Die Schlacht um Dumathoins Tempel
Ihr wollt also wissen, wie uns die Befreiung von Dumathoins Tempel gelingen konnte? Setzt euch hin und bestellt uns ein paar Humpen Met. Dann erzähle ich euch von der glorreichen Schlacht um den Tempel, bei der die Zwergengötter uns zur Seite standen.
Vorbereitungen
Da standen wir nun. Hinter uns die Armee von Azrok, bestehend aus verschiedenen Kämpfern, einem untoten Betrachter und einer laufenden Ballista. Und vor uns? Vor uns erstreckte sich die Kammer, in der sich Dumathoins Tempel befand. Außerdem war diese Kammer voll von riesigen Spinnen, Troglodyten und den verdammten Dunkelelfen. Wir waren von den Kämpfen vorher noch etwas erschöpft und angeschlagen und wussten, dass die kommende Schlacht sehr schwierig werden würde. Also entfernte ich schnell den Edelstein, um die Tür wieder zu verschließen. Zusätzlich verbarrikadierten wir noch die südliche Tür. Dadurch waren wir vor möglichen Angriffen sicher und konnten uns erst einmal ausruhen.
Alle versorgten ihre Wunden. Jeder bereitete sich auf seine Art auf den bevorstehenden Kampf vor. Pläne wurden geschmiedet. Wir wollten zuerst die Drow durch Blendgranaten von Azroks Alchemisten und durch Zauber blenden, bevor der Sturmangriff beginnen sollte. Die laufende Balliste sollte sich hinter uns positionieren und auf entfernte Drowmagier und -priesterinnen schießen, während der untote Betrachter über uns schweben und uns unterstützen sollte. Die Bugbears sollten dann reinstürmen und das gegnerische Fußvolk angreifen und beschäftigen, während wir uns um die Kommandanten kümmern wollten. Gerade diese hinterhältigen Drowmagier und verdammten Drowpriesterinnen sind wahnsinnig gefährlich, wenn man sie frei walten lässt. Ich verstärkte noch meinen Schild mit Feuerenergie und erbat Clangeddins göttliche Gnade. Dann setzte ich den Edelstein wieder in die Tür ein und öffnete sie, bereit für den Ansturm.
Der Anblick, der sich uns bot, widert mich immer noch an. Die Decke und Wände in dem alten Dumathointempel waren überall mit Spinnenweben bedeckt. Dutzende tarantelgroße Spinnen kletterten umher und viele Kokons waren im Raum verteilt. An den Säulen hingen mehrere Opfer, alle geknebelt und gefesselt. Zu unserer Überraschung handelte es sich um Drow, an denen Säcke voller Spinneneier klebten. Eigentlich nicht weiter verwunderlich, dass diese verfluchten Dunkelelfen mit ihren eigenen Leuten genauso umgehen, wie mit allen anderen. Weiter oben im Raum lagen mehrere Hüllen alter Gefangener, die allen möglichen Völkern angehörten und ursprünglich wohl als Brutkasten für die Spinneneier dienten.
Der Kampfbeginn
Aber nun zum Kampf. Was soll ich sagen? Wir Zwerge sind sehr gut darin einen strategischen Schlachtplan auszuarbeiten. Aber wenn die Armee aus lauter wilden Bugbears besteht, ist die Umsetzung eher schwierig. Der Bugbear, der sich zuvor neben Thorgrim und mir durch die Drow gemetzelt hatte, stürmte als erster in die Halle und tötete mit seinem Hieb sofort einen Troglodyten. Aurora folgte ihm und erschuf eine Feuerwand auf die Gegner, auch um einen Gegenangriff zu verlangsamen. Eiben Stein platzierte mit seiner Magierhand eine Blendgranate im Raum und der untote Betrachter öffnete den Angriffsweg mit seinen Furchtstrahlen etwas. Doch bevor der Rest nachrücken konnte, konterte eine Drowpriesterin mit einer herbeigezauberten Insektenplage, die über uns, Azrok und den vorderen Kämpfern herfiel. Es sind zwar nur Heuschrecken, aber ihr glaubt gar nicht, was für einen Schaden eine ganze Invasion dieser Viecher anrichtet. Vor allem diese Variante. Der magische Angriff störte Auroras Konzentration, sodass sich die Feuerwand wieder auflöste, kaum dass sie erschienen war. Diese hinterlistige Attacke stachelte Thorgrim an und versetzte ihn in Raserei. Mit einem Brüllen stürmte er auf die nächste große Spinne zu und zerhackte sie mit zwei mächtigen Schlägen seiner zweihändigen Axt. Dabei beschimpfte und beleidigte er die Drow in der Art, wie es nur Thorgrim konnte.
Eiszauber flogen von Seiten der Drow auf unsere angreifende Gruppe zu. Wir konterten mit den Strahlen der Betrachter – also vom untoten und vom kleinen Aug-ust – und denen Eiben Steins. Noch bevor wir unseren Plan umsetzen und geordnet vorrücken konnten, stürmten die Bugbears in die Halle und stellten sich den Troglodyten, Drowkämpern und Spinnen. Währenddessen heilte ich mich von dem Insektenangriff, wohlwissend, dass die Drow noch einige solcher Angriffe starten würden. Ich rief Clangeddin um seinen Segen an und stimmte einen Chontar-Gesang über den Kampf in Mithral-Halle an. Dann stürmte ich den anderen hinterher auf eine Spinne zu und setzte sie mit einem Hieb meines Schildes in Brand. Direkt darauf feuerte die laufende Ballista ihren magischen Bolzen ab, der auf einen Drowmagier zuflog und ihn aufspießte. Im Lärm des Kampfgetümmels war plötzlich ein Gesang zu hören, der Unheil verhieß. Während mir ein eiskalter Schauer über den Rücken kroch, erkannte Eiben Stein den Gesang. Sofort warnte er uns: „Vorsicht, sie beschwört eine Yochlol.“
Wir müssen diese Beschwörung verhindern
Thorgrim legte einen Zahn zu, hackte sich durch eine Spinne und attackierte die Priesterin, die bei mir stand und die Insektenplage herbeigezaubert hatte. Aurora beschwor mehrere kleine Drachenwyrmlinge zur Unterstützung, wohl in der Hoffnung, dass wir dadurch schneller zu der verdammten Priesterin mit ihrer Beschwörung gelangen könnten. Doch während der Betrachter einen Drowmagier mit einem seiner Strahlen auflöste, sang die Priesterin vor uns erneut und zauberte eine weitere Insektenplage herbei. Die Bugbears um uns fielen wie die Fliegen und uns erging es kaum besser. Die Bisse der Heuschrecken hinterließen schwerere Wunden, als man denken könnte. Außerdem störten sie Auroras und meine Konzentration, wodurch die Wyrmlinge auch schon wieder verschwanden. Ich heilte mich erneut und rächte mich anschließend. Mit einem „Du verdammtes Miststück“ hämmerte ich meinen Schild direkt gegen den Kopf der Priesterin, wodurch sich ihre Insektenplage wieder auflöste. Thorgrim nutzte sogleich die Gelegenheit und verwundete die Priesterin mit zwei mächtigen Hieben. Seine Hand schien von Clangeddin selbst geleitet zu sein. Doch die Priesterin hielt sich noch auf den Beinen.
Während wir Zwerge gegen die eine Priesterin kämpften, stürmte der kampferprobte Bugbear zum Tempel, dicht gefolgt von Aurora und Eiben Stein. Ihr Ziel war es, die andere Priesterin anzugreifen und von der Beschwörung abzuhalten. Doch zurück zu unserer Priesterin. Gerade als wir dachten, wir würden die Priesterin endlich überwältigen, heilte sich diese. Mit dem Beschwörungsgesang im Ohr ging ich in die Offensive über, erbat wieder Clangeddins Gnade und attackierte die Priesterin mit meiner Axt. Nur noch wenige Drow und Kämpfer aus Azroks Armee waren noch am Leben. Schließlich war es soweit. Der Beschwörungsgesang endete und Eiben Stein und Aurora erblickten eine Yochlol, die soeben die Welt betrat.
Kampf gegen die Yochlol
Thorgrim steigerte sich in seinen Kampfrausch und hieb auf die Priesterin ein, bis sie unter seinen Schlägen zusammenbrach. Sofort stürmte er los zum Tempel, um sich der neuen Gefahr zu stellen. Auf dem Weg musste er mit ansehen, wie die Yochlol einen Krieger aus Azroks Armee attackierte und fast in Stücke riss. In einer Nebelgestalt bewegte sie sich dann auf Aurora zu und hüllte sie ein, was sie irgendwie paralysierte. Der kampferprobte Bugbear nutzte die Gelegenheit und stürmte in einem Angriff auf die Drowpriesterin zu, während Eiben Stein seine Strahlen auf die Yochlol abfeuerte. Zum Glück hatten wir noch die schweren Geschütze aus Azroks Armee. Der untote Betrachter widmete seine Strahlenangriffe ebenfalls der Yochlol, genau wie die wandelnde Ballista. Und ich? Ich tat es Thorgrim gleich, stürmte auch Richtung Priesterin und Yochlol und mähte mit meiner Axt unterwegs die Drow nieder, an denen ich vorbeikam.
Während die kleineren Scharmützel endeten und die letzten Soldaten getötet wurden, fokussierte sich der Kampf auf die Drowpriesterin und die Yochlol. Thorgrim stellte sich der Yochlol im Kampf. Seine Waffe schien ihr aber wenig anzuhaben. Den Gegenangriffen der Yochlol konnte er zum Glück geschickt ausweichen. Denn dieses Drecksvieh konnte austeilen, das kann ich euch sagen. Aurora zauberte sich einen magischen Kampfstab herbei und unterstützte Thorgrim im Kampf. Natürlich gesellte auch ich mich zu der Party. Ich versuchte es mit einer Waffe des Glaubens. Wir waren gemeinsam mit den Streitern Azroks in der Übermacht. Aber das sollte nicht lange halten. Eine weitere Insektenplage, die die Drowpriesterin gewirkt hatte, tötete fast alle verbliebenden Streiter aus der Armee.
Die entscheidende Wende
So kämpften wir nun fast allein gegen die Yochlol. Alle waren schwer verletzt und unsere Hoffnung wollte schon schwinden. Doch Aurora beschwor einen heilenden Naturgeist herbei, der unsere schlimmsten Wunden linderte. So konnten wir den Kampf fortgeführen. Wir mobilisierten noch einmal all unsere Kräfte. Heftige Schläge wurden zwischen uns und der Yochlol ausgetauscht und während Thorgrim die Drowpriesterin erledigen wollte, folgte ihm die Yochlol und ließ nicht von ihm ab. Aus irgendeinem Grund hatte sie einen Narren an ihm gefressen. Wir eilten herbei, um Thorgrim im Kampf gegen die Yochlol zu unterstützen. Zumindest Aurora und ich. Eiben Stein konzentrierte sich mittlerweile auf die Drowpriesterin und streckte sie mit seinen magischen Strahlen schließlich nieder. Das muss man ihm lassen, er kann ganz schön austeilen. Der einzige Überlebende Bugbear von Azroks Armee, der zuvor im Kampf schon sein Können demonstriert hatte, befand sich anscheinend im Blutrausch. Der Kerl ging zur Leiche der Priesterin und trennte ihren Kopf ab. Dann hob er ihn empor und brüllte irgendetwas auf goblinoidisch. Wenn der den Sieg für sich beansprucht und uns den Tempel streitig machen will, bekommen wir ernste Probleme mit ihm. Dumathoins Tempel gehört in die Hand der Zwerge.
Wir waren jedenfalls zu sehr mit dem fast aussichtslosen Kampf gegen die Yochlol beschäftigt und ignorierten deshalb dieses Treiben. Schließlich gelang es uns aber mit vereinten Kräften die Yochlol niederzuringen. Was soll ich sagen? Clangeddin war mit mir, führte meine Hand und ich konnte der Yochlol mit einem Hieb meiner Axt den Todesstoß versetzen. Ich hab sie tief in ihr verfluchtes Fleisch getrieben. Dann begannen sich die Überreste aufzulösen. Ich spuckte noch aus und hab ihr einen guten Tipp mit auf die Reise gegeben. „Geh zurück zu deiner verdammten Göttin und bleib gefälligst dort.“, hab ich gesagt. Nach diesem Kampf mussten wir erst einmal ordentlich durchatmen. Zum Glück war Auroras Naturgeist noch da, sodass wir unsere zum Teil schweren Verletzungen wieder heilen konnte. Bevor der Bugbear noch irgendwas Dummes machen konnte, nahm ich das Amulett der Drowpriesterin an mich. Immerhin wollte Hallister ja, dass wir das Ding im Fluss versenken. Ich war ja dafür, dass wir vorher dieses Zeichen von Lolth vorher noch zerstörten. Nicht, dass es jemand später fand und missbrauchte.
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