Darvin… oder Bran

Bran

Mein Name war Bran. Oder ist es immer noch. Mein Name war Darvin. Ist es aber genauso auch immer noch. Ich lebte eine ganze Zeit nun in Yartar und war Teil der Wache. Wenn ich mit meinen täglichen Routinen fertig war, meine Ausrüstung gepflegt und zu Abend gegessen habe, ging ich auch gerne mal in den Tempel. Nicht weil ich streng gläubig war, aber viel anderes hatte ich sonst nicht zu tun und im Tempel kam ich zumindest auch mal auf andere Gedanken. Auch wenn die Götter jetzt noch einmal eine ganz andere Rolle in meinem Leben spielen.

Viel blieb mir auch nicht übrig, da ich mein ganzes Leben vergessen hatte, halbnackt vor den Toren einer unbekannten Stadt aufgewacht bin und der einzige Ort, an dem ich bleiben konnte, die Kaserne war… Nachts lag ich allerdings schon im Bett und fragte mich was mir passiert sein muss. Wie war mein Leben vorher? War ich ein guter Mensch? Hatte ich eine Familie?

Inzwischen kann ich mich aber leider an die Vergangenheit erinnern. Ich kann mich an Schmerz, Wut und Trauer erinnern. Offenbar war ich ein Soldat. Ich zog in viele Kämpfe und beendete noch mehr Leben. An meinen Händen klebt mehr Blut, als gesund für den Verstand eines einzelnen sein kann. Ich erinnere mich wie ich und wenige andere Befehle bekamen und ich diese dann an mehrere weitergab. Wer weiß, vielleicht war ich ja so gut im Töten, dass ich sogar in der Armee oder Kohorte oder wo auch immer ich war, einen Rang inne hatte. Besser macht es das ganze nicht. Aber wenn ich schon erfahre, dass ich ein Mörder war, dann fühlt es sich besser an, dass ich anscheinend eine Position inne hatte, mit der man auch etwas ändern könnte.

Warum ich das will? Ich bin mir selber nicht sicher. Es muss der schlechte Einfluss meiner neuen Gefährten sein, mit denen ich seit mehreren Zehntagen durch diese nebelige Hölle reise. Ich sage nicht, dass sie Heilige sind, aber sie sind Kameraden, auf die man sich verlassen kann. Rhogar ist ein fähiger Kämpfer, dem ich mein Leben anvertrauen würde. Mir wäre es nur lieber, wenn er mir bei dem Glaubensthema mehr zur Seite stehen würde. Ricarda dagegen unterstützt uns vor allem mit ihrer positiven Art und ihr Optimismus und ihre Hingabe hält unser aller Moral hoch. Ich hoffe, dass dieses verfluchte Land das nicht ändert. Vor allem, wenn ich bedenke, dass sie in letzter Zeit schon etwas offener für direkte Anfeindungen wurde…
Nott, oder besser Bellatrix, war mir von Anfang an eine Hilfe. Sie scheint auch ihr Gedächtnis verloren zu haben. Oder zumindest hatte sie es. Dieser Ort scheint uns beiden geholfen zu haben, uns an unsere Vergangenheit zu erinnern. Ob wir es nun wollten oder nicht. Bellatrix scheint sogar noch mehr bekommen zu haben. Während eines Kampfes, wurde sie tödlich verletzt und rührte am Ende des Kampfes schon garnicht mehr. Plötzlich tauchte allerdings eine Elfe hinter uns auf und meinte, dass sie Nott, oder besser Bellatrix wäre und ihr Geist diesen neuen Körper fand. Das ganze wundert mich sehr, aber in diesem Land sollte mich wahrscheinlich gar nichts mehr wundern. Was mich umso mehr wundert, ist dass ein anderes Gefühl, dass ich normalerweise habe, wenn ich Elfen begegne, bei ihr garnicht auftaucht. Die einzige, die dieses „Interesse“ gerade bei mir auslöst, ist Mia…
Achja, da hätte ich fast Mialee vergessen. Es fing an, wie es immer anfängt. Meine Augen wandern ungewollt in ihre Richtung, meine Ohren überhören alles, was nicht von ihr kommt und mein Kopf schmerzt als hätte ich etwas wichtiges vergessen. Sie ist eine außergewöhnliche Frau. Sie kann kämpfen, reden und singen, wie ich es in meinem Leben selten oder vielleicht sogar niemals erleben durfte. Sie beweist Hingabe, Leidenschaft und Mitgefühl für die Armen, Schwachen und auch für ihre Freunde. Welcher Gott auch immer angefangen hat, über mich zu wachen, vergib er mir für was dieser alte Mann nun sagen wird. Ich habe selten eine so schöne und begabte Frau gesehen, wie Mia.
Wenn, dass jetzt alles so klingt, als ob mein „Interesse“ tiefer geht, als eine Verbindung zu Elfen, die ich immer noch nicht verstehe, dann mag das so sein. Ich werde mich nicht für meine Gefühle schämen oder entschuldigen. Ich werde aber auch nichts tun, um diese auszudrücken. Was könnte ich ihr den schon bieten…

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