Das Tagebuch eines Halblings: Wenn zwei sich streiten… (Raven Guard)

Da waren sie wieder, meine drei Probleme: keine Ahnung von dem was ich hier tue, der Streit von Arannis und Romero und die Angst um Manfred.

Dabei liefen die letzten Tage eigentlich relativ gut. Auch wenn Arannis mich aufgezogen hatte, als ich die Laute mit der gerissenen Saite fand. Er konnte es nicht lassen und musste natürlich darauf anspielen, als mir mein Bogen riss. Irgendwann bekommt er das alles zurück. Noch weiß ich nicht wie, aber es wird sich eine Gelegenheit bieten. Da bin ich mir sicher.
Nun gut. Zurück zum Wesentlichen.

Ich nutze die Zeit während sich Romero und Arannis unterhalten um meine Notizen ein wenig zu ergänzen. Sicher, es ist gut, wenn sie sich aussprechen, aber wir sind hier kurz vor dem Feuerfinger und ganz in der Nähe von Manfred (hoffentlich). Muss es ausgerechnet jetzt sein? Dabei waren die letzten Tage so schön ruhig…

7. Eleasias

Nachdem wir uns die Karte, die Romero gefunden hatte, angeschaut hatten stellten wir fest, dass wir einen Weg nach Dungrunglung gefunden hatten. Den Namen der Stadt oder des Ortes habe ich noch nie gehört und ich bin mir sicher, wenn Manfred oder jemand in der Taverne davon erzählt hätte, dann hätte ich mir den gemerkt.
Naja, wie dem auch sei liefen wir nach dem Kampf weiter durch den Regen und suchten einen Rastplatz für die Nacht.
Wir haben uns beim Lager herrichten schon richtig eingespielt. Alles läuft und jeder weiß, was er zu tun hat.

Obwohl ich müde war trainierte ich noch mit Arannis. Er nimmt die ganze Sache wirklich Ernst. Vielleicht ein wenig zu Ernst? Mir tat alles weh, sogar Muskeln von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe. Die Anstrengungen der letzten Tage machten mich fertig und das hatte natürlich Auswirkungen. Ich landete der Länge nach im Matsch. Sicher könnte ich das jetzt auf alles Mögliche schieben, aber es war einfach nur peinlich.
Arannis musste sich sein Lachen verkneifen. Er half mir auf und schickte mich ins Bett. Keine Ahnung ob aus Mittleid oder Mitgefühl, aber in dem Moment war es mir egal.

8. Eleasias

Die Aufgabe des Führers ist nicht meine Lieblingsaufgabe. Ich versuche dabei mein Bestes und mich immer am Fluß zu orientieren. Aber manchmal ist es so schwer dort zu laufen, dass ich weiter in den Dschungel ausweichen muss.

Nachmittags hörten wir Stimmen, die sich in Handelssprache unterhielten. Keiner von uns verstand was sie sagten. Dafür waren sie noch zu weit weg. Mit einer wilden Gestik „rief“ uns Arannis zusammen. Flüsternd wollte er einen Plan schmieden. Er wollte, dass sich jemand anschleicht und die Gruppe aushörte. Es kam wiedermal zu einem Disput zwischen Arannis und Romero.
Während Arannis seinen Plan nun erläuterte und die Anderen ihre Meinungen dazu äußerten ging Romero auf einen großen Baum zu. Ich bekam nur aus den Augenwinkeln mit, was er tat.

Er schlug eine Akt in den Stamm und zog sich hoch. Dann eine andere Axt und kletterte weiter. Das machte er immerwieder. Eine Axt raus, eine rein, klettern… usw eben. Ziemlich geschickt. Wahrscheinlich wollte er von oben die Lage ein wenig genauer erkunden.
Romero war schon richtig weit oben, als ihm wohl die Kraft verließ. Ungebremst landete er auf den Boden. Seinem Stöhnen nach muss es richtig wehgetan haben.
Und natürlich hatte das die Gruppe gehört. Jedenfalls nach den lauteren Stimmen zu urteilen, die wir plötzlich hörten.

Arannis schien eine neue Idee zu haben und so sollten wir uns verstecken. Einigen gelang es gut, anderen nicht so. Dann rief er nach Romero. Schlau wie Arannis ist, oder wie er meint zu sein, veruschte der Halbelf den stöhnenden Mensch in seinen Plan einzubauen. Die schauspielerischen Fähigkeiten von Arannis konnten sich sehen lassen. Er lief einfach so herum und rief nach Romero und redete mit ihm so, als hätten sie sich eben im Dschungel verloren.

Und während er nun suchend durch das Dickicht wanderte, kamen ihm 12 Soldaten der Flammenden Faust entgegen. Was die hier soweit draußen machten, wo sie sonst nichts zu suchen hatten war schon merkwürdig.
Als sie nach der Lizenz fragten, trat Nim aus seinem Versteck und präsentierte sie ihnen. Erstaunt über das Wesen musterten sie ihn genau und nach ein paar Sekunden haben sie sich gefangen und fragten dann, ob wir einen Wildführer dabei hätten, der sich hier richtig gut auskennen würde, denn sie würden einer Spur folgen und könnten selbst damit nichts anfangen.

Glücklicherweise meldete sich Musharib und er, in Begleitung von Nim, ging mit den Soldaten mit.
Arannis, dem inzwischen aufgefallen war, dass Romeros Stöhnen nicht mehr zu hören war, wollte ihn suchen, doch als er ihn nicht fand ging er den Anderen nach.
Was genau sie machten bekam ich nicht mit. Ich wunderte mich weiter über die hohe Anzahl der Soldaten.
Während sich wieder alle versammeln erzählte Arannis, dass sie einen riesigen Fußabdruck gefunden hatten. Wie von einem Riesen. Ja sicher. Ein Riese. Hier. Mitten im Dschungel. Das ist doch wohl nur ein Scherz… Hoffentlich…

Während wir nun weiter liefen unterhielten sich Nim und Arannis ein wenig. Worüber sie sprachen bekam ich nicht mit und wollte ich auch gar nicht. Ich belausche ja keine Gespräche. Jedenfalls nicht mit Absicht.
Dann war es auch schon wieder Zeit einen geeigneten Platz für unser Nachtlager zu suchen. Routiniert bauten wir alles auf und so hatten Nim und ich Zeit ein wenig angeln zu gehen.
Ich zeigte ihm ein paar Kniffe. Wir waren richtig Erfolgreich zusammen. Wir angelten sogar ein paar seltene Fische für die man im Hafen viel Gold bekommen würde. Doch bis dahin würden sie wahrscheinlich nicht genießbar bleiben und so gab es leckeren Fisch zum Abend.

Nim hatte noch eine Überraschung für uns parat. Mit seinen Zaubern war es ihm möglich uns ein wenig zu trocknen. Und die Zelte. Was für eine Wohltat mal im Trockenen zu schlafen. Richtiger Luxus. Danke Nim.

Feuerfinger
Feuerfinger

9. Eleasias

Doch am nächsten Tag regnet es wieder und alles ist wieder nass.
Nachdem wir unser Lager aufgeräumt und zusammengeräumt hatten ging es weiter. Ich wollte wieder am Fluss weitergehen. Vielleicht war das nicht die beste Entscheidung. Der Weg war matschig und rutschig. Es war so anstregend.
Ich würde lieber schneller unterwegs sein, vor allem nach dem Traum von Arannis.
Während wir weiter liefen sehen wir plötzlich einen hohen Steinturm. So richtig hoch und so vermuten wir, dass wir den Feuerfinger gefunden hatten.
Cathari bestätigte das und warnte uns nochmal vor dem fliegenden Volk.
Zu nahe wollen wir nicht und so rasteten wir, vielleicht eine Tagesreise, von ihm entfernt.
Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.

10 Eleasias

Heute wurden wir nicht vom Regen geweckt. Wie ruhig der Dschungel sein kann, wenn es nicht regnet. Aber nein… kaum war der Regen weg, kamen diese kleinen, gemeinen summenden Mücken zurück. Und so mussten wir alle unsere Salbe nehmen.

Während wir auf den Feuerfinger zuliefen sahen wir Vögel. Für normale Vögel waren die aber eigentlich viel zu groß. Und so machten wir uns auf durch den Dschungel immer näher heran. Wir liefen vorischtig und mit Bedacht weiter und versuchten die lichten Stellen zu meiden, doch das war gar nicht so einfach.

Bevor wir zu dicht kamen, wollte Nim, dass Cathari noch etwas aß. Wir brauchten sie bei Kräften, wenn wir uns wirklich mit diesem fliegenden Volk anlegen müssten und so gingen die Beiden ein wenig außer Sichtweite.
Und dann passiert es. Ja, es gab mehr als genug Anzeichen dafür, aber jetzt…hier…? Arannis und Romero fahren sich gegenseitig so an, dass ich mir das nicht mehr anhören konnte. Auch die Anderen zogen sich lieber zurück.

Ihr „Gespräch“ war bis hier zu hören. Ein wenig werde ich noch warten, dann sollten wir zurück gehen. Wenn wir sie so laut hören können, wer dann noch?

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