Tschüss, teuflischer Turm! (The Adventurer)
Clansymbol von Durlag Trolltöter

Tschüss. teuflischer Turm! (The Adventurer)

Meine Vermutung sollte sich durchaus als korrekt herausstellen. Die vier Statuen in der Mitte des Raumes hatten in der Tat Rätsel für uns. Aber eins nach dem anderen. Kurze Zeit nach mir wurde Farhea teleportiert, danach meine Schwester. Die drei starken Frauen dieser Gruppe vereint – oder so! Seltsamerweise befand sich in meiner Tasche ein Skelettschlüssel, von welchem ich natürlich sofort erwartete, ihn in ein zugehöriges Schloss stecken zu müssen. Als ich mir die Statue im Südwesten des Raumes jedoch genauer anschauen wollte, trat sie vor und begann zu sprechen, woraufhin die drei anderen Statuen im Uhrzeigersinn folgten.

Rätsel

Die genauen Fragen kriege ich logischerweise nicht mehr hin, aber es ging auf jeden Fall um Feinde, die Sonne und Wein … Wie gut, dass kurz darauf auch die beiden Herren folgten. Ich muss sagen, es fühlte sich schon zu diesem Zeitpunkt an, als wären wir ein unschlagbares Team. Die Chemie stimmt einfach! Wie die anderen letztlich auf die Lösung des Rätsels kamen, fragt mich bitte nicht. Alles was ich gemacht habe war, zu sagen was Lourgant und Farhea mir vorgesagt hatten und es klappte. Himmelsrichtungen waren die Lösung gewesen, aber warum wer welche hatte nennen müssen, keine Ahnung.

Des Rätsels Lösung

Woran wir merkten, dass die Antworten richtig waren? Statt die gefühlt zehn vorherigen Male waren die Statuen am Ende nicht zurück getreten, sondern hatten stattdessen plötzlich begonnen, alle durcheinander zu reden und ehe wir uns versahen, befanden wir uns in einem neuen Raum. Größer, weniger rund und wesentlich besser eingerichtet. Es wirkte wie ein Thronraum. Natürlich war der Thron in diesem Fall der wichtigste Teil, denn eben dort sahen wir uns wieder Durlags Geist gegenüber. Er wirkte zufrieden und teilte uns mit, sein Vertrauen verdient zu haben und den Turm nun verlassen zu dürfen. Das schien Lourgant sich nicht zweimal sagen lassen zu wollen. Ich glaube seine exakten Worte waren: „Na Junge, dann nix wie weg. Wie geht’s hier raus?“

Das Böse am Leben lassen, damit die Menschen vor ihm geschützt werden

Ich musste ein bisschen kichern, aber auch ich war natürlich neugierig, wie wir diesen Turm denn nun endlich verlassen konnten. Trotzdem gab es da noch eine Frage im äußersten Teil meines Hirns, die zumindest von Durlag auch noch einmal aufgegriffen wurde: Was war mit dem Dämonenlord? Wir hatten eine schwere Entscheidung zu treffen und ich kann nicht behaupten, stolz darauf zu sein, aber es war in dem Moment die einzig richtige Wahl, zu gehen. Wären wir dem Dämonenlord gegenübergetreten und hätten ihn bezwungen, wären sämtliche Dämonen aus dem Turm verschwunden und hätten somit das Buch, wegen welchem wir überhaupt hergekommen waren, wieder in Gefahr gebracht. Es sollte dort bleiben, wo niemand danach suchen würde: Im Schoß des Bösen.

Die Belohnung

Trotzdem erhielten wir noch ein paar Belohnungen, Felicia trägt jetzt zwei Kriegshammer auf ihrem Rücken, Ekam hat einen neuen Schild bekommen und ich eine richtig beeindruckende Schleuder, die Feuermunition schießt! Außerdem schenkte Durlag uns ein Mosaik-Bild seiner selbst, das angeblich eine ganze Menge wert ist – fast 2000 Goldstücke, laut seiner Aussage. Natürlich hielt der Zwerg sein Versprechen und ließ uns in den nächsten Raum vordringen, wo der Geist seiner Frau wartete und uns anschließend nach draußen teleportierte. Einfach…so!

Endlich raus aus dem Turm

Den frischen Wind wieder auf dem Gesicht zu spüren und die Gerüche des nahen Waldes aufzunehmen war für mich fast ein Grund gewesen, in Tränen auszubrechen. Ja, ich bin eben etwas nah am Wasser gebaut! Es tat so unheimlich gut, wieder draußen zu sein, die Natur zu sehen und all diese Gräuel hinter uns zu lassen. Natürlich entschieden wir, uns erst einmal ein Gasthaus zu suchen um uns etwas zu entspannen, endlich wieder in einem Bett zu schlafen und so weiter. Glücklicherweise gab es auf der Feuerweinbrücke einen Händler, der anbot uns mitzunehmen. Sein Name ist Thorbin und er ist auf dem Weg nach Greenest. Dorthin wird es uns wohl auch erst mal wieder verschlagen, um uns dort aufzurüsten und dann weiter zu reisen. Ich selbst habe noch etwas in Tiefwasser zu erledigen und meine Freunde haben sicher auch noch eine Menge Dinge, denen sie nachgehen wollen. Für mich steht aber natürlich fest, dass wir das alles zusammen erleben!

Die Helden lassen es sich gut gehen

Da Greenest aber noch eine ganze Weile weg ist und Thorbin vorerst rasten wollte, begaben wir uns zum Sunken King, wo Farhea einen wirklich teuren Wein bestellte, hier und da ein Bier geköpft wurde und Lourgant sich einen Drink gönnte, der seinem Bewusstsein überhaupt nicht gut tat. Darin waren Stoffe enthalten, die seine Sinne vernebelten und ihn Eulenbären und Nymphen sehen ließen. Ich habe schon echte Nymphen gesehen! Aber das erzählte ich ihm nicht … Stattdessen half ich seinem Körper, die schädlichen Stoffe loszuwerden, sodass es ihm wieder besser ging.

Die Schankmaid

Von Anfang an hatte Farhea ein Auge auf die Schankmaid geworfen und ich meine, sie war wirklich sehr hübsch, also kann ich ihr das wohl kaum verübeln. Ich bot sogar an, die Schicht zu übernehmen, damit die beiden etwas Spaß haben könnten, bevor wir weiter mussten. Immerhin wollte Thorbin gegen Abend weiterziehen und hatte uns gebeten, ihn doch direkt zu begleiten. Wir müssten nicht einmal etwas zahlen, wenn wir bei ihm mitfahren wollen! Immerhin hätte er auf diese Weise etwas Schutz vor all den Gefahren, die auf dem Weg nach Greenest lauern. Ich glaube, Farhea wird ihren Spaß haben und eigentlich freue ich mich sogar darauf, ein bisschen zu kellnern. Ich mag zwar nicht besonders geschickt sein, aber wie schwer kann das schon sein!

Inn: The Sunken King

Das aber wohl allerwichtigste an unserem Aufenthalt in der Bar: Farhea hat uns als ihre Freunde bezeichnet! Irgendwie. Eine Weile nach unserer Ankunft hatten wir nämlich die Aufmerksamkeit eines Barden auf sich gezogen, sein Name ist Bone, der großes Interesse an Farhea, ihren Heldengeschichten und ihrem, wie er es nannte, Gefolge hatte. Dieses Gefolge nannte sie jedoch Freunde!!! Von ihren Geschichten wollte sie scheinbar keine erzählen und so überzeugte sie ihn stattdessen davon, dass ich viel eher ein Held wäre als sie. Ich. Ja nein, das ist kein Scherz, hat sie wirklich gesagt! Ich meine, stellt euch das vor … Ich. Eine Heldin. Ha! Meine Schwester ist eine Heldin, meine Mutter ist eine Heldin und Farhea ist mit Sicherheit auch eine Heldin – Lourgant und Ekam kenne ich noch nicht lange genug, um sie dahingehend einzuschätzen. Aber ich? Nein. Ich stehe am Rand und helfe ihnen dabei, großartige Dinge zu vollbringen und das macht mich glücklich. Ich versuche vielleicht hin und wieder, ein Gewissen zu sein, aber das macht mich ja noch lange nicht zur Heldin, nicht wahr? Dafür bin ich zu klein, zu schwach, zu ängstlich.

Futter für den Barden

Trotzdem erzählte ich Bone natürlich von all den Abenteuern, die wir bis hierher bestritten haben und ließ mich nur kurz von einem Gerangel zwischen ein paar Patrouillen-Mitgliedern und der Schankmaid ablenken. Offensichtlich waren das neue Mitglieder der Patrouille, die sich nicht zu zügeln wussten. Männer und Alkohol … Wirklich eine ungesunde Kombination! Ich hoffe zu ihrem eigenen Wohl, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt, denn Farhea wirkte echt so, als hätte sie ihnen am liebsten die Schädel eingeschlagen! Aber irgendetwas war mit diesen Männern im Allgemeinen wohl seltsam, aber vielleicht können wir ja noch herausfinden, was es genau mit ihnen auf sich hat!

Das Ende des Kapitels: Durlags Turm

Mit dem zehnten Kapitel über Durlags Turm in diesem Tagebuch endet die Geschichte um die alte Heimat des Zwerges, der nunmehr lediglich als Geist durch das alte Gemäuer schleicht und ich bin tatsächlich sehr dankbar dafür. Sicher war es ein unvergleichliches Abenteuer mit Erinnerungen und neuen Bekanntschaften, über die ich sehr glücklich bin, sie geschlossen zu haben. Aber wir haben auch alte Bekanntschaften verloren und schreckliche Kreaturen gesehen, von denen es noch so viel auf dieser Welt gibt, dass es mir schwer fallen wird, heute Nacht tatsächlich Ruhe zu finden und zu schlafen.

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