Die Goldene Gans und die Gerichte des Grauens (The Outbreaks)

Vorbereitungen

Lord Khaspere Drylund
Lord Khaspere Drylund

Nachdem die Gruppe Yartar erreicht hatte, stürzte sich Wild Fire von seiner Neugier getrieben sofort in Nachforschungen zu der mysteriösen Münze, die mit der Ermordung von König Hekatons Frau und seinem Verschwinden in Verbindung stand. Es sollte ganze drei Tage dauern, um herauszufinden, dass solche Münzen als Spielmünzen auf einem Schiff namens „Die große Dame“ beim Glücksspiel verwendet wurden. Dieses Kasinoschiff gehörte einem Adligen namens Lord Khaspere Drylund, der der nächste Wasserbaron werden wollte.

Das Kapitän des Schiffes sollte ein gewisser Nelvin Storn sein, der wohl genau wie Lord Drylung aus Tethyrien stammte. Bezüglich des Schiffes konnte Wild Fire durch Befragungen und Beobachtungen erfahren, dass dort verschiedene Glücksspiele, wie Roulette und diverse Kartenspiele, angeboten wurden. Es wurde sehr gut bewacht und alle Gäste im Vorhinein überprüft und ihre Waffen verwahrt. Selbst auf dem Schiff wurde immer wieder nach ungebetenen Gästen Ausschau gehalten. Jeden Abend legte das Schiff ab, fuhr nach Norden und kehrte in den frühen Morgenstunden wieder zurück. Schlussendlich suchte Wild Fire auch noch nach Möglichkeiten, um auf das Schiff zu gelangen. Dabei konnte er verschiedene Wege erkennen. Zum einen kamen alle Träger, die das Schiff mit Waren beluden, von einem einzigen Handelshaus. Sie belieferten das Schiff über einen extra eingerichteten Serviceeingang und obwohl alle das Schiff verlassen mussten, bevor die Besucher eintrafen, konnte man sich über diese Möglichkeit auf das Schiff schleichen. Man konnte sich natürlich auch als Besucher auf das Schiff begeben, allerdings waren alle Besucher adlig und schienen ein kleines Vermögen zu besitzen, sodass es nicht so leicht wäre, sich unter das normale Klientel zu mischen. Wild Fire erfuhr auch, dass noch zwei Köche, ein Unterhaltungskünstler und drei Croupiers gesucht wurden. Das erschien ihm die erfolgversprechendste Möglichkeit.

Während Wild Fire seine Nachforschungen anstellte, schaute sich Kisa’ana in der Stadt nach ausgeschriebenen Kopfgeldern und gesuchten Leuten um. Aeckart schrieb derweil mehrere Schriftrollen ab und Blm suchte nach den Teleportationskoordinaten von Yartar, um schnell hierher zurück reisen zu können. Tatsächlich wurde er in einem Laden für magische Schriften, Karten und Folianten fündig und vereinbarte für die Abschrift der Symbole eine Lieferung von Schmauchkraut an den Verkäufer. Zento erkundigte sich in der Zeit nach magischen Gegenständen und fand auf dem Fischmarkt eine Art laufende Schildkröte mit einem Stab, von der er einen Trank der Freundschaft und Heiltränke erwerben konnte.

Am vereinbarten Treffpunkt in der Taverne „Ein Fuß im Boot“ versammelte sich die Gruppe nach ihren Ausflügen wieder und während Blm Aeckert anheuerte, um 5 Kartenstücke zu einer Gesamtkarte von Faerun zu übertragen (im Austausch von 3 Büchern aus der Bibliothek des Nekromanten im hohen Norden) und Wild Fire bat, Mi weiter zu unterrichten, musste dieser ihn erst einmal auf eine spätere Zeit vertrösten. Wild Fire erzählte der Gruppe, was er mit seinen Nachforschungen herausgefunden hatte und gemeinsam schmiedeten sie einen Plan, wie sie auf das Schiff gelangen konnten.

Die L-Teams: Team leise, Team laut und Team lecker

Blm wollte sich natürlich mit Mi und Ste als Unterhaltungskünstler bewerben. Da Wild Fire zu auffällig war und sich damit nicht illegal an Bord unter die Menge mischen konnte, wollte er sich als Koch bewerben. Aeckert sollte ihn dabei unterstützen, während Kisa’ana und Zento sich im Schutze der Nacht auf das Schiff schleichen wollten, um sich umzusehen, während der Rest der Gruppe eingespannt war. Die Teams bereiteten sich am Abend noch auf den nächsten Tag vor, holten sich Kochtipps, übten eine Darbietung ein und stellten benötigte Ausrüstung zusammen. Als Codewort, wenn etwas schieflief oder Gefahr drohe, wurde „Katzenjammer“ ausgemacht.

Team lecker trat am nächsten Tag im Bewerbungsduell um die Stellen als Köche gegen einen Tiefling und einen Menschen an, beide wohl schon mal auf dem Schiff gearbeitet hatten. Aufgabe war es für beide Teams, eine Vor- eine Haupt- und eine Nachspeise zu kreieren, die so auch auf dem Schiff serviert werden würden. Die von Aeckert und Wild Fire gekochte Vorspeise kam dabei nicht so gut an, sodass das andere Team bei der Bewerbung punkten konnte. Bei der Hauptspeise legte sich Wild Fire dafür richtig ins Zeug und man hätte meinen können, dass Tymora ihm gewogen war und sich das Schicksal selbst für den Erfolg des Teams verbog. Das Hauptgericht war wesentlich besser, als das der Konkurrenz und so blieb die Entscheidung beim Nachtisch, der neben dem Geschmack auch noch möglichst schön angereichert sein sollte. So sehr sich die beiden Helden auch bemühten, der von ihnen dargebotene Nachtisch war grottig. Vermutlich, weil Wild Fire aus seiner Kultur nur Hauptgerichte kannte. Selbst das Aussehen der Speise ließ zu wünschen übrig und Team lecker drohte schon zu verlieren, doch ob der gewichtigen Aufgabe, die auf ihnen lastete, tricksten die beiden, indem sie mittels Zauberei die Speise der Konkurrenz versalzten. Die Bewerter hatten dies zwar nicht mitbekommen, aber die anderen Köche schienen eine gewisse Ahnung zu haben und grollten den beiden, als sie von dannen zogen.

Pow Ming

Team laut traf derweil in einer Gasse für die Bewerbung zum Unterhaltungskünstler einen Kontakt. Eine asiatisch anmutende Frau namens Pow Ming, die eine Tasche mit mehreren klappernden Gegenständen dabeihatte. Blm vermutete, dass es sich um die Holzmünzen handelte. Er bot mit seinen Lehrlingen der Kontaktfrau eine überzeugende Show dar:

Zuerst eröffnete eine rote Nebelwolke die Show und während Blm die Geschichte um den Kampf gegen den Balor mit einer passenden musikalischen Untermalung seiner Laute erzählte, erschufen seine Assistenten mithilfe von Zaubern weiteren Nebel und rotes Licht. Die Geschichte wurde von den beiden mit dramatischen Bewegungen untermalt. Schließlich verwandelte Blm Ste in einen Ochsen, der aus dem Nebel auftauchte und gegen Mi mit ihrem Stab und Frostzaubern antrat. Sie überwand ihn, als in der Geschichte der Balor besiegt wurde. Nach einer kurzen Pause wurde der Kampf um Bryn Shander gegen die Riesen in ähnlicher Weise dargeboten. Die Darbietung gefiel Pow Ming anscheinend und so wurde Team laut angeheuert. Zuvor wirkte die Frau aber anscheinend einen geistigen Zauber auf Blm, den er nicht abwehren konnte. Er wusste nur, dass gezaubert worden war. Um welchen Zauber es sich aber handelte, blieb ein Geheimnis.

Während Team lecker und Team laut vom Hafen aus das Schiff betraten und zu ihren jeweiligen Arbeitsorten begleitet wurden, machte sich Team leise auf den Weg, das Schiff zu infiltrieren, ausgerüstet mit Seil, Kletterhaken und einer Schriftrolle „Wasser atmen“, die sie von Aeckert erhalten hatten. Kisa’ana und Zento schwammen zum Boot, wobei Kisa’ana von der Strömung des Flusses abgetrieben wurde. Zento nutzte schnell das Seil für Verbindung zwischen ihnen und zur Unterstützung von Kisa’ana, worauf sich beide dann wieder dem Schiff näherten. Die Dunkelelfe befestigte das Seil schließlich an einem Pfeil und schoss diesen ihn auf das Schiff. Dann kletterten sie mithilfe des Seils heimlich an der Bordwand hoch und betraten das Schiff.

Ein Abend voller Glück und Unglück

Während Team laut zur Bühne geleitet wurde und im Laufe des Abends dort unter tosendem Beifall die eingeübte Show darbot (und somit 2 Spielmünzen und 3 Gold verdiente), begabt sich Team lecker durch die Spielhalle in die Küche, wo sie von Geklapper und Geschrei begrüßt wurden, als zankende Köche auf engstem Raum in wilder Hektik Speisen zubereiteten und sich gegenseitig angifteten.

Sofort machten sich Wild Fire und Aeckert ans Werk, sehr zum Unglück der Besucher dieses Abends. Denn wie sich bei der Einstellung schon zeigte, waren die beiden Gelehrten mit vielem vertraut, nur nicht mit dem Kochen. Sie versauten ein Gericht nach dem anderen, egal ob Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert.

Nicht einmal die Kontrolle durch den jeweils anderen deckte deren Ungeschicke auf. Dabei konnte man den Nachtisch nicht einmal mehr entfernt als Essen bezeichnen. Und so kam es, dass im Laufe der Nacht die Bestellungen viel zügiger Abnahmen, als sonst (zur Freude der Köche), während sich die Reling mit immer mehr Personen füllte, denen es gar nicht gut ging. Einige sollen sogar eine Vergiftung erlitten haben.

Diese ungewollte Wendung der Ereignisse schuf Team leise einige Möglichkeiten, denn die Wachen waren abgelenkter, da sich um die Gäste gekümmert werden musste, denen es schlecht ging. Sie bewegten sich einmal um das Schiff und sahen dabei von der Bühne bis zur Brücke so ziemlich jeden Bereich. Sie bewegten sich auf den verschiedenen Decks und gelangten Schließlich zu dem Bereich, in dem sich die ganzen Gäste aufhielten, denen es dank Team „lecker“ so schlecht erging. Während sie ihnen ein wenig halfen, versuchten sie von ihnen Informationen zu erlangen, jedoch hörten sie hauptsächlich Beschwerden über das Essen heraus und dass man den Fall schon Pow Ming gemeldet hätte. Von einem Hekaton hatten sie auch noch nie etwas gehört.

Da in der Küche nichts mehr zu tun war, vertraten sich Aeckert und Wild Fire die Beine. Dazu gingen sie in den benachbarten Spielraum, in dem sich auf einem Tisch eine goldene Gans befand und in dem viele Tische standen, an denen verschiedene Kartenspiele und Roulette gespielt wurden. Lord Drylund war ebenfalls anwesend und spielte Karten, während er sich mit seinen Spielpartnern unterhielt. Aeckert wandelte als erstes 100 GM in 5 hölzerne Spielmünzen um, ging an den belebtesten Roulette-Tisch und spielte anfangs um 2 Münzen. Diese verdoppelte er sofort und so setzte er seine Gewinne erneut, anfangs immer auf rot, bevor er dann zu schwarz wechselte. Seine Kochkunst schien Tymora belustigt zu haben, sodass sie an diesem Abend zum Ausgleich des ganzen Unglücks der vom Essen gemarterten Besucher Aeckert unglaubliches Glück schenkte. So erhöhte er die Anzahl seiner anfänglichen 6 Münzen (+die der Riesen) auf ganze 44. Während des Spiels erkundigte er sich auch nach dem Kapitän, deutete Geschäftsinteressen mit diesem an, und erkundigte sich nach Gerüchten. Wild Fire sah sich das anfangs an, setzte sich dann aber an den Kartentisch von Lord Drylund, nachdem er selbst auch 100 GM in 5 Spielmünzen umgewandelt hatte. Bei 3-Drachen-Ante-Kartenspiel mit seinen Kontrahenten hörte er den Plänen Drylunds bezüglich Yartar zu und gewann jedes Spiel, sodass er zum Schluss immerhin auf 17 Spielmünzen kam.

Schließlich kam jedoch Pow Ming in das Spielzimmer hinzu, wirkte wieder einen Zauber auf Aeckert und Wild Fire (wobei nur Letzterer diesen abblocken konnte) und sprach leise mit Lord Drylund. Wild Fire, der an dessen Tisch saß, lauschte hin und hörte sie sagen, dass es Probleme gäbe und mehrere Objekte gleich über Bord gehen würden. Gerade als Pow Ming an Aeckert, der seine Münzen eben zu Gold zurückgetauscht hatte, herantrat, rief Wild Fire alarmiert laut aus:

„Was für ein Katzenjammer! Ich brauche jemanden, der richtig spielen kann.“

Dabei sah, er Aeckert deutlich an, doch dieser lief einfach hinter Pow Ming her. Somit verabschiedete sich Wild Fire schnell mit der Ausrede, dass er frische Luft bräuchte, da ihm das Essen wohl nicht richtig bekommen war, tauschte seine Münzen um und folgte Pow Ming und Aeckert. Unterwegs traf er im Raum auch Blm, der gerade ebenfalls Pause hatte und hinuntergekommen war und der die Warnung auch gehört hatte. Er teilte Wild Fire mit, dass er schnell Ste und Mi holen und ihm dann folgen würde.

Pow Ming brachte Aeckert zum Serviceeingang und suggerierte ihm durch geistige Beeinflussung, dass am Grund des Flusses ein Schatz, eine Sammlung von geheimem Wissen, auf ihn wartete. Wild Fire wirkte heimlich Telekinese und versuchte Pow Ming aus der Öffnung zu stoßen, doch sie wehrte den Schub ab und entfernte sich einfach. Aeckert sprang derweil einfach hinaus und Wild Fire konnte ihn gerade noch mittels der Telekinese auffangen. Da er weiterhin in den Fluss gelangen wollte, versuchte der Tabaxi seinen Freund einen klaren Kopf zu verschaffen, indem er ihn mit dem Kopf ins Wasser stülpte. Leider hatte er das Ruder übersehen und so schlug Aeckerts Schädel hart gegen dieses, was aber ebenfalls für die gewünschte Klarheit sorgte. Aeckert wurde wieder ins Schiff gehoben und nahm sich einen Moment, um sich zu orientieren.

Wieso hatte sie ihn einfach verzaubert und zu entfernen versucht? Keine Anschuldigungen, nichts. Aeckert grübelte darüber nach, während Wild Fire nach weiteren Problemen Ausschau hielt. Bisher hatten sie auf dem Spielschiff Glück gehabt, aber würde es auch anhalten?

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