Das Geheimnis des Hug Sturmbrechers (1/3) (The Outbreaks)
Die gefundenen Aufzeichnungen von Totes Pferd und Grumpf, in der Kanalisation von Mintarn, bringen endlich Licht ins Dunkle. Endlich ergeben die Dinge wie sie passieren und was sich dahinter verbirgt auch Sinn. Wenn man den Aufzeichnungen glauben schenken darf, steckt hinter dem Ganzen ein perfider Plan, eines scheinbar verrücktgewordenen Alten, dessen Macht sich weit über die Grenzen von Mintarn zu erstrecken scheint. Die Antwort auf alle offenen Fragen könnte der alte Seebär Hug sein, oder besser gesagt sein Geheimnis. Doch wo steckt er?
Ein müder Krieger…
Er wollte nur noch ins Bett! Cain hatte ihnen die Dokumente vorgelesen und war dabei sichtlich aufgeregt. Ihn dürfte der Inhalt absolut nicht kalt lassen, aber Grumpf ging das alles grad am Allerwertesten vorbei. Ja, es ging um seinen Freund, wahrscheinlich sogar um die meisten seiner Freunde und auch um die die er weniger leiden konnte. Irgendwie schien die Geschichte Alle hier zu betreffen, stand er ja sogar selbst in roten Lettern in diesem komischen Buch. Doch er war nun seit über 2 Tagen wach und deshalb würde er erstmal eine Runde schlafen gehen.
Ein Krug Wasser riss ihn aus der sanften Umarmung des Schlafes. Gefühlt war er gerade erst eingeschlafen. Er spürte Wut in sich hochsteigen, doch als er langsam ein Auge öffnete und in das Gesicht des unsicher wirkenden Thoringal blickte, schwang diese Wut plötzlich in Heiterkeit um. Er wusste nicht wieso, doch der Anblick des bärtigen Zwergen, der mit beiden Händen den Wasserkrug umklammerte brachte ihn zum schmuntzeln. Neben ihm standen Cain, Totes Pferd und ein Kaputzenträger, denn er bis dato noch nicht hier gesehen hatte, der sich aber sogleich als Anskaviat, von Cain angeheuert, vorstellte. Sie hatten beschlossen den Hinweisen wie sie eindeutig aus den Dokumenten hervorgingen zu folgen und als erstes Frau Weber aufzusuchen. Um nicht zuviel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und vorallem weil Grumpf so gut es geht versuchte der Sonne auszuweichen, benutzten sie die unterirdischen Gänge um ins Hafenviertel zu gelangen, wo sie nicht unweit des Moradin Tempels wieder an die Oberfläche kamen. Thoringal konnte seine Verwunderung, solch filigrane Zwergenarbeit wie sie das Bauwerk und die etlichen Statuen innehatten, hier auf der Insel zu finden, kaum unterdrücken und während er noch über das handwerkliche Geschick der Exilzwerge staunte, staunte der Rest über eine Unterhaltung zwischen dem Tempelvorsteher und ein paar Zwergen die sie zufällig mitbekamen. Anscheinend waren sie nicht die einzigen, die etwas von den seltsamen Vorfällen auf der Insel mitbekommen haben. Der alte Zwerg versuchte eindeutig seine Schäfchen von der Insel zu schaffen und das auf schnellstem Wege, da sogar von einem Portal die Rede war. Mit den Tatsachen konfrontiert wirkte der Vorsteher sichtlich angespannt, wenn nicht sogar verängstigt. Konnte die Gruppe aber immerhin in ihrer Vermutung darin bestätigen, das hier etwas ganz gewaltig stank. Denn seit ein paar Wochen verschwanden spurlos Leute von der Insel und es kam zu fragwürdigen Hinrichtungen und dahinter steckte anscheinend niemand geringerer als der Berater von Tarnheel Embuirhan höchst persönlich. Viele Bewohner versuchten deshalb die Insel so schnell wie möglich zu verlassen und das war genau der Punkt wo Melisa Weber und Hug Sturmbrecher ins Spiel kamen. Sie verhalfen Leuten zur Flucht von der Insel. Fanden sie Sie, fanden sie auch die Vermissten und damit Lukian so hoffte Grumpf und darum drängte er den Rest der Gruppe nun endlich weiter. Geduld war noch nie eine seiner Stärken gewesen.
assassine
Doch als Anskaviat sie in die Webergasse, in der Melisa ihr Geschäft lag, führte, bekam er gleich ein ungutes Gefühl. War es ihm doch viel zu ruhig in der schmalen Gasse in der sonst so geschäftiges Treiben herrschte. Es stellte sich aber bald heraus, was der Grund dafür war. Alle Türen und Fenster in der Gase waren verbarrikadiert. Dicke Brette verdeckten jeden Blick ins Innenleben. Es roch gewaltig nach Hinterhalt, doch zu sehen war nichts. Als Anskaviat dann die Tür zu Fr. Webers Haus öffnete und Grumpf eintrat, rasselten auch schon die ersten Bolzen auf sie nieder. Assasinen dürften sich auf den umliegenden Dächern verschanzt haben und setzten den Trupp schwer unter Beschuss. Cain der sich gegen die Hauswand drückte um den Armbrüsten der Meuchelmörder kein Ziel zu bieten starrte plötzlich auf eine 2 Fuß lange Klinge die aus seinem Brustkorb ragte. Eine Sekunde später wurde das Langschwert auch wieder durch den Holzverschlag des Fensters zurück ins Haus gezogen. Blut rann dem alten Mann aus seinem Zahnlosen Mund, als er mit fragendem Blick zusammenbrach. Thoringal ging sofort hinter seinem Schild in Deckung und schirmte damit so gut es ging auch Anskaviat ab, der an einem Blozen, der Hinter ihm ins Haus einschlug erkannte, das diese wohl irgendwie vergiftet waren. Grumpf suchte Schutz im Haus von Frau Weber, wurde aber auch dort schon von 2 Assassinen erwartet. Die erste Gegenoffensive startete Grumpf der sich, von einem Bolzen getroffen und unsicher wie lange er sich noch auf den Beinen halten konnte, auf die zwei Gegner im Inneren des Hauses stürzte. Als der zweite von ihnen zu Boden ging setzte auch die Wirkung des Giftes ein und der große Orks sank in sich zusammen. Draußen bot sich ein ähnliches Bild. Anskaviat, der auch von einem Bolzen getroffen wurde lehnte bewegungslos an einer Hauswand, während Thoringal versuchte ihn und sich selbst mit seinem Schild zu schützen. Totes Pferd konnte die Wirkung des Gifts durch einen Trank verlangsamen, war dann aufs Dach geklettert und setzte den 2 Assassinen dort oben mit seiner Machete ordentlich zu. Kurz nachdem auch diese 2 nieder gemacht wurden traf Sandrose schwer atmend ein. Anscheinend war sie den ganzen Weg von der Taverne hierher gerannt. Als sie Cain so blutüberströmt am Boden liegen sah und nur noch seinen Tod feststellen konnte stieg Wut in ihr hoch. Gemeinsam mit dem Zwergen stürmten sie das anliegende Haus und suchten nach dem Assassinen der den alten Mann so feige hinterrücks niedergestreckt hatte. Doch von ihm war keine Spur. Als sie wieder auf die Straße traten stand plötzlich Sana mit einem alten Bekannten im Schlepptau vor sich stehen.
Narael Blackhand
Die kleine Elfe mit ihrem großen Wolf trieben den armen Narael Blackhand, den die zwei sofort aus der Arena wieder erkannten, vor sich her. Sana dürfte ihn allerdings aufgrund seiner dunklen Kleidung und der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze wohl auch für einen der Auftragskiller gehalten haben. Doch er kam wie gerufen, war er doch ein Fachmann auf dem Gebiet der Gifte und Toxine und so dauerte es nicht lange bis er unter der Vielzahl an Fläschchen und Phiolen, die die Assassine bei sich trugen, das Gegengift ausmachen konnten und so dauerte es nicht lange bis Anskaviat und Grumpf wieder auf den Beinen waren. Gemeinsam betrachtet sie den leblosen Körper Cains. Wer auch immer hinter dem Anschlag steckte. Er hatte ein Zeichen gesetzt. Nun war es an ihnen darauf zu reagieren und ihnen war klar es gab nur eine passende Antwort darauf. Sie mussten ihrerseits ein Zeichen setzen! Sie durchsuchten die Räume der Schneiderei und fanden unter anderem einen Geheimgang, unter einem Raum, durch Sana´s Hilfe. Welchen Weg würden sie einschlagen die Zeit drängte. War die Schneiderin am Leben, wenn ja dann würde ihr bestimmt ein Ende gesetzt werden, um die Spuren zu verwischen und drauf verstanden sich ja immerhin ihre Angreifer. Sie schauten noch einmal auf die gefunden Karte, die ein Assassine bei sich getragen hatte und mussten nun eine schwere Entscheidung treffen.
Das die Friedlichkeit auf den Straßen von Mintarn täuscht, sollte spätestens klar geworden sein, als sie Blinker kennengelernt haben. Ein Blick hinter die Kulisse könnte durchaus hilfreich sein. Es wird Zeit, nicht nur zu agieren, sondern auch zu reagieren. Der Kampf in der Arena war inzwischen vorbei und die Gäste in dem Kellergewölbe der Taverne zogen durch die angrenzende Kanalisation davon. Blinker der kurzzeitig verschwunden war, hatte man ihn doch in eine Kiste mit irgendwelchen Waffen gesteckt, nachdem man aus ihm Informationen rausprügeln wollte. Solche Dinge kannte er zwar schon, aber steckte er einer Klemme, er musste verdammt aufpassen was er tat, waren ihm der Ork und der Barbar mit den Tätowierungen nach wie vor nicht geheuer. Trotzdem war er in die Taverne zurückgekehrt und fand sich auch alsbald mit den beiden Grobschlächtigen Typen, von dem der eine der Gewinner seiner Gewichtsklasse war, des heutigen Abends war. Soviel hatte er mitbekommen. Doch war er auch ein Freund von Lukian. Nun hatten ihn die beiden entdeckt und würden ihn wieder verprügeln oder andere Dinge mit ihm machen. Er merkte gar nicht wie seine kleinen hageren Beinchen ihn in die über die unbehauenen Stufen in den Keller zur Kanalisation trugen, gefolgt von den Beiden aus der Taverne. Er kannte die feuchte und dunkle Umgebung der alten Abwasserkanäle wie seine Westentasche und so nutzte er jeden Vorteil aus, der sich bot um seine beiden Verfolger auf Abstand zu halten, aber auch soviel, das sie ihn sehen konten und er sie zu den Platz bringen würde. Nun lag es an ihm und verschwand in der Dunkelheit der Kanalisation von Mintarn, die noch einige Geheimnisse und Gefahren für die Gruppe parrat hatte.
Es waren einmal 2 Kisten …
sewer tunnel
An die ersten paar Stunden nach dem Turnier konnte Grumps sich nur verschwommen erinnern. Ob das an Cains Prügel im Finale gelegen haben mag, an dem Siegesrausch der ihn befiehl als er endlich realisiert hatte, das er den alten Meister besiegt hatte oder einfach nur an den Unmengen von Fusel den er sich im Anschluß reinkippte. Er wusste es nicht, war wohl eine Kombination aus allen 3. Irgendwie war er mit ner vollen Flasche Rum in der Küche gelandet und durchwühlte gerade Durgarods Vorräte. Nach was genau er da so fieberhaft gesucht hatte konnte er sich sich nicht mehr erinnern… Oh man, das gibt bestimmt wieder Ärger. Denn es ging dabei sicher wieder so einiges in die Brüche, und der alte ork kann sehr nachtragend sein wenns um seine Kücheneinrichtung geht. neben dem Chaos das er da angerichtet hat dürfte er aber auch einen ziemlichen Radau gemacht haben den plötzlich stand der riesenhafte Elf lachend in der Tür. Danach wurde es wieder dunkel. Doch anschienend hatten sie weitergetrunken und waren wohl mit Nachschlag wieder in den Keller gegangen um sich die Kämpfe der Schwergewichte anzusehen… Sie dürften da ne ganze Weile verbracht haben, dann als Grumpf mit ner frischen Flasche unterm Arm von der Taverne wieder nach unten kam, war sich bereits alles am leeren. Musste wohl schon gegen 5 Uhr morgens sein, denn schon wenig später standen der Ork und Totes Pferd alleine in der großen Gewölbehalle die als Arena diente. Es roch noch immer nach Blut Schweiß und Alkohl doch es war erschreckend ruhig geworden. Und dann ging alles ganz schnell. Irgendwoher war Blinker, der nervige Goblin wieder aufgetaucht und stand nun kichernd in der Tür die zum Abgang in die Kanalisation führte. Und genau wie ein paar Stunden zuvor verschwand er blitzschnell die Treppen hinunter als er bemerkte das Totes Pferd und Grumpf ihm auf den Fersen waren. Es war eine exakte Wiederholung von vorher, nur das diesmal die Kiste fehlte. Trotzdem hielten die zwei Verfolger vor der Treppe kurz inne und sahen sich an. Steckten die Erinnerung an das Geschehene ja noch tief in ihren Knochen. Grumpf allerdings schien was wirksames gegen böse Erinnerungen zu kennen, nahm nen kräftigen Schuck aus der Flasche, drückte sie totes Pferd grinsend in die Hand und stürzte sich die Stiegen hinunter. Totes Pferd zuckte verdutzt mit den Schultern, tat es ihm dann aber gleich und folgte dem Ork in die Kanalisation. Es war dunkel, nass und der Gestank stach bei jedem Atemzug. Natürlich war der Goblin nicht in einen der oft benutzten Tunnel im Süden die zum Hafen und ins Freudenhaus führten abgebogen sondern hatte sich zielstrebig richtung Norden in die verlassenen Teile des Abwassersystems aufgemacht. Der spärliche Schein der mit etwas Alkohol einem alten Fetzen und dem Oberschenkelknochen eines unglücklichen Vagabunden gebastelte Fackel reichte nur ein paar Schritt und so drosselte sie ihr Tempo um nicht blindlinks in eine Falle zu laufen. Trauten sie dem hinterlistigen Goblin doch jede Gemeinheit zu.
sewer rats
Vorallem hier unten, wo schon so manch einer sein leben gelassen hatte wie es aussah und so folgten sie den Geräuschen vor ihnen furch die Gänge bis ihnen plötzlich ein winziges Augenpaar entgegenleuchtete. Und noch eines. Es wurden immer mehr. Ratten! Grumpf und Totes Pferd blieben abrupt stehen, doch davon liesn sich die Nager nicht irritieren und strömten weiter auf sie zu. Aber nicht auf sie zu sondern vielmehr an ihnen vorbei. Es schien fast so, als würden sie vor irgendetwas davonlaufen. Gerade als Totes Pferd dem Ork sagen wollte er solle einfach nur ruhig stehen bleiben, fiepte es hinter ihm kurz auf. Der Blick zurück zeigte wie Grumpf verlegen versuchte den leblosen Rattenkörper mit dem Fuß von sich weg zu schieben. Der Elf konnte darauf nur den Kopf schütteln. Die anderen Ratten sahen das Ganze aber nicht so entspannt und stürtzten sich wie auf Kommando auf den Mörder. Während Totes Pferd versuchte das Spektakel zu beobachten und dabei aber den Gang vor ihm nicht aus den Augen zu lassen, hatte Grumpf alle Hände voll zu tun sich gegen die Biester zu erwehren. Sie waren plötzlich überall. Kletterten an ihm hoch, bissen ihn, liesen nicht locker. Grumpf warf sich auf den Boden und begann sich von links nach rechts zu rollen und mehr und mehr Ratten wurden unter dem massigen Orkleib zerquetscht. Totes Pferd, der sich mehr für den Gang als Grumpfs ausgeklügelte Kampftaktiken zu interessieren schien schnappte sich noch eine der letzten Ratten und warf sie in die Dunkelheit des Schachtes. Zu seiner Überraschung kamm der kleine Nager allerdings nicht wieder sondern dem dumpfen Aufprall folgte eine Art schmatzendes Geräusch bevor wieder totale Stille einkehrte. Er sah den Ork der gerade versuchte seine Körper von den an ihm klebenden Rattenteilen zu befreien an. Da war irgendwas. Irgendwas das Ratten frisst. Doch als er zurück zu dem Ork blickte, vergaß er jeglichen Gedanken an furchteinflüßedne, rattenfressened Monster, denn was er da sah mache ihm wirklich Angst. Grumpf saß am Boden ein kleines Bäumchen das hier unten in der Dunkelheit gewuchert war auf den Knien und begann die zumindest noch halbwegs unversehrten Rattenkörper an den Schwänzen an die Ästchen zu knoten. Totes Pferd schüttelte den kopf und erkundete bereits die nächste abzweigung als der Ork plötzlich hinter ihm stand. Aus unzähligen Wunden blutend, mit immer noch Überresten der zerquteschen Nager am körper kleben stanf er nun da, den kleinen Baum, an dem fast 2 Dutzend Rattenkörper hingen, lässig geschultert. Doch Totes Pferd kam nicht dazu zu fragen, was das denn schon wieder sollte, den in dem moment hörten sie Blinker keine 5 Schritt vor ihnen durch den Gang tappsen und leise kichern. Sofort setzten sie ihm nach nur um kurze Zeit später vor einem alten Bekannten zu stehen der leise schlürfend eine Treppe heraufgekrochen kam. Sackgasse! Gegen diesen Gegner war ohne magische Unterstützung nichts auszurichten. Vor ein paar Stunden erst waren sie nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Den Schlabberwürfel im Auge behaltend bewegten sie sich langsam zurück. Wie war Blinker nur an dem Ding vorbeigekommen? Und gerade als sie diesen Gedanken zu Ende gedacht haben hörten sie es hinter sich wieder kichern… Wie konnte das sein? Wie war er jetzt plötzlich wieder hinter sie gelangt? Es wurde ihnen langsam klar, das Blinker hier nur Spielchen mit ihnen spielte. Er lockte sie durch das Labyrinth der Kanalisation, immer nah genug um sie genau zu beobachten und in die richtige Richtung zu lotsen und immer weit genug entfernt nicht entdeckt oder gar geschnappt zu werden. Doch so wie es aussah, mussten sie diese Spiel mitspielen, zumindest wenn sie hoffen wollten den kleinen Kerl doch noch irgendwie zu schnappen. Und so folgten sie dem Goblin weiter, immer darauf Bedacht nach möglichen Fallen und weiteren Überraschungen ausschau zu halten. Nach einer gewissen Zeit hörten sie vor ihnen lautes plätschern. Und plötzlich wurde der Fackelschein nicht mehr von den modrigen Wänden reflektiert sondern sie sie sanden auf einer Art Ausleger in in einem großen Kreisförmigen Raum. Unter ihnen schimmerte dunkel die Oberfläche des schmutzigen Wassers. Es dürfte sich hier also um eine Art Auffang- oder Sammelbecken handeln. Plötzlich wurde die Wasseroberfläche unruhig. Irgendetwas schien sich auf sie zuzubewegen. Etwas großes. Doch noch bevor sie erkennen konnten was es war, ertöhnte ein fürchterlich schriller Schrei direkt unter ihnen. So grauenhaft, das Grumpf sich nur die Hande an die Ohren halten konnte und das Weite suchte. Totes Pferd, dem dieses Teenie Kreischen anscheinend weniger auszumachen schien (Elfen eben…) konnte unter sich ein unförmiges Ding erkennen das sich langsam die Wand zu ihm hochschob. Es war bedeckt mit unzähligen Augen und Mündern die alle in der selben hohen Frequnez zu schreien schienen. Doch als gerade seinen Säbel zog, blickte er wieder aufs Wasser und nun sah er was sich da so lautlos in ihre Richtung bewegt hatte.
sewer drake
Es war eine Art Drache, doch hatte er nichts von der Würde und vom Glanz der Drachen die Totes Pferd auf Geschichten kannte, sondern glich vielmehr einer einer korrupen Parodie dieser edlen Geschöpfe. Tentakel wuchsen aus seinem mit etlichen Auswucherungen übersähten Körper. Das lange Maul mit unförmigen masserscharfen Zähnen gespickt die in alle Richtungen standen. Der Dreck und die Abfälle der Kanalisation schienen förmlich an ihm zu kleben, es schien sogar so als würden sie ihn ihn hineinwachsen. Alles in Allem kein schöner Anblick und definitv ein plausiebler Grund für die Schreierei dieses anderen Ungetüms das unaufhaltsam versuchte die Wand zu erklimmen um dem Kackdrachen zu entkommen. Totes Pferd kam recht schnell zu dem Schluss, das es hier nichts mehr für ihn zu tun gab und machte kehrt. Als er versuchte zu Grumpf aufzuschließen, der immernoch panisch durch den Gang rannte, hörte er plötzlich wieder das bekannte Kichern von Blinker in einem engen Seitengang. Der Gang auf der anderen Seite dieses schmalen Tunnels schien sogar spärlich beleuchtet und so rief er Grumpf zurück, der sich zum Glück endlich beruhigt hatte und die zwei Hünen quetschten sich durch den engen Druchgang. Als sie ca. die Hälfte des Weges hinter sich hatten tauchte plötzlich die kleine Gestalt Blinkers am anderen Ende auf und schielte neugierig grinsend um die Ecke. Irgendwas war komsich an dem Goblin. Er schien über und über mit Wunden bedeckt, aber es waren alte Wunden. Kein Blut war zu sehen, es schien eher als würde das Fleisch von seinen Knochen faulen. Ein Auge hing lustlos aus der Augenhöhle doch auch dies schien in nicht im geringsten zu stören. War er etwa ein Untoter? Und die alles was Strave ihnen vorher erzählt hat wahr? Oder war das nur das Ergebniss eines Lebens hier in der Kanalisation – ein von Lepra und anderen Krankheiten zerfressener Körper?
blinker
Der Gang am Ende des Tunnels war tatsächlich spärlich beleuchtet. Vereinzelte, an den Wänden montierte Fackeln schienen den breiten Steingang aus. Die aufgeschlagenen Schädel in denen die Fackeln brannten warfen gespenstische Fratzen an die gegenüberliegende Wand. Von Blinker war keine Spur und so nahmen sich der Elf und der Ork die Zeit ihre selbstgebauten schon etwas heruntergebrannten Fackeln gegen neu auszutauschen. Als sie dann weiter dem Gang in dir Richtung folgten in die der Goblin verschwunden war zeichnete sich auch schon dessen Ende in einiger Entfernung ab. Ein großes vergittertes Rohr mündete in den breiten Gang in dem sie sich befanden. Und knapp darüber baumelte Blinker ungeschickt an einem Seil und kämpfte sich nach oben. Anscheinend schien es dort irgendwo weiterzugehen. Die Zwei legten einen Zahn zu doch je näher sie kamen, desto einfacher schien sich der Goblin plötzlich an dem Seil zu bewegen und hatte natürlich kurz bevor sie da waren, sein Zeil erreicht. Er stand nun kichern gute 3 Schritt über ihnen. Totes Pferd versuchte gerade ihn mit seinem Enterhacken von der Brüstung zu fischen, als von oben plötzlich mechanische Geräusche kamen. Es hörte sich an als würden Hebel umgelegt, Schleusen geöffnet und an Zahlrädern gekurbelt. Ein Blick nach oben verriet den 2 Recken auch sofort, was Blinker so geschäftig trieb, denn über ihnen schwebte ein ca. 3 mal 3 Schritt großer Eisenkäfig, der nun polternd auf sie herunter kam. Die zwei konnten gerade noch in Sicherheit springen nur um zu beobachten wie der Goblin anscheinend amüsiert über dieses Schauspiel freudig auf der Brüstung über ihnen hin und her hüpfte, wobei ihm langsam etwas aus der Tasche zu gleiten schien. Es Blinker es bemerkt, war es bereits zuspät und mit entsetztem Gesicht sah er dem dicken Buch auf seinem Weg nach unten nach. Totes Pferd, der langsam die Geduld mit dem kleinen Goblin, der nun garnicht mehr so neckisch sondern vielmehr verängstigt wirkte, zu verlieren schien war schon auf dem Weg aus den Käfig um diesen als Treppe auf die obere Plattform zu verwenden. Er hatte allerdings nicht damit gerechnet, das die Feuchtigkeit der Kanalisation den dicken Eisenstangen so zugesetzt hatte und fand sich somit, nachdem die Gitterstreben kurzerhand nachgaben im Inneren des Käfigs wieder. Grumpf der das beobachtete brach kurzerhand einfach 2 Gitterstäbe auf dem Käfig und schob sich ins innere. Während der Elf immer noch dem nun sichtlich nervösen Blinker drohte, fischte Grumpf das verlorene Buch hinter der gegenüberliegenden Gitterwand hervor. Nun lagen die Nerven des Goblins endgültig flach und er verschwand aufs Neue aus ihrem Blickfeld. Wieder waren Schaltgeräusche zu hören und in der Ferne erklang ein dumpftes Tosen als würden gewaltige Wassermengen auf sie zukommen. Totes Pferd hatte mit Grumpfs Hilfe gerade die obere Plattform erreicht, als die Wassermassen die mit gewaltigem Druck aus dem vergitterten Rohr traten den Käfig mit allem was sich darin befand mit sich rissen. Grumpf, der gerade noch die Hand des Elfen greifen, der ihn nach oben hievte bevor die Wassermassen auch ihn mit in die Dunkelheit gerissen hätten. Von Blinker war natürlich keine Spur mehr und so sahen die 2 sich erstmal um. Hier dürfte sich sowas wie die Schaltzentrale befinden denn es wimmelte nur so von Stellrädern Hebeln und Schaltern. Diese Ebene war hell erleuchtet und auch akustisch so konzipiert das der Schall von allen Richtungen hierher getragen wurde, als akustisches Feedback für den Schaltvorgang wahrscheinlich, denn all ihre Geräusche hallten ums vielfache verstärkt wieder. Sie nahmen sich hier auch mal die Zeit, das erbeutete Buch genauer unter die Lupe zu nehmen. Es handelte sich hierbei um eine Art Liste. Verschiedene Einträge wurden entweder in Rot oder in Schwarzer Farbe gemacht. Totes Pferd erkannt, das es sich dabei wohl um Name und Anschrift von verschiedenen Personen, sowie deren Herkunft handelte… All das sagte Grumpf wenig, um so größer sahs der Schock als Grumpf seinen Namen in roten Buchstaben gegen Ende der Liste entdeckte. Er kannte nicht viele Buchstaben, aber das war ganz sicher sein Name und das was da daneben stand sah aus wie die Anschrift von dem Loch in dem er für eine Zeit hier auf der Insel gehaust hatte, bevor er mit den ersten Kämpfen genug verdiente um sich was anständiges leisten zu können. Was ging hier vor? Sie beschlossen das Buch gut zu verstauen und sich dann weiter auf die Suche nach dem Goblin zu machen. Jetzt wollten sie Antworten. Doch von Blinker war nichts zu sehen und nichts zu hören. Sie folgten dem Gang ein Stück weit standen jedoch bald vor einer Sackgasse. Der Weg endete in einem bis zum Rand mit gefülltem stinkenden Kanal. Die Brühe trieb langsam westwärts. Grumpf begab sich nach anfänglichem Zögern in das fast 2 Schritt tiefe Wasser, kehrte aber sehr schnell zurück nachdem er keine weiteren Gänge gefunden hatte. Und so machten sie kehrt, passierten die Schaltzentrale und versuchten den Südlichen Gang. Auch dieser dürfte bis vor kurzem komplett unter Wasser gestanden haben, war nun aber begehbar. Höchstwahrscheinlich stammte von hier das Wasser, das die untere Ebene geflutet hatte. Nach einem kurzen Stück gab es dann links und rechts des Kanals wieder Gehwege, diese waren jedoch, wie sich bald herausstellte, über und über mit Fallen gespickt.
sewer map
Totes Pferd und Grumpf blieben deshalb einfach in dem trockengelegten Kanal und folgten ihm bis dieser in einem großen zisternenartingen Raum endete. Darin befanden sich eine gerade nach oben führende Leiter und das einfallende Licht, lies auf einen Ausgang an die Oberfläche vermuten. Weiters standen da eingehüllt in gewachstes Seegeltuch zwei große Gegenstände, die anscheinend mit angeketteten Steinen versucht wurden auf dem Grund des Wasserspeichers zu halten. Als sie vorsichtig die verschlammten Tücher entfernten kamen 2 Kisten zum Vorschein. 2 mit jeweils 3 Schlössern gut verschlossene Kisten. Irgendjemand wollte wohl um jeden Preis vermeiden das deren Inhalt gefunden wurde. Warum sonst sollte man so schwere Kisten auf dem Boden eines unterirdischen Abwasserspeichers versenken? Grinsend sahen sich der Ork und der Elf an, jeder mit einer Brechstande oder einem brechstangenähnlichen Gegenstand bewaffnet standen sie jeweils vor ihrer Kiste und mit zwei fast synchronen „Pling“ Geräuschen brauchen die ersten Schlösser. Wieder wurden die Brechstangen angesetzt und wieder verriet ein metallisches Knacken, das die schweren Vorhängeschlösser klein bei gaben. Jeweils noch ein Schloss und der Verlierer musste das Frühstück bezahlen…. Mit einem letzten Klirren sprang auch Grumpfs drittes Schloss auf während Totes Pferd damit zu kämpfen hatte auf den Beinen zu bleiben, hatte bei ihm doch die Brechstange nachgegen anstatt dem Schloss. Verärgert warf der große Elf das verbogene Metallstück weg und sah sich um. Unter all dem Müll, Schutt und Dreck der hier herumlag musste doch etwas brauchbares zu finden sein und tatsächlich fand er ein schönes langes Eisenrohr mit genau der richtigen breite um das Schloss aufzubrechen. Doch beim ersten Versuch tat sich nichts. Totes Pferd setzte mehr Kraft ein, ohne Erfolg, bis er sogar sein ganzes Körpergewicht einsetzte. Doch wieder gab der Hebel vor dem Schloss nach und Totes Pferd landete unsanft am Hosenboden. Grumpf betrachtete amüsiert das Spektakel. Dem Elf schien es nun allmählich zu bunt zu werden und er zog den schweren Schmiedehammer aus seinem Werkzeuggürtel. Eins, zwei, drei Hiebe… doch das Schloss hielt stand. Grumpf wollte anscheinend nicht länger warten und entschloss sich dazu seine Kiste nun zu öffnen, drehte sie aber absichtlich so, das Totes Pferd deren Inhalt nicht sehen konnte. Kurz darauf schloss er die schwere Truhe allerdings wieder und meinte zu dem Elfen der sich gerade wieder versuchte mit einem Stück Eisen an dem Schloss zu schaffen zu machen: “ Hey, Totes Pferd, kriegst sie nicht auf was? Also von mir aus können wir gerne Kisten tauschen. Die hier ist ja schon offen!“ Misstrausch sah der Elf den Orken an und wusste sofort was hier gespielt wurde. Aber um auf Nummer sicher zu gehen und nicht zuviel zu verschenken, hob er seine Kiste hoch um ihr Gewicht abzuschätzen. Allzu schwer war sie nicht. Er führe die Kiste zu seinem Ohr und begann diese zu schütteln, vielleicht konnte er ja so ausmachen was sich in der Kiste befand. Und Tatsächlich. Es hörte sich an wie das klimpern von Glas und dem Glucksen von Flüssigkeit in Glasbehältern. Das Brechen von mit Flüssigkeiten gefüllten Glasbehältern und dann das plötzliche Ansaugen von Luft und die darauffolgende Ausbreitung. Grumpf konnte gerade noch in Deckung springen, als die Explodierende Kiste Totes Pferd und nahezu den kompletten Raum in einen Feuerball hüllte. Es war der nassen Kleidung zu danken das dem Elfen nicht mehr passiert ist. Und gerade als der perplexe Elf den Mund auf machen wollte, fiel ihm Grumpf ins Wort .“Nein, vergiss es! Jetzt tausch ich sicher nicht mehr!…“ Woraufhin sich beide ihr Lachen nicht mehr verkneifen konnten. Als Grumpf dann auch noch das völlig intakte Schloss aus den Trümmern der Kiste zog, das immer noch brav verschlossen am Scharnier hing konnten die beiden nicht mehr. Seinen Unmut kund tuend warf Totes Pferd das widerspenstige Ding an die nächste Wand wo dieses mit einem leisen Bling in 1000 Stücke zerbrach…
Nach der Rückkehr an die Oberfläche machten die Recken sich sofort auf zurück zur Taverne, mussten sie doch jemanden vertrauenswürdigen finden der des Lesens mächtig war und ihnen half all die Dokumente, Briefe und Schriftrollen zu entschlüsseln die Grumpf in seiner Kiste gefunden hatte. Zuerst tat er es für wertlosen Unfug ab. Vielleicht die Liebesbriefe eines Adeligen der seine Frau betrog, oder Schuldscheine eines zu eifrigen Geschäftsmannes… aber als er plötzlich auf einem der Briefe Lukians Unterschrift entdeckte bekam er ein ungutes Gefühl. Er würde kein Auge zutun bevor er nicht wusste um was es in dem Schreiben ging…und ihm fiel Cain ein der Alte der ihm angeboten hatte während der Pausen in der Arena nicht nur neue Kampftechnicken, sondern auch die Kunst des Lesens beizubringen. Sie fanden Cain, angelehnt auf einer Bank vor der Taverne zum einbeinigen Basilisken sitzend, den ersten warmen Strahlen Sunes fröhnend. Er blinzelte mit einem Auge, die beiden „Wohlriechenden“ die sich ihm genähert hatten an. „Kein schlechter Kampf gestern, mein Bester, Ihr lernt schnell“ brach es aus ihm heraus. „Wie kann ich euch helfen?“ sprach er weiter und öffnete beide Augen, da nun Beide an ihn herangeteten waren und die Körper von Totes Pferd und Grumpf ihm Schatten spendeten. „….wie fühlt sich eure wiedererungene Freiheit an?“ fragte Cain weiter. Zögerlich, seiner Sache nicht ganz sicher, brachte Grumpf einen Brief zum Vorschein und entfaltete ihn. „Ah Ihr wollt nun doch das ich Euch das Lesen und Schreiben beibringe?“ Der Blick auf den Brief ließ den Alten erschüttern und er wurde bleich. Wo habt ihr diesen Brief her?
In dem Keller der Taverne, zum einbeinigen Basilisken, schien das eigentliche Leben der Taverne, abseits im Schatten der Stadt stattzufinden. Der Geruch von Schweiß, Blut und anderen Gerüchen stiegen hier, während des Abstiegs in die Nase. Neugierig erkundeten die „Neuen“ die Umgebung der Arena, die sich mit ca 10 Metern Höhe von den anderen Räumen abhob. Der Keller schien gut geplant worden zu sein, um etlichen Zuschauern Platz bieten zu können. Allein der blutbeschmierte Ring zeugte von dem was sie heute abend erwarten würde, noch war aber noch Zeit bis dahin, die der ein oder andere in der Gruppe unterschiedlich nutzte. Während Thoringal und auch Totes Pferd sich nach einer Arbeit, in einer nahen gelegenen Schmiede umsahen und leider enttäuscht wurden, da die Auftragslage in der hiesigen Schmiede, Aufgrund des Ausbleibens der Eisenerzlieferung vom Festland, zwar gegeben war, aber der Mangel des Rohstoffes keine Alternativen bot, die Esse unter Feuer zu nehmen und die Aufträge abzuarbeiten. Dabei fiel bei Thoringal ein Name, den er später wieder hören würde, Grim Elder Jorgend, ein Händler der anscheinend alles besorgen konnte was das Herz beliebte, natürlich nur zu moderaten Preisen. Die Interessen der am Abend in das spärliche Licht abtauchenden Charaktere waren unterschiedlicher Natur, während die Einen einen Vertrag zu einem Kampf unterschrieben, bei einen gewissen goblinoidischen Buchmacher, mit dem Namen: Hickskrix, wollten die anderen wetten, oder mehr Informationen über Mintarn bekommen. Die Gesellschaft die sich dort aufhielt war alles andere als alltäglich, unter anderem ein Dunkelelf, ein komisch aussehender buckliger, einäugiger, alter Goblin, ein kristallines Wesen, ein Steingolem, diverse Robenträger die, obwohl die Magie beim Kampf verboten war, hier Anwesend waren, aber auch viele alte und gebrechlich aussehende Leute. Wer in der Arena kämpfen würde, war schwer einzuschätzen.
Grumpfs fight
Grumpf betrachtete seine zu Fäusten geballten Hände Die Krusten getrockneten Blutes färbtenseine Bandagen dunkel. Bis jetzt war ja alles wie geplant gelaufen. Die einzige Herausforderung in der ersten Runde war seine Niederlage im zweiten Kampf echt aussehen zu lassen. Sein Gegner hatte ihm kaum etwas entzgegenzusetzten. Auch die Neulinge schlugen sich gut. Sandrose, wie die Halb-Riesin sich vorgestellt hatte, traff in der ersten Runde auf einen anderen riesen Typen, konnte ihn aber in zwei Kämpfen niederringen und sich damit für die nächste Runde qualifizieren. Thoringal stand in seinen ersten Kämpfen einem Lanzmann gegenüber. Die zwei Zwerge lieferten sich eine Prügelei der Sonderklasse, die Thoringal nach einem 0:1 Rückstand aber doch noch mit 2:1 für sich entscheiden konnte. Während Teranja in beeindruckender Art und Weise eine junge Dunkelelfe zurechtwies, war Cains Performance nahezu lausig. Doch er war ein alter Hase in dem Geschäft und auch derjenige der im Finalkampf auf Grumpf warten würde… Grumpf lauschte den Geräuschen die von der Arena herein in das dunke Hinterzimmer der Kämpfer drangen. Er kannte die kontrollierten Kampfschreie des alten Mannes. Und so wie es sich anhörte war er nun richtig in Fahrt gekommen. Der dumpfe Hall der Schläge wurde nur vom Teranjas Stöhnen unterbrochen. Und das nachdem er Sie so zugerichtet hatte. Sie war schnell, das musste man ihr lassen. Aber er war fast dreimal so schwer wie sie und er war ein Ork. Bei den Menschen gab es ja gewisse Regeln für den Umgang mit seinen Mitmenschen. Da ist zum einen auch die, das Mann Frauen nicht schlagen soll. Ein Grinsen machte sich auf Grumpfs Gesicht breit. Wie gut das er kein Mensch war! Denn als der Gong für die erste Runde ertönt schlug er ihr einfach so hart er konnte mitten ins Gesicht. Das Ergebinss waren drei ausgschlagene Schneidezähne und eine verdutzte Teranja. Ein eintscheidender Vorteil gegen die flinke Kämpferin. Einen den er auszunutzen wusste und gleich hart nachsetzte. Am Ende des Kampfes hatte er Teranjas hübsches Gesicht zu Brei geschlagen. Da würden die Heiler alle Hände voll zu tun haben. Und so wie es sich jetzt anhörte, sprang Cain auch nicht ziemperlich mit ihr um. Teranjas Schmerzensschreie verritten das Cain einen Hebel angesetzt hatte und den Kampf ein für alle mal beenden wollte. Das dumpfe Knacken und das Raunen der Menge lies vermuten, das wohl nicht Teranja selbst, aber dafür ihr Ellbogengelenk nachgegeben hatte. Ihre Schreie übertöhnten sogar den Beifall der Menge…armes kleines Ding. Aber jetzt war es wieder an ihm. Nun hieß es wie erwartet Grumpf gegen Cain. Die Wiederholung von gestern Nacht. Einem Kampf den er noch sehr schmerzhaft in Erinnerung hatte. Und so erhob er sich und tratt langsam und konzentriert in den Schein der Fackeln.
Cain
Teranja wurde mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Ring geschleift in dem Cain schon grinsend wartete… Nun ist es also wieder so weit alter Freund. 150 kg Muskeln treffen auf über 50 Jahre Erfahrung.
Als die zwei sich in voller Konzentration gegenüberstanden und nur darauf warteten bis der Gong die erste Runde einläutete, fetzte plötzlich Blinker, diese kleine, hässliche Nervensäge dicht gefolgt von Totes Pferd quer durch den Ring. Was machte dieser Kobold, Goblin, was auch immer hier, wunderte sich Grumpf, hatte er ihn doch zuvor in eine der Kisten gesperrt. Er hatte sich sogar extra eine mit nem Haufen unbequemem Zeugs drin ausgesucht. Wie sich Herausstellte handelte es sich bei dem Zeug um das gesammelte Waffenarsenal und Werkzeug von Totes Pferd und Blinker der Rotzlöffel hatte dieses verwendet um sich aus der Kiste zu befreien. Der riesige Elf, der sich bis jetzt um Grumpfs Wetteinsätze gekümmert und ihn heute Nacht schon zu einem reichen Ork gemacht hatte, hatte nun aber anscheinend nur mehr sein Werkzeug im Kopf, das Blinker triumphierend in Händen hielt. Das war der Entscheidende Kampf und die Wetten mussten vor dem Gong gesetzt sein… Das alles war nicht gut für seine Nerven, und so lies er Cain kurzerhand mit dessen Verwunderung allein im Ring zurück und stürzte Blinker und dem Elfen nach in das kleine Hinterzimmer, das den Durchgang ins Unterreich beherbergte. Blinker der flinke kleine Rattenjunge, flog schon die Stiegen hinab, wo er das erbeutete Werkezeug in einer auf halbem Weg, direkt am Abgang stehenden Kiste ablud und seinen Weg nach unten fortsetzte. Als Totes Pferd allerdings sichtlich genervt sein Hab und Gut wieder aus der Kiste holen wollte schnappte diese plötzlich nach ihm und sein Bein schien an einer gallertartigen Sicht festzukleben. Grumpf der hielt es für eine gute Idee mit einem mächtigen Satz auf die Kiste zu springen, was aber nur zur folge hatte das nun nicht nur ein Elf an der Kiste, sondern nun auch ein Ork auf deren Deckel klebte. Auch als Sandrose und Thoringal, die den Tumult bemerkt haben dürften, zu Hilfe geeilt kamen schien eine Befreiung von der kleberigen Kiste unmöglich. Erst als Kandogan, Tazlogg und Darren, der anscheinend etwas von dem Hexenwerk verstand, auftauchten konnten die zwei Recken aus ihrer misslichen Lage befreit werde und die Kiste zerfiel samt der Gallerte zu staub.
gelatinous cube
Als Grumpf zurück in die Arena kam saß Cain im Schneidersitz in der Mitte des Rings. In nahezu meditativer Pose schien der alte Mann auf seinen Gegner zu warten. Er war die Ruhe selbst. Grumpf zögerte keine Sekunde und stürzte sich zur Freude der ungeduldigen Menge mit ohrenbetäubendem Gebrüll auf seinen Gegner. Er fühlte die Wellen der Wut, die wie Wogen aus Feuer in seinen Muskeln brannten. Er setzte alle Kraft in seinen ersten Schlag. Erst jetzt öffnete der noch immer regungslos dasitzende Cain sein Augen. Und auf seinem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab…
Er hatte wieder ordentlich Prügel eingesteckt, und sein zugeschwollenes Auge und die blutende Nase würden ihn noch eine Zeit lang daran erinnern. Doch diesmal hatte auch Cain sein Fett abbekommen. Nach einem präzisen Schlaghagel des Meisters bekam Grumpf den erfahren Kämpfer endlich zu fassen. Das war seine Chance und er setzte alles ein was er hatte und rang den alten Mann zu Boden. Und die Regeln war hierbei sehr klar, wer seinen Gegner zu Boden zwingt, gewinnt und damit hat Grumpf das Turnier für sich entschieden. Wenig später saß er schon mit Darren im Zimmer des dunkelelfischen Buchmachers und stritt mit dem Veranstalter ums Preisgeld. Wollten sie ihm doch glatt, Stiefel und ein paar Handschuhe andrehen. Ihm, der sein Leben lang noch keine Schuhe getragen hatte. Und was sollte er mit Handschuhen? Genervt verstaute der Drow die Gegenstände wieder in einer Kiste an der Wand und holte einen alten, schweren Ledergürtel heraus. „Gürtel wirst du doch wohl tragen Ork?“ Er war zwar nicht schön, aber er passte. Außerdem fühlte er eine komische Stärke durch seine Glieder strömen als er sich den schweren Gürtel anlegte. Ja, damit konnte er arbeiten. Grinsend hörte er sich an, was da noch so kam, was allerdings nur dazu führte das er zum erstaunen der anderen Anwesenden in schallendes Gelächter ausbrach. „Was??? Hauptmann der Wache? Ich? Aber sicher nicht!!!!“ Jetzt wollten sie ihm doch tatsächlich einen Posten als Hauptmann der Festungswachen anbieten? Da hätte er ja mit den zu kleinen Stiefeln mehr anfangen können. Er war in einer Autoritären Struktur wie die der Wache eine war ungefähr genauso fehl am Platz wie Totes Pferd im Kloster oder der Zwerg auf nem Magierkonzil. Polternd fiel die beschlagene Tür des Wettbüros ins Schloss. Grumpf konnte bei dem Gedanken daran die Wache anzuführen wirklich nur den Kopf schütteln. Obwohl, wenn er sich vorstellte was die Säcke von der Wache für Augen machen würden wenn er da plötzlich als ihr Chef auftauchen würde… Der Spaß wär die Sache schon fast wieder wert, zumindest für ein paar Stündchen, könnte er seinen Schabernack mit diesen Affen treiben. Nachdenklich blickte er hinter sich auf die schwere Tür. „Ach, was solls. Jetzt brauch ich erstmal was zu trinken“ dachte er bei sich und machte sich auf den Weg in die Taverne.
In einem Raum, abgeschirmt vom Schankraum, trafen sich Totes Pferd, Thoringal und der von seinem „Ausflug zum Turm“ zurückgekehrte Strave. Strave erzählte ihnen von dem Erlebnis in dem Turm und von der Herausforderung mit dem Berater von Tarnheel Embuirhan, Bharandas Zhan der nach laut Auskunft von der Erscheinung von Szentarr Ravin, ein Nekromant sei der seine Finger tief im Spiel mit hätte. Kein Wunder das keine ausgesandte Gruppe je widergekehrt war. Dazu kam noch die Information, das Mintarn in den Wirtschaftkrieg zwischen Tiefwasser / Baldurs Gate und Luskan heineingezogen würde. Die Zeiten sahen also nicht gut aus in Mintarn. Strave erkundigte sich, da er wusste welche Belohnung es bei dem „Wettbewerb“ gab, nach dem Gewinner. Dabei fiel der Name Grumpf.
Von Elfen, Orks und alten Bekannten… (The Unbreakables)
Gut gelaunt saß Gomorra leicht angeheitert vom Wein am Feuer und biss herzhaft in die gebratene Wachtel… Es war seine 4te. Eigentlich konnte er schon nicht mehr, aber das Wissen, dass da draußen in der frostigen Dunkelheit zitternd der hungernde Harok saß und auf seine Rückkehr wartet, und die Tatsache, dass der geschwätzige Halbling nicht aufhörte Essen und Wein aus seinem Karren hervorzuzaubern, liesen ihn sein Völlegefühl einfach ignorieren. Diese Form der Körperbeherrschung hatte Zwerg trotz seines jungen Alters bereits zur Perfektion exerziert. Das einzig Traurige an solchen Momenten ist ja bekanntlich nur, das sie viel zu schnell vorüber sind. Und so dauerte es auch hier nicht lange bis die weit aufgerissenen Augen des an ihm vorbeistarrenden Halblings ihm verrieten, das da wohl ein altbekannter und wie gewohnt übellauniger Ork im Anmarsch war. Jetzt musste er sein Essen wohl doch noch teilen, allerdings hatte es den Vorteil das es dem plappernden Halbling nun das erste Mal seit Gomorra ans Feuer kam die Sprache verschlagen hat, da war ihm die zornige Standpauke des Orken eine willkommene Abwechslung. Doch auch die traute Zweisamkeit, den der Halbling der immer noch mit offenem Mund dastand“ war auch nur von kurzer Dauer, denn in dem Moment als sich Harok ans Feuer saß und sich am Essen und Wien des Halblings gütig tat, trat, oder eher stolperte ein hochgewachsener Elf aus dem Nichts. Dabei dürfte es sich um einen der Gefährten des Halbling Händlers handeln, denn dieser war sichtlich erfreut ihn zu sehen. Harok eher weniger. Und so wurden in alter Ork-Manier schon die ersten Sätze des höflichen Elfen als Beleidigung aufgefasst. Gomorra widmete sich wieder seinem Wein, während er den zwei Jungspunden dabei zusah wie sie am Boden herumtollten. Harok wie immer wütend aber sichtlich zufrieden die Oberhand zu haben, der Elf eher mit so etwas wie Todesangst in den Augen. Kurz darauf stand plötzliche ein weiteres Schlitzohr da, wirkte aber irgendwie ratlos und verloren und setzte sich, nachdem es aus welchen Gründen auch immer einen Pfeil in die dunkle Nacht schoss, einfach schüchtern ans Feuer. Harok verlor bald den Spaß an der Rangelei, was sicherlich zum Teil an der vermissten Wehrhaftigkeit des Elfen lag und so kam es, das der ungleiche Trupp kurz darauf gemeinsam am Feuer saß und sich über das Essen des Halblings hermachte, der langsam seine Fassung wieder gefunden hatte und weiterhin fleißig auftischte. So unterschiedlich sie auch sein mochten, verband sie doch jetzt schon ein gemeinsamer Gedanke: „Bring doch bitte jemand den Halbling zum Schweigen!!!“ Es wurde mit allen Tricks gearbeitet. Die Elfen versuchten ihn zu ignorieren und ihrerseits eine Konversation zu beginnen. Harok versuchte es mit grimmigen Blicken und unverständlichem Grunzen und Gomorra entfernte sich vom Feuer betrachtete und versuchte das Gespräch auf den tollen Karren und die Waren des Kaufmanns zu lenken. Nichts zeigte Wirkung und das Repertoire an Geschichten und Erlebnissen des Halblings schien kein Ende zu nehmen. Ein halsbrecherisches Abenteuer aus der Jugendzeit ging nahtlos in ein famoses Eintopfrezept über, was wiederum in einer zeitgeschichtlich detaillierten Städtebeschreibung sämtlicher Handelsstädte der Ostküste endete… Während die Elfen sich meditativ versuchten von ihrer Umgebung abzukapseln, so wie sie es seit Anbeginn der Zeit zu tun pflegten, wenn sich die Gewalten der Natur gegen sie wandten, Gomorra seinem Hammer immer wieder die gleiche Frage stellte, warum er denn nicht den kleinen Halbling zum Schweigen bringen könne, immerhin währe es doch im Sinne aller und ganz sicher zum Schutz der Wehrlosen, wie sie da so am Feuer saßen, den Ausführungen des redseligen Halblings völlig ausgeliefert und der Händler weiterhin mit größter Begeisterung von seinen und anderen Heldentaten berichtete, fuhr Harok plötzlich hoch. Das Geräusch, das er angeblich gehört haben mag, wurde vom Zwergen jedoch schnell als Hirngespinst oder einfach nur sehr cleveren Vorwand sich des Gelabers zu entziehen abgetan. Immerhin hatte er, der die Ohren eines Luxes besaß, und auch die 2 Elfen, die auch ganz ansehnliche Ohren vorzuweisen hatten, nicht das leiseste gehört. Als Gomorra, erfreut über die Unterbrechung, zu ausschweifenden Beleidigungen ausholen wollte, erhoben sich allerdings auch die beiden Elfen und verschwanden in der Dunkelheit des Waldes, verdutzt sah der Zwerg sich um. Selbst der Halbling verkroch sich schon unter seinem Karren und flüsterte nur, „hört doch, Sie kommen… Sie sind schon ganz nah!“ Sichtlich genervt stapfte Gomorra, nun doch Harok nach in den Wald. „Verdammt, da war doch nichts… musste dieser dumme Ork wieder alle verrückt machen“. Von den Elfen war nichts zu sehen und nichts zu hören, dabei konnten sie noch nicht weit sein. Also stapfte er tiefer in den Wald, auf die dunkle Gestalt zu, die er für den lästigen Orken hielt. Harok drückte sich gegen einen breiten Baum und zeigte in die Richtung aus der die Geräusche kamen „Orks, ziemlich viele…“. Papperlapapp dachte sich der Zwerg, von wo wollte er das jetzt schon wieder wissen, die Geräusche hörte er jetzt zwar auch aber zu sehen war nicht das geringste und es war ja weithin bekannt das betreffend Sehvermögen niemand den Zwergen das Wasser reichen konnte. Doch wieder wurde er eines Besseren belehrt, denn nach wenigen Schritten brachen schon die ersten Orks aus dem nahen Dickicht und dahinter zeichneten sich weitere ab und alle steuerten genau auf ihren Rastplatz zu… Während die Elfen noch immer unauffindbar waren und Gomorra immer unentschlossener wirkte, je mehr Orks in sein Blickfeld traten, lies ein gebrülltes „HAAAAALLLLT!“ die Orks erst einmal inne halten. Sie alle trugen das eine schwarze Hand mit einem weißen Reißzahn auf ihren Rüstungen. Verdutzt starten sie Harok, der nun auch hinter dem Baum vortrat an. Er klopfte sich, die schwere Axt in der Hand haltend, auf die Brust, auf der auch noch die schwarze Hand der Legion der Todgeweihten prangte. „Was sucht ihr Maden hier… Wo ist Tazgosh der Schamane?“ Die Verwirrung war den Orks anzumerken und so blieben die ersten auf Abstand während immer mehr zu ihnen aufrückten. Nun erkannte auch Gomorra, was Harok anscheinend schon lange wusste, die schwarzen Hand mit dem weißen Reißzahn, die die Rüstungen der Orks zierten. Anscheinend waren sie auf einen weiteren Trupp der Legion, die hier noch überall durch den Wald streifte gestoßen. Ein leichtes Unwohlsein kam ihm Zwergen hoch, waren die Erinnerungen an die letzte Begegnung doch noch sehr frisch. Ein dicker Ork, der den Rest um gut einen Kopf überrage, schob sich durch die Reihen der neugierig gaffenden Maden. Er musste ihr Anführer sein, doch noch bevor Gomorra auch nur ein Wort sagen konnte schmetterte Harok ihm entgegen: „Ich will deinen Platz du Wurm!…“ Der andere Ork lachte nur „Ich werde dich zerquetschen und an deinen Eingeweiden aufhängen!“ Nicht schon wieder, dachte sich der Zwerg nur, als die beiden Kontrahenten sich wüst beschimpfend aufeinander zuschritten. Doch diesmal schien Harok weniger Probleme zu haben und nach einem kurzen Austausch von Freundlichkeiten ging der Orkanführer zu Boden. Es hatte doch tatsächlich funktioniert, zumindest fast… Denn Haroks Siegesgebrüll lies die Meute erschreckend unbeeindruckt, ja sie schienen sogar eher gereizt als eingeschüchtert. Und als dann noch ein Orkweib, wohl die Gefährtin des Erschlagenen vortrat, brodelten die Emotionen hoch. „Tötet den Verräter, er ist keiner von uns. Seht er ist mit einem Zwergen unterwegs!!! Rächt euren Anführer! Bringt mir seinen Koooopf!“. Fragend blickte Harok sich nach Gomorra um der mit einem großen Blatt in der Hand dastand und nur verlegen mit den Schultern zucken konnte… Geistesgegenwärtig holte Harok zu einem gezielten hieb aus, der den Kopf des niedergestreckten Orks sauber von seinen Schultern trennte und in hohem Bogen auf die anstürmende Horde zuflog. Doch auch davon zeigten sich dir blutdürstigen Orks unbeeindruckt, ja es schien sie sogar noch mehr in rage zu versetzen. Gomorra um fasst Justice mit festem Griff… Das sterben war er ja mittlerweile gewohnt, stellte sich nur die Frage ob es hier auch jemanden gab, der ihn wieder zurückholen würde. Die anstürmenden Orks waren keine 10 Meter mehr entfernt als Harok ihnen plötzlich aus voller Kehle entgegenbrüllte: „ICH BIN HAAAAROOOKK!!!! DIENER DES GRUUUMMSSSCH!“ Das schien den bis jetzt so ignoranten Haufen doch irgendwie beeindruckt zu haben, denn die Orks wurden langsamer und blieben in sicherem Abstand vor ihm stehen. Was es nun aber war, das sie umgestimmt hatte, konnte Gomorra nicht sagen. War es Haroks brüllen gewesen? Sein Name, oder doch der Name dieses Gumsch, wer auch immer das sein sollte… „Ich habe euren Anführer im fairen Zweikampf getötet. Jetzt bin ich euer Anführer!!! So sagt es das Gesetz der Orks! SO SAGT ES DAS GESETZ GRUMSCHS!“ Er zeigte nun mit seiner Axt auf die immer ruhiger werdenden Orken. „Wollt ihr euch Tatsächlich über das Gesetz hinwegsetzen, WOLLT IHR EUCH ÜBER GRUMSCH, EINEM GOTT – MEINEM GOTT!!! -HINWEGSETZEN!“ Nun verstummte sogar die bis dahin noch wild schimpfende Orkin. „Ich bin hier um Grumschs Willen auszuführen und jeder der sich gegen mich stellt, stellt sich gegen Grummsch und deshalb frage ich noch einmal, WER IST EUER ANFÜHRER?? Zuerst kam es nur zögerlich, doch dann wurde die Zustimmung immer lauter, bis sie schließlich wie aus einer Kehle durch den Wald hallte. „Harok, Harok, Harok, Harok Harok,…“ Wieder drängte sich die Orkin in den Mittelpunkt und die gerade noch jubelnden Orks verstummten. “ Aber sag uns Hauptmann Harok, warum ist dieser Zwerg hier. Er ist kein Ork, er kann kein Teil der Legion sein!“ Als er merkte wie alle Auen auf ihn gerichtet waren, warf Gomorra endgültig das große Blatt das sein Gesicht verdeckte weg ohne sich auch nur im geringsten Blöd dabei vorzukommen. „Ja er ist kein Ork und deshalb wir er auch kein Mitglied der Legion sein. Aber wir halten dumme Worge die uns als Reittiere dienen und dumme Riesen die wir an die Front schicken können, warum sollten wir uns denn nicht auch dumme Zwerge dienen! Dieser hier, ist ein mächtiger Krieger und sein Hammer hat schon unzählige erschlagen! Er ist mehr Wert als jeder einzelne von euch und vielleicht sogar mehr wert als ihr alle zusammen. Wer in Herausfordern möchte nur zu, aber kommt nicht zu mir gekrochen wenn sein Hammer eure Hüften zertrümmert hat. Ja er ist kein Ork und er ist kein Mitlied der Legion, aber er ist der beste Krieger den wir haben und ihr werdet noch froh sein, das wir ihn haben…“ Gomorra stapfte langsam an Harroks Seite und zischte ein “ dummer Zwerg hmmm? Arschloch!“ aus dem Mundwinkel. Doch Haroks Rede schien erneut Früchte zu tragen. Die Orks finden wild zu diskutieren an und so mancher gab seine Beste Zwergengeschichte von sich. Waren die Völker der Orks und der Zwerge sich auch nicht freundlich gesonnen, ehrlicher gesagt konnten sie sich auf den Tod nicht ausstehen, musste man seinem Gegenüber doch gewisse Qualitäten einräumen. Die heroischen Geschichten, die immer mehr in Tagträumerei ausuferten wurden erneut durch Harok rüde unterbrochen: „Und nun sag mir Wieb, wo ist der Schamane? Wo ist Tazgosh?“ Sie blickte ihn fragend an: „Sein Lager ist nordöstlich von hier, aber sagt, warum wollt ihr das denn wissen? Was wollt ihr von ihm?“ Harok sah sie durchdingen an „Den Willen Grumsch ausführen! Ich werde ihn stellen und ihm seine gerechte Strafe zukommen lassen!“ Die Orks waren verstummt und sahen ihn zweifelnd an „Und jetzt macht auch bereit zum Abmasch, es gibt abtrünnige Schamanen zu jagen!“ Der Zwerg schüttelte immer noch ungläubig den Kopf…. Es hatte doch tatsächlich schon wieder funktioniert.“ Orkin wie ist dein Name? Du führst den Weg, wir folgen nach! Und Schick Späher aus, ich will keine unangenehmen Überraschungen.“ Und so setzte sich der Zug unter Kommando von Sera, wie die Orkin sich vorstellte, langsam in Bewegung Richtung Nordost, dem neuen, alten Feind entgegen!
Harok und Gomorra stampfte dem Trupp der Orks hinterher durch den Wald. In einigem Abstand entdeckte der Zwerg auch die zwei Elfen die ihnen in sicherem Abstand folgten. Was die zwei sich jetzt wohl dachten… Harok hingegen wirkte nachdenklich. Diese Orks waren nicht bei der Belagerung des Dorfes dabei. Und so wies aussieht auch kein Nachschubstrupp dafür. Er musste unbedingt herausfinden was hier vor sich ging. Was hatte Tazgosh vor? So wie es aussah mobilisierte alle Truppen. Und so versank er immer weiter in tiefer in seine Gedanken, bis er plötzlich von einem heraneilenden Boten jäh aus ihnen gerissen wurde. „Hauptmann, da vorn… da vorne sind Bugbears! Viele!! Und bewaffnet!!!“ Harok und Gomorra schoben sich nach vorne um sich selbst ein Bild davon zu machen. von er kleinen Anhöhe die sie gerade erreichten hatten sie einen guten Blick auf die Lichtung vor ihnen. An mehreren Feuern saßen ca. 40 dieser Kreaturen, alle gerüstet und bewaffnet. Am großen Feuer in der Mitte lagen am Boden drei gefesselte Gestalten bei denen es sich anhand der Körperstatur wohl nur um Elfen handeln konnte. Ihnen gegenüber saßen drei dunkle Gestalten, ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen und anscheinend heftig debattierend. „Sera schnapp dir 30 Mann, schleich dich durch den Wald und greif von der rechten Flanke her an, Ich werde mir mit den übrigen 30 die linke Seite vorknöpfen. Und du Gomorra, du nimmst die Mitte!“ Und noch bevor der verdutzte Zwerg was erwidern konnte führte Harok seinen Trupp in den dichteren Wald. Als Gomorra, mit seinem Befehl noch immer etwas hadernd so alleine dastand, tauchte plötzlich die Elfen wieder wie aus dem Nichts auf… Gerade rechtzeig um mit anzusehen wie von links und rechts die Orks aus dem Wald stürmten und auf die überraschten Bugbears eindrangen. „Zwerg, die drei Gestalten am Feuer, sie versuchen zu fliehen!“ sprach Carandra nur kurz und war mit 3 schnellen Schritten schon wieder im Wald verschwunden. Elfen… dachte sich der Zwerg und machte sich daran an ihnen dran zu bleiben. Während sich die zwei Spitzohren elegant durch den Wald bewegten, schlugen dem Zwergen ständig irgendwelche Äste ins Gesicht, Wurzeln brachten ihn beinahe zum stolpern und das dornige Gestrüpp riss immer wieder tiefe Kratzer in haut und Kleidung. Um ihn herum war Kampflärm zu hören. Die Bugbears hatten nicht lange gebaucht um Waffenbereitschaft herzustellen was auf eine ausgebildete Truppe schließen lies. Da würden die Orks trotz Überzahl ihre Probleme mit ihnen bekommen. Doch das war jetzt nicht sein Problem. Er sollte sich um die Mitte kümmern und das waren wohl die 3 dunklen Gestallten die gerade versuchten sich aus dem Staub zu machen und so stürmte er im Schutze des Waldes den Elfen nach, die den Drei dicht auf den Fersen waren. Er hatte gar nicht bemerkt, das Carandar kurz verschwunden war und war dementsprechend verwirrt als sie plötzlich neben ihm auftauchte. „Es sind Drow Zwerg!“ Nun war es an Gomorra , das Spitzohr zu überraschen, denn mehr als ein fröhliches Lachen entlockte diese Information dem Zwerg nicht und führte höchstens dazu das er sein Tempo erhöhte und sich langsam an die Spitze der Verfolger setzte. Die gejagten Dunkelelfen versuchten verzweifelt den Abstand nicht kleiner werden zu lassen, doch ein Pfeil Carandars lies ihre letzte Hoffnung auf Flucht verlöschen und so stellten sie sich dem Kampf. Dazu lies sich Gomorra nicht zweimal bitten und rauschte ohne seine Geschwindigkeit zu verringern mit erhobener Waffe in die kleine Gruppe Dunkelelfen. Die zarten Körper der Drow hatten den mächtigen Hieben des Zwergenhammers nichts entgegenzusetzten und so dauerte es nicht lange bis die Drow übel entstellt zu Boden gingen. Während Gomorra Justice mit dem Umhang einer der Gefallenen noch von Blut und Geweberesten säuberte durchsuchte Carandar die Laichen. Die gefundenen Drowwaffen nahm er an sich. Das Gold und die Edelsteine wurden an Ort und Stelle aufgeteilt, hätte man sonst dem Ork womöglich auch noch seinen Teil abtretten müssen. Weiters führten die Dunkelelfen nur noch eine Schriftrolle in seltsamer, dem Elfischen nicht unähnlicher Schrift mit sich. Nachdem die ratlosen Spitzohren das Schriftstück nach mehrfachem Drängen an den Zwergen weitergaben schien dieser sich kurz indem Schriftstück zu verlieren… Zum großen Erstaunen der Elfen, drückte er Carandar das Pergament wieder in die Hand und sagte selbstsicher. „Es ist eine Art Verordnung….., weiters steht da irgendwas von Sachen die Unterlassen werden sollen und das Einzelaktionen in jeglicher Art nicht mehr toleriert werden. Aber frag nochmal die Elfen die am Lagerfeuer lagen, ob die mehr rauskriegen.“ Der Elf sah in immer noch ungläubig an. „Die Elfen habe ich schon weggeschafft, wer weiß was die Orks mit ihnen angestellt hätten“ Gomorra nickte nur kurz und sie vereinbarten sich nachher im Lager zu treffen, schließlich mussten die Elfen sich irgendwann zu erkennen geben.Bevor sie sich also zurück zu Harok und anderen machten, nahm Gomorra noch den besterhaltensten Drowkopf mit. Kurz vorm Lager trennten sie sich, die Elfen machten sich auf zu ihren befreiten Verwandten während Gomorra auf das Feuer und die jubelnden Orks zumarschierte. Harok und die wenigen die übrig waren, es waren wohl kaum mehr als zwei Dutzend, waren damit beschäftigt, drei offenbar gefangene, aber übel zugerichtete Bugbears zu verhören. Dabei hatten sie erfahren das die drei geflüchteten Dunkelelfen die Bugbears als Sklavenarmee gehalten haben und auf dem Weg Richtung Nordosten waren um dort ein größeres Lager anzugreifen. Warum, wussten die Gefangenen allerdings nicht. Weiters hatten sie den Auftrag bekommen Elfen mitzubringen. Soviel wie möglich. Sie hatten bereits 3 Stück gefangen, doch die dürften irgendwie während des Kampfes entkommen sein. Die durchgeschnittenen Fesseln lagen ja noch am Lagerfeuer, sie konnten also noch nicht weit sein. Für was die Elfen gut sein sollten konnten die Bugbears auch nicht beantworten, was aber an reiner Unwissenheit nicht am Unwillen der Gefangen lag. Als Harok sich sicher war, das aus ihnen nicht mehr herauszuholen war, überlies er sie kurzerhand seinen Orks „Macht mit ihnen was ihr wollt, ich habe keinen Nutzen mehr für sie!“
Schon nach kurzer Zeit hatten Casandra und Soraya die befreiten Elfen gefunden. Sie hatten sich etwas tiefer in den Wald verzogen und versuchten ihre Wunden mit dem bisschen das sie zur Verfügung hatten zu versorgen. Auf die Frage was den eigentlich geschehen war, erzählten die Elfen ihre Geschichte. Es war bei allen dreien gleich abgelaufen. Die Bugbears hatten auf Anordnung der Drow ihre Dörfer angegriffen und alle bis auf Sie getötet. Frauen, Kinder, Alte. Nur sie sind am Leben gelassen worden und wurden seither als Gefangene mitgeschleppt. Was das alles sollte hatten sie nicht die geringste Ahnung denn die Dunkelelfen hatten sich niemals mit ihnen unterhalten und wenn sie untereinander sprachen dann nur in einer Sprache die sie nicht verstehen konnten. Auch als Carandar ihnen das Schriftstück zeigte blieben die Elfen ratlos. Die Schriftzeichen waren dem Elfisch sehr ähnlich und doch konnten sie nichts davon entschlüsseln. Wie hat der Zwerg das gemacht, grübelte Carandar als er das Schriftstück wieder wegsteckte.
Als Harok, den Blutverschmierten Zwergen mit dem Kopf des Drow auf sich zukommen sah, hielt er kurz inne. „Halt! Finger weg von den Gefangenen!! Der Zwerg ist zurück und er hat den Kopf des Dunkelelfen mitgebracht. Er hat den Herrn der Sklaven erschlagen“ Verunsichert blickten die geschundenen Bugbears zu ihm hinüber. „Nach orkischem Gesetz, ist Gomorra nun der neue Herr der Sklaven! Die Gefangenen gehören dir, was soll mit ihnen geschehen?“ Die Überraschungen schienen an diesem Tag kein Ende nehmen zu wollen…
Kaltes Wasser tropfte ihm auf die Brust, rann in einem stetigen kleinen Rinnsal seinen muskulösen Brustkorb hinab wo es sich auf der Holzpritsche die ihm als Bett diente sammelte und langsam in das modrige Holz einzog. Was der Alptraum von son manchem hier wäre, löste in ihm eine starke innere Ruhe aus, ja sogar fast Zufriedenheit. Er mochte die Nächte im Knast. Er lauschte dem Tropfen des Wassers in der Dunkelheit. Die meditative Stille wurde nur vom gelegentlichen Fiepen der Ratten unterbrochen. Hier unten war er meist allein. Er zog die feuchte, einsame Dunkelheit den überfüllten Zellen im Obergeschoss vor. Manchmal wenn es stark regnete, was auf dieser Drecksinsel leider viel zu selten der Fall war, stand das Wasser in seiner Zelle fast Knietief. Immer wenn er das laute Prasseln des Regens auf dem Dach des Wachhauses vernahm, legte er sich auf den kalten Steinboden und wartete gespannt bis das Wasser stieg. Wenn er Glück hatte regnete es genug um seinen ganzen Körper zu bedecken. Er liebte die Schwerelosigkeit unter Wasser. Die knisternde Stille unter der Wasseroberfläche und die Dunkelheit. Aber auf einen solch erfrischenden Wolkenbruch wagte er nicht zu hoffen, dafür war nicht die richtige Zeit, und das Wetter hier schien sich ziemlich genau an seine Vorgaben zu halten….
Eigentlich war er schon lange nicht mehr hier gewesen. Sein letzter Besuch war nun schon über ein halbes Jahr zurück. So lange hatte er selten durchgehalten. Aber auch diesmal wäre nicht nötig gewesen. Eigentlich war er gut drauf. Irgendwas wurde in Mintarn schon wieder gefeiert, er hatte keine Ahnung was genau, den hier wurde ständig was gefeiert. Das war der Charm dieser Insel. Er zog also mit ein paar der Jungs durch die verruchtesten Spelunken der Stadt. Die nächtlichen Straßen waren gut gefüllt und die Stimmung ausgiebig. Es wurde gelacht, gesungen und gesoffen. Gold, Frauen und Habseligkeiten wechselten in dieser Nacht öfter seine Besitzer als Tarnheel Embuirhan seine Konkubinen. Er selbst verlor beim Kartenspiel seine letzte Kohle, der andere dafür seine Zähne. Hatte das Schlitzohr doch versucht ihn übers Ohr zu hauen. Nachdem er sich also auf recht grobe Art und Weise seine letzten Münzen zurück geholt hatte zogen Sie fröhlich weiter. Ihr Weg führte sie zum Roten Platz von Mintarn, auf dem die noble Gesellschaft, falls es sowas auf dieser verfluchten Insel überhaupt gab, noch ausgiebig feierte. Anscheinend wollte die High Society der Stadt dabei auch nicht vom niedrigen Pöbel gestört werden und so schoben sich 2 gerüstete Wachen vor sie, als sie durchs große Tor auf den Platz wollten… „Abschaum wie ihr hat hier nichts zu suchen, „meinte der ältere der beiden, „verpisst euch zurück in das Loch aus dem ihr gekrochen seit…“ fügte der Fette stotternd hinzu. Wut stieg in ihm hoch, seine Fäuste ballten sich und jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an. Wie er dieses arrogante Pack hasste. „Jaja, schon gut… „sagte Lukian und blickte die Mauer empor auf die Armbrüste die sich gerade auf sie richteten“ wir sin schon wieder weg…“. Auch die anderen dürften die zeichen richtig gedeutet haben und verschwanden eiligst in den dunklen Gassen. Lukian stemmte sich gegen den massiven Ork und schob weg von den Wachen. „Komm mit dicker, ich hab ne Idee“ flüsterte der junge Menschling und zwinkerte ihm zu. Lukian hatte früher einmal bei einem der Wirte am Roten Platz gearbeitet und wenig später standen sie auch schon im Weinkeller des ‚Tyrant‘ höchstpersönlich. Und so taten sie sich gütlich am Wein der Reichen und der Schönen, scherzten in gehobener Sprache und erfreuten sich des Lebens. Doch ihre Anwesenheit blieb nicht unbemerkt und so stürmten ein halbes Dutzend Wachen den Keller, gerade als der ork wiedereinmal über dem großen Weinfass thronte, mit dem die noblen Gäste auf dem Platz versorgt wurden, und kichernd den edlen Tropfen mit Urin streckte. Lukian konnte ungesehen abhauen. Übermütig geworden von der durchzechten Nacht, lenkte er den Strahl der goldgelben Erniedrigung laut lachend auf die erste Wache. Flucht war nun endgültig ausgeschlossen und so endete es damit das er eben hier in der Zelle erwachte. 3 der Wachen würden mit ziemlicher Sicherheit auf der Krankenstation aufwachen, sogesehen hatte er es noch gut getroffen. Und der eine, den er kopfüber ins vollgepinkelte Weinfass gesteckt hatte, wäre anscheinend fast ertrunken…
Grinsend musste er sich eingestehen, der Spaß wars wert. Jetzt galt es nur zu hoffen das sie ihn früh genug für die Kämpfe morgen Abend wieder raus lassen würden…
Aber im Normalfall sollte das kein Problem sein. Er war selten länger als 3 Tage hier und diesmal war ja nicht wirklich was passiert. Zumindest im Vergleich zu damals, bei der Geschichte mit den Hühnern. Schallendes Gelächter hallte durch die Dunkelheit. Ihm stiegen vor lachen immer noch die Tränen in die Augen, wenn er daran dachte. Wie diese Idioten ausgesehen haben ….
Er war damals noch nicht lang auf der Insel und eigentlich gings ihm ziemlich dreckig. Es ist diese Phase die jeder Kämpfer einmal durchmacht. Nach den ersten paar Kämpfen gegen ein paar übermütige halbstarke und besoffene Seeleute, wirst du das erste mal zu den richtig harten Jungs eingeladen. Und kriegst mal so richtig auf die Fresse… ganz egal wie groß du bist, wurst wie schnell und gut du bist. Die sind besser. Jeder einzelne von ihnen. Und keiner lässt es sich nehmen dir eine Lektion zu erteilen. In der zeit trennt sich relativ schnell die Spreu vom Weizen. Wer trotz der vorprogrammierten Prügel bleibt, wird in ihre Ränge aufgenommen. Es heißt man muss zuerst verlieren lernen um anständig gewinnen zu können. Es dauerte noch ne zeit, bis er den ersten Kampf gewonnen hatte, aber seit diesem Zeitpunkt war das verlieren nicht mehr so schlimm gewesen. Trotzdem galt, wer nur auf die Fresse bekommt, verdient auch kein Kohle. Da bisschen was für ihn raussprang, lies er meist noch am selben Abend in diversen Spelunken und Bordellen. Um sich über Wasser zu halten nahm er alle möglichen Arbeiten an. Ent- und beladen der Handelsschiffe im Hafen, Er fuhr mit den Fischern raus und half die großen Treibnetze einzuholen oder brachte irgendwelche armen Seelen dazu ihre Schulden zu bezahlen. Er machte alles… und so ergab sich das eines Tages eine adrett gekleidete, fette Frau mittleren Alters auf ihn zutrat. Das zentimeterdick aufgetragene Puder verdeckte die schlechte Haut und eine Ausladende Perüke versuchte das fettige Haar darunter zu kaschieren. Was konnte so ein Monster von ihm wollen… Er staunte nicht schlecht, als sie ihm ein Angebot machte, heute Abend doch für sie zu arbeiten, denn sie hätten eine große Feier geplant und jemand sollte sich darum kümmern, das sich niemand an ihren Reichtümern verging. Er wollte schon loslachen und ihr sein Bier über den Kopf leeren, aber als sie ihm verriet was für ihn dabei rausspringen würde, blieb ihm erstmals das Lachen im Hals stecken. Und so nahm er an und machte sich zur vereinbarten Zeit zur Residenz der Dame. Es wunderte ihn bereits das es da nur so von Wachen wimmelte. Alle trugen auf Hochglanz polierte Brustplatten. Hatte bunte Bändchen an ihren Hellebarden und Federn auf den Helmen. Er stand hier in einer zerfetzten Hose und wahrscheinlich noch den Dreck von gestern Nacht im Gesicht… Das dumme Lachen der Wachen hätte ihn schon skeptisch werden lassen sollen, doch die Aussicht auf das Gold unterdrückte jede Regung seines Verstands. Und so fand er sich wenig später mit einer Mistgabel bewaffnet vor dem Hühnerstall wieder mit dem Auftrag ja gut auf die Viecher aufzupassen da es ganz besondere Tiere waren. Um sicher zu gehen, das auch keine weg gekommen ist, solle er halbstündlich die Hühner abzählen. Wenn er das schaffe bekomme er morgen Früh sein Geld. Was für eine Scheiße… Das war das dümmste was er je gehört hat, aber hey, für die Kohle die er hier in einer Nacht verdiente, musste er sonst nen Monat lang alle möglichen Drecksjobs annehmen. Und das hier war immer noch besser als verstopfte Kanalanlagen freizuschaufeln! Und so stand er da mit seiner Mistgabel, lauschte der Musik die aus der Festhalle drang und dachte sich, was für Idioten das nicht wären, jemandem soviel Geld zu geben um auf Hühner aufzupassen. Ans Zählen dachte er gar nicht. Dafür rannten diese Scheißviecher viel zu viel herum. er war zwar kein Bauer, aber die Hühner waren echt was besonderes. Den Krach den die machten und das nervöse rumgerenne konnte ja nicht normal sein…. Er träumte gerade davon was er sich mit all dem Geld nicht alles gönnen würde als ihn plötzlich die alte Dame aus den Gedanken riss. „Na, Freund Ork, wieviele sinds denn noch?“ „Häääh?“ war seine erste Antwort bevor ihm schoss, das er ja die Viecher zählen hätte sollen. „Jäääh 72 Madame!“ folgte es wie aus der Pistole geschossen. Und erst als das brüllende Gelächter vernahm viel ihm auf, das nicht nur die Alte Dame hier war, sondern anscheinend die gesamte Festversammlung sich hier eingetroffen hatte um sich über die ordentliche Ausführung seiner Aufgabe zu vergewissern. “ Ha, weit daneben“, lachte die Dame mit krächzender Stimme. „Du bekommst dein Geld nur, wenn du mir die richtige zahl nennst, also hopp hopp, fang an zu zählen, oder kann der dumme Ork nicht zählen“ lachte die Dame. Wut stieg in ihm empor, sein ganzer Körper spannte sich an, doch das zahlreiche Aufblitzen von polierten Metal im Hintergrund brachte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. missmutig drehte er sich um um die Scheiß Viecher zu zählen: 1, 2, 3, 4 oder hatte ich das schon…. Fuck, die Dreckshühner waren einfach zu schnell… Und das Lachen der Partygäste unterstrich nur seine Vermutung, es war ein Ding der Unmöglichkeit diese Hühner auf Speed auch nur ansatzweise abzuzählen. Doch die noble Gesellschaft amüsierte sich köstlich über seine Versuche, verspottete ihn, machte sich über ihn lustig… hass stieg in ihm hoch, doch gleichzeitig musste er fast selbst über sich lachen. War er doch dumm genug gewesen sich auf das ganze einzulassen. hat seinen Stolz gegen ein paar Münzen getauscht… Nach einer Zeit wurde die kleine Mitternachtseinlage aber auch dem hartgesottensten Rassisten unter den Gästen zu langweilig und die Versammlung zog sich wieder in die Festhalle zurück… Was blieben waren die Wachen die es sich nun nicht nehmen liesen ihn weiter zu verspotten. Wie er sie hasste diese Speichellecker!! Aber es waren einfach zu viele. Erst nach einer Stunde wurde es anscheinend auch ihnen zu blöd und sie machten sich vom Acker, zurück auf ihre Posten. nicht aber ohne ihm nochmals unter die Nase zu reiben, dass er das Geld ja nur bekomme, wenn er bei Morgengrauen wüsste wieviel Hühner es denn sind… Wie gerne würde er sich jetzt einfach auf sie stürzen, Gesichter brechen und Zähne ausschlagen. Becken zertrümmern und Arme von Körpern reissen… aber sie hatten recht. Wenn er bis zum Morgengrauen nicht herausbekam wieviele Hühner es waren, konnte er mit leeren Händen abziehen. Dann war all die Schmach umsonst gewesen… und so versuchte er weiter die Hühner zu zählen. Einen kurzen Moment dachte er daran, ihnen einfach die Hälse umzudrehen, doch dann würde der ganze Lohn wohl dafür draufgehen neue Hühner zu beschaffen. Wahrscheinlich ging es sich mit dem versprochenen Geld gar nicht aus, diese Vögel, wenn es überhaupt Hühner waren sehen doch anderst aus, als die, die er aus der Suppe kannte… passten aber recht gut zu der Alten!!!
18,..19,… als ihn plötzlich wieder eine Stimme aus der konzentration riss… „Na Dicker, immernoch am Zählen?“ wollte die Stimme kichernd wissen. Genervt drehte er sich um. Zu seiner überraschung standen da aber keine aufgetackelten Schnösel sondern ein Junge, nicht viel jünger als er, dem es seinen Kleidern nach zu urteilen das Leben auch nicht mehr geschenkt hat als ihm. „Ganz schöne Schweine!“ fügte der Junge hinzu. Grumpf starrte in grimmig an „Auch wen sie nicht so aussehen, das sind Hühner!“ Die darauffolgende Stille hielt nicht lange an, den Keiner der Beiden konnte sich sein Lachen lange verkneifen und so prusten sie beide lautstark los bis ihnen die Tränen hinunter liefen. „Was würdest du sagen, wenn ich dir verrate wie du bei Morgengrauen dein Geld bekommst und dir dabei auch noch einen kleinen Spaß erlauben kannst…“ In dieser Nacht lernte Grumpf Lukian kennen.
Und so machten sie sich kurz darauf an die Arbeit. Sie schafften mehrere Säcke Weizenkörner, die als Hühnerfutter nicht unweit des Stalls bereit standen herbei und ließen diese in dem dafür vorgesehenen Fass aufquellen. Grinsend goss Grumpf noch den restlichen Inhalt seines Trinkschlauchs dazu. „Wenn das Zeug mit den Hühnern dasselbe macht wie mit mir, wird das ein rießen Spaß“ lachte er fröhlich. Ein stechender Gestank verbreitete sich als er die zähe, dunkle Flüssigkeit unter die Körner mischte, die sich gierig damit vollsogen. Von all der Rennerei völlig ausgehungert war das Federvieh Feuer und Flamme für die langersehnte Energiezufuhr, was dazu führte das die Hühner kurze Zeit später zwar vollgefressen und kugelrund, aber kein bisschen weniger aktiv waren… Aber das störte die zwei nicht. In aller Seelenruhe machten sie sich daran sich die Hühner zu schnappen und in die leeren Weizensäcke zu stecken… 61! Es waren genau 61 Hühner. Damit war er mit seiner ersten Schätzung gar nicht soweit entfernt gewesen. Es dürfte noch ungefähr 2 Stunden sein bis zum Morgengrauen. Lukian begann schon mal die Säcke zum Festsaal zu schaffen, während Grumpf um das Gebäude schlich und die überraschten Wachen geschlossen ins Reich der Träume schickte. Bis Lukian alle Säcke herbei geschafft hatte, hatte der Ork noch genug Zeit die beiden Zugänge zum Saal zu verbarrikadieren. Anschließend half er dem jungen Menschlein auf den Simms der hochgelegenen Fenster. Im Nuh hatte Lukian es geöffnet und begann Sack für Sack die Hühner in den Festsaal zu entlassen. Es dauerte nicht lange und das erste Kreischen einer erschrockenen Dame war zu vernehmen, knapp gefolgt vom wohltuenden klang allgemeiner Verwirrung und Aufregung. Nach kurzer Zeit wurde sogar, das kreischen aufgescheuchten Hühner vom gekreische der aufgescheuchten Festtagsgäste übertönt und auch das Pochen an den versperrten Toren war im Lärm kaum mehr zu hören. Grumpf kümmerte sich noch um die letzten herbeistürmenden Wachen während Lukian plötzlich mit einem Fässchen Wein und 2 Gläsern dastand und ihm zuprostete… Der Abend hat sich doch besser entwickelt als sich vor ein paar Stunden noch vermuten lies und so saßen die zwei draußen vor der Festhalle, ergötzten sich am Geschrei der Weiber und warteten aufs Morgengrauen.
Als das Fässchen Wein langsam zur Neige ging, fragte ihn Lukian, was denn das stinkende Zeug gewesen sei, das er den Hühnern ins Futter gemischt hatte. „Bargoschs Selbstgebrannter“ antwortete er knapp „das härteste Zeug in ganz Mintarn, schmeckt zum kotzen, aber haut ein Mamut um“. Lukian sah in fragend an, warum zur Hölle wollte er die aufgeputschten Hühner nun auch noch abfüllen. „… aber weißt du“ setzte Grumpf fort “ das Zeug hat noch ne üble Nebenwirkung. Du kennst doch das Gefühl, wenn du morgens am Topf sitzt und dir die Seele aus dem leib presst, aber rein Garnichts tut sich. Tja, ein wintziges Tröpfchen davon und nichts kann den Lauf der Dinge mehr aufhalten!“ Grinsend sah er zu Lukian hinüber, dem vor Lachen schon der Wein aus der Nase lief….
Es war am Ende nicht schwer die Alte dazu zu bewegen ihm den versprochenen Sold zu bezahlen, brauchte er doch nur damit zu drohen die Schweine gleich den Hühnern nachzuschicken… Außerdem hatte er ja tatsächlich bis zum Morgengrauen die richtige Anzahl der Hühner herausbekommen, und wer wollte konnte jetzt ja selbst nachzählen. Also öffnete er bei Sonnenaufgang die Tore und ein beißender Gestank schlug ihm entgegen.“Und wie war eure Nacht? Auch so beschissen wie meine?“ fragte er die von oben bis unten mit Hühnerkot bedeckte Festgesellschaft. Er wartete nicht auf eine Antwort sondern machte sich, ein fröhlich Liedchen trällernd, vom Acker…
2 Tage später wurde er dann von den Wachen unsanft hierher gebracht, aber damit hatte er schon gerechnet und vom Geld war sowieso nichts mehr da, das heißt für die nächsten Tage war er froh über gratis Essen und ein Dach überm Kopf… Erfolg auf ganzer Linie sozusagen!
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