Ein kurzes Gebet an… wen auch immer (The Resurrected)

Es ist nun etwas länger her, dass ich dazu gekommen bin zu beten. Das letzte Mal, also das letzte richtige Mal, war damals noch in Yartar. Jetzt weiß ich nicht ob ich Tymora damals verärgert habe, oder wer auch immer es sein mag, der sich meiner angenommen hat, aber ich hoffe, dass mich dieses Mal nicht wieder in so ein Land lebender Albträume schickt, wie das letzte Mal.

Ich weiß immer noch nicht, wer du bist, der mich in den letzten paar Wochen unterstützt. Ich weiß noch nicht mal, ob du nicht vielleicht ein Teufel oder ähnliches bist. Aber da du mir geholfen hast, die anderen und vor allem Mia zu beschützen bin ich sehr dankbar. Ich weiß noch nicht mal ob du mitbekommst, was hier vor sich geht und durch was für einen Mist wir uns durchkämpfen mussten. Leider habe ich auch nicht alles mitbekommen, da ich anscheinend ein paar Stunden weggetreten war, aber die Anderen haben es mir erzählt. Die Flucht vor dem Dämon und dem Riesenwurm, der uns fast verschlungen hätte.

Aber genauso wie in den letzten Monaten, habe ich nicht das Gefühl zu viel verpasst zu haben. Kaum bin ich von unserer ersten „ruhigen“ Rast in einer gefühlten Ewigkeit erwacht, da ging es auch schon weiter. Der Pilz scheint mich als sein Sprachrohr verwenden zu wollen und die anderen sind aus gutem Grund sehr skeptisch. Auch wenn ich zugeben muss, dass es sich irgendwie gut anfühlt, zu sehen wie viele Sorgen sich Mia um mich macht. Mit dieser neuen Information, haben wir uns erst einmal die Zeit genommen und mal wieder was ordentliches gegessen. Und auch wenn ich mich nicht selber loben sollte, habe ich noch nie so guten Eintopf gegessen, wie das was ich da zusammengewürfelt habe. Vielleicht macht die Erschöpfung jeden Bissen aber auch leckerer als er eigentlich ist…

Unsere neue Begleiterin, die meint, dass sie Bellatrix‘ Tochter ist, nutzte die Pause und lies mich ein wenig von ihrer verschwundenen Mutter erzählen. Ich habe das Gefühl, dass meine Antworten sie nicht zufrieden gestellt haben, aber selber fragen tut sie auch nicht viel. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Nachdem wir mit Essen und Reden fertig waren, brachen wir dann aber auch auf. Schließlich wollen wir alle schnellstmöglich zurück nach Hause. Und der Pilz, der uns erzählt, dass wir mit etwas infiziert sind, ist eine zusätzliche Motivation. Wir gingen als erstes in das Gebäude vor dem wir gerastet hatten. Dort wurden wir von einem riesigen und dunklen Gang begrüßt, der kaum ein Ende finden wollte. Wir folgten dem Gang bis wir auf eine seltsame Gestalt trafen. Bei genauere Untersuchung stellten wir fest, dass diese Gestalt eine Kreatur war, die wie wir infiziert war. Mit was genau, konnte mir der Pilz noch nicht verraten, aber zu sehen, dass die Infektion diese Kreatur umgebracht hat, hat mir auch schon gereicht.

Wir gingen weiter und kaum waren wir an der ersten Gestalt vorbei, sprang unser anderer Neuzugang, Oskar, auf und machte uns darauf aufmerksam, dass wir von weiteren „Infizierten“ beobachtet wurden. Schreckliche Gestalten, wenn ich bedenke, wie Oskar sie beschrieben hatte. Mehr bekam ich aber auch nicht mit, da die Gestalten für mich nicht sichtbar waren und wir uns schnellstmöglich von ihnen entfernen und nicht herausfinden wollten, ob diese Wesen genauso schrecklich aussahen, wie Oskar sie beschrieben hat.

Als wir dann endlich ein Licht am Ende des Tunnels gesehen haben, rannten wir schon fast dort hin. Das Gebäude öffnete sich und hab uns einen Blick auf eine riesige aber verlassene Stadt frei. Als wir diese durchstreiften fanden wir immer mehr Darstellungen von sogenannten „Couatln“. Ricarda und Aza scheinen zu wissen, was es mit diesen Wesen auf sich hat. Die Anderen und ich nicht. Wir folgten den Götzenbildern, bis sich Ricarda wieder einmal aufmachte ohne uns Bescheid zu geben. Sie rannte in eines der Häuser, bis sie und ein paar Sekunden später wir, auf einen überfluteten Raum mitten in dem Gebäude gestoßen sind.

Als sie schon wieder losrennen wollte packte ich sie am Arm und wollte wissen, was denn nur in sie gefahren sei. Sie sagte mir, dass sie irgendetwas rufen würde und sie spüren würde, dass es das richtige wäre, dem Ruf zu folgen. So gerne ich mich dagegen ausgesprochen hätte, wäre ich ein ziemlicher Heuchler, wenn ich bedenke, was in letzter Zeit alles mit mir spricht. Also lies ich sie gehen und zusammen mit Oskar und Vaneara ist sie nun auf dem Weg um zu finden, was sie angeblich zu sich ruft. Viel kann ich von hier aus nicht erkennen, aber wenn ich eine Bitte an dich, wer auch immer du sein magst, richten darf, dann pass auf sie auf.

Die Studien eines Magiers: Ein Kampf um Hoffnung (Shield of Light)

Ruhig Theo… Du musst deine Gedanken sammeln… Du siehst keine Feinde mehr, was jetzt?
Wir sind hier um den Stein zu finden… aber Tebaun liegt sterbend vor dir… Und wo sind die anderen? Wo ist Arabella? Wieso Arabella? Ich muss mich konzentrieren und kann gerade nur an sie denken… Warum?
Nicht jetzt, ich muss mich konzentrieren… Konzentration… KONZENTRATION!… Was? Wieso werden meine Gedanken so laut und unklar? Was ist hier los? Ist das…

Ich hatte jetzt ein wenig Zeit meine Gedanken zu sammeln und wie mein Meister es mir empfohlen hat, möchte ich diese nun auch in Schriftform festhalten. Es ist schon etwas länger her, dass ich dazu gekommen bin, aber ich möchte die Ruhe nutzen, die wir uns so hart erkämpft haben.

Angefangen hat das Ganze damit, dass wir einen Druiden nicht davon abhalten konnten, einen wahrscheinlich mit heiliger Magie erfüllten Stein zu stehlen, welcher der hiesigen Martikov Familie dazu verhalf, auch in diesem vom Tod verseuchten Land, eine grüne Oase zu schaffen in der sie Wein anbauen und verarbeiten konnten. Konnten ist nun leider der richtige Begriff, da sie nach dem Verlust wenig Hoffnung haben, das Weingut wieder aufbauen können. Tebaun scheint das ganze schwer zu treffen. Verständlich wenn ich bedenke, wie seine Lehren und Worte häufig nach Hoffnung in den dunkelsten Winkeln suchen oder diese zumindest spenden wollen.

Davian Martikov, das Oberhaupt der Familie Martikov, beschloss, dass er und seine Familie nach Vallaki aufbrechen sollten und sich dort erstmal in der Taverne ,in der auch schon wir unterkamen, eine Unterkunft beschaffen sollten. Da sie vor hatten, den schon mit drei der letzten Weinfässern beladenen, Wagen zu nehmen, konnten sie gleich die Versorgung der Taverne mit dem Wein übernehmen und uns eine Last von den Schultern nehmen. In der Zwischenzeit gaben sie uns den Hinweis, dass wenn wir nach dem Stein suchen wollten, wir bei einem Hain der Druiden, welcher eine knappe Tagesreise vom Weingut entfernt liegen sollte, anfangen könnten. Wir entschieden, dass dies für uns der nächste logische Schritt wäre, da wir die Hoffnung noch nicht aufgeben wollten, dem Land eine Quelle der Freude zu erhalten.

Wir reisten noch ein ganzes Stück mit der Familie mit, bis wir zu der Kreuzung kamen, die die Martikovs nach Vallaki und uns zu dem Hain führen sollte. Da der Tag inzwischen schon gut vorangeschritten war, entschieden wir nicht zu viel später auch eine Pause einzulegen. Da wir alle erledigt waren, entschied ich mich diesmal mein Training mit Tebaun nicht fort zu führen, aber ich wollte die Chance nutzen um mit Arabella über das Buch zu sprechen. Wir konnten auch einige Erkenntnisse gewinnen, aber was mich am meisten an unserem Gespräch fasziniert hat, ist was für ein Chaos ich danach in mir verspürte. Noch kann ich nicht zuordnen warum, aber ich bin mir sicher, dass ich auch dieses Geheimnis irgendwann lüften kann.

Die Nacht selber verlief ruhig. Das einzige, was mich nicht ganz losgelassen hat, war der Traum den ich hatte. Ich sah einen Stamm von Menschen, Ureinwohner einer veralteten Zeit. Einer von ihnen schien mich direkt anzusprechen. Er hatte Kriegsbemalung in seinem Gesicht und neben ihm stand ein eigenartig wirkender Speer an einen Stuhl gelehnt. Er meinte, dass ich den Speer nehmen und über das Tal herrschen sollte, wie es mir zustehen würde. Dann wachte ich gebadet in meinem eigenen Schweiß auf und stellte fest, dass die anderen noch schliefen. Ich nutzte dies und beruhigte mich erst einmal… so gut es ging zumindest.

Am nächsten Tag brachen wir recht früh auf und Der Weg zum Hain verlief relativ ruhig. Das erste interessante Vorkommnis traf uns als wir am Hain ankamen. Dort wartete schon ein Reiter in voller Rüstung und starte in den Nebel, welcher hier näher war, als sonst irgendwo in diesem Land. Es stellte sich heraus, dass dieser Reiter niemand anderes als Graf Stradh von Zarovich war. Der Herrscher, der Fluch und der Teufel dieses Landes. Wenn man den Geschichten glaubt. Er verriet uns, dass er ab und an mal an diesen Ort einkehrt, da es dunkle Kräfte gibt, die ihn seine alte Heimat in den Gezeiten des Nebels erblicken lassen. Seine Nostalgie schwand kurz nach seinen Worten und er verabschiedete sich von uns, aber nicht bevor er uns davon erzählte, dass Maduin ihm anscheinend seine Unterstützung angeboten hatte. Wir wussten noch nicht wirklich, was wir mit dieser Information anfangen sollten, aber dafür hatten wir auch nicht wirklich Zeit. In der Entfernung hörten wir nämlich schon das nächste, was unsere Aufmerksamkeit auf uns zog. Gesang…

Keiner von uns konnte diesen allerdings genießen und wir fühlten uns eher, als würde der Gesang ein negatives Vorzeichen sein. Tebaun formulierte sofort den Plan, dass wir uns aufteilen sollten, den Hügel erklimmen und von beiden Seiten des Gipfels den Ursprung des Gesanges erkunden sollten. Dabei sahen wir, dass über dem Gipfel eine kleine Gewitterwolke ruhte und sich immer wieder auf einen Kreis von Steinen entlud, welcher die Spitze des Hügels wie eine Festung umgab. Wir rannten und rutschten teilweise die Seiten des Hügels entlang, bis wir auf die Verursacher der Unwohlsein erweckenden Töne trafen. Es waren Druiden. Wir näherten uns ihnen und kaum traten wir in ihre direkte Nähe, wurden wir wieder einmal von Strauch-, Nadel-, und Rankenplagen angegriffen.

Wir erwehrten uns der Plagen und so kam es zu einem Kampf. Die Druiden, die immer noch in ihr unheimliches Ritual vertieft waren, konnte Arabella mit einem Feuerball ausschalten. Und die Plagen waren für die Drachengeborenen, Tebaun und mich kein zu großes Problem. Doch als Hara den Steinring auf der Spitze des Hügels durchquerte, sprangen auf einmal viele Menschen, die genauso aussahen, wie der eine in meinem Traum aus dem Boden hervor und griffen uns auch an. Für jeden von uns kamen zwei von denen und wie ich unangenehmer Weise feststellen muss, waren diese nicht ungebildet in der Kunst des Kampfes. Zwar boten sie sich ständig Blößen und machten unsere Angriffe dadurch einfacher, aber sie baten uns diese auch nur, damit sie sich voll darauf konzentrieren konnten uns mit ihren Äxten anzugreifen und uns kaum Spielraum zu lassen. So gelang es ihnen bei jedem von uns einen Schlag nach dem anderen zu landen. Selbst mich haben sie mehrfach getroffen, was mich körperlich und geistig sehr mitnahm. Es machte sich langsam Verzweiflung in mir breit, als ich sah, dass erst mehrere der Drachengeborenen und dann auch noch Tebaun zu Boden ging. Irgendetwas in mir konnte in diesem Moment nicht mehr inne halten und mit letzter Kraft stürzte ich mich wieder in den Kampf und hingegen Tebauns Bitte war es mir egal, dass ich diese WILDEN… dass ich unsere Kontrahenten nicht nur kampfunfähig machte, sondern ihnen ihr Leben nahm. Anscheinend, war dies aber kein so großer Fehler, wie ich es nun im Nachhinein einschätzen würde und mit dieser durch… Ich weiß leider noch nicht, wie ich dieses Gefühl bezeichnen soll… aber durch die neu gewonnene Kraft konnten wir schließlich auch diesen Gegner bezwingen. Nach dem Kampf kamen wir zusammen und kümmerten uns um unsere Kameraden… zumindest um die, die wir noch retten konnten.

…ZORN!

Das Tagebuch eines Soldaten: Schmerzhafte Abstiege und Abschiede (Raven Guard)

Das Tagebuch eines Soldaten: Schmerzhafte Abstiege und Abschiede (Raven Guard)

„Das wird jetzt eine längere Geschichte. Wenn ich bedenke, wie viel Mist heute passiert ist, weiß ich gar nicht, ob ich überhaupt die Hingabe dafür habe meine Aufzeichnungen zu ergänzen. Aber ich habe es versprochen und wenn ich einmal angefangen habe, wird es vielleicht auch einfacher die Gedanken zu sortieren. Aber wo fangen wir an?“

Im ersten Moment nach dem Kampf dachte ich: „Endlich! Endlich sind diese Biester alle weg und wir haben etwas Zeit uns auszuruhen.“ Jedoch lies mich der Gedanke nicht los, dass Bee ihren Meister verbrannt hat. „Natürlich bin ich einer der letzten, die sich da einmischen sollten, aber was soll ich jetzt tun? Wenn alles verbrannt ist, was soll ich dann als Erinnerungsstück aufbewahren? Bee hat immer noch den Bogen ihres Meisters. Aber einfach wegnehmen, kann ich ihr den auch nicht.“ Ich beschloss, dass ich noch Zeit hatte, dafür eine Antwort zu finden und wollte mich gerade zu den anderen begeben um mich auszuruhen, als wir etwas hörten.

Wir hörten eine leise Stimme zwischen der Stille der Leichen, die den obersten Punkt des „Feuerfingers“ bedeckte. Nim ging sofort in die Richtung der Stimme und fand eine Frau unter den Leichen, die im Gegensatz zum Großteil der vor uns Angekommenen, noch lebte. Schnell half er ihr auf die Beine und wir brachten sie in den Turm. Sie sah immer noch schwer verletzt aus, also gab ich ihr, was mein ausgezehrter Körper noch an Heilmagie befähigen konnte und so konnten wir sie gemeinsam stabilisieren.

Nachdem klar war, dass sie durchkommen würde, fingen wir an Fragen zu stellen. Da sie ein Teil einer vorherigen Expedition gewesen sein muss, dachte ich, dass sie Informationen für uns haben musste, aber anstatt mit Informationen begegnete sei uns erst einmal mit einer genauso schrägen und für manche provozierende Art, wie Cathari damals. Sie ging sogar soweit, dass Romero wieder einen seiner kleinen Ausraster bekam. Aber anstatt Romeros Art hinzunehmen, nutzte sie Magie und bewegte Romero vom Turm zu springen.
Nachdem ich mir sicher war, dass Romero unten sicher ankommen würde, musste ich meiner Bewunderung einer solchen Magie einfach Ausdruck verleihen und bat sie sogar darum mir diesen Trick beizubringen. Beibringen wollte sie mir diesen Trick zwar nicht, aber unterhalten konnten wir uns trotzdem. Dabei stellten wir fest, dass unser Neuankömmling Nokah heißt und genauso wie Cathari die Magie über „arkane Studien“ erlernt hat. Langsam befürchte ich, dass alle die so an Magie gekommen sind, einen an der Klatsche haben.

Ich lies Nokah dann erstmal alles erzählen, was sie uns berichten konnte. Dadurch konnte ich mich auch ein paar Minuten ausruhen, bis mir einfiel, dass wir ja nicht zum Spaß hier sind. Ich überlegte, wie wir aus unserer Situation noch das beste machen könnten und mir viel auf, dass wir wahrscheinlich keinen so guten Überblick in nächster Zeit haben werden, wie jetzt auf dem Turm. Ich weckte den schon halb eingeschlafenen Musharib auf und mit seiner Erfahrung als Wildnisführer, konnte er unentdeckte Punkte im Dschungel ausmachen und unsere noch recht grobe Karte ergänzen.
Als wir zurück zur Gruppe gingen, fiel mir außerdem auf, dass wir die Kisten im Turm noch gar nicht untersucht hatten. Ich öffnete, die die noch verwertbar aussahen und durfte mit Erschrecken feststellen, dass diese fliegenden Riesenechsen hier anscheinend die Ausrüstung der hier am Turm verstorbenen aufbewahrten. Außer alten Lumpen konnten wir nicht viel finden. Das einzig interessante waren ein paar Edelsteine, das zurückgebliebene Geld, welches ich unter uns aufteilte und eine hölzerne Tiermaske, von der ich glaube, dass die Wildnisführerin, die wir nicht angeheuert hatten, sie sucht.

Nach diesem mageren Trost, der uns mehrere Freunde gekostet aber kein Stück näher an das Ende unserer Reise geführt hat, begannen wir mit dem Abstieg. Die meisten konnten sich während der Rast erholen, aber Bee scheint das Ganze doch noch sehr mit zu nehmen. Dennoch kamen wir ohne weitere Unfälle am Fuß des Turmes an. Allerdings fehlte Romero. Wir dachten er würde hier unten warten, aber er war nirgends zu finden. Rhovan, unser anderes neues Gruppenmitglied bot gleich seine Hilfe an und begann nach Romero zu suchen. Wir anderen fanden in der Zwischenzeit das Grab in dem Romero Fitz beerdigt hat. Bee ging es sehr nahe. Verständlicher Weise, wenn ich bedenke, wie sie ihn immer angeschaut hat… Thia, ich hoffe es geht dir gut.

Die meisten von uns gingen zum Grab um Fitz die letzte Ehre zu erweisen. Inete stellte sich sogar dazu und in ihrer Stellung als Priesterin, sprach sie ein Gebet. Wir lauschten alle und versuchten das mit Fitz Erlebte, die Trauer über seinen Tod überschatten zu lassen. Allerdings wurde unsere Konzentration von einem rückkehrenden Romero gestört, der es für das beste hielt genau jetzt einen Aufstand bezüglich Nokahs Magie zu machen. Natürlich hatte er Recht, dass sie nicht einfach Magie nutzen sollte um Leute von Klippen zu jagen, aber ich musste ihm erst klar machen, dass dies nicht der richtige Ort und Zeitpunkt für diese Standpauke war. Da aber weder Nokah noch er Einsicht für ihre Fehltritte zeigten, kam es dazu dass er sie zum Duell forderte. Ich konnte nicht mehr viel dagegen sagen, als sie dem Kampf zusagte, aber ich konnte die beiden zumindest überzeugen damit bis später zu warten.

Die Göttin Mielikki

So gingen wir dann, mit angespannter Stimmung, weiter. Die geringe Motivation, die aufgebracht werden konnte, galt dem nächsten Schritt und hoffentlich irgendwann unserem Ziel. Vielleicht fanden manche auch Motivation darin einfach vom Feuerfinger zu verschwinden. Während der Reise hörte Romero etwas und genau, wie wir ihn kennen, stürzte er sich sofort in die Richtung des Geräusches. Ich bat Rhovan, der das Geräusch auch vernommen hatte, ihn zu begleiten und aufzupassen. Dies befolgte er sofort und seit langem fühlte ich mal wieder, wie gut es tut, wenn jemand auf einen ordentlichen Befehl hört anstatt ein Theater daraus zu machen.
Beide kamen, nach kurzer Zeit, unverletzt wieder. Romero berichtete, dass sie auf Anhänger einer Göttin namens Mielikki getroffen sind. Diese wollten uns nichts böses, gaben Romero ein paar Tipps und machten sich dann auch wieder auf den Weg. Warum sie da waren, scheinen sie Romero nicht erzählt zu haben. Oder er hat vergessen zu fragen. Beides halte ich für sehr realistisch.

Wir setzten unsere Reise fort. Und langsam kamen wir wieder in den Trott, der schon den Großteil unserer Reise bestimmt hatte. Bee führte uns sicher am Fluss entlang, bis sie eine sichere Stelle fand, an der wir unser Lager aufbauen wollten. Romero machte sich besonders eifrig an den Aufbau seines Zeltes. Er hatte ja noch eine Verabredung mit der Neuankömmling in unserer Gruppe. Mir wäre es nur lieber gewesen, wenn es um ein Abendessen gegangen wäre, als um ein Duell. Aber natürlich lies sich das Ganze nicht vermeiden und damit das Ganze zumindest bei einem Duell um die Ehre bleibt, bin ich dabei geblieben. Als ich dabei war ihnen klar zu machen, dass es hier nicht um Leben oder Tod gehen würde, wurden wir unterbrochen.

Es hörte sich an, als ob mehrere Leute durch den Dschungel wandern würden. Bewaffnet und gerüstet. Als uns klar wurde, dass diese Geräusche sich auf unser Lager zubewegten, entschlossen wir den Kampf auf später zu verschieben und sprinteten auf in Richtung der anderen. Wir waren anscheinend schneller, als was sich auch immer auf uns zu bewegte. Dann kamen wir im Lager an, wo sich die meisten schon auf einen Kampf vorbereiteten. Wir nahmen unsere Positionen ein und warteten auf den Verursacher der Geräusche. Und wie erwartet kamen mehrere „Leute“ aus dem Gebüsch. Oder besser ein Mann und etwas von dem ich mir jetzt noch nicht sicher bin, was es ist.

„So, das sollte für heute reichen. Den Rest schreibe ich, wenn wir mal wieder zur Ruhe kommen… Eine Lösung für die Sache mit Manfred und den Raben muss ich aber bald finden.“

Theophrastus „Theo“ Bombastus

Theophrastus Bombastus, manchmal auch Paracelsus von seinem Meister genannt, war schon immer etwas mehr an den praktischen als den theoretischen Praktiken des Arkanen interessiert. Sein Meister, dessen Geduld über die Jahrzehnte immer weiter wuchs, konnte dies mehr oder minder akzeptieren. Schließlich ist es auch schon viel länger her, dass dieser Besuch oder gar einen Begleiter während seiner täglichen Pflichten an seiner Seite wusste.

Theophrastus bekam die doch langsam brauende Ungeduld seines Meisters jedoch ab und an mit. Dann wollte er diesem auch seine Ruhe lassen und versteckte sich in den hintersten Winkeln des Tempels. Manchmal in den engen Ecken der aus dem Berg gehauenen Hallen und manchmal weit oben auf den Regalen endloser Bücher. Ironischer Weise waren seine Studien genau in diesen Zeiten am effektivsten. Selbst der aufgeweckte Junge wollte anscheinend nie den Zorn seines vermeintlichen Ziehvaters auf sich ziehen und wollte diesen eher beeindrucken.

Und nach langen Nächten, die zu ganzen Tagen dann zu Wochen und schließlich zu Jahren wurden führte dieses Versteckspiel zu einem Verstand, der manchen Gelehrten außerhalb des Nebels gleich kommen kann. Viele Falten auf dem normalerweise detaillosen Gesicht seines Meister entstanden durch diese Aktionen auch, aber anscheinend war das auch alles. Vielleicht ist sein Meister doch nicht so streng, wie er es immer meinte…

Die Studien eines Magiers: Schicksal auf Abwegen (Shield of Light)

Schicksal auf Abwegen

Normalerweise würde ich damit warten, meine Aufzeichnungen zu ergänzen und meine Gedanken zu sortieren. Aber ich habe das Gefühl, dass heute noch einiges geschehen wird bevor ich dann wichtige Details vergesse, habe ich mir gedacht schon einmal mit der Niederschrift zu beginnen. Außerdem erhoffe ich mir etwas Klarheit durch die Rekapitulation, des bisher Geschehenen. Falls ihr, mein Meister, diese Zeilen jemals lesen solltet, möchte ich nur kurz festhalten, dass nicht einmal eure Lehren über die verschiedenen Existenzebenen so verwirrend war, wie die Erkenntnisse, die ich durch meine neuen Freunde gewinne. Aber ich schweife schon wieder ab und ihr habt mir beigebracht, dass es wichtig ist sich auf die wichtigen Punkte zu konzentrieren.

Der Tag fing heute schon sehr außergewöhnlich an. Ich hatte mir eigentlich versprochen, dass unsere kleine Zweckgemeinschaft durch meinen neuen Zauber zu einer Möglichkeit gelangt war, sich komplett von den Gefahren dieses Landes abzuschotten und in Ruhe zumindest die Nächte zur Erholung nutzen kann. Damit scheinen Kräfte in diesem Land oder gar das Land selbst nicht Einverstanden zu sein. Als wir erwachten, warteten nämlich schon ein gutes Dutzend Wölfe auf uns. Die Canis Lupus, die uns dank der arkanen Effekte meines neu erlernten Zaubers nicht hätten wittern können, nahmen uns und jede einzelne unserer Bewegungen dennoch wahr. Wir bereiteten uns schon auf eine Auseinandersetzung vor und als sich meine Magie auflöste, dachten wir, dass sie sich auch sofort auf uns stürzen würden. Allerdings blieb der Angriff aus und die Tiere zogen sich genauso unverhofft, wie sie auftauchten, wieder in den Wald zurück.

Sehr erstaunt, aber mindestens genauso erleichtert, traten wir nun unseren weiteren Weg auf der Suche nach dem Weingut an. Glücklicherweise, hörten wir nach einigen Minuten auch schon ein uns bekanntes Geräusch. Es war Maduin, der mit seinem außergewöhnlichen Gefährt hinter uns auf der Straße fuhr. Als wir dann aufeinander trafen, war die Freude mancher, allerdings auch die nicht so positiven Gefühle anderer, klar spürbar. Maduin selber schien aber nur Verwunderung hervorbringen zu können. Durch eine unglückliche aber auch höchst interessante Kombination von Ereignissen, wusste er nämlich noch nicht, dass Yggdra zurückgekehrt war. Seine Freude wurde durch seine Unwissenheit allerdings nicht gebremst und so rannte er zu Yggdra und umarmte ihn, wie einen Freund, den er jahrelang nicht sehen durfte.

Die Studien eines Magiers
Vater Lucian

Nach der kurzen Begrüßung und einer kleinen Uneinigkeit, mit was für Mitteln des Transportes wir unseren Weg nun gemeinsam fortsetzen wollten, berichtete uns Maduin nun auch von einer persönlichen Queste. Er hatte es sich selber auferlegt, der nächste Heilige dieses Landes zu werden und möchte daher eine Pilgereise unternehmen. Anscheinend hat er in Vallaki auch schon mit Vater Lucian darüber gesprochen, aber dieser konnte ihm nicht die gewünschte Richtung weisen. Allerdings wies er ihm die Richtung nach Krezk, in welcher ein Kollege des Vaters leben soll, welcher anscheinend in der Lage ist, ihn zu leiten. Er erhielt auch einen Brief von Vater Lucian, den er an genau diesen Kollegen überreichen soll. Natürlich bot der Großteil unserer Gruppe ihm unsere Hilfe an, aber diese schien er erst einmal kategorisch abzulehnen. Er will diese Aufgabe unbedingt eigenhändig erledigen und das machte er uns nach mehreren Minuten eines leicht gereizten Gespräches klar. Da unser Weg, den größten Teil der Reise, allerdings der Gleiche ist, stimmte er zu uns bis zu der entscheidenden Kreuzung weiterhin zu begleiten. Was sich später auch als gut durchdacht herausstellen sollte.

Aber als erstes führte uns unser Weg an eine andere Kreuzung. Schnell bemerkte Hara, dass der Wegweiser, welcher Reisende leiten sollte, in Mitleidenschaft gezogen wurde. Unser erster Gedanke war natürlich, dass er durch einen Sturm umgerissen wurde, aber das Fehlen einer Bruchstelle, brachte auf einmal andere Gedanken an’s Tageslicht. Da allerdings nichts zu finden war, dass uns gefährlich hätte werden können, entschieden wir uns den Wegweiser wieder aufzustellen und uns den neu gefundenen Spuren, die nach dem Wegweiser aus der Richtung eines Ortes namens Berez kamen, widmen konnten. Hara und ihre Begleiter kamen uns auch hierbei sehr zur Hilfe, da sie schnell erkennen konnten, dass die Spuren des Humanoiden und der… drei Gehstöcke. Wir wissen auch noch nicht genau, was es damit auf sich hat. Aber das ist auch nicht wichtig. Vor allem, da wir die Spur nach einem Marsch durch das Dickicht nach gut einer Stunde am Fluss verloren haben, den wir am Vormittag erst überquert haben. Wir fühlten unsere Wasservorräte noch einmal auf, ruhten ein paar Minuten und kehrten dann erschöpfter aber nicht weiser zum Ursprung unseres kleines Umweges zurück.

Leider sollte sich herausstellen, dass es mit unseren Anstrengungen an diesem schönen, barovianischen Tag noch nicht vorbei sein sollte. Allerdings habe ich schon eines über meine Begleiter gelernt: Sie können genauso stur sein, wie ich. Zumindest was ihr Durchsetzungsvermögen betrifft, die Schlechtigkeiten und Herausforderungen, die uns Barovia entgegenwirft, nicht nur hinzunehmen, sondern sich ihnen auch zu stellen und sie zu überwinden. Vielleicht ist es auch genau diese Eigenschaft, warum ich mich ihnen so ungewohnt verbunden fühle. Nicht jedem gleich und ich bin offen darüber, dass es auch mehr Fragen in mir aufwirft, als die es beantwortet. Aber ich bin mir sicher, dass wenn ich länger mit meinen neuen Freunden unterwegs bin, Tebaun mir mehr von seinen Traditionen zeigt, Hara mich weiterhin dabei unterstützt zu verstehen, wie mein Handeln die Leute beeinflusst, Maduin mich mit seiner Hingabe weiter insprieren sollte und Arabella mir das Verständnis schenkt, dieses Buch und die Hausarbeit, die mein Meister mir mit diesem auferlegt hat, endlich zu verstehen, dann werden meine Studien davon nur bereichert werden.

Und mit Ihnen zu Reisen, hilft mir eindeutig auch am Leben zu bleiben. Auch das stellte sich wieder schnell heraus, als wir in den nächsten Hinterhalt gerieten. Diesmal waren es drei der Schreckenswölfe, die angeführt von einer vermeintlichen spirituellen Führerin von wahrscheinlich natürlich basierter Magie, uns auf der Straße zum Weingut überfielen. Schnell wurde uns klar, das die Druidin, wie sie auf anderen Ebenen genannt werden würde, die größte Gefahr darstellte. Besonders, da sie die Hälfte unserer Gruppe mit einem Zauber der uns mit Ranken am Boden festsetzte, traf und unsere Kampfkraft damit drastisch verminderte. Zum Glück scheinen uns die Gegner, auf die wir treffen, immer wieder zu unterschätzen. Wegen dieses Fehlers und dem inzwischen doch langsam heranreifenden Geschick unserer Gruppe sich im Kampf zu unterstützen, konnten wir auch dieses Hindernis überwinden. Die Druidin floh und die Wölfe wurden alle besiegt. Weiterhin konnte ich meine praktischen Übungen ausbauen und habe Bekeas Nützlichkeit auch im Kampf beweisen können. Die Verbindung mit ihr ist stabil und unsere Verständigung funktioniert besser, als ich es bei meinem ersten Vertrauten erwartet hätte. Aber ich weiche vom Thema ab…

„So, das sollte erst einmal reichen. Die anderen wollen auch weiter und ich will sie ungern warten lassen. Ach, was erzähle ich da. Ich will nicht warten. Wen wir so weiter machen, kann ich mir noch nicht mal vorstellen, wie schnell meine Forschungen nur noch weitere Fortschritte machen sollen. Wer weiß, vielleicht hat Arabella ja heute Abend Zeit mir das Buch und seine tieferen Bedeutungen zu erklären…

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