Tagebuch eines Halblings: Wie geht es nur weiter? (Raven Guard)

Dungrunglung

Lange habe ich wohl meine Aufzeichnungen nicht mehr in der Hand gehabt um sie zu vervollständigen. Mein letzter Eintrag ist vom 13. Eleasias. Habe ich wirklich so lange nicht mehr meine Gedanken aufgeschrieben? 

Doch nach Allem was passiert war, weiß ich auch gar nicht so genau, was ich schreiben soll, denn meine Trauer, meine Wut, meine Erschöpfung, Sorge und meine Angst kann ich doch nicht so wiedergeben, als dass es angemessen klingen würde.

Die letzten Tage waren einfach nur Nervenaufreibend. Nach Manfreds und Fitz Tod, Arannis Mord an Xandala, seine Rede und dem wiederholten Verschwinden von Freunden bin ich einfach nur erledigt.

Der Dschungel lässt es einfach nicht zu Freunde zu finden oder diese zu behalten. Darum habe ich mir vorgenommen keine weiteren Freunde zu machen. Eigentlich sind jetzt nur noch Sommerklug, Romero und Arannis da, denen ich vertraue. Alle Anderen sind einfach weg. Gegangen oder gestorben. Einfach so. Manfred, Baum, Neris, Fitz, Xandala, Nim, Cathari und der Wilde. Letzterer hat sich nicht einmal verabschiedet. So vielen musste ich schon Lebewohl sagen, zweien sogar für immer.

Sobald ich kann werde ich mich auf Fitz Spuren begeben. Er hat mir erzählt warum er hier ist und möglicherweise kann ich dann wenigsten Helfen auch wenn ich vielleicht zu spät sein werde, aber sie sollten von Fitz Tod erfahren. Ich werde nie vergessen, dass er mich als Glücksbringer bezeichnet hat, auch wenn er da unter dem Einfluss des Nebels stand.

Glücklicherweise habe ich noch Sommerklug an meiner Seite. Seit Beginn unserer Reise fand ich ihn interessant und hab immer wieder versucht mit ihm „zu reden“. Es hat sich ausgezahlt, denn als Xandala starb und er nicht wusste was er machen sollte, habe ich ihm angeboten, dass er so lange mit mir Reisen kann wie er möchte. Mein Versprechen an ihn werde ich nicht vergessen und auch nicht brechen.
Ich hoffe, dass er ein guter Freund wird und unser Weg noch lange gemeinsam sein wird.

Auf unserem weiteren Weg habe ich Arannis ein wenig mehr ignoriert, als ich vorhatte. Es kann sein, dass ich ihn dadurch verletzt habe, aber ich brauche ein wenig Zeit zum Nachdenken. Ich will nicht sagen, dass ich es verstehe oder nachvollziehen kann, doch wer weiß für was manch einer bereit wäre, wenn es einen selber betrifft.

Natürlich würde ich mit Arannis lieber da weitermachen wo wir aufgehört haben, aber was er getan hat… so einfach ist das Ganze nicht.
Immer wieder erwische ich mich dabei zu ihm zu sehen und ihn dann so erschöpft zu sehen, lässt mich daran zweifeln, ob es richtig ist, ihm so die kalte Schulter zu zeigen.

Ich vermisse es mit ihm die abendlichen Wachen zu halten. Mich mit ihm auf Hin zu unterhalten, zu lachen, zu trinken oder einfach nur still dazusitzen. Doch zurzeit denke ich einfach nur nach. Ich weiß noch nicht, ob ich weiter mit der Gruppe reisen möchte oder in Nyanzaruhafen bleiben werde, wenn wir die Stadt irgendwann wieder erreichen.

Doch mit wem soll oder kann ich darüber reden? Klar, Romero, doch tiefgründige Gespräche hatte ich mit ihm noch gar nicht. Und ob er das verstehen würde? Ob er mich verstehen würde? Ich weiß es nicht.

Und Arannis? Mein guter, sehr guter Freund? Ich glaube er hat mit sich selbst zu tun und ich habe ihn so abgewehrt. Außerdem scheint er sich mit dem „neuen“ Mann, der uns im Kampf bei den Trollen zur Hilfe kam, schon recht gut zu verstehen. Sie laufen gemeinsam und reden, da bin ich einfach fehl am Platz. Schön, dass er jemanden zum Reden hat.
Noch kann ich Kwalu, den neuen mit dem Drachentier an seiner Seite noch nicht richtig einschätzen. Aus dem Nichts tauchte er auf. Ein Händler, hier mitten im Dschungel? Das Stinkt doch. Und uns dann für Ware, wo er doch sehen konnte, dass wir kaum noch etwas Trockenes oder Ganzes an und bei uns haben, eine Bezahlung zu verlangen, war mehr als unmenschlich. Auch wenn er uns und wir ihn nicht kannten fand ich das mehr als daneben.

Woher dann sein Sinneswandel kam, weiß ich nicht, doch er hat uns am nächsten Tag tatsächlich ein paar Dinge, kostenlos, zur Verfügung gestellt. Ob das so stimmt, also dass nicht doch wer dafür zahlt oder gezahlt hat, auch da bin ich mir noch unsicher.

Der andere Neue. Ein Hasentier, der vom Himmel gefallen ist, macht einen wirklich netten Eindruck, doch nein. Ich öffne mich nicht wieder gleich. Nachher verschwindet er wieder genauso schnell wie er aufgetaucht ist.
Sommerklug verbindet auf jeden Fall Spaß mit ihm und so wie er uns schon gleich im Kampf unterstützt hat, hoffe ich einfach auf das Beste.

Wir reisten weiter und nun stehen wir vor einem wilden Gewächs aus Ranken und Pflanzen. Dungrunglung, oder so ähnlich. Es scheint eine Vielzahl verschlungener Wege zu beherbergen und Krötenwesen.

Dieses Wissen haben wir Norx und Sommerklug zu verdanken. Auch wenn wir alle einen relativ fitten Eindruck machen glaube ich, dass die Meisten von uns, genauso wie ich müde und erschöpft sind.

Daher weiß ich nicht, ob es das Richtige war zu versuchen mit ihnen „Kontakt“ aufzunehmen?

Das Tagebuch eines Soldaten: Wofür? (Raven Guard)

Es tut mir Leid Thia. Ich bin so fertig, dass ich nicht mal mehr weiß, was ich dir schreiben soll. Hat das Ganze überhaupt noch einen Sinn? Ich meine… wofür?

Ich dachte, dass ich mich besser fühlen würde, wenn ich mal wieder dazu komme zu zeigen, was ich als Soldat tauge. Aber dem war nicht so. Das einzige, was nach dem Kampf geblieben ist, ist noch mehr Unsicherheit. Nach einem langen und mehr als harten Kampf, konnten wir die Trolle zwar überwältigen, aber nicht ohne selber viel zu viel einzustecken. Zwischendurch hatte ich sogar das Gefühl, dass sie uns überrennen könnten. Ich sah Romero zu Boden gehen und konnte im Augenwinkel nur erkennen, dass auch Musharib, Inete und Nokah viel zu viel einstecken mussten. Jeder von uns kämpfte um sein Überleben. Ich habe Nokah Zaubersprüche praktisch schreien gehört und selbst gesehen, wie Romero Schlag nach Schlag auf diese Biester niedergehen lies. Ich könnte sogar schwören, nackte Faustschläge und den ein oder anderen fliegenden Speer gehört zu haben. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wo diese hätten herkommen sollen. Und wie wir uns auch wehrten, sie wichen nicht zurück. Nein, manche der Verletzungen, die wir ihnen zufügten, schienen sie nicht einmal zu interessieren und ihre Wunden schlossen sich einfach. Aber irgendwie scheinen wir, sei es unter Einsatz unserer letzten Kräfte, mit Schwert, Bogen und Magie, den Kampf für uns entschieden zu haben.

Als ich nach dem Kampf nach allen schauen wollte, musste ich feststellen, dass jeder schwer verletzt war. Jeder außer mir. Ich schaute, was ich tun konnte. Wem ich mit meiner heilenden Berührung beistehen konnte. Und auch wenn ich Nokah und selbst Hans helfen konnte, blieb bei mir nur der bittere Nachgeschmack hängen, dass Bee meine Hilfe ablehnte.

Durch das ganze Chaos und die Sorge um meine Freunde, vielen mir jetzt erst die drei Neuankömmlinge auf, die uns im Kampf unterstützt hatten. Einer schien mir wie eine Kreatur aus einem Märchen. Ein sprechender Hase, der selbst Bee überragte. Der andere war ein Mensch. Wenn ich es richtig verstanden habe, was ich meinem Geist gerade nicht unbedingt zutraue, scheint er ein Händler zu sein. An seiner Seite eine ziemlich große Echse, die mich leicht an einen Drachen erinnert. Ihre Namen habe ich mir noch nicht merken können, aber wenn ich heute bei der Wache bin, habe ich sicher etwas Zeit sie mir einzuprägen.

Nach einem kleinen Wortgefecht mit Romero, hatten unsere Neuankömmlinge die anderen anscheinend überredet, mit uns zu reisen. Auch wenn ich etwas misstrauischer ihnen gegenüber gewesen bin, habe ich nichts gesagt. Es wäre sicher auch heuchlerisch gewesen über Vertrauen zu sprechen, nachdem, was passiert ist. Also gingen wir mit unseren neuen Begleitern weiter, bis wir einen passenden Ort zum Ruhen gefunden hatten. Ein riesiger Baum mit einer Ausbuchtung, die Platz für jeden von uns bot. Wir schlugen unser Lager auf und kaum waren wir fertig, war es auch schon Abend.

Den Rest des Tages nutzten die anderen um sich bekannt zu machen. Unsere Neuankömmlinge erzählten etwas über sich und waren genauso interessiert am Rest der Gruppe. Ich gebe zu, dass ich mich etwas zurückgehalten habe. Aber im Moment habe ich weder das Gefühl, dass ich viel erzählen sollte, noch dass ich mich überhaupt darauf konzentrieren könnte. Mir gehen einfach zu viele Dinge durch den Kopf.

Wofür habe ich getan was ich getan habe? Für dich Thia? Wofür mache ich jetzt weiter? Für dich? Nein! Dann würde ich jeden meiner Fehler mit dir rechtfertigen und das hast du nicht verdient. Ich muss mich zusammenreißen. Was würde meine Mutter zu dem Ganzen sagen? Wie viele Tränen würde sie weinen? Was mein Vater? Der, der mir einst beigebracht hatte, dass man als Soldat eine Verantwortung hat und zum Schutz derer da ist, die sich nicht verteidigen können. Was würdest du dazu sagen?

Zerrissene Tagebuchseite (Raven Guard)

14. – 16. Eleasias auf dem Weg nach Dungrunglung

Die Stimmung war nach den letzten Ereignissen gedrückt. Auch wenn Arannis sein Bestes gab, damit die Gruppe ihn verstand, waren nicht alle gut auf ihn zu sprechen. Seine Ansprache, warum, weshalb, wieso das alles passierte und er so in Eile war half, aber machte es noch lange nicht gut, was er getan hatte.
Generell ist die Laune nicht gerade die Beste. Hatten doch Nim und Cathari sich von der Gruppe verabschiedet.

Der Regen und der Sturm machten das ganze natürlich auch nicht besser. Bee gab Alles in ihrer Rolle als unsere Wegführerin und glücklicherweise waren wir uns einig im normalen Tempo zu reisen. Schneller wäre auch viel zu gefährlich gewesen. Der Matsch machte den Weg rutschig und wir mussten wirklich aufpassen wohin wir liefen.

Unser Lager war spärlicher und noch ungemütlicher als anfänglich. Wir versuchten uns mit einer Plane und einem Zelt einigermaßen trocken zu halten, doch eigentlich war alles nur noch nass und kalt.

Da kam uns eine Art Höhle in einem Mammutbaum, den Bee für uns am zweiten Abend fand, sehr recht. Wie diese in diesem gigantischen Baum geraten ist, kann ich nur vermuten, aber es war relativ trocken und wir waren vor dem Sturm geschützt.

Trotzdem wirkte Arannis am nächsten Tag noch mehr entkräftet, als zuvor. Er, der sonst die Gruppe immer antrieb, blieb hinten mit Romero.

Während wir weiterliefen dröhnte es plötzlich am Himmel und eine Art Portal tat sich auf. Wir erkannten, dass etwas in der Größe eines Humanioden hinausfiel. Dem ihn folgenden Feuerbällen konnte er ausweichen und nun steht er(?) vorne, direkt vor Bee.

Zum Kennenlernen kam es erst gar nicht, denn die Lautstärke hatte ein paar Trolle angezogen.

Verdammt viele Trolle…

Angesenkte Aufzeichnungen (Raven Guard)

13. Eleasias 1488 im Dschungel von Chult

Wir hatten das Lager aufgebaut und meine Kameraden und ich wollten uns ausruhen. Die Ruhe hatten wir nach den restlichen Tagen auch nötig. So viel war passiert und geschehen.
Wir mussten Verluste beklagen, haben Freunde verloren. Auch wenn wir einen neuen Begleiter gefunden hatten überschatten die letzten, schweren Schicksalsschläge doch die Gemüter.

Überall lauerten Gefahren. Das wurde uns immer mehr bewusst. Der Dschungel verlangte von jedem etwas ab. Du musst immer dein Bestes geben, ständig konzentriert und auf der Hut sein.
Rasten geht nur, wenn du dich auf deine Mitreisenden zu hundert Prozent verlassen kannst. Und das wird wohl in nächster Zeit schwierig werden, denn was passiert ist lässt sich nicht mehr ungeschehen machen.

Unser Lag stand und wir hofften auf Rast, vielleicht ein wenig faulenzen. Das hätte uns wirklich gutgetan. Doch dann standen da dieser Mann und eine Drachen-Mensch-Echsen-Kombination, wie ich sie noch nicht gesehen hatte.

Bee, unsere sonst gut gelaunte und meist positiv gestimmte Führerin, zog gleich ihren Bogen und zielte auf die Neuankömmlinge. Der Verlust ihres Mentors hat sie wohl mehr mitgenommen, als uns bewusst war. Und davor hat sie schon von zwei Freunden abschied nehmen müssen. Klar geht sowas nicht spurlos an einem vorbei.

Glücklicherweise kamen Arannis, Romero und Nokah (die neue Begleitung) schnell dazu und konnten durch Reden, Fragen und Antworten die angespannte Situation ein wenig auflösen.

Der Mensch stellte sich als Artus vor und dann ging auf einmal alles ziemlich schnell.

Xandala

Xandala schnellte hervor und strahlte vor Freude, denn hatte sie doch endlich ihren Vater gefunden.  
Was die Beiden beredeten verstand ich nicht, doch ich sah, dass der Mann ihr etwas gab und die Halb-Elfe sich damit aus dem Staub machen wollte, denn plötzlich hob sie vom Boden ab und schwebte über uns.

Artus, der offenbar wieder zu sich kam und rief, dass sie seinen Ring geklaut hätte und dann kämpften wir auch schon.

Auch wenn wir sie trafen entfernte sich Xandala mit ihrem Sommerklug immer weiter und dann benutze sie natürlich ihre stärkste Waffe gegen uns. Ihre Feuerbälle setzten uns wirklich zu. Vereinzelt versuchten wir unsere Rücksäcke, unser Hab und Gut aus den Flammen zu retten, doch vieles war verloren und wurde durch das Feuer beschädigt, zerstört oder vernichtet.

Doch was passierte, als Xandala zu Boden ging und eigentlich schon besiegt war, das kann ich selbst nicht begreifen und wird auch sicher die Gruppe beschäftigen, wenn nicht sogar zerteilen.

Arannis, der sich gerne als Anführer der Gruppe bezeichnete, tat etwas, was ich ihm nicht zugetraut hätte. Die Halb-Elfe lag auf der Erde. Geschlagen und am Ende. Doch, als wäre es nichts und sie nichts wert hat er sie einfach umgebracht. Einfach so. Ohne mit der Wimper zu zucken. Ohne einen Anflug des Überlegens. Gnadenlos, Kaltblütig und ohne Mitleid hat er sie hingerichtet.

Ich hoffe sehr, dass seine Gefährten ihn nun nicht hängen lassen. Ihn zwar zurechtweisen und ihm ordentlich den Marsch blasen, aber der Dschungel verlangt eben Alles und ruft das Schlechteste in dir hervor. Dagegen kommt man nicht alleine an.

Das Tagebuch eines Soldaten: Schmerzhafte Abstiege und Abschiede (Raven Guard)

Das Tagebuch eines Soldaten: Schmerzhafte Abstiege und Abschiede (Raven Guard)

„Das wird jetzt eine längere Geschichte. Wenn ich bedenke, wie viel Mist heute passiert ist, weiß ich gar nicht, ob ich überhaupt die Hingabe dafür habe meine Aufzeichnungen zu ergänzen. Aber ich habe es versprochen und wenn ich einmal angefangen habe, wird es vielleicht auch einfacher die Gedanken zu sortieren. Aber wo fangen wir an?“

Im ersten Moment nach dem Kampf dachte ich: „Endlich! Endlich sind diese Biester alle weg und wir haben etwas Zeit uns auszuruhen.“ Jedoch lies mich der Gedanke nicht los, dass Bee ihren Meister verbrannt hat. „Natürlich bin ich einer der letzten, die sich da einmischen sollten, aber was soll ich jetzt tun? Wenn alles verbrannt ist, was soll ich dann als Erinnerungsstück aufbewahren? Bee hat immer noch den Bogen ihres Meisters. Aber einfach wegnehmen, kann ich ihr den auch nicht.“ Ich beschloss, dass ich noch Zeit hatte, dafür eine Antwort zu finden und wollte mich gerade zu den anderen begeben um mich auszuruhen, als wir etwas hörten.

Wir hörten eine leise Stimme zwischen der Stille der Leichen, die den obersten Punkt des „Feuerfingers“ bedeckte. Nim ging sofort in die Richtung der Stimme und fand eine Frau unter den Leichen, die im Gegensatz zum Großteil der vor uns Angekommenen, noch lebte. Schnell half er ihr auf die Beine und wir brachten sie in den Turm. Sie sah immer noch schwer verletzt aus, also gab ich ihr, was mein ausgezehrter Körper noch an Heilmagie befähigen konnte und so konnten wir sie gemeinsam stabilisieren.

Nachdem klar war, dass sie durchkommen würde, fingen wir an Fragen zu stellen. Da sie ein Teil einer vorherigen Expedition gewesen sein muss, dachte ich, dass sie Informationen für uns haben musste, aber anstatt mit Informationen begegnete sei uns erst einmal mit einer genauso schrägen und für manche provozierende Art, wie Cathari damals. Sie ging sogar soweit, dass Romero wieder einen seiner kleinen Ausraster bekam. Aber anstatt Romeros Art hinzunehmen, nutzte sie Magie und bewegte Romero vom Turm zu springen.
Nachdem ich mir sicher war, dass Romero unten sicher ankommen würde, musste ich meiner Bewunderung einer solchen Magie einfach Ausdruck verleihen und bat sie sogar darum mir diesen Trick beizubringen. Beibringen wollte sie mir diesen Trick zwar nicht, aber unterhalten konnten wir uns trotzdem. Dabei stellten wir fest, dass unser Neuankömmling Nokah heißt und genauso wie Cathari die Magie über „arkane Studien“ erlernt hat. Langsam befürchte ich, dass alle die so an Magie gekommen sind, einen an der Klatsche haben.

Ich lies Nokah dann erstmal alles erzählen, was sie uns berichten konnte. Dadurch konnte ich mich auch ein paar Minuten ausruhen, bis mir einfiel, dass wir ja nicht zum Spaß hier sind. Ich überlegte, wie wir aus unserer Situation noch das beste machen könnten und mir viel auf, dass wir wahrscheinlich keinen so guten Überblick in nächster Zeit haben werden, wie jetzt auf dem Turm. Ich weckte den schon halb eingeschlafenen Musharib auf und mit seiner Erfahrung als Wildnisführer, konnte er unentdeckte Punkte im Dschungel ausmachen und unsere noch recht grobe Karte ergänzen.
Als wir zurück zur Gruppe gingen, fiel mir außerdem auf, dass wir die Kisten im Turm noch gar nicht untersucht hatten. Ich öffnete, die die noch verwertbar aussahen und durfte mit Erschrecken feststellen, dass diese fliegenden Riesenechsen hier anscheinend die Ausrüstung der hier am Turm verstorbenen aufbewahrten. Außer alten Lumpen konnten wir nicht viel finden. Das einzig interessante waren ein paar Edelsteine, das zurückgebliebene Geld, welches ich unter uns aufteilte und eine hölzerne Tiermaske, von der ich glaube, dass die Wildnisführerin, die wir nicht angeheuert hatten, sie sucht.

Nach diesem mageren Trost, der uns mehrere Freunde gekostet aber kein Stück näher an das Ende unserer Reise geführt hat, begannen wir mit dem Abstieg. Die meisten konnten sich während der Rast erholen, aber Bee scheint das Ganze doch noch sehr mit zu nehmen. Dennoch kamen wir ohne weitere Unfälle am Fuß des Turmes an. Allerdings fehlte Romero. Wir dachten er würde hier unten warten, aber er war nirgends zu finden. Rhovan, unser anderes neues Gruppenmitglied bot gleich seine Hilfe an und begann nach Romero zu suchen. Wir anderen fanden in der Zwischenzeit das Grab in dem Romero Fitz beerdigt hat. Bee ging es sehr nahe. Verständlicher Weise, wenn ich bedenke, wie sie ihn immer angeschaut hat… Thia, ich hoffe es geht dir gut.

Die meisten von uns gingen zum Grab um Fitz die letzte Ehre zu erweisen. Inete stellte sich sogar dazu und in ihrer Stellung als Priesterin, sprach sie ein Gebet. Wir lauschten alle und versuchten das mit Fitz Erlebte, die Trauer über seinen Tod überschatten zu lassen. Allerdings wurde unsere Konzentration von einem rückkehrenden Romero gestört, der es für das beste hielt genau jetzt einen Aufstand bezüglich Nokahs Magie zu machen. Natürlich hatte er Recht, dass sie nicht einfach Magie nutzen sollte um Leute von Klippen zu jagen, aber ich musste ihm erst klar machen, dass dies nicht der richtige Ort und Zeitpunkt für diese Standpauke war. Da aber weder Nokah noch er Einsicht für ihre Fehltritte zeigten, kam es dazu dass er sie zum Duell forderte. Ich konnte nicht mehr viel dagegen sagen, als sie dem Kampf zusagte, aber ich konnte die beiden zumindest überzeugen damit bis später zu warten.

Die Göttin Mielikki

So gingen wir dann, mit angespannter Stimmung, weiter. Die geringe Motivation, die aufgebracht werden konnte, galt dem nächsten Schritt und hoffentlich irgendwann unserem Ziel. Vielleicht fanden manche auch Motivation darin einfach vom Feuerfinger zu verschwinden. Während der Reise hörte Romero etwas und genau, wie wir ihn kennen, stürzte er sich sofort in die Richtung des Geräusches. Ich bat Rhovan, der das Geräusch auch vernommen hatte, ihn zu begleiten und aufzupassen. Dies befolgte er sofort und seit langem fühlte ich mal wieder, wie gut es tut, wenn jemand auf einen ordentlichen Befehl hört anstatt ein Theater daraus zu machen.
Beide kamen, nach kurzer Zeit, unverletzt wieder. Romero berichtete, dass sie auf Anhänger einer Göttin namens Mielikki getroffen sind. Diese wollten uns nichts böses, gaben Romero ein paar Tipps und machten sich dann auch wieder auf den Weg. Warum sie da waren, scheinen sie Romero nicht erzählt zu haben. Oder er hat vergessen zu fragen. Beides halte ich für sehr realistisch.

Wir setzten unsere Reise fort. Und langsam kamen wir wieder in den Trott, der schon den Großteil unserer Reise bestimmt hatte. Bee führte uns sicher am Fluss entlang, bis sie eine sichere Stelle fand, an der wir unser Lager aufbauen wollten. Romero machte sich besonders eifrig an den Aufbau seines Zeltes. Er hatte ja noch eine Verabredung mit der Neuankömmling in unserer Gruppe. Mir wäre es nur lieber gewesen, wenn es um ein Abendessen gegangen wäre, als um ein Duell. Aber natürlich lies sich das Ganze nicht vermeiden und damit das Ganze zumindest bei einem Duell um die Ehre bleibt, bin ich dabei geblieben. Als ich dabei war ihnen klar zu machen, dass es hier nicht um Leben oder Tod gehen würde, wurden wir unterbrochen.

Es hörte sich an, als ob mehrere Leute durch den Dschungel wandern würden. Bewaffnet und gerüstet. Als uns klar wurde, dass diese Geräusche sich auf unser Lager zubewegten, entschlossen wir den Kampf auf später zu verschieben und sprinteten auf in Richtung der anderen. Wir waren anscheinend schneller, als was sich auch immer auf uns zu bewegte. Dann kamen wir im Lager an, wo sich die meisten schon auf einen Kampf vorbereiteten. Wir nahmen unsere Positionen ein und warteten auf den Verursacher der Geräusche. Und wie erwartet kamen mehrere „Leute“ aus dem Gebüsch. Oder besser ein Mann und etwas von dem ich mir jetzt noch nicht sicher bin, was es ist.

„So, das sollte für heute reichen. Den Rest schreibe ich, wenn wir mal wieder zur Ruhe kommen… Eine Lösung für die Sache mit Manfred und den Raben muss ich aber bald finden.“

Tagebuch eines Halblings (Raven Guard)

Tagebuch eines Halblings (Raven Guard)

13. Eleasias

Gemeinsam erledigten wir uns nach und nach der Tiere und alle anderen kamen uns hinterher und halfen.

Manfred

Ich bin zu spät. Manfred, er ist tot. Ja, ich habe damit gerechnet. Nach Arannis Traum und den ganzen Raben immer um uns herum musste ich leider damit rechnen.

Dabei waren wir gut. Vielleicht zu langsam. Vor allem die letzten Tage. Seinen Bogen habe ich gefunden und den weißen Skorpion an der Lederkette. Er hat mir nach zu viel Hinwein erzählt, dass er in einer geheimen Gilde war und der Skorpion das Erkennungszeichen. Ich weiß nicht, ob es die Wahrheit war, aber es war das erste und einzige Mal, dass er von früher erzählt. Ich weiß, dass er zu See gefahren ist, obwohl ich ihn mir als Seemann echt nicht vorstellen kann. Aber sein Lied, das er gesungen hat war schon schön. Vielleicht bekomme ich es noch zusammen…

„A freebooters ti awọn okun
nigbagbogbo duro papo

Ọ̀kọ̀ọ̀kan wọn jẹ́ arákùnrin fún ènìyàn
Nitoripe lori ọkọ gbogbo eniyan jẹ kanna,
laibikita boya wọn jẹ ọlọrọ tabi talaka
Ati ominira ni ere
Laisi awọn aala laisi odi ni opin aye yii
Ko si iji run awọn ìde ti o di wa papọ
Ti o ba lọ pẹlu wa loni lẹhinna o yoo loye
Nitori ominira ni ere rẹ
Ti o ba lọ pẹlu wa loni lẹhinna o yoo loye
Nitori ominira ni ere rẹ“


ganz zu stimmen scheint es nicht und ob ich alles richtig geschrieben habe weiß ich auch nicht, aber es liest sich einigermaßen richtig.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich die letzten Zeilen geschrieben habe und trotzdem scheint unglaublich viel passiert zu sein.

Arannis und Romero waren vorausgeklettert und wollten uns ein Seil runterlassen, doch sie ließen sich viel zu viel Zeit dafür. Dann hörten wir Kampfgeräusche und Cathari hörte Arannis rufen, also musste ich doch hinterher.
Also bin ich hoch habe fünf der Viecher gesehen. Ich habe es in die Spitze des Turmes, neben Arannis geschafft, der wohl mehr als verblüfft war mich dort auf einmal zu sehen.

Ich konnte sehen, wie Musharib zu Boden ging. Es sah übel aus. Doch dann beugte sich ein Tier, ich nehme an, dass es ein Tier war, über ihn. Es sah gefährlich aus und ich wollte es schon ins Visier nehmen, doch dann erinnerte ich mich daran, dass Nim etwas von einem neuen Freund erzählt hat und so feuere ich erstmal weiter auf das Pterafolk.

Dann, auf einmal, so ohne Vorwarnung, war Fitz in der Luft. Das fliegende Tier machte sich mit ihm davon. Ich wollte ein Seil an einem meiner Pfeile befestigen und ihm so helfen, doch ich war zu nervös und es dauerte zu lange. Als ich schoss fiel Fitz schon und ich hoffte, dass ihm irgendwer helfen könnte und würde.

Dann war der Kampf vorbei und ich fand Manfred. Natürlich machte ich mich gleich auf zu ihm und als ich merkte, dass er wirklich tot war, da wusste ich was zu tun war.
Ich konnte ihn nicht hier liegen lassen, er wollte, dass seine Asche im Meer landet, also werde ich das tun.
Arannis, dem das Ganze wohl ebenso nah ging, weil es genauso gut auch Thia sein könnte, versuchte mich zu trösten und auch unser neues Mitglied… Mhhhrrrr… oder so (ich brauche einen Spitznamen, den man aussprechen kann) gesellte sich zu uns. Er kann sich bis jetzt nur im Kopf unterhalten, aber ich bekomme ihn schon zum Sprechen. Irgendwie wird das. Jedenfalls freue ich mich über die neue Bekanntschaft und so muss ich nicht alleine neben Manfred sitzen und warten.

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