Stor Branson
Stor Branson
Es war ein erfolgreicher Raubzug gewesen.
Anstatt wie sonst irgendein namenloses Fischerdorf an der Küste anzugreifen und zu plündern, war ihre kleine Flotille dieses mal auf ein einsames luskanisches Handelsschiff gestoßen, das sich zu weit auf hohe See verirrt hatte. Und diesen Fehler hatte die Besatzung bitter bezahlt. Außer Sichtweite etwaiger Beobachter von der Küste aus oder von den Augen auf anderen Schiffen konnten sie unbehelligt zuschlagen und das Schiff entern.
Offiziell herrschte eigentlich Frieden. Doch kein Nordmann war so dumm, sich so eine fette Beute auf dem Präsentierteller entgehen zu lassen. Der Kampf um das Handelsschiff war für alle überraschend erstaunlich heftig. Und nicht wenige von Stors Schiffskameraden mussten ihr Leben lassen im Kampf gegen einen mitreisenden Magier. Doch an diesem Tage ritt Tempus auf seinem getreuen Pferd Veiros, sodass ihnen der Sieg vergönnt war.
Die toten Kameraden wurden besungen, waren sie doch den ehrenvollen Kriegertod gestorben. Außerdem bedeutete ihr Ableben praktischer Weise auch, dass die Beute auf weniger Köpfe aufgeteilt werden musste. Sie hatten also gleich doppelt Anlass zur Freude.
Doch für Stor war es gleich dreifacher Anlass zur Freude. Er rechnete sich aus, dass sein Anteil an diesem Beutezug ihm endlich ermöglichen würde beim Vater seiner geliebten Mara um deren Hand anzuhalten. Stors Vater Bran hatte als einfacher Schiffsbauer sich nie einen Namen unter den Nordmännern Ruathyms machen können. Doch aus eigener Kraft hatte Stor nun Ruhm, Ehre und Reichtümer errungen. Was konnte jetzt also noch schief gehen?
Es war wirklich ein erfolgreicher Raubzug gewesen.
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