Blitz oder Frost, was darf es sein? (Cult of the Damned)Blitz oder Frost, was darf es sein? (Cult of the Damned)

Nach dem Mianissa nun schon ein paar Minuten in die Nacht verschwunden war, schlich sich der Rest der Gruppe vom Fluß weg und überquerte die Straße. Weil die Gruppe einen kleinen Haken geschlagen hatte, konnte sie unbemerkt zu dem kleinen Lager, welches aus insgesamt 6 Leuten bestand.
Einer briet etwas über dem Lagerfeuer, drei spielten Karten und zwei schliefen. Alle hielten Ausschau, ob etwas auffälliges oder auch Mianissa zu sehen war. Es vergingen Zehn, dann Zwanzig und nachher waren es Dreißig Minuten, bis eine kleine Fledermaus auf Brans Schulter landete. Kurz nach der Landung kamen zwei Männer aus dem Dunkeln und begaben sich zum Lager. Jurax übersetzte, das es sich um die Ablösung handelte.

Vielleicht war es zu spät, vielleicht wurden Sie bemerkt, vielleicht war es auch etwas vollkommen anderes. Jedoch wurde die sechsköpfige Wachtruppe von nur zwei Personen abgelöst. Die nun Abgelösten gingen in Richtung Süden in die Nacht hinein. Nur sehr kurz überlegt, war sich der Kult einig und folgte. Es ging über mehrere Pfade, die allerdings nur aus ausgetretenen Gras bestand. Ein Trampelpfad wäre zu viel des Guten gewesen, stellte Amara fest, die sich nur wenige Meter hinter den Männern befand.

So folgte der Kult nochmals mehrere Minuten, bis Sie vor einer Felserhebung halt machten. Hier war nicht nur eine Felserhebung, sondern auch mehrere Ruinen von Holzhäusern, ein alter winziger Pier und mehrere kahle, wie auch junge Bäume. Der Pier stand im trockenen. Ob nun der Fluss nur zurückgetreten, seinen Lauf auf natürliche oder künstliche Weise verändert hatte, konnte keiner genau sagen. Allerdings war das Wasser vom Pier einige Meter entfernt.

Im Felsen war eine Öffnung, die wie ein Zugang zu einer alten Kanalisation aussah. Sie war gerade so groß, das ein Mensch und ein Gnom nebeneinander, wie auch übereinander durchpassen würden. Vorn waren Vier wachen postiert. Zwei standen, zwei saßen. Mianissa gab Bran zu verstehen, das sie in die Kanalisation fliegen würde und nachdem sie dies auch ohne große Beachtung geschafft hatte, folgte der Rest der Gruppe. Amara nutze die Bäume, die Ruinen und die Wand des Felsen geschickt aus und schlich so hinter den Wachen entlang. Bran verwandelte sich in eine Ratte und nutze die Geräusche der Nacht um durch die Beine der Wachen zu flitzen. Der Zwerg schlich und versteckte sich ebenfalls und war nur kurzerhand später in dem Tunnel.

Der Tunnel war stockfinster, keine Lichtquelle und somit konnte die Katzenfrau nichts erkennen. Sie verließ sich vollkommen auf ihr Gehör und den Tastsinn und schlich bis zu einer T-Kreuzung. Links ging es eine Treppe herab, Rechts endete der Gang nach wenigen Metern.

Die Elfe, der Mensch und Zwerg konnten alle im Dunkeln sehen. Alle sahen im schwarz-weißen Spektrum, wobei das beim Zwerg nicht verwunderlich war. Warum jedoch auch Bran und Amara schwarz-weiße Sicht hatten, entzog sich ihrem Wissen. Sie vermuteten nur, das es mit der Rüstung zu tun hatte, die sie von der Königin erhalten hatten.
Bran sah Mianissa und spielte ein paar Albernheiten mit ihr und als Jurax dies mitbekam, nahm er beide hoch. In der einen Hand eine Ratte, in der anderen eine Fledermaus. Die Druidin verwandelte sich nun in einen Worg, da ihr das alles ein wenig zu viel und sie immer noch gereizt war, von dem, was in der Taverne ist.

Nun folgten alle der Treppe nach unten. Gerade aus, rechts, gerade aus und links. So ging es gute 100 – 150 Meter herab, bis die Gruppe in einem weiteren Tunnel angekommen war. Am Ende des Tunnels erwartete Sie ein Riss im Erdreich, der sich gute 3 Meter tief, mehrere Meter hoch und endlos in die Breite erstreckte. Das Gute war, der Riss war mit Holzplanken versehen, somit konnte er belaufen werden.
Nun war eine Entscheidung zu treffen. Folgten Sie dem Riss, entweder nach links oder rechts oder gingen Sie den Tunnel weiter entlang, der sich hinter dem Riss anschloss? Amara schritt zur ihrer Linken und folgte somit dem Riss. Hundert, zweihundert, dreihundert und noch einige hundert Meter weiter, endete der Riss in einer Höhle. Es gingen drei Wege von hier ab. Nach dem Amara nach Spuren suchte, folgte sie einem der Gänge. Sie stieß auf eine weitere Höhle, in der dreißig bis vierzig Personen schliefen. Es schien, als ob es alles Banditen wären. Als der kurze

Bericht, was am Ende des Ganges wartete, überbracht war, schlichen sich Alle durch die Banditen hindurch. Mianissa verursachte zwar, aufgrund ihrer Rüstung aus Blättern, ein klein wenig Rascheln, aber keiner wachte auf. Es wurde zwar gemurmelt, warum der Wald so laut sei, aber keine regte sich ernsthaft.

An der Stirnseite angekommen, nahm der Kult den einzigen Ausgang in einen künstlich erschaffenen, aber nicht gemauerten Tunnel. Wobei Jurax hier feststellte, dass der Stein, der aus der Wand herausgebrochen worden war, für einen zugemauerten Teil der Wand genutzt worden ist, der sich kurz neben dem Tunnel befand.

Der Tunnel ging wieder einige hundert Meter weiter ins Erdreich, wobei sich zwischendrin auch eine Serpentine anschloss. Am Ende der Serpentine war ein weiter, jedoch vertikaler Riss. Der Riss war gerade so breit, das sich eine menschengroße Person seitlich durchzwängen konnte. Bran, nun als Fledermaus, flog hindurch und kam in eine Kaverne. Der Durchmesser betrug ca. zwanzig Meter. Er kam auf einen Vorsprung, der sich ungefähr in der Hälfte der Höhe befinden musste. Unter ihm hörte er eine Frauenstimme, sowie eine von einem Mann. Viel verstand er nicht, aber er verstand, das es um Henk ging. Erkennen konnte er, das ein Mann über einem Alter, an der rechten Wand gefesselt war und die Drow, jene aus der Taverne, zu ihm sprach und ihn Schlug.

Schnell hechtete er den Riss zurück und berichtete, was er gesehen hatte. Nun machten sich alle durch den Riss auf und versteckten sich auf dem Vorsprung. Ein Glück lagen hier genug Steine und Geröll herum, ebenfalls war die Kaverne von großen Stalaktiten und Stalagmiten übersät.

Die Drow schrie den Mann, den Sie immer Henk nannte, an. Es schien, als ob sie immer mehr an Geduld verlor und zu gleich blitzen ihre Hände manchmal. Nur Amara und Jurax konnten wirklich mitverfolgen um was es sich handelte. Es ging darum, das Henk nun endlich ausspucken sollte, was er wusste und ob der Reiter auf dem Panter, einen großen krempigen Hut mit einer weißen Feder besaß. Denn wenn ja, war das sehr schlecht für Henk.

Da Bran wusste, das Mianissa nun wohl vollkommen außer sich sein musste, da das erlebte in der Taverne sie fast vollkommen um den Verstand gebracht hatte, machte er sich auf das schlimmste gefasst. Er blickte immer wieder zu Minanissa und zu der Drow. Beide scheinen verrückt zu sein, dachte er sich. Nur dass diese Verrücktheit nichts gemein hatte. Die Drow war verrückt, Mianissa war eher nicht klar bei Verstand. Rache, Angst, Scham, aber auch der Glaube an etwas schienen in ihr um die Vorherrschaft zu kämpfen.
Es bebte einmal ganz kurz und zart. Alle erkannten, dass die Drow allmählich immer mehr in Rage verfiel und sie immer weitere Blitze ausstieß. Genau in dem Moment blickte Bran, der als Fledermaus an der Decke hing, zu Mianissa, die ebenfalls als Fledermaus sich im Geröll versteckt hatte und hörte nur von ihr, Es geht los. Er wollte sich bereit machen aber

genau just in dem Moment, wo er zu einem Zauber ansetzten wollte, traf ihn ein gigantischer Sturm aus Blitzen. Alle die in der Kaverne waren, wurden von einem Sturm getroffen. Ein Sturm aus Blitzen, die von überall her zu kommen schienen, welche allerdings doch von der Drow ausgingen. Obwohl Bran und Mianissa durch die starke elektrostatische Ladung paralysiert worden sind, bekamen sie noch ihre Zauber durch.
Mianissa lies die Temperatur der Kaverne auf grob minus Fünfzig bis Sechzig Grad fallen. Dadurch bildete sich ein leichter Schneefall, der sich überall ablegte. Das Gestein und gesamte Erdreich war bis zu einer Tiefe von guten hundert Metern zu Permafrost erstarrt. Was jedoch viel schlimmer war, der Kälteschock, der nun alle traf, war fast so schlimm wie der Blitzsturm. Nur durch pures Glück konnten sich Jurax und Amara vor den Blitzen wegducken, ausweichen oder sonst wie standhalten. Auch wenn der Zwerg um Haaresbreite davon gekommen war, so ließ der Kälteschock Amara für mehrere Sekunden nicht atmen und ihre Augenlider begannen zu flackern. Sogleich sackte ihr Körper in sich zusammen und sie war bewustlos. Bran und Mianissa waren nicht so glücklich. Kurz vorher von den Blitzen vollkommen umschlungen, wurden beide nun so stark und so schnell heruntergekühlt, dass das Herz nicht mitkam. Es blieb stehen, erstarrte zu Eis. Das Blut gefror sofort und bildete Eiskristalle, was wiederum das Herz und die wichtigen Adern platzen ließ. Sie waren auf der Stelle tot.

Bran konnte allerdings noch, da alles im gleichen Moment passierte, eine Steinwand um die Drow zaubern. Die Steinwand hielt den Blitzen jedoch nicht lange stand und zerfiel bald.

Jurax musste erstmal seine Gedanken sammeln, kämpfte gegen die Kälte an und bemerkte jetzt, das es mucksmäuschenstill Still war. Jurax blickte herab und sah, alle waren Tod. Auch erst jetzt erkannte er so richtig, das noch viele Banditen unten lagen, alle Tod. Er kroch zu Amara und da ihm nichts besseres einfiel, goss er ihr einen Schluck von scharfen Schnaps in den Mund. Prustend und nach Atem ringend kam die Elfe zu sich. Sie sah, dass der Zwerg einige Fläschchen in den Mund von Mianissa kippte und ihre Kehle massierte. Eigentlich funktioniert das nicht, wenn jemand Tod ist. Ein Heiltrank bringt einen nicht mehr zurück. Aber bitte, lass es funktionieren, wünschte sich Jurax. Er ließ die Hoffnung schon fast fallen, als er einen Puls bei der Druidin spürte und blickte sich sofort nach Bran um. Bran, der genau wie die Druidin wieder in seiner Hybridgestalt war, klebte mit seinen Beinen an der Decke fest. Dem Stromschlag sei dank. Aber seine Beine werden es ihm nicht danken, dachte sich der Zwerg. Er eilte zur Elfe, zog ihr die Schuhe aus und nachdem ein kurzes Wortgefecht um die Schuhe statt fand, sammelte er Bran ein, indem er an der Wand entlang ging. Die Schuhe von Amara sind manchmal hilfreich. Einfach an der Wand lang zu laufen, hat was.

Auch Bran wurden mehrere Fläschchen zu trinken gegeben und nach kurzen warten schlug auch sein Herz wieder in seiner Brust. Beide Druiden waren Tod. Mehr als nur Tod, das Herz bestand für einige Augenblicke nur aus geborstenen Eiskristallen. Dennoch, wie durch ein Wunder, lebten nun beide wieder.
Als alle aus dem Kult sich gesammelt, vor dem Schneefall ein wenig geschützt und für paar Minuten ausgeruht hatten, beratschlagten sie, wie es weiter gehen solle. Die Katzenfrau schlug vor, Henk wieder zu beleben, damit sie an die nötigen Informationen gelangten, die Sie brauchten, um die Banditen dingfest zu machen und die Schwester des Ermordeten aus der Taverne zu finden. Jedoch war die Mehrheit der Gruppe dagegen und Amara betonte, das sie die Informationen nicht benötigen. Denn die Banditen seien nun ohne Anführer und die Schwester, ja was war mit der. War sie wichtig oder unwichtig? So genau konnte Amara das oder wollte sie nicht beurteilen.

Was jedoch klar war, das sie zurück an die Oberfläche mussten. Auf ihrem Weg zurück, sahen sie, das alle Banditen, die sie schlafend umschlichen hatten, abgeschlachtet worden waren. Wobei die Angreifer aus dem Erdinneren kamen, also aus der Richtung des Kultes. Das mussten dann wohl die Drow und ihr Gefolge sein, denn wie es schien, hatten sie die Kaverne sicher verlassen, wie Jurax mitteilte.

An der Oberfläche angekommen, konnte die Gruppe noch ein Portal erkennen. Das Portal stand einige Meter von dem Ausgang entfernt und ließ die Gruppe einen Blick auf ihren Widersacher erhaschen.

Eine alte Brücke, die teilweise eingefallen und links, wie auch rechts, von schwarzen und toten Bäumen gesäumt ist. Am Ende der Brücke thronte eine Burg, die dunkel und imposant, trotz ihrer Schäden, vor einem mächtigen Bergmassiv lag. Das Eingangsportal wurde von zwei großen Orogs bewacht und auf der Brücke drehte sich eine Person in Richtung der Gruppe um. Eine Drow, eine wunderschöne Drow blickte den Kult an. Ihr Kleid bestand aus Leder und lag wie eine zweite Haut auf ihrem Körper. Es war am Rücken, an der Brust und an den Seiten tief eingeschnitten und schien schon fast am Körper zu kleben. Ihre Beine wurden von Schuhen geschützt, die zwischen der Hüfte und den Knien endeten. Der Gürtel hatte eine eisenfarbene Schnalle, die, zumindest für drei aus dem Kult, ein bekanntes Symbol beherbergte. Es war ein großes S. Es war so verschnörkelt und in alter Schrift geschrieben, das es kaum zu erkennen war. Nur die fast verblichenen Farben bildeten den Kontrast, so das es als ein verschnörkeltes S zu lesen war.

Die Drow lächelte, verbeugte sich ehrenvoll und winkte zum abschied.

Das Portal verschwand.

Der, der Tod sein sollte. Strahd. kam Mianissa sofort ins Gedächnis.

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