Jahr: unbekannt, Ort: irgendwo in im Unterreich

In der Dunkelheit (The Outbreaks)

Nachdem einer nach dem anderen in der Flasche verschwunden war, fand sich die Gruppe in einer Art Stromfluss wieder, der wie eine Art Lichttunnel wirkte. Er bestand aus verschwommenem Licht und die Helden konnten sich in ihm untereinander auch sehen. Es fühlte sich an, als würde man mit gleichbleibender Geschwindigkeit ins bodenlose fallen und man verlor sein Gefühl für Raum und Zeit. Nach und nach verlor jeder sein Bewusstsein, angefangen mit Nanay über Blm bis zu Nashazar und Thoringal. Als die Gruppe wieder erwachte, fand sie sich in fast völliger Dunkelheit wieder, wobei mit genügend guten Augen in einiger Entfernung verschiedene Spektralfarben wahrgenommen werden konnten. Dazu gesellte sich die Stille, nur unterbrochen von gelegentlichem, leichtem Plätschern.

Alle lagen oder saßen am Boden, tasteten sich ab und sahen sich um. Alle schienen da zu sein, es war sogar eine Person zu viel da. Und Nanay wies merkwürdige Konturen auf, in der Dunkelheit war jedoch nichts Genaueres zu erkennen. Die zusätzliche Person trug eine Fackel und war bei genauerer Betrachtung zwergenähnlich, besaß helle, buschige Haare und vollständig weiße Augen. Ein Derro. Ein Derro in einem dunklen, stickigen Tunnel mit hoher Luftfeuchtigkeit, in dem es kaum Geräusche gab. Hatte es die Gruppe etwa ins Unterreich verschlagen? Das konnte doch nicht sein. Der Derro trug einen Hut, ein in Leder gebundenes Horn und eine schwarze Lederweste.

Während die Gruppe langsam wieder zu Sinnen kam und sich an die letzten Ereignisse erinnerte, erreichte der Fackelschein schließlich auch Nanay. Sie besaß nun Hörner und sah wie ein Tiefling aus. Offensichtlich hatte sich ihre Erscheinung verändert, aber sie war immer noch dieselbe. Im Gespräch ergab sich, dass sich einer ihrer Vorfahren wohl mal mit einem Dämon gepaart hätte, was sie aber nur für eine alte Geschichte gehalten hatte. Aber warum dieser plötzliche Wandel? Rina, Nanays Rabe war ebenfalls weg. Vermutlich konnte er schnell genug von der Flasche wegfliegen. Der Derro trat derzeit wüst auf einen Gegenstand am Boden ein, bei dem es sich um die Flasche handelte, in die die Gruppe eingesogen wurde. Er fluchte laut in einem merkwürdigen, gebrochenen zwergischen Dialekt, dass „stinkende Zwerge in dem teuer erworbenen Gegenstand“ waren und dass „der Dunkelelf dafür büßen wird“. Totes Pferd war der Erste, der wieder in Fahrt kam. Sofort schnappte er sich den Derro und brüllte ihn an, wer er sei und wo die Gruppe gelandet sei. Zwischen verschiedenen Geräuschen war das Wort „Bukido“ zu vernehmen. Da Totes Pferd den Derro nicht verstehen konnte, schubste er ihn zu Thoringal rüber. Während Bukido dahin taumelte, schimpfte er auf zwergisch weiter und beschimpfte die Gruppe als Räuber und fragte, was er ihnen getan hätte. Blm nutzte währenddessen seine magischen Kräfte um Zungen zu wirken. Er konnte verstehen, wie Bukido darüber sprach, dass ihm gesagt wurde, dass aus der Flasche Wesen aus den tiefen Reichen zum Vorschein kommen sollte. So textete er die Gruppe wohl in dem Glauben zu, dass sie ihn nicht verstehen konnte. Blm teilte unterdessen mit, was er in dieser Schimpfeskapade mitbekam. Schließlich fragte Blm ihn, welches Jahr gerade sei. Da wurde Bukido aufmerksamer, schimpfte aber nur weiter, dass Blm nicht so tun sollte, als würde er den Derro verstehen. Unbedacht redete er weiter davon, dass er überlegte, die Gruppe auf dem Sklavenmarkt zu verkaufen. Als Blm das Totes Pferd erzählte, verzog dieser grimmig sein Gesicht. Währenddessen bestätigte Thoringal die Befürchtungen der Gruppe, als er ihnen mitteilte, dass er spüren konnte, dass sie tief unter der Erde waren und dass Bukido ein Derro sei, der eigentlich nur im Unterreich vorkommt. Blm zauberte daraufhin ein Licht, um die Umgebung besser betrachten zu können. Auf das weitere Gebrabbel des Derro achtete erst einmal niemand mehr richtig. Die Gruppe befand sich in einer größeren Kammer, von der mehrere Tunnel abgingen. Überall waren Pilze und Sporen zu sehen, von denen einige sogar phosphoreszierten.

Thoringal fragte Bukido, wo im Unterreich sie seien, wobei dieser nur meinte, dass die Gruppe in seinem Reich sei und ihm nichts tun könne. Mit dem Zwerg als Übersetzer wurde der Derro weiter befragt, wobei in seinem ständigen Redeschwall rauskam, dass ein Dunkelelf namens „Sarid Chris Karid“ ihm die Flasche verkauft hatte und ihm versprochen hatte, dass sie mächtige Wesen beschwören sollte, die ihm im Unterreich helfen sollten. Diese Dämonen, wie er meinte, wollte er sich in der abgelegenen Kammer untertan machen. Als Nashazar die am Boden liegende Flasche aufhob und mittels Zaubertrick leicht säuberte, um mögliche Gravuren zu erkennen (die tatsächlich vorhanden, aber unter einer dicken, hartnäckigen Schmutzschicht verborgen waren und nur leicht hervorschienen), sprach Bukido weiter von einem „Rond“, an dem er die Flasche hätte verkaufen können, wenn sie weiterhin alt und wertvoll ausgesehen hätte. Außerdem sprach er davon, dass die Gruppe nun sein Eigentum sei und er überlegte, sie in Gracklstugh oder Menzoberranzan zu verkaufen. Der Rest endete in Gekicher und Wetten, nach wie vielen Metern die Gruppe durch Fallen und anderem umkommen würde.

Auf jeden Fall war diesem Derro nicht zu trauen und bevor die Gruppe im Schlaf oder einer anderen ungünstigen Situation von ihm überrumpelt werden konnte, stürzte sie sich auf den Derro. Nanays Säurespritzer und Nashazars Feuerbolzen gingen einfach durch ihn durch und brachten ihn nur zum Lachen. Als Totes Pferd ihn packte, bemerkten einige der Gruppe eine um etwa 2 Sekunden verzögerte Reaktion des Derro. Anscheinend handelte es sich um ein Abbild, was Bukido mit höhnischen Worte auch bestätigte, denn wer ist dumm genug daneben zu stehen, wenn er mächtige Dämonen aus einer Flasche befreien will. Dahingehend musste man dem Derro schon eine gewisse Schlauheit zugestehen. In seiner Wut über die Sache mit der Sklaverei und der anderen gesagten Sachen versuchte Totes Pferd dem Derro-Abbild den Bart abzuschneiden, um zu sehen, ob es ein Effekt auf das Original hätte. doch nach einer Verzögerung von wieder 2 Sekunden fielen statt der Barthaare nur kleine Spinnen vom Abbild hinunter auf den Boden. Da man gegen Bukido anscheinend eh erstmal nichts ausrichten konnte, wandte Nashazar sich ab und steckte die Flasche des Derros ein, um sie später intensiver säubern zu können. Vielleicht gab sie ja einen Hinweis darauf, was genau geschehen war und wie es vielleicht auch rückgängig gemacht werden könnte. Die Gruppe beriet sich, wohin sie sich wenden sollte. Denn eins war klar, sie musste aus dem Unterreich rauskommen. Nach den Angaben des Derros waren sie etwa 20 Reisetage südlich von Menzoberranzan, in der Nähe des Düstersees. Bukido wollte sie nach Gracklstugh zum Sklavenmarkt führen, also könnte die Gruppe versuchen nach Blingdenstein, der Stadt der Swirfnebli zu kommen (wobei das gefährlich nahe an Menzoberranzan heranführen würde) oder nach Fellbar, der Feste der Zwerge, zu gelangen. Sollten sie sich wenigstens einen Teil von Bukido führen lassen oder ihr Glück lieber allein versuchen? Während der Beratung sprach Bukido von einer Ksrte nach Gracklstugh, die auf zwergisch war und die er uns geben wollte, damit wir dahin finden würden. Nach seinem Gerede wollte er nicht, dass wir durch Seetrolle oder die grüne Hexe zu Schaden kommen würden.  Er hatte extra ein Boot für die Überfahrt vorbereitet. Die Gruppe entschied sich, Bukidos Anweisungen zumindest zum Teil zu folgen und rechtzeitig nach Fellbar abzubiegen, sollte ihnen das  gelingen.

So bewegten sie sich weiter nach Bukidos Anweisungen durch einen Tunnel mit Pilzen, die in den verschiedensten Farben leuchteten, hin zum Ufer des unterirdischen Sees, wo ein Boot für die Gruppe bereitlag. Blm pflückte sogleich von jeder Farbe zwei, während sich Totes Pferd seiner wissenschaftlichen Neugier hingab und einen roten Pilz immer weiter zerpflückte, um zu schauen, ab wann das Leuchten aufhören würde (was es nie tat). Dabei entdeckte er am Boden eine Schlange im selben Farbton, wie die Pilze. Während sich diese auf Totes Pferd zubewegte, erschienen in den grünen Pilzen bei Blm 2 Gesichter, die ihn sogleich zutexteten (das war wohl mal wieder einer dieser Tage). Es handelte sich um Swirfnebli oder besser Swirfnebli-Geister, denn sie waren durchsichtig und nur ihre Konturen zu erkennen.  Zuerst beschimpften sie Blm, weil er einfach ihre Pilze abpflückte ohne zu bezahlen. In einem Gespräch, bei dem Blm auch versuchte herauszufinden, wie die Gruppe aus dem Unterreich kommen sollte, stellte sich heraus, dass die beiden wohl durch den Verzehr einer ungesunden Pilzkombination starben. Als sie den Derro entdeckten, verschwanden sie mit den Worten, dass der Derro uns schon aus der Unterwelt führen würde, wieder in den Pilzen. Unterdessen versuchte sich Totes Pferd gegen die Schlange durch eine angezündete Fackel zu erwehren. Diese ließ die Schlange jedoch völlig kalt und sie bewegte sich weiter auf Totes Pferd zu, schnellte vor und schnappte ins Leere, als Totes Pferd rechtzeitig auswich. Während er mit der Machete zuschlug und laut scheppernd einen Stein traf (was die Schlange zur Flucht bewegte), beobachteten Thoringal und Nashazar aufmerksam die Umgebung. Sie entdeckten ein Boot auf dem See, das sich der Gruppe näherte. Darauf waren 5-6 Merrows, die Rüstungen und Schädelfragmente auf dem Kopf trugen und nach Nashazars Kenntnissen Arbeiter oder Gehilfen eines gewissen Demogoron waren. Sie riefen der Gruppe zu: „Blut und Salz für den Dämonenprinzen.“ Offensichtlich waren sie nicht freundlich gesinnt.

Sofort zog Nanay ihren Stab und zauberte eine Rüstung auf sich. Totes Pferd zog seine Machete und nahm seinen Speer und baute sich am Ufer auf, überlegte es sich aber nach Thoringals Warnung, dass er vom Ufer weggehen sollte, anders und entfernte sich etwas. Nashazar zauberte Spiegelbild und ging hinter einem Stalagmit in Deckung. Plötzlich kräuselte sich das Wasser und eine Pranke tauchte auf und grub sich in den Stein. Vom Lärm angezogen zog sich ein Seetroll an Land und schnupperte am Boden und in der Luft herum, um Witterung aufzunehmen. Die Gruppe verharrte lautlos und auch die Merrows im Boot hielten an und warteten ruhig. Sie wollten den Troll wohl ihre Drecksarbeit erledigen lassen. Totes Pferd setzte ein zuversichtliches Grinsen auf, während sich der Troll auf Thoringal zubewegte, vor ihm anhielt, schnupperte und weiter zu Totes Pferd schlurfte. Dieser betete leise und duckte sich leicht weg. Der Troll nahm auch bei ihm nichts wahr und bewegte sich weiter auf Blm zu. Dieser war recht zuversichtlich, denn wie sollte der Troll den Gnom wittern, wenn er nicht einmal den Zwerg oder den halbnackten Elf gerochen hat. Ob es an den frisch gepflückten Pilzen oder dem leckeren Duft eines Gnoms (oder der Kombination à la Gnom in Pilzsoße) lag, der Troll witterte etwas und schnappte sofort nach Blm. Der konnte rechtzeitig ausweichen, schrie aber erschrocken auf. Sofort zauberte Nanay drei Sengenden Strahlen auf den Troll, während Thoringal mit seiner Streitaxt angriff. Bei den Treffern schrie der Troll auf und packte seine ganze Wut in den Angriff auf Blm, verfehlte jedoch sein Ziel, da Thoringals Angriff ihn aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Totes Pferd attackierte den Troll im Kampfrausch mit Machete und Speer, konnte aber trotz Treffer kaum etwas am Troll anrichten. Während Nashazar einen gezielten Feuerpfeil auf den Troll feuerte, entschied sich Nanay für ein größeres Kaliber. Sie wirkte einen Feuerball, dem Totes Pferd rechtzeitig ausweichen konnte. Thoringal und Blm erwischte der Zauber aber genauso, wie den Troll, wobei letzterer dem Zentrum der Explosion entrinnen konnte. Während Thoringal zwar angeschlagen, aber immer noch voller Kampfeifer den Troll weiter attackierte, wandte der sich weiterhin Blm zu (wahrscheinlich, weil er jetzt gebratenen Gnom in Pilzsoße riechen konnte). Richtig in Rage attackierte der Troll Blm mit Klauen und Zähnen und zerfetzte geradezu seine Rüstung. Während Totes Pferd nun richtig mit der Machete wieder und wieder zuschlug und dem Troll dabei tiefe Schnitte versetzte und sogar das linke Bein abschnitt, entfernte sich der stark angeschlagene Blm langsam vom Troll, um aus seiner Reichweite zu gelangen. Nashazar und Nanay belegten den Troll weiter mit Feuerzaubern, wobei Nanay erst einmal auf die weitere Anwendung des Feuerballs verzichtete. Thoringal bearbeitete den Troll ebenfalls weiter, der sich nun dem Zwerg widmete, ohne sein Bein aber zu langsam Angriff, sodass Thoringal allen Angriffen ausweichen oder sie parieren konnte. Während Blm sich heilte, spießte Totes Pferd schließlich den Troll auf, bewegte sich mit ihm Richtung Ufer und schleuderte ihn ins Wasser, während er die Merrows bedrohlich anstarrte. Dabei konnten er und Nashazar hören, wie ein krachendes Geräusch von der Seeseite kam. Um das Boot der Merrows war das Wasser aufgewühlt. Sie fingen an zu schreien und etwas zog das Boot mit einem knackenden Geräusch in die Tiefe. Daraufhin färbte sich das Wasser um die Stelle blutrot. Totes Pferd lachte laut und irre auf und verspottete sie damit, dass Umberlee die wahre Herrin sei.

Kaum, dass es etwas ruhiger wurde, nervte der Derro auch schon rum, dass er endlich los wolle und die Gruppe aufhören solle, so viel Lärm zu machen. Thoringal fragte ihn, wie lange die Überfahrt dauern würde, worauf hin Bukido antwortete, dass es ein paar Tage dauern würde, weswegen er auch Proviant im Boot vorbereitet hatte. Tatsächlich fanden sich darin Wasserschläuche und Zwieback. So machte sich die Gruppe auf und während Totes Pferd und Thoringal abwechselnd ruderten, steuerten Nashazar und Nanay das Boot so gut, das die Reise um mehrere Stunden verkürzt werden konnte. Während der Fahrt säuberte Nashazar immer wieder die Flasche, sodass ein Tag, bevor die Gruppe mit dem Boot ankommen sollte, die ersten Schriftzüge zu erkennen waren. So setzte die Gruppe über den Düstersee, diesmal aber ganz leise…

 

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