Gedankenexperimente – ein innerer Monolog eines Anderweltlers (Shield of Light)
Da standen wir nun, in der Kirche, umgeben von Särgen einem richtigen Toten und einem lebenden Untoten. Ich fragte mich, wie Schnellfuß Zustand sich auf diverse zukünftige Umstände auswirken würde, wirken meine Heilzauber bei ihm, funktioniert sein Organismus anders als der von richtigen Lebenden, ist er ein Spion Strahds oder könnten wir ihn als Doppelspion gegen Strahd verwenden doch sämtliche Anfragen hierzu wurden von Hara abgeschmettert, sodass ich gar nicht zu Wort kam. Für Notfälle oder die ein oder ähnliche Situation wie Blauschuppes abgetrennte Kralle konnte ich mich dadurch nicht vorbereiten aber diese echsenartigen Kreaturen hatten wohl andere Prioritäten als Überleben und Sicherheit.
Ein moralisches Dilemma, einen Körper ausgiebig untersuchen zu wollen, aber den Verlust eines geschätzten Kameraden dafür in Kauf zu nehmen, war ein zu hoher Preis, sodass ich mich für dieses mal hierzu geschlagen gab.
Die Gruppe entschied sich nach leichten Sondierungen zur Arbeitsteilung dazu, Theo den Sarg des frisch Verstorbenen auf seiner Scheibe zur Kirche bringen zu lassen, während der Rest sich reorganisierte.
Und da hiernach niemand gern allein sein wollte, gingen wir Theo hinterher, der etwas von der Vampirerde zur weiteren Untersuchung mitnahm, um ggf. mit seiner Magie den Aufenthaltsort der Vampire zu bestimmen, da die Fährte der untoten Kreaturen an den Glassplittern der Fenster endete – verdammte fliegende Blutsauger.
An der Kirche angekommen musterte uns eine dunkle Gestalt, die sich später als ein neuer Gefährte herausstellen sollte. Jetzt waren jedoch andere Dinge wichtiger.
In der Krypta angekommen räusperte ich mich gegenüber Vater Lucian, um ihn in angemessener Weise auf den Inhalt des Sargs hinzuweisen. Dieser öffnete den Sarg und identifizierte den verstorbenen Meliroy, sichtlich geschockt und schweren Herzens. Schuldgefühle plagten mich, ich brachte es jedoch nicht über das Herz, ihm zu beichten, dass ich den Jungen scheinbar in sein verderben geschickt hatte, diese Sünde würde ich auf meinen Schultern tragen – um das Leiden seiner Familie zu lindern, spendete ich jedoch ein Goldstück, die versprochene Bezahlung, um zumindest etwas Verantwortung zu übernehmen. Von einem Stück Gold konnte die Familie wohl eine gute Weile überleben, genug Zeit, um Antworten zu finden.
Mir wurde erneut deutlich wie gefährlich und tödlich doch diese Welt war und wie unsicher unser eigenes Überleben bisher aussah.
Nachdem die Drachengeborenen (außer Schnellfuß, dieser konnte die Kirche durch die Weihung als Untoter nicht betreten, was eine wesentliche Antwort auf eine der relevantesten Fragen darstellte) den Sarg von der Scheibe hieften und Theo sich für seine Untersuchungen der Erde zurückzog, machten wir uns auf zur Taverne, um uns zu beratschlagen.
Draußen reichte uns die dunkle Gestalt ein Pamphlet, was sich als ein Dunkelelf aus den vergessenen Reichen mit einem Steckbrief unserer Gruppe in den Händen entpuppte. Da hatte man ein Kopfgeld auf uns ausgesetzt und scheinbar war das entweder eine von Strahds schlechten Scherzen oder eine Rache der getöteten Hexen aus dem Westen des Landes – auch dies vermerkte ich in meinen Gedanken.
Jedenfalls bat der Dunkelelf mit dem Namen Tebaun und dem Glauben an Elistraee seine Hilfe an, um dessen Chancen und die seines Clans (auf Nachfrage 13 Personen an der Zahl), der sich hier auch niedergelassen hatte, in die Heimatwelt zurück zu kehren, zu vergrößern. Wie bei allem neuen war ich dem vergleichbar jungen Dunkelalben misstrauisch eingestellt, er könnte schließlich von Strahd als Spion auf uns angesetzt sein, so ließ ich Vorsicht vor Nachsicht walten, während wir zur Taverne schritten.
Dort angekommen stellten wir Arabella unseren neuen Gefährten vor, die sich direkt an ihrem Essen verschluckte – und das, nur weil er schwarz war. Rassistische Elfin. Dabei waren die Drachengeborenen doch auch alle schwarz. Die beiden Elfen kamen scheinbar aus verschiedenen Epochen (ca. 120 Jahre vor der gegenwärtigen Zeitrechnung und somit noch vor Bellas Geburt) und Regionen ihrer Welt und kannten daher einander nicht.
Als wir nun die Pläne diskutierten, was die Gefährten an Problemen hatten und wie diese zu bewerkstelligen seien, wie kurz- mittel- und langfristige Ziele, mischte sich die Wirtin immer wieder in das private Gespräch ein, weil sie dies als Kritik an ihrer Taverne sah, was mir nach einer Weile gehörig den Appetit vcerdarb aber Tebaun zu meinem nun freien Zimmerbett in der Taverne verhalf. Gut für ihn.
Wir identifizierten folgende Problemfelder, mit denen wir uns auseinandersetzen mussten:
1. Das auf uns ausgesetzte Kopfgeld sowie die Nahrungsversorgung im Westen der Stadt durch dort hausende Banditen hatten gewisse Überschneidungen, wir sollten also mittelfristig dieses Problem angehen, um die in Barovia zentral gelegene Stadt Vallaki als sicheren Rückzugsort zu etablieren.
2. Hierzu ergab sich durch das Hilfegesuch des Sohns des Bürgermeisters an meine geprangerten Kameraden ein möglicher Verbündeter, um auch aus politischer Sicht gewisse Sicherheiten zu erhalten.
3. Arabellas Bruder und Yggdra aus Strahds klauen befreien, das diskutierten wir zwar nicht, stand aber weiterhin auf der Tagesordnung – wir lassen niemanden in diesen gottesverlassenen Landen Barovias.
Zurück in der Kirche teilte uns Vater Lucian den Ort der Familie Wachter mit – Tebaun hatte in der Taverne die Kinder der Wachters beobachtet.
Zurück in der Taverne beobachteten wir zwei relativ betrunkene Adlige, die wohl zu den Wachters gehörten.
Um einen angemessenen Dialog zwischen der Party und den Säufern zu schaffen machte ich einen der 2 betrunkenen nüchtern und überließ Arabella das flirten mit ihnen.
Unser neues Multitalent Tebaun setzte sich nach Arabellas schlingern dazu und konvergierte recht elegant mit Ihnen – sie stellten den Elfen ein Rätsel, welches mit meiner Hilfe einfach gelöst werden konnte – die Anwort war „Feuer“.
Um einen anderen Brand zu löschen, gossen sich die nun 4 ordentlich Sprit nach – da mich die Wirtin erneut grundlos belangte, platzte mir der Geduldsfaden – KEIN ALKOHOL FÜR NIEMANDEN MEHR.
Mit ein bischen Metamagie wurde die gesamte Taverne von sämtlichen Alkoholvorräten befreit – wer einen Priester grundlos antagonisiert, zieht dies den Zorn der Götter auf sich – ein Grund mehr, warum wir demnächst die Vorräte der Wirtin als Auftrag auffüllen würden, ein Taverne nur mit Hopfen- und Traubensaft konnte sich langfristig nicht finanzieren, wenn sie nur die Kinder vor Ort bewirten konnten – wer trinkt schon freiwillig Hopfensaft?
Jedenfalls ergab sich aus dem Gespräch, dass die Tochter der Wachters erkrankt war und ich ihr vielleicht helfen konnte. Die Gruppe schickte sich nun an, dem armen Mädchen zu helfen und auf Wegbeschreibung der beiden Männer dort hinpilgerten, nachdem die Wirtin nun die Konsequenzen für ihr Verhalten zu tragen hatte und verzweifelt ihre Gläser polierte.
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