Vermutungen und Verhandlungen (The Legacy of the Grey Guardians)

So stand ich am nächsten Morgen wie versprochen am Denkmalplatz und spielte auf meiner Harfe, in der Hoffnung, meine Freunde bald wiederzusehen, als mich plötzlich ein – im Vergleich zu den schönen Elfen und kindlichen Gnomen – recht schmuddeliger Mann ansprach, ich hielt ihn für einen Obdachlosen, doch es stellte sich heraus, dass es mein alter Freund Wesir war, der recht intensiv nach Algen und Meerwasser roch.
Einen Cantrip später sah er frisch poliert aus und verstömte einen angenehmen Hauch von Minze, sodass ich mich in dessen Gegenwart zumindest blicken lassen konnte. Er bat mich, ihm zu folgen, sodass wir allesamt gemeinsam rekapitulieren konnten, was seit unserer letzten Trennung geschehen war und inwieweit wir jeweils erfolgreich gewesen sind.

Tavernentalk

In der Taverne angekommen, waren bereits alle anderen anwesend, selbst meine entzückenden Show Girls, Olalee und Mialee, welche mir dank ihrer femininen Eigenschaften wesentliche Unterstützung bei den Ermittlungen haben zukommen lassen.
Das sollte nicht ungeachtet bleiben. Ich lieh Mialee zur Probe meinen Ring der Schnelligkeit aus, und brachte den Vorschlag direkt im Beisein aller Anwesenden vor, sodass es nicht zu missverständnissen kommen würde und ich bei Ihrem Kauf später dann das Gold bekommen würde.

Wesir berichtete das Erlebte und auf Nachfrage erzählte er, dass die Gruppe die Peryton freigelassen hatte – was nicht teil der Abmachung war aber darum würde ich mich später kümmern müssen.

Jedenfalls konnten Wesir und Stormy Kontakte zum örtlichen Militär herstellen, welche aufgrund gnomischer Technologie überragende Kommunikationskanäle verfügten, eine Eigenschaft, von der Tiefwasser erheblich profitieren könnte, wenn ich geschickt verhandelte.
Olalee und Mialee hingegen untersuchten die Konflikte und Anspannungen zwischen den Mondelfen und den Gnomen – eine Situation, welche durch den Fokus der Elfen auf Magie und damit deren Machtanspruch in Lantan entstanden ist und die Gnome, die zwar ihre Technologie liebten aber nur in der zweiten Reihe mitspielen durften, für erhebliche Frustrationen sorgte.
Garry war währenddessen relativ still und blass und schrie sogar auf, als ich einmal den Verdacht äußerte, dass an dem Tod der Botschafter ggf. andere Kreaturen wie Mindflayer beteiligt sein könnten.
Und so ging jeder ans Werk, weitere Nachforschungen zu betreiben,
bis auf Garry, der als perfekter Köder wohl Kontakt mit einem Feind hatte und sich deshalb erholen musste. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie praktisch so ein lebender, resilienter Köder ist.

Ich machte mich jedenfalls mit Mialee im Schlepptau, nachdem diese wohl mit ihren Nachforschungen nicht sonderlich weiter kam, zum Schloss des Ayrar und forderte eine Audienz ein, um die Erkenntnisse zu rekapitulieren.
Da ich heut morgen nichts gefrühstückt hatte, knurrte mir etwas der Magen und ich war leicht kurz angebunden.

Lanterns Pracht

Yelric war überaus freundlich zu uns und ich berichtete, was wir durch die Befragung der Toten herausgefunden haben und äußerte den Verdacht, dass Frau Automata im Tod meiner Landsleute involviert gewesen sei und bat ihn, ein Verhör durchführen zu dürfen, notfalls auch mit einem Zirkel der Wahrheit und einem Befehl, um ggf. ein Geständnis aus ihr hervorzubringen.
Dies stieß beim Ayrar auf wenig Gegenliebe und er verwies mich verärgert der Hallen, während Mialee dort verweilen durfte. Ein kurzes Nicken ihrerseits in meine Richtung signalisierte mir zumindest, dass Sie mein Anliegen und die Prüfung der Automata auch ohne mich bewältigen würde.

Da Stormy und Wesir ihr Ding in den Hintergassen und vermutlich auch Kanalisationen machten und die Damen mit dem Pudern ihrer Nase beschäftigt waren, begab ich mich in mein Hotelzimmer und fing an, produktiv zu werden.
Ich arbeitete mich durch alle 3 Bände durch, die wir in der Botschaft gefunden haben und kombinierte das bisher erlebte mit den Notizen und Aufzeichnungen, die ich in den Bänden fand.
Sie handelten von Hexen, Mindflayern und Abolethen, 2/3 kannte ich bereits durch frühere Begegnungen.

Die Umstände des Todes in der Botschaft, das abweichende Verhalten der Betroffenen sowie Garrys Reaktion zu Mindflayern, als auch die dokumentierten Albträume der Bewohner als auch Hinweise zu telepathischer Kommunikation wie Projektionen von Gedanken als auch die Tatsache, dass Lantan ein Inselstaat und dadurch stark an Wasser gebunden ist, entlarvte den „Täter“ umso deutlicher: ein ABOLETH.
Das machte meinen Verdacht gegenüber Frau Automata obsolet, denn es war der Aboleth.

Aboleth

So bereitete ich alles für eine weitere Audienz gleich morgen vor. Nicht nur eine Entschuldigung meinerseits stand an, es musste schnell gehandelt werden, bevor die Kreatur weiteren, erheblichen Schaden anrichten würde.
Mir kribbelten die Fingerspitzen beim Gedanken, einer solch exotischen Kreatur im Kampf gegenüber zu stehen und ein rechtschaffenes Urteil zu dessen Verbrechen zu vollstrecken und dies in einer Ballade festzuhalten, welche meines Gottes Milil als würdig erachtet werden konnte.
So schrieb ich den Abend durch, um sämtliche Vorbereitungen zu dokumentieren und Pläne zu schmieden, wie man diesem Ungetüm bestmöglich das Handwerk legte.

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