat den Dieben bereits einen Köder ausgelegt und von Zwietracht in der Gruppe erzählt und dass er selber die Sklavinnen haben vorher finden möchte. Der Plan wird weiter gesponnen, soweit, die Kutsche in einen künstlichen Hinterhalt zu führen, wo Fenner die Diebe retten kann, um dann die Informationen in Westgate zu sammeln und Arats Verwandte vielleicht gleich zu kaufen. Der Plan ist gut, doch als einer nach oben zu den Wachen schaut, sehen sie, dass beide Diebe trotz ihrer Fesseln spurlos verschwunden sind. Völlig unmöglich, ohne Magie. Jetzt muss schnell gehandelt werden, damit nicht alle Pläne dahin sind. Wenn die Diebe zu viel ausplaudern, oder wer auch immer sie befreit hat, zu viel gesehen hat, würde der Trupp wie Vogelfrei durch Westgate spazieren. Blut eines geflohenen Diebes an einer Waffe. Das muss reichen. Nasid ruft in aller Eile Savras um seine Gabe an, den iitzalatan-hayyaruya, das weite Sehen. Und durch den Kristallspiegel aus seiner Heimat erblickt Nasid den angeschossenen Dieb, die Beine bereits verbunden. Die Rettung muss also schon ein wenig zurück liegen. Nasid prägt sich den Ort mit so vielen Details wie möglich ein, um auch magisch seinen Weg dorther zu finden. Als eine andere Gestalt hereinkommt. Sie sieht einheimisch aus, doch trägt sie weder das Zeichen der Diebe, noch sieht sie aus wie ein klassischer Halsabschneider. Mehr wie ein Magier. Durch den Zeltspalt blickt Nasid auf Ruinen, vermutlich einige der Ruinen, welche Tesir umgeben. Es bleibt nicht viel Zeit zum nachdenken. Eine Hand voll warnender Worte an seine Gefährten, dann wirkt er ein letztes mögliches mal an diesem Tag den hayya-khatwa, eine Flucht ist somit ausgeschlossen und nimmt die drei seiner Reisegefährten mit sich, die er am schnellsten berühren kann. Die Magie saugt sie auf und wirft sie Richtung Zelt.
„Ya Ghabi“ – einen Dummkopf – musste Nassid sich selber schimpfen, als klar wurde, dass er diesem Steinschlag nicht mehr entkommen konnte. Wieso nur hatte er den hayya-khatwa – seine Teleportationsmagie – so fahrlässig genutzt, sich den letzten Aufstieg zu erleichtern. Mehr Denken war nicht mehr, als die ersten Vorläufer von Steinen seine Schläfe erwischten und alles dunkel wurde.
Brennender Schmerz weckte ihn, der die Worte einer fremden Sprache, von denen nur „… Moradin …“ ihm bekannt vorkam überdeckte. Einem Verdurstenden in der Wüste gleich, der die Fatamorgana einer Oase sah, sprang Nasid auf, um wem, was auch immer ihm Schmerzen zufüge mit sich ins Jenseits zu reißen. Die Worte des Iila alkharab – der puren Zerstörung – lagen bereits auf seiner Zunge, um sie dem Widersacher ins Gesicht zu speien. Gut für den Zwerg, dass er nicht auf Augenhöhe mit Nasid wuchs, denn dieser Moment der Desorientierung war es vielleicht, der den Zwerg rettete. Als dann der Schmerz Sekunden später abkling und alle weiteren Schmerzen, Prellungen, Schwellungen und Brüche mit sich nahm, musste sich Nasid gestehen, dass er vielleicht ein klein wenig überreagiert hatte oder hätte. Die Wachen namen ihre Waffen wieder von seinem Hals, doch es wurmte Nasid, dass er die Sprache der qazzam – der kleinen Menschen – nicht verstand. Gut, dass sie auch die Handelssprache kannten. Die düstere Erscheinung von Zwerg, die ihm die Schmerzen zugefügt hatte, stellte sich als Xhorgul vor, während der Wachhauptmann sich Haran nannte und die zweite Wache Belan geheißen werden wollte. Die Namen des Nordens waren so sonderbar, wie ihre Völker. Wäre er nicht gerade von Xhorgul geheilt worden und somit aller guten Sitten nach zu Dank verpflichtet, so hätte er vermutlich einen sicheren Abstand gehalten. Seine Stimme schien gewohnt zu befehlen und er forderte Respekt auf eine Weise, die ahnen ließ, dass er ihm gewöhnlich gezollt wurde. Männer seines Schlages wurden in Calimshan oft hervorragende Aufseher für Arbeitssklaven. Dieser hier schien einen anderen Weg eingeschlagen zu haben. Die gewechselten Worte waren nicht sehr freundlich, denn auch wenn er gerade, wie ihm gesagt wurde, unter einem Steinschlag her gerettet wurde und sich nun in Mithrilhall befand, so widerstrebte es ihm zu Dankbarkeit verpflichtet zu sein. Sein Vater hätte ihn hierfür ausgelacht. Unangenehm. Doch daran ließ sich nunmehr nichts machen. Gestern hatte er Versucht, in Mithrilhall Einlass zu finden, um die Bibliothek zu studieren, doch diese Tahan (Hundesöhne) von Wächter an der Pforte zum Berg, hatten ihn damit gleich abgewiesen. Jeder auf seiner verdammten Reise im letzten Jahrzehnt hatte immer irgendwelche Anforderungen zu stellen, bevor er die dummen Bücher auf eine handvoll wertloser Hinweise hin studieren durfte, die ihn eine Elle näher zu seinem Ziel führen könnten. Als wäre er ein verflixter Held irgendeiner Legende, der immer erst irgendwelche Hämmer, Zauberzepter, Schwerter oder Esel finden musste, bevor er seinen eigentlichen Weg weitergehen durfte. Waren die Götter schlechte Geschichtsschreiber? Machte Savras sich einen Spaß mit ihm? Oder waren einfach alle Wesen dieser Erde so egoistisch, wie sein Vater es ihm stets erklärt hatte? Bücher. Ernsthaft. Nicht Drachen erschlagen, nicht Jungfrauen retten. Einfache, alte Bücher. Mit uraltem verlorenen Wissen über Unsterblichkeit. Ok. Aber das wussten sie ja vorher nicht. Er rechnete es den Zwergen hoch an, einfach nein gesagt zu haben. Eigentlich hatten sie sogar „verpiss dich Manarn-spinner“ gesagt. Vielleicht war er zu hartnäckig gewesen. Zu ärgerlich, dass er völlig talentfrei in Bezauberungsmagie war.
Dieser Xhorgul wollte ihn in zwei Stunden aufsuchen. Na dann. Er brauchte Ruhe und musste schauen, wie schwer seine Apparate beschädigt waren. Belan sollte ihn auf Schritt und Tritt begleiten. Nur fair. Ein kleines Quartier, von dem er sich versicherte, dass es von beiden Seiten zu öffnen war mit einer Pritsche. Besser als der sahar-hayya-fatra – der außerdimensionale Raum – in dem er gewöhnlich rastete. Endlich wurde ihm auch Brot und Wasser angeboten. Immerhin. Gastfreundschaft in Norden und Süden waren unterschiedlich, soviel hatte er schon gelernt. Aber er wusste ja auch noch nicht, ob er ein Gast war.
Seine Geräte waren nur leicht beschädigt, doch war er nicht auf die Reparaturen vorbereitet, weshalb er improvisieren musste. Belan schien ihm seine schlechte Laune zu verzeihen und war verdächtig freundlich. Als er hörte, dass Nazid dann und wann Geschichten zum besten gab eröffnete er ihm, dass, wenn er dies hier täte, Geschichten aus fernen Ländern – und so – er dafür vielleicht in die Bibliothek dürfe. Tadam. Da war es wieder. Immerhin sollte er keine Jungfrau erschlagen oder beschworene Sukkubi abmalen, während sie in Ewards schwarzen Tentakelfeld feststeckten. Der Magier der das verlangt hatte war die vermutlich skurrilste Begegnung Nasids auf Reisen gewesen, doch seine Bibliothek war das Schauspiel wert gewesen. Geschichten vortragen für Kost und Logis war er gewohnt, auch wenn er nie gut darin war. Doch wenn kein Barde vor Ort war, war auch die zweite oder dritte Wahl besser als gar nichts, weshalb er irgendwann damit angefangen hatte. Dafür noch in die Bibliothek dürfen war ein wundervoller Handel. Sich selbiges anmerken zu lassen wäre gleichermaßen blöd gewesen.
Xhorgul stapfte irgendwann begleitet von der skurrilsten Durchmischung an Wesen, die er überhaupt in einem Zwergenstollen erwartet hätte heran. Fast wie in diesen Geschichten, wo alle möglichen Helden die Vorurteile ihrer jeweiligen Rassen überwunden hatten, um gemeinsam etwas unsagbar Böses zu bekämpfen. Oder so Ähnlich. Angeblich hatte ja auch der Herrscher Mithrilhalls mit einem Drow gekämpft. Das hatte Nasid sogar in Calimshan noch gehört. Doch Geschichten die weit wandern, wandern oft genau so weit entfernt von der Wahrheit.
Der Zwerg bestand aus Gründen, die er nicht offenbaren wollte darauf, dass Nasid ihn und diesen zusammengewürfelten Haufen an die Stelle begleitete, an der der Steinschlag ihn getroffen hatte. Feundlich bleiben, freundlich bleiben, musste er sich immer wieder sagen, doch es gelang nur mäßig. Vernunft und Zwerge waren auch Worte, die er noch nicht oft in einem Satz gehört hatte. Manchmal muss man sich den Gegebenheiten auch anpassen, statt sie mit roher Magie in die gewollte Form zu pressen. Dies war solch ein Fall. Also folgte er der Gruppe, die beruhigenderweise sehr wenig Gemeinsamkeiten mit seiner Vorstellung von einem Exekutionskommando hatte. Meilen unter dem Berg nach einer Wanderung die seine Füße quälte stießen sie auf einen Riß im Fels, der, so wurde vermutet, zeitgleich mit dem Erdrutsch entstanden sein musste. Xhorgul beeindruckte Nasid damit, dass er den zehn Meter weiten Schlund mit wenigen zwergischen Worten der Macht mit einer steinernen Brücke überschlagen konnte. Als die Pforte zur Außenwelt geöffnet wurde, schlug der Gruppe eisiger Wind und Schnee entgegen. Betont langsam griff Nasid nach Komponenten, sich gegen die Kälte zu schützen, doch sein Körper versagte. Erst dann begriff er, dass er sich entweder in einem Antimagischen Feld bedand, oder einer der Anwesenden ein selbiges um sich herum gewirkt haben musste. Heftige Magie, die sie aufwandten, bloß um ihn frieren zu lassen, dachte er bei sich. Doch Vorsicht ist besser als Nachsicht, das würden auch die Zwerge über die Jahrtausende gelernt haben. Wo sie doch sozusagen auf einem Zugang zur Unterwelt wohnten, soweit Nasid wusste.
Auf dem Weg hierher hatte Nasid sich mit der Gruppe vertraut gemacht. Manche schienen gesprächiger als andere und er klopfte mehr oder minder… eher minder vorsichtig die Möglichkeiten ab, die diese Truppe bot. Der Elf Rylan pries seine Diebeskunst an, wollte jedoch auf Nachfrage Nasids auch nicht jeden und alles beklauen. Zu schade eigentlich. So könnte er die Bücher bekommen, die er wollte, auch von diesen eingebildeten, glatzköpfigen Bibliothekaren in Niewinter. Der Magier der Truppe war besonders spannend, da er sich offensichtlich ebenfalls auf die Schule der Hervorrufung spezialisiert hatte. Er fragte für Nasids Geschmack zu schnell danach, Zauber auszutauschen, was für ihn nur in Frage kam, wenn er jemandem wirklich vertraute. Irgendwie kamen sie auf die Bibliothek Luskans und die arkane Bruderschaft und Arrat eröffnete, dass er einst derselben angehört hatte. Und wusste, wo sich die Bibliothek befunden habe. Was für eine Möglichkeit! Nasid wurde gleich viel freundlicher. Schwer einzuschätzen war besonders der Halborc. Erst vermutete Nasid, dass er ein Sklave war, was sie alle jedoch verneinten. Doch selbst auf seine schlecht gespielte, scherzhafte Nachfrage, ob er nicht zumindest unter der gedanklichen Kontrolle Arrats stand, bekam er eine Verneinung. Gewagtes Spiel.Wo er her kam, würde man für solch einen starken Ork ein Vermögen zahlen. Freilich musste er irgendwie im Zaum gehalten werden. Oder es wurde bei den Spielen auf ihn gesetzt. Auf den hier würde es sich lohnen, zu setzen. Er war gleichzeitig einer der wortkargeren Gefährten, doch Nasid glaubte Momente zu sehen, wo er ohne Worte mit Arrat, oder dessen Drachen kommunizierte. Eine wahrlich pointierte Geschichte, so dachte er kurz wäre es, wenn all diese Gestalten in Wahrheit unter der Kontrolle des Drachen stünden, doch glaubten frei zu sein. Vielleicht würde er die Geschichte in einigen Jahren so erzählen, das kam besser an.
Er schaute nicht schlecht, als er einen riesigen Abdruck in der Flanke des Berges sah, gerade oberhalb der Stelle, an der die Lawine abgegangen war. Als hätte ein Hammerschlag den Berg erwischt. Doch dieser Hammer. Nun. Der hätte wirklich, wirklich, wirklich groß sein müssen. Götter also, hm? Kurz überdachte Nasid, ob Savras, von dem er seit dem Tag nach seiner Bestrafung nichts mehr gespührt hatte dahinter stehen konnte, doch die Handschrift passte auf keine Art und Weise. Der Zwerg musste natürlich Moradin dafür verantwortlich machen. Klar. War das jetzt gut oder schlecht, dass ein Gott einen Berg verprügelt, nur damit Nasid beinah von Steinen erschlagen wird? Sie schauten sich die Stelle noch genauer an. Lyari, mit dem Nasid noch nicht viele Worte gewechselt hatte, bot ihm an, auf seinem Pegasus den Einschlag mit Rylan zusammen genauer zu betrachten, währen Arrat von Magie getragen heraufschwebte. Der Elf Lyari schien äußerst interessiert an Nasids Apparatur aus Linsen und geschliffenen, magischen Steinen zu sein, mit denen er Bilder für die Geschichten einfing. Xhorgul war fortan sehr nachdenklich, in Gedanken gekehrt, doch dafür zeigte der Halbork so etwas wie Lebensfreude einen eigenen Willen, draußen zu bleiben und irgendwo anders hin zu gehen, während Nasid schon lange weder Finger, noch Zehen mehr spüren konnte.
Keine der Thesen, dass Moradin das jetzt gemacht hatte, um Nasid zu der Truppe zu führen, machte für ihn Sinn. Sehr, sehr weit hergeholt. Ya fartas würde man in seiner Heimat Menschen nennen, deren Gedanken nicht mehr durch ihr Haupthaar am wegfliegen gehindert wurden.
Arrat war begierig, nach seiner Familie zu suchen und wollte dafür nach Luskan zurück, um Spuren zu finden. Er erwähnte, dafür zuvor mit dem König geredet zu haben, doch die genaueren Inhalte des Gespräches blieben Nasid verborgen. Wenn jedoch diese Truppe mit dem König sprechen konnte, dann könnten sie ihm mit Sicherheit den Bibliothekszugang eröffnen. Auch trugen die meisten von ihnen Amulette, die sie als Freunde der Zwerge, wie sie sagten auswiesen. Fenner, der Halbork wollte es Nasid einfach geben, was sein Ansehen bei ihm erheblich erhöhte, doch Xhorgul oder war es Lyari, wiesen ihn harsch zurrecht. Er schien sich offensichtlich nicht immer mit den Sitten der qazzam auszukennen. Beruhigend, dass Nasid nicht der einzige war, der so in Fettnäpfchen treten konnte. Sie wollten morgen aufbrechen und Nasid, so wurde gehandelt solle sie begleiten, wegen des Zeichens der Götter und so. Im Tausch würden sie ihm Zugang zur Bibliothek von Adbar gewähren. Fair genug.
Auf dem Rückweg hörte er noch davon, dass die Runde bevor sie zu ihm gekommen waren selber in der Bibliothek gewesen waren. Sie sollte tief unterm Berg liegen und die Fahrt herunter in den Mienenwagen oder Gondeln sollte für sie als ungeübte Fahrer sehr abenteuerlich gewesen sein. Nasid wunderte sich, dass sie alle den halben Tag lang keinen Hunger zu haben schienen, weshalb ihm vom morgendlichen Gelage berichtet wurde. Doch nicht nur Wasser und Brot also. Wobei die Kuriositäten, die ihm genannt wurden, über Ratte zu Ankeg zu anderen Höhlenbewohnern in seinen Ohren wenig mit Essen zu tun hatten und noch weiter von „lecker“ entfernt zu sein schienen. Jeder Versuch der Truppe, ihn von Gegenteiligem zu überzeugen scheiterte an seinen Vorurteilen.
Seine Abendvorstellung wurde erschreckend begehrt erwartet. Kein Wunder, wer nie aus dem Berg raus kommt, für den ist ein Bild von Sonnenlicht bestimmt schon besonders. Geschweige denn von den fernen Wüsten Calimshans, über die Einöden südlich von Easting, zu den Magiertürmen Baldurs Gates oder den sagenumwobenen Sklavenmärkten von Westgate. Das Zwergenfolk war so begierig, es war muksmäuschenstill und lauschte seinen Worten, die zwar gewohnt waren, harsch zu klingen, doch denen der säuselnd, wasserfallartige Tanz der Silben, der alle guten Geschichtenzähler eint fehlt. Er war ernsthaft entrüstet, als ein „Haaaaalllt“ durch den Raum gebrüllt wurde, als wäre gerade die eigene Tochter selbst dem Wüstenwurm zur Vorspeise gereicht. Arrat war aufgesprungen und kam völlig neben sich stehend nach vorne glaufen. Für Nasid war dies äußerst irritierend. Er war gewohnt, dass Zuhörer einschliefen, oder hinterher ihr Geld zurück wollten, weil er sich keine Mühe gegeben hatte, aber dass jemand forderte, die Bilder, welche er mit seiner Linsenapparatur magisch zu seiner Geschichte an ein Laken an der Warf, rückwärts zu spielen, um etwas nochmal zu sehen, das war neu für ihn. Zumindest an dieser Stelle. Die Bilder, welche er heimlich im Harem des Sultans von Memnon gemacht hatte krönten gewöhnlich seine Erzählungen, auch wenn es die Chronologie seiner Reise völlig durcheinander brachte. Es war immer das Gleiche. Die paar Jungspunde und Partnerlosen, die Heißsporne und Lüstlinge konnten sich an diesen Bildern gar nicht sattsehen und begannen spontan Reiselust zu entwickeln, wo sie zuvor nur gegähnt hatten. Erst Fenners sachlich gesagten, doch aus sehr tiefem Brustkorb gesprochenen Worte veranlassten Nasid, sich bei den anderen entschuldigend, die Bilder zurück zu holen. Der Sklavenmark von Westgate. Wirklich keine Besonderheit, doch Arrat griff beinahe durch die Leinwand hindurch, so sehr schien er an den zwei Sklavinnen zu hängen, die dort gerade zum Verkauf standen. Der König selbst schritt hervor, was Nasid nun ersthaft nervös machte, was nur durch schmerzhaftes durchdrücken des Rückrades irgendwie verborgen werden konnte.
Arrat erklärte unter Tränen, dass eben dies seine Mutter und seine Schwester seinen und er wollte alles wissen, sich am liebsten augenblicklich dorthin teleportieren. Die Vorstellung wurde offiziell beendet und Pläne geschmiedet, wie weiter vorzugehen sei. Das war nun wahrlich ein wenig zuviel des Zufalls und als Arrat sich bei Moradin bedankte, konnte auch Nasid den Gedanken nicht mehr ganz zur Seite schieben, dass so eine Lawine ihn gewöhnlich hätte töten müssen. Ihm wurde noch am selben Abend ein Gespräch mit dem Bibliothekar ermöglicht, der ihm zum nächsten Morgen alles an Material gab, was er finden konnte. Hinweise auf einen Zweig von Zwergen, die sich mit feinstem Sand, wie er unter der Wasseroberfläche zu finden war beschäftigten und welche einen Teil der Fähigkeiten erworben hatten, nach denen Nasid ausschau zu halten gelernt hatte. Doch es gab wenig konkretes Wissen, durchaus jedoch Verweise auf andere Bücher, welche in Adbar gelagert wurden. Adbar also. Der nächste Zufall. Arrat hatte gebeten, bei Nasids gespräch mit dem alten, jedoch wort- und sprachgewandten Bibliothekar dabei sein zu dürfen und war nun der erste der Gruppe, mit der er wohl nun einige Zeit reisen würde, der seine eigenen Motive kannte. Auch machte er Angebote, ihm später selber zu helfen, doch das würde die Zukunft zeigen. Solange das Geheimnis der Unsterblichkeit Samehs nicht geklärt war, würde kämpfen sinnlos sein. Zum Zeitpunkt des Kampfes jedoch, das wusste Nasid, würde er alle Hilfe brauchen können, derer er habhaft werden konnte. Die Reisepläne wurden geschmiedet und Abschied von Mithrilhall genommen. Arrat brachte die Gruppe am nächsten Morgen zur Kreuzung vor Baldurs Gate und Nasid hatte genug hayya-khatwa vorbereitet, um sie alle bis zur Wegkreuzung unter Pros zu bringen. Er war ein Jahr nicht mehr in Westgate gewesen. Dort ändert sich viel schnell und er wollte nicht blind an einen Ort teleportieren, von dem er nicht sicher war, dass er sicher war. Reisen hatte ihn vorsichtig werden lassen. Sonst hätte er nicht so lange überlebt.
Nasid schaut neugierig in die Zukunft. Seltsame Reisegefährten, doch alle sceinen auf ihre Art sympathisch zu sein, oder sich sogar mit guten Göttern zu identifizieren.Wie schwer konnte das schon werden. Zwei Sklaven ausfindig machen. Würden sie sie nicht kaufen können, so könnte Rylan sie stehlen. Ein Spaziergang. Hoffentlich.
Da standen wir also, im Herzen der Kammer, in welcher Dorwin durch Moradin eingekerkert worden war. Und vor uns auf der Ätherebene befand sich ein Dämon…, groß wie ein Haus, der sich in einer Lichtsäule direkt unter dem Allvater der Zwerge, Moradin, zu sonnen schien und gerade hatte Lyari mich noch zurück gehalten, so schien er es nach einer Geste des Wesens, dort in der Mitte des Saales, nicht mehr erwarten zu können, ihn zu töten und schoss auf ihn. Leider erzielten seine Pfeile nicht den von uns allen erwünschten Erfolg und so gingen wir weiter gegen das Ding vor.
Ich schleuderte ihm einen Erkenntniszauber entgegen, der mir helfen sollte die magischen Fähigkeiten abzuschätzen um mir dazu zu dienen geeignete Mittel und Wege zu finden, seine Schwachstellen zu durchdringen. Leider offenbarte sich das schlimmstmögliche Resultat direkt vor meinen Augen… Das Wesen war beinahe resistent gegen jegliche Energien, dazu noch immun gegen Gift und hatte eine magische Resistenz, die jeden Erzmagier vor Neid hätte erblassen lassen. Doch war es nicht an der Zeit klein bei zu geben und so tat ich das einzig vernünftige und versuchte nun durch meinen gleich darauf folgenden Zauber die Resistenz des Wesens auf ein erträgliches Maß zu senken und so senkte sich der violette Funkenregen aus meinen Händen über das Wesen und begann sein Werk.
Ich selbst begab mich danach außerhalb der Sichtweite, des sich mir nun eindeutig als Dämon identifizierten Dinges und begann meinen nächsten Zauber zu planen, während ich in Gedanken Zwiesprache mit Arokh hielt, der aus seiner sicheren Umgebung heraus, dem Rest der Gruppe meine Erfahrungen mitteilen sollte und dann donnerte auch schon Xhorguls Stimme herausfordernd durch den Saal, der sich, wie es nicht anders zu erwarten war, direkt auf das Wesen zu werfen schien, einzig allein die Ätherumgebung schien ihn daran zu hindern, direkt an das Wesen heran zu kommen und dann donnerte er auch schon seinen ersten Zauber durch den Saal, der diesen zum Erbeben brachte und dessen Auswirkungen in Form von aufwallenden Feuerwolken, ich trotz der Säule vor mir mitbekam. Doch der erwartete Schmerzschrei blieb aus, stattdessen hallte die verspottende Stimme des Wesens durch den Saal.
Zeitgleich schälte sich neben Xhorgul ein niederer Dämon aus dem Schatten und griff an, ohne aber dem wehrhaften Zwerg groß Schaden zufügen zu können. Zeitgleich sah ich noch den Pegasi von Lyari durch den Raum schweben, ohne aber wirklich zu sehen was dieser tat. Ich vermute hier einmal dass er das Wesen angriff.
Doch nun setze das Wesen zu einem Zauber an und ich spürte wie er von meinem Willen darnieder gerungen wurde und es Xhorgul und Lyari ähnlich erging. Einzig allein Rylan schien nicht sehr gut auszusehen. Doch was immer es war, er würde schon damit fertig werden.
Lyari jedenfalls schoss erneut auf das Wesen, während ich nun weiter in meinem Plan folgte und nun den Jagdarchon aus der Schriftrolle beschwor, die ich vor Wochen in Adbar erworben hatte. Diesen bat ich im Nahmen Tyrs um Unterstützung, in unserem Kampf gegen die Dämonen und schickte ihn zu Xhorgul, um diesem mehr Freiraum im Kampf gegen unseren Hauptfeind zu geben und den niederen Dämon nieder zu ringen.
Xhorguls Stimme hallte erneut durch die Hallen und urplötzlich konnte ich ihn hinter meiner Säule sehen, da er auf ein Vielfaches seiner Größe gewachsen war. Kurz darauf aber traf uns ein Inferno aus Energie direkt in der Mitte und setze uns arg zu. Der Dämon hatte seine unheilige Energie beschworen und direkt unter uns geworfen. Kurz drohten die Schmerzen mir die Konzentration zu rauben, doch dann schaffte mir ein Stoßgebet zu Tyr Luft und meine Konzentration kehrte zurück. Nur Sekunden später sah ich wieder den Pegasus durch die Luft eilen und hörte wie er schwer getroffen wurde.
Dann hörte ich wie der Dämon Xhorgul mit einem Zauber zum Innehalten zwang und das nächste was ich sah, war Xhorgul auf beinahe Ogergröße angewachsen, starr und reglos, mitten im Raum stehen. Und direkt vor dem Dämon stand Lyari, der mit seinen Schwertern auf den Dämon einhieb, aber keine großen Erfolge zu erzielen schien. Hatte er meine Warnungen bezüglich der Zauberresistenzen ignoriert. Ein Gedanke an Arokh und dieser versicherte mir, all meine Ergebnisse wortwörtlich weitergegeben zu haben. Also hatte ich vielleicht etwas Falsches gesagt? Aber zu mehr Überlegungen blieb keine Zeit, ich begann mich nun ebenfalls dem Dämon zu nähern, was aber durch den Äther zu einer schwierigeren Angelegenheit zu werden schien, da es unmöglich war, sich normal zu bewegen.
Lyari wurde von dem Dämon schwer getroffen und teleportierte sich durch ihn hindurch in Sicherheit, kurz darauf gellte Rylans Schreckensschrei durch den Raum. Doch konnte ich nicht weichen, da hier unser versteinerter Freund mitten im Raum direkt vor diesem Unwesen stand, dass es galt aufzuhalten.
Und zu allem Unglück erschuf nun der Dämon neun Spiegelbilder seines Selbst. Quer durch den Raum verteilt, gafften sie uns an und verhöhnten uns. Lyari saß mittlerweile auf seinem Pegasi und flog durch den Raum, während er einige der Spiegelbilder zerstörte. Eine kleine Welle magischer Geschosse meinerseits erledigte die nächsten Spiegelbilder, doch es verging einige Zeit bis wir sie einigermaßen dezimiert hatten.
Mein Archon hatte mittlerweile den kleinen Dämon in seine Einzelteile zerlegt, war aber unter einem erneuten Angriff des großen Dämons vergangen, Rylan war in den Raum zurück gekehrt und Xhorgul begann aus seiner Starre zu erwachen. Doch wir hatten es immer noch mit einigen Trugbildern zu tun und auch einige Zufallstreffer schienen dem Wesen nicht sonderlich weh zu tun.
Doch dies änderte sich nun mit unserem, aus der Starre erwachten Xhorgul, der begann, unter zwergischen Flüchen, dem Wesen furchtbare Wunden zuzufügen.
Dies überraschte mich selbst dermaßen, dass ich vorbei schlug, als dieser Koloss vor mir, unter Xhorguls Hieben, zur Seite kippte und noch mehr erstaunte es mich, als ich in diesem Moment Rylan, der eben gerade noch panisch davon gelaufen war, sich elegant an dem Wesen nach oben zog und ihm den finalen Stoß gab. Das hätte ich ihm so nicht zugetraut, doch hier war ich froh einmal wieder eines Besseren belehrt worden zu sein.
Doch meine Kameraden schienen nicht an ein Durchatmen zu denken und so verschwanden Xhorgul und Lyari in Xhorguls Angriffsschrei, während sie ihre Amulette durchtrennten und auf die materielle Ebene zurückkehrten. Und tatsächlich, durch den Schleier der Ätherwelt war zu erkennen, dass es den Zwergen dort nicht unbedingt gut zu gehen schien. Horden von Dämonen setzten ihnen zu und drängten sie zurück. Und so rief ich noch Rylan zu, dass er sich um Xhorguls fallen gelassenen Schild kümmern sollte, der unweit von ihm lag und erschien, durch Zerbrechen meines Amulettes, ebenfalls wieder auf der materiellen Ebene.
Vor uns stand die Perversion eines Zwerges in Prunkrüstung und zwei Hämmern in den Händen. Doch allein sein Gesicht war durchzogen von pulsierenden violetten Adern und aus seinem Kopf hatten sich Hörner gebrochen. Und während der schwerverletzte Hohepriester unserer Zwerge nach hinten kroch, füllte Xhorgul die Lücke und griff das Wesen an. Und so kam ich mir im Kampf der dieser beiden Titanen wie eine Randfigur vor, wie ein Kind das vor Erwachsenen steht und nicht begreifen kann, was vor ihm geschieht. Gerade weil auch all meine Zauber an diesem Dämonenzwerg vor uns, der sicherlich Dorwin höchstpersönlich war, abprallten und sich im Nichts auflösten.
Umso mehr traf es mich selbst schwer, als Xhorgul plötzlich, nachdem er diesem Dorwin, diesem Verräter an Moradin höchstselbst, schwere Treffer zugefügt hatte, zu Boden ging. Niemals hätte ich damit gerechnet. War dies nicht der Kampf Moradin gegen das Böse höchstselbst und wie konnte da Xhorgul zu Boden gehen. Bei Deneir und Tyr!
Sekundenbruchteile nach Xhorguls Fall tauchte Lyari mitsamt seinem Pegasi neben Xhorgul auf, er nahm alle Schläge von den umstehenden Dämonen in Kauf und flog nur Augenblicke später mit ihm davon. Wenn es eine Freundschaft auf dieser Welt gibt, die es wert ist erwähnt zu werden, dann die zwischen diesen beiden.
Die Welt schien auf den Kopf gestellt, doch nun war es nicht an der Zeit zu zweifeln, allein unser Erscheinen und unsere Bemühungen hatten den Zwergen um uns herum neuen Mut gegeben und so sollte zu mindestens Xhorguls Fall nicht ohne Rache bleiben und ich wand mich Dorwin zu, so wie dieser sich zur mir umdrehte und ich in diesem Moment wusste, dass wenn es etwas Böses in dieser Welt gab, es direkt vor mir stand und so brüllte ich es ihm mit meinem letzten Kampfzauber ins Gesicht: “Rache für Xhorgul, bei Tyr und allen anderen guten Göttern…“ Doch erneut zeigte sich die Stärke des Bösen, zwar fielen die niederen Dämonen hinter ihm wie Strohhalme im Sturm, als der Zauber meine Worte verstärkte und in einen Sturmwind verwandelte, doch dieses Übel vor mir wollte nicht weichen.
Und tatsächlich setzte es sich fort, trotz dessen er, ebenfalls Schwierigkeiten hatte, meine Wehr zu überwinden, meine Schläge schienen ihm allenfalls Kratzer auf seiner Rüstung zu hinterlassen. Und wie es schien, war es nur eine Frage der Zeit, dass einer seiner Schläge meine Deckung zerteilen und mich ebenso wie Xhorgul zu Boden strecken würde.
Doch da geschah das zweifache Wunder, zum einen schlossen sich meine Wunden urplötzlich als der gefallene Hohepriester der Zwerge einen Heilsegen sprach und zum anderen, kamen gerade als mir Dorwin einen gewaltigen Schlag in die Seite mit seinem Hammer verpasste, urplötzlich zwei Säbelspitzen aus seinem Leib und Blut, dunkles Blut begann aus diesen Wunden zu strömen, bevor er vor mir in die Knie brach. Und hinter ihm stand Rylan. Lächelnd zog er seine Schwerter aus dem sterbenden Dorwin. Instinktiv brüllte ich „SIEG!“ in die Reihen der vor uns kämpfenden Zwerge und hieb Dorwin den Kopf ab, reckte ihn in die Höhe und drückte ihn dann Rylan in die Hand, dies war sein Moment und alle sollten sehen was er getan und von welchem Schrecken er uns erlöst hatte.
Und so brandete ein gewaltiger Jubel durch die Halle in der Dorwin von Moradin eingekerkert und die nun zu seinem Grab geworden war. Die verbliebenen Dämonen versuchten nun sich durch Portale in Sicherheit zu bringen und diejenigen, denen dies nicht gelang wurden von den Zwergen unbarmherzig niedergemacht.
Doch nicht dies war das Schönste an diesem Tag, nicht der Jubel, nicht der Triumpf über Dorwin, nicht die Dämonen die wir erschlagen hatten, sondern dass ich unweit von uns, Xhorgul und Lyari beide mehr oder weniger wohlauf stehen sah. Und so konnte ich nicht anders, ich war in diesem Moment einfach so glücklich das sie noch lebten, ich musste beide umarmen und ihnen mitteilen wie glücklich ich war, das sie diesen Kampf überlebt hatten und weiterhin an unserer Seite stehen würden.
Und so wandten wir uns, geschlossen wieder den Zwergen zu, die Rylan bejubelten, aber dann auch begannen uns zuzujubeln, wussten sie doch, wem sie diesen Sieg zu verdanken hatten. Und doch merkte man all diesen Kämpfern gleichzeitig, zusätzlich zu der großen Erleichterung, dass Dorwin bezwungen war, noch die Trauer und den Respekt denen gegenüber an, die für dieses Ziel ihr Leben gelassen hatten und so mischten sich am Ende dieses Tages der Jubel über den Sieg, mit der Trauer über den Verlust von Freunden, Brüdern und all jenen die gefallen waren um Dorwin zu besiegen.
Doch in unserer Runde, war eindeutig der Sieg das bestimmende Thema. Und so schliefen wir ein, in dem Bewusstsein, dass wir der Welt der Zwerge einen großen Gefallen getan und die Welt von einem schlimmen Übel befreit hatten. Am Abend dankte ich Tyr für seine leitende Hand, der Gerechtigkeit zum Siege verholfen zu haben und dann schliefen wir in Xhorguls Schmiede ein.
Doch in der Nacht, wachten wir alle auf, als die Esse glühte und durch sie hindurch Moradin zu uns zu sprechen begann. Ein Gott, ein Gott begann zu uns zu sprechen, zwar hatten wir ihm einen großen Gefallen getan und sicherlich war es eine Belohnung wert, doch das er selbst, das ER selbst mit uns reden würde, dass hätte ich in all meinen Träumen nicht gedacht und so werde ich dieses Gespräch mit Moradin auch in meinem tiefsten Inneren bewahren. Die Worte die dort gesprochen worden, die gehen nur diejenigen an, welche die Ehre hatten, an diesem ehrfürchtigen und zugleich erhabenen Moment teil zu haben, als ein Gott sich zu einigen Auserwählten herabbeugte und mit ihnen einige Worte der Klärung, einige Worte der Weisheit, ebenso einige Worte des Dankes und sowie einen Ausblick in die nahe oder fernere Zukunft an sie richtete.
Ich selbst werde diesem Moment bis zu jenem Tage gedenken, an dem die Sterne ausbrennen und alle Welten sterben werden.
Als wir am nächsten Tag aufwachten, sahen wir uns gegenseitig an und wussten, dass wir die vorherige Nacht nicht geträumt hatten. Doch für viele Worte blieb keine Zeit, denn es ging zurück nach Adbar, wo wir in allen Ehren empfangen wurden. Waren wir einstmals hierhergekommen und die Zwerge sahen in uns nicht mehr als einige Nichtzwerge, so hatte sich dieses Bild nun grundlegend geändert. Man jubelte uns zu und erwies uns alle nur erdenklichen Ehren, bevor wir letztendlich vor dem König der Zwergenstadt standen und durch ihn geehrt wurden.
Wir alle sind nun bedingungslose Freunde der Zwerge und können uns als solche Ausweisen, Lyari besonders gut, denn Moradin selbst hat ihn gezeichnet. Xhorgul wurde Ehrenmitglied der Hämmer Moradins, ich denke dies ist nur angemessen, denkt man der Taten die er für die Zwerge getan und welche Opfer er erbracht hat.
Danach erwies man uns die Ehre und gab jedem von uns noch ein fürstliches Geschenk, für Lyari den Sattel eines Drachenreiters, aus dem er niemals herausfallen kann, für Rylan einen Unsichtbarkeitsring, für Xhorgul die Rüstung Dorwins und ich selbst bekam das Schwert eines gefallenen Tyrpriesters.
Und so endete die Quest um Dorwin. Doch sie soll niemals vergessen werden, niemals wieder soll jemand versuchen auf diese Art an den Göttern zu freveln und die Auswirkungen des Ganzen was hier geschah, die sind noch nicht im Entferntesten auszumessen.
Was wird nun aus uns? Nunja, das wird die Zukunft zeigen. Doch ich selbst kann mich glücklich schätzen, mit solch noblen Gefährten gesegnet zu sein. Und was immer die Zukunft bringen wird, ich weiß dass ich mich auf sie verlassen können werde, wie sie sich auch auf mich verlassen können.
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