Mialee Firahel

Mialee Firahel

Mialee

Ich wurde am 22. Flammenleite 1466 in Atkatla in Amn geboren, genauer gesagt in den Slums in Atkatla, in einer heruntergekommenen Hütte, die gefühlt mehr Löcher aufwies als ein Käse. Dadurch war es oft schweinekalt in der Hütte und eigentlich nur ein bisschen besser, als auf der Straße zu leben. Meinen Vater hab ich nie kennengelernt, will ich auch nicht. Er war wohl ein Mensch, ein Kunde meiner Mutter. Das Problem in Atkatla – der verschissenen Stadt der Münze – ist, dass man auf Mischlinge und Andersartige wie uns heruntersieht. Für eine Halbelfin wie meine Mutter ist es so kaum möglich, eine ordentliche Anstellung zu finden. Also musste sie in einem Bordell in der Nähe des Hafens arbeiten, um über die Runden zu kommen. Neben mir führte ihre Arbeit noch zu zwei weiteren Kindern: Silad, meinem älteren Bruder und Si’lra meiner jüngeren Schwester.

Obwohl wir in solch abgefuckten Verhältnissen lebten, zog uns meine Mutter überaus liebevoll auf. Ich kenne keine Frau, die so gütig ist, wie sie es war oder die trotz einer solch schlechten Lage immer wieder Freude verbreiten und ein Lächeln auf die Gesichter ihrer Kinder zaubern kann. Während ich mit meinen beiden Geschwistern – oder wohl eher Halbgeschwister, obwohl wir uns nie als solche betrachteten – aufwuchs, erlebten wir leider oft das Gegenteil dieser Güte. In der näheren Umgebung lebten noch zwei Halbelfenkinder und einen Halborkjunge, mit denen wir uns anfreundeten. Wir hatten viel Spaß zusammen, aber die anderen Kinder – überwiegend Menschenbälger – behandelten uns genauso wie die Erwachsenen. Wir waren nichts weiter als Ausgestoßene und wurden von ihnen geärgert und oft auch drangsaliert. Während Si’lra davon relativ verschont blieb, weil Silad, ich und unsere Freunde sie beschützten, kam mein Bruder oft mit blauen Flecken und auch anderen Wunden nach Hause. Diese verfluchten Menschengöhren.

Die Zeit verging und als wir älter wurde, konnten wir unserer Mutter aushelfen und unseren Beitrag leisten. Während Silad als Hafenarbeiter etwas Geld verdiente, trat ich in die Fußstapfen meiner Mutter und arbeitete ebenfalls im Bordell. Dadurch verdienten wir genug, sodass dieses Schicksal zumindest meiner kleinen Schwester erspart blieb. Es ist nicht die schlechteste Tätigkeit – zumindest nicht immer – aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Frau freiwillig und ohne Not in einem Bordell arbeitet. Zumindest habe ich den einen oder anderen Trick dadurch gelernt, den ich heute noch gebrauchen kann. Da wir nun insgesamt mehr Geld verdienten, ging es uns etwas besser als zu früheren Zeiten, als wir noch um genug Essen bangen mussten. Doch wer in den Slums lebt weiß, dass Tymora eine launische Schlampe sein kann und viele Götter einfach auf uns spucken.

Eines Tages kam ein Adliger Mensch ins Bordell und verhielt sich – welch Überraschung – wie das größte Arschloch, als würde ich und die anderen Frauen ihm gehören. Das kam ab und zu vor und entweder konnte man gut damit umgehen oder es ertragen. Ertragen – etwas, dass ich früher viel zu häufig gemacht habe. Jedenfalls verhielt sich das Sackgesicht auch noch außerhalb des Bordells so und erniedrigte uns mit seinen Äußerungen. Dummerweise war mein Bruder zufällig in der Nähe und bekam das mit. Er hatte ja schon immer zu viel Temperament und konnte solche Ungerechtigkeiten nie mit ansehen, weshalb er als Kind auch oft von den menschlichen Bälgern Haue bekommen hatte. Es kam, wie es kommen musste: Er mischte sich ein und forderte den reichen Bastard auf, damit aufzuhören und sich zu entschuldigen. Natürlich konnte eine hochwohlgeborene Arschigkeit wie der Typ sich sowas nicht gefallen lassen. Nach mehreren Beschimpfungen endete das Ganze in einem Duell.

Ich versuchte es noch meinem Bruder auszureden, ebenso wie meine Mutter und Schwester, aber Silad wollte nicht hören. Er konnte das Ganze nicht mehr ertragen, den Umgang der Menschen mit uns und wie Mutter und ich das Geld verdienen mussten. Dieser liebe Idiot. Am Abend machte er sich zu dem Duell auf. Natürlich folgte ich ihm heimlich, auch wenn er es nicht wollte. Es war kein richtiges Duell. Zum einen kämpfte der adlige Hosenscheißer nicht einmal selbst, weil er zu viel Angst hatte. Stattdessen ließ er einen seiner Wächter für sich kämpfen. Doch sie hatten Silad unterschätzt. Da er als Kind immer wieder Prügel bezogen hatte und oft kämpfen musste, hatte er trainiert, um sich notfalls verteidigen zu können. Doch als es Anzeichen dafür gab, dass der Wächter unterliegen würde und ich schon voller Hoffnung erleichtert aufatmete, gab diese miese Ratte, dieser Sohn eines goblinoiden Hundefickers ein Zeichen und seine anderen beiden Wächter erschossen meinen Bruder mit ihren Armbrüsten. Ich werde diesen Tag nie vergessen.

Natürlich gab es für den Pisser keinerlei Konsequenzen. Wir haben der Stadtwache alles gemeldet und geschildert, aber wer glaubt schon einer Halbelfen-Prostituierten aus den Slums, wenn das Wort eines hochwohlgeborenen Menschen dagegensteht. Keine Ahnung, was er ihnen erzählt hat. Wahrscheinlich irgendeinen Schwachsinn von Notwehr. Wir wurden sogar von der Stadtwache gewarnt, keine Lügen zu verbreiten. Ich wollte es dem Arschloch heimzahlen und am liebsten alle Adligen strafen, ihnen ihre Reichtümer und Stellungen wegnehmen, die ihnen so wichtig waren. Und ich war nicht die einzige, der die Stellung dieser verwöhnten Sesselpupser zuwider war und die am liebsten etwas gegen sie unternehmen wollte. Kurz nach dem Tod meines Bruders und der Warnung der Stadtwache trat ein Mittglied der Diebesgilde – der Schatten von Amn – an mich heran und machte mir ein Angebot.

Sie wollten mich dabei unterstützen, meinem Bruder Gerechtigkeit teilwerden zu lassen. Im Austausch sollte ich ihnen helfen. Durch meine Arbeit im Bordell hatte ich mit einigen Adligen Kontakt und wusste, wie ich andere auf mich aufmerksam machen konnte. Das sollte ich nutzen, um ein paar Informationen, eventuell sogar Geheimnisse zu entlocken und weiterzugeben und wenn nötig auch einen Gegenstand zu entwenden, wenn das gewünschte Ziel gerade abgelenkt oder schläfrig gemacht wurde. Ein guter Deal, wie ich finde. Deswegen habe ich auch sofort zugestimmt. Allerdings habe ich dem Schattendieb – Darvin – eine Bedingung gestellt. Sie sollten mich nebenbei auch ein wenig ausbilden, damit ich mich im Notfall verteidigen oder zurechtkommen könnte. Und so wurde ich etwas wie eine freie Mitarbeiterin bei den Schattendieben.

Es war eine schöne Zeit. Endlich hatte ich das Gefühl, dass ich selbst etwas bewirken, selbst eine gewisse Stärke und Macht hatte. Ich war nicht mehr nur Spielball und Gesellin und für andere da, ich handelte selber und konnte mich wehren. Zumindest kam mir das so vor. Ihr erinnert euch an die launische Schlampe? Natürlich musste mich das Glück verlassen. Eines Tages wurde ich erwischt, als ich ein geheimes Dokument eines Kunden abschreiben wollte. Er hatte das Dokument mit einem versteckten Alarmzauber gesichert. Natürlich handelte es sich nicht um irgendeinen Kunden, sondern einen hohen Adligen, der in illegale Geschäfte, wie Sklavenhandel und dem Handel mit exotischen Tieren, verwickelt war. Und wie so oft bei den selbstgerechten Blaublütern wurde auch diesmal nicht die Stadtwache eingeschaltet, sondern Selbstjustiz verübt.

Man nahm mich mit und meine Bestrafung sollte gleichzeitig der Unterhaltung und dem Geschäft dienen. Also warf man mich nur mit einem Dolch bewaffnet in die illegale Kampfarena des Spackens mit dem Versprechen, dass ich bei einem Sieg frei und alles vergessen wäre. Von wegen, als hätte das Wort eines adligen Bastards jemals etwas bedeutet. Sie wollten, dass ich vor einem laut jubelnden, asozialen Mistpack von degenerierten Menschen von einem seiner Panther zerrissen und gefressen werde. Ich wehrte mich so gut ich konnte und hätte ich kein Kampftraining durch die Diebesgilde erhalten, wäre ich in Sekunden getötet worden. So hielt ich ein wenig durch, musste aber einige schmerzhafte Kratzer des Panthers ertragen, denen ich nicht ausweichen konnte. Ich war mir sicher, dass ich in der Arena sterben würde und wurde richtig wütend. Wütend über das elendige Leben, dass wir führten, während solche Arschlöcher im Geld schwammen, wütend über die Ungerechtigkeit und über das Verhalten der Stadtwache, über den Tod meines Bruders und dass ich hier auf diese Weise sterben sollte. Meine Wut hinausschreiend, ließ ich einen Schwall von Beleidigungen gegen den Panther los.

Und dann geschah es: Der Panther zuckte zusammen und fing an zu winseln. Ich wusste damals nicht, dass ich der Auslöser war, aber ich zögerte nicht und stürzte mich auf den Panther, ohne mit den Beleidigungen aufzuhören. Nur durch diesen glücklichen Umstand gelang es mir, meinen Dolch in den Hals des Panthers zu bohren und ihn zu töten. Eigentlich schade um das arme Tier, ich wünschte, es wäre der Hals des tiermissbrauchenden Bastards gewesen. Um vor seinen Freunden und dem Publikum nicht schlecht dazustehen, hielt sich der Mistkerl an sein Wort und ließ mich gehen.

Direkt im Anschluss trat dann ein Elf an mich heran, der sich als Thamior Galanodel, Mitglied der Schaustellergruppe „die Wanderfalken“ vorstellte. Die Gruppe war gerade in der Stadt und er hatte der Arena für eine Inspiration seiner Werke und Darstellungen beigewohnt. Er hatte beobachtet, wie sich meine magische Begabung im Kampf gezeigt hat und bot mir an, mich mitzunehmen und auszubilden. Er meinte, dass ich ein Talent zu einer Klinge, einem Barden der Schule der Schwerter, hätte, so wie auch er einer war. Natürlich klang es großartig, mit einer Schaustellergruppe umherzureisen, nicht mehr im Bordell arbeiten zu müssen und Leute um sich zu haben, die einen wahrscheinlich respektierten, anders als die Menschen dieser Stadt. Es klang für mich sogar viel zu gut, um wahr sein zu können, vor allem nach all den Strapazen. Aber ich lehnte sein Angebot dankend ab. Ich musste mich um meine Mutter und Schwester kümmern und konnte nicht einfach abhauen. Die Gruppe würde uns wohl kaum alle mitnehmen.

Als ich wieder in meinem Zuhause ankam, holte mich dann die Realität dieser arschlochverseuchten Stadt ein. Während meiner Abwesenheit und meines Gespräches mit Thamior hatte dieses adlige Dreckschwein sein Wort gebrochen und seine Männer zu meinem Zuhause geschickt. Keine Ahnung, woher er wusste, wo ich wohnte, aber die Reichen haben mit ihrem Geld ihre Wege. Jedenfalls waren sie in mein Heim eingebrochen, wo ich meine Mutter am Boden in einer Blutlache liegend fand, die Kehle aufgeschlitzt. Meine Schwester hatte nur überlebt, weil sie sich rechtzeitig versteckt hatte. Ich fand sie in dem Versteck, wimmernd und schluchzend. So hatte der Bastard doch noch seine Rache bekommen, ohne sein Gesicht vor seinen Freunden zu verlieren.

Nachdem mir diese Stadt und seine Bewohner zwei geliebte Menschen geraubt hatte, hielt ich es nicht mehr aus. Nachdem ich mich um die Beisetzung unserer Mutter gekümmert hatte und von der nutzlosen Stadtwache erneut leere Worte erhielt, schnappte ich meine Schwester und unsere wichtigsten Besitztümer und ging mit ihr zu den Wanderfalken. Thamior drückte sein Beileid aus, freute sich aber, dass ich seinem Angebot nun doch zustimmte. Gemeinsam mit meiner Schwester wurden wir von der Schaustellergruppe aufgenommen und reisten mit ihnen durch die Lande, immer von einem Auftritt zum nächsten.

Während wir beide von unserer neuen Familie – denn mit der Zeit wurden wir wie Familienmitglieder behandelt – den Gesang, Tanz und das Spiel verschiedener Instrumente erlernten, weihte mich Thamior zusätzlich in die Geheimnisse der Barden ein und übte mich im Kampf mit mehreren Klingen. Si’lra, die von uns die schönste Stimme hatte, wirkte fortan als Minnesängerin in der Gruppe. während ich neben Spiel und Gesang auch oft Kunststücke mit den Klingen und Schaukämpfe mit Thamior vorführte. Gelegentlich zeigten wir auch als Schwesternpaar einige gemeinsame Tänze oder sangen im Duett. Ein häufig gespielter Schaukampf, der von einem passenden Lied untermalt wurde und viel Anklang bei den Auftritten fand, war Die Dirne und das Monster, ein Stück, dass Thamior über meinen Kampf mit dem Panther um die Freiheit geschrieben hat und das wir gemeinsam während meiner Ausbildung immer wieder verfeinert haben. Dabei variiert der Kontrahent, gegen den ich antreten muss. Ich tötete dabei auch schon mal eine Hydra. Man, was bin ich gut.

Es war eine wirklich schöne Zeit mit den Wanderfalken und meine Schwester blühte geradezu auf. Ich konnte die Ereignisse unserer Vergangenheit aber nicht so einfach hinter mich lassen. Mir fehlte das Gefühl als Teil der Schattendiebe wenigstens einen kleinen Beitrag zur Gerechtigkeit gegenüber den adligen Bastarden zu leisten und etwas zu bewegen, so wenig es auch war. Somit begann ich nach einiger Zeit ein Doppelleben zu führen. Nachts schlich ich mich manchmal aus der Gruppe und versuchte meinen Beitrag zu leisten, indem ich die Reichen beklaute und es besonders Bedürftigen, wie Kindern oder Ausgestoßenen zukommen zu lassen. Wurde ich Zeuge, wie einer von diesen unterdrückt oder mies behandelt wurde, knöpfte ich mir dafür den Täter vor. Bei kleineren Vergehen forderte ich den verwöhnten Blindgänger gern zu einem Duell heraus und blamierte ihn im Zweikampf vor seinen Freunden. Natürlich konnte das auf Dauer nicht gut ausgehen. Ihr wisst ja noch, was Tymora ist, oder?

Wir waren gerade in Tiefwasser, als ich Zeuge wurde, wie so ein verwöhntes Adligenbübchen einen Bettler – einen ausgestoßenen, jungen Tiefling – aufs übelste beleidigte und beschimpfte. Der abgemagerte Junge hatte wohl versucht das Blaublut zu bestehlen, um sich etwas zu Essen kaufen zu können. Etwas, das jede halbwegs vernunftbegabte Person nachvollziehen und gut verstehen kann. Nicht jedoch dieser adlige Mistkerl. Der verhielt sich seines beschissenen Standes entsprechend und wollte diese „Missgeburt der Hölle“, wie er den Tiefling bezeichnete, sofort eigenhändig bestrafen. Wobei eigenhändig meinte, dass es seine Leibwache tun sollten. Die wollten den armen Jungen doch tatsächlich die Hand abhacken. Ich konnte das natürlich nicht mitansehen und ging dazwischen. Nein, ich hab es nicht diplomatisch versucht. Ich beschimpfte den Schnösel auf derbe Art und Weise, dass sein Kopf so rot wurde, dass ich dachte, er würde gleich platzen. Das wär mal ein amüsanter Anblick gewesen. Seine befreundeten, adligen Schnösel im Schlepptau, konnte er sich das nicht gefallen lassen und forderte Genugtuung. Sie handeln doch immer gleich. Also lief es auf ein Duell hinaus, ganz wie ich es wollte.

Vor dem direkten Duell konnte sich der Schnösel vor seinen Freunden diesmal nicht drücken, vor allem da ich darauf bestand, es sofort an einer geschützten Stelle auszutragen. Wie die meisten degenerierten Adligen verstand dieser Schnösel ein wenig vom Kämpfen, gerade genug um eine Klinge zu führen aber viel zu wenig, um einen Gegner besiegen zu können, halt mehr Show als Können. Also spielte ich etwas mit ihm. Im Kampf beleidigte er mich so gut er konnte, schaffte es aber nicht mit meinen Paraden mitzuhalten, was ihn nur noch wütender machte, vor allem als seine Freunde belustigt zu Kichern begannen. Daraufhin sagte er dann aber etwas, was mich in Rage brachte.

Er drohte damit, dass er nach dem Kampf den Tiefling und alle, die zu ihm gehörten, von seinen Wachen aufsuchen und mitnehmen lassen würde, auf dass er sich langsam und genüsslich an ihnen für diese Demütigungen rächen könnte, bis sie ihr wertloses Leben aufgeben würden. Ich hatte genug erlebt, um diese Worte ernst zu nehmen. Bilder meiner toten Mutter und meines Bruders tauchten vor meinem Auge auf, sodass ich voller Wut auf den Mistkerl einschlug. In meinem Zorn schlitzte ich ihm schließlich eine Schlagader auf, noch bevor seine Leibwache, die schon ihre Schwerter gezogen hatten, eingreifen konnten. Während er zusammensackte und langsam verblutete, stellte ich mich der Leibwache, die ich dank des Trainings mit Thamior ebenfalls besiegen konnte. Natürlich waren die anderen Adligen geflohen, sodass mir Ärger bevorstand.

Wie sich später herausstellte, war der adlige Möchtegernkämpfer der Sohn eines hochrangigen Ratsmitglieds gewesen. Tja, dumm gelaufen würde ich sagen. Das bedeutete natürlich, dass ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt wurde. Die Wanderfalken konnten sich so einen Ärger nicht leisten und ich wollte sie auch nicht da mit reinziehen. Also trennten sich einvernehmlich unsere Wege. Obwohl meine Schwester unter Tränen mit mir kommen wollte, war sie bei den Wanderfalken besser aufgehoben. Sie sollte weiter mit ihnen als ihre neue Familie umherziehen und als Minnesängerin glücklich sein. Thamior war nicht böse auf mich, er konnte mich sehr gut verstehen. Ich habe das Gefühl, dass er in der Vergangenheit ähnliches ausgefressen hat, aber darüber hat er nie etwas erzählt. Zum Abschied schenkte er mir noch eine ganz besondere Leier, die er zuvor für mich für den Moment anfertigen lassen hatte, wenn ich allein ausziehen sollte, um neue Erfahrungen als Bardin zu sammeln. Die Leier war an den Enden als zwei springende Panther verziert, in Gedenken an meinen Kampf, bei dem ich durch mein eigenes Können mein Schicksal veränderte.

Bevor mich die Stadtwache oder irgendein Kopfgeldjäger fingen konnte, floh ich aus der Stadt in Richtung Norden. Nun muss ich mich allein durchschlagen. Aber ich bin mir sicher, dass ich in den kleineren Städten im Norden mit meinen Auftritten Begeisterung auslösen kann. Wer weiß, vielleicht schau ich mir einmal die Wunder des Hochwaldes an und schau, wie meine elfischen Verwandten so leben. Oder ich besuche Silbrigmond, das von unglaublicher Schönheit sein soll, wie ich gehört habe.

Quests und Informationen

Infos der Invictus Igni

Quests

Von Volo: Alabasterthron in Ebene 1 bei zwergischen Wasserspeiern bergen (“ Diese Geschichte reicht bis zum Fall von Illefarn zurück, eines elfischen Königreichs des Nordens. Ein Alabasterthron im Besitz von Syglaeth Audark, dem letzten Gekrönten von Illefarn, verschwand aus der Hauptstadt Aelinthaldaar, wo der Wahnsinnige Magier seinen Turm errichtete und heute Waterdeep steht. Man sagt, dass eine Gruppe von Zwergen die Zerstörung derart wundersamer Steinarbeit fürchtete und den Thron den Elfen direkt unter deren schmalen Nasen wegstahl. Wo die Zwerge ihn für so lange Zeit versteckt haben- wer weiß? Aber solltet ihr ihn im Undermountain finden, würde es die Elfen des Nordens erfreuen, zu wissen, dass er noch existiert.“)

Von den Zwergen in der Taverne?: Brauerei der Zwerge auf Ebene ? von Feinden säubern

Black Viper: ihren Bruder Crissando (helle Haut, lockige Haare, Schurke, 22 Jahre, hat einen Siegelring aus Platin mit einem weißen Greifen auf blauem Grund, Motte: Fliege hoch und tauche schnell, Familienwappen und -motto der Roszna) in den Gängen suchen und ihn (oder Überreste) zurückbringen, er war bei den Goblins und ging in Richtung Schädelhafen, fragte nach Tavern Pick und Lantern und nach dem Zwerg Wilgold Gunderbrandt

Von Halef Garkin (Untoter von Ebene 1, Priester von Waukeen, wartet in der Taverne): Freunde seiner Abenteurergruppe suchen, die ihn umgebracht haben (will Rache): Schildzwerg Copper Stormforge (gefunden auf Ebene 2, Bart wurde wegen eines Diebstahls bei den Goblins abrasiert, wurde befreit und hat sich in Richtung Schädelhafen abgesetzt) + 2 Menschen namens Midna Tauberth und Rex the Hammer, er gibt dafür eine Karte von Ebene 3, ein Dieb namens Kelim gehörte auch dazu (ist für Halef aber nicht von Interesse, wurde auf Ebene 1 gefunden und befreit und zur Taverne geleitet)

vom Skelett auf Ebene 1: „Sucht die kleinen Zwerge unter dem Berg. Sie besitzen den Schlüssel zu meinem Herzen.“

vom Drow Rizzeryl Auvryndar auf Ebene 2: Kopfgeld auf die Anführer der Xanathar-Gilde: Nadja die Unbeugsame (Berserkin) beim Wachposten Totauge im Süden, Shuun Shurett (verunstalteter Dunkelelf mit nur einem Auge) im Nordosten (hat eine Werratte gefangen, sie soll befreit oder umgebracht werden)

Azrok auf Ebene 3 (Gefängnis + Tempel): geklauten Dolch von Dunkelelfen zurückholen, wurde wohl nach Schädelhafen gebracht

Informationen

Ebene 1: Einstiegsgewölbe (vollständig erkundet)

Schauspielgilde im nördlichen Bereich, die nun in Tiefwasser auftreten

im Norden ist ein Raum mit Statuen von Adligen aus Tiefwasser: Elyndraun (Südstatue), Ruathyndar (Zentralstatue) und Onthalass (Nordstatue) bzw. Goblinisch: Smelly Bottom, Stupid Skull und Born Toothless

im süd-östlichen Bereich ist ein gefangenes Skelett aus Dweomerkern (QUEST)

Relief im südlichen Bereich + Halasters Maske führt zum Beginn von Halasters Spiel

Tor im südlichen Bereich, das einen Zauberstab benötigt

in Wand eingravierte Karte im südöstlichen Bereich zeigt die Ebenen des Untermountains: Ebene 3 hat ein deaktiviertes Tor zum Schädelhafen (Flammenschädel), Ebene 16 hat ein Tor zu Skyport (Komet), Ebene 23 hat ein Tor zu Halasters Turm (Turm)

Treppe in die 2. Ebene im Süden

Beantwortete Fragen von Halaster: Stab von Magieladen hilft für das Portal auf Ebene 1, Weg zur 2. Ebene ist im Süden, Stab aus dem Raum mit den Statuen der Adligen aus Tiefwasser hilft nicht für das Portal, Auf Ebene 2 sind Händler die Schabernack mit uns treiben, eine Karte ist auf der 22. Ebene

Karte Ebene 1
Ebene 2: Goblin-Basar (so gut wie gar nicht erkundet – eigentlich nur der Basar und einmal kurz zu Rizzeryl teleportiert)

kurz nach der Treppe kommt der Goblin-Basar, bei dem man einkaufen und auch übernachten kann (mit Speis und Trank 2 SM)

Goblin-Boss Yek wurde durch einen Ring in einen Menschen verwandelt, wurde von Abenteurern gestellt, konnte aber flüchten, Schatzkammer von Kairon geplündert

Goblin-Gefangene Gloomie wurde befreit und von einer Gruppe mitgenommen

Xanathar-Gilde hat einen Außenposten in der Ebene mit einem Untoten Betrachter als Anführer

Xanathar-Gilde (Bollwerk zwischen Dunkelelfen und Tiefwasser) wurde von einer Werratte bestohlen (klaute einen Schlüsselstein)

der Südosten ist gefährlich

Drow Rizzeryl (mit Werratten) hat ein Kopfgeld auf die Anführer der Xanathar-Gilde ausgesetzt (QUEST)

Ebene 3: Entweihter Zwergentempel (besetzte Zwergenstadt ausgespäht, Weg zum Tempel+Gefängnis+Fluss zum Piratenschatz erkundet)

3 Seevetteln im östlichen Bereich (große Salzwasserhöhle) mit einer Verbindung zum Laternenhändler in Schädelhafen (Andaerien Dämmer) über ein Vettelnaugenamulett: Coral Schwarz, Gurgelsole, Caldra Tintenfischfinger, haben etwas gegen die Dunkelelfen, sind mit Halaster verbündet

in der Zwergenstadt des Clans Melairkyn sind Dunkelelfen (Haus Auvryndar, Anführerin Trissa), haben den großen Tempel von Dumathoin eingenommen, Tempel wurde befreit, Trissa ist mit der Sonnenelfe geflohen, in der Stadt selbst sind noch Dunkelelfen, beschwören dort wohl auch Yochlol

Dunkelelfen haben den Dolch des blinden Anführers Azrok der Hobgoblins gestohlen und nach Schädelhafen gebracht

im Norden des Flusses ist ein Piratenschatz (geborgen)

Aufgeheizte Gemüter: Von Schmerz und Lust (Invictus Igni)

Aufgeheizte Gemüter: Von Schmerz und Lust (Invictus Igni)

Teil 1: Nach dem Kampf ist vor dem Kampf

Wir waren eingeschlossen. Diese verdammte Drowpriesterin Trissa und diese dreimal verfluchte Sonnenelfe haben sich mit einem Zauber aus dem Staub gemacht und das Eingangstor verschlossen. Nachdem Malcador plötzlich wieder ausgerastet war und mir haltlose Sachen an den Kopf geworfen hat, ruhten sich alle von dem anstrengenden Kampf erst einmal kurz aus. Malcador war so erschöpft, dass er sich an einer Säule niedergelassen hatte und sogar eingeschlafen war. Zumindest hat er ein wenig meine Leistungen im Kampf gewürdigt, auf seine eigene, verschrobene Art. Irgendwie benimmt er sich in letzter Zeit sehr merkwürdig. So als hätte er eine zweite Persönlichkeit, die immer wieder durchdringt. Angefangen hat das, seit wir diese extrem schwierigen und kraftraubenden Kämpfe austragen mussten. Ich sollte das im Auge behalten.

Luna hatte sich auch gleich eingeschaltet und war dazwischengegangen. Sie hatte Recht. Wir können nur gemeinsam in dieser Tiefe überleben. Zu meiner Überraschung muss ich gestehen, dass ich sie mag. Gerade ich, einen dieser privilegierten Aasimar. Aber wie sich herausstellte, hatte auch sie in der Vergangenheit Probleme durch ihre Herkunft. Da hatte ich doch etwas vorschnell geurteilt. Gerade ich, der das anderen immer vorwürft. Das Leben lässt halt keine Chance für eine Lektion aus. Auf jeden Fall scheinen wir mehr gemeinsam zu haben, als ich bisher gedacht hatte. Aber zurück zur Geschichte.

Während alle Luft holten, durchsuchte ich zuerst den Drow-Zauberer nach einer Schriftrolle, mit deren Hilfe wir vielleicht entkommen hätten können. Aber Tymora war nicht auf unserer Seite. Der Magier war komplett nutzlos. Ich bin dann zu einem Kokon gegangen, hab ihn runtergeholt und geöffnet. Ich hatte gehofft, dass da vielleicht ein Gefangener drin wäre, der uns helfen könnte oder wertvolle Informationen hätte, aber Pustekuchen. Es war ein männlicher Drow, dem Tode schon ganz nahe.  Unter dessen Haut bewegte sich irgendwas. Ich konnte mir schon denken, was da abging. Sicherheitshalber rief ich Alberich dazu, aber der konnte für den Drow auch nichts mehr tun. Kurz nachdem ich versucht hatte, den Drow durch ein paar leichte Klapse ins Gesicht aufzuwecken, brachen die Spinnen aus seinem Körper heraus und krabbelten davon. Das war vielleicht ein widerlicher Anblick. Ich habe schon viele verschiedene Tode gesehen, auch selbst herbeigeführt. Aber nichts war annähernd so widerwertig, wie dieser. Na gut, nichts außer die Rattenkäfigfolter aus Luskan.

Da das nichts gebracht hatte, untersuchte ich die Wände der Halle. Wir waren zuvor ja schon auf Geheimgänge gestoßen, warum sollte also nicht einer aus der Halle hinausführen. Ich hatte sogar meinen Stab der Geheimnisse verwendet. Aber nichts. Es half alles nichts, wir mussten irgendwie durch diese Tür gelangen.

Anton war derweil auf die Ballista geklettert und veranlasste sie, auf die Tür zu feuern. Doch Tymora hatte uns verlassen. Der Feuerbolzen prallte von der Tür ab. Er wurde reflektiert und traf und zerstörte die Ballista. Sie ging in Flammen auf und mit ihr unsere größte Hoffnung. Uns blieb jetzt nur noch der Betrachter mit seinen Augenstrahlen. Immerhin hatte ich gesehen, wie sie einen Gegner komplett aufgelöst hatten. Warum also nicht auch die Tür. So brachten Anton und ich den Betrachter dazu, seine Augenstrahlen auf die Tür abzufeuern. Aber kein Strahl richtete irgendwas aus.

Ich wollte die Hoffnung aber noch nicht aufgeben und ging zu der Tür. Irgendwie mussten wir doch hinausgelangen. Oder wenigstens ich, dann hätte ich versuchen können, die Tür mit meinen Dietrichen oder anderen Werkzeugen zu knacken. Am unteren Rand der Tür war ein kleiner Spalt, durch den man ein kleines Stück hinter die Tür gucken konnte. Da kam mir eine Idee. Ich hatte diese vollkommen verrückte Sonnenelfe gesehen, wie sie plötzlich von einem Nebel umgeben wurde, verschwand und etwas weiter wiederauftauchte. Und ich hatte Geschichten von Dämonen und Teufeln gehört, die ähnliche Fähigkeiten besaßen. Meine teuflische Abstammung hatte mir schon mehrere magische Fähigkeiten verliehen, vielleicht auch diese. Wer weiß, vielleicht war der Bastard in meiner Blutlinie ja von der teuflischen Sorte, die diese Fähigkeit beherrschte. Also konzentrierte ich mich, sammelte meine innere Kraft, wie ich es auch bei meinen anderen Fähigkeiten tat und stellte mir vor, wie ich in einem rötlichen Nebel wie ein Teufel verschwinden und direkt an dem Platz hinter der Tür, den ich sehen konnte, wiederauftauchte. Dabei imitierte ich das Gehabe der Sonnenelfe.

Was soll ich sagen? Ich bin ein Meister meines Faches und ein teuflisch guter Kerl. Es gelang und ich teleportierte direkt hinter die Tür. Zuerst sicherte ich alles ab, nicht dass mich diese verfluchten Weibsbilder überraschten. Als aber keine Gefahr zu erkennen war, machte ich mich daran, die Tür mit meinen Werkzeugen und meinem unendlichen Geschick zu knacken. Diese Zwergentür war ziemlich hartnäckig, das muss ich dem kleinen, bärtigen Volk lassen. Aus irgendeinem Grund musste ich dabei an Luna und denken und an das, was sie mir über den Umgang der anderen mit ihrer Abstammung erzählte. Daran, wie ähnlich das meiner Vergangenheit war. Es beflügelte mich, warum auch immer. Jedenfalls gelang es mir nach einer gewissen Zeit tatsächlich die Tür zu öffnen. Kairon: 1, auf ihre Baukunst stolze Zwerge: 0.

Die Tür schwang geräuschvoll auf und ich stand lächelnd und selbstbewusst da. Ich war schon etwas stolz auf mich. So eine Zwergentür zu knacken ist wirklich nicht leicht. Aber glaubt ihr, es kam auch nur ein „Danke“ oder etwas in der Art? Natürlich nur von Luna. War doch selbstverständlich. Und Malcador, der bisher immer nur meckern konnte, hatte auch noch alles verpennt. Hätte am liebsten wohl noch weiter in der Halle geschlafen. Ich sag ja, Tymora hatte wohl wichtigeres zu tun. Na jedenfalls schauten wir uns danach nach Azrok um. Ursprünglich war er vor der Tür gewesen, aber nun war er verschwunden. Wir vermuteten schon, dass er als Geisel genommen worden sein könnte, vor allem, nachdem wir die zerstörte Ballista sahen. Aber er war mit einigen seiner Soldaten beim Gefängnis. Es störte ihn nicht, dass Trissa entkommen war. Er war total gut gelaunt, weil wir den Tempel erobern konnten. Er holte sogar eine Flasche raus und prostete uns zu. Ich war allerdings der Einzige, der auch etwas zückte und den mit auf den Sieg anstoßen wollte. Ich meine, man muss doch jeden guten Moment auch mal genießen, gerade in diesem Drecksloch. Gerade, wenn man jederzeit draufgehen kann.

Aber Anton wollte mir diesen kurzen Moment nicht gönnen. Keine Ahnung, was der Kerl hat, aber er war schon wieder an der nächsten Tür und öffnete sie. Hat wohl Blutmücken im Hintern, so wie der ständig auf Zack ist. Oder er braucht mal dringend eine Frau. Ja, ich denke daran liegt es. Als er nämlich die Tür öffnete waren Schreie zu vernehmen und er stürmte sofort los. Was das mit einer Frau zu tun hat, fragt ihr? Nun ja, die Schreie waren nicht nur Schmerzenzschreie. Soweit ich hören konnte, gehörten diese zu einem Mann, während eine Frauenstimme lustvoll schrie. Ich sage euch, das hat unseren Mönch so angetrieben. Der rannte so schnell, dass ich kaum hinterherkam, geschweige denn von unserem vollgepanzerten Alberich und Malcador, der total fertig war. Aber wir konnten ja schon zur Genüge erfahren, was passiert, wenn Anton allein irgendwohin stürmt. Also hieß es für alle schnurstracks hinterher.

Durch ein paar Gänge und zwei weiteren Türen gelangten wir schließlich in einen Raum mit interessantem Arsenal. Anton nahm sich von einem Tisch ein weißes Seidentuch und eine Peitsche. Keine Ahnung wofür, aber irgendwie untermauerte das noch meine Theorie von der Frau. Von den – vermutlich weiblichen – Schreien getrieben und irgendwie gehetzt rannte er auch schon zur nächsten Tür, aus der die Schreie drangen. Er riss sie auf und ich konnte den dahinterstehenden Raum sehen. In der Mitte befand sich ein seltsamer Kreis und darum herum mehrere Sitzgelegenheiten mit einer Spinnenseidenpolsterung. Dummerweise saßen auf dieser Polsterung mehrere Drowkrieger. Glücklicherweise schauten die ziemlich überrascht und ich wollte schon vorstürmen und das Überraschungsmoment nutzen, um dem nächsten Drow die Kehle durchzuschneiden. Aber dummerweise entschied sich Anton dafür, sofort wieder die Tür zuzuknallen, etwas Abstand zu ihr zu gewinnen und lauthals nach Malcador und seinen Feuerbällen zu brüllen.

Drow sind zwar widerwärtige Sardisten, aber nicht blöd. Ich hörte nur noch sich schließende Türen und die Schreie verstummten. Na toll, so bereitete ich mich mental darauf vor, den zu erwartenden Armbrustbolzen auszuweichen. Malcador kam auch endlich zu uns und hielt einen Feuerzauber, vermutlich einen Feuerball, bereit. Anton bewegte sich wieder vorsichtig auf die Tür zu und wollte sie mit seinem Kampfstab öffnen, als sie geradezu explodierte und ihn entgegenflog. Es riss ihn und die Tür bis zur gegenüberliegenden Wand, wo sie zerschmettert wurde. Anton zum Glück nicht. Ich würde ja sagen, dass das ganze Geschehen ihm eine Lehre sein sollte, mich vorzulassen. Aber die Erfahrung zeigt etwas anderes.

Alberich stürmte in den Raum, fing mit seiner Rüstung die ersten Bolzen ab und stellte sich dem ersten Drow im Nahkampf. Ich eilte sofort an seine Seite und nutzte eine Öffnung in der Verteidigung des Gegners, um ihm mit einem sauberen Streich die Kehle durchzuschneiden. Da von dem Raum zwei weitere Türen und ein Gang abgingen, wählte ich die mir gegenüberliegende Tür, in der sich ein weiterer Drow befand, und stürmte auf ihn zu. Mit einer weiteren Attacke stellte ich mich diesem Gegner mitten in der Tür, um meinen Kameraden den Rücken freizuhalten. Im Raum selbst konnte ich noch einen ziemlich großen Wasserbottich und einen an einem Stuhl gefesselten Drow mit einer Spinnenmaske sehen, sowie eine von diesen adligen Drowweibern.

Während Alberich in den Gang rannte und dort die Drow bekämpfte, widmete sich Anton den Drow im letzten Raum. War ja klar. Da ich offensichtlich die Quelle der Schmerzenschreie gefunden hatte, nehme ich mal an, dass in Antons Raum die Quelle der Lustschreie war. Ja, so langsam verstehe ich Antons Verhaltensweisen. Aber zurück zum Kampf. Während die anderen von Malcador und Luna im Kampf unterstützt wurden, konnte Alberich ziemlich schnell an meine Seite eilen und mich unterstützen. So nahm er sich den bürgerlichen Drow vor und ich bekam die adlige ab. Ich bin sogar der Meinung, dass ich Gift an ihren Klingen gesehen hatte. Das Amulett des Giftschutzes hatte sich echt schon mehr als bezahlt gemacht. Die beste Investition in meinem Leben.

So kämpften wir nun Seite an Seite und tauschten Schläge mit unseren Gegnern aus, während ich hinter uns Peitschenknallen, Schmerzensschreie und ein Röcheln hörte. Schließlich rutschte Alberich neben mir aus und gab unserer gemeinsamen Verteidigung eine Blöße. Währenddessen hoffte ich nur, dass Anton in seiner Getriebenheit nicht irgendeine Dummheit begehen würde.

Teil 2: Unschöne Überraschungen

Plötzlich wurde es dunkel um mich herum. Die verdammte Drowadlige hatte Dunkelheit beschworen. Mit zwei Drowkämpfern direkt vor einem, war das eine denkbar ungünstige Situation. Ich wurde auch sofort angegriffen und musste einiges einstecken. Glücklicherweise bannte Luna sofort die Dunkelheit. Da ich einige hässliche Schnitte abbekommen hatte, nutzte ich die Gelegenheit, mich mit Spiegelbildern zu schützen und einen Schritt zurückzuziehen. Ich hatte geplant, dass die Drow dann nachrücken würden und immer nur ein Drow gegen uns kämpfen könnte. Während Malcador unseren Kampf mit seinen Feuerpfeilen unterstützte, stürmte Anton von hinten plötzlich genau in die Tür, um die Drow anzugreifen. Ich dachte schon, dass er meinen Plan zunichte gemacht hätte, aber dann rannte er nach ein paar Schlägen plötzlich mit angsterfülltem Gesicht wieder weg, woher er gekommen war. Nein, ich kann euch auch nicht sagen, was da passiert und mit ihm los war. Zurzeit verhalten sich beide, Malcador und Anton ziemlich seltsam. Dazu aber nachher noch mehr.

Nachdem Anton nun verschwunden war, stand Alberich wieder auf und stellte sich in die Tür. Er tauchte seinen Kriegshammer in magisches Feuer und attackierte die Drowadlige. Mit seinem Schlag setzte er sie kurzzeitig in Flammen und wehrte im Anschluss mit seiner Rüstung und seinem Schild alle Gegenangriffe ab. Er war wie ein Bollwerk und ich muss sagen, ich bin ich froh, dass er uns begleitet. Während Alberich die Drow abwehrte und Luna mit ihrer Heilmagie den Kampf unterstützte, warfen Malcador und ich unsere Feuerzauber auf die Drow. Und dann zerbrach Alberichs Kriegshammer bei einem seiner Angriffe. Zum Glück hatte er noch eine Handaxt als Ersatz parat. Schließlich tötete Malcadors Feuerzauber den bürgerlichen Drow.

Die Drowadlige zog sich daraufhin in die Raumecke zurück, dicht gefolgt von Alberich. Keine Ahnung, ob er schon Erfahrungen im Kampf mit Drow gesammelt hat oder viele Geschichten über sie gehört hat. Jedenfalls war er auf das folgende Kampfmanöver gefasst. Die Drow sprang hoch, kickte das Wasserfass und trennte das Halteseil mit ihrem Schwert durch. Doch Alberich sah das wohl kommen und konnte diesem ungewöhnlichen Angriff ausweichen. Ich folgte, sodass wir sie in der Ecke in die Zange nehmen konnten, während Malcador sein magisches Feuer direkt unter ihr beschwor. Was soll ich sagen? Das war eine unglaublich gute Kampfkombination, mit der so ziemlich jeder Gegner zur Strecke gebracht werden sollte. Aber diese adlige Drow verstand ihr Handwerk. Sie war eine ausgezeichnete Kämpferin und parierte die meisten Angriffe.

Dann sah ich im Hintergrund durch die Tür, wie plötzlich die Sonnenelfenschlampe und Trissa direkt hinter Malcador erschienen. Die verrückte Elfe tippte ihm auf die Schulter und machte eine „psscht“-Geste, ebenso wie Trissa vor Luna. Malcador wollte uns wohl warnen. Zumindest sah es so aus, als ob er schrie. Aber ich konnte ihn nicht hören. Dann wurde alles dunkel.

Ich schlug natürlich weiter zu. Die Drow konnte ja nirgends hin, sie war in der Ecke von Alberich und mir festgesetzt. Ich konnte hören, dass Alberich es mir gleichtat. Aber irgendwas war merkwürdig. So ziemlich jeder Schlag traf auf Fleisch. Das erinnerte gar nicht an die exzellente Kämpferin, die uns zuvor solche Probleme bereitet hatte. Dann löste sich die Dunkelheit wieder auf. Ich hatte Recht. Vor uns befand sich nicht die Drowkämpferin, sondern der Gefangene, den sie in dem Raum festgehalten hatten. So wie es aussah, hatten sie ihn erdrosselt und dann irgendwie den Platz mit der Kämpferin innerhalb ein paar Atemzüge getauscht. Die Drowadlige war weg und die Tür zu. Das bringt mir tatsächlich noch ein wenig mehr Sorge bezüglich der Fähigkeiten unserer Gegner. Dann wurde Alberich die Tür in den Rücken gehaut.

Doch es war nur Luna, die zu unserer Unterstützung kommen wollte. Wir trafen uns alle im Raum mit dem großen Kreis auf dem Boden wieder. Wie sich im Nachhinein herausstellte, konnte sich Malcador an der Steinwand entlang in den Vorraum flüchten und kurz darauf kam Luna mithilfe ihrer Flügel hinterher. Dann kam auch Anton aus der Dunkelheit hinterhergerannt. Nachdem er zurück in den Raum der Lustschreie gerannt war und sich nach dem Wohl der Drow, die er dort befreit hatte, erkundigt hatte, attackierte sie ihn wohl und er musste sich einen Faustkampf mit ihr liefern. Jedenfalls warf Malcador einen Feuerball in die Dunkelheit und dann verschwand diese. Doch wir konnten keine Überreste der mittlerweile drei Flüchtigen finden. Der Feuerball hatte sie vermutlich verfehlt. Zumindest konnte ich Spuren von ihnen finden, die in den Gang nach Süden führten.

Malcadors Pupillen leuchteten golden, als er sich über das Erscheinen der Sonnenelfe aufregte. Diesmal bekam aber nicht ich seinen Frust und Ärger ab. Stattdessen beschimpfte Malcador Anton der Feigheit. In den vorhergehenden Kämpfen hatte er ihn noch in Schutz genommen und gelobt. Alberich ignorierte das Ganze derweil, nahm seinen entzwei gebrochenen Hammer und reparierte ihn mit einem Zauber.

Nach diesem Kampf, der uns wirklich alles abverlangt hatte, waren wir uns ziemlich einig, dass eine Rast vonnöten war. Also machten wir uns auf den Weg zurück zu Azrok und der Sicherheit seiner Kampftruppe. Wir setzten ihn ins Bild und wollten uns ausruhen, da nahm mich Malcador noch kurz beiseite. Er schien mit sich zu kämpfen, aber dann lobte er mich. Er lobte mich tatsächlich für die schnelle und effektive Tötung des ersten Drow. Ich sagte ja, er verhielt sich zuletzt sehr merkwürdig. Zuvor war er immer ein zuverlässiger und sehr angenehmer Gefährte. Daher wollte ich ihm symbolisch die Hand reichen und dankte ihm für seinen Einsatz, der vielleicht die drei Frauen vertrieben hatte.

Ich nutzte noch die Gelegenheit um ein paar Schreiben, die ich bei den Überresten der Drow gefunden hatte, zu studieren. Dadurch erfuhr ich, dass die Drow aus dem Raum der Lustschreie Pellanonia Auvryndar und Ghirith Nhilran hießen und wohl eine Art Liebespaar waren. Die Drowadlige, die entkommen konnte, hieß Sylkress und führte bei einem Drow namens Narizmar eine Wasserfolter durch. Sie nahm wohl an, dass er einer anderen Drowdame seine Loyalität schenkte und wollte Informationen über ihre Verbindung erhalten. Zuletzt erfuhr ich durch die Schreiben noch, dass T’rissa wohl ihre ältere Schwester war und Befehle von ihrer Mutter erhalten hatte, die Sargauth-Ebene zu sichern. Dies sollte als Vorbereitung für einen Großangriff auf Schädelhafen dienen. Ich teilte die Informationen noch mit der Gruppe und mit Azrok, bevor wir uns der dringend benötigten Ruhe hingaben.

Nach dem Erwachen waren Alberichs Sachen aus seinem Rucksack komplett im Raum verteilt. Malcador und ich halfen ihn erstmal alles aufzusammeln. Währenddessen zeigte sich, dass Malcador seine Erinnerungen seit dem Tempelkampf, genauer seit dem Verschwinden von T‘rissa und der Sonnenelfe in dem Kampf, verloren zu haben schien. Auch sein Verhalten war wieder mehr wie früher, ruhiger, höflicher und entgegenkommender. Sehr merkwürdig. Ob wohl die Strapazen und Anstrengungen der letzten Zeit dafür verantwortlich waren. Immerhin hatte er seine ganze magische Macht in den Kämpfen genutzt und aufgebraucht und im Anschluss zeigten sich die Schuppen und goldenen Pupillen, die nun nach der Rast nicht mehr sichtbar waren. Weder Alberich noch Luna wussten Rat, also wollten wir nach einer Stärkung wieder in den Süden gehen und den Entkommenen folgen. Anton stürmte sofort wieder vor und war schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen. Ich weiß wirklich nicht mehr, was wir mit ihm machen sollen. Er wird deswegen noch draufgehen.

Wir folgten ihm langsam, bis wir durch mehrere Tunnel, in denen der Wind extrem laut pfiff und zum Teil auch viele Spinnenweben zu finden waren, endlich bei Anton ankamen. Er stand nicht weit von einer Drinne entfernt, die auf elfisch wohl die ganze Zeit „Macht das es aufhört“ schrie. Anton näherte sich ihr langsam und redete auf elfisch auf sie ein. Dann kletterte er auf sie drauf und hielt ihr die Ohren zu. Das führte dazu, dass sie sich entspannte und mit ihm in eine Ecke ging. Während der Rest von uns vorbeilief, riss sich Anton ein Stück Stoff vom Ärmel ab und verband der Drinne die Ohren damit. Sie blieb entspannt und bedankt sich sogar.

So merkwürdig das war, unser Hauptziel waren die Flüchtigen. Die Spuren zeigten mir, dass T‘rissa & Co weitergegangen waren. Anton rannte wieder vor und bei einem Fluss holten wir ihn ein. Dort stand an einer Wand ein kleiner Reim:

Wenn du nach Schädelhafen willst, fahr den Sargauth hinab. Wenn du Piratenbeute willst, flussauf zum Käptn’s Grab.

Die Spuren endeten direkt am Fluss, als wären die Frauen einfach übers Wasser gegangen. Anton tat es ihnen gleich und rannte über das Wasser direkt zu einer Stelle an der anderen Seite, während wir den weiteren Weg diskutierten. Zurück zur Stadt um für Azrok die Drow zu vertreiben, nach Schädelhafen oder zur Piratenbeute. Letzteres ließ natürlich mein Herz höherschlagen, wie ihr euch vorstellen könnt. Es war sowieso großartig, endlich mal wieder ein Gewässer zu sehen, auch wenn es nur ein unterirdischer Fluss war. Ich konnte nicht anders und musste mich mit dem Wasser erfrischen. Ich vermisse die hohe See und die Gischt im Gesicht.

Da Anton schon wieder vorrannte, diesmal über das Wasser und die Vorsprünge flussaufwärts, blieb uns keine Wahl als ihm zu folgen. Während Alberich seine Knochen knacken ließ, einfach ins Wasser sprang und den Fluss aufwärts schwamm, wirkte Malcador einen Flugzauber auf Luna, sich und mich. So flogen wir den Weg, was eine merkwürdige Erfahrung war. Ich fühlte mich frei, aber gleichzeitig war mir nicht ganz wohl dabei. Wir trafen Anton ein gutes Stück flussaufwärts an einer Bucht, wo er einen alten Rucksack durchsuchte und einige Sachen einsteckte. Ein Tunnel führte von dort weiter. Sollte dort drin die Piratenbeute sein, von der der Reim erzählt hatte?

Die Macht der Selbstachtung (Die Unterirdischen)

Die Macht der Selbstachtung (Die Unterirdischen)

Nachdem sich die Gruppe ihre wohlverdiente Rast gegönnt hatte, stand die Suche nach dem Fluss, in den sie das Drow-Amulett werfen wollten, auf dem Tagesplan. So machten sich die Gefährten auf durch die Tür im Süden. Sie waren nicht weit gegangen, da hörten sie Schmerzensschreie wie von einer Folter. Sie folgten dem Weg durch eine Tür in einen kleineren Gang, an dessen Ende der Weg durch eine solide Steintür versperrt wurde. Selbst die vereinte Kraft von Durak und Thorgrimm an einer Brechstange konnte die Tür nicht aufstemmen. Daher verformte Durak den Stein zu einem Durchgang. Dahinter befand sich ein Raum mit vielen Folterwerkzeugen und einem Tisch in der Mitte. Aus der südlichen Richtung des Raumes waren mindestens zwei Personen und plätscherndes Wasser zu hören. Als Thorgrimm die nächste Tür öffnete, stand die Gruppe wieder einmal Drow gegenüber. Dieses Mal handelte es sich um 4 Drowkrieger in einem kleinen Raum, in dessen Mitte ein abgründiger Kreis aufgezeichnet war. Durch diesen wurden Duraks Wissen nach Drow in den Abyss geschickt, um an einer Prüfung von Lolth teilzunehmen. Wer nicht besteht, wird dabei zum Drider und wer besteht, wird in den Raum zurückgeschickt mit Lolth Segen. Während die Drow sofort auf Thorgrimm feuerten und einer der Bolzen ihn auch traf, haute die schlecht gelaunte Aurora, die die Nase voll von den ganzen Spinnen und Drow hatte, direkt einen Feuerball in den Raum, der sofort alle Drow tötete und auch die Zwerge erwischte.

Als die Gruppe im Anschluss den Raum betrat, bemerkte Aurora eine angelehnte Tür. Doch es war zu spät. Im gleichen Moment erwischte Thorgrimm ein Bolzen, während ein weiterer an Durak vorbeizischte. Daraufhin stürmte Throgrimm sofort los, drückte die Tür auf und stellte sich der Drow im Nahkampf entgegen. Aurora und Durak heilten ihn, doch währenddessen flog hinter der Gruppe eine Tür auf. Eine weitere Drow stürmte in Raum und griff Aurora an. Durak rannte zu ihrer Unterstützung herbei und während Throgrimm seine Gegnerin erledigte, töteten Aurora und Durak gemeinsam die andere Drow. In den beiden Räumen, aus denen die Drow kamen, fand die Gruppe je einen Gefangenen. Bei Thorgrimm befand sich ein nackiger Drow, der eine Spinnenmaske trug und auf einem Stuhl gefesselt war, ein großer Wasserbottich direkt hinter und über sich. Im anderen Raum lag eine Drow auf einer rotierenden Scheibe gefesselt und war anscheinend ausgepeitscht worden. Die Gruppe verhörte die beiden und erfuhr, dass der gefangene Drow Narizmar hieß. Er wurde gefoltert, weil er einer anderen weiblichen Drow die Treue geschworen hatte. Die Folter sollte den Grund dafür hervorbringen. Die Drow aus dem anderen Raum hieß Pellanonia. Sie erzählte, dass das Haus Auvryndars wichtigste Festung im Undermountain befand, genauer in Muirals Prüfung (Ebene 10) und unter dem direkten Befehl ihrer Mutter Vlonwelv steht. Ihre älteste Schwester T’rissa hatte Befehle von ihrer Mutter erhalten, die Sargauth-Ebene (auf dieser Ebene) zu sichern, als Vorbereitung für einen Großangriff auf Schädelhafen. Zuletzt erfuhren sie noch, dass eine weitere ihrer älteren Schwestern, Melith, in den Verschlungenen Kavernen (Ebene 4) Fuß gefasst hatte und dort Krieg gegen die Kuo-toa führte.

Die Gefährten brachten die Drow und die ganze Drowausrüstung zu Azrok. Sollte er doch entscheiden, was mit ihnen geschehen sollte. Die Gruppe ging jedenfalls weiter nach Süden durch einen Wanddurchbruch. Der Wind pfiff stark durch die langen Tunnel, denen die Abenteurer folgten. Plötzlich hörten sie ein Gerede, das keiner wirklich verstand. Keiner außer Eibenstein, der den anderen das Gesagte übersetzte: „Mach, dass es aufhört“. Etwas weiter vorn befand sich eine Drider, die umherlief und die Worte immer wieder wiederholte. Eibenstein zauberte nach einer Bemerkung Duraks den Stillezauber und so schlüpfte die Gruppe ohne einen Kampf vorbei. Am Ende des Ganges befand sich eine kleine Höhle direkt am gesuchten Fluss, wobei an der Westwand etwas eingraviert war:

„Wenn du nach Schädelhafen willst, fahr den Sargauth hinab. Wenn du Piratenbeute willst, flussauf zum Käptn’s Grab.“

Durak wollte als erstes das verfluchte Drow-Amulett loswerden und warf es in den Fluss. Danach wartete die Gruppe eine ganze Weile und als sie den Ort schon enttäuscht verlassen wollten, tauchte eine schwarze Gondel auf, die von Flussaufwärts kam. Eine in schwarz gekleidete Gestalt mit einem skelettartigen Gesicht fuhr diese Gondel und hatte einen Passagier dabei. Es war niemand anderes als der verrückte Magier. Er grinste von Ohr zu Ohr und applaudierte der Gruppe. „Gut gemacht“, sagte er immer wieder höchst zufrieden. Dann holte er eine Handvoll Würfel heraus und warf sie in die Luft, wo sie blieben und auf einer Seite landeten. Nun sollte sich die Mühe wohl bezahlt machen und die Helden die Macht erhalten, die Hallaster ihnen versprochen hatte. Er grinste die Gefährten an. „Selbstachtung ist die größte Macht von allen.“ Damit winkte er der Gruppe zu und fuhr weiter den Fluss entlang, bis er aus der Sichtweite verschwand.

Die Macht der Selbstachtung (Die Unterirdischen)

Die Helden berieten sich, welche Schritte sie als nächstes tun sollten. Erst noch nach dem Piratenschatz schauen oder direkt nach Schädelhafen reisen. Und wenn es nach Schädelhafen gehen sollte, wie sollten sie dann reisen? Über den Fluss oder durch die alte Zwergenstadt, vorbei an den ganzen Drow? Sie entschieden sich erst einmal zum Piratengrab zu gehen. Vielleicht befand sich dort ja ein zwergisches Artefakt, das geborgen werden sollte oder etwas hilfreiches im Kampf gegen die Drow. Da sie kein Transportmittel hatten, wirkte Durak als Ritual immer wieder „Auf Wasser gehen“ und so machten sie sich zu Fuß über den Fluss auf. Irgendwann gelangten sie zu einer Öffnung. Am Flussufer befand sich ein Rucksack mit Brecheisen und aufgerolltem Hanfseil. Da Vorsicht besser ist als Nachsicht, schaute Eibenstein mittels seiner Magierhand nach, was in dem Rucksack drin war. Es handelte sich nur um allgemeine Ausrüstung, wie Rationen, die völlig vergammelt waren. Vom Flussufer ging ein Tunnel weiter, an dessen Ende die Gruppe eine Höhle mit einem schimmligen Skelett eines Piratenkapitäns fand. In der einen Hand hielt das Skelett einen Holzkrug, in der anderen ein rostiges Kurzschwert. Direkt in der Nähe befand sich auch noch ein kaputtes Fass. Als Thorgrimm am Fass schnuppern wollte, um festzustellen, ob es Rum enthalten hatte, fiel Aurora ein Schlitz im Stein direkt über dem Skelett auf. Die Größe entsprach der Breite der rostigen Klinge. Aurora teilte es Thorgrimm mit, der das Schwert sofort reinsteckte. Daraufhin wurde ein Mechanismus ausgelöst und eine Truhe fiel herunter. Sie zerbrach, wodurch viele Silbermünzen, 2 Knochenwürfel und ein Beutel mit Moosachaten, eine Obsidianflasche in Gestalt eines Turmes, eine Perlenhalskette und ein Schrumpfkopf eines Seeelfen, in dessen Mund etwas drinsteckte, hervorbrachen.

Als die Moosachate rauskullerten, wurden plötzlich zwei blaue Affen mit orangenem Fell sichtbar (Valkura). Sofort entbrannte ein harter Kampf, bei dem sich Eibenstein erst zurückzog, dann aber mit seinen Schaurigen Strahlen ein wahres Feuerwerk veranstaltete. Throgrimm stellte sich den Gegnern im Nahkampf, ebenso wie Aurora und Durak, der zusätzlich noch Schutzgeister zur Unterstützung beschwor. Nach einem kurzen, harten Schlagabtausch gelang es Eibenstein schließlich, einen dieser blauen Affen mit seiner Magie niederzustrecken, während Durak den anderen mit seiner Axt fällte. Nachdem Aurora den Schatz verstaut hatte, waren sich alle Gefährten eilig, dass sie nach den ganzen Kämpfen wieder Energie tanken mussten. So holten sie ihre Vorräte heraus, aßen und tranken gedankenverloren, prüften ihre Ausrüstung und machten sich für die Weiterreise fertig.

König Hekatons Befreiung (The Outbreaks)

König Hekatons Befreiung

Notizen von Wild Fire für eine zukünftige Geschichte:

Phase 1: Infiltrieren

Nachdem wir eine Weile mit den Schiffen unterwegs waren, kamen wir schließlich in die Nähe des Schiffes, das König Hekaton gefangen halten sollte. Wir warteten auf den Schutz der Dunkelheit und bereiteten uns vor, das Schiff zu infiltrieren. Der Plan war einfach: Heimlich rein, Hekaton befreien und mit dem Muschelhorn schnell zum Mahlstrom verschwinden. Meister Hornblade und ich verliehen der Gruppe und den Greifen Unsichtbarkeit. Dann flogen wir los zum Schiff.

König Hekaton

Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich erreichten wir unser Ziel. Wir landeten am Bug des Schiffes und schlichen zu den Leitern, die hinab in den Laderaum führten. In den Laderaum, wo König Hekaton angekettet lag und total weggetreten ins Leere nach oben starrte. An Bord befanden sich mehrere Kultisten, die den Riesenkönig bewachten. Während Kisa’ana und ich unsichtbar auf das Deck und an den Kultisten vorbeihuschten und dann über den Leitern nach unten zum Gefangenen verschwanden, bezauberte Blm ein paar der Wachen und befahl ihnen durch die Einflüsterung, den Riesen zu befreien. Mi und Ste wollten sich auch in Position bringen, aber Aeckert war mit seiner Rüstung zu laut, sodass die Kultisten alamiert wurden.

Phase 2: Das Missgeschick übertünchen und die Wachen ausschalten

Aeckert bemerkte sein Missgeschick, schnappte sich Blm und verschwand mit einem tösenden Donnerschritt zu einer günstigeren Position. Mi wirkte derweil ihren Eismesser-Zauber auf einen der vorderen Kultisten, während Ste die Wache direkt neben sich angriff. Völlig ärgerlich über den Zwischenfall nahm Blm seine Kapuze ab und meckerte mit Aeckert, ob er ihn und seinen Plan nicht gehört hätte. Er stellte noch sicher, dass alle an Deck wussten, welche Kultisten bezaubert waren und für unsere Gruppe arbeiteten. Dann beschimpfte er magisch verstärkt einen der Kultisten. Mithilfe dieses kombinierten Angriffs konnten sie die Hälfte der anwesenden Kultisten niederstrecken und den Großteil des Rests auf unsere Seite ziehen, wenn man das so sagen kann.

Im Laderaum ergriff derweil Kisa’ana die Initiative und schoss aus der Unsichtbarkeit heraus mit ihrem Bogen auf den Kultisten in ihrer Nähe. Sie streckte ihn nieder und feuerte dann auf die weiter entfernteren Wachen. Ihr letzter Pfeil explodierte sogar, beschädigte das Schiff aber glücklicherweise nicht nennenswert. Ich nutzte meine Gabe und manipulierte das Schicksal des mir nächstgelegenen Kultisten. Ich übertrug dessen Glück auf Kisa’ana und zauberte noch schnell einen Feuerpfeil hinterher, der den Kultisten tötete und die Gefahr eines Gegenangriffs bannte.

Phase 3: Gefangen werden und versuchen, sich wieder zu befreien

Tholtz Daggerdark

Von einem Moment zum anderen passierten plötzlich viele verschiedene Sachen gleichzeitig. Keiner von uns bekam davon etwas mit. Jeder aus unserer Gruppe war überraschend durch ein gleißendes Licht an Händen und Füßen gefesselt und an Deck wurden Blm, Aeckert, Mi und Ste von einem Regenbogenspiel getroffen. Unter Deck tauchte aus dem Nichts ein Mann auf, der wie ein Schiffskapitän gekleidet war, mit Hut und Pfeife. Er stellte sich als Tholtz Daggerdark vor und fragte, was wir auf dem Schiff wollten, ob wir wirklich gekommen seien, um den Riesenkönig zu befreien. Wie sich später herausstelte, hatte dieser Tholtz einen Zeitstopp gewirkt und uns so überrumpelt.

Aeckert versuchte zu Kisa’ana und mir zu gelangen und wollte vom Deck zu uns hinunterspringen. Natürlich war es viel zu tief dafür, aber Aeckert plante auch im Flug einen Donnerschritt zu machen und sauber neben uns zu landen. Er rutschte jedoch aus fiel unkontrolliert nach unten sprach den Zauber zu spät. Dadurch erwischte der Donnerknall des Zaubers uns alle unter Deck. Meine empfindlichen Ohren schmerzten Extrem, doch ich biss die Zähne zusammen.

Kisa’ana nutzte die Ablenkung, griff nach unten und holte ihre Handarmbrust hervor. Sie versuchte Tholtz zu erschießen, verfehlte ihn jedoch knapp. Ich sah unsere einzige Chance darin, die Konzentration des Kapitäns zu stören, damit sich die Fesseln auflösten. Ich versuchte es, indem ich wieder das Schicksal umzuwob. Dadurch brachte ich Kisa’ana Kampfesglück, aber Tholtz hielt seine Konzentration aufrecht. Mit einem „Tse tse tse“ ließ er einen Stromschlag über die Fesseln los, der uns alle vor Schmerzen schreien und uns verkrampfen ließ. Aeckert ging zu Boden, ebenso wie Ste und Mi.

Phase 4: Diplomatie und unerwartete Hilfe nutzen

Der Stromschlag zeigte uns, dass ein Kampf unter diesen Umständen aussichtslos war. Also versuchten wir es mit Diplomatie. Kisa’ana fragte, was die Gruppierung für die Freilassung von König Hekaton wollte. Doch Tholtz machte deutlich, dass er ein höheres Ziel verfolgte. Der König sei wegen Verbrechen gegen das kleine Volk angeklagt und die Besatzung des Schiffes solle auf ihn aufpassen und ihn auf dem Schiff festhalten. Kisa’ana und ich versuchten ihn weiter zu überzeugen und so sprachen wir vom Verrat durch die weiße Drachin Lymrith, von dem Komplott, durch den Hekatons Frau getötet wurde und darüber, wie wir Hekaton von der Wahrheit hinter allem überzeugen wollten. Immerhin hatten wir seine Tochter als Zeugin und zur Not hätte er das Orakel befragen können.

Doch Tholtz meinte, dass sein Auftraggeber, der Kraken Slarkrethel alles anders dargestellt hatte. Die Situation sei derzeit zu unsicher und sie sollten Hekaton verwahren, bis die Verhandlungen stattfanden. Mit unseren Argumenten und den Erzählungen unserer Abenteuer mit Silbrigmond, dem Orakel, dem Berg Celeste und den Riesen und dem, was wir dort erfahren hatten, konnten Kisa’ana und ich jedoch Zweifel säen. Wir verdeutlichten, dass wir an allen Orten die Erkenntnis gewannen und uns zum Teil auch mitgeteilt wurde, dass Hekaton befreit und mit den Riesen Frieden geschlossen werden müsste, da sonst der Norden ins Chaos gestürzt werden würde.

Auf die Nachfrage, was dieses Komplott, von dem wir redeten, denn bringen sollte, erzählten wir von unseren Begegnungen mit den Drachen, wie Knauth und verdeutlichen die Konsequenzen für den Norden, wenn die Riesen, die eine Gegenmacht zu den Drachen darstellten, mit dem kleinen Volk in einem Krieg aufgerieben werden würden. Ganz nebenbei fand ein kleineres Scharmützel zwischen den Kultisten und den von Blm Beeinflussten statt, dass jedoch schnell beendet wurde.

Während wir gerade dabei waren, Tholtz an seiner Mission zweifeln zu lassen und eventuell mit uns zusammenzuarbeiten, schaute sich einer der Kultisten, ein kräftiger Halbork, bei den Leichen in der Nähe von Kisa’ana und Tholtz um. Plötzlich zückte er ein Messer und bevor irgendjemand reagieren konnte, schnitt er Tholtz die Kehle durch. Das löste den Zauber und befreite uns von den Fesseln. Anschließend rief der Halbork uns zu: „Beeilt euch, beeilt euch, wir müssen von hier verschwinden.“

Phase 5: Hekaton befreien und verschwinden

Natürlich trauten wir diesem Halbork nicht über den Weg. Kisa’ana erkundigte sich sofort skeptisch, von wem der Halbork geschickt wurde, doch wir wurden damit abgespeist, dass dies jetzt nicht interessant sei. Der Assassine, denn ein solcher muss es gewesen sein, warf uns den Schlüssel zu Hekatons Ketten zu und meinte nur: „Schnappt ihn euch und weg von hier.“ Er schien generell sehr ängstlich und machte ziemlichen Druck. Ich gab Aeckert derweil einen Heiltrank, damit mein Freund uns nicht wegstarb. Kisa’ana nutzte den Schlüssel und schloss die Ketten auf. Nachdem die letzte gelöst war, brach die Stasis von König Hekaton. Er sprang auf und schnappte sich sein Schwert. Mehrmals brüllte er: „Kleines Volk, kleines Volk. Euch werde ich es zeigen.“

Kisa’ana und ich versuchten sofort ungefährlich zu erscheinen und Hekaton zu beruhigen. Wir hoben dazu die Arme und redeten beschwichtigend auf ihn ein. Ich zeigte auch das Muschelhorn um darauf hinzuweisen, dass wir von den Riesen geschickt wurden. Blm rief ebenfalls von oben beschwichtigend zu Hekaton herunter und erzählte ihm, dass wir von seiner Tochter geschickt worden waren und dass Drachen die Riesen verraten hätten. Aeckert zeigte Hekaton auch die Holzmünze, die mit dem Tod seiner Frau in Verbindung stand und die nur die Riesen haben konnten. Ich glaube, dass das den Ausschlag gab, denn Hekaton beruhigte sich daraufhin.

Da Blm Hilfe brauchte, ging Kisa’ana zu ihm nach oben, während ich Hekaton auf den neuesten Stand brachte. Als alle zu uns herabstiegen, zeigte sich, was aus unseren Gruppenmitgliedern an Deck geworden war. Blm ging es soweit gut und Mi war zwar bewusstlos, aber stabil. Der Elektroschock hatte sie wohl ziemlich mitgenommen. Am schlimmsten stand es aber um Ste. Der war durch das Regenbogenspiel versteinert worden.

Da wir uns beeilen mussten, bevor Verstärkung auftauchte, durchsuchte ich noch Tholtz nach nützlichen Informationen oder hilfreichen Gegenständen. Dabei nahm ich auch sein Zauberbuch an mich. Währenddessen wirkten die anderen ein Lichtzeichen zum Himmel, dass den Schiffen mit Meister Honrblade signalisieren sollte, dass wir unsere Mission abgeschlossen hatten und sie verschwinden sollten. Dann sammelten wir uns und ich blies in das Muschelhorn, um Hekaton, der das einige Momente zuvor schon getan hatte, zum Mahlstrom zu folgen…

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