Böses Erwachen, Teil 1: Die letzten Leiden des jungen W. (The Uncontrollables)
Endlich am Abend des letzten Tages der Reise in der Stadt der Wunder, in Tiefwasser angekommen, waren die Mitglieder der Uncontrollables durch die Strapazen des Weges nun doch sehr abgekämpft und müde und es half kein Bisschen, dass man natürlich noch die Danksagungen für die sichere Überbringung des Sarkophages über sich ergehen lassen musste. Zwar fühlten sie sich geehrt und die Belohnung half ein wenig, die müden Beine ein wenig unter sich zu halten, aber die gesamte Gruppe war nun doch froh, endlich wieder in einem Gasthaus und vor allem in richtigen Betten unterkommen zu können, auch wenn Ansker sich nicht nehmen ließ, dem Schwarzstab, erstaunlicherweise einer Sie, das im anvertraute Kleinod zu übergeben. Gaven führte die Truppe, da dies seine Heimatstadt war, zu einem ihm sehr gut bekannten und auch allgemein beliebten Gasthaus, „Zum tanzenden Zyklopen“, wo er bereits für Räumlichkeiten gesorgt hatte und nach einem kurzen, stillen Mal, die gesamte Gruppe schnell in ihren Betten verschwand. Schließlich hatte ihnen Gaven eine Stadtführung versprochen und man wollte entsprechend ausgeruht sein.
Am nächsten Morgen ging es dann auch nach einem opulenten Frühstück, voll wundersamer Speisen und Früchten aus fernen Ländern, direkt los und die Gruppe kam aus dem Staunen über das Ausmaß und die Vielseitigkeit der Stadt und ihrer vielen Bezirke kaum heraus. Schließlich, nachdem sie bereits mehr als einen halben Tag durch die Stadt gewandert waren, statteten sie auch dem großen Markplatz, auf welchem grade der große Markt abgehalten wurde, einen Besuch ab. Während Pauley sich mit einigem seltenen Kräutern für allerlei Zwecke eindeckte und sich hierbei von einem freundlichem Südländer in die Kunst des Feilschen einweisen ließ, ging Srisira noch einen Schritt weiter und klapperte die Buch- und Kräuterstände und -Läden nach Rezepten für potente Heiltränke ab, wenn auch ohne Erfolg. Ansker indes ließ sich eine Verkostung von ein paar Metsorten bei einem Zwergenbrauer nicht entgehen und deckte sich gleich ein wenig mit neuen Sorten ein. Meelay und Trixi hingegen waren Gaven’s Auskunft nach einem Abnehmer für magische Gegenstände gefolgt, und hatten den Markt überquert und sich bei Volus‘ Kuriositäten Allerlei eingefunden. Der Spindeldürre Volus in seinem Laden, der in dem ausgehöhlten Haus eher einer Kaverne glich, lies sich zunächst von Trixi dazu überreden, den Ring, mit dem man Holz zerstören konnte, gegen das untote gebratene Hühnchen, was die Gnomin immernoch bei sich trug, einzutauschen. Meelay hatte hingegen andere Pläne und wollte ihren Dolch, der vampirische Eigenschaften besaß, gegen klingende Münze tauschen. Zwar konnte Volus ihr in Gold den Dolch nicht völlig aufwiegen, sie ließ sich jedoch darauf ein, den Rest in Form eines Kletterhakens, der nie sein Ziel verfehlte, in Zahlung zu nehmen. Trixi indes, neugierig wie immer, blieb alleine im vorderen Teil des Ladens und konnte ihre Finger nicht von dem grauen Hut mit der Schreibfeder im Hutband lassen, der in einer Vitrine ausgestellt war. So setzte sie ihn auf, bekam ihn aber nicht mehr ab. Als Volus mit Meelay zurück kehrte, erklärte er Trixi, dass dies der Hut der bürokratischen Zauberei sei, ein altes, verfluchtes Artefakt, was jedem Magiekundigem, der ihn trug, dazu nötigte, auf magischen Weg erscheinende Formulare auszufüllen, wann immer sie einen Zauber wirken würden, mit Fragen wie „Warum wird der Zauber ausgeführt?“, „Wer ist betroffen?“ und „Ist der Zauber steuerlich relevant?“. Volus erklärte sich aber im Endeffekt bereit, Trixi den Hut wieder vom Kopf zu zaubern, wenn sie denn für ihn und seinen Laden ein werbendes Lied schreiben würde.
Nach einem langen Tag fanden sich die Abenteurer wieder in der Taverne ab, auch wenn sich Gaven für ein paar Tage verabschiedete, um die vergangenen Ereignisse in Lied und Text einzubinden. In der inzwischen gut gefüllten Taverne nahmen sie dann mit hungrigem Bauch vom vielen Laufen, ihr gemeinsamen Mal ein und erzählten sich von den Ereignissen des Tages und Ansker teilte ein wenig Met mit Trixi. Nach einer Weile gesellte sich ein junger Mann zu der Gruppe an den Tisch. Das dunkelbraune Haar hing ihm in die fiebrige Stirn und die dunklen Augenrändern kündeten von wenig Schlaf und Krankheit. Mit zögerlichen und stockenden Worten fragte er die Abenteurer, ob sie die Gruppe aus Secomber seien, von denen gesprochen wurde. Als sie dies bejahten, schlug er ihnen einen Auftrag vor. Als er zu den Details kommen wollte, bemerkte Meelay als Einzige, wie sich der junge Mann, der sich als Jeridan Wavesilver aus dem Adelshaus Wavesilver vorstellte, plötzlich versteifte und erschrocken in eine Ecke des Gastraumes schaute. Sie konnte dort jedoch niemand bestimmtes erkennen. Er stockte daraufhin und sagte, dass dieser Ort zu viele Ohren hätte, er müsse noch etwas erledigen, aber sie sollten ihn um kurz vor Mitternacht in seiner Suite, Nummer 7 hier, aufsuchen. Dann ging er schnellen Schrittes davon. Die Gruppe, verwundert über dieses Verhalten, nahm sich aber dennoch vor, dieser Einladung zu folgen.
Um wenigen Minuten vor Mitternacht fanden sie sich schließlich vor der Suite ein und klopften. Die spitzen Ohren von einigen nahmen ein Geräusch wie von Holz was aus Holz klappte war, jedoch öffnete niemand die Tür, auch nach dem zweiten Klopfen nicht. Die Tür schien von innen verschlossen zu sein und alarmiert schritten die Helden sofort zur Tag und mit vereinten Kräften traten sie schnell die Tür auf. In der Suite, von einer umgefallenen Lampe in seltsames Licht getaucht, sahen sie dann den erschreckenden und Übelkeit erregenden Grund, warum Jeridan ihnen nicht geöffnet hatte. Der junge Adlige lag auf dem Boden, von Schambein bis zum Schlüsselbein aufgetrennt und ausgeweidet, in einem See seines eigenen Blutes. Pauley wurde schlecht und Srisira war mit schnellen Schritten bei der Leiche. Ihr geschultes Auge sagte ihr auf einen Blick, dass nicht nur, was offensichtlich war, jede Hilfe zu spät kam, sondern dass man dem Toten auch Leber, eine Niere und das Herz entfernt hatte. Die anderen standen fassungslos um das Bild des Grauens, als sie einen spitzen Schrei hörten. Meelay fuhr herum und sah eine mit vor Schreck geweiteten Augen in der Tür stehende Magd des Hauses. Die Halbelfin wollte sie beruhigen, aber die Magd rannte davon, zwar versuchte Meelay sie einzuholen, aber die Treppe runter zum Schankraum, verlor sie sie aus den Augen.
Alarmiert kehrte sie zurück, während die Anderen bereits den Raum nach Spuren absuchten und auch fündig wurden. So zog, derweil Ansker den Rest des Raums überprüfte, Pauley einen schwarzen Lederbeutel und eine zusammen gerollte Notiz unter dem Toten hervor. Die Notiz stellte sich als an Brief an eine gewisse Elise heraus, der sie versichern sollte, dass nun, da Jeridan das Geheimnis kannte und Verbündete hätte, alles gut werden würde. Der Beutel hingegen enthielt eine aufklappbare Sonnenuhr, ein parfümiertes Taschentuch, einen Ring mit einem Totenschädel, den sie jedoch erst später entdeckten, sowie eine russgeschwärzte Holzmünze mit einem eingeritztem Symbol darauf. Sie ließen diese Dinge durch alle Hände gehen und wollten, die Dinge wieder verstaut, gerade die Inspektion des Raumes weiter führen, als eine schwarz berobte Gestalt, umgeben von 6 Stadtwachen, in der Tür stand. Er erklärte, dass er sich zwar recht sicher sei, dass sie nicht so dumm seien, wenn sie die Mörder wären, an Ort und Stelle zu bleiben, er sie aber dennoch zunächst verhaften müsse. Die Gruppe fügte sich dem.
Während die Uncontrollables, ihrer Waffen entledigt, in der Zelle auf ihr Urteil warteten, sandte Kelan Darkwater, Magister von Tiefwasser, nachdem er den Tatort und das Opfer gesichtet hatte und sich den guten Ruf der Gruppe vom Schwarzstab bestätigen lies, Botschaften an die Tempel. Er ersuchte Unterstützung, in Form von Gesandten, um mit diesem doch sehr delikaten Tod eines Adligen, umzugehen. Diesem Ruf folgten Sir Gerald Stormweather, Paladin des Tyr und Limaya Morrow, Priesterin des Gottes Oghma, sie sollte die Tempel der Stadt vertreten, um die Richtigkeit dessen, was nun folgen würde, zu bezeugen und zu bestätigen.
Als die Gottes Gesandten in der Wachstation eintrafen, unterrichtete Kelan sie und nahm dann gemeinsam mit ihnen die Gruppe ins Verhör. Nach einigem hin und her und dem gegenseitigem Vorstellen, überzeugte Kelan auf seine eigene grimmige Art die Uncontrollables die Ermittlungen in dem Fall unter zu Hilfenahme der beiden Neuankömmlinge aufzunehmen, unter dem Argument, dass dies ein sehr delikater Fall sei und eine offizielle Ermittlung dazu führen würde, die Gruppe auf längere Zeit in Gefangenschaft zu halten. Sie einigten sich, sich gemeinsam am kommenden Morgen im „Tanzenden Zyklopen“ zu treffen und zum Abschied gab Kelan ihnen noch den Rat, wobei mehr Anweisung, ihre Ermittlungen im Haus Wavesilver am nächsten Vormittag zu beginnen.
Bevor sie ins Bett ging, versuchte sich Meelay den Ruß der Münze auf ihren Fingern abzuwaschen, jedoch ohne Erfolg. Verärgert über den offensichtlichen Zauber gegen Diebstahl ging sie ins Bett. Jedoch wurde ihre Nacht von schrecklichen Träumen, derer sie sich nach dem Aufwachen kaum entsinnen konnte und Schmerzen in dieser Hand erschüttert. Als sie aufwachte, brannte die Hand und mit einem Blick stellte sie fest, dass nicht mehr nur die Fingerspitzen, sondern die ganzen Finger geschwärzt waren. Zwar lies der Schmerz nach, machte jedoch einer Taubheit Platz und keinen Schlaf mehr findend, vertraute sie sich am Morgen Srisira an. Diese konnte ihr jedoch auch mehr sagen, da sie selbst so etwas noch nie gesehen hatte und auch ein Versuch der Magiebannung schlug fehl. Die Finger im Handschuh versteckt und mit mulmigen Gefühl, gingen beide zum Frühstück.
Nachdem sich die Gruppe am kommenden Morgen mit ihren neuen Mitstreitern beim Frühstück über die eher unschönen Ereignisse ausgetauscht hatte und Gedanken über Beweise und Ähnliches getauscht hatten, wurde erneut der Tatort besichtigt. Hierbei stellte sich heraus, dass der Raum sehr gut gesichert war und Meelay untersuchte, unter dem skeptischen Auge von Gerald, die Möglichkeiten, von Außen in den Raum zu kommen, mit dem Ergebnis, dass durch das Fenster zu kommen nicht nur sehr schwer auf dem Weg hinein, sondern auch hinaus gewesen wäre. Außerdem waren keine Spuren von Kletterwerkzeug an der Hauswand zu finden.
Der Wirt sagte aus, dass Jeridan sich eine Woche zuvor in das Zimmer eingekauft hatte und ihm sonst nichts besonderes aufgefallen sei. Als die Gruppe schließlich den Inhalt des Beutels erneut begutachtete, schreckte Limaya vor der Münze zurück, denn sie strahlte das absolute Böse auf. Nun offenbarte Meelay doch ihre Finger und es wurde immer klarer, dass hier eine böse Macht am Werke war.
Einen Besuch im Tempel im Hinterkopf, brachen die Helden nun zum Haus Wavesilver auf, um den Angehörigen des Verstorbenen ihre Aufwartung zu machen und ihnen Anhaltspunkte zu entlocken. Nachdem sie mit staunenden Augen durch das See Viertel wanderten, kamen sie schließlich am weitläufigen Anwesen der Wavesilvers an.
Fortsetzung folgt.
Ausformulierung folgt bald (wenn ich wieder gesund bin):
– Noch eine Diskussion den Vater, Victorion, mit einem Diener, der wohl dem Großvater angehörte, mitbekommen
– Vater sehr aufgebracht, Mutter kühl, Vater drohte mit dem Tod, wenn noch einmal behauptet worden wäre, sein Sohn habe etwas mit einer bürgerlichen Frau
– Jeridan ging vor etwas mehr als einer Woche, davor seit 2 Monaten Streitigkeiten, seit Victoria, die älteste Tochter auf Internat
– Vater musste gehen, Mutter dann offener, wusste von Leben des Sohns in der Unterschicht, Freunde und wohl Freundin dort
– jüngere Tochter erzählte von Elise, Freundin, die als Magd im Roten Pfau, Freunde Anders und Bortan, oft im Gasthaus zur schwarzen Eiche
– Jeridans Zimmer extrem aufgeräumt, Tagebücher fehlen
– jüngster Sohn, Piraius, sagte Jeridan seit vor 3 Tagen da gewesen, ihm gesagt, er wisse nun, was los sei, würde Piraius beschützen
– Entschieden zuerst Tempel und dann roten Pfau aufzusuchen
– Im Tempel erfahren, Münze sei gewissermaßen verflucht, Zeichen sei unheiliges Symbol eines Dämons, Meelay von ihm gezeichnet, würde versuchen Tor in ihr zu öffnen, Fluch nur lösbar durch den der ihn sprach oder dessen Tod, sollen am nächsten Mittag zurück kehren um mehr zu erfahren
– Bei Besuch von Elise sie vor Attentäter gerettet, diesen verfolgt, konnte jedoch knapp in einen Kanaleingang und einen reißenden Strom darin fliehen
Also ich fand es mega stark, Tim bringt die Story cool rüber und die Sachen die er als Unterstützung mitgebracht hatte, rundeten das Ganze noch ab. Bin super gespannt wie es weitergeht in Tiefwasser, schade das der, zumindest gehe ich davon aus, Mörder oder Auftragskiller durch die Kanalisation verschwunden ist. Manchmal schon blöd, wenn der eigene Codex einen verbietet, einen anderen zu töten, wenn es eine Alternative gibt.
Ich danke sehr 🙂