es ist noch gar nicht so lange her, dass ich einen Brief an dich verfasst habe. Und eigentlich ist auch gar nicht so viel passiert und dennoch habe ich das Bedürfnis dir zu schreiben oder wenigstens ein paar Gedanken festzuhalten.
Wir sind in dem Turm, in dem wir schon vor ein paar Tagen geruht haben, als wir auf dem Weg zum Tempel waren.
Im Tempel konnte ich dank dem Meister von Theo sehen, was mit Jovaril geschehen ist oder was mit ihm geschieht. Meemaw, er wird gefoltert. Ich habe Angst, dass ich nicht finden werde oder dass ich zu spät sein werde. Auch wenn er mich meist aufgezogen hat, war er dennoch für mich da. Er hat mich vor den anderen Kindern beschützt, wenn sie gemein waren. Er hat mir verziehen, dass ich seine Beute auf der Jagd durch meine chaotische Magie vertrieben hatte. Was ist, wenn ich ihm nicht mehr sagen kann was für ein großartiger Bruder er ist.
Ich bin die Jüngste in meiner Familie. Vielleicht habe ich mir doch zu viel zugetraut. Vielleicht bin ich doch dem Ganzen nicht gewachsen.
Und dann ist da Theo. Dieser Mann. Dieser großartige, liebenswürdige Mann. Er findet immer oder meist immer die richtigen Worte um mich aufzuheitern. Seine Worte, seine Taten. Er holt das Beste aus mir heraus. Für ihn und auch die Anderen will ich besser sein, besser werden. In seinen Armen kann ich den Schrecken hier vergessen. Meemaw, ich habe ihn einfach geküsst. Seine Worte und er… ich weiß auch nicht, aber es fühlte sich in dem Moment richtig an. Und jedes Mal, wenn wir uns jetzt küssen, kribbelt es im ganzen Körper.
Ich musste zwischen durch an Yggdra denken. Doch schnell habe ich festgestellt, dass er nur anfangs, bevor wir in Barovia landeten, mir wirklich gutgetan hat und in mir etwas ausgelöst hatte. Ich wollte es nicht sehen und wahrhaben, doch ich mochte nur das Gefühl verliebt zu sein.
Ich schweife schon wieder ab. Mein Chaoskopf, ich weiß.
Also der Weg hier zum Turm war relativ leicht. Die Brücke über den Fluss haben wir schnell erreicht. Da wir wussten, dass sie brüchig und rutschig war wollten wir uns langsam und vorsichtig näher, als einer nach dem Anderen Geräusche hörte. Eigentlich wollten wir uns hinter den Pfeilern der Brücken verstecken, doch Hara war die Erste, die sehen konnte, dass uns die eine Ziege (ja, die von Schlitzzahn) gefolgt war.
Sie kam uns entgegen. Doch hätte sie das besser nicht getan, denn Mitten auf der Brücke packte sie ein Vogel. Er war gigantisch und riss die arme Ziege mit sich nur um sie ein paar Meter weiter in die Tiefe fallen zu lassen.
Wir sahen, wie der Vogel in der Luft wendete und wieder in unsere Richtung flog und wir wussten, wir mussten uns beeilen von der Brücke wegzukommen. Wir waren dort ein leichtes Ziel.
So schnell und sicher wie wir konnten machten wir uns auf die andere Seite und wollten dem Tier aus dem Weg gehen, doch leider konnte es sich Tebaun schnappen und so mussten wir uns doch mit ihm in den Kampf begeben.
Er dauerte und wir haben es auch nicht getötet, aber wir konnten uns alle in den Turm retten. Und nun sitzen wir. Erschöpft aber im Schutze von Theos Zauberhütte und erholen uns.
Ich beschäftige mich mit dem Amulett, welches wir gefunden haben. Ich trage es nun um meinen Hals (auch wenn es gar nicht zu meinem Kleidungstil passt) und ich spüre, dass es von mir möchte. Ich habe Theo davon erzählt, dass ich glaube, dass es mehr kann, aber ich dazu nicht in der Lage sei. Und nun wollen wir in Krezk jemanden finden, der mir vielleicht helfen kann das Amulett besser zu verstehen.
Endlich wieder frische Luft. Auch wenn die letzten Tage im Tempel warm und für die Meisten ereignislos und erholsam waren, tat es doch gut wieder richtige Luft atmen zu können.
Was war in den vergangen drei Tagen nur alles passiert?
Darüber hatten sie nun Zeit nachzudenken, denn mussten sie doch wieder den Weg zurück. Ob Bergab wirklich einfacher wird, als Bergauf?
Sie konnten darüber nachdenken, was mit dem Speer passiert war nachdem er zerstört und in tausend größere, kleinere und noch kleinere Teile zerborsten war. Sie konnten überlegen wie der Versuch ihn wieder mit Magie zusammenzusetzen gelang. Zwar nicht ganz, oder sagen wir, es gelang in eine andere Richtung.
Während einige Mitglieder die Speerteile zusammensuchten und feststellten, dass sich diese von ihnen wegbewegen wollten, fand Hara heraus, dass die Splitter auf sie anders reagierten. Sie hatte sich beim Zusammensuchen ausversehen gestochen und aus dem Bruchstück entwickelte sich ein Pfeil. Weitere Versuche ergaben stolze acht magische Pfeile, (Theo war es, der die Magie ihn ihnen diagnostizierte) während die Spitze des Speers sich zu einem rötlich schimmernden Dolch verformte.
Außerdem konnten zwei von ihnen darüber nachdenken, was der Kuss oder die Küsse zwischen ihnen zu bedeuten hatten. Standen sie für Dankbarkeit? Zuneigung? Oder gar für etwas ganz anderes? Arabella war es, die Theo küsste. Waren es seine Worte, seine Art oder sein Aussehen, die sie dazu veranlasst hatte? Wahrscheinlich eine gesunde Mischung aus alle dem und es war für einige offensichtlich wie es zwischen den Beiden knisterte. Nur sie selbst sahen es nicht. Wollten es vielleicht auch nicht sehen oder verstanden nicht, was da war. Doch der Moment den sie dann für sich alleine hatten und Theo in seiner unglaublichen lieben, netten und sympathischen Art, die er nun mal hat, Arabella gegenüberstand, konnte die Elfe nicht anders und küsste ihn.
Zusätzlich konnten sie über die gemeinsame Begegnung mit einem der eingesperrten Wesen grübeln. Oder sich darüber austauschen was diese Erfahrung zu bedeuten hatte. Was wäre geschehen, wenn Hara nicht ihre Hände von dem Bernstein gerissen hätte und Tebaun nicht den Mondstrahl darauf gelenkt hätte?
Arabella konnte dank des Meisters von Theo sehen was Jovaril, ihrem Bruder, in Gefangenschaft angetan wurde. Sie verbarg ihre Sorge, ihre Angst um ihn. War er noch am Leben, wenn sie ihn fanden? Was, wenn es zu spät war und er… tot? Darüber hinaus gingen ihre Gedanken zu Yggdra. War er noch zu retten oder musste sie sich von ihm verabschieden? Für immer? Und dann war da noch das gefundene Amulett. Die Verbindung mit ihm ließ sie spüren, dass es etwas Besonderes war, dass es etwas von ihr wollte, dass es der Gruppe helfen konnte. Doch da war dieses Chaos in ihr, was sich der Kette und ihr im Weg stand um es im vollem Umfang nutzen zu können.
Tebaun, der den Tempel, nein eher die Bibliothek darin, nur sehr ungern verlassen hatte, konnte nun über das gefundene Wissen darin nachdenken. Er hatte die meiste Zeit mit Lesen verbracht und er ist es auch, der am Wenigsten erholt aussah. Doch hatte er nicht nur Erkenntnisse gefunden, sondern auch Liedtexte, Sagen und Erzählungen die er nun selbst einstudieren und verbessern konnte. Überhaupt wirkte er die Tage wieder mehr verschlossen als es zwischendurch schon der Fall war, aber vielleicht taute er wieder mehr auf, wenn er wieder Jagen gehen und seinem Schwerttanz nachgehen konnte.
Hara war in den letzten Tagen über sich hinausgewachsen. Hatte auch sie Zeit mit Lesen verbracht war die Versuchung der Schatzkammer immer noch präsent. Und so suchte sie einen Zugang und quetschte sich förmlich durch einen Riss in der Wand. Doch der Wächter reagierte auf sie und sie zog sich zurück. Ohne Beute, aber offenbar um Lebenserfahrung reicher. Sie spornte die Anderen mit ihrer Rede an und beflügelte sie mit ihren Worten.
Theo versuchte Momente mit all den wichtigen Dingen zu verbringen für die er Zeit fand. Doch er wollte Tebaun, der mit Büchern und Schriftrollen beschäftigt war, nicht stören. Und so wollte er die Zeit mit seinem Meister nutzen, doch dieser war daran eher weniger interessiert. Und so widmete er sich auch den Büchern. Doch nicht nur diesen, sondern auch mehr und mehr Arabella. Die Elfe zog ihn an. Ihr Aussehen trug sicher dazu bei, doch war es mehr ihre Stärke ihre Begabung und was sie zusammen erreichen konnten, was ihn anzog. Oder doch nicht?
Immer wieder hörte man das rascheln von Federn auf Papier, während die Truppe auf Theos Meister wartete. Arabella wurde langweilig, war doch selbst Hara tief in ein Buch eingetaucht. Sun Tsu. Musste wohl auch ein Elf sein. Doch ihrer zunehmenden Langeweile war dies nicht zuträglich und so erkundete sie ein wenig mehr des Tempels. Alle anderen hatten ihre Vorhaben abgeschlossen, als der Meister zurück kam. Er klärte die Gruppe auf, dass ihm die ganze Sache zu heiß war und er sich nicht mit dem Fürsten des Landes anlegen wollte. Aber er hatte gefallen Versprochen und wolle sich daran halten. Zuerst diskutierten die Anwesenden noch über die Prophezeiungen der Vistani. An einer Stelle meinte er nur, er könne nur so viel sagen: „Strahds Bruder“.
Arabella unterdessen erging es beim Erkunden gar nicht so gut, rannte sie doch in ein paar der Wächter, der flammende Schädel, die ihr zuerst aggressiv gegenüber standen. Bis sie es plötzlich nicht mehr taten. Sie kehrte schnell zurück.
Der Meister drängte nun auf sofortige Abreise, und die anderen waren überrascht, als Arabella wie auf Stichwort wieder zu ihnen stieß, doch Tebaun bewies Mut und handelte noch einen Gefallen heraus: Das Entfluchen des Speers, der Theo immer wieder Schwierigkeiten bereitete. Ein Rutual wurde vorbereitet und ein Teil der Seelen von Arabella, Theo und Hara wurden in den Speer gesendet, während Tebaun und der Meister sie von außen überwachten. Der Speer präsentierte sich ihnen als Arena, mit einem Feuerkreis und blutigem Sand bedeckt. Schließlich brach eine Art Feuerdämon aus dem Sand hervor, freudig, einmal mehr Beute vor zu finden. Doch die 3 waren bissig und selbst mit seinen „Verbündeten“, wohl die willenlosen Überreste vergangener Opfer schaffte er es nicht die frei zu besiegen. Doch der Meister rief; die Sache dauerte schon zu lange und alles sei ein wenig instabil. Tebaun bemerkte die schwankende Gesundheit seiner Kameraden und ließ sich dann doch noch ebenfalls in den Speer bewegen, wo seine Hilfe das endgültige Zünglein an der Waage war. Sie besiegten die Entität, doch nachdem der Meister die Seelen wieder in dieser Realität zusammenführte, war der Speer zerbrochene und nutzlos.
Der ein oder die andere hatte vielleicht den Eindruck, dass dies Theos Meisters übliche Fähigkeit repräsentierte, aber niemand traute sich, das laut auszusprechen.
ich schreibe dir, auch wenn ich weiß, dass der Brief dich wahrscheinlich nicht erreichen wird. Du hast den Hochwald noch vor meiner Abreise verlassen und so weiß ich nicht wie, wo oder wann wir uns wiedersehen. Wenn wir je aus diesem Land herausfinden sollten.
Zu meinem Entsetzen habe ich lange nicht mehr geschrieben und es ist doch so viel geschehen.
Yggdra, mein Herz, er ist wieder weg. Ich wollte nicht sehen wer oder was er geworden war. Ich hatte gehofft ihm helfen zu können, ihm so wichtig zu sein, dass er bei mir bleibt. Ich wollte seinen Worten glauben, sein Handeln verstehen und ihn verteidigen. Er hatte sich so verändert. Von dem liebenswerten, mitfühlenden Mann zu diesem Anderen Ich. Ich war zu blind, zu egoistisch, wollte ihn nicht verlieren. Und nun ist er weg. Er hat sich gegen die Gruppe gestellt. Er hat versucht mich zu manipulieren und ich wollte alles glauben was er sagte, wollte unbedingt bei ihm sein und bleiben. Und so stellte ich mich tatsächlich auf seine Seite, lief mit ihm davon. Natürlich kamen uns die Anderen nach und Yggdra, er verschwand. Ich weiß nicht wohin und mir hat es das Herz zerrissen. Ich hatte ihm doch verziehen, was damals war. Ich hatte Verständnis dafür, dass er keine Beziehung wollte, sondern nur Gesellschaft auf der Reise. Dass sich dies änderte, als er sich veränderte war so ein schönes Gefühl. Ich fühlte mich, als würde ich in ein Loch ohne Boden fallen. Ich konnte nicht Essen, hatte keine Hunger oder Appetit. Mein Trance war nicht mehr so erholsam und ich war immer mehr erschöpft und müde.
Theo war es, der auf mich zukam. Sich Sorgen machte. Ohne ihn wäre ich wahrscheinlich irgendwann umgekippt. Theo ist wirklich ein interessanter Mann. Seine Euphorie, wenn er bei einer Sache ist die ihn interessiert ist erschreckend, aber auch ansteckend zugleich. Ich bin mir unsicher, was Theo angeht. Ich glaube, ich löse etwas in ihm aus. Er ist immer so nervös, wenn ich in seiner direkten Nähe bin. Als er auf meinem Bein geschlafen hat und mich dabei die ganze Zeit anlächelte, fühlte sich das mehr als gut an. Also löst er auch in mir etwas aus. Er bringt mich zum Lachen und wenn er mich umarmt, ich sein Herz so heftig schlagen fühlte und seine Wärme spürte fühlte ich mich geborgen und sicher.
Vielleicht habe ich das einfach nur nicht sehen wollen, weil ich zu sehr mit Yggdra beschäftigt war. Doch während ich die Schreibe und von Theo erzähle muss ich lächeln obwohl mir nicht danach ist.
Meemaw, was ist bloß los mit mir?
Zurzeit sind wir in dem Tempel, den Theo sein zu Hause nennt. Wir suchen seinen Meister und wollen ihm helfen. Der Weg hierher war schwer und natürlich auch nicht gefahrlos.
Zunächst lieferten wir die eine Stadtwache, die wir ein paar Tage zuvor halbtot gefunden hatten, in der Nähe von Krezk ab.
Dann begann der Aufstieg auf den Berg. Wäre ich nicht so abgelenkt gewesen hätte mir die An- und Aussicht sicher gefallen. Der Regen und der sich verändernde Weg machen es schwer voran zu kommen. Glücklicherweise haben wir durch Theos Zauberhütte immer einen guten Schutz. Er kümmert sich wirklich gut um uns.
Genau wie Tebaun. Dieser Elf, der so mehrschichtig ist, wie deine berühmte Rosenapfeltorte. Einmal ist er redselig, dann auf einmal wieder in sich gekehrt als würde er trauern. Ehrlich und offen, vor allem wenn er über Eilistraee und seinen Glauben reden kann. Und dann wirkt er wütend und eine Art dunkler Schleier legt sich über ihn.
Als ich ihn und Theo eines Abends bei ihrem Training zugesehen habe wirkte er wieder ganz anders. Und dann lächelt er manchmal so freundlich und charmant, dann ist er wieder kühl. Verwirrend. Ich hoffe du lernst ihn kennen. Ich sollte ihn und seine Familie mit in de Hochwald nehmen, falls wir einen Weg zurückfinden. Sie haben ein Heim verdient.
Wo war ich?
Ahja, der Weg. Wir liefen und liefen. Der Weg wurde enger und rutschiger. Wir banden uns zu Sicherheit aneinander fest. Glücklicherweise, da Hara ins Rutschen kam und fast den steilen Berg hinuntergefallen wäre. Es ging mindestens 200 Fuß in die Tiefe.
Auf einem Plateau trafen wir auf riesengroße Ziegen. Auch wenn Theo sie für normal ansah für die Gegend wollte Tebaun sie sich genauer ansehen. Und dann tauchten immer mehr auf. Und bevor wir uns irgendwo verstecken konnten, stand so ein Riesenvieh genau vor mir. Mir schlotterten die Beine doch dank Schlitzzahns Magie griff es mich nicht an, sondern folgte ihm nun.
Als wir dann ein poltern hörten und wie sich etwas durch die Bäume auf uns zu bewegte wollten wir verschwinden, denn dem Riese, wohl der Aufpasser der Ziegen, wollten wir nicht begegnen. Leider war die eine Kreatur immer noch von dem Drachengeborenen fasziniert und der Riese rief etwas, was wohl nur Tebaun verstand. Ihre Diskussion ging hin und her und wir dachten wir kommen ohne einen Kampf davon, leider war dies nicht der Fall.
Wir näherten uns also einem wichtigen Wegepunkt. Einem Tor welches mit Magie belegt. Theo war sich aber sicher, dass er diese binden konnte. Doch natürlich treffen wir erst auf den Herrn des Landes. Und natürlich muss er uns erst etwas entgegensetzen, bevor wir weiterkonnten. Also belebte er einfach die Steinstatuen, die Wächter zu Seiten des Tores.
Erfreulicherweise sind wir mittlerweile einigermaßen eingespielt und wir kamen schnell unserem Ziel, dem Bernsteintempel, immer näher.
In einem alten Wachturm erholten wir uns und dort war es, wo Theo auf mich zukam und mit mir redete. Für die Weiterreise ließ Theo eine magische Scheibe für mich erscheinen, damit ich nicht zu weit zurückfiel (was für ein guter Mann).
Dann standen wir vor dem Tempel. Er war von außen beeindruckend. Groß und gewaltig wurde er in den Stein gehauen. Es schien so, als würde er mit ihm verschmelzen. Und dann kommen wir in das Innere. Meemaw, du wirst mir nicht glauben wie herrlich dieser Tempel in seinen besten Zeiten mal gewesen sein muss. Noch immer war der schwarze Marmor (so hat Theo in bezeichnet) imposant der hier ist. Am Boden, an den Wänden fast überall ist er zu sehen. Und der Bernstein verleiht dem Ganzen einen leichten goldenen Schimmer.
Noch während wir uns imponiert umschauen, läuft Theo vor. Er kennt sich aus und will in den verschiedenen Räumen nach seinem Meister suchen.
Als wir eine Tür öffnen standen uns dort humanoide gegenüber. Sie verstanden uns nicht und wir sie nicht und so kam es zum Kampf. So ungern ich in kleinen Räumen zaubere, so war ich es allmählich leid und mein Feuerball machte auch ordentlich Schaden. Bis Theo den Anführer (mit diesem Speer, der mir nach wie vor nicht ganz geheuer ist) raushängen ließ. Erst schien das Ganze nach hinten loszugehen, doch er schaffte es, dass sie ihre Waffen sinken ließen.
Also gingen wir weiter. Theo hatte uns noch vor „Wächtern“ gewarnt doch als wir die Tür öffneten um weiterzugehen, flog uns auch schon ein Feuerball entgegen.
Tebaun hechtete elegant wie immer zur Seite, während ich wie angewurzelt stehen blieb. Nur Theo wusste was er wirklich tat, in dem er den Zauber einfach verpuffen ließ. Und nachdem ein Wort gesagt hatte, verschwanden die Wächter auch wieder in ihren Nischen.
Als wir weitergehen wollen hat Tebaun auf einmal einen Stab in der Hand und versucht ihn zu zerstören. Er schafft es ihn in tausend kleine Stücke zu zerschlagen von denen wir alle etwas abbekommen. Also suchen wir uns gegenseitig ab um alles davon zu entfernen.
Der nächste Raum war erhellt durch Kerzen und es war gemütlich warm. Ein Tisch stand dort mit mehreren Stühlen und auf ihm war ein Topf der dampfte. Heißer Wein.
Wir ließen Hara erst einmal zurück und gingen zu dritt weiter. Ein Raum nach dem Anderen durchliefen wir. Bis in die Bibliothek. Tebaun war sofort begeistert (so habe ich ihn noch nicht gesehen) von den ganzen Büchern und Schriftrollen. Ich glaube er hätte am Liebsten dort das Lager aufgeschlagen. Gelangweilt ging ich die Treppe nach unten. Theo kam mir panisch hinterher und meinte, wir dürften nicht hinunter, weil dort Bernsteingefängnisse stehen würden.
Ich näherte mich einem dieser Gefäße und hörte eine tiefe und dunkle Stimme. Sie bot mir so viel, doch diesmal blieb ich stark. Als ich wieder zu mir kam, stand Theo auch schon neben mir und nahm meine Hand. Er hielt sie fest und es fühlte sich so gut und vertraut an.
In der Bibliothek ließen wir uns kurz nieder und ich berichtete den Anderen, was los war. Danach erzählte uns Theo dann alles was er über diese Gefängnisse wusste. Er hielt meine Hand dabei. Die ganze Zeit und ich ließ seine auch nicht los.
Erst als wir weiterwollten, ließ ich ihn los, da er uns ja führen musste. In etwas weiter Ferne hörten wir Stimmen. Leise versuchten wir uns ihnen zu nähern, doch der Boden war rutschig und so hörten sie den Stein auf dem ich ausrutschte.
Theo versuchte noch mit ihnen zu reden, doch ihre Antwort ließ nur zu, dass ich ihnen einen Feuerball entgegenwarf. Der Kampf war schnell zu Ende.
Wir ruhten kurz und beschlossen zur Schatzkammer aufzubrechen.
Meemaw. Das waren wirklich aufregende und nervenzerreißende Tage. Ich vermisse dich und deine Weisheiten von denen ich hier einige gebrauchen könnte sehr.
Nach der anstrengenden Nacht ging Hara hinunter in die Wirtsstube und der Wirt bemerkte ihre gute Laune. Schliesslich entlockte er ihr mit Hilfe eines ausgezeichneten Frühstücks die Neuigkeiten über das gefundene Ei. Doch sie war stur und wollte es zu seinem Ärger nur seinem Vater übergeben, und noch hatte ihn aj auch nicht bei sich. Als sie zum geteilten Zimmer zurück kam, war Tebaun bereits zu seiner Famillie bei den Vistani. Der gefesselte Yggdra diskutierte mit Arabella, uneinsichtig über die Übergriffigkeit seiner Aktion vergangene Nacht.Obwohl sie ihm Mistraute, sagte er ihr, dass er wüsste, wer etwas über den Verbleib ihres Bruders weis und das war ihr genug um mit ihm die Gruppe zu verlassen. Theo, der das Ei hatte, übergab dies Hara und war kurz darauf von dannen. Hara musste nicht lange darüber Nachdenken, was er wohl vor hatte.
Nach vier Stunden kam auch Herr Martikoff wieder und Hara übergab ihn den eiförmigen Stein. Jetzt war sie allerdings etwas Ratlos. Ihr Gruppe war nun in alle Winde zerstreut und so beschloss sie sich Hilfe bei den wenigen Vertrauten zu holen, die sie im Städtchen hatte und suchte die Kapelle auf, wo sie auf Irena und den Vater traf. Der Vater fand dann in den lokalen Büchern ein Ritual, das er mit Hara ausführte. Sie versuchte Theo zu erreichen, doch der war wohl schon zu weit weg. Aber ein zweiter Versuch, bei dem statt dessen versuchte Tebaun zu erreichen (der ja seinerseits Fernkommunikation beherrschte) und das gelang ihr auch. So kam Tebaun zu ihr. Tebaun erreichte auch Theo und so erfuhren sie, wo sie hin mussten. Sie beschlossen, die Nacht durch dort hin zu reisen.
Theo hatte sich derweil indirekt Arabella zu erkennen gegeben, aber noch wähnte sich Yggdra mit ihr allein. Nach einer erneuten Diskussion wurde klar, dass Yggdra Arabella zum Herrn des Landes bringen wollte, um diesen zu befragen. Nicht wirklich, was Arabella sich vorgestellt hatte. Zu allem Überfluss entdeckten sie auch noch die Überreste eines offenbar scheren Überfalls mit mehreren Leichen.
Da standen sie nun. Diese merkwürdigen Gestalten, die sich als Gruppe, als angehende Einheit, als Abenteurer bezeichnete. Doch auf Außenstehende wirkten sie eher wie ein zusammengewürfelter Haufen an Menschen, Echsenwesen und Elfen. Wie sie zusammengefunden haben oder warum sie hier sind weiß ich nicht, aber ich beobachte sie schon eine Weile und ich muss schon sagen, dass sie nicht mehr ganz so unbeholfen sind, wie am Anfang.
Wo war ich noch gleich? Ah… Der Zarovichsee. Der See um den es so viele Geschichten und Legenden gibt, wie über dieses Land selbst. Keiner weiß genau, was oder ob überhaupt etwas in ihm wohnt, aber einige sagen es gäbe darin etwas. Etwas Großes. Mit Haut, Schuppen oder Panzer. Jeder behauptet etwas Anderes gesehen zu haben. Eine Krabbe meinte einer, ein riesiger Fisch ein anderer.
Wie dem auch sei. Da standen sie also und blickten auf den nebelüberschwemmten See. Vom Ufer konnte man kaum etwas erkennen. Nur eine leichte Silhouette mitten auf dem See. Ein Boot? Sie legten ihre Rücksäcke und ihr Hab und Gut ab und stellten wohl einen der Menschen ab. Die Elfe redete auf ihn ein. Ihn behagte das ganze wohl nicht, aber scheinbar war sie überzeugend genug.
Der Mensch, der scheinbar von hier zu stammen scheint, machte sich als Erster daran in eines der Boote einzusteigen. Offenbar war er wieder mit zu viel Elan dabei und er kam ins Wanken. Was für ein lustiger Anblick. Die Elfe will ihm Helfen und dabei landen sie gemeinsam im Wasser.
Dann saßen sie nun endlich zusammen an Bord und die Elfe navigierte. Ich muss schon sagen, da hatte ich sie schon an einem der spitzen Felsen zerschellen sehen, doch sie machten ihre Sache recht gut und sie kamen gut voran. Lag wohl an den Männern, die ruderten.
Bei dem Fischer Pluto angekommen schienen sie ihn endlich zur Rede zu stellen. Was sich genau abspielte kann ich nicht sagen, dafür war ich zu weit weg, aber es sah so aus, als wolle der Elf Pluto gleich an Ort und Stelle hinrichten, denn er zog sein Rapier und hielt es in seine Richtung. Der Mensch griff ein und dann wurde wohl argumentiert. Nach einiger Zeit sprangen der Elf und der Mensch ins Wasser und tauchten ab.
Mutig? Dumm? Beides ein wenig. Sie schienen nach der Leiche des Mädchens zu suchen was ich für ein aussichtloses Unterfangen hielt, doch scheinbar wollte etwas „Höheres“ helfen. Denn wie aus dem Nichts öffneten sich die Wolken. Wenn auch nur ein winziges kleines bisschen, doch es reichte um einen Mondstrahl hindurchzulassen. Hätte ich selbst es nicht gesehen, dann hätte ich es nicht geglaubt.
Der erste Tauchgang der Männer dauerte nicht lange und kurze Zeit, nachdem sie wieder abgetaucht sind sprang auch noch die Elfe ins Wasser und tauchte den Beiden nach. Zu dritt kamen sie wieder hoch und die Elfe hievte sich wieder ins Boot. Ihre Kleidung schmiegte sich an ihren Körper wie eine zweite Haut und… ich schweife ab… während ich nun die Elfe beobachtet habe sind die Männer verschwunden. Wahrscheinlich sind sie noch einmal auf dem Weg nach unten.
Der Elf taucht wieder auf und die beiden im Boot schauen sich um. Hektisch würde ich schon fast sagen, doch auf die Welle, die das Boot erfasst waren sie trotzdem nicht gefasst und die Elfe geht über Bord.
Von dem Menschen fehlt zunächst jede Spur, bis er neben der Elfe, wie aus dem Nichts, wieder auftaucht. Jetzt schienen sie zu warten.
Kommentare