Die Schlacht um Dumathoins Tempel (Die Unterirdischen)

Die Schlacht um Dumathoins Tempel

Ihr wollt also wissen, wie uns die Befreiung von Dumathoins Tempel gelingen konnte? Setzt euch hin und bestellt uns ein paar Humpen Met. Dann erzähle ich euch von der glorreichen Schlacht um den Tempel, bei der die Zwergengötter uns zur Seite standen.

Vorbereitungen

Da standen wir nun. Hinter uns die Armee von Azrok, bestehend aus verschiedenen Kämpfern, einem untoten Betrachter und einer laufenden Ballista. Und vor uns? Vor uns erstreckte sich die Kammer, in der sich Dumathoins Tempel befand. Außerdem war diese Kammer voll von riesigen Spinnen, Troglodyten und den verdammten Dunkelelfen. Wir waren von den Kämpfen vorher noch etwas erschöpft und angeschlagen und wussten, dass die kommende Schlacht sehr schwierig werden würde. Also entfernte ich schnell den Edelstein, um die Tür wieder zu verschließen. Zusätzlich verbarrikadierten wir noch die südliche Tür. Dadurch waren wir vor möglichen Angriffen sicher und konnten uns erst einmal ausruhen.

Alle versorgten ihre Wunden. Jeder bereitete sich auf seine Art auf den bevorstehenden Kampf vor. Pläne wurden geschmiedet. Wir wollten zuerst die Drow durch Blendgranaten von Azroks Alchemisten und durch Zauber blenden, bevor der Sturmangriff beginnen sollte. Die laufende Balliste sollte sich hinter uns positionieren und auf entfernte Drowmagier und -priesterinnen schießen, während der untote Betrachter über uns schweben und uns unterstützen sollte. Die Bugbears sollten dann reinstürmen und das gegnerische Fußvolk angreifen und beschäftigen, während wir uns um die Kommandanten kümmern wollten. Gerade diese hinterhältigen Drowmagier und verdammten Drowpriesterinnen sind wahnsinnig gefährlich, wenn man sie frei walten lässt. Ich verstärkte noch meinen Schild mit Feuerenergie und erbat Clangeddins göttliche Gnade. Dann setzte ich den Edelstein wieder in die Tür ein und öffnete sie, bereit für den Ansturm.

Der Anblick, der sich uns bot, widert mich immer noch an. Die Decke und Wände in dem alten Dumathointempel waren überall mit Spinnenweben bedeckt. Dutzende tarantelgroße Spinnen kletterten umher und viele Kokons waren im Raum verteilt. An den Säulen hingen mehrere Opfer, alle geknebelt und gefesselt. Zu unserer Überraschung handelte es sich um Drow, an denen Säcke voller Spinneneier klebten. Eigentlich nicht weiter verwunderlich, dass diese verfluchten Dunkelelfen mit ihren eigenen Leuten genauso umgehen, wie mit allen anderen. Weiter oben im Raum lagen mehrere Hüllen alter Gefangener, die allen möglichen Völkern angehörten und ursprünglich wohl als Brutkasten für die Spinneneier dienten.

Der Kampfbeginn

Aber nun zum Kampf. Was soll ich sagen? Wir Zwerge sind sehr gut darin einen strategischen Schlachtplan auszuarbeiten. Aber wenn die Armee aus lauter wilden Bugbears besteht, ist die Umsetzung eher schwierig. Der Bugbear, der sich zuvor neben Thorgrim und mir durch die Drow gemetzelt hatte, stürmte als erster in die Halle und tötete mit seinem Hieb sofort einen Troglodyten. Aurora folgte ihm und erschuf eine Feuerwand auf die Gegner, auch um einen Gegenangriff zu verlangsamen. Eiben Stein platzierte mit seiner Magierhand eine Blendgranate im Raum und der untote Betrachter öffnete den Angriffsweg mit seinen Furchtstrahlen etwas. Doch bevor der Rest nachrücken konnte, konterte eine Drowpriesterin mit einer herbeigezauberten Insektenplage, die über uns, Azrok und den vorderen Kämpfern herfiel. Es sind zwar nur Heuschrecken, aber ihr glaubt gar nicht, was für einen Schaden eine ganze Invasion dieser Viecher anrichtet. Vor allem diese Variante. Der magische Angriff störte Auroras Konzentration, sodass sich die Feuerwand wieder auflöste, kaum dass sie erschienen war. Diese hinterlistige Attacke stachelte Thorgrim an und versetzte ihn in Raserei. Mit einem Brüllen stürmte er auf die nächste große Spinne zu und zerhackte sie mit zwei mächtigen Schlägen seiner zweihändigen Axt. Dabei beschimpfte und beleidigte er die Drow in der Art, wie es nur Thorgrim konnte.

Eiszauber flogen von Seiten der Drow auf unsere angreifende Gruppe zu. Wir konterten mit den Strahlen der Betrachter – also vom untoten und vom kleinen Aug-ust – und denen Eiben Steins. Noch bevor wir unseren Plan umsetzen und geordnet vorrücken konnten, stürmten die Bugbears in die Halle und stellten sich den Troglodyten, Drowkämpern und Spinnen. Währenddessen heilte ich mich von dem Insektenangriff, wohlwissend, dass die Drow noch einige solcher Angriffe starten würden. Ich rief Clangeddin um seinen Segen an und stimmte einen Chontar-Gesang über den Kampf in Mithral-Halle an. Dann stürmte ich den anderen hinterher auf eine Spinne zu und setzte sie mit einem Hieb meines Schildes in Brand. Direkt darauf feuerte die laufende Ballista ihren magischen Bolzen ab, der auf einen Drowmagier zuflog und ihn aufspießte. Im Lärm des Kampfgetümmels war plötzlich ein Gesang zu hören, der Unheil verhieß. Während mir ein eiskalter Schauer über den Rücken kroch, erkannte Eiben Stein den Gesang. Sofort warnte er uns: „Vorsicht, sie beschwört eine Yochlol.“

Wir müssen diese Beschwörung verhindern

Thorgrim legte einen Zahn zu, hackte sich durch eine Spinne und attackierte die Priesterin, die bei mir stand und die Insektenplage herbeigezaubert hatte. Aurora beschwor mehrere kleine Drachenwyrmlinge zur Unterstützung, wohl in der Hoffnung, dass wir dadurch schneller zu der verdammten Priesterin mit ihrer Beschwörung gelangen könnten. Doch während der Betrachter einen Drowmagier mit einem seiner Strahlen auflöste, sang die Priesterin vor uns erneut und zauberte eine weitere Insektenplage herbei. Die Bugbears um uns fielen wie die Fliegen und uns erging es kaum besser. Die Bisse der Heuschrecken hinterließen schwerere Wunden, als man denken könnte. Außerdem störten sie Auroras und meine Konzentration, wodurch die Wyrmlinge auch schon wieder verschwanden. Ich heilte mich erneut und rächte mich anschließend. Mit einem „Du verdammtes Miststück“ hämmerte ich meinen Schild direkt gegen den Kopf der Priesterin, wodurch sich ihre Insektenplage wieder auflöste. Thorgrim nutzte sogleich die Gelegenheit und verwundete die Priesterin mit zwei mächtigen Hieben. Seine Hand schien von Clangeddin selbst geleitet zu sein. Doch die Priesterin hielt sich noch auf den Beinen.

Während wir Zwerge gegen die eine Priesterin kämpften, stürmte der kampferprobte Bugbear zum Tempel, dicht gefolgt von Aurora und Eiben Stein. Ihr Ziel war es, die andere Priesterin anzugreifen und von der Beschwörung abzuhalten. Doch zurück zu unserer Priesterin. Gerade als wir dachten, wir würden die Priesterin endlich überwältigen, heilte sich diese. Mit dem Beschwörungsgesang im Ohr ging ich in die Offensive über, erbat wieder Clangeddins Gnade und attackierte die Priesterin mit meiner Axt. Nur noch wenige Drow und Kämpfer aus Azroks Armee waren noch am Leben. Schließlich war es soweit. Der Beschwörungsgesang endete und Eiben Stein und Aurora erblickten eine Yochlol, die soeben die Welt betrat.

Kampf gegen die Yochlol

Thorgrim steigerte sich in seinen Kampfrausch und hieb auf die Priesterin ein, bis sie unter seinen Schlägen zusammenbrach. Sofort stürmte er los zum Tempel, um sich der neuen Gefahr zu stellen. Auf dem Weg musste er mit ansehen, wie die Yochlol einen Krieger aus Azroks Armee attackierte und fast in Stücke riss. In einer Nebelgestalt bewegte sie sich dann auf Aurora zu und hüllte sie ein, was sie irgendwie paralysierte. Der kampferprobte Bugbear nutzte die Gelegenheit und stürmte in einem Angriff auf die Drowpriesterin zu, während Eiben Stein seine Strahlen auf die Yochlol abfeuerte. Zum Glück hatten wir noch die schweren Geschütze aus Azroks Armee. Der untote Betrachter widmete seine Strahlenangriffe ebenfalls der Yochlol, genau wie die wandelnde Ballista. Und ich? Ich tat es Thorgrim gleich, stürmte auch Richtung Priesterin und Yochlol und mähte mit meiner Axt unterwegs die Drow nieder, an denen ich vorbeikam.

Während die kleineren Scharmützel endeten und die letzten Soldaten getötet wurden, fokussierte sich der Kampf auf die Drowpriesterin und die Yochlol. Thorgrim stellte sich der Yochlol im Kampf. Seine Waffe schien ihr aber wenig anzuhaben. Den Gegenangriffen der Yochlol konnte er zum Glück geschickt ausweichen. Denn dieses Drecksvieh konnte austeilen, das kann ich euch sagen. Aurora zauberte sich einen magischen Kampfstab herbei und unterstützte Thorgrim im Kampf. Natürlich gesellte auch ich mich zu der Party. Ich versuchte es mit einer Waffe des Glaubens. Wir waren gemeinsam mit den Streitern Azroks in der Übermacht. Aber das sollte nicht lange halten. Eine weitere Insektenplage, die die Drowpriesterin gewirkt hatte, tötete fast alle verbliebenden Streiter aus der Armee.

Die entscheidende Wende

So kämpften wir nun fast allein gegen die Yochlol. Alle waren schwer verletzt und unsere Hoffnung wollte schon schwinden. Doch Aurora beschwor einen heilenden Naturgeist herbei, der unsere schlimmsten Wunden linderte. So konnten wir den Kampf fortgeführen. Wir mobilisierten noch einmal all unsere Kräfte. Heftige Schläge wurden zwischen uns und der Yochlol ausgetauscht und während Thorgrim die Drowpriesterin erledigen wollte, folgte ihm die Yochlol und ließ nicht von ihm ab. Aus irgendeinem Grund hatte sie einen Narren an ihm gefressen. Wir eilten herbei, um Thorgrim im Kampf gegen die Yochlol zu unterstützen. Zumindest Aurora und ich. Eiben Stein konzentrierte sich mittlerweile auf die Drowpriesterin und streckte sie mit seinen magischen Strahlen schließlich nieder. Das muss man ihm lassen, er kann ganz schön austeilen. Der einzige Überlebende Bugbear von Azroks Armee, der zuvor im Kampf schon sein Können demonstriert hatte, befand sich anscheinend im Blutrausch. Der Kerl ging zur Leiche der Priesterin und trennte ihren Kopf ab. Dann hob er ihn empor und brüllte irgendetwas auf goblinoidisch. Wenn der den Sieg für sich beansprucht und uns den Tempel streitig machen will, bekommen wir ernste Probleme mit ihm. Dumathoins Tempel gehört in die Hand der Zwerge.

Wir waren jedenfalls zu sehr mit dem fast aussichtslosen Kampf gegen die Yochlol beschäftigt und ignorierten deshalb dieses Treiben. Schließlich gelang es uns aber mit vereinten Kräften die Yochlol niederzuringen. Was soll ich sagen? Clangeddin war mit mir, führte meine Hand und ich konnte der Yochlol mit einem Hieb meiner Axt den Todesstoß versetzen. Ich hab sie tief in ihr verfluchtes Fleisch getrieben. Dann begannen sich die Überreste aufzulösen. Ich spuckte noch aus und hab ihr einen guten Tipp mit auf die Reise gegeben. „Geh zurück zu deiner verdammten Göttin und bleib gefälligst dort.“, hab ich gesagt. Nach diesem Kampf mussten wir erst einmal ordentlich durchatmen. Zum Glück war Auroras Naturgeist noch da, sodass wir unsere zum Teil schweren Verletzungen wieder heilen konnte. Bevor der Bugbear noch irgendwas Dummes machen konnte, nahm ich das Amulett der Drowpriesterin an mich. Immerhin wollte Hallister ja, dass wir das Ding im Fluss versenken. Ich war ja dafür, dass wir vorher dieses Zeichen von Lolth vorher noch zerstörten. Nicht, dass es jemand später fand und missbrauchte.

Allein unter Monstern (Invictus Igni)

Allein unter Monstern solo (Invictus Igni)

Ihr wollt also einen Bericht zu meiner Spähmission? Nun, kurz gefasst: Das wird echt kein Zuckerschlecken. Natürlich rechnen wir mit erheblichen Ärger, immerhin soll es gegen die Drow gehen. Aber da werden wir auf ordentlich Widerstand stoßen.

Nachdem ich zur Treppe geleitet wurde, die zur Bastion der Drow hinabführte und diese dann auch bis an ihr Ende folgte, bereitete ich mich darauf vor, das Volk auszukundschaften, dem Heilichkeit und Hinterlist nachgesagt wird. Was soll ich sagen, ich bin halt gut und ich beherrsche den einen oder anderen Trick. Meine Gruppenmitglieder haben mich vorher nochmal magisch unterstützt und ich selbst habe auch noch einmal vorgesorgt. Auf leisen Sohlen und unsichtbar machte ich mich auf den Weg in den Ostgang, in dem sich die Katakomben der früheren Zwerge befanden. Dieser Weg sollte immerhin zum Tempel von Dumathoin und damit zu unserem Angriffsziel führen. Somit war dieser Weg die logische Wahl für die erste Erkundung. Reihe um Reihe waren Nischen mit den Überresten von Zwergen, alten Metallteilen ihrer Rüstungen und kleinen, löchrigen Steinkugeln, die Zwerge ihren Verstorbenen in die Bärte flechteten. Dazu kamen unmengen an Spinnweben, die sich an der Decke entlangzogen.

In den Katakomben musste ich mich mehrmals in den engen Nischen verstecken, da recht schnell Patrouillen auftauchten und ihre Runde durch die Katakomben liefen. So ein Drowtrupp war an sich schon ziemlich schlagfertig: Zwei Drowkämpfer, ein Magier, eine verdammte Lolth Priesterin und auch noch ein Drider mit einem Dreizack, den blaue Blitze umzuckten. Mir war sofort klar, das der weitere Weg zu gefährlich war. An den Dunkelelfen allein vorbeizukommen war schwierig genug, unsichtbar oder nicht. Aber mit Magiern und Priesterinnen? Das konnte ich nicht riskieren. Ich beobachtete noch eine Weile die Anzahl und den Rhythmus der Patrouillen, bevor ich mich in den Westgang aufmachte.

Der Westgang führte in eine verfallene Zwergensiedlung. Die Gänge waren zum Teil schon eingstürzt, ebenso die Mauern der Gebäude. Auch die Türen ließen sich nicht öffnen. Eine Armee muss hier definitiv Vorsicht walten lassen, um nicht noch weitere Einstürze zu riskieren. Hinter der Siedlung führte dann wieder ein Gang entlang, in dem das Geröll abnahm und von dem eine Abzweigung in eine größere Kaverne führte. Da ich aus dieser Richtung ein lautes, tiefes Geräusch wie ein Schnurren oder Schnarchen vernahm, sicherte ich mich noch einmal ab, indem ich mich so mit Wasser befeuchtete, dass mein Geruch leicht unterdrückt wurde. Nachdem ich sicher sein konnte, dass ich keine nassen Spuren hinterlassen würde, näherte ich mich dem Geräusch. Und da sah ich es: Ein Haufen Gold. Achja, und eine Schimäre, die darauf schlief. Vielleicht könnte ich mit meinen Gefährten ja kurz vor dem Angriff mal da runter gehen, die Schimäre vertreiben und das Gold einsacken. In den Katakomben würde wir jedenfalls nichts groß von Wert finden, wenn ich das richtig gesehen habe.

Den Weg weiter nach Süden folgend kam ich schnell zur Drowstadt. Naja, eigentlich war das immer noch die Zwergenstadt, aber die Dunkelelfen hatten die Gebäude für sich umfunktioniert. Und dies dürfte Luna besonders spannend finden: Zwischen den Gebuden waren überall Spinnennetze. Und ein Haufen von riesiger Spinnen wanderte durch die Straßen. Ich passte auf, dass ich keiner Spinne über den Weg lief und kein Netz berührte und setzte meinen Weg fort. Ich schlängelte mich weiter und erkundete die Stadt. Dabei entdeckte ich auch ein Garnisonsgebäude, aus dem eine Patrouille aus 6 Drowkriegern und einem Offizier kam und eine Wachrunde begann. Auf dem Rückweg konnte ich auch noch einen Ort ausmachen, der von zwei Drowwachen bewacht wurde. Direkt daneben war ein Gebäude, aus dem ich eine Beschwörung hören konnte. Glücklicherweise für euch, beherrsche ich die Sprache der Angst und des Todes und kann euch daher berichten, dass die Drow mindestens eine Yochlol bereits beschworen haben. Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber ich kann mir schönere Gegner vorstellen. Zum Glück habt ihr ja diese fliegenden Augenklöpse dabei.

Wenn man die Stadt durch einen südwestlichen Gang verlässt, kommt man zu einem unterirdischen Fluss und einem Weg, der einen zu zwei interessanten Dingen führt. Einer Zwergentür, deren Inschriften zerstört wurden und die zwei Zwergenwächterfresken besitzt, die ebenfalls beschädigt wurden. Außerdem befindet sich direkt hinter der Tür ein gesplitterter Steinblock. Ich nehme an, dass ein armer Schlucker oder ein dämlicher Drow eine Falle ausgelöst hat und nun den Schlankheitsrekord hält. Zum anderen befindet sich dort direkt am Fluss eine Gondel und ein Fährmann. Ein in eine dunkle Kutte gehüllter Tiefling, nur um einiges abgemagerter. Natürlich meine ich damit, dass es ein verdammtes Skelett war. Sah recht unheimlich aus. Aber es hat sich nicht gerührt und nichts gemacht. Ich wollte nicht unnötig Aufmerksamkeit auf mich lenken und hab mich dem Ding nicht weiter genähert.

Durch weitere schmale Gänge gelangte ich dann zu einem weiteren Ufer des Flusses. Hier warteten bereits zwei Drow, die sich auf Simsen versteckt hatten. Das gleiche konnte ich am anderen Ufer auch noch einmal beobachten. Ist vielleicht wichtig zu wissen, da der Gang nördlich von dem Platz zurück zur Drowstadt führt, wenn man eine Abbiegung nach Osten entlang an Zwergenreliefs nimmt – und zu eurem Außenposten, wenn man nach Westen den Weg Richtung Schädelhafen nimmt. Ich konnte mich überigens ohne Mühe unter den Trupp schleichen, ohne bemerkt zu werden. Da ist definitiv noch Bedarf, wenn ihr die Drow abwehren wollt. Achja, und auf dem nördlichen Weg befindet sich noch eine Abbiegung, die in eine Kammer führt, in der es eine kleine Schlacht zwischen Drow und Troglodyten gab. Dreimal dürft ihr raten, wer gewonnen hat.

Achja, auf dem Rückweg wär ich bei der Treppe auch noch fast einer weiteren Patrouille in die Arme gelaufen. Dieser Trupp war anders und bewegte sich aus Richtung der Katakoben hin zur Drowstadt. Er bestand aus zwei Drowkämpfern, die ziemlich gut ausgerüstet waren und einem schwebenden Magier. Und dann war da noch ein Drider dabei, der ebenfalls der arkanen Künste mächtig erschien. Ja, das war es dann soweit. Jetzt kennt ihr zumindest einen Teil der Kampfstärke unserer Gegner. Ich werde euch noch eine grobe Karte zeichnen und die wichtigsten Orte markieren.

Ein Haufen Gricks und ein Rattenproblem (Invictus Igni)

Diesmal war echt nicht mein Tag. Tymora war nur bedingt auf meiner Seite. Nach all den Informationen, die wir mittlerweile erhalten hatten, entschieden wir uns erst einmal den Rest von Ebene 1 zu erkunden. So sollte der Rückweg im Notfall sicherer sein und vielleicht würden wir ja noch den einen oder anderen praktischen Gegenstand finden. Wir bewegten uns auf durch die bekannten Gänge bis zu der Statue, bei der wir mithilfe der Maske mit Hallaster reden konnten. Luna nahm ja noch nicht offiziell an diesem irrsinnigen Spiel teil, aber da wir noch keine Fragen hatten und sie es damit nicht eilig hatte, folgten wir den Weg weiter, vorbei an Leichen von Monstern, die Alberich und ich zuvor bereits in einer anderen Gruppe erledigt hatten und weiter bis zu einer Tür mit einem eingemeißelten Auge, das verdächtig nach einem Betrachter aussah. Was dies ein Öffnungsmechanismus? Reine Zierde? Eine Falle? Oder diente es der Ausspähung? In diesem Verlies was alles möglich. Da es meine Aufgabe war, vorauszugehen und alles auszukundschaften, sowie auf Fallen zu achten, ging ich zur Tür. Bereit einer Falle auszuweichen, piekte ich direkt ins Auge. Der Strahl, der daraufhin aus dem Auge geschossen kam, war so schnell, dass ich nicht reagieren konnte. Die Wirkung haute mich um. Wie soll ich sagen? Es fühlte sich an, als würde mir meine Lebenskraft gestohlen werden. Zum Glück hatten wir Luna an unserer Seite, die mich gleich mit ihrer Heilmagie behandelte. Sie sollte sich noch mit als wichtigstes Teammitglied erweisen.

Da an der Tür kein anderer Türmechanismus zu finden war, ließen wir sie erst einmal hinter uns und folgten dem Gang des Geheimgangs, den Alberich und ich zuvor mit Thorgrimm und Aurora gefunden hatten. Vorbei an der Tür an der wir mit den Luftelementaren gerungen und dann schließlich wieder umkehren mussten, gingen wir weiter in einen Zickzack-Gang bis zu einem kleinen Raum, in dem sich kaputte Ausrüstungsgegenstände befanden und der wohl mal als Wachraum gedient hatte. Während ich nach Karten, Aufzeichnungen oder ähnliches suchte, die man in einem Wachraum manchmal finden konnte, entdeckten Luna und ich Einkerbungen an der Wand. Es war eine weitere Geheimtür. Nach einer kurzen Untersuchung fand ich einen Öffnungsmechanismus und nach einem kurzen Gang und einer weiteren Geheimtür gelangten wir in einen Raum mit mehreren Zwergenstatuen. Durch eine weitere Tür, die sich selbstständig geöffnet und geschlossen hatte, kamen wir in einen weiteren Gang (was auch sonst), in dem sich eine weitere Tür befand (mal wieder). Hinter dieser konnte ich aber ein Quieken hören, das seltsam vertraut klang. Wir stellten uns vor der Tür auf und machten uns bereit, allem dahinter entgegen zu treten. Dann öffneten Alberich und ich die Tür.

Zum Vorschein kam ein kurzer Gang mit einem anschließenden Raum, in dem sich ein bröckeliger Thron befand, auf dem eine Riesenratte schlief, die sich bei genauerer Betrachtung als Werratte entpuppte. Links und rechts davon erklang das Quieken. Während der Rest zurückblieb (vor allem Luna, die sich anscheinend vor den Ratten fürchtete oder ekelte), schlich ich rein, um die Gefahr auszukundschaften. In dem Raum befanden sich insgesamt neun riesige Ratten. Ich signalisierte es meinen Gefährten lautlos, musste mich aber schnell zurückziehen, als die Werratte langsam erwachte. Als wir uns noch besprachen, wie wir mit der Situation umgehen wollten, stampfte Alberich voran, wirkte einen Zauber und stellte sich den Ratten. Ich beeilte mich sofort an seine Seite zu gelangen und seine Flanke zu schützen. Sofort stürzten sich die Ratten samt der Werratte auf uns. Während Alberichs Zauber den Viechern schadete, hauten und stachen wir uns durch die Masse, während Malcador mit seinen Feuerzaubern dieses Ungeziefer verbrannte. Doch die Werratte konnte hinter den Ratten zu mir vorpreschen und gelangte durch meine Verteidung. Sie biss mir kräftig in die Schulter – ich sag euch, das brannte vielleicht – aber gemeinsam streckten wir dieses Mistvieh nieder. Luna deckte uns derweil den Rücken und konnte dadurch auch sehen, wie eine weitere Werratte davonhuschte und durch einen Geheimgang verschwand. Als alles Ungeziefer beseitigt war, suchte ich bei der Werratte und im Raum nach nützlichen Informationen oder Gegenständen. Dabei fand ich bei der Leiche einen Stein mit dem Symbol der Xanathar-Gilde, eine Karte von einem Teil er Ebene und eine Handarmbrust mit Bolzen, die ich Malcador gab, falls seine Zauber mal keine Wirkung haben sollten. Ansonsten waren in dem Raum nur Springbrunnen in Form von Zwergengesichtern, die aber nicht mehr funktionierten. Malcador versuchte zunächst die geflohene Ratte mit einem magischen Geruch von Käse anzulocken, als dies aber kein Ergebnis brachte, probierte er sich als magischer Klempner an den Brunnen. Was soll man sagen? Sein Metier bleibt das Verbrennen.

Nachdem wir alles untersucht hatten, folgten wir der Ratte, die schon längst verschwunden war, durch die Geheimtür in einen Raum, in der mehrere Leichen von Goblins und Gricks lagen. Anscheinend hatte hier ein Kampf stattgefunden. Weiter im Raum fanden wir Goblinbetten und einen großen Obelisken mit einem lidlosen Auge und schmutzigen, blutigen Handabdrücken. Während sich Malcador den Obelisken genauer ansah und mit seiner Magierhand verschiedene Aktionen ausprobierte – nur um anschließend die Blutspuren abzuwischen – betrachtete ich einen kurzen Gang im Süden, der so unvermittelt endete, dass es nach einem weiteren Geheimgang aussah. Da war ich einmal unachtsam und zack, öffnet sich der Boden unter mir und ich falle gute 5 Mann tief mitten in eine Stachelfalle. Immerhin meinte es Tymora in diesem Moment mit mir gut und so spießte ich mir nicht meinen dämlichen Schädel auf, anders als der tote Goblin neben mir. Mein darauffolgendes Fluchen muss in den gesamten Gängen wiedergehallt sein. Vermutlich dachten einige Kreaturen, da würde jemand etwas gar schreckliches Beschwören. Zum Glück hörte mich Luna und kam mir mit Alberich und Malcador zur Hilfe. Und zum Glück beherrsche ich ein paar magische Tricks, denn ich war der einzige von uns, der ein Seil dabeihatte. Mit meiner Magierhand reichte ich es hinauf, sodass mir meine Gefährten beim Aufstieg helfen konnten. Ohne Luna und Alberich hätte ich mein Abenteuer unterbrechen und mich zurückziehen müssen, aber diese beiden Schutzengel versorgten meine Wunden, sodass ich wieder einigermaßen fit war. Während ich noch am Boden lag und mich von dieser Tortur erholte, untersuchte der Rest derweil den Obelisken. Alberich entdeckte auf ihn irgendeine Art Weissagungsmagie und so traute sich Malcador dann doch, seine Hand auf den Stein zu legen. Prompt bekam er eine telepathische Nachricht:

„Ich richte mein Auge auf die Zukunft und sehe in der deinen einen gefährlichen Abstieg. Südlich von hier, hinter einem geheimen Durchgang, wartet der Zweiköpfige König. Schau zu seiner Linken. Dort wirst du den Pfad sehen, den einzuschlagen dein Schicksal ist.“

Na gut, so viel wussten wir auch schon. Also machten wir uns weiter auf nach Osten, wobei ich bei meinem Pech diesmal Malcador vorlaufen ließ, der nach ein paar Metern beim Eingang zum schmalen Gang Alberich vorließ. Das sollten wir häufiger so machen. Mit seiner Panzerung hätte er die Stacheln vermutlich einfach zerquetscht, statt wie ich aufgespießt zu werden. Er machte uns den Weg frei und als wir zu einer Kreuzung kamen, erblickte Alberich 3 Gricks, die sich von uns wegbewegten. Er ging sofort vor haute seinen Hammer mehrmals gegen sein Schild und brüllte, sie an, auf dass sie zu ihm kommen sollten. Doch die Gricks ignorierte ihn und schlängelten davon. Als wir beide hinterher liefen – Malcador und Luna folgten mit einigem Abstand – tauchten plötzlich zwei Gricks direkt neben unserem Flammenmeister und Luna auf. Ich habe zunächst nichts davon mitbekommen und den sich entfernenden Gricks ein paar Flammenpfeile hinterhergeschossen. Luna beschwörte unterdessen ihre Flammenklinge und griff beherzt an, während Malcador die Gricks mit seinen Feuermeteoriten beschoss und Lagerfeuer unter ihnen beschwor. Die Gricks vorne bei uns machten plötzlich kehrt und attackierten Alberich und mich, obwohl mich meine Flammenaura schützte. Alberich beschwor noch einen geisterhaften Hammer und prügelte auf die Viecher ein, während ich mit meinen Kurzschwertern auf sie einstach.

So töteten wir einen Grick nach dem anderen, aber immer wieder tauchten neue Gricks scheinbar aus dem Nichts auf. Als Alberich und ich vorne mit den Gricks fertig waren, eilten wir unseren Kameraden zur Hilfe, nur um plötzlich von einem großen Alpha-Tier angegriffen zu werden, dass aus der Wand bei Luna und mir brach. Er verletzte Luna und mich im Kampf schwer, doch wir konnten ihn niederringen, ebenso wie die restlichen Gricks. Das verschaffte uns eine Atempause, in der Luna sich selbst sofort heilte, während ich einen meiner Heiltränke einnahm. Man konnte ja nicht wissen, ob nicht gleich noch ein Grick auftauchte. Und genau so kam es dann auch. Ich hatte gerade erst meinen Trank getrunken, da erschienen schon die nächsten Gricks. Keine Ahnung, wo all diese Mistviecher herkamen. Vereint töteten wir auch die letzten Gricks, wobei Malcador unter den Angriffen zwischendurch zu Boden ging. Doch Tymora sein Dank mussten wir keine Verluste beklagen. Stark verletzt und völlig erschöpft – zugegeben, bis auf unseren gepanzerten Alberich – zogen wir uns zum Raum mit dem Obelisken zurück und ruhten uns aus, während Luna eine beruhigende Melodie spielte, die uns die Anstrengungen vergessen ließ und unsere Schmerzen dämpfte. Hoffentlich haben wir alle verdammten Gricks umgebracht und kommen nach der Rast unbehelligt durch die Gänge. Möge uns Tymora auch gewogen sein und uns vor weiteren Fallen schützen. Ein weitere halte ich heute nicht mehr aus.

Anmerkung: noch 7h Death Ward für Kairon und Luna

Die Goldene Gans und die Gerichte des Grauens (The Outbreaks)

Die Goldene Gans und die Gerichte des Grauens (The Outbreaks)

Vorbereitungen

Lord Khaspere Drylund
Lord Khaspere Drylund

Nachdem die Gruppe Yartar erreicht hatte, stürzte sich Wild Fire von seiner Neugier getrieben sofort in Nachforschungen zu der mysteriösen Münze, die mit der Ermordung von König Hekatons Frau und seinem Verschwinden in Verbindung stand. Es sollte ganze drei Tage dauern, um herauszufinden, dass solche Münzen als Spielmünzen auf einem Schiff namens „Die große Dame“ beim Glücksspiel verwendet wurden. Dieses Kasinoschiff gehörte einem Adligen namens Lord Khaspere Drylund, der der nächste Wasserbaron werden wollte.

Das Kapitän des Schiffes sollte ein gewisser Nelvin Storn sein, der wohl genau wie Lord Drylung aus Tethyrien stammte. Bezüglich des Schiffes konnte Wild Fire durch Befragungen und Beobachtungen erfahren, dass dort verschiedene Glücksspiele, wie Roulette und diverse Kartenspiele, angeboten wurden. Es wurde sehr gut bewacht und alle Gäste im Vorhinein überprüft und ihre Waffen verwahrt. Selbst auf dem Schiff wurde immer wieder nach ungebetenen Gästen Ausschau gehalten. Jeden Abend legte das Schiff ab, fuhr nach Norden und kehrte in den frühen Morgenstunden wieder zurück. Schlussendlich suchte Wild Fire auch noch nach Möglichkeiten, um auf das Schiff zu gelangen. Dabei konnte er verschiedene Wege erkennen. Zum einen kamen alle Träger, die das Schiff mit Waren beluden, von einem einzigen Handelshaus. Sie belieferten das Schiff über einen extra eingerichteten Serviceeingang und obwohl alle das Schiff verlassen mussten, bevor die Besucher eintrafen, konnte man sich über diese Möglichkeit auf das Schiff schleichen. Man konnte sich natürlich auch als Besucher auf das Schiff begeben, allerdings waren alle Besucher adlig und schienen ein kleines Vermögen zu besitzen, sodass es nicht so leicht wäre, sich unter das normale Klientel zu mischen. Wild Fire erfuhr auch, dass noch zwei Köche, ein Unterhaltungskünstler und drei Croupiers gesucht wurden. Das erschien ihm die erfolgversprechendste Möglichkeit.

Während Wild Fire seine Nachforschungen anstellte, schaute sich Kisa’ana in der Stadt nach ausgeschriebenen Kopfgeldern und gesuchten Leuten um. Aeckart schrieb derweil mehrere Schriftrollen ab und Blm suchte nach den Teleportationskoordinaten von Yartar, um schnell hierher zurück reisen zu können. Tatsächlich wurde er in einem Laden für magische Schriften, Karten und Folianten fündig und vereinbarte für die Abschrift der Symbole eine Lieferung von Schmauchkraut an den Verkäufer. Zento erkundigte sich in der Zeit nach magischen Gegenständen und fand auf dem Fischmarkt eine Art laufende Schildkröte mit einem Stab, von der er einen Trank der Freundschaft und Heiltränke erwerben konnte.

Am vereinbarten Treffpunkt in der Taverne „Ein Fuß im Boot“ versammelte sich die Gruppe nach ihren Ausflügen wieder und während Blm Aeckert anheuerte, um 5 Kartenstücke zu einer Gesamtkarte von Faerun zu übertragen (im Austausch von 3 Büchern aus der Bibliothek des Nekromanten im hohen Norden) und Wild Fire bat, Mi weiter zu unterrichten, musste dieser ihn erst einmal auf eine spätere Zeit vertrösten. Wild Fire erzählte der Gruppe, was er mit seinen Nachforschungen herausgefunden hatte und gemeinsam schmiedeten sie einen Plan, wie sie auf das Schiff gelangen konnten.

Die L-Teams: Team leise, Team laut und Team lecker

Blm wollte sich natürlich mit Mi und Ste als Unterhaltungskünstler bewerben. Da Wild Fire zu auffällig war und sich damit nicht illegal an Bord unter die Menge mischen konnte, wollte er sich als Koch bewerben. Aeckert sollte ihn dabei unterstützen, während Kisa’ana und Zento sich im Schutze der Nacht auf das Schiff schleichen wollten, um sich umzusehen, während der Rest der Gruppe eingespannt war. Die Teams bereiteten sich am Abend noch auf den nächsten Tag vor, holten sich Kochtipps, übten eine Darbietung ein und stellten benötigte Ausrüstung zusammen. Als Codewort, wenn etwas schieflief oder Gefahr drohe, wurde „Katzenjammer“ ausgemacht.

Team lecker trat am nächsten Tag im Bewerbungsduell um die Stellen als Köche gegen einen Tiefling und einen Menschen an, beide wohl schon mal auf dem Schiff gearbeitet hatten. Aufgabe war es für beide Teams, eine Vor- eine Haupt- und eine Nachspeise zu kreieren, die so auch auf dem Schiff serviert werden würden. Die von Aeckert und Wild Fire gekochte Vorspeise kam dabei nicht so gut an, sodass das andere Team bei der Bewerbung punkten konnte. Bei der Hauptspeise legte sich Wild Fire dafür richtig ins Zeug und man hätte meinen können, dass Tymora ihm gewogen war und sich das Schicksal selbst für den Erfolg des Teams verbog. Das Hauptgericht war wesentlich besser, als das der Konkurrenz und so blieb die Entscheidung beim Nachtisch, der neben dem Geschmack auch noch möglichst schön angereichert sein sollte. So sehr sich die beiden Helden auch bemühten, der von ihnen dargebotene Nachtisch war grottig. Vermutlich, weil Wild Fire aus seiner Kultur nur Hauptgerichte kannte. Selbst das Aussehen der Speise ließ zu wünschen übrig und Team lecker drohte schon zu verlieren, doch ob der gewichtigen Aufgabe, die auf ihnen lastete, tricksten die beiden, indem sie mittels Zauberei die Speise der Konkurrenz versalzten. Die Bewerter hatten dies zwar nicht mitbekommen, aber die anderen Köche schienen eine gewisse Ahnung zu haben und grollten den beiden, als sie von dannen zogen.

Pow Ming

Team laut traf derweil in einer Gasse für die Bewerbung zum Unterhaltungskünstler einen Kontakt. Eine asiatisch anmutende Frau namens Pow Ming, die eine Tasche mit mehreren klappernden Gegenständen dabeihatte. Blm vermutete, dass es sich um die Holzmünzen handelte. Er bot mit seinen Lehrlingen der Kontaktfrau eine überzeugende Show dar:

Zuerst eröffnete eine rote Nebelwolke die Show und während Blm die Geschichte um den Kampf gegen den Balor mit einer passenden musikalischen Untermalung seiner Laute erzählte, erschufen seine Assistenten mithilfe von Zaubern weiteren Nebel und rotes Licht. Die Geschichte wurde von den beiden mit dramatischen Bewegungen untermalt. Schließlich verwandelte Blm Ste in einen Ochsen, der aus dem Nebel auftauchte und gegen Mi mit ihrem Stab und Frostzaubern antrat. Sie überwand ihn, als in der Geschichte der Balor besiegt wurde. Nach einer kurzen Pause wurde der Kampf um Bryn Shander gegen die Riesen in ähnlicher Weise dargeboten. Die Darbietung gefiel Pow Ming anscheinend und so wurde Team laut angeheuert. Zuvor wirkte die Frau aber anscheinend einen geistigen Zauber auf Blm, den er nicht abwehren konnte. Er wusste nur, dass gezaubert worden war. Um welchen Zauber es sich aber handelte, blieb ein Geheimnis.

Während Team lecker und Team laut vom Hafen aus das Schiff betraten und zu ihren jeweiligen Arbeitsorten begleitet wurden, machte sich Team leise auf den Weg, das Schiff zu infiltrieren, ausgerüstet mit Seil, Kletterhaken und einer Schriftrolle „Wasser atmen“, die sie von Aeckert erhalten hatten. Kisa’ana und Zento schwammen zum Boot, wobei Kisa’ana von der Strömung des Flusses abgetrieben wurde. Zento nutzte schnell das Seil für Verbindung zwischen ihnen und zur Unterstützung von Kisa’ana, worauf sich beide dann wieder dem Schiff näherten. Die Dunkelelfe befestigte das Seil schließlich an einem Pfeil und schoss diesen ihn auf das Schiff. Dann kletterten sie mithilfe des Seils heimlich an der Bordwand hoch und betraten das Schiff.

Ein Abend voller Glück und Unglück

Während Team laut zur Bühne geleitet wurde und im Laufe des Abends dort unter tosendem Beifall die eingeübte Show darbot (und somit 2 Spielmünzen und 3 Gold verdiente), begabt sich Team lecker durch die Spielhalle in die Küche, wo sie von Geklapper und Geschrei begrüßt wurden, als zankende Köche auf engstem Raum in wilder Hektik Speisen zubereiteten und sich gegenseitig angifteten.

Sofort machten sich Wild Fire und Aeckert ans Werk, sehr zum Unglück der Besucher dieses Abends. Denn wie sich bei der Einstellung schon zeigte, waren die beiden Gelehrten mit vielem vertraut, nur nicht mit dem Kochen. Sie versauten ein Gericht nach dem anderen, egal ob Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert.

Nicht einmal die Kontrolle durch den jeweils anderen deckte deren Ungeschicke auf. Dabei konnte man den Nachtisch nicht einmal mehr entfernt als Essen bezeichnen. Und so kam es, dass im Laufe der Nacht die Bestellungen viel zügiger Abnahmen, als sonst (zur Freude der Köche), während sich die Reling mit immer mehr Personen füllte, denen es gar nicht gut ging. Einige sollen sogar eine Vergiftung erlitten haben.

Diese ungewollte Wendung der Ereignisse schuf Team leise einige Möglichkeiten, denn die Wachen waren abgelenkter, da sich um die Gäste gekümmert werden musste, denen es schlecht ging. Sie bewegten sich einmal um das Schiff und sahen dabei von der Bühne bis zur Brücke so ziemlich jeden Bereich. Sie bewegten sich auf den verschiedenen Decks und gelangten Schließlich zu dem Bereich, in dem sich die ganzen Gäste aufhielten, denen es dank Team „lecker“ so schlecht erging. Während sie ihnen ein wenig halfen, versuchten sie von ihnen Informationen zu erlangen, jedoch hörten sie hauptsächlich Beschwerden über das Essen heraus und dass man den Fall schon Pow Ming gemeldet hätte. Von einem Hekaton hatten sie auch noch nie etwas gehört.

Da in der Küche nichts mehr zu tun war, vertraten sich Aeckert und Wild Fire die Beine. Dazu gingen sie in den benachbarten Spielraum, in dem sich auf einem Tisch eine goldene Gans befand und in dem viele Tische standen, an denen verschiedene Kartenspiele und Roulette gespielt wurden. Lord Drylund war ebenfalls anwesend und spielte Karten, während er sich mit seinen Spielpartnern unterhielt. Aeckert wandelte als erstes 100 GM in 5 hölzerne Spielmünzen um, ging an den belebtesten Roulette-Tisch und spielte anfangs um 2 Münzen. Diese verdoppelte er sofort und so setzte er seine Gewinne erneut, anfangs immer auf rot, bevor er dann zu schwarz wechselte. Seine Kochkunst schien Tymora belustigt zu haben, sodass sie an diesem Abend zum Ausgleich des ganzen Unglücks der vom Essen gemarterten Besucher Aeckert unglaubliches Glück schenkte. So erhöhte er die Anzahl seiner anfänglichen 6 Münzen (+die der Riesen) auf ganze 44. Während des Spiels erkundigte er sich auch nach dem Kapitän, deutete Geschäftsinteressen mit diesem an, und erkundigte sich nach Gerüchten. Wild Fire sah sich das anfangs an, setzte sich dann aber an den Kartentisch von Lord Drylund, nachdem er selbst auch 100 GM in 5 Spielmünzen umgewandelt hatte. Bei 3-Drachen-Ante-Kartenspiel mit seinen Kontrahenten hörte er den Plänen Drylunds bezüglich Yartar zu und gewann jedes Spiel, sodass er zum Schluss immerhin auf 17 Spielmünzen kam.

Schließlich kam jedoch Pow Ming in das Spielzimmer hinzu, wirkte wieder einen Zauber auf Aeckert und Wild Fire (wobei nur Letzterer diesen abblocken konnte) und sprach leise mit Lord Drylund. Wild Fire, der an dessen Tisch saß, lauschte hin und hörte sie sagen, dass es Probleme gäbe und mehrere Objekte gleich über Bord gehen würden. Gerade als Pow Ming an Aeckert, der seine Münzen eben zu Gold zurückgetauscht hatte, herantrat, rief Wild Fire alarmiert laut aus:

„Was für ein Katzenjammer! Ich brauche jemanden, der richtig spielen kann.“

Dabei sah, er Aeckert deutlich an, doch dieser lief einfach hinter Pow Ming her. Somit verabschiedete sich Wild Fire schnell mit der Ausrede, dass er frische Luft bräuchte, da ihm das Essen wohl nicht richtig bekommen war, tauschte seine Münzen um und folgte Pow Ming und Aeckert. Unterwegs traf er im Raum auch Blm, der gerade ebenfalls Pause hatte und hinuntergekommen war und der die Warnung auch gehört hatte. Er teilte Wild Fire mit, dass er schnell Ste und Mi holen und ihm dann folgen würde.

Pow Ming brachte Aeckert zum Serviceeingang und suggerierte ihm durch geistige Beeinflussung, dass am Grund des Flusses ein Schatz, eine Sammlung von geheimem Wissen, auf ihn wartete. Wild Fire wirkte heimlich Telekinese und versuchte Pow Ming aus der Öffnung zu stoßen, doch sie wehrte den Schub ab und entfernte sich einfach. Aeckert sprang derweil einfach hinaus und Wild Fire konnte ihn gerade noch mittels der Telekinese auffangen. Da er weiterhin in den Fluss gelangen wollte, versuchte der Tabaxi seinen Freund einen klaren Kopf zu verschaffen, indem er ihn mit dem Kopf ins Wasser stülpte. Leider hatte er das Ruder übersehen und so schlug Aeckerts Schädel hart gegen dieses, was aber ebenfalls für die gewünschte Klarheit sorgte. Aeckert wurde wieder ins Schiff gehoben und nahm sich einen Moment, um sich zu orientieren.

Wieso hatte sie ihn einfach verzaubert und zu entfernen versucht? Keine Anschuldigungen, nichts. Aeckert grübelte darüber nach, während Wild Fire nach weiteren Problemen Ausschau hielt. Bisher hatten sie auf dem Spielschiff Glück gehabt, aber würde es auch anhalten?

Kairon Teufelsklinge

Kairon Teufelsklinge

Ihr wollt etwas über mein Leben erfahren? Wie es dazu kam, dass euch mein Gesicht von so vielen Steckbriefen aus angrinst? Setzt euch zu mir, gebt einen aus und ich erzähl euch die Geschichte. Sie ist nicht anders, als die der anderen armen Seelen, die jeden Tag um ihr Überleben kämpfen. Ich hatte wahrscheinlich nur etwas mehr Glück, als die meisten, Tyrmora sei Dank.

Mein Name ist Kairon Teufelsklinge und bis dato habe ich 32 Sommer überlebt. Keine schlechte Leistung, wenn man bedenkt, dass ich ein vielgesuchter Mann bin. Wobei hier normalerweise nur die Männer, die mich suchen, Probleme machen. Bei den Frauen darf man das vielgesucht ruhig als etwas positives Ansehen. Ein Lächeln tritt auf die Züge des Teuflings.

Ich stamme ursprünglich aus Baldur’s Tor. Wie viele meiner Art bin ich als Aussetziger aufgewachsen, ausgestoßen von meinen Eltern und zum Sterben im Freien vor der Stadt zurückgelassen. Ich kann mich nicht einmal an sie erinnern, aber das stört mich nicht. Ich hoffe, dass sie irgendwo elendig verreckt sind. Zumindest stelle ich mir das gern vor. Dort außerhalb der Stadt hätte meine Geschichte wohl ein sofortiges Ende gefunden, doch Tymora war mir hold, wie so oft. Eine Bettlerin, die außerhalb der Stadt verzweifelt nach etwas zu Essen gesucht hatte, fand mich und nahm mich auf. Und das, obwohl sie selbst nichts hatte und obwohl ich gezeichnet war. Sie teilte mit mir, was auch immer sie bekommen konnte und nachdem ich ein wenig selbständiger wurde, versuchten wir beide gemeinsam auf der Straße zu überleben. Wie ihr euch vorstellen könnt, war ich als Bettler nicht besonders erfolgreich. „Missgeburt“, „Teufelskind“ und „Unglücksbringer“ waren noch die netteren Sachen, die gesagt wurden, bevor die Leute schnell an mir vorbeiliefen. Sie hatten wohl Angst, dass sie sich auch in Tieflinge verwandelt könnten, wenn sie zu lange in meiner Nähe wären, als hätte ich eine ansteckende Krankheit.

Auch wenn das Betteln nichts brachte, so war ich doch recht geschickt und konnte die eine oder andere Gelegenheit nutzen, wenn jemand mal unaufmerksam war. Das brachte uns das eine oder andere Mal durch, wenn die Zeiten besonders hart waren und es waren harte Zeiten. Sie endeten schließlich abrupt aufgrund eines Fehlers, den ich gemacht hatte. Der Tiefling hielt kurz inne und schien in die Ferne zu blicken, ehe er fortfuhr.

Ich hatte die falsche Person bestohlen, einen Adligen, sogar ein Aasimar, diese hochnäsigen Arschlöcher, die immer glauben, sie wären etwas Besseres und würde Weisheit scheißen. Als der Kerl mitbekam, dass ich ihn beklaut hatte, wurde er furchtbar wütend und hetzte mir seine Leibwächter hinterher. Ich rannte, was das Zeug hielt und konnte sie dank meiner Größe abhängen und mich verstecken. Doch der Sack ließ es damit nicht auf sich ruhen. Er ließ seine Untertanen Nachforschungen anstellen und hörte schnell von der Bettlerin mit dem Teufelskind. Sie machten meine Ziehmutter ausfindig und nahmen sie mit zu seinem Anwesen. Ein paar Tage später hörte ich Gerüchte, dass eine Frau wegen der Vereinigung mit einem Teufel verhört wurde und verbrannt werden sollte. Sie machte darauf ein Riesenspektakel. Straßenschreier verkündeten die Neuigkeit und ein paar Aushänge konnte man ebenfalls finden. Als der dafür vorgesehene Zeitpunkt schließlich gekommen war, wurde ein großer Scheiterhaufen auf dem großen Platz unweit des Marktplatzes aufgebaut. Der Tiefling schwieg wieder eine Weile in Gedanken versunken.

Ich war da, als sie meine Ziehmutter zu dem Scheiterhaufen zerrten. Sie war völlig zerschlagen und ihre Sachen noch mehr zerrissen, als sonst. Sie schrie und wehrte sich und weinte die ganze Zeit über. Ich stand in der Menge, den Dolch des Adligen versteckt in der Hand. Ich wollte zu ihr rennen, all diese Bastarde abstechen, sie befreien und mit ihr fliehen, doch gerade, als mich die Wut übermannen und ich losrennen wollte, traf mich ihr Blick. Sie sah mich und schüttelte leicht mit dem Kopf. In diesem Blick lag so viel, ihre ganze Liebe, die sie mir all die Jahre geschenkt hatte, Freude, dass es mir gut ging und Sorge, dass ich etwas Dummes tun könnte. Mit ihrem Blick und ihrer Mimik teilte sie mir mit, dass sie nicht wollte, dass mir etwas passieren würde. Sie zwang sich sogar zu einem Lächeln, um mir zu zeigen, dass es so in Ordnung war. Sie wollte nur, dass es mir gut ging. Wieder unterbrach ein kurzes Schweigen die Geschichte.

Ich blieb bis zum Schluss in der Menge, vermummt und verkleidet. Ich war es ihr schuldig. Wie dem auch sei, zu dem Zeitpunkt war ich 8 Jahre alt und kurz nach der Verbrennung wurde dann ein Kopfgeld auf mich ausgestellt, mMein erstes Kopfgeld. Der Vollarsch konnte es also auch nicht bei der Verbrennung meiner Ziehmutter belassen, er wollte mich unbedingt tot sehen. Wäre ich ab da auf mich allein gestellt gewesen, hätte sich sein Wunsch wahrschneinlich sogar erfüllt. Doch ein Tiefling zu sein hat nicht nur Nachteile. Unser Ausehen bietet uns auch viele Vorteile. Die Frauen stehen auf dieses böse, verruchte und verbotene Aussehen. Und wenn dich jemand blöd anstarrt oder abfällige Bemerkungen macht: Starre ernst zurück und sag vielleicht noch was auf Infernal. Es ist immer wieder amüsant, wie schnell die Leute plötzlich etwas erledigen müssen. Ein amüsiertes Lächeln umspielte wieder die Mundwinkel des Tieflings.

Ein gesuchter Tiefling erweckt natürlich das Interesse der Gemeinden der Schatten, Diebesgilden, Piraten und was sonst noch so dazu gehört. Das Aussehen eines Tieflings wirkt auf viele einschüchternd und kann einen passenden Ruf einbringen. So jemanden kann man gut gebrauchen, wenn man Schutzgeld erpressen oder rivalisierende Banden einschüchtern will. Und so kam es, dass mich die Diebesgilde in Baldurs‘ Tor aufnahm. Sie bildeten mich im Kampf aus und brachten mir bei, wie ich Türen und Schlösser öffnete, in Häuser einbrach und jede Menge andere Kniffe, um das zu bekommen, was ich gerne wollte. Mit den Vorteilen und dem Ruf als Tiefling und meiner angeborenen, magischen Begabung fiel es mir leicht, in höhere und lukrativere Positionen innerhalb der Gilde aufzusteigen. Ich hatte Geld, Frauen und konnte das Leben in vollen Zügen genießen, so wie es sich ein jeder wünscht. Doch anstatt mein Leben zu leben und den Status, den ich erworben hatte, zu genießen, musste ich natürlich all das aufs Spiel setzen. In mir brannte weiterhin ein Zorn über die Geschehnisse um meine Ziehmutter und nun, wo ich älter war und mir viele Fähigkeiten angeeignet hatte, wurde ich auch bis zu einem gewissen Maß arrogant. Ich dachte, dass ich nun Gerechtigkeit walten und es diesem Bastard von Aasimar heimzahlen könnte. Das wäre doch ein Leichtes für mich. Wie ich mich doch irren sollte.

Ich beschloss mein Glück in einer Neumondnacht zu versuchen. Ich wollte mich in das Anwesen des Aasimars einschleichen, dort einbrechen und ihm im Schlaf die Kehle aufschlitzen. Oder eher nachdem ich ihm meine Hand auf den Mund gepresst und ihm tief in die Augen geblickt hätte, damit er erkennt, wer ihn holen kam. Dabei hätte ich dann noch einiges von Wert mitgehen lassen und so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Aber was soll ich sagen? Es ging natürlich total schief. Meine jugendliche Arroganz und Überheblichkeit sorgte dafür, dass ich Fehler machte und der ganze Plan in die Hose ging. Ich werde euch nicht mit Details über mein Scheitern langweilen, nur so viel: Ich konnte gerade noch so entkommen und untertauchen, doch da der Aasimar mich gesehen hatte und ahnen konnte, wer ich war und warum ich bei ihm eingebrochen war, setzte er in den Folgetagen all seine Beziehungen ein und stellte die halbe Stadt auf den Kopf, um mich zu finden. Mein Kopfgeld schnellte in die Höhe undich musste aus der Stadt verschwinden. Wie gut, dass zu dem Zeitpunkt eine passende Gelegenheit anonym in der Stadt war.

Einige Bloodbeard-Piraten waren für ein paar Deals in der Stadt, während ihr Schiff versteckt ein Stück außerhalb vor Anker lag. Ich hatte die Gerüchte in der Unterwelt zuvor schon vernommen und machte mich auf die Suche nach ihnen. Bei den Piraten ist es wie bei den Diebesgilden: Ein Tiefling mit seinem volksverbundene Ruf war ein wertvolles Mitglied, vor allem, wenn er von einer Diebesgilde bereits ausgebildet worden war und magische Fähigkeiten besaß. So kam ich, dass ich ein Mitglied der Bloodbeard-Piraten wurde und mit der „Devilish Maiden“ reiste. Es waren ein paar tolle Jahre. Die Crew war großartig und wir waren sehr erfolgreich. Und vor allem bei den Landgängen konnte man es sich richtig gut gehen lassen. Irgendwie standen die Frauen auf Piraten noch mehr, als auf Mitglieder der Diebesgilde.

Leider hielt auch diese Zeit nicht an. Irgendwann reichte es den Hafenstädten und sie vereinten ihre Bemühungen, um die Devilish Maiden zu versenken. Drei Schiffe waren dazu nötig und obwohl diese nach der Schlacht in keinem besonders guten Zustand mehr waren, wurde die Devilish Maiden gekampert und versenkt und der Großteil der Bloodbeard-Piraten getötet. Der Rest, darunter auch ich, wie ihr euch vorstellen könnte, wurde gefangen genommen und sollte nach Tiefwasser gebracht werden, wo uns der Prozess gemacht werden sollte. Glücklicherweise gelang es mir kurz vor der Stadt mich und meine unglücklichen Kameraden zu befreien und wir konnten mit einem Ruderboot an Land fliehen. Zerschlagen, wie unsere Bande war, zerstreuten wir uns in alle Himmelsrichtungen. Das war das Ende der Bloodbeard-Piraten.

Ich setzte mich mit meinem Freund Rurik nach Tiefwasser ab. Wie sagte man doch so schön: Sei nahe deinen Freunden, aber noch näher deinen Feinden. In der Stadt hätten sie uns als letztes erwartet. Wir tauchten in der Stadt unter und schlossen uns der dortigen Diebesgilde an. Weiterhin per Kopfgeld gesucht, wieder einmal etwas höher, schlugen wir uns beide so durch, bis es uns eines Abends in eine volle Taverne mit hübschen Frauen und viel Rum verschlug. Während der ausgelassenen Feier und nach mehreren Krügen Rum redeten wir über unsere Zeit als Piraten und in mir keimte ein Ziel auf. Ich wollte genug Geld verdienen, um mir ein eigenes Piratenschiff zu kaufen, eine Crew anzuheuern und wieder auf Fahrt zu gehen. Rurik war skeptisch und in einem freundschaftlichen Wettstreit diskutierten wir, wie man das Geld heranschaffen könnte. Dabei wurde auch das Gewölbe des wahnsinnigen Magiers angesprochen. Und es kam, wie es kommen musste: Rurik schlug eine Wette vor. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich zu einem freundschaftlichen Wettstreit schlecht nein sagen kann. Es spornt mich an, wenn jemand meint, dass ich etwas nicht kann.

Und so begann die Wette darum, ob ich bei einer Expedition in das Gewölbe von Halaster dem Wahnsinnigen überleben und mit genug Schätzen wieder zurückkehren könnte, um mir ein Schiff und eine Piratencrew leisten zu können. Auf das uns Tymora gewogen sei und jede Falle, die wir übersehen, eine Fehlzündung hat… oder eines der Monster des Labyrinths trifft, anstatt uns.

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