Blitz oder Frost, was darf es sein? (Cult of the Damned)
Nach dem Mianissa nun schon ein paar Minuten in die Nacht verschwunden war, schlich sich der Rest der Gruppe vom Fluß weg und überquerte die Straße. Weil die Gruppe einen kleinen Haken geschlagen hatte, konnte sie unbemerkt zu dem kleinen Lager, welches aus insgesamt 6 Leuten bestand.
Einer briet etwas über dem Lagerfeuer, drei spielten Karten und zwei schliefen. Alle hielten Ausschau, ob etwas auffälliges oder auch Mianissa zu sehen war. Es vergingen Zehn, dann Zwanzig und nachher waren es Dreißig Minuten, bis eine kleine Fledermaus auf Brans Schulter landete. Kurz nach der Landung kamen zwei Männer aus dem Dunkeln und begaben sich zum Lager. Jurax übersetzte, das es sich um die Ablösung handelte.
Vielleicht war es zu spät, vielleicht wurden Sie bemerkt, vielleicht war es auch etwas vollkommen anderes. Jedoch wurde die sechsköpfige Wachtruppe von nur zwei Personen abgelöst. Die nun Abgelösten gingen in Richtung Süden in die Nacht hinein. Nur sehr kurz überlegt, war sich der Kult einig und folgte. Es ging über mehrere Pfade, die allerdings nur aus ausgetretenen Gras bestand. Ein Trampelpfad wäre zu viel des Guten gewesen, stellte Amara fest, die sich nur wenige Meter hinter den Männern befand.
So folgte der Kult nochmals mehrere Minuten, bis Sie vor einer Felserhebung halt machten. Hier war nicht nur eine Felserhebung, sondern auch mehrere Ruinen von Holzhäusern, ein alter winziger Pier und mehrere kahle, wie auch junge Bäume. Der Pier stand im trockenen. Ob nun der Fluss nur zurückgetreten, seinen Lauf auf natürliche oder künstliche Weise verändert hatte, konnte keiner genau sagen. Allerdings war das Wasser vom Pier einige Meter entfernt.
Im Felsen war eine Öffnung, die wie ein Zugang zu einer alten Kanalisation aussah. Sie war gerade so groß, das ein Mensch und ein Gnom nebeneinander, wie auch übereinander durchpassen würden. Vorn waren Vier wachen postiert. Zwei standen, zwei saßen. Mianissa gab Bran zu verstehen, das sie in die Kanalisation fliegen würde und nachdem sie dies auch ohne große Beachtung geschafft hatte, folgte der Rest der Gruppe. Amara nutze die Bäume, die Ruinen und die Wand des Felsen geschickt aus und schlich so hinter den Wachen entlang. Bran verwandelte sich in eine Ratte und nutze die Geräusche der Nacht um durch die Beine der Wachen zu flitzen. Der Zwerg schlich und versteckte sich ebenfalls und war nur kurzerhand später in dem Tunnel.
Der Tunnel war stockfinster, keine Lichtquelle und somit konnte die Katzenfrau nichts erkennen. Sie verließ sich vollkommen auf ihr Gehör und den Tastsinn und schlich bis zu einer T-Kreuzung. Links ging es eine Treppe herab, Rechts endete der Gang nach wenigen Metern.
Die Elfe, der Mensch und Zwerg konnten alle im Dunkeln sehen. Alle sahen im schwarz-weißen Spektrum, wobei das beim Zwerg nicht verwunderlich war. Warum jedoch auch Bran und Amara schwarz-weiße Sicht hatten, entzog sich ihrem Wissen. Sie vermuteten nur, das es mit der Rüstung zu tun hatte, die sie von der Königin erhalten hatten.
Bran sah Mianissa und spielte ein paar Albernheiten mit ihr und als Jurax dies mitbekam, nahm er beide hoch. In der einen Hand eine Ratte, in der anderen eine Fledermaus. Die Druidin verwandelte sich nun in einen Worg, da ihr das alles ein wenig zu viel und sie immer noch gereizt war, von dem, was in der Taverne ist.
Nun folgten alle der Treppe nach unten. Gerade aus, rechts, gerade aus und links. So ging es gute 100 – 150 Meter herab, bis die Gruppe in einem weiteren Tunnel angekommen war. Am Ende des Tunnels erwartete Sie ein Riss im Erdreich, der sich gute 3 Meter tief, mehrere Meter hoch und endlos in die Breite erstreckte. Das Gute war, der Riss war mit Holzplanken versehen, somit konnte er belaufen werden.
Nun war eine Entscheidung zu treffen. Folgten Sie dem Riss, entweder nach links oder rechts oder gingen Sie den Tunnel weiter entlang, der sich hinter dem Riss anschloss? Amara schritt zur ihrer Linken und folgte somit dem Riss. Hundert, zweihundert, dreihundert und noch einige hundert Meter weiter, endete der Riss in einer Höhle. Es gingen drei Wege von hier ab. Nach dem Amara nach Spuren suchte, folgte sie einem der Gänge. Sie stieß auf eine weitere Höhle, in der dreißig bis vierzig Personen schliefen. Es schien, als ob es alles Banditen wären. Als der kurze
Bericht, was am Ende des Ganges wartete, überbracht war, schlichen sich Alle durch die Banditen hindurch. Mianissa verursachte zwar, aufgrund ihrer Rüstung aus Blättern, ein klein wenig Rascheln, aber keiner wachte auf. Es wurde zwar gemurmelt, warum der Wald so laut sei, aber keine regte sich ernsthaft.
An der Stirnseite angekommen, nahm der Kult den einzigen Ausgang in einen künstlich erschaffenen, aber nicht gemauerten Tunnel. Wobei Jurax hier feststellte, dass der Stein, der aus der Wand herausgebrochen worden war, für einen zugemauerten Teil der Wand genutzt worden ist, der sich kurz neben dem Tunnel befand.
Der Tunnel ging wieder einige hundert Meter weiter ins Erdreich, wobei sich zwischendrin auch eine Serpentine anschloss. Am Ende der Serpentine war ein weiter, jedoch vertikaler Riss. Der Riss war gerade so breit, das sich eine menschengroße Person seitlich durchzwängen konnte. Bran, nun als Fledermaus, flog hindurch und kam in eine Kaverne. Der Durchmesser betrug ca. zwanzig Meter. Er kam auf einen Vorsprung, der sich ungefähr in der Hälfte der Höhe befinden musste. Unter ihm hörte er eine Frauenstimme, sowie eine von einem Mann. Viel verstand er nicht, aber er verstand, das es um Henk ging. Erkennen konnte er, das ein Mann über einem Alter, an der rechten Wand gefesselt war und die Drow, jene aus der Taverne, zu ihm sprach und ihn Schlug.
Schnell hechtete er den Riss zurück und berichtete, was er gesehen hatte. Nun machten sich alle durch den Riss auf und versteckten sich auf dem Vorsprung. Ein Glück lagen hier genug Steine und Geröll herum, ebenfalls war die Kaverne von großen Stalaktiten und Stalagmiten übersät.
Die Drow schrie den Mann, den Sie immer Henk nannte, an. Es schien, als ob sie immer mehr an Geduld verlor und zu gleich blitzen ihre Hände manchmal. Nur Amara und Jurax konnten wirklich mitverfolgen um was es sich handelte. Es ging darum, das Henk nun endlich ausspucken sollte, was er wusste und ob der Reiter auf dem Panter, einen großen krempigen Hut mit einer weißen Feder besaß. Denn wenn ja, war das sehr schlecht für Henk.
Da Bran wusste, das Mianissa nun wohl vollkommen außer sich sein musste, da das erlebte in der Taverne sie fast vollkommen um den Verstand gebracht hatte, machte er sich auf das schlimmste gefasst. Er blickte immer wieder zu Minanissa und zu der Drow. Beide scheinen verrückt zu sein, dachte er sich. Nur dass diese Verrücktheit nichts gemein hatte. Die Drow war verrückt, Mianissa war eher nicht klar bei Verstand. Rache, Angst, Scham, aber auch der Glaube an etwas schienen in ihr um die Vorherrschaft zu kämpfen. Es bebte einmal ganz kurz und zart. Alle erkannten, dass die Drow allmählich immer mehr in Rage verfiel und sie immer weitere Blitze ausstieß. Genau in dem Moment blickte Bran, der als Fledermaus an der Decke hing, zu Mianissa, die ebenfalls als Fledermaus sich im Geröll versteckt hatte und hörte nur von ihr, Es geht los. Er wollte sich bereit machen aber
genau just in dem Moment, wo er zu einem Zauber ansetzten wollte, traf ihn ein gigantischer Sturm aus Blitzen. Alle die in der Kaverne waren, wurden von einem Sturm getroffen. Ein Sturm aus Blitzen, die von überall her zu kommen schienen, welche allerdings doch von der Drow ausgingen. Obwohl Bran und Mianissa durch die starke elektrostatische Ladung paralysiert worden sind, bekamen sie noch ihre Zauber durch.
Mianissa lies die Temperatur der Kaverne auf grob minus Fünfzig bis Sechzig Grad fallen. Dadurch bildete sich ein leichter Schneefall, der sich überall ablegte. Das Gestein und gesamte Erdreich war bis zu einer Tiefe von guten hundert Metern zu Permafrost erstarrt. Was jedoch viel schlimmer war, der Kälteschock, der nun alle traf, war fast so schlimm wie der Blitzsturm. Nur durch pures Glück konnten sich Jurax und Amara vor den Blitzen wegducken, ausweichen oder sonst wie standhalten. Auch wenn der Zwerg um Haaresbreite davon gekommen war, so ließ der Kälteschock Amara für mehrere Sekunden nicht atmen und ihre Augenlider begannen zu flackern. Sogleich sackte ihr Körper in sich zusammen und sie war bewustlos. Bran und Mianissa waren nicht so glücklich. Kurz vorher von den Blitzen vollkommen umschlungen, wurden beide nun so stark und so schnell heruntergekühlt, dass das Herz nicht mitkam. Es blieb stehen, erstarrte zu Eis. Das Blut gefror sofort und bildete Eiskristalle, was wiederum das Herz und die wichtigen Adern platzen ließ. Sie waren auf der Stelle tot.
Bran konnte allerdings noch, da alles im gleichen Moment passierte, eine Steinwand um die Drow zaubern. Die Steinwand hielt den Blitzen jedoch nicht lange stand und zerfiel bald.
Jurax musste erstmal seine Gedanken sammeln, kämpfte gegen die Kälte an und bemerkte jetzt, das es mucksmäuschenstill Still war. Jurax blickte herab und sah, alle waren Tod. Auch erst jetzt erkannte er so richtig, das noch viele Banditen unten lagen, alle Tod. Er kroch zu Amara und da ihm nichts besseres einfiel, goss er ihr einen Schluck von scharfen Schnaps in den Mund. Prustend und nach Atem ringend kam die Elfe zu sich. Sie sah, dass der Zwerg einige Fläschchen in den Mund von Mianissa kippte und ihre Kehle massierte. Eigentlich funktioniert das nicht, wenn jemand Tod ist. Ein Heiltrank bringt einen nicht mehr zurück. Aber bitte, lass es funktionieren, wünschte sich Jurax. Er ließ die Hoffnung schon fast fallen, als er einen Puls bei der Druidin spürte und blickte sich sofort nach Bran um. Bran, der genau wie die Druidin wieder in seiner Hybridgestalt war, klebte mit seinen Beinen an der Decke fest. Dem Stromschlag sei dank. Aber seine Beine werden es ihm nicht danken, dachte sich der Zwerg. Er eilte zur Elfe, zog ihr die Schuhe aus und nachdem ein kurzes Wortgefecht um die Schuhe statt fand, sammelte er Bran ein, indem er an der Wand entlang ging. Die Schuhe von Amara sind manchmal hilfreich. Einfach an der Wand lang zu laufen, hat was.
Auch Bran wurden mehrere Fläschchen zu trinken gegeben und nach kurzen warten schlug auch sein Herz wieder in seiner Brust. Beide Druiden waren Tod. Mehr als nur Tod, das Herz bestand für einige Augenblicke nur aus geborstenen Eiskristallen. Dennoch, wie durch ein Wunder, lebten nun beide wieder. Als alle aus dem Kult sich gesammelt, vor dem Schneefall ein wenig geschützt und für paar Minuten ausgeruht hatten, beratschlagten sie, wie es weiter gehen solle. Die Katzenfrau schlug vor, Henk wieder zu beleben, damit sie an die nötigen Informationen gelangten, die Sie brauchten, um die Banditen dingfest zu machen und die Schwester des Ermordeten aus der Taverne zu finden. Jedoch war die Mehrheit der Gruppe dagegen und Amara betonte, das sie die Informationen nicht benötigen. Denn die Banditen seien nun ohne Anführer und die Schwester, ja was war mit der. War sie wichtig oder unwichtig? So genau konnte Amara das oder wollte sie nicht beurteilen.
Was jedoch klar war, das sie zurück an die Oberfläche mussten. Auf ihrem Weg zurück, sahen sie, das alle Banditen, die sie schlafend umschlichen hatten, abgeschlachtet worden waren. Wobei die Angreifer aus dem Erdinneren kamen, also aus der Richtung des Kultes. Das mussten dann wohl die Drow und ihr Gefolge sein, denn wie es schien, hatten sie die Kaverne sicher verlassen, wie Jurax mitteilte.
An der Oberfläche angekommen, konnte die Gruppe noch ein Portal erkennen. Das Portal stand einige Meter von dem Ausgang entfernt und ließ die Gruppe einen Blick auf ihren Widersacher erhaschen.
Eine alte Brücke, die teilweise eingefallen und links, wie auch rechts, von schwarzen und toten Bäumen gesäumt ist. Am Ende der Brücke thronte eine Burg, die dunkel und imposant, trotz ihrer Schäden, vor einem mächtigen Bergmassiv lag. Das Eingangsportal wurde von zwei großen Orogs bewacht und auf der Brücke drehte sich eine Person in Richtung der Gruppe um. Eine Drow, eine wunderschöne Drow blickte den Kult an. Ihr Kleid bestand aus Leder und lag wie eine zweite Haut auf ihrem Körper. Es war am Rücken, an der Brust und an den Seiten tief eingeschnitten und schien schon fast am Körper zu kleben. Ihre Beine wurden von Schuhen geschützt, die zwischen der Hüfte und den Knien endeten. Der Gürtel hatte eine eisenfarbene Schnalle, die, zumindest für drei aus dem Kult, ein bekanntes Symbol beherbergte. Es war ein großes S. Es war so verschnörkelt und in alter Schrift geschrieben, das es kaum zu erkennen war. Nur die fast verblichenen Farben bildeten den Kontrast, so das es als ein verschnörkeltes S zu lesen war.
Die Drow lächelte, verbeugte sich ehrenvoll und winkte zum abschied.
Das Portal verschwand.
Der, der Tod sein sollte. Strahd. kam Mianissa sofort ins Gedächnis.
Wir schreiben den 13. Eleasias 1382 auf dem Kontinent Kara-Tur in Taitung
Nach dem erschreckenden Erlebnis, die der Cult gemacht hatte und dem, was darauf folgte, kehrte die Gruppe in den Gouverneurspalast zurück. Bran fütterte dort erstmal Nym und Therax, der im Anschluss zu Anara ins Bett kroch. Auch der Rest legte sich erst einmal hin und ruhte sich aus. Am Morgen ging jeder seinen Tätigkeiten nach: Jorax vollführte sein Morgentraining und schloss mit einem Gebet an Moradin. Mia vollzog ebenfalls ihr Gebet im Freien am Gewässer, während sich Bran den Park mit den Bäumen suchte. Danach begann die Sucherei nach den Spionage-Schmuckstücken: Mia und Bran wirkten Magie entdecken und während Mia vorbeikommende Bedienstete und die Einrichtungsgegenstände überprüfte, schaute sich Bran die Bediensteten und auch die höher gestellten Frauen an. Es musste eine Frau sein, die an den Konferenzen teilhatte, in denen über den Räuber Henk gesprochen wurde. War es vielleicht sogar die Frau des Gouverneurs selbst, die ohne ihr Wissen ihren Mann ausspähte? Man konnte auch nicht sicher sein, dass die erwähnten Frauen das Schmuckstück nicht an ihre Männer verschenkt hatten. Daher überprüfte Bran auch die höher gestellten Männer beim Essen. Es stellte sich heraus, dass der Gouverneur verschiedene magische Schmuckstücke trug, die aktiviert werden mussten. Einige dienten tatsächlich dem Hellhören und Hellsehen, darunter auch einen Ring, den er von seiner Frau geschenkt bekommen hatte. Im kleinen Kreis erfuhr die Gruppe, dass der Gouverneur nichts davon wusste. Da hatten sie ihre Späh-Schmuckstücke. Als Konsequenz verschlossen der Gouverneur und Hauptmann ihre Schmuckstücke in einer sicheren Kiste. Außerdem redete die Gruppe mit dem Hauptmann über den Mord und die durchgeführte Beerdigung. Die von Bran und den anderen gelieferte Beschreibung der Täter rief im Hauptmann auch Erinnerungen wach. Er erzählte ihnen, dass er solch eine Gruppenkonstellation schon gesehen hatte, denn anscheinend verfügte der Hauptmann selbst über ein paar Fähigkeiten. Vor allem die 3 Großen vom Mord hatte er vor ca. 1 Woche bis 15 Tage gesehen, wie sie mit einem Flugschiff aus Tsingtao angekommen waren. Ein paar Tage später, vor etwa 3-5 Tagen kam eine Handelskarawane aus Tsingtao. Mit dabei war der Ermordete und ein äußerlich kleiner Mann mit dickem Bauch, der auf einem alten und klapprigen Pony ritt. Bei näherer Betrachtung entpuppte sich das als Illusion, hinter der sich ein schwarzer Tiger von Nyms Größe verbarg, auf dessen Rücken eine schlanke männliche Gestalt entspannt lag und Pfeife rauchte, die Mütze tief ins Gesicht gezogen. Diese auffälligen Gestalten waren dem Cult nicht unbekannt. Der Hauptmann sagte auch noch, dass der Ermordete von ihnen nicht aus den Augen gelassen wurde. Vor 3 Tagen waren sie nach Westen abgereist. Außerdem reiste noch eine 2. Person mit der Karawane. Ein Mädchen, das ungefähr das gleiche Alter hatten, wie der Verstorbene. Sie verließ die Karawane jedoch an der Brücke, die von Henks Gruppe besetzt wurde.
Am Ende des Gesprächs machte der Cult einen Plan für das weitere Vorgehen. Zuerst sollte ein Täuschungsmanöver gestartet werden, bei dem die Gruppe durch Fragen u.ä. Implizit verbreitete, dass sie in 2 Tagen mit einer Eskorte aufbrechen würden, um den Räuberhauptmann zu stellen. Währenddessen wollte sich die Gruppe jedoch vorbereiten, um noch am Abend über ein Pflanzentor abzureisen und den Rest auf den Reittieren zurückzulegen. Dadurch erhofften sie sich die Räuber zu überraschen. Da der Hauptmann beim Ablegen der Schmuckstücke so merkwürdig reagierte, lies Bran ihn von Kleintieren auch überwachen, was aber kein auffälliges Verhalten aufzeigte. Da ihnen die Machtlosigkeit bei der Konfrontation mit der Gruppe der Mörder und ihrem antimagischen Feld noch sehr gegenwärtig war, suchten die Helden danach den Hofmagier auf. Während Bran sich über antimagische Felder, deren Wirkungsweise und möglichen Gegenmaßnahmen erkundigte, feilschte Mianissa um ein paar Zauberschriftrollen, die sie aber aufgrund des hohen Preises schließlich doch nicht kaufte. Auf dem Rückweg zum Palast kam die Gruppe dann an einer Menschentraube vorbei, die sich vor einer Sackgasse versammelt hatte. Während sich Bran einen Weg bahnte, in dem er auf die Anwesenheit der Generäle hinwies – schon um sich einen Spaß mit Jorax zu erlauben – was zu einiger Verwirrung führte, holten Jorax, Amara und Mianissa Informationen aus der Gruppe ein. Am Ende der Sackgasse lag nämlich eine Leiche und bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich um den Schmuggler Shu-Yang Fet handelte, den die Gruppe erst gerade zuvor aufgesucht hatte. Außer eine Stichwunde im Oberkörper und Blutspuren, die zeigten, dass der Tote hier platziert worden war, gab es keine weiteren Spuren oder Hinweise auf die Tat. Das war auch nicht nötig, denn der Gesichtsausdruck des Toten sprach Bände. Diesen Ausdruck hatte die Gruppe bereits einmal gesehen: Bei dem Ermordeten, der magisch verhört und zu Tode gequält wurde. Wollten die Mörder vielleicht seine Schwester finden? War sie das Mädchen, das sich an der Brücke der Räuber aus der Karawane abgesetzt hatte? Der Cult musste sie möglichst schnell finden.
Auf dem Weg zum Palast veranlasste Jorax die Abholung des Toten durch Soldaten. Zurück im Palast wurde noch ein Bericht abgegeben, die letzten Vorbereitungen getroffen und nochmal ordentlich gegessen, während weiter Gerüchte gestreut wurden – für den Fall der Fälle. Beim Mittagessen konnten einige der Gruppe dann ein Gespräch zwischen einer Kammerzofe und der Gouverneursfrau belauschen, bei der sich die Zofe besorgt gab, da sie die von ihrem Freund erhaltenen Ohrringe (er hatte sie von Shu-Yang Fet) vor 2 Tagen in eine Schachtel gepackt hatte und diese nun verschwunden waren. Eigentlich sollte niemand wissen, wo sie diese versteckte. Außerdem sollte am nächsten Tag ihr Freund kommen, der sie bestimmt danach fragen würde. Der Cult konnte sich damit jedoch nicht weiter aufhalten, die Zeit drängte. Somit brach die Gruppe nach dem Essen auf und reiste durch ein Pflanzentor. Zuerst Bran, Jorax, Nym und Jorax Reittier, dann Mia und ihr Tigon, Amara und ihr Reittier und Therax. Wie nicht anders zu erwarten war, kamen beide Gruppen wieder einmal weit voneinander entfernt an. Während Bran und Jorax die Brücke in nicht allzu weiter Entfernung sehen konnten, waren Mia und Amara zu weit entfernt gelandet, was zu Spannungen zwischen Amara und Mia führte. Bran flog den beiden in etwa entgegen und als sie sich trafen und Jorax abholten, machte sich die Gruppe auf zur Brücke. Im Tiefflug und im Schutze der Dunkelheit flogen sie über den Bäumen entlang, wobei Jorax auffiel, dass er im Dunkeln viel weiter sehen konnte, als normal, während Amara und Bran Dunkelsicht besaßen, die sie normalerweise nicht hatten. Woher kam das? Was war anders? Wieder ein Rätsel, das warten musste.
An einer geschützten Stelle setzte die Gruppe zum Landeanflug an und machte die Stahlschwingen fest, während Nym und Therax aufpassten, motiviert von der aufgeschlagenen Futterdecke. Dann schlichen sie in Richtung Brücke, wobei Jorax überhaupt keinen Laut von sich gab, während Amara und Bran leiser waren, als je zuvor. Die 3 waren auch ungewöhnlich gut getarnt. Lag es vielleicht an den Rüstungen, die sie erhalten hatten? Da Mia im Vergleich unglaublich laut war, verwandelte sie sich in eine Fledermaus und setzte sich auf Brans Kopf. Kurz vor der Brücke machte die Gruppe halt, da sie einen Wachposten bemerkten. Um ein Lagerfeuer herum spielten drei Räuber ein Würfelspiel, wobei einer immer wieder zur Straße lief um zu spähen. Die Räuber hatten anständige, verstärkte Lederrüstungen und gute Äxte, Schwerter oder Knüppel, allesamt im gepflegten Zustand. Es schien eine gut organisierte Bande zu sein. Mia zeichnete vor Bran eine Nachricht, in dem sie ihr Vorhaben erklärte und flog über die Straße zum Spähen. Da der Rest der Gruppe die Nachricht nicht verstanden hatte, warteten sie etwas – da sie fälschlicherweise dachten, dass Mia zurückkehren würde, sie aber warten wollte – und schlich dann in einem Bogen über die Straße zur anderen Seite, wo sie ein weiteres Lager mit 5 Räubern entdeckte. Sie konnten sie dabei auch darüber reden hören, wann die Ablösung denn endlich kommen würde. Konnte sich hier eine Gelegenheit ergeben? Konnten sie sich vielleicht unter die Räuber mischen? Oder war es besser sich einfach ins Lager zu schleichen? Der Cult musste vorsichtig sein, wenn sie an wertvolle Informationen über die gesuchte Schwester kommen wollten.
Nach dem das Abendessen im Hause des Gouverneurs, mit Ihm und seiner Familie, dem Hauptmann und ein paar ausgewählten Händlern zu Ende gegangen ist, zogen sich alle zurück.
Jurax trainierte noch ein klein wenig im innenliegenden Garten, Mianissa betete an dem
kleinen See, der am anderen Ende des Gartens lag, Bran gesellte sich zu Nym und dem Tigon der Druidin, Amara kümmerte sich um Therax. Nach dem jeder seine persönlichen Dinge erledigt hatte, kehrte auch die Stille der Nacht ins Haus des Gouverneurs ein und es waren nur noch die Geräusche der Stadt zu hören. Hier eine Eule im Sternenschein, dort ein entferntes Rufen, weiter entfernt der Gesang von trunkenen Arbeitern und an anderer Stelle, wie ein Hund einer Katze nachjagte. Aber alles verlor sich in der Nacht, nachdem der Schleier der Erschöpfung sich über den Kult gelegt hatte.
Am Morgen des 13. Elaint herrschte wieder reges Treiben im Hause des Gouverneurs. Die Druidin begab sich zum kleinen See um sich frisch zu machen, danach ging sie wieder auf ihr Zimmer um sich anzuziehen. Jurax und Amara gingen, direkt nachdem sie aufgewacht sind, in den Speisesaal und sahen auf dem Weg dorthin, wie Bran im Hof die magische Speisedecke für die Tiere ausbreitete und sich dann auf in den Garten machte. Noch bevor die Katzenfrau erschien, setzte sich ein klatschnasser Bran an den Tisch und fing an, genüsslich das Essen auf seinem Teller zu sortieren. Nachdem die Bediensteten die ersten paar leeren Teller abgeräumt hatten, gesellte sich auch die Druidin mit an den Tisch. Sie setzte sich neben Bran, entzündete per Magie Ihre rechte Hand und lies diese für einige Augenblicke neben Bran verweilen. Die ausstrahlende Wärme trocknete Bran zwar nicht
vollends, aber zu einem guten Stück.
Irgendwann beim Frühstück fragte Mianissa eine der Bediensteten: Sagt, habt ihr den tiefdunklen Wein, den es nicht in den hiesigen Ländereien gibt. Die Ländereien, die diesen Wein beherbergen, können nur auf Wunsch der Ländereien betreten und verlassen werden. Wobei, nur weil der Wein dort existiert, existieren zu gleich die Ländereien? Der Rest des Kults schaute sich kurz fragend an, wobei Bran zu verstehen gab, das er kein einziges Wort wirklich verstanden hatte und die Bedienstete selbst, sah hilflos aus und hatte ein Gesichtsausdruck, der besagte Ich verstehe kein Wort von dem, was du sprichst. Nach einem Augenschlag der Stille, füllte Jurax ein leeren Humpen mit einem Wein, der seine dunkle Farbe in ganz Fâerun nicht fürchten musste. Der Geruch, der süßlich und stark würzig zu gleich ist und demjenigen, der eine feine Nase besaß, eine Explosion an Aromen zu erkennen gab, die ihres Gleichen sucht, suchte sich seinen Weg über den Tisch, während Jurax den Humpen langsam zu Mianissa schob. Dieser Wein ist nicht von dieser Welt. Wo kommt dieser nur her? Wie schmeckt er? Kann ich ihn kaufen? mussten die Gedanken sein, die die Händler gerade hatten, dachte sich die Druidin. Nun, da werdet Ihr sicherlich nicht mehr von Jurax Seite weichen oder? überlegte Amara laut.
Die Frühstücksrunde löste sich nach und nach auf. Jurax fragte für Mianissa, ob sie hier in der Stadt den Gegenstand „Mönchsgürtel“ kaufen konnte. Keiner konnte mit diesem Begriff etwas anfangen, aber nach einer kurzen Erklärung über die Wirkung, wurde nur gesagt Sucht nach Shu-Yang Fet, im Hafen, im Betrunkenen Drachen.
Nach dem alle ihre Sachen zusammen gepackt hatten, die von Nöten waren, machten sich auf in den Hafen.
Ein recht starker Regen herrschte an diesem Tag über die Stadt. Der Regen wurde dabei von Windböen unterstützt, die gute 40 km/h Windgeschwindigkeiten aufwiesen. Einige der älteren Bäume ächzten bereits und manche dünnere Äste bogen sich gespenstisch, aber da die Stadt bereits schon so früh auf ihren Beinen stand, sorgte sich niemand aus dem Kult. Das Wetter sollte der Gruppe auch weiterhin das kleinste Übel darstellen, zumindest an diesem Tag.
Auch wenn es sich um ein anderen Kontinent handelte, der auf keiner der bekannten Karten von den fâerunischen Kartenschreibern befand, so ändert sich ein Hafen wohl nie. Die Luft war von rufen, brüllen, Rauch, Abfallgestank, dem Parfüm der leichten, aber nicht mehr ansehnlichen Mädchen, vom Fisch, sowie von Alkohol getränkt. Auch wenn der Regen viele Gerüche unterdrückte, so war der Hafen nicht zu verpassen.
Auf der linken Seite lagen mehre Schiffe. Zwei waren in einem Trockendock. Eines wurde gerade repariert und instandgesetzt, das andere schien ein Neubau zu sein. Zumindest konnte keiner etwas genaueres erkennen, da einfach das Wissen für den Bau von Schiffen fehlte. Ein paar Meter rechts vom Dock ankerten mehrere Handelsschiffe. Viere wurden entladen, zwei wurden beladen. Hier herrschte ein großes und reges Treiben. Elefanten, Esel und Pferde hievten, schleppten, zerrten und schoben gewaltige Fässer, Kisten die so groß und breit wie ein Schrank waren, Ladungen von Stoffen, die vor dem Regen geschützt waren, Lebensmittel und andere Waren über den Pier. Das sechste Schiff lag ein kleines bisschen Abseits von dem Rest. Es war mit einem Gitterzaun abgesperrt, ebenfalls sind die Segel und die Takelage mit schweren Ketten versehen worden. Auf und vor dem Schiff patrouillierten insgesamt 15 – 20 Männer der Stadtwache.
Würde der Kult schnurstracks gerade aus gehen, würden Sie zu den Pieren der Fischer kommen. Hier roch es besonders stark, aber nicht unangenehm nach Fisch. Manche Burschen der Kutter warfen Fischabfälle und Reste vom Essen in Fässer, die am Pier verteilt standen. In Luskan müsste man wahrscheinlich über den Pier schlittern, weil er vom Öl und den Innereien der Fische so rutschig war, dachte sich Jurax, aber nicht hier. Auch wenn er Fisch nicht mochte und lieber verhungern würde, bevor er einen Fisch freiwillig anrührt, so musste auch der Zwerg die Sauberkeit und das ordentliche, wie gewissenhafte Arbeiten der Fischer hochloben.
Der Großteil zur rechten Hand bestand aus Läden, billigen und abgeranzten Bordellen und klassischen Hafenbars. Es war zwar noch früh, doch auch hier waren vereinzelte torkelnde Menschen zu sehen oder welche, die auf Bänken lagen oder gegen die Häuserwände gelehnt waren.
Nach dem sich jeder ein Überblick über den Hafen gemacht hatte, sah sich Mianissa nach der Bar Betrunkener Drache um. Die Bar war auch nicht zu verkennen, denn das Schild über der Tür wies einen großen und fetten Drache aus, der im rechten Arm ein Fass umklammert hielt, mit der Linken gerade einen großen Humpen zum trinken ansetzte und der Blick verriet, er musste betrunken sein.
Die Katzenfrau öffnete die Tür und trat hinein. Bran erklärte Nym, er solle sich einen Unterstand suchen und stellte sich, im Inneren der Bar, neben die Tür. Der Rest blieb vorerst draußen und begutachtete das rege Treiben des Hafens, lauschte vielleicht dem Regen und dem Wellenklang, der im Hafenbecken gegen die Mauern brandete.
Die Bar war schummrig erleuchtet, aber es war nicht zu dunkel. Es waren nicht all zu viele Personen hier, die den Laden hätten füllen können. Vielleicht waren zehn bis zwanzig Personen. Allerdings, alle saßen in der rechten Hälfte der Bar. Die gesamte linke Hälfte war frei. Wobei, vollkommen leer war sie nicht. Im letzten Eck, schon fast auf der Höhe des Tresen, zwischen zwei Tischen gab es eine kleine Rangelei. Ansonsten waren zwei Barmädchen, die Wirtin und ein Koch zu sehen.
Mianissa ging direkt zur Wirtin und wollte sie etwas fragen, als die Wirtin etwas, in einem genervten Ton sprach, was Jurax und Amara von draußen mit Mai, verdammich. Bring das Bier zu den Leuten. übersetzten konnten. Die Wirtin blickte zu Mianissa und begutachtete sie sehr kritisch und danach ihren Tigon. Der Blick der Wirtin wanderte erst zwischen den beiden Edelsteinen, die im Dekolleté und in der Stirn der Katzenfrau eingelassen waren, hin und her. Danach wurde das Gesicht näher betrachtet, dann die lila-schwarz farbene Rüstung und zu guter Letzt der grüne Leopard. Nach dem der erste kurze Eindruck verdaut war, fragte Mianissa direkt Shu-Yang Fet? Könnt ihr auch ordentlich sprechen? Euer Shou ist grausam, antwortete die Wirtin mit guter, aber leicht angestaubter fâerunischen Handelssprache. Verdutzt betrachtete die Katze die Wirtin, fing sich dann wieder und endlich konnte sie jemanden verstehen, außer den Kult oder die neue Königin der hiesigen Ländereien. Ich suche Shu-Yan Fet. Aber sie wurde direkt unterbrochen, Schon verstanden. Ich mag nicht die hellste sein, aber dumm bin ich keineswegs. Also, wes wegen sucht ihr ihn?
Bran konnte von seiner Position aus erkennen, dass die Katze und die Wirtin miteinander redeten. Wirklich verstehen konnte er es nicht, aber er konzentrierte sich auch nicht darauf. Da aber seine Glaubensschwester hier ein Gespräch am laufen halten konnte, ging er langsam zum Tresen. Der menschliche Druide konnte zwar selbst nur vage fetzen auf Shou sprechen, aber Mianissa konnte kein einziges Wort fehlerfrei. Er war also um so verwunderter, das sie hier etwas verstand. Nun, dann wollen wir mal sehen, über was da vorn so geredet wird. Mianissa hatte erfahren, das Shu-Yang Fet ein alter Händler sei, der nur an harter Münze und das in guten Mengen, interessiert war. Man könne zwar auch noch mit gewissen Argumenten handeln, aber dazu müsste man halt auch imstande sein. Wobei der Blick, bei dem Thema gewisse Argumente kein Lüsterner war. Als Mianissa aber erwähnte, sie habe das nötige Kleingeld, bekam sie eine Wegbeschreibung zum alten Shu-Yang Fet gezeichnet.
Kurz bevor die Druidin gehen wollte, drehte sie sich noch mal zur Wirtin, sagt, ist das normal bei euch, das eine Person von Fünf in die Mangel genommen wird? Bran ging auf den Tresen zu und konnte, nachdem er die hälfte der Bar durchquert hatte, das gleiche sehen, wie es auch die Druidin anfangs und nun noch immer, sah. Alle Kunden saßen im rechten Teil der Bar. Der linke Teil war fast vollends leer, nur zwei schlafende und wahrscheinlich volltrunkene Kunden hingen noch auf dem Stuhl. Was jedoch deutlich mehr Aufmerksamkeit erregte, war die Tatsache, das ein Mann, von drei großen Männern und zwei kleineren vermöbelt wird.
Jurax schaute von draußen in die Taverne und sagte nur zu Amara, komm, lass uns rein gehen. Warum stehen wir eigentlich im Regen und nicht drinnen, bei einem guten Bier? Amara rollte nur kurz mit den Augen, konnte es aber nicht verneinen, das es drinnen sicherlich angenehmer war, als hier draußen. Der Zwerg öffnete die Tür, betrachtete noch kurz den besoffenen, der neben ihnen auf der Bank in seinem Erbrochenem lag und trat dann in den Schankraum. Bran und Mianissa standen am Tresen und schienen mit der Wirtin zu reden. Amara ging, ohne groß den Raum in Augenschein zu nehmen, zum Tresen. Der zwergische Mönch tat es ihr gleich, wobei ihm, beim zweiten Blick, genau das gleiche Schauspiel in der linken hälfte des Raumes auffiel.
Nachdem Bran zu Mianissa gestoßen war und die Drei am Tresen nun ein paar Worte fällten, wandte sich die Druidin dem unfairen Schauspiel zu. Sag Bran, wollen wir uns die Warterei bis heute Abend noch ein wenig versüßen? und schaute direkt zu den fünf Personen, die den einzelnen Mann vermöbelten. Ich mein, einem unfairen Kampf muss man doch beistehen?! Bran verstand sofort was Mianissa wollte und ging langsam und vorsichtig auf die kleine Schaar zu. Direkt in dem Moment trafen auch Amara und Jurax bei ihnen ein. Jurax konnte nicht anders und hatte die gleichen Gedanken, die er aber nicht aussprach, wie Mianissa und Bran. Die Späherin hingegen wendete nur ein, Kennt ihr die Typen überhaupt? Habt ihr mit denen etwas zu schaffen? Ihr wisst doch gar nicht, was da vor sich geht oder ob es nicht doch fair ist.
Es ist nicht Fair, wenn fünf Personen gegen Eine vorangehen, erwiderte Mianissa nur und spürte, wie sich eine Hand auf ihre Schulter von hinten legte. Das würde dem braunen Wanderer nun gefallen. Amara wieder, ein wenig verdächtig, aber irgendwie auch nicht. Genau wie beim elendigen Grafen in Barovia. Einfach das Dorf im stich lassen wollen. Tz … dachte sich Jurax und was er sonst noch für Gedanken hatte, wussten nur die Götter.
Als Bran nun relativ nah an dem Geschehen war, merkte er, wie sich die Magie, die er bei sich trug, auflöste. Schnell trat er einen Schritt zurück, und die Magie der Gegenstände funktionierte wieder. Er zauderte, war sich nicht ganz klar, was das war. Aber wenn die Magie, die er nutzen wollte, nicht ging, ja dann könne er nichts ausrichten. Bevor er etwas anstellt, was er vielleicht bereuen würde, ging er zurück zu Mianissa und erklärte ihr, was er bemerkt hatte. Die Druidin schien absolut nicht erfreut darüber zu sein und als Bran auch noch sagte, das er sehen könne, das von einem kleinen Anhänger, den einer der Großen am Gürtel hängen hatte, diese komische Antimagische Aura ausging, verschwand jegliche gute Miene von ihrem Gesicht. Bran erklärte noch, das er sehen könne, dass die 2,50 – 3,00 Meter großen Hünen eigentlich männliche Orogs seien. Die beiden kleineren waren Dunkelelfen, wobei eine davon weiblich ist. Alle trugen eine Schwarze Hand und einen Drachenflügel, der gebrochen und mit einem Pfeil durchbohrt war, auf der Brust. Die Druidin sah nun so aus, als ob sie kurz bevor stünde, durch zu drehen und hier ein wildes Chaos verbreiten würde. Mai, Chai, mein Gott, bringt die Kunden raus. Bringt sie in Sicherheit, rief die Wirtin und nun wurde es ein klein wenig lauter im Schankraum. Dem Stimmlaut der Wirtin nach zu urteilen, hatte sie Angst, das gleich etwas schlimmes passieren würde.
Genau in dem Moment drehte sich die weibliche Drow um und sah in die bunte Runde des Kultes. Mit einem fiesen Grinsen sah sie Mianissa an und wandte sich dann wieder dem Menschen zu. Was wollt ihr von Ihm, fragte Amara und Jurax konnte im Augenwinkel sehen, wobei er sich nicht vollends sicher war, ob das auch stimme, dass die Späherin die Drow anlächelte. Spätestens nun würde sich der Wanderer im Grabe umdrehen! dachte sich der Zwerg.
Ein oder zwei Minuten vergingen, in welcher der Kult, jeder für sich überlegte, was er nun machen würde. Die weibliche Drow rief auf einmal mehrere schimmernde und fast durchsichtige Tentakel herbei, die ihrem Opfer in die Nase, die Ohren, den Mund und die Augen stießen und dort drinnen zitterten. Das Opfer gab keinen Ton von sich, konnte es auch nicht. Denn jeder konnte erkennen, dass der Rachen eine starke Wölbung erfahren hatte, während der Tentakel in seinem Mund steckte. Nun schwebte das Opfer in der Luft und der gesamte Körper bebte und zitterte, es war aber deutlich zuerkennen, das er sich vor schmerzen am liebsten gekrümmt hätte, nur ging dies leider nicht. Dieser Luxus wurde dem Opfer offensichtlich verwehrt.
Es vergingen nochmals ein paar Augenblicke und dann sackte der Mann zusammen und regte sich nicht mehr. Die Drow löst die Tentakel auf und die fünf Personen drehten sich um und gingen langsam in Richtung des Kultes. Bran und Mianissa konnten erkennen, dass die andere Gruppe an Ihnen vorbei gehen würde, aber wirklich sicher waren sie sich nicht. Mianissa wild vor Wut und Hass, aber zu gleich vor Angst erfüllt, blickte sich im Raum um. Sie suchte nach zwei steinernen Punkten, wo sie eine Steinmauer zum Schutze erschaffen könne, fand aber nur einen Punkt. Der Zweite blieb ihrem Blick verborgen. Nun gingen die Drows und Orks am Kult vorbei, nur die weibliche Drow lächelte Mianissa und dann Amara an. War das ein lustvolles Lächeln, dachte sich Jurax. Aber sofort verwarf er den Gedanken, nach dem er Mianissa anblickte.
In dem Moment, in welchem die Dunkelelfen den Kult passierten, wog die Druidin den Gesichtsausdruck ihrer Weggefährten ab: Amara sah vollkommen unbehelligt aus, kein Stirnrunzeln, keine zusammengekniffenen Augen, nicht das kleinste Merkmal, das Amara in irgendeiner Art und weise verdutzt, geschockt oder sonst irgend eine Emotion ausstrahlte. Bran hingegen war direkt anzusehen, das er hin und her gerissen war. Solle er die Initiative
ergreifen oder es lieber sein lassen? Als Mianissa zum Zwerg blickte, sah er ihr direkt in die Augen. Sie konnte erkennen, dass der Zwerg ebenfalls auf Vergeltung aus war, aber nach einem kurzem Augenschlag sagte er, mit einer mürrischen, schon fast krächzenden Stimme und zu gleich so, als ob die Worte ihm schmerzen bereiteten, Wer unvorbereitet in die Schlacht zieht, ruft nur den wütenden Sturm herbei und wird vom Blitz getroffen. Das gab der Druidin den Rest. Jeglicher glaube an die einzelnen Rassen, an die Diplomatie, an ihr eigenes Können, ja an die pure und essentielle Liebe zur Natur, verließ sie. Sie kam sich belogen, betrogen und verraten vor. So, als ob ein Blutschwur ganz bewusst, aus reiner Gier gebrochen wurde. Sie fühlte sich wie ein kleines, naives Mädchen, dem der innigste Traum und Wunsch gerade aus der Hand geschlagen worden ist. Ihre Beine gaben nach und sie sankt äußerlich, wie auch innerlich zusammen. Das einzige, was sie gerade eben davor bewahrte, den letzten Funken ihrer Fassung zu verlieren, war der tiefe und starke Glaube an ihre Göttin Eldath. Sie hatte zwar gerade so gut wie alle ihre Prinzipien verraten und verloren, aber das einzige, was sie niemals zu Lebzeiten verraten oder beschmutzen würde, war der Glaube an ihre Göttin.
Kurzzeitig war es still, im Betrunkenen Drache. Die Tür der Taverne öffnete sich, drei große und zwei kleinere Menschen traten aus und bahnten sich ihren Weg durch den Hafen. Bran drehte sich zu seinen Gefährten um und sagte nur, wir treffen uns wieder hier und hechtete, aber in einem sicheren Abstand, der mordlustigen Gruppe hinterher.
Jurax begab sich zu dem Mann, der noch vor wenigen Augenblicken zitternd in der Luft schwebte und überprüfte, ob dieser noch lebte. Mit einem kleinen Seufzer stellte der Zwerg fest, das ein weiteres Lebewesen vor den Toren seines Gottes oder Göttin wartete.
Mianissa, lethargisch und unnatürlich ruhig und still, ging ebenfalls zum Toten herüber. Sie stellte auch den Tod fest und stellte eine Frage in den Raum, Wie werden bei euch die Toten ordentlich bestattet? Wieder herrschte ein Atemzug an Stille, als die Wirtin verwirrt und ängstlich erwiderte, Normalerweise vergraben oder verbrannt.
Holt jemanden, der diesen Körper verbrennt. Heute noch. Sagt mir, wie viel es kostet und ich möchte dabei sein. Mianissas Stimme lies kein wenn und aber zu. Sie war vollends entschlossen, dies zu Ende zu bringen. Was für eine Fanatikerin, war vielleicht der Gedanke des ein oder anderen, aber wenn dem so war, sprach dies keiner der Anwesenden aus.
Amara ging ebenfalls zum Toten herüber und wechselte mit Jurax den Platz. Jurax setzte sich an den Tresen und orderte ein Bier. Über die kleine, aber doch wichtige Abwechslung war die Wirtin sehr froh. Die Späherin durchsuchte den Toten und fand nichts, was von irgendeiner wirklichen Bedeutung war. Sie schien ein wenig verärgert darüber zu sein, das gerade eben, einfach so aus heiterem Himmel, eine Verbrennung angeordnet worden ist. Zudem noch von jemanden, der hier noch mehr fehl am Platze war, als sie selbst. Er wird heute noch verbrannt, entgegnete Mianissa mit einer lethargischen Stimme. Das einzige was Amara fand, was von irgendeinem Interesse war, war, das einer der Stiefel des Toten komisch war. Sie untersuchte ihn, fand aber nichts. Gab die Schuhe der Druidin, aber diese gab die Schuhe ohne etwas zu sagen oder großartig zu tun, einfach wieder zurück. Auch Jurax fand nichts komisches heraus, außer, dass der linke Schuh halt, komisch war.
Nach nicht allzu langer Zeit kamen auch drei ältere Herren herein und Chai, eine der Bediensteten der Taverne, erklärte nur, dass die Herren sich um die Verbrennung kümmern. Der Prozess wird heute Abend, kurz vor Sonnenuntergang statt finden und kostet zwei Goldmünzen. Tut mir leid, das es so teuer ist. Aber so schnell …, sagte Chai gerade, als sie eine Hand voll Goldmünzen, insgesamt Zehn waren es, von Mianissa entgegen gestreckt bekam.
Die Druidin lies sich die Adresse der Verbrennung geben, lies die Adresse und die Karte zu dem komischen Händler von der Wirtin vervielfältigen und gab Amara und Jurax jeweils eine Kopie. Ich bin bis heute Abend im Haus des Gouverneurs, und damit verlies die Druidin, ihren Tigon im Schlepptau, die Taverne.
Nach guten zwei bis drei Stunden kehrte Bran zur Taverne zurück. Er erklärte, das er die Gruppe bis zu einem verfallenen alten Haus verfolgt habe. Die drei verblieben des Kultes beratschlagten sich kurz und machten sich dann auf den Weg zu dem besagten Haus. Es ging quer durch die Stadt. Mal über eine der zwei Hauptstraßen, dann wieder durch kleine Gassen und wieder über die Hauptstraße. Im Grunde hätten Sie einfach der Hauptstraße folgen und am Ende einmal links und dann wieder rechts abbiegen können, aber das fiel Bran so gar nicht auf. In seinem Zorn auf die Dunkelelfen, merkte er sich den Weg so, wie er auch gekommen war.
Angekommen am verlassenen Haus, lauschte Amara kurz an der Tür und ging dann hinein. Das Haus war in einer Gegen, die nicht nobel, aber auch nicht heruntergekommen war. Es schien die gute Mittelschicht zu sein. Aber das selbst war nur noch eine Ruine. Wetter, Tiere und sicherlich einige Diebe in der Vergangenheit, halfen der Ruine nicht gerade. Im Inneren war die Treppe zum Obergeschoss mit Schutt versperrt. Die drei Räume waren eingestürzt oder ansonsten von keinem Interesse. Was aber von Interesse war, vor allem, da dort auch die Spuren, die Amara fand, hinführten, war die Treppe in den Keller. Auch hier lauschte Amara, konnte aber nur das Atmen vom Menschen und Zwerg, sowie das leise Kratzen von Mäusen und Ratten aus dem Keller hören. Nichts verdächtiges.
Bran erleuchtete die Spitze seines Kampfstabes und kurz darauf, ging Amara vorsichtig die Treppe herunter. Jeder der drei nahm aus Reflex jede Stufe und benutzte nicht den Handlauf. Das lag wohl daran, das Amara noch wenige Minuten vorher erklärt hatte, das hier irgendwas nicht stimmte. Die Nackenhaare, wenn ein Elf denn welche haben würde, würden sich bei ihr aufstellen. Auch wenn der Spruch zwar nur eine Metapher für einen Elfen war, so verstanden der Zwerg und Bran, was damit gemeint war.
Die Spuren führten durch die einzelnen Räume des Kellers. Der Keller war größtenteils leer, hier und dort Regale mit eingelegten Essen, hier ein paar alte und kaputte Kisten, dort stand sogar ein Bett, in welches sich aber niemand reinlegen oder auch nur anfassen wollte. Am Ende der Spuren war ein künstlicher Durchgang zu finden. Jurax erklärte, das, wer auch immer den Durchgang schuf, in den Keller eingedrungen war. Das war ganz klar und deutlich am Schutt, der in den Raum verteilt lag und den Bruchspuren des Durchganges, zu erkennen.
Sie gingen in den Durchgang hinein und nach wenigen Metern kamen sie zur Kanalisation. Hier, kurz vor dem brackigen Wasser, endeten auch die Spuren. Unrat, Dreck, Algen, Müll und ein kleinere Äste schwammen auf der Wasseroberfläche oder klebten und schleiften am Gestein entlang. Auch wenn der Geruch nicht gerade der blumigste war, so gewöhnten sich die Nasen doch sehr schnell daran. Amara ging gute zwanzig Meter nach links und dann nochmal nach rechts. Dann gab sie zu erkennen, das sie im rechten Tunnel spuren
gefunden habe. Sie deutete auf Abschürfungen des Steines an der Decke, sowie an winzige Wasserspuren, die über den Wasserlauf zu sehen waren. Wobei, Bran und der Zwerg konnten, mit glück, nur die Abschürfungen an der Decke erkennen. Aber es gab keine Zweifel, das Amara die bessere Fährtenleserin war.
Es ging gut eine bis anderthalb Stunden durch die Kanalisation. Gerade aus, linke Biegung, rechte Biegung, gerade aus, zurück, wieder vorwärts, doch zurück, hier und dort entlang. Es war nicht gerade leicht den Spuren zu folgen, aber Amara verlor sie nur wenige Male. Bran hatte bei jeder Abbiegung ein kleines Zeichen mit Kreide an die Wand gemalt, damit sie sich nicht verlaufen. Manchmal dachte einer drei, das sie ein kichern oder lachen, ein rufen oder schritte in der Finsternis hörten, manchmal roch es nach Gebäck, manchmal nach frisch gebratenem Fleisch, manchmal dachten sie, vor ihnen an der einen Biegung sei ein bunt bemaltes Gesicht. Auch wenn sie schon viel erlebt hatten, so war die Suche in der Kanalisation doch ein wenig komisch, schon fast angst einflößend. Hier und da erschreckte sich vielleicht jemand kurz, aber keiner der anderen reagierte darauf. Jeder war angespannt und bereit, dem nahenden Feind die Waffe in den Wanst zu rammen. Am Ende stellte sich aber heraus, das doch kein irrer Kindermörder in einem Clownskonstüm in der Kanalisation lauerte, sondern die Finsternis, gepaart mit der klaustrophobieschen Enge, nur streiche mit dem Kopf spielte. Amara führte die kleine Gruppe zu einem Gitter, hinter welchem die blendende und gleißende Außenwelt zu erkennen war. Es war meeresrauschen zu hören, sowie ganz leise Rufe von Menschen. Das Gitter schien aufgebrochen worden zu sein und sie schoben es zur Seite. Das Abflussrohr mündete im Hafenbecken, direkt unter einem der Piers, wie sie feststellten. Links war das Dock, rechts waren die Fischer. Sie Atmeten alle einmal tief durch und ließen die gruselige Finsternis hinter sich.
Ein kleiner, gute dreißig Zentimeter breite Absatz führte unter dem Abflussrohr, links und rechts im Hafenbecken entlang. Links, wie auch rechts vom Abfluss, waren auch Eisenstufen, die in die Hafenmauereingearbeitet waren, zu erkennen. Die Truppe erklomm die Stufen und befand sich wieder mitten im Hafen.
Sie fragten einen der Hafenarbeiter, ob sie die komischen großen Typen, die sie verfolgten, gesehen haben. Der Arbeiter sagte, sie seien in eine er Gassen gegangen. Amara folgte der Beschreibung in die Gasse und auch wenn es weiterhin regnete, was aber langsam den Geruch der Kanalisation aus den Kleider wusch, fand sie hier weitere Spuren. Die Spuren führten über zwei kleine Kreuzungen und auf der Dritten verloren sie sich. Nach guten zwei bis zweieinhalb Stunden suchen, verlor sich die Spur, einfach so im Nichts. Niedergeschlagen, aber nicht den Mut verlierend kehrten sie zum Haus des Gouverneurs zurück.
Die Zeit im Haus des Gouverneurs wurde genutzt, um sich zu stärken, sich frisch zu machen und noch für ein oder zwei Stunden sich auszuruhen. Zum Abend hin, kam auch Mianissa, die die ganze Zeit eingeschlossen in ihrem Zimmer war, heraus und fragte, wie sie zu der Adresse der Verbrennung kam. Nach dem es ihr erklärt wurde, machten sich nun alle vier auf den dorthin. Jurax, Bran und Amara fiel allerdings auf, das sich Mianissa nicht zum guten gewandelt hatte. Die Lethargie, diese unnatürliche Stille, die grausame Sanftheit in jeder
ihrer Bewegungen, war bei jedem ihrer Schritte zu erkennen. Es wirkte so, als ob sie geistig einen der härtesten Kämpfe, die man sich vorstellen kann, ausfocht und der Körper von ganz allein auf die Umgebung reagierte.
Angekommen am Ziel, erwartete auch schon einer der drei älteren Herren, die am Vormittag den Toten aus der Taverne abgeholt hatten, den Kult. Mianissa lies sich erklären, wo sie sich umziehen konnte und kam kurz danach auch in feinen Gewändern wieder. Bran erkannte sofort, es war ein klerikales Zeremoniengewand. Ein Kenner könnte erklären, dass das Gewand aus der feinsten und teuersten Seide, die es in ganz Kalimhafen und somit ganz Fâerun zu kaufen gab, gefertigt war. Das Hellblau, was den Grundton hergab, wurde von bronzenen Stickereien umschlossen. Die Stickereien sahen aus, als ob sich kleine Wurzeln zur Brust des Trägers hin ragten und dort ein Gefäß, für einen reißenden Wasserfall bildeten. Der Wasserfall selbst, bestand aus hunderten, in sich verwobenen silbernen Fäden. Das gesamte Gewand war wohl mehrere tausend Goldstücke wert und es war schon fast eine Schande, das es von einem einfachen hölzernen Symbol, welches auch ein Wasserfall darstellte, besudelt wurde. Aber nur Bran wusste, jeder Druide war anders. Für alle Druiden waren Wertsachen zwar zweitranging. Sofern es aber um die Religion ging, so hatte jeder für sich seine eigene Vorstellung, was Wert bedeutete und was nicht und da Mianissa so ein kostbares Zeremoniengewand trug, lag ihr die Sache wirklich am Herzen.
Der Tote lag aufgebart auf einem Scheiter von Holz. Das Holz wurde entzündet und sogleich vollzog Mianissa ihre Zeremonie. Sie ging gegen den Uhrzeigersinn, dann mit dem Uhrzeigersinn und nochmals gegen den Uhrzeigersinn um den Toten herum. Bei dem ersten durchlauf sprach sie Gebete in der Sprache der Sylvan, beim zweiten mal in der Sprache der Wasserelementare und am Ende in der Sprache der Katzen, in Feline. Jede Runde dauerte gute 20 Minuten und so zog sich die ganze Zeremonie hin. Der Zwerg, Bran und die Späherin konnten erkennen, wie den drei Herren das geredet von der Druidin auf den Senkel ging. Sie wollten weg, es handelte sich doch immerhin nur um eine einfache Verbrennung. Aber auch nun war nur Bran nur derjenige, sofern kein anderer religiöse Kenntnisse hatte, wie wichtig dieses Vorhaben für Mianissa war. Es stellte eine der innigsten Verbindungen und Huldigungen dar, die man seinem Gott oder Göttin nur darbieten kann.
Nach dem der Körper des Toten nur noch Asche war, zog sich Mianissa wieder um. Sie fragte, ob sie nun noch mal nach dem komischen Händler schauen sollten oder direkt wieder zum Haus des Gouverneurs gehen. Alle stimmten aber ein, das sie dem Händler einen Besuch abstatteten.
Es schien, das mit jedem Schritt, den die Katzenfrau seit Beendigung der Zeremonie getan hat, nach und nach die Lethargie verschwand und das Lebenslicht heller brannte.
Angekommen bei der Adresse des Händlers, wartete die Gruppe in einer großen Scheune. Mianissa war wieder soweit auf dem Damm, das sie und Bran ein kleinen, zwar ungewollten, aber dennoch kleinen Scherz spielten. Aber es war ja auch nichts anderes zu tun, während sie wartete. Nach guten zwei Stunden kam auch der Händler namens Shu-Yang Fet. Die Druidin fragte, ob er den Gegenstand, den sie als Mönchsgürtel kannte, hatte und ihr
verkaufen würde. Nach ein wenig suchen, fand auch der Händler den besagten Gürtel und verlangte zwanzigtausend Goldstücke. Zwanzigtausend! Niemals ist der Zwanzigtausend wert, sagte Mianissa.
Das feilschen ging hin und her. Auch wenn Amara der Druidin noch zuflüsterte, das sie den Menschen kenne, von dem der Gürtel stammt und die zwanzigtausend Goldstücke ein Schnäppchen wären, so schlug Mianissa den kauf aus. Jurax überlegte nicht zweimal und griff direkt zu.
Zum Ende hin wurde Shu-Yang Fet noch verhört. Da Mianissa herausbekam, das Er Informationen über Henk, den Halunken, der die Zollbrücke im Nordosten der Stadt immer wieder besetzte, hatte, verwandelte Bran den Händler in einen Frosch. Bran wirkte noch den Zauber, das er mit Tieren sprechen konnte und sogleich wurde der Händler befragt. Es kam heraus:
Henk soll zwei Frauen aus dem Hause des Gouverneurs Geschenke gemacht haben
mit den Geschenken kann Henk herausfinden, wann die königlichen Truppen zur Zollbrücke marschierten
im Südwesten der Stadt, westlich des Hafens, lebten die Reichen
die Reichen forderten immer wieder exklusive und bizarre Wünsche, die nur
Shu-Yang Fet bereit stellen konnte
an das exklusivste, was Shu-Yang Fet bisher liefern sollte, kann er sich nicht mehr dran erinnern
er weis nur noch, dass die Auftraggeberin, des exklusivsten Gegenstandes, eine überaus schöne Frau mit faszinierenden Augen war
Nach Shu-Yang Fet verhört war, wurde er wieder entzaubert und die Gruppe verließ die Scheune. Die Nacht war bereits angebrochen und es hörte so langsam auf zu Regnen. Der kräftige Wind war in eine leichte und angenehme Briese umgeschlagen, der angenehme, schon fast Herbstluft mit sich brachte. Die Sterne waren am Himmel zu erkennen und mit viel glück, konnte vielleicht eine der seltenen Sternenschnuppen gesehen werden.
Wieder waren Rufe, das Geschrei von Katzen und der Gesang von volltrunkenen Arbeitern zu hören, aber nichts davon störte. Es schien, als ob der Schrecken und das Grauen, was die Gruppe in der Taverne und der Kanalisation erfahren hatte, nun endgültig von ihren Schultern herabrollte. Wobei allen? Nein, nicht allen. Amara war, so wie Jurax noch sehr gut in Erinnerung hatte, in der Taverne absolut unbehelligt gewesen. Genau so, wie sie es in der Vergangenheit in Barovia, in der Trollfeste oder auch davor schon war. Ja Wanderer, du
würdest dich wirklich im Grabe umdrehen. Selbst dieser Wahnsinn wäre wohl zu viel dich gewesen, dachte sich der Zwerg auf dem Weg zurück zum Hause des Gouverneurs.
Wir schreiben den 12.Eleint 1382 in der Grenzstadt Tai Tung:
Der Cult der Verdammten hat sich getrennt, Amara , Brad und Miamissa erkunden die Örtlichkeiten dieser komischen Festungsähnlichen kleinen Stadt innerhalb der Stadt; während Jorax und Miyu den offiziellen Part beim Gouverneur erledigen. Wobei der Gouverneur etwas ängstlich zurück blickt auf dieses kleine besagte Viertel in seiner Stadt.
Zum Abendbrot sitzen alle zusammen und erzählen sich was sie erlebt haben :
Amara , Brad und Miamissa haben innerhalb des kleinen Festungsviertels herausgefunden, dass die Erbauer wohl Zwerge waren die vor sehr langer Zeit mit Flugschiffen hier halt gemacht haben und sich in dem damals kleinen Örtchen nieder gelassen haben. Da es meistenteils Zwerge waren, wurde das Viertel wie einen Festung konstruiert, ein Oktagon wo von jeder Außenecken nur ein Weg in den Inneren Bereich führt. Der Weg ist ca. 30-40 lang und grade mal 1,50 m breit. Die beiden unteren Etagen sind grundsätzlich auch Stein gemauert und die Fensterläden und Türen aus Schwarzholz gefertigt mit einer Art Schießscharten darin. Über den beiden Etagen aus Stein sind noch 2 weitere die etwas in den Gang hineinragen , diese beiden Etagen sind auch aus Schwarzholz hergestellt. Ist man in der Mitte, eröffnet sich ein weiteres 8-Eck mit einen Durchmesser von ca. 20 – 30 m. Besonderheit ist, das in Höhe der Decke der ersten Etage ein Rundgang mit einer ca. 1m hohen Balustrade den Platz einrahmt. Dieser Rundgang kann über keine Treppe oder Leiter von Platz erreicht werden.
Diese Festung erzielte ihren Zweck als vor langer Zeit das Örtchen von bestialischen Wesen oder vielleicht waren es Dämonen, angegriffen wurden.
Auch erfährt die Gruppe, das von Zeit zu Zeit eine oder mehrere Räuberbanden auf Flugtieren die Stadt angreifen und versuchen Beute zu machen, darum auch die vielen Ballisten auf den Türmen der Wehrmauer.
Eine weitere Information erhalten Sie über die Räuberbande die die Brücke an der Gänze als Ihre Einnahmequelle erfunden hat . Der Anführer soll Hank heißen und egal welche der drei Provinzen Truppen zum einfangen der Räuber schickt, er ist mindestens 1/2 Tag vor Eintreffen der Truppen verschwunden.
Diese Informationen kann der Gouverneur beim Abendessen nur bestätigen .
Auf den Spuren eines Abenteurers, mal anders (Cult of the Damned)
29.Eleasis
Der falsche General war in Ketten gelegt und an eines der von Bran erschaffenen Steingefängnisse gekettet worden.
Auch wenn der General von Dorfbewohnern bewacht wird, so lies Mianissa erklären, das ihr Tigon mit Einbruch der Nacht immer in Sichtweite des Generals sein wird. Bran schickte dazu noch seinen Bären und sodann waren alle zufrieden, bis auf der General selbst.
Am Spätnachmittag machte sich Mianissa daran, die toten Banditen zu durchsuchen. Sie fand mehrere Bein- und Armschienen, wenige Brustplatten und manchmal einen Helm und Panzerhandschuhe. Alle waren von so schlechter Qualität, das sie nur noch eingeschmolzen zu etwas von nutzen waren. Den Lederharnischen, Handschuhe, Schuhe, Hosen und Westen geht es nicht anders. Die Qualität lies auch hier zu wünschen übrig. Dazu fand Sie ca. 150 Goldmünzen und viele Amulette, die oftmals ein Bild von Personen beherbergten.
Sie teilte alles auf verschiedene Haufen auf und lies erklären, dass der Schmied das Metall einschmelzen solle und über die Lederwaren konnten frei verfügt werden. Das Gold bekam die Dorfkasse und die Amulette wurden ebenfalls zum einschmelzen gegeben.
Der Rest der Gruppe kümmerte sich um die Aufräumarbeiten und half, wo Not an Mann war.
30.Eleasis – 01. Eleint
Bran und Mianissa halfen den Bauern unter die Arme, in dem Sie jegliche Saatgut, leider auch das Unkraut per Magie schneller wachsen ließen. Wobei die Bauern mitteilten, dass das Unkraut zwar ärgerlich sei, aber lieber so, als schlecht für den Winter vorbereitet zu sein.
Beide Druiden nahmen sich noch extra Zeit:
Bran flog zu dem Lager der Banditen und half auch dort der Vegetation mit Magie, damit sie sich besser und schneller erholen konnte
Miniassa suchte in der Nähe des Flusses einen Platz, wo die Soldaten aus Taitung ihre Kaserne oder auch nur Baracken errichten konnten. Als sie einen Platz fand, wurde der gesamte Ort per Magie begradigt und ein notdürftiges Fundament errichtet
Soweit die Druiden es mitbekamen, kümmerten sich der Zwerg und die Elfin um das Dorf.
Später erfuhr Bran, das sich mehrere Zweibeiner auf Vierbeinern auf den Weg in Richtung Dorf gemacht haben. Denn während Bran das Banditenlager bzw. umliegende Vegetation begutachtete, hatte er mehreren Tieren erklärt, sie sollen ihm Mitteilen wenn sich im Lager etwas tut.
2.- 03. Eleint
Da die Banditen nicht kaltblütig umgebracht werden sollten, entschloss sich der Cult am Nachmittag des 03. Eleint sich auf den Weg zu machen um die Banditen abzufangen. Ihnen sollte ein Ultimatum gestellt werden: ein fairer Prozess durch den Mayor aus Taitung oder der Tod.
Am Abend schlug der Cult sein Lager auf und wenig später berichtete Amara, dass die Banditen nur ca. eine Stunde entfernt kampierten.
Jurax und Bran führten eine hitzige Diskussion und irgendwann artete dies im Wetttrinken aus. Amara war inzwischen wieder auf die Pirsch gegangen und Mianissa schickte etwas später Ihren Tigon hinterher.
Die Katzenfrau bekam etwas später mit, wie Bran ein paar Wörter nuschelte: Lasch unnn dch de Kase brauben! Wr zerst was klaut, isss … Siegaa! und mit dem letzten Wort hob er seinen Humpen Bier in die Luft und nahm einen tiefen Schluck. Nun säuft der Zwerg schon nicht mehr allein, dafür bin ich mit denen allein … dachte sich Mianissa.
Als sich Bran erhob und stark torkelte um sein Gleichgewicht zu halten, Jurax
währenddessen in den Schaum seines Bieres prustete und sich verschluckte, stand auch die Druidin auf und flog als Fledermaus davon. Mich beklaut ihr nicht. Schlagt euch das aus dem Kopf! piepste die Fledermaus, die jedoch niemand verstand.
Amara sah indes, das 5 Wachen im Lager der Banditen patrouillierten und insgesamt 4 Lagerfeuer aufgestellt hatten. Die Feuer waren an den Rändern des Lagers aufgestellt worden und im Lager selbst schliefen ungefähr 10 Personen.
Die Katzenfrau konnte Amara zwar hören, wie sie durch das Gras schlich, sah sie aber nicht. Nach ca. 10 Minuten suchen gab sie es auf und Flog über das Lager der Banditen um einen besseren Blick zu haben. Dabei konnte sie sehen, wie sich der Mensch und Zwerg auch in Richtung Banditen auf machten.
Bran flog als Spatz nach Links, wobei die Banditen ihr Lager rechts von seiner Person aufgestellt hatten. Wobei, fliegen war übertrieben. Es war ein überaus starkes torkeln während des Fliegens. Jurax schwankte geradeaus und es schien, als ob er den
Alkohol ein wenig besser vertragen würde. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam Bran mit, das er auf dem vollkommen falschen Weg war und verwandelte sich in eine Katze. Das Problem dabei ist nur, die Schnurrhaare küssten sehr unsanft den Erdboden.
Als er sich ein wenig aufgerappelt hatte, schlug er die Richtung von Jurax ein und in großen und mehreren Umwegen, schloss er zu Jurax auf. Gegen Ende verwandelte der Druide das Erdreich unter Jurax zu schlamm und hinderte somit die Bewegung des Mönchs ein wenig. Imhin muschjj isch ja njoch winnen … awer waad muuusch gwinn werdenn? miaute die Katze nach dem Zauber.
Nach dem der sturzbesoffene Druide sein Zauber vollendet hatte, erweckte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Feuer und zu gleich vier lodernde. Vier Feuer, die das vor ihm liegende
Lager umschlossen. Ein weiterer Zauber wurde verbraucht und schon waren die vier Feuer aus. Das Lager schreckte auf, dachte sich wohl nicht all zu viel dabei und schon brannte es wieder. Verpflucht! Warumm brenn dasss scho wida? und sodann ließ Bran gute 130 Liter Wasser über das Feuer niederregnen. Drei waren aus, eins brannte noch. Ohge! Diesma aba rischiiig … und schon wurden alle vier Feuerstellen in ein Steingrab eingeschlossen. Ha! Nu … … … abahh
Mianissa und Amara erlebten alles aus nächster Nähe mit. Amara dachte sich, das einer der zwei Druiden am Werke sei, allerdings verstand Mianissa die vier Steingräber als Zeichen, die Banditen dingfest zu machen.
Sie zauberte zwei Dornenhecken so, das sie zwischen jeweils zwei Steingräbern verlief und sich somit ein fast 90 Grad Winkel bildete. Dann zauberte sie eine Steinmauer, ebenfalls zwischen zwei Steingräber, wobei eines der Gräber bereits in der Hecke verschwunden war und flog dann in den einzigen freien Ausgang. Dort verwandelte sie sich wieder in ihre Hybridgestallt und zauberte, auch wenn sie die Banditen für nicht all zu voll nahm, ein Eisschild der sie beschützte.
Amara, sag den Halunken, sie sollen sich ergeben und der Rechtsprechung stellen oder es wird am nächsten Morgen eine rote Sonne aufgehen. rief die Druidin laut. Das sorgte dafür, dass das Chaos der Banditen aufhörte und sich alle auf die Katzenfrau konzentrierten, aber eine weitere weibliche Stimme unterblieb.
Was Mianissa nicht wusste, in einer der Dornenhecken saß Amara fest und wollte sich nicht preisgeben. Sie wollte sich aber auch nicht bewegen, da die Hecke so dicht war, das wohl jede kleinste Bewegung zu Schnittwunden führen würde. Amara, ich weis das hier in der Nähe seid. Wir müssen nicht unnötiges Blut vergießen rief die Druidin. Aber wie vorher, eine weitere Stimme unterblieb.
Ein wenig später stand Jurax neben Mianissa und fragte Wem sollsch ich ergebn? Root wasn? Mianissa erklärte Jurax was sie übersetzt haben möchte und mit einem starken Lallen übersetzte Jurax ihr dies auch.
Nun wurden ein paar Sätze zwischen dem Zwerg und den Banditen, der Katzenfrau und dem Zwerg und dem kleinen Drachen Therax gewechselt. Therax entschied sich nämlich irgendwann dazu, auch aufzutauchen und seinen Senf dazu zugeben. Nach dem sich allerdings die Banditen dazu entschieden, das Jurax selbst ein Lügner und Dieb sei, umkreisten Sie ihn mit gezogenen Waffen. Whoold ihr wichlichh? und dann nahm Jurax noch einen kräftigen Schluck aus seinem magischen Fässchen. Weitere Minuten später kam auch Bran an getorkelt und gesellte sich neben Jurax.
Mianissa wurde das allerdings auf der einen Seite zu blöd, auf der anderen Seite wurde einer aus ihrer Gruppe direkt vor ihren Augen umzingelt und bedroht. Sie kehrte per Magie die gesamte Gravitation um und rief nur noch Jeder der sich irgendwo festhalten kann, greift danach!
Jurax, Therax, Bran und die Soldaten waren nicht so schnell oder nicht mehr in der Lage sich am Boden festzukrallen und flogen sodann auf gute 24 m Höhe. Alle waren vollkommen perplex und wussten nicht, was hier vor sich ginge. Waffen, Schmuck, andere Wertigkeiten und sonstige Dinge schwebten auf einem unsichtbaren Boden, der sich in 24 m Höhe über dem Erdboden befand. Kein ab oder auf war gestattet, das verbot hier die magische Gravitation. Therax schwebte mit einem flauen und unwohlen Gefühl im Magen zu einem Rand des Gravitationsradius und verbannte einen Teil er Dornenhecke. Nun war Amara für alle zu sehen.
Bran klaute noch einem Soldaten den Ring und zeigte diesen mit einem kindischen Grinsen Jurax. Jurax brummelte nur Ahschlogg, whichlich!
Nach dem das ganzen vorbei war, wurden die Banditen mit in das Dorf genommen. Dort wurden sie in die Steingefägnisse gesperrt und wie alle anderen auch, mit Wasser und Brot versorgt.
4.- 08. Eleint.
Die Tage wurden genutzt, um dem Dorf unter die Arme zu greifen, mit den Gefangenen zu sprechen und auch seit sehr langer Zeit einmal die Beine wieder hoch zu legen. Ein Luxus, der nur sehr selten vorkam.
Am 08. Eleint wiederum traf der Mayor mit seinen 100 Soldaten und Miyu ein.
Der General vergab sofort mehrere Befehle an seine Soldaten und schon war wieder viel Trubel in dem kleinen Dorf.
An der Stelle wo Mianissa den Boden begradigt hatte, fingen die Soldaten sofort an eine
Kaserne zu errichten. Erstmal nur aus Holz, aber vorerst würde es reichen. Ebenfalls wurde direkt mit der Verhandlung begonnen.
der falsche General soll eine Strafe verbüßen, aber über diese muss das Gericht in Taitung entscheiden
ca. 15 Banditen wurden als unbelehrbar eingestuft und mussten somit in einer Strafkompanie in Taitung arbeiten
knappe 20 – 30 Banditen wurde freigestellt, ob sie mit dem Dorf in einer Koexistenz leben und dadurch ihre Strafe verbüßen oder ebenfalls in einem Straflager in Taitung arbeiten wollen. Alle zogen die Koexistenz vor
es gab nur sehr, sehr wenige Freisprachen. Allerdings entschieden sich auch diese für eine Koexistenz
Am Abend fragte Mianissa den Mayor noch, ob es in Taitung große Banden gebe, die
gesucht werden würden. Kleine Diebe, die mal der alten Frau von Nebenan das Brot stehlen, seien ihr egal. Das gehört immerhin zum Kreislauf des Lebens dazu.
Der Mayor erklärte, es gäbe Gerüchte über eine Truppe, die die Brücke auf der Straße der Sieben Trunkenbolde immer wieder mal gewaltsam sperren würde. Wenn die Kaiserlichen Truppen aber eintreffen, ist niemand mehr zu sehen oder zu finden.
09. -11. Eleint
Kurz nach dem die Sonne den Horizont in ein goldgelbes-rotes Farbenspiel verwandelt hatte und der Morgentau sich gerade auf den Pflanzen setzte, packte der Kult seine Sachen zusammen. Nachdem alles zusammen gesucht, eingepackt, aufgegessen und ausgetrunken war, ging es auch schon los.
Immer der Straße der Sieben Trunkenbolde folgend, ging es weiter Richtung Osten, immer der Stadt Taitung entgegen.
12. Eleint
Mianissa entschloss sich, diesen Tag sich als Luftelementar fortzubewegen. Der Tigon der Katze legte sich in den Rücken des Elementars und wurde so kutschiert. Bran ritt auf Nym, seinem Bären. Jurax und Amara flogen beide auf ihren Stahlschwingen, Miyu tat es Ihnen gleich.
Gegen Nachmittag konnten alle die Stadtmauern von Taitung ausmachen. Die Stadtmauern waren gute 15 – 20 Meter hoch. Wie weit es nach Links und Rechts ging, konnte keiner schätzen. Allerdings waren die Ausmaße mit Baldurs Tor zu vergleichen, wahrscheinlich ein wenig kleiner. Das heißt, es wurde grob auf 30.000 – 40.000 tausend Einwohner geschätzt.
Allerdings war zu erkennen, das an der Mauer alle 30 Meter ein weiterer Turm kam. Die Türme selbst waren wohl 30 – 40 Meter hoch und bestanden, wie die gesamte Mauer, die ersten 15 Meter aus Holz. Es schien Schwarz- oder Eisenholz zu sein. Der restliche Teil des Turmes war in mindestens drei Etagen aufgeteilt. Jede Etage war mit Schwarz- oder Eisenholz voneinander getrennt und der Rest des Turms ist gemauert worden. Die Steinquader hatten, für einen Turm, gigantische Ausmaße. Ein Quader schien um 5 x 2 Meter zu haben und wird sicherlich um die 1,5 – 2 Meter stark sein. Ebenfalls war immer in den gleichen Abständen zu erkennen, Turm wie auch Mauer, das es Schießscharten gab.
Die Grundfläche des Turmes war so riesig, das jeweils zwei Große Ballisten platz fanden, die sich auch noch in einem gewissen Winkel verdrehen ließen.
Das Eingangstor, auf dass die Gruppe zuflog, war schon fast paranoid gut gesichert. Es bestand aus insgesamt drei Toren. Die Strecke zwischen den Toren war geschätzt, wie folgt:
Eingang zum Ersten ca. 20 Meter
Erstes zum Zweiten ca. 10 Meter
Zweites zum Dritten ca. 5 Meter
Der Mauerabstand nahm mit jedem Tor ab. So war er am Eingang noch um die 40 Meter breit, war er beim dritten Tor nur noch um die 10 – 15 Meter breit. Das erste Tor selbst schien aus drei einzelnen Toren, das Zweite aus zwei und das Dritte aus einem einzigen Tor zu bestehen.
Jeder musste feststellen, auch wenn alle nicht wirklich das taktische bzw. auch strategische Wissen besaßen, diese Stadt war nicht leicht zu stürmen, geschweige denn zu belagern.
Obwohl Mianissa dies alles sah, so kannte Sie eine Stadt, die um ein vielfaches größer und an manchen Stellen deutlich besser Geschützt war: Kalimhafen. Diese Stadt kann es nicht mit Kalimhafen aufnehmen. Außerdem, im Notfall kann ich mich immer noch zurück ziehen und sodann flog sie als Luftelementar weiter auf das erste Stadttor zu.
Als Sie auf gute 150 – 200 Meter an die Stadtmauer rangekommen war, zielten die Ballisten automatisch auf das Elementar. Es war keine Besatzung zu sehen und ebenfalls kamen aus den Türmen, direkt hinter einer Balista, zwei große Bolzen hervor. Es schien so, als wenn die Ballista geschossen hätte, dass der zusätzliche Bolzen als direkter Nachschub von hinten auf die Ballista gelegt werden könne. Ebenfalls erschienen, wie aus dem Nichts, unzählige Soldaten auf der Stadtmauer. Gut, auch ein bissiges Tier weiß, wann es mit dem zwicken genug ist und damit landete Mianissa auch.
Ca. 100 Meter vor dem ersten Tor verwandelte sie sich ebenfalls in einen Tigon und lief mit ihrem eigenen Tigon in die Menschenmasse.
Alle konnten sehen wie sich eine große Masse an Menschen vor dem ersten Tor in eine breite Schlange aufgestellt hatte. Obwohl es wuselte, gab es kein Chaos oder sonstige Rangeleien. Nachdem die Gruppe gesehen hat, das Mianissa landete und sich als Tigon auf den Weg machte, ritt der Rest der Gruppe ebenfalls. Der Zwerg, die Elfe und der Mensch ritten mit Miyu im Schlepptau direkt an der Menschenschlage vorbei und gelangten somit zum Tor. Keiner der Wartenden empörte sich, was alle aus der Gruppe sehr verwunderte. So waren sie es doch aus Faêrun vollkommen anders gewohnt. Dort wollte jeder immer und sofort an erster Stelle sein, so aber nicht hier.
Die zwei Tigone vielen zwar in der Schlange auf, aber keiner scherte sich so wirklich um sie. Ein paar Kinder kamen an und streichelten sie, aber auch das war nur von kurzer Dauer. Plötzlich ritten drei große Vögel, eine Art Mischung aus Habicht, Taube und Krähe an der Schlange vorbei. Alle Augen folgten diesen Gestalten und Mianissa erkannte sie sofort. Sie scherte aus und folgte nun dem Rest des Kultes.
Angekommen am Tor empfing sie auch ein wachhabender Offizier. Er wollte sie nicht passieren lassen und glaubte ihnen nicht, das sie Generäle wären, die die Königin begleiteten. Er sei über keinen Besuch der Königin informiert und somit kann es auch nicht die Richtige sein. Ein paar Minuten des Diskutieren vergingen, als dann endlich ein Mann eintraf, der sich als Stadthalter ausgab. Er warf sich sofort vor der Gruppe auf die Knie und bat mehrfach und vielmals um Verzeihung. Er würde für die Ungehorsamkeit der Soldaten jede Strafe akzeptieren.
Der Offizier verstand immer noch nicht was los war, selbst nachdem alle andere um sie herum auf die Knie gefallen sind. Selbst die einfachen Bauern und Händler vielen auf die Knie. Mianissa verwandelte sich in ihre Hybridgestallt und schien damit den Offizier mächtig zu erschrecken. Er ging einen halben Schritt zurück und griff sofort zu seinem Schwert. Auch wenn die violett-schwarze stachelbesetzte Ritterrüstung, welche vollkommen aus speziellen Blättern bestand, getragen von einer waschechten Katzenfrau, sicherlich auf den ersten Blick furchteinflößend wirkte, so bedeutete die Katze dem Offizier, er soll sich auch hinknien.
Vielleicht war es das verschmitzte Lächeln der Katze, vielleicht auch das absolut jeder andere als die Gruppe selbst auf die Knie gefallen ist oder irgendein vollkommen anderer Grund, der Offizier schmiss sich regelrecht auf die Knie und rief mehrfach um Vergebung.
Nachdem alles geklärt war, bedeutete der Stadthalter dass die Gruppe ihm folgen möchte. Eine städtische Standarte begleitete den Kult und hielt die Menschenmassen davon ab, den Weg zu blockieren.Als sie das dritte Tor passiert hatten, viel Amara ein Häuserblock auf, der völlig separiert von allen anderen Gebäude stand. Er sah grau, heruntergekommen und sehr eng bebaut aus. Was allerdings am auffälligsten war, die Straßennamen waren in der Handelssprache von Faêrun geschrieben und erst darunter, in kleinen Zeichen auf Shou. Schwarzelfengasse und Lichtelfengasse hießen die zwei Straßen. Amara sprach den Stadthalter darauf an und dieser erklärte sehr hastig, es sei kein Platz für Generäle. Dort traut sich nicht mal die Stadtgarde hin.
Genau in dem Moment dachten sich Amara, Bran und Mianissa wohl das gleiche, Das muss ich mir anschauen und erkunden. Alle drei verließen den Konvoi und mischten sich unter die Menschen. Bran verwandelte sich in eine Katze und sprang auf die Schulter von Mianissa und landete genau zwischen den Schulterstacheln.
Die zwei Druiden, der Tigon im Schlepptau, gingen direkt in die Schwarzelfengasse hinein. Es war düster, so schmal das nur eine Person die Gasse passieren konnte und sie konnten sehen, das die Türen der Häuser die Gasse sofort verschließen konnten. Ebenfalls gab es in den Fugen der Fenster kleine Schiesscharten.
Am Ende der Gasse wartete ein düsterer Markplatz auf die zwei Druiden. Menschen und Zwerge gingen hier ihrem Handwerk nach.
Die Druidin sprach mehrere Menschen an und erntete viel Rassenhass. Auch wenn sie Rassismus aus Kalimhafen gewohnt ist, so ist es immer wieder etwas neues. Nach wenigen Minuten wurde ihr gesagt, wenn sie etwas trinken wolle, müsse sie in die Taverne Zum stinkenden Elfen gehen.
Vor der Taverne saßen zwei Zwerge und tranken bereits Bier. Wie alle hier, unterhielten sich auch die Zwerge in der Handelssprache von Faêrun. Kurz bevor Mianissa die Taverne betreten wollte, sprang Bran herunter und huschte direkt hinter den schweren Ledervorhang. Mianissa schlug den Vorhang beiseite und durfte einen Geruch wahrnehmen, der eine ekelhafte Mischung aus kaltem Rauch, altem Schweiß, erbrochenem und gebratenem Fleisch war. Sie musste ihren Mageninhalt vor der Tür entleeren und erntete dabei Lacher der zwei Zwerge.
So, entweder kommt ihr zwei mit in den Schankraum und wir trinken oder ich schlage euch das Gesicht ein, für euren fehlenden Respekt sprach Mianissa mit ernster Stimme die Zwerge an, nachdem sie mit der Faust so stark auf den Tisch schlug, das einer der Bierhumpen kurz hüpfte.
Einer der Zwerge stand auf, nachdem sie sich kurz angeguckt hatten und schob Mianissa, sehr darauf bedacht keinen Ihrer Rüstungsstacheln zu berühren, in die Taverne und sagte dabei Komm Fred, wir gehen rein.
Amara verfolgte indes die Druiden und sah gerade noch, wie Mianissa von einem Zwerg in die einzige Taverne des Markplatzes geschoben wurde.
General sein oder nicht sein? (Cult of the Damned)
Am Abend des 27. Eleasis suchte ich mir eine ruhige Ecke ein wenig außerhalb von Jurax Lager und betete dort zu Eldath.
Dazu tröpfelte ich ein wenig Wasser aus meinem Wasserschlauch auf die Erde und danke dafür, dass das Wasser leben bringt, die Pflanzen wachsen und die Saat gedeihen lässt. Mein Gebet wurde erhört und zugleich gewährte mir Eldath meinen Wunsch, so das ich meine Zauber auffrischen konnte.
Zurück im Lager angekommen schnitze Bran wieder an seinem Wanderstab, Jurax und Calzifer warfen sich wieder einmal ein paar Wortfetzen an den Kopf und Amara kümmerte sich um Terax. Da die Sonne mittlerweile untergegangen war, kümmerte ich mich darum dass das Lagerfeuer nicht erlosch.
Das Licht der Sterne und des Mondes wurde immer wieder von herüberziehenden Wolken unterbrochen. Allerdings war die Sicht dennoch ausreichend, so das ich stehend die Bogenbrücke und das dahinter liegende erhellte Dorf sehen konnte. Nach nicht all zu langer Zeit begannen wir uns alle auf die Nacht vorzubereiten. Amara, Jurax und Bran wollten jeweils eine Wacht übernehmen, Calzifer und ich meinten nur, wenn irgendwas ist, wir müssten geweckt werden wenn etwas passieren sollte.
28. Eleasis
Die Nacht verlief anscheint ruhig. Zumindest konnte ich durchschlafen und am nächsten Morgen beim Frühstück wurde nichts erzählt, was auf eine Störung der Nacht hindeuten lies. Nachdem wir uns alle gestärkt hatten, sammelten wir unsere sieben Sachen zusammen und gingen in Richtung der Brücke.
Der Fluss war breit und dementsprechend die Brücke lang. Anfangs hielt ich es für ein Trugbild, aber die Brücke bestand tatsächlich aus vielen Bögen. Wobei der Bogen in der Mitte der größte und höchste war. Wahrscheinlich für die Schiffe, die hier den Fluss auf und ab fuhren. Es kam mir fast so vor, als ob ich über eine sehr hüglige Straße gehen würde. Hoch, runter, hoch, runter und dann kam schon wieder der nächste Bogen. Nach guten
300 – 350 Metern hatten wir den Fluss überquert und standen auf der anderen Seite.
Das Dorf war zwar noch ein wenig von uns entfernt, aber wie zu erkennen war, hatte es keine wirkliche Befestigung. Ein paar einfache Türme und ein kleiner Graben reichten anscheint aus. Jurax drehte sich zu Miyu um, hielt sein Generalsabzeichen hoch und fragte ob er es abnehmen dürfe. Die junge Königin wirkte ein wenig verwirrt, nickte nur und stimmte somit zu. Als auch Amara ihr Amulett abgenommen hatte, blickten wir alle Calzifer erwartungsvoll an. Es bedurfte ein wenig Überredungskunst damit auch Calzifer einsah, das es nicht sinnvoll ist, nun als General gekennzeichnet durch das Dorf zu marschieren, während wir auf der Suche von den Dieben sind, die die Händler in der Königsstadt erwähnten.
Ich stieg von Nym ab und sagte der Gruppe, wenn wir uns verlieren, wir treffen uns am Marktplatz wieder. Verwandelte mich in einen Schreckenswolf und verließ die Gruppe zur linken Hand und steuerte, nachdem ich ein wenig über das Feld lief, auf den Graben zu. Nachdem ich den Wachturm zur linken und den anderen zu meiner Rechten beobachtet hatte und mir sicher war, das mich keiner entdeckt hatte, schlich ich mich durch den Graben. Angekommen im Dorf suchte ich mir einen Weg durch die Gassen zum Marktplatz und kam an einer Taverne an. Die Taverne lag direkt an einem großen Platz.
Da von dem Rest der Gruppe niemand zu sehen war, legte ich mich vor die Terrasse der Taverne und seufzte ein klein wenig vor mich hin. Niemand kam mir zu nahe oder entfernte sich groß von mir.
Die Sonne brannte regelrecht und ich ärgerte mich, das ich mir keinen schattigen Platz ausgesucht hatte. Einen kleinen Augenblick später hörte ich aus der Taverne ein klirren und mehrere männliche Stimmen die lachten und irgendwas von sich gaben. Allerdings konnte ich immer noch nicht diese komische Sprache verstehen, die hier alle sprechen. Genau in dem Moment erblickte ich am anderen Ende des Dorfplatzes den Rest der Gruppe.
Als ich wieder zu der Taverne hinter mir schaute, sah ich wie eine junge Schankmaid gerade die Tische abräumte. Sie wollte wieder in die Taverne gehen, wurde jedoch von einem Haufen von schlecht aussehenden, riechenden und sich benehmenden Saufbolden aufgehalten. Es waren insgesamt 9 an der Zahl, die sich in einem Halbkreis um das Mädel stellten und ihr so den Weg in die Taverne versperrten. Alle trugen ein Kurz- bzw. teilweise ein Langschwert bei sich. Aber auch die sahen mehr als nur dürftig aus.
Von der Stimmlage her waren es genau die gleichen, die auch vor wenigen Augenblicken in der Taverne gelacht haben. Irgendwas sagten oder fragten sie und das Mädchen wusste nicht genau, wohin sie treten sollte um den größtmöglichen Abstand zu halten. Plötzlich stolperte sie über ihren langen Rock und fiel einem der Männer in die Arme. Der lachte nur, sagte etwas und warf sie regelrecht in die Arme von einem anderen Mann. Das einzige was ihn von den anderen Männern unterschied, er war muskulöser. Er hielt das Mädchen und betatsche sie an den Beinen, Hintern, Bauch und überall da, wo seine Hände hinkamen.
Auch wenn ich die Sprache nicht konnte, so verstand ich, dass das Mädchen das nicht wollte. Also drängte ich mich durch die Männer hindurch und Biss minimal dem muskulösen Mann in den rechten Arm, so das er das Mädchen los lies und knurrte ihn wütend an.
Der Mann knurrte und brüllte irgendetwas, was ich nicht verstand. Die anderen Männer die mich nun umringt haben, griffen an ihre Schwerter und sahen ein wenig grimmig aus. Nochmals biss ich leicht zu, jedoch wollte der muskulöse Mann nicht loslassen. Ich brüllte den Mann an und das einzige was es bewirkte, er erschreckte sich kurz, fasste sich dann aber wieder. Nun erschallte ein tiefes und lautes brüllen hinter mir. Ein Schreckensbär stand direkt vor der Terrasse und bäumte sich auf. Bran und der Rest war also angekommen.
Dazu kam nun auch ein alter Mann mit einem Gehstock und langem weißen Bart. Er ging auf das junge Mädchen zu, fuchtelte mit dem Stock in der Gegend rum und mal wieder, ich verstand nichts. Können die ihr alle nicht ordentlich sprechen?, fragte ich mich. Plötzlich ging die elfische Späherin, die von allen nur Amara genannt wurde, an mir vorbei und redete ebenfalls die komische Sprache. Es ging anscheint hin und her. Mittlerweile war auch die Wirtin mit auf der Terrasse und schien ebenfalls mit in dem Gespräch verwickelt zu sein.
Da ich nicht wirklich verstand was hier vor sich ging und mir das alles zu bunt wurde, ebenfalls zogen die ganzen Männer nun ihre Schwerter und verengten den Kreis um mich ein wenig, verzauberte ich den muskulösen Mann in ein Eichhörnchen. Soll er sehen wo er bleibt, wenn er nicht hört und nicht mal ordentlich sprechen kann. Das Mädchen und alle um mich herum wirkten überrascht. Der alte Mann schloss das Mädchen in die Arme und schien sie beschützen zu wollen.
Wieder wurden ein paar Sätze gewechselt, die anscheint nur Amara verstand. Danach drehte Amara sich zu Calzifer um und fragte, ob er den Zauber aufheben könne. Calzifer zögerte ein wenig, gestand dann jedoch ein, das er den Zauber bannen kann. Nachdem das Eichhörnchen wieder ein Mann war, sagte Amara nur, Mianissa und Bran, kommt von der Terrasse runter. Wir wollen keinen Ärger machen. Missmutig legte ich mich vor das Mädchen und den alten Mann und als es den Anschein hatte, dass die zwei nicht mehr in Gefahr waren, verschwand ich in einer Seitengasse und verwandelte mich wieder in meine Hybridgestalt. Dann suchte ich mir einen Weg zurück zu der Taverne und gesellte mich als „schaulustige“ dazu.
Nach ein paar Minuten lösten sie sich die unfreiwillige Gesellschaft auf und Amara ging in die Taverne. Jurax, Calzifer und ich folgten ihr. Kurz nach uns kam Bran ebenfalls mit. Wir orderten etwas zu essen und trinken bzw. Jurax und Amra übersetzten. Das Mädchen, der alte Kauz und ein Junge gesellten sich zu uns und wir bekamen heraus, dass der alte Kauz der Onkel des Mädchens war und der Junge unter seiner Obhut stand. Ling hieß das Mädchen, der Junge Wang und beide arbeiteten in der Taverne. Schung, so der Name des alten Mannes, meinte am Ende des Gespräches noch, das wir bei ihm unterkommen könnten. Er muss sich immerhin revanchieren.
Als wir mit dem Essen und Trinken fertig waren, Ling und Wang wieder an die Arbeit gegangen sind und auch Schung die Taverne verlassen hatte, gesellten sich noch ein paar Männer zu uns an den Tisch. Sie fragten, ob wir die Männer des Generals verscheucht hätten und wenn ja, sollten wir es richtig machen. Sonst würden sie immer wieder kommen.
Während des Gesprächs mit den Männern, bei welchem Jurax und Amara wieder übersetzten, bekamen wir folgendes mit:
es gibt einen General der das Dorf vor übergriffen beschützt
für den Schutz verlangt er Schutzgeld
das Schutzgeld wird an jeden Monatsende eingetrieben
vor ca. 10 Jahren wurde der General von einer Standarte des Königs verscheucht und die Übergriffe der Räuber starteten kurz danach
als der Bürgermeister den General wieder engagierte, ließen die Überfälle nach
viele Bürger schienen zwar stramme Abgaben leisten zu müssen, kämen aber über den Winter
manche Bürger müssten deutlich höhere Abgaben leisten und können nur durch die Hilfe des Dorfes den Winter überstehen
Kurz nachdem das Gespräch mit den wenigen Dorfbewohnern begonnen hatte, sagte Bran nur Ich verfolge die Raufbolde und damit verschwand er auch. Nym, seinen Bären lies er zurück.
Als wir fertig waren, lud uns Schung direkt zu sich ein. Es war kein langer Weg zu Schungs Haus, nur schräg über den Dorfplatz.
Dort angekommen erfuhren wir, das Schung einmal so etwas wie ein Bildhauer gewesen war, Ling seine Nichte ist und Wang las er eines Tages auf der Straße auf. Wang möchte einmal ein großer Kampfkunstmeister werden und daraufhin überlegte ich laut, ob nicht in der Königsstadt ein Meister war. Jurax bestätigte dies und sah ein wenig nachdenklich dabei aus. Gleiches falls wurde uns erklärt, das seit ungefähr 3 Jahren jedes Frühjahr und jeden Herbst ein Bote nach Taitung gesandt worden ist, damit die dortige Garnison Wachpersonal schicken solle. Allerdings kam mehrere Wochen, nachdem der Bote losgeschickt worden ist, nur ein Händler mit einer Absage zurück. Zu gleich wurde mitgeteilt, dass die Boten alle in der Garnison bleiben wollten und ebenfalls nicht zurück kamen.
Das Gespräch zog sich hin und gegen späten Nachmittag meinte ich nur, ich werde mich um die Tiere des Dorfes kümmern. Ich ging zu der Taverne, bot der Wirtin 15 Goldstücke an und gab ihr zu verstehen, das ich Gulasch haben möchte. Sie brachte mir einen Topf mit Gulasch, der ungefähr 15 – 20 Liter beinhaltete.
Als ich mich auf den Weg zu der Terrasse machte, schnellte sie mir hinterher und wieder einmal keifte sie irgendwas, was ich nicht verstand. Können die hier nicht mal verständlich reden? brummte ich vor mich hin und ich ging weiter. An der Terrasse angekommen gab ich meinem Tigon, einer schon ausgestorbenen Rasse der Leoparden, den Auftrag niemanden an das Gulasch zu lassen.
Währenddessen ging ich in die Gassen, suchte mir mehrere Steine zusammen und formte sie per Magie zu Schüsseln. Die Schüsseln befüllte ich mit Gulasch und verteilte sie dann in dem ganzen Dorf, damit die Tiere etwas zu fressen haben.
Irgendwann stoß Bran zu mir, half mir bei der Essensausgabe und erklärte auch, was er im Wald gefunden habe. Er habe die Raufbolde verfolgt und kam zu einer verlassenen Ruinenstadt, weit draußen im Wald. Die Häuser waren nur behelfsmäßige Bauten, auch die Palisade war mehr als nur dürftig und die Wachtürme sollten schon fast von alleine einstürzen. Er schätze die Anzahl an Menschen auf 90. Eine große Höhle bzw. Fels grenzte direkt an die Ruinen an. Der vordere Teil war fast komplett mit Gestrüpp zu gewuchert, nur ein ca. 3 x 3 Meter großer Eingang war zu erkennen. Der hintere Teil war vom Wald selbst beansprucht worden. Ebenfalls war ein großer Teil der Bäume in der Stadt niedergeholzt worden und er konnte mehrere Tierkadaver sehen, ohne das zu erkennen war, dass die Tode hätten wirklich sein müssen.
Nachdem wir mit der Essensausgabe fertig waren, gingen wir zurück zu Schung und beratschlagten was wir machen werden. Griffen wir die Ruinen an, begutachteten wir die Ruinen oder warten wir auf den sogenannten General? Letzteres war unsere Entscheidung. Jurax fertigte mit Miyu noch zwei Briefe an. Einer gab er Wang mit den Worten Ein Händler bringt dich in die Königsstadt. Dort gibst du der Palastwache den Brief und diese wird dich zum Kampfmeister bringen. Er wird dich unter seine Fittiche nehmen. Der Zweite Brief ging an Ling und Jurax erklärte, das sie mit Miyu nach Taitung reiten würden um Soldaten aus der Garnison zu holen. Der Brief selbst war ein Befehl an die Garnison, dass das Dorf hier im Wechsel von jeweils 10 Soldaten beschützt werden sollte und das ein kleiner Außenposten errichtet wird.
29. Eleasis
Jurax flog mit Wang auf seiner Stahlschwinge davon und kehrte nach ca. 3 – 4 Stunden ohne den Jungen zurück. Amara half Ling und Miyu bei der Reisevorbereitung und verabschiede die Beiden dann auch. Bran und ich erkundeten das Dorf noch einmal, damit wir etwaige Schwachstellen oder Schutzgebiete für die Bürger finden konnten, sofern es zu einem Kampf kommen sollte.
Als wir alle wieder beisammen waren, holte Jurax ein Tisch mit mehreren Stühlen aus der Taverne und stellte sie auf den Dorfplatz. Die Wirtin kam fauchend auf ihn zu und ein kleines Wortgefecht entbrannte. Allerdings sah Jurax gelangweilt aus. Anscheint war die Wirtin nicht so wortgewandt wie Calzifer.
Gegen frühen Nachmittag kam der selbsternannte Generale mit ca. 50 Mann in das Dorf geritten. Nun kam auch der Bürgermeister und brachte eine Kiste mit dem Schutzgeld, die er sofort vor den General stellte. Amara und Jurax stellten jeweils einen Fuß auf die Kiste und forderten den General auf, sich als General auszuweisen. Immerhin muss jeder General des Kaisers, solange er sich im Kaiserreich Shu-Lung befindet, sich auch als General öffentlich ausweisen. Als dies auf mehrfacher Anfrage nicht geschah, machten sich die 50 Mann kampfbereit. Jurax teilte Bran zwar mit, er solle noch nichts machen, allerdings habe ich vorher von keiner Abmachung etwas mitbekommen.
Ich zauberte eine Dornenhecke, die gute 48m x 48m x 1,5m maß und der Truppe den Fluchtweg abschnitt. Die Truppe sah verwirrt und geschockt zu gleich aus, vor allem da Bran nun doch mehrere Männer in ein Steingefängnis einsperrte. Während ich langsam mit der Einstellung Ihr entkommt mir eh nicht, auf die Männer zu ging, verstärkte ich noch meine natürliche dicke Haut und stellte mich dann vor einen der jungen Raufbolde. Mit dem Kurzspeer und Schild auf dem Rücken, legte ich eine Hand auf die Brust des Burschen und sagte nur zu Amara, wenn die Burschen nicht ihre Waffen niederlegen, so stirbt ihr Freund hier.
Amara sprach irgendwas was in der Sprache, die ich nicht verstand und ich konnte sehen, wie ein zweites Steingefängnis wieder mehrere Männer umschloss. Der Raufbold, den ich gestern zu einem Eichhörnchen verwandelte, lief auf Amara zu und der General auf Jurax. Der Zwerg entwaffnete den General sogleich und warf ihn zu Boden, setzte sich dann so auf ihn, dass der General nur noch in den Sand prusten konnte. Die Elfe stellte sich dem „Eichhörnchen“ in den Weg und drohte ihm sogleich, wenn er nicht gehorche, so werde er wieder ein Eichhörnchen.
Da die Burschen vor mir nicht die Waffen niederlegten, entzog ich per Magie dem Jungen vor mir jegliches Wasser im Körper. Im wahrsten Sinne des Wortes mumifizierte ich ihn und lies nur die Bandagen weg. Seine Freunde sahen geschockt aus, als ein komplett ausgedörrter Mann zu Boden fiel und dann ging ich auf den Nächsten zu. Bran schleuderte einen Blitz in die Masse von Männern und grillte damit gleich 10 – 20 Personen.
Die paar letzten überlebenden versuchten zu fliehen, ebenfalls das Eichhörnchen. Ich schleuderte ihnen eine Salve an Energiezähnen hinterher. Bran zauberte eine Flammenwand, die er so formte, das sie einen Kreis um die noch fliehenden Männer bildete. Als die Flammen verschwanden, konnten wir sehen, alle von ihnen fanden den Flammentod.
Nun lebte nur noch der falsche General, den Jurax noch im Schwitzkasten hielt.
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