In den Süden (The Sea Goblins)

Logbuch, 09. Kythorn, irgendwo in den Salzmarschen

Endlich komme ich dazu ein paar Zeilen zu schreiben.
Die letzten Monate hatten es in sich. Wo genau diese geblieben sind weiß ich gar nicht. Als wir Tiefwasser verlassen hatten muss es gerade mitten im Tarsakh gewesen sein, denn es war morgens noch kühl aber die Stürme waren für unser Vorhaben genau richtig.
Doch im Nachhinein war es der schlimmste Monat überhaupt. Und wir hätten die Vorzeichen vielleicht doch besser sehen sollen.

Wir müssen ewig lange auf dieser Insel gewesen sein. Auch wenn mir es kurz vorkam, aber in der Stadt sind wir Ende Mirtul angekommen. Also müssen wir einen ganzen Monat unterwegs gewesen sein und trotzdem kenne ich meine neue Begleitung recht wenig. Ich vertraue ihnen mehr, als zum Anfang, aber die Jahre auf dem Schiff und unter Piraten macht es mir schwer vertrauen zu fassen.
Wir haben schon brenzlige Situationen überstanden. Normalerweise wäre ich einfach abgehauen bin aber geblieben und das will schon was heißen. Die Neuen verändern mich, ob es gut ist, weiß ich allerdings noch nicht.

Wir sind erst ein paar Tage in der Stadt und haben schon so viel erlebt. Als Gruppe wachsen wir immer mehr zusammen, aber ich vermisse meine Crew, meinen Kapitän, das Schiff. Wir waren so viele Jahre zusammen unterwegs und von einem Tag auf den Anderen sind sie nicht mehr da. Mich schmerzt es sehr, doch zeige ich es den Anderen nicht.
Es ist besser sie an der Seite zu haben, als alleine zu sein. Ich bin nicht gerne alleine. Und jetzt ist da noch Tariqua, die die Stadt um einiges reizvoller macht. Was für eine Frau. Unsere Nacht zusammen werde ich so schnell nicht vergessen. War sie ziemlich kurz für mich und ich bin doch so ein Langschläfer. Ich hoffe, dass wir uns noch besser kennenlernen werden.

Jedenfalls wollten wir uns am nächsten Tag aufmachen, aber ich brauchte ein wenig länger als die Anderen und so kam ich erst dazu, als sie schon mit Frühstück fertig waren und so trank ich nur einen sehr starken schwarzen Tee…urks… und dann brachen wir auf.

Das Wetter war nicht auf unserer Seite, denn es war bewölkt, regnete leicht und windig war es auch noch. Meine Regenfestekleidung kam mir jetzt gerade recht und so verließen wir die Stadt in Richtung Süden.
Wir liefen eine ganze Weile, bis mir ziemlich laut der Magen knurrte und so setzten wir uns und machten eine Pause.

Der Boden unter unseren Füßen war schlammig und der einzige der sich darüber zu freuen schien, war Thra. Dieser Schildkröterich ist ein wundersames Wesen. Eine Schildrköte auf zwei Beinen sieht man nicht oft, genauso wenig wie eine Katze auf zwei Beinen. Ich habe schon viele Orte bereist und gesehen und habe viele exotische Rassen gesehen, aber so jemanden wie Thra oder mich, hab ich nicht getroffen. Vielleicht lag es auch daran, dass wenige von ihnen Piraten sind? Wir fallen nun mal recht schnell auf, weshalb ich an Land ungern meine richtige Gestalt zeige, da man sich eine Katze einfach viel zu leicht merken kann.
Keine Ahnung ob die restlichen meiner Weggefährten überhaupt wissen, dass sie mit Piraten unterwegs waren. Ich werde es ihnen nicht auf die Nase binden, aber sollten wir nach Salzmarsch zurückkerhen, dann muss ich unbedingt in die Taverne „Zum Leeren Netz“. VIelleicht finde ich dort noch jemanden, der mir weiterhelfen kann. Ich brauche Informationen zu meinen anderen Crewmitgliedern. Vielleicht und hoffentlich hat jemand etwas gehört über einen Schiffbrusch und Überlebende.

Nach der Pause gingen wir immer weiter und es wurde neblig und dunkel um uns herum. Nichts war zu hören, nicht einmal Vögel zwitscherten.
Damit wir uns in dem Nebel nicht verlieren nahm jeder ein Stück Seil in die Hand und dann ging es vorsichtig weiter.
Keine Ahnung wie lange wir gingen aber als der Nebel verflog sahen wir einen wundervolllen Sonnenuntergang und ein kleines Dorf vor uns. Es kam genau richtig, denn dort konnten wir uns ausruhen für den nächsten Tag.

In dem Dorf war es leer und es wirkte verfallen. Die Schirftzeichen überall sagten weder mir noch den Anderen etwas. Das Dorf hatte ewas gespenstisches an sich, denn es waren keine Leute oder sonstiges Leben zu sehen. Mir stellte sich an einigen Stellen das Fell auf. Nun hieß es aufpassen.
Ella wollte wissen ob es das Dorf etwas magisches hatte und so setzt sie sich mitten auf den Platz und meditierte, als uns ein Schatten umgab. ALs wir aufsahen standen wir im Schatten von etwas Großem.
Ich weiß nicht, wer zuerst losgerannt ist, aber es war wohl das Richtige, denn sich mit einem Dämon, wie Ella meinte, anzulegen hielten wir alle für keine gute Idee.
Während die Anderen losstürmten liefen Miracar und ich Rückwärts los. „Nie den Rücken dem Gegner präsentieren“, das waren stets die Worte von Wee Finger gewesen.
Ich war mir zunächst nicht sicher, ob ich wirklich etwas auf den Dämon zusprangen sah, aber auch Miracar sah es wohl, denn sie sah mich an und ich sie.
Wir liefen und liefen und dann standen wir wieder vor dem Dorf. Mist!

Doch nun lag dort jemand auf dem Weg und so näherten wir uns langsam. Es war ein Mann in kompletter Rüstung. Er sprach nicht, aber auf die Heilung von Thra reagierte er leicht nickend.
Zusammen gingen wir in ein Haus und er bot uns Essen und einen Platz zum Ausruhen an. Es machten sich alle gemütlich, doch ich wollte nicht gleich schlafen. Ich sah mir den Sternenhimmel aus dem Fenster an und erkannte nicht ein enziges Sternenbild. Nach ihrer Meditaion weckte ich Miracar leise, um erst dann zu schlafen.

Am nächsten Tag, und für meine Verhältnisse war ich früh wach, sinnt Ella über eine Theorie nach. Ihrer Meinung nach sind wir auf einer anderen Ebene, mal wieder, und kommen hier erst weg, wenn wir dem Mann geholfen haben.
Der Mann gab uns Frühstück, aber ich rührte es nicht an. Wer weiß was der da reingemischt hat, aber die Anderen aßen es ohne nachzudenken. Wie leicht sie anderen glaubten und vertrauten.
Danach gingen Thra, Annur und ich los um sich im Dorf ein wenig umzusehen. Das Dorf war klein und die Straßen waren nicht befestigt. Drumherum war Acker- und Weideland, jedoch ohne Tiere. ALles wirklte verlassen, nur in der Schmiede loderte die Esse und der Mann stand dort und schärfte seine Waffe.

Knochenteufel

Ich kam an einem Grabstein vorbei, doch die Inschrift war so zerkrazt, dass ich gar nichts erkennen konnte und so ging ich weiter in ein Haus hinein.
Auch wenn alles leer war, vielleicht gab es ja doch noch das Eine oder Andere interessante dort.
Doch außer einem sehr, sehr alten Schriftstück fand ich nichts weiter. Normalerweise gehe ich an sowas vorbei und beachte es gar nicht, doch mir viel das Wort „Dämon“ ins Auge und so sah ich genauer hin.
Was ich dort entdeckt hatte war eine Tagebuchseite. Die Schrift war ordentlich und noch ziemlich gut lesbar. Das Papier war brüchig und ich wollte es nicht berühren, aber was ich dort laß musste ich den Anderen zeigen. Eigentlich gar nicht meine Art, aber dort wurde beschrieben, wie ein Teufel regelmäßig das Dorf angriff und verwüstete. Immer und immer wieder. Über Jahrhunderte lang.
Mit Samtpfoten verpackte ich das Papier und ging zum Rest zurück.

Am Brunnen machte ich halt und obwohl der Rest so verfallen war, förderte er normales Süßwasser. Trotzdem trank ich es nicht, wer weiß was sich da in den Jahren angesammelt hatte.
Ich lief zu den Anderen und wir stärkten uns und ich erzählte, was ich gefunden hatte. Doch bevor wir uns darüber unterhalten konnten, rannte der Mann kampfbereit los.
Ohne zu zögern lief der Rest meiner Wegbegleiter los um zu helfen, Warum… müssen sie sich überall einmischen?

So standen wir da und warteten erstmal ab.
Der Mann kämpfte doch irgendetwas war merkwürdig an der Kreatur. Sie flackerte. Annur und MIracar schienen das auch zu sehen.
Nach einem Bruchteil einer Sekunde schrie Miracar, dass es sich um ein Knochenteufel handelte. Er hatte uns ins Vieiser genommen und so mussten wir kämpfen.
Der Kampf war heftig und kurz, danke Umberlee, dass so gut auf mich achtest, und kaum hatte der Knochenteufel sein Leben gelassen löste sich alles um uns herum auf und wir standen mitten im Wald.

Wir bauten ein kleines Lager auf um zu Rasten und nun sitzen wir hier zusammen, ich schreibe diese Zeilen und auch die Anderen sind ersteinmal mit sich beschäftigt.

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