Das Tagebuch eines Soldaten (Raven Guard)

So nah, aber noch so fern

Erstmal wieder nach oben! Das war mein erster und einziger Gedanke, als ich den Kamin, den wir schon mal hinaufgeklettert waren, nun wieder von unten bestaunen durfte. Ich will mich ja nicht beschweren. Oder zumindest sollte ich anfangen mich weniger zu beschweren… Zumindest leben wir noch. Also Romero und ich. Bee konnte ich ja mit einem Ruck noch zum Vorsprung schleudern. Etwas schuldig ist sie mir auf jeden Fall. Wobei… dann wäre ich auch Xandala etwas schuldig…

Um zurück zum Thema zu kommen. Romero und ich waren also am erneuten Erklimmen des „Feuerfingers“, als wir irgendwann Kampfgeräusche hörten. Uns war klar, dass es unsere Freunde und noch mehr dieser fliegenden Biester sein mussten, die sich dort oben bekämpften. Wir eilten nach oben, nur um festzustellen, dass die anderen kurzen Prozess mit den Angreifern machen konnten. Ich war ganz froh darüber, da ich immer einen Schock bekomme, wenn die anderen ohne mich kämpfen müssen. Allerdings konnte auch diesmal Bee mit der Unterstützung der anderen den Tag retten. Und die Biester, die sie anfielen, wirkten auch nicht wie die stärksten Kämpfer ihres Volkes…

Das Tagebuch eines Soldaten

Als wir also wieder vollzählig waren, entschieden wir uns weiter zu gehen. Weit kamen wir nicht, da der Turm wesentlich höher als breit ist, aber das heißt nicht, dass wir nichts gefunden haben. Ganz im Gegenteil. Wir fanden einen Gefangenen, welchen wir natürlich auch gleich befreiten. Auch wenn ich sagen muss, dass ich mir im ersten Moment nicht sicher war, ob dies die richtige Entscheidung war, da sein Äußeres, zumindest im ersten Moment, doch sehr an die fliegenden Reptilien erinnerte. Nach kurzer Zeit, stachen seine Federn und vor allem seine recht freundlich wirkende Art heraus und so konnten wir uns nach einem kurzen Gespräch mit ihm auch schon wieder von ihm trennen. Er wollte anscheinend schnell zu seiner Familie zurück, was ich sehr gut verstehen kann und lud uns noch ein, ihn und seine Familie einmal zu besuchen.

Da wir allerdings unter Zeitdruck stehen, vor allem Bee und ich, mussten wir leider erst einmal ablehnen und unsere Reise fortsetzen. Wir suchten den Rest der neuen Ebene ab, bis wir schließlich wieder auf einen Kamin gestoßen sind. Da dieser etwas höher war, als die vorherigen kletterten erst einmal die vor, die sich sicher waren dass sie den Aufstieg schaffen würden. Bee und ich kletterten vor und riefen den anderen zu, dass wir ihnen ein Seil runterlassen würden, sobald wir oben sind. Aus diesem Plan sollte aber nichts werden, da wir oben schon von mehreren Echsen erwartet wurden. Ich verstehe nicht, wie immer noch so viele von diesen Kreaturen hier existieren können, aber das ist ein Frage über die sich Philosophen und nicht Krieger den Kopf zerbrechen sollen. Philosophen, die nicht gerade von Speeren und Schnäbeln gefoltert werden.

Lange hielt es Bee da oben nicht aus und deshalb kletterten wir wieder nach unten. Oder besser: Ich kletterte nach unten, da Bee warum auch immer nicht nach unten wollte. Das nutzten die Echsen aus und fingen an uns und vor allem Bee mit ihren Speeren zu bewerfen. Wenn ich nur dran denke, würde ich den Biestern gerne ihre eigenen Waffen zurückwerfen und sie damit quälen, genauso wie sie es mit Bee gemacht haben. Aber Wut bringt uns jetzt nicht weiter. Schließlich geht es allen auch noch entsprechend gut. Auch wenn Nim seine Kräfte ziemlich ausschöpfen musste, damit Bee geheilt werden konnte. Ich bin froh, dass wir einen verlässlichen Freund wie ihn gewonnen haben. Auch wenn seine Methoden der Diplomatie in diesem Land vergeudet sind.

Jetzt sitzen wir also hier und warten. Warten darauf, dass der Hagel von Speeren aufhört. Warten darauf, dass sich die Nacht über uns legt. Und warten darauf, dass sich unsere Kräfte vielleicht wieder etwas erholen können…

Und ich warte darauf, dass diese Federviecher mir auch mal zur Hilfe kommen. Sie kreisen doch eh über uns und wollen etwas von mir…

Das Tagebuch eines Halblings: Hoher Himmel und tiefe Abgründe (Raven Guard)

Das Tagebuch eines Halblings: Hoher Himmel und tiefe Abgründe (Raven Guard)

12. Eleasias mitten im Feuerfinger

Ich zittre immer noch. Das Adrenalin lässt langsam nach und ich fühle die Schmerzen. Das war knapp. So verdammt knapp. Ich muss die Zeit nutzen bis Romero und Arannis wieder da sind. Das muss ich aufschreiben auch wenn ich meine eigene Schrift gerade kaum lesen kann. Aber das war eben so knapp für uns und mich… wer weiß wann ich nochmal so viel Glück habe…

Wir standen an dem natürlichen Kamin der gute 18 Meter hoch war und überlegten nun wie wir noch Nim und Musharib über die Grube bekämen. Da stellte sich Nim einfach auf das Seil und der Zwerg kletterte rüber. Das sah schon recht wackelig aus. Dann machte sich Nim daran die Grube hinabzuklettern. Richtig leise war er dabei nicht und so hat er ein paar Wolfsspinnen aus ihrem Schlaf gerissen. Die waren nicht so begeistert und griffen ihn an. Wir mussten ihm helfen doch standen wir alle in diesem engen Gang.
Ich konnte mich nur einmal durchquetschen um zu schießen. Arannis eilte Nim unten zur Hilfe. Die Anderen taten alles was sie konnten, doch es war einfach zu eng.

Da ich nichts weiter machen konnte bin ich den Kamin raufgeklettert. Ich wusste, dass die Anderen auch ohne mich klarkommen und bevor es ein Gedränge im Kamin gibt, und ich die Kleinste und Leichteste bin, war das eine gute Aufgabe. Es war wirklich anstrengend und schwer. Das Innere vom Kamin war zwar aus Stein, aber trotzdem fiel es mir schwer einen richtigen Halt zu finden. Ich musste mich wirklich konzentrieren. So habe ich nicht nach unten geschaut. Ich und Höhe… Aber dann habe ich die Anderen unter mir gehört. Oben haben wir dann ein Seil runtergelassen und Musharib, Inete und Xandala haben es festgehalten um Arannis und Nim das Klettern zu erleichtern.

Blutmücke

Romero eilte vor und zündete eine Fackel an und schreckte dabei ein paar Blutmücken auf, die sich auch gleich auf ihn stürzen wollten um ihn auszusaugen. Er konnte sich ihnen gut erwehren doch hatte er wohl ein wenig zu viel Schwung und dann lag er auch schon auf dem Boden, stand aber gleich wieder auf.

Ich unterstütze ihn. Erst mit meinem Bogen, doch da sich die Viecher an Romero festgesaugt hatten, zückte ich mein Schwert. Romero warf sich noch auf den Boden. Er hat wohl gedacht er könnte so die Tiere zerquetschen, aber nur eins ist davon beeindruckt gewesen und hat sich von ihm gelöst. Und so half ich ihm so gut ich konnte. Auch Fitz, der hinter mir stand griff an und Cathari unterstützte uns mit Zaubern.

Der Kampf war kurz, doch alles kostete Zeit. Zeit die ich nicht hatte. Manfred hallte es die ganze Zeit in meinem Kopf. Darum ging ich Romero auch nicht nach als er sich dem Nest der Blutmücken näherte, sondern nahm nur meinen Bogen vom Boden und ging zum Ausgang der Höhle.

Dort war eine Leiter die nach unten führte und über uns kreiste das doofe Flugvolk. Und wenn ich richtig geschaut habe, waren da sogar Raben dazwischen. Schon wieder diese Ohmenvögel.
Nach unten wollten wir jedenfalls nicht und so ging ich langsam weiter. Den Rücken an die Wand gepresst bis zu einer Leiter, die nach oben führte. Viel Platz war nicht und so musste ich die Leiter nach oben. Ich war noch nicht weit geklettert, da kamen sie. Ein paar von dem Pterafolk flogen in unsere Richtung.

So ein verdammter Mist ging es mir durch den Kopf. Wir hatten schon Schwierigkeiten nicht durch einen Windstoß hinuntergefegt zu werden und dann das.

Auf der Leiter war ich ein willkommenes Ziel und so ein übergroßer Vogel griff mich an. Ich konnte mich nicht wehren und der Schmerz durchzuckte meinen ganzen Körper. Gerade so konnte ich mich an der Leiter festhalten kann aber noch sehen, dass auch Arannis und Romero angegriffen werden.

Ich konnte Arannis brüllen hören. Er wollte, dass mein Gegner von mir abließ, da war ich mir sicher. Doch bevor ich weiter agieren konnte wurde Romero von einem Vieh weggetragen. Er brüllte und ich sah, dass er sich krampfhaft versuchte festzuhalten. Ich habe nicht aufgepasst und schon schnappte der Vogel vor mir nach mir und trug mich davon. Verdammt war das Tief. Ich kniff meine Augen so fest zusammen, dass ich schon kleine Pünktchen sah. Auch ich konzentrierte mich nur aufs Festhalten.

Dann hörte ich Romero aufschreien. Und öffnete meine Augen nur um zu sehen, dass er fiel. Aber… irgendwie nicht so schnell wie er eigentlich müsste.

Dann fühlte ich wie sich der Griff um mich lockerte und dann kam er schon. Der Fall. Und da war aufeinmal die Hand von Fitz. Seine Fingerkuppen berührten meine, doch er musste sich nach einem Windstoß selber festhalten um nicht auch in die Tiefe zu fallen.

Glücklicherweise flog unter mir ein weiterer von den Untieren und der hatte Arannis bei sich. Ich konnte mich an dem Tier ein wenig festhalten und dann griff Arannis nach mir. Jetzt konnte er sich nicht mehr an dem Vogel festhalten und wir fielen gemeinsam…erst ziemlich schnell, doch dann auf einmal, wurden wir beide langsamer.

Ich spürte wie Arannis mich in Richtung des Turmes warf. Glücklicherweise konnte ich mich so gut daran festhalten, dass ich mich sogar hochziehen konnte. Gerade als Fitz von der Leiter weggetragen wurde stand ich wieder. Zum Glück, denn so konnte ich nach ihm greifen, als er sich nicht an dem Vogel festhalten konnte. Mit Musharibs Hilfe konnte ich seine Hand greifen und ihn auffangen. Gemeinsam zogen wir ihn nach oben. Ich bin also doch sein Glücksbringer.

Unsere Gegner fielen schlussendlich vom Himmel und wir konnten gemeinsam die Leiter hochklettern. Obwohl… nein… Arannis und Romero fehlen noch. Die müssen erst wieder den Weg zu uns finden. Und dann müssen wir weiter in die Höhle hinein.

Höre ich da ein Feuer brennen?

Der Feuerfinger – Ankunft (Raven Guard)

  1. – 12. Eleasias 1488

Auch wenn der Kampf mit dem Pterafolk geschlagen war, so war die Auseinandersetzung weiterhin nicht überstanden. In dem Kampf mit dem geflügelten Feind nutze Xandala die Gelegenheit um gleich viele von ihnen auf einmal zu rösten, im wahrsten Sinne des Wortes. Durch den heraufbeschworenen Feuerball entflammte allerdings auch der Urwald ringsum. Von daher war der neue Feind auch etwas lebendes, etwas äußert unbarmherziges und zugleich kaltes. Der Waldbrand, der langsam aber sicher die Gruppe einzuholen und zu umschließen schien.

Glücklicherweise konnte Bee die Gruppe jedoch in eine Richtung führen, in welcher sich auch der Fluss befand, an welchem sie ja bereits seit Tagen unterwegs gewesen waren. Also sprangen alle in die nassen Fluten und konnten somit dem tobenden Feuer entkommen. Wobei, nein. Nicht alle sind in den Fluss gesprungen. Romero ging über das Wasser hinweg, warum und wieso auch immer, wusste keiner in diesem Moment.
Nun, es war auch derzeit nicht wichtig. Wichtig war es, von dem Feuer wegzukommen und die schmerzenden Glieder wie auch teilweise sehr starken Verbrennungen zu behandeln.

An einer sicheren Stelle am anderen Flussufer, war die Hitze des Feuers nicht mehr stark zu spüren, dafür waren die rot-gelb lodernden Flammen bestens zu sehen, wie auch die enorme Rauchentwicklung, die den Himmel verdunkelte. Also wenn vorher niemand wusste, das hier jemand war, nun war dies nicht zu übersehen. Zumindest das hier etwas los sein muss.
Aus den Fluten gezogen, kroch die Gruppe ein kleines Stück vom Wasser weg und schnappte nach Atem. Nicht nur durch den Schreck und der Erschöpfung, sondern auch durch den Qualm den jeder einatmete.
Fitz würgte regelrecht und klang dazu noch heiser. Er meinte, das nicht nur seine Haut brannte, sondern auch sein Rachen. Ganz so, als ob ihn starke Halsschmerzen plagen würden. Bee hingegen drückte, nach dem Nim Ojoo seine restlich verbliebenen heilenden Worte nutze, Nim Ojoo ihre Angel in die Hand meint nur, er solle sofort Fischen gehen. Sie müsse in den Wald und ist gleich wieder da. Nach einer kurzen Verschnaufpause baute der Rest das Lager auf, während Nim Ojoo sich die befehlenden Worte von Bee zu herzen nahm und fischen ging. Vielleicht lag es an seinem können, vielleicht an dem Feuer, vielleicht war es auch etwas anderes. Allerdings kam, fast zur gleichen Zeit mit Bee, der Elefant mit nur zwei kleinen Köderfischen zurück. Bee hingegen hatte einen Kochtopf voller Beeren, Blätter, Wurzeln und was es sonst noch so gab im Urwald zurück und fing auch direkt an, dies mit Seife, Wasser und noch etwas der Gruppe unbekanntem zu vermengen. Sie stellte eine Brandsalbe her, wie sie erklärte.

Die Nachtruhe verging ereignislos, abgesehen von dem Waldbrand, welcher mit jeder Stunde weiter abebbte. Den noch ruhigen und von den Sonnenstrahlen in ein angenehm warmes, goldenes Licht getauchte Morgen nutzten Bee und Nim Ojoo auch gleich, um noch mal fischen zu gehen. Beide hatten auch so viel Glück dabei, dass sie mehrere Kochtöpfe voll von Fischen ins Lager brachten. Unter anderem waren da auch sehr seltene und unglaublich wertvolle Fische mit dabei. Jedoch, hier draußen im Urwald waren die Fische nur für das Überleben wichtig, was der Gruppe auch reichte.

Während Bee und Nim Ojoo die Fische ausnahmen und zum verzehr, wie auch zur Lagerung vorbereiteten, ging der Rest vom Lager weg um sich zu waschen. Musharib kam als erstes zurück und ihm lag auch ein Lächeln auf dem Gesicht, welches Nim Ojoo erwiderte. Kurz darauf kamen alle anderen zurück. Jeder sah frisch und auch halbwegs erholt aus, nur nicht Arannis. Dieser kratze sich überall, wo er nicht durch die lederne Kleidung und seiner Rüstung bedeckt war.
Er ging sofort zu Musharib und flaumte diesen auch direkt an. Es entfachte sich eine kleine Diskussion zwischen den beiden und noch bevor diese endgültig abgeschlossen war, rannte Arannis zum Fluss und sprang erneut in die Fluten. Als auch Arannis wieder kam, ohne sich ständig zu kratzen und auch Bee und Nim Ojoo sich gewaschen hatten, wurden alle Utensilien zusammen getragen und es ging auf dem trockenen Weg zum Feuerfinger.

Durch den Waldbrand dauerte es auch gar nicht so lange, bis der Feuerfinger in Sicht kam. Eine fast senkrecht aufragende, gut 90 Meter hohe Steinnadel erhob sich inmitten eines Kohlefeldes, was mal ein Teil des mächtigen und unberührten Urwaldes war. Nicht nur dass die Steinnadel sehr hoch war, sie war auch noch in mehrere Etagen unterteilt. Es so von unten so aus, als ob die ersten zwei Drittel der Nadel in 3 Ebenen aufgeteilt worden ist. Zwei Strickleitern sind zu erkennen, die an der Außenwand hängen und so etwas wie Balkone verbinden.

Allerdings war noch kein direkter Aufstieg oder Eingang zu sichten, also wurde erst mal das Fundament umrundet. Auch wenn die Feuersbrunst heftigst gewütet hatte, so wurde ein Teil des Urwalds verschont. Daher stand der Feuerfinger nun zur Hälfte in Asche und im Wald. In dem Aschefeld konnte Romero eine kleine sich bewegende Puppe ausmachen, welche er sofort in Richtung des unberührten Waldes verfolgte. Dort verlor er jedoch die Spur und kehrte zur Gruppe wieder zurück. Diese fing bereits an, einen Weg in oder auf die Felsnadel zu finden.

Nachdem die Felsnadel vollständig umrundet worden war, wie auch mehrere nicht verbrannte Leichten gefunden wurden, stand die Gruppe vor einer Strickleiter. Allerdings, bevor mit dem Aufstieg begonnen wurde, waren die Leichen noch mal Thema. Diese sahen nämlich so aus, als ob sie gefallen und hier unberührt liegen gelassen worden wären. Von manchen Leichen waren sogar nur noch die Knochen übrig, so lange mussten diese hier schon liegen.

Na ja, es brachte alles nichts, weil es keine weiteren Anzeichen gab, was es mit den Leichen wirklich auf sich hatte, also klettere die Gruppe die Strickleiter hinauf. Hans Grauschild wurde am Fundament noch festgebunden, mit einer weiten Leine, damit er nicht weglief und sich im schlimmsten Fall noch verteidigen könne.

Die Strickleiter war hoch und baumelte einfach nur am Fels. Sie war oben festgemacht worden, anderswo gab es jedoch keine Arretierung. Somit war das Klettern gar nicht so einfach, insbesondere die Leiter wirklich plan auf dem Felsen auflag. Dementsprechend sahen die Knie und die Knöchel der Hand aus. Selbst Nim Ojoo, der mit Abstand der schwerste aus der Gruppe war, schaffte es allerdings ohne große Hindernisse die Leiter hoch zu klettern. Allerdings merkten alle, dass die gut 18 Metern hohe Leiter nicht einfach werden würde, wieder hinabzuklettern.

Oben angekommen eröffnete sich der Gruppe eine Höhle, die vollkommen leer war. Nichts war hier zu finden, außer eine 3 Meter tiefe Grube, die dazu noch 4 1/2 Meter breit war und hinter sich einen natürlichen Kamin beheimatete.

Arannis sprang über die Grube und befestigte auf der anderen Seite ein Seil, welches vom Rest genutzt wurde um auch über die Grube zu gelangen. Allerdings, wie sollten sie den natürlichen Kamin erklimmen?

Die Gedanken eines Soldaten: Ich. Hasse. Dieses. Land. (Raven Guard)

Nicht reden! Ich muss fokussiert bleiben. Denken, das muss reichen… Dieses Land ist hinter mir her. Ich schwöre es jedem, dem ich es an den Kopf werfen kann, wenn wir hier raus sind. Und jetzt hören die Gedanken in meinem Kopf nicht auf hin und her zu springen. Was ist schief gelaufen? Hätte ich das ganze verhindern können? Wie kommt es, dass dieses Feuer genauso schnell wächst, WIE WIR RENNEN? Aber rennen ist alles, was ich gerade kann. Und selbst, wenn Bee nicht schwer ist… Ich bin kaputt. WARUM PASSIERT DAS ALLES?

Die Gedanken eines Soldaten: Ich. Hasse. Dieses. Land. (Raven Guard)
Die „Schuppen-Vogel-Menschen“ auch Pterafolk genannt.

Vielleicht bin ich nicht unschuldig an dieser Situation. Okay, ich gebe es zu. Ich bin mit schuld an dieser Situation. Ich dachte, dass Romero und ich uns aussprechen sollten, bevor wir versuchen den Turm von den fliegenden Echsen-Menschen einzunehmen. Wie hätte ich denn wissen sollen, dass das wieder in einem Wettschreien endet? Wie dem auch sei. Die Schuppen-Vogel-Menschen haben uns auf jeden Fall gehört und da Romero und ich so vertieft in unser Streitgespräch waren, haben wir sie gar nicht mitbekommen. Die anderen müssen sie aber mitbekommen haben, sonst wären sie nicht so schnell da gewesen. Und ich danke Helm dafür, dass sie es mitbekommen haben.

Wenn ich mir Romero so angucke, glaube ich nicht, dass wir das zu zweit überstanden hätten. Aber zum Glück hat er diesmal auf mich gehört. Diesmal war es auch kein Befehl und ich bin ehrlich. Vielleicht hat er Recht und ich sollte meine Befehle wirklich etwas einschränken. Egal. Das wichtige ist, dass wir beide schnell Unterschlupf unter den Baumkronen finden konnten und uns diese Echsen-Viecher nur noch zu Fuß folgen konnten. So groß, wie sie immer noch waren, war das nur ein kleiner Trost, aber wir konnten uns ihnen stellen. Seite an Seite. Ich war mir nicht sicher, dass ich das jemals behaupten könnte.

Das Bild will mir auch nicht aus den Augen. Es war so ungewohnt Romero an meiner Seite kämpfen zu sehen. Normalerweise sind wir immer ein ganzes Stück voneinander entfernt und kümmern uns um die verschiedenen Flanken des… Ich weiche ab. Und das kann ich mir nicht leisten. Ich muss mich auf’s Rennen fokussieren. Zumindest sind diesmal alle zusammen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich war Cathari und Nim zu sehen. So gut es zumindest möglich war, sie durch das Unterholz zu erkennen. Zum Glück, waren die beiden aber so klar bei Verstand, dass sie uns sofort halfen. Cathari kam sogar zu uns gerannt, wurde dann aber auch von diesen Bestien angefallen. Nim nutzte die Chance und zauberte seine „Verbindung“ auf Romero und mich. Wenn mir gestern noch jemand erzählt hätte, dass uns das helfen und nicht zu noch mehr Streit führen würde, hätte ich ihn ausgelacht.

Aber ich muss zugeben, dass es sehr nützlich war. Ich spürte Romeros Zorn, seine Wut und seinen Schmerz. Außerdem aber ich seinen Mut und den Willen nicht in diesem dreckigen Dschungel zu sterben und… naja… uns zu retten. Ich bin jetzt noch verwundert. Ich muss ihn falsch eingeschätzt haben. Nein, ich bin mir sicher, dass ich das habe. Denn genau diese Unsicherheit habe ich auch gespürt. Das Vertrauen, welches ich ihm ungerechter Weise nicht gab, genauso wie die opportunistische Art, die ich ihm nachgesagt habe. Er hat meine Befehle nicht verweigert, weil es ihm an Respekt fehlt, sondern weil ich ihm diesen selber nicht entgegen gebracht habe.

Ich weiche schon wieder ab! Konzentrier dich! Du willst doch nicht, dass du Bee noch fallen lässt. Wo wir gerade bei ihr sind. Danke Helm, dass du sie wie einen Schutzengel über mich wachen lässt. Am Anfang habe ich es zwar kaum mitbekommen, aber als diese Biester anfingen, aus den Wolken zu fallen, war mir klar, dass auch Bee und Fitz angekommen sein mussten. Ich konnte während des gesamten Kampfes nicht zu ihnen vordringen, aber wenn ich sie mir so anschaue, muss es sie auch schwer erwischt haben. Es ist wirklich nicht der richtige Ort oder die richtige Zeit, aber ich kann mir das Lächeln einfach nicht verkneifen, wenn ich daran denke, wie die beiden kleinsten aus unserer Gruppe diesen Riesen-Viechern in den Arsch treten.

Verdammt! Langsam wird Bee doch schwer… oder mein Arm lässt langsam nach. Beides wäre großer Mist, also bring uns bitte schnell hier raus Bee! Alle sehen vollkommen mitgenommen aus. Als hätte jeder die brachiale Gewalt dieser Flugechsen erleiden müssen. Und dann noch dieser Feuerball! Wahrscheinlich kam der von Xandala. Ich meine zumindest sonst noch keinen von uns gesehen zu haben, der solche Magie kontrolliert. Wobei Kontrolle hier vielleicht das falsche Wort ist. Wegen des Feuerballs brennt jetzt der Dschungel und wir müssen fliehen. Ich sollte mich aber nicht beschweren. Ohne diesen Feuerball, wären wir nicht spontan die Hälfte unserer Widersacher losgeworden.

Und dann ging alles erstaunlich einfach. Nachdem diese Biester nicht mehr in der Überzahl waren, konnten wir sie sogar überwältigen und bis auf ein paar die geflohen sind, uns allen entledigen. Zugegeben, ich glaube ich war kurz weggetreten, aber wie ich das Vieh, dass mich wegtragen wollte, dann mit meinem Großschwert abgeschlachtet habe, macht meine Schwäche in diesem einen Moment sicher wett. Und so wie es aussah, waren selbst Romero und Fitz kurz weggetreten. Aber so leicht besiegt man uns nicht. Nim hatte nämlich noch einen Trick im Ärmel, von dem ich auch noch nichts wusste. Viel habe ich auch nicht mitbekommen, aber als ich erwachte, wanderte er fast schon engelsgleich an uns vorbei und seine positive Energie strömte in Romero und mich. Wir wachten auf und brachten alle zusammen den Kampf zu Ende.

Natürlich hört es da aber nicht auf. Fitz, Romero und ich haben unsere Langschwerter während des Kampfes im Feuer verloren. Und Romero konnte zumindest sein und mein Schwert noch erkennen. Ich meinte, dass es das nicht wert wäre, sein Leben zu riskieren, aber wenn er eine Idee hat kann man ihn nicht davon abhalten. Also gab ich ihm noch den letzten Hauch meiner Heilmagie und er stürzte sich in die Flammen. Unsere Schwerter warf er auch raus und es sah fast schon so aus, als ob das sogar ein glückliches Ende nehmen sollte, bis er dann auf einmal am Rand der Flammen zusammenbrach. Ich zog ihn raus und konnte ihn gerade noch so wieder zu Bewusstsein bringen.

Ich dachte wirklich, dass wir da eine Pause hätten machen können, aber die Flammen meinten genau das Gegenteil. Die anderen kamen alle zu uns und Bee schlug sofort vor zum Fluss zu rennen. Wir folgten ihr und trotz unserer Strapazen kamen wir gut voran. Bis ausgerechnet Bee umknickte. Wie aus Reflex, konnte ich sie aufheben und jetzt rennen wir. Bee gibt an, wo wir hinrennen müssen und wir rennen und rennen und rennen. Lange kann ich das nicht mehr durchhalten… Was? Hat Bee gerade etwas von einem Fluss gesagt? Da! Ich sehe ihn… Springen? Wirklich? Egal, nicht denken! Machen!

Das Tagebuch eines Halblings: Wenn zwei sich streiten… (Raven Guard)

Das Tagebuch eines Halblings: Wenn zwei sich streiten… (Raven Guard)

Da waren sie wieder, meine drei Probleme: keine Ahnung von dem was ich hier tue, der Streit von Arannis und Romero und die Angst um Manfred.

Dabei liefen die letzten Tage eigentlich relativ gut. Auch wenn Arannis mich aufgezogen hatte, als ich die Laute mit der gerissenen Saite fand. Er konnte es nicht lassen und musste natürlich darauf anspielen, als mir mein Bogen riss. Irgendwann bekommt er das alles zurück. Noch weiß ich nicht wie, aber es wird sich eine Gelegenheit bieten. Da bin ich mir sicher.
Nun gut. Zurück zum Wesentlichen.

Ich nutze die Zeit während sich Romero und Arannis unterhalten um meine Notizen ein wenig zu ergänzen. Sicher, es ist gut, wenn sie sich aussprechen, aber wir sind hier kurz vor dem Feuerfinger und ganz in der Nähe von Manfred (hoffentlich). Muss es ausgerechnet jetzt sein? Dabei waren die letzten Tage so schön ruhig…

7. Eleasias

Nachdem wir uns die Karte, die Romero gefunden hatte, angeschaut hatten stellten wir fest, dass wir einen Weg nach Dungrunglung gefunden hatten. Den Namen der Stadt oder des Ortes habe ich noch nie gehört und ich bin mir sicher, wenn Manfred oder jemand in der Taverne davon erzählt hätte, dann hätte ich mir den gemerkt.
Naja, wie dem auch sei liefen wir nach dem Kampf weiter durch den Regen und suchten einen Rastplatz für die Nacht.
Wir haben uns beim Lager herrichten schon richtig eingespielt. Alles läuft und jeder weiß, was er zu tun hat.

Obwohl ich müde war trainierte ich noch mit Arannis. Er nimmt die ganze Sache wirklich Ernst. Vielleicht ein wenig zu Ernst? Mir tat alles weh, sogar Muskeln von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe. Die Anstrengungen der letzten Tage machten mich fertig und das hatte natürlich Auswirkungen. Ich landete der Länge nach im Matsch. Sicher könnte ich das jetzt auf alles Mögliche schieben, aber es war einfach nur peinlich.
Arannis musste sich sein Lachen verkneifen. Er half mir auf und schickte mich ins Bett. Keine Ahnung ob aus Mittleid oder Mitgefühl, aber in dem Moment war es mir egal.

8. Eleasias

Die Aufgabe des Führers ist nicht meine Lieblingsaufgabe. Ich versuche dabei mein Bestes und mich immer am Fluß zu orientieren. Aber manchmal ist es so schwer dort zu laufen, dass ich weiter in den Dschungel ausweichen muss.

Nachmittags hörten wir Stimmen, die sich in Handelssprache unterhielten. Keiner von uns verstand was sie sagten. Dafür waren sie noch zu weit weg. Mit einer wilden Gestik „rief“ uns Arannis zusammen. Flüsternd wollte er einen Plan schmieden. Er wollte, dass sich jemand anschleicht und die Gruppe aushörte. Es kam wiedermal zu einem Disput zwischen Arannis und Romero.
Während Arannis seinen Plan nun erläuterte und die Anderen ihre Meinungen dazu äußerten ging Romero auf einen großen Baum zu. Ich bekam nur aus den Augenwinkeln mit, was er tat.

Er schlug eine Akt in den Stamm und zog sich hoch. Dann eine andere Axt und kletterte weiter. Das machte er immerwieder. Eine Axt raus, eine rein, klettern… usw eben. Ziemlich geschickt. Wahrscheinlich wollte er von oben die Lage ein wenig genauer erkunden.
Romero war schon richtig weit oben, als ihm wohl die Kraft verließ. Ungebremst landete er auf den Boden. Seinem Stöhnen nach muss es richtig wehgetan haben.
Und natürlich hatte das die Gruppe gehört. Jedenfalls nach den lauteren Stimmen zu urteilen, die wir plötzlich hörten.

Arannis schien eine neue Idee zu haben und so sollten wir uns verstecken. Einigen gelang es gut, anderen nicht so. Dann rief er nach Romero. Schlau wie Arannis ist, oder wie er meint zu sein, veruschte der Halbelf den stöhnenden Mensch in seinen Plan einzubauen. Die schauspielerischen Fähigkeiten von Arannis konnten sich sehen lassen. Er lief einfach so herum und rief nach Romero und redete mit ihm so, als hätten sie sich eben im Dschungel verloren.

Und während er nun suchend durch das Dickicht wanderte, kamen ihm 12 Soldaten der Flammenden Faust entgegen. Was die hier soweit draußen machten, wo sie sonst nichts zu suchen hatten war schon merkwürdig.
Als sie nach der Lizenz fragten, trat Nim aus seinem Versteck und präsentierte sie ihnen. Erstaunt über das Wesen musterten sie ihn genau und nach ein paar Sekunden haben sie sich gefangen und fragten dann, ob wir einen Wildführer dabei hätten, der sich hier richtig gut auskennen würde, denn sie würden einer Spur folgen und könnten selbst damit nichts anfangen.

Glücklicherweise meldete sich Musharib und er, in Begleitung von Nim, ging mit den Soldaten mit.
Arannis, dem inzwischen aufgefallen war, dass Romeros Stöhnen nicht mehr zu hören war, wollte ihn suchen, doch als er ihn nicht fand ging er den Anderen nach.
Was genau sie machten bekam ich nicht mit. Ich wunderte mich weiter über die hohe Anzahl der Soldaten.
Während sich wieder alle versammeln erzählte Arannis, dass sie einen riesigen Fußabdruck gefunden hatten. Wie von einem Riesen. Ja sicher. Ein Riese. Hier. Mitten im Dschungel. Das ist doch wohl nur ein Scherz… Hoffentlich…

Während wir nun weiter liefen unterhielten sich Nim und Arannis ein wenig. Worüber sie sprachen bekam ich nicht mit und wollte ich auch gar nicht. Ich belausche ja keine Gespräche. Jedenfalls nicht mit Absicht.
Dann war es auch schon wieder Zeit einen geeigneten Platz für unser Nachtlager zu suchen. Routiniert bauten wir alles auf und so hatten Nim und ich Zeit ein wenig angeln zu gehen.
Ich zeigte ihm ein paar Kniffe. Wir waren richtig Erfolgreich zusammen. Wir angelten sogar ein paar seltene Fische für die man im Hafen viel Gold bekommen würde. Doch bis dahin würden sie wahrscheinlich nicht genießbar bleiben und so gab es leckeren Fisch zum Abend.

Nim hatte noch eine Überraschung für uns parat. Mit seinen Zaubern war es ihm möglich uns ein wenig zu trocknen. Und die Zelte. Was für eine Wohltat mal im Trockenen zu schlafen. Richtiger Luxus. Danke Nim.

Feuerfinger
Feuerfinger

9. Eleasias

Doch am nächsten Tag regnet es wieder und alles ist wieder nass.
Nachdem wir unser Lager aufgeräumt und zusammengeräumt hatten ging es weiter. Ich wollte wieder am Fluss weitergehen. Vielleicht war das nicht die beste Entscheidung. Der Weg war matschig und rutschig. Es war so anstregend.
Ich würde lieber schneller unterwegs sein, vor allem nach dem Traum von Arannis.
Während wir weiter liefen sehen wir plötzlich einen hohen Steinturm. So richtig hoch und so vermuten wir, dass wir den Feuerfinger gefunden hatten.
Cathari bestätigte das und warnte uns nochmal vor dem fliegenden Volk.
Zu nahe wollen wir nicht und so rasteten wir, vielleicht eine Tagesreise, von ihm entfernt.
Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.

10 Eleasias

Heute wurden wir nicht vom Regen geweckt. Wie ruhig der Dschungel sein kann, wenn es nicht regnet. Aber nein… kaum war der Regen weg, kamen diese kleinen, gemeinen summenden Mücken zurück. Und so mussten wir alle unsere Salbe nehmen.

Während wir auf den Feuerfinger zuliefen sahen wir Vögel. Für normale Vögel waren die aber eigentlich viel zu groß. Und so machten wir uns auf durch den Dschungel immer näher heran. Wir liefen vorischtig und mit Bedacht weiter und versuchten die lichten Stellen zu meiden, doch das war gar nicht so einfach.

Bevor wir zu dicht kamen, wollte Nim, dass Cathari noch etwas aß. Wir brauchten sie bei Kräften, wenn wir uns wirklich mit diesem fliegenden Volk anlegen müssten und so gingen die Beiden ein wenig außer Sichtweite.
Und dann passiert es. Ja, es gab mehr als genug Anzeichen dafür, aber jetzt…hier…? Arannis und Romero fahren sich gegenseitig so an, dass ich mir das nicht mehr anhören konnte. Auch die Anderen zogen sich lieber zurück.

Ihr „Gespräch“ war bis hier zu hören. Ein wenig werde ich noch warten, dann sollten wir zurück gehen. Wenn wir sie so laut hören können, wer dann noch?

Durch das Gewitter (Raven Guard)

Durch das Gewitter (Raven Guard)

5. – 7. Eleasias 1488

Nachdem jeder mit seiner Morgenroutine fertig war, wurde das Gepäck gechultert und es ging weiter durch den Dschungel. Noch war die Sonne zu sehen und die Lichtstrahlen brachten eine angenehme wärme, die durch die Feuchtigkeit des Dschungels eine gute Harmonie bildete.
Allerdings im laufe des Vormittags zogen immer mehr und mehr Wolken auf, bis der gesamte sichtbare Himmel verdeckt war. Nicht nur das es nun merklich kühler wurde, auch konnten die Wolken das Nass nicht halten und es ergoss sich ein wahrer Sturzbach an Regen.

Da Bee bisher die Gruppe wunderbar durch den Dschungel gelotst hat, wurde ihr auch wieder die Rolle der Führerin überholfen. Sie versuchte so gut es nur ging, in der Nähe des Flusses zu bleiben, welcher kontinuierlich nach Süden führte und somit weiter in die Richtung vom Feuerfinger. Jedoch spielte Mutter Natur nicht ganz so mit, wie sich die Gruppe das wünschte. Durch den ganzen Regen wurde der erdige Fußboden allmählich matschig, ja schon fast sumpfig, was das vorankommen weiter erschwerte. War das nicht schon genug, so war der Pfad am Fluss teilweise so unwegsam und ausgebrochen, dass Bee wieder in den Dschungel abbiegen musste.

Zum Mittag hin wurde eine kurze Rast eingelegt. Zum Glück gab es genügend umgestürzte Bäume, die zumindest ein Alibi an Schutz vor dem Regen boten, sei es auch nur für den Seelenfrieden. Gerade als sich die Gruppe wieder auf den Weg machen wollte, bemerkten Nim Ojoo und Bee etwas komisches. Sie sahen etwas schimmernd und glänzend zwischen den Bäumen, mitten im Pfad vor ihnen hängen. Es war regelrecht zwischen den Bäumen gesponnen, allerdings zu weit weg, um wirklich genaueres zu erkennen.
Nach dem Nim Ojoo die Gruppe darauf hingewiesen hatte, erkannte nun auch Cathari die Stelle und hielt den Rest auf. Auch wenn die Stelle recht deutlich war, so wurde sie dennoch von einigen übersehen. Bee, Cathari und Nim Ojoo erkannten das Gebilde als Spinnennetze, die durch den hier spärlichen Lichtschein und dem ganzen Regen glitzerten wie frische Gischt.

Die Gruppe entschied sich, nach dem sie ein paar Minuten überlegten ob sie einen Umweg durch den Dschungel nehmen sollten oder es durch das Spinnennetz probieren sollten, dann doch für den Umweg. Es stellte sich heraus, das es allerdings kein großer Umweg war und so ging es dann ohne weitere Unterbrechungen den Fluss entlang. Zum Abend hin wurde in der Nähe des Flusses das Lager aufgeschlagen. Arannis, Cathari und Nim Ojoo, wie auch Fitz gruben einen kleinen Graben um ihr Zelt, damit dieses hoffentlich nicht voll läuft in der Nacht.
Bee ging zum nahe liegenden Fluss und fing an zu Angeln, sagte vorher jedoch noch Bescheid. In diesem Dschungel ist Vorsicht das oberste Gebot. Nim Ojoo hingegen ging in der Nähe des Lagers auf die Suche nach Früchten und Nüsse.
Zum Abendessen gab es einen Fischeintopf, mit den Fischen die Bee gefangen hatte und den von Nim Ojoo gefundenen Früchten. Auch wenn es weiterhin unbehelligt regnete, so war das Abendessen eine wohltat. Endlich etwas warmes und deftiges zu essen zu haben, die Füße ein wenig ausruhen und dem prasseln des Regens zu lauschen, hatte auch etwas für sich.

Noch während dem Abendessen stellte Cathari ihre Schüssel beiseite und stellte sich so hin, das sie vor der Gruppe stand. Es war ihr sichtlich unwohl, als sie da so alleine vor der Gruppe stand.
„Ich muss und möchte euch etwas erzählen.“ fing sie leicht nervös an. „So viel bin ich euch schuldig.“
„Ich mag wie ein Mensch aussehen. Bin allerdings keiner. Ich bin … meine Existenz oder Dasein ist … anders. Das ich solche Anfälle gehabt habe und das ich auch nur noch ein Huhn habe, hat auch einen Grund.“
„Und was für ein Grund mag das sein? Magst du uns den verraten?“ fragte Arannis.
„Ja, natürlich. Ich bin …“ Cathari atmet tief ein „Viele nennen mich einen Vampir. Ich habe Dinge eines Menschen und eines Vampirs erhalten. Ich muss zwar kein Blut trinken, wie es den Vampiren nachgesagt wird, aber dafür muss ich regelmäßig rohes und noch frisches Fleisch essen. Für ein paar Tage kann ich den Hunger unterdrücken, aber irgendwann wird er so stark, das er sich wie ein Monster meldet.“
„Eine Woche. Eine Woche sind wir bereits unterwegs und das sagst du uns erst jetzt? Warum? Warum nicht früher?“ fragt Arannis sehr ernst und mit einem verärgerten Ton in der Stimme. Bee bleibt Catharis Worten der Mund offen stehen und das Essen fiel heraus. Der Rest schien das alles relativ gelassen, schon fast locker aufzufassen.
„Dafür entschuldige ich mich auch. Allerdings musste ich erst Vertrauen euch gegenüber aufbauen. Es ist nicht leicht und nicht gerade ungefährlich, so etwas von sich preis zu geben.“
„Eine Woche! Meinst du nicht, dass du unser, das du mein Vertrauen missbrauchst hast?!“ fragte Arannis, während er aufstand und auf Cathari zu ging.
„Was hast du vor, Arannis?“ fragte Romero mit einer ernsten Stimme. Als Arannis nicht reagierte und einfach weiterging, stand Romero auf und ging ihm im gleichen Schritt nach: „Was.hast.du.vor.Arannis?“ fragte er nun bestimmter, allerdings auf elfisch.
„Wenn ich dich gerade verletzt habe oder ähnliches, dann tut mir das leid. Ich kann dir jedoch versichern, das ich euch und dir nichts böses möchte.“
Arannis lies hingegen Romero stehen, welcher einfacher nur da stand und „Scheiße“ rief und sich wütend umdrehte. Der Halbelf hingegen ging weiter auf Cathari weiter zu, bis er kurz vor ihr stehen blieb. Cathari wusste sichtlich nicht, was sie unternehmen sollte und streckte in einer beschwichtigenden Geste die Hände ein wenig nach vorne.
„Wenn ich dir vertrauen soll, dann musst du mir auch vertrauen. Nimm den hier und wenn ich richtig liege und dir nun vertraue, habe ich keinen Dolch im rücken stecken.“
Cathari nahm zwar den Dolch, den Arannis ihr hin hielt, ließ ihn jedoch so gleich fallen. Sie wollte anscheint keine Waffe in dem Moment in der Hand haben. Nim Ojoo ging hinter Cathari und sagte auf Loxodn zu ihr: „Nehme den Dolch an. Ich glaube, Arannis braucht das jetzt.“
Arannis hingegen nahm sehr gereizt den Dolch wieder an sich, wischte ihn kurz an der nassen Hose ab und hielt ihn Cathari wieder hin. Nun griff sie etwas fester zu und behielt ihn in der Hand.
Auf der Stelle wirbelte Arannis herum und ging wieder zu seinem Platz zurück, während er in einer normalen und entspannten Stimmlage sagte: „So, wo waren wir gerade Bee? Bist du soweit?“ Bee nickte und beide gingen ein klein wenig vom Lager weg, blieben allerdings in Sichtweite. Kurz darauf war auch zu hören, das beide mit Schwertern übten.

Innerhalb der Nachtrast schlich sich Romero aus seinem Zelt heraus und wurde dabei von Nim Ojoo erwischt. Dieser hingegen meinte nur, indem er Romero den Rüssel auf die Schulter legte: „Viel Erfolg heute Nacht.“ „Öh, danke.“ erwiderte der Krieger und ging zu Arannis und Bees Zelt. Er schüttete den Graben um das Zelt soweit zu, dass sich das Wasser schnell sammelte und eine große Lache vor dem Zelteingang bildete. Nicht nur dass der Boden so oder so schon matschig war, nun bildete sich durch die Stauung des Wassers ein kleiner Sumpf.

Nim Ojoo weckte währenddessen Cathari und diese wiederum weckte kurz darauf Bee. Romero schlich sich, noch bevor Cathari aus dem Zelt gekrochen kam, zurück in sein Zelt. Die sich vor kurzem als Vampir bezeichnete Frau half Bee über den sumpfigen Boden und dann setzten sich beide hin. Während der restlichen Nacht unterhielten sich Bee und Cathari, wie sie denn auf den Mentor von Bee gestoßen sind, warum sich Cathari nochmals bei Bee entschuldige und noch über andere Dinge.
Zum Morgen hin wandte sich Cathari der aufgehenden Sonne hin, zumindest versuchte sie es so gut, wie es eben der Dschungel hergab und sah auch direkt auf die Sonne. Bee sah einen freudigen, erwartungsvollen und zu gleich leicht mysteriösen Blick in Catharis Gesicht.

Vollkommen durchnässt, wozu auch die Zelte und jeglicher Ausrüstungsgegenstand gehörte, ging die Gruppe nach einem dürftigen Frühstück weiter. Der Vormittag war noch mal sehr anstrengend, da der Regen nochmal so stark zu nahm, das er selbst bei den kleinsten Hügeln wie in Sturzbächen sich herabstürzte. Überall formten sich große und kleine Seen im Fußboden, welche häufig viel zu tief waren, um sie zu durchqueren. Allerdings ließ zum Mittag hin wenigsten das Gewitter nach. Der Regen blieb, er verschlimmerte sich zwar nicht, aber er blieb.
Bee nutze die Gelegenheit und versuchte das Tempo ein wenig wieder anzuziehen. Sie schaffte es auch, musste jedoch nach nur wenigen Minuten kapitulieren. In so einem schlammigen und sumpfigen Untergrund ging es sich einfach zu schwer.

Zum Nachmittag hin kam die Gruppe zu mehreren gigantisch großen Bäumen zu. Selbst Nim Ojoo, der in voller Länge fast 3 Meter maß, hätte wohl 5 oder mehr von seiner Körperlänge gebraucht, um einen von diesen Bäumen vollends zu umfassen. Nicht nur die Durchmesser waren mächtig, auch die Baumkronen schienen den restlichen Wald zu überragen. An einem Baum hingen an den kräftigen und zu gleich uralt aussehenden Ästen faustgroße Nüsse. Noch während Bee erläuterte, dass die Nüsse rasseln wenn sie geschüttelt werden und dann für eine kurze Zeit Licht ausstrahlen, ließen sich vier dunkle Primaten von dem Baum fallen.
Romero ging auf die Primaten zu, wie auch die Primaten auf Romero und somit die gesamte Gruppe. Nim Ojoo folgte dem Menschen sofort und just als er aufholte, merkten er und Romero wie etwas oder jemand ihren Geist versuchte anzugreifen. Sie konnte es abwehren und sahen wie sich die Primaten in grausige und monströs aussehende Affen verwandelten.

Nun entbrannte ein Kampf zwischen der ungleich großen Gruppen. Auch wenn die Affen wohl sehr gut klettern und springen konnten, so trafen ihre scharfen Klauen nur selten ihr Ziel. Zum Glück der Gruppe, da diese die Chance nutzte und selbst die Affen immer wieder attackierte. Es dauerte nicht lange und da lagen die Affen im Schlamm. Allerdings kam die Gruppe nicht ganz ohne die ein oder andere Fleischwunde davon.
Nachdem Nim Ojoo die ihm vertraute heilige Kraft anrief um manche Wunden zu schließen, kletterte Bee auf den Baum hinauf. Nun als der Kampf zu ende war, wurden komische kleine Bauten, eher eine Mischung aus Höhle und Nest im Baum sichtbar, welche auch direkt von Bee unter- und durchsucht werden.
Die nun sehr groß und stolz wirkende Halblingsfrau fand in den komischen Bauten ein Saiteninstrument, bei welchen eine Saite gerissen war. Romero hingegen fand am Fuße des mächtigen Baumes ein Kartenstück. Dieses Kartenstück zeigte eine Siedlung, einen Ort, zumindest ein bisher noch unbekannter Name, der südlich der Endung des Flusses, welcher gerade bereist wurde, eingezeichnet war: Dungrunglung.

Nach diesem doch recht anstrengenden Tag, entfernte sich die Gruppe ein kleines Stück von dem großen Baum und suchte sich einen Lagerplatz, bevor es dann auch daran ging, alles für die Nacht vorzubereiten.

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