Die Mine der Drachen (The Friendly Fires)

Wie auch immer wir hier gelandet sind, es sieht ziemlich unordentlich aus und es wirkt so, als ob alles schon sehr lange Zeit nicht mehr angetastet wurde. Mardred wurde mal wieder von allem was nach Stein und Erz aussah angezogen. Nach kurzer Diskussion waren wir uns einig, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Toprax wollte alles was einen gewissen Wert aufwies verstecken, um am Ende, gegen die Info des Verstecks, von den Dorfbewohnern bezahlt zu werden. Zum Glück konnte Mardred ihm das schnell ausreden.

Wir sahen uns gemeinsam in dem verlassenen Dorf um und fanden schnell eine Taverne. Der Bierbedarf unseres Zwerges wollte gedeckt werden. Toprax musste seinen Frust wohl irgendwie wieder loswerden und stürmte auf die Tür der Taverne zu und rief dabei schon „Zwei Bier, der Zwerg bezahlt.“- Mardred lachte. Kaum hatte er die Tür geöffnet, schossen ihm direkt 3 Bolzen aus dem inneren der Taverne entgegen. Toprax duckt sich geschickt unter den Bolzen hinweg und mit etwas Trauer in der Stimme meint er nur „Wir sind hier nicht willkommen.“ – „Wie meinst du das?“ fragte Mardred in seine Richtung. „Die geben hier kein Bier aus, sondern Bolzen.“, war die Antwort von Toprax.

Aus dem inneren der Taverne rief mit tiefer Stimme jemand „Wer da?“. Es war definitiv eine männliche Person. Toprax antwortete ganz stumpf „ICH!“. So stumpfsinnig konnte ja bloß er antworten. Die unbekannte Person rief weiter „Wer bist du?!“. Langsam ratterten wohl seine paar Gehirnzellen und er ging in Deckung, rief dann jedoch:

„Ein Gast.“ – „Dann komm doch nicht mit so‘ner übertriebenen Geschwindigkeit hier rein!“

„Seid ihr ne Taverne oder nicht?“ – „Natürlich ist das ne Taverne!“

„Ich bin in jede Taverne bisher so rein.“, aus dem Inneren der Taverne höre man bloß das verächtliche schnaufen. Kurz darauf wies die Person ihn an, hereinzukommen. Toprax meinte nur er wolle uns alle mit in die Taverne bringen. Der unbekannte wollte wissen, wie viele wir seien. „Ein Zwerg, und ich und der Rest.“ – das konnte ja bloß wieder ihm einfallen, so eine dämliche Antwort. Trotzdem mussten wir alle ziemlich laut loslachen. Aus dem inneren der Taverne kam ein*patsch*, ich vermute, er hat sich mit der Hand gegen die Stirn geklatscht bei dieser grandiosen Antwort von Toprax. Letztendlich rief er aber, dass wir alle reinkommen sollen. Aber bloß nicht zu hastig.

Mardred meinte, er habe in einer Taverne noch nie Hastige Bewegungen gemacht. Das konnte ich dem Zwerg allerdings nicht glauben. Schlucken kann der bestimmt schon hastig, das Bier würde er genießen war seine Antwort.

Mardred wollte Bier, Toprax war die Taverne zu Dunkel und meckerte lautstark darüber. Die unbekannte Person schnipste einmal mit den Fingern und schon gingen einige Kerzen an.

Auf dem Tresen lag eine dicke Armbrust. Mardred, wie immer von Handwerkskunst begeistert, wollte sich die Armbrust genauer anschauen. Dank des Lichts konnte man ihn, den Wirt, endlich erkennen. Der schwarzhaarige, ziemlich groß und kräftig gebaute Wirt stand hinter dem Tresen und meinte etwas von wegen schauen tut man mit den Augen, nicht mit den Händen. Mardred wollte aber lieber die Armbrust in die Hand nehmen als bloß zu schauen. Der Wirt rammte einen Dolch in den Tresen und machte ihm deutlich das er bloß schauen dürfe.
Um das Thema zu wechseln, bestellte Mardred Bier. Er hatte Auswahl zwischen selbstgebrautem Bier, Wein und einem Honigwein. Am Ende sollte es das starke selbstgebraute für Toprax und Mardred werden. Der Wirt fragte ob wir auch noch etwas zu essen dazuhaben wollen. Er bot uns selbstgebackenes Brot, gutgelagerten Käse und Gemüse an.

Er kam mit 4 großen Krügen zurück, für mich gab es einen extra großen. Wieso bloß muss ICH immer besonders die Aufmerksamkeit auf mich ziehen?! Toprax und Mardred grölten los und machten sich mal wieder darüber lustig.

Der Wirt verschwand wieder in der Küche und Mardred machte sich daran, die Armbrust doch nochmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. „Uiuiui“ murmelte er vor sich hin. Toprax hätte wohl ordentlich etwas abbekommen, wenn er sich nicht so geschickt geduckt hätte, es handelte sich nämlich um eine zweiläufige schwere Kriegsarmbrust.

Die Teller wurden reichlich bestückt. Mardred war von seinem ganzen Käse mehr als begeistert, vor allem da er so sehr stank. Der Wirt reichte uns jeweils noch ein Schnapsglas und stieß mit uns an.

Mardred fragte zwischen seinen Bissen, die er nahm, was genau im Dorf vor sich gegangen wäre und was los ist. Bevor der Wirt erzählte, füllte er unsere Gläser wieder auf.

Ein paar Dorfbewohner sind noch im Ort, die meisten sind verschwunden, daher hat er auch kaum jemanden zu bewirten. Die Minenarbeiter sind vor zwei Monaten der Reihe nach nicht wieder zurückgekehrt. Toprax will direkt am nächsten Tag zu den Minen aufbrechen, um dort nachzuschauen wer dafür verantwortlich ist das die Bewohner verschwinden. Die letzten die nicht wieder zurückgekehrt sind waren die Späher, welche der Dorfälteste losschickte.

Mardred begeistert von der Idee eine Mine zu erkunden und Dante angeheizt von der Idee eine schicke neue Rüstung zu bekommen wären am liebsten direkt in die Mine spaziert. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns lieber dafür dem Dorfältesten noch einen Besuch abzustatten. Die Nächte konnten wir in der Taverne verbringen, sollten wir herausfinden was in den Minen vor sich ging dürften wir sogar gratis nächtigen. Der Wirt gab uns eine Wegbeschreibung zu den Spuren, die ihm am anderen Ende vom Dorf aufgefallen waren.

Gestärkt und mit guter Laune, brachen wir gemeinsam auf. Trotz der eintretenden Dämmerung versuchten wir irgendetwas zu erkennen. Toprax war der einzige, dem überhaupt etwas auffiel. Nachdem ich auf die Spuren aufmerksam gemacht wurde, konnte auch ich etwas erkennen. Ein paar der Spuren wurde absichtlich verwischt, andere konnte man noch deutlich erkennen. Wir führten unseren Weg weiter fort zu der Stelle, die der Wirt uns genannt hatte.

Mardred konnte auf dem steinigen Boden wohl am meisten erkennen. Diverse Tierspuren, abgeknickte Bäume und Äste, Klauen, ein tiefer Fußabdruck und Schleifspuren fielen ihm ins Auge. Die Krallenabdrücke konnte Toprax einem Jungdrachen zuordnen, die kleineren abdrücke schienen einem Drachengeborenen zu gehören. Mir fiel auf, dass der Fußabdruck zu jemandem gehörte, der ziemlich groß war und mit Sicherheit eine sehr schwere Rüstung trug. Die Schleifspuren waren ein ganzes Stück neben den Fußspuren. Aufgrund seiner Abstammung konnte Toprax uns einige Informationen zu Drachen und Drachengeborenen geben. Wir konnten nur vermuten das die Spuren hoch, Richtung Mine führten und die Menschen, die bisher verschwunden sind als Futter für den Drachen dienten.

Wir setzten unseren Weg weiter fort, um zum Dorfältesten zu gelangen. Wir vernahmen aus dem Inneren des Gebäudes einige Geräusche. Der Dorfälteste öffnete die Tür und Mardred ergriff das Wort. Mardred bot an, dass wir uns der Sache annahmen und fragte nach Informationen, die er uns noch geben konnte. Als Belohnung sollten wir alles erhalten, was wir in der Mine finden sowie Erz, welches in der Stadt in den Karren lagert. Dante fiel plötzlich ein, dass uns eine Karte der Mine von großem Nutzen seien würde. Der Dorfälteste meinte, dass wir eine Karte am Eingang der Mine finden sollten. Vom Dorfältesten waren keine weiteren Informationen zu bekommen, da er uns die Tür vor der Nase zuschlug, weil Toprax mal wieder Toprax war und blöde Sprüche riss.

Wir entschieden uns gemeinsam dazu, vorerst wieder zurück zu laufen. Auf dem Weg zurück in die Taverne kamen wir noch an der Schmiede vorbei. Der Zwerg wollte sich hier nochmal umsehen, bestärkt durch Toprax und Dante wollten die Schlitzohren sich bereichern. Ich wollte damit nichts zu tun haben und wartete vor der Schmiede darauf, dass wir endlich zur Taverne zurückkehren würden. Als die drei endlich wieder herauskamen reichte Mardred mir ein Kletterset.

Wir überlegten kurz, wann es am Sinnvollsten wäre, die Drachen zu überraschen. Leider wechseln sich die Drachenblütigen mit ihrer Wache ab, sodass es egal ist zu welcher Zeit wir die Mine betreten. Also entschlossen wir uns dazu, uns in ruhe in der Taverne auszuruhen und in voller stärke die Mine zu betreten.

Falls wir erwischt würden, wollten wir so zu tun, als ob wir das Gefolge des Drachengeborenen seien. So hatten wir zumindest einen Plan B.

Zurück in der Taverne, freute sich der Wirt uns wiederzusehen und wollte direkt mit uns weitertrinken. Wir erzählten ihm von den Informationen, die wir beim Dorfältesten erhalten hatten und von den Informationen, die wir aus den Spuren erhalten hatten.

Unsere Gläser füllte der Wirt, sobald sie leer waren erneut auf. Toprax versuchte dem Wirt irgendwelche Geschichten von einer Maschine zu erzählen. Die kaufte ihm natürlich niemand ab. Dem Wirt, wich die Farbe aus dem Gesicht, als Mardred von den Drachen erzählte, die wir in der Mine vermuteten. Er hatte scheinbar früher schon mit einem Gründrachen in Goldfluss zutun gehabt. Da er kein großes Interesse an einer erneuten Begegnung mit Drachen hatte, vereinbarten wir mit ihm, dass er uns eine Nachricht hinterlassen würde, falls er das Dorf verlassen sollte.

Wir breiteten das Schlafzeug in der Taverne aus und machten es uns gemütlich. Der Wirt verzog sich in sein Schlafgemach im Keller. Nur Dante bevorzugte es, sich allein in ein Zimmer zum Schlafen zu begeben. Endlich im Reich der Träume, verirrte sich eine mit Blümchen bedeckte Rotdrachenschuppe die durch Wälder tanzt, lacht und springt in meine Gedanken. Seltsamer Traum sag ich euch. In der Nacht ist nichts weiter passiert. So wie die anderen wirkten, scheinen sie gut geschlafen zu haben. Der Wirt hat uns schon ein leckeres Frühstück bereitet. Wir haben alle so tief geschlafen, dass wir nicht mal mitbekommen haben wir er für unser Frühstück gewerkelt hat. Wir schlugen uns die Bäuche voll.

Wir machten uns zum Aufbruch zur Mine bereit. 

Am Plateau angekommen entdeckten wir mehrere Knochen und ein verkohltes, schwarzes Gebäude. Knochen lagen überall verstreut. Ich widmete mich nochmals den Knochen die Mardred bereits untersucht hatte, die Drei suchten derweil in der Hütte nach der Karte, die uns den Weg durch die Mine weisen sollte. Zum Glück wurden sie fündig, immerhin war die Hütte sehr verbrannt sodass wir befürchteten keine Karte zu finden.

Zwischen den Knochen blitze ein Ring auf, laut Madred war dies ein zwergischer Ehering. Er vermutete, dass dies der Ring der Ehefrau des Dorfältesten war. Die Gravur bedeutete soviel wie „zur Hochzeit alles liebe im Namen des Eisens soll unsere Verbindung sehr stark sein“.

So sollte unser Weg weiter in die Mine führen.

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