Mission ausgeführt? (The Adventurer)Mission ausgeführt? (The Adventurer)

Wir … fanden keine Antwort auf das Thronrätsel. Auch die Frage danach, weshalb die Spitze des Speers zu qualmen begonnen hatte soll leider unbeantwortet bleiben – vorerst. Dafür probierten wir auf wiederholtes Drängeln meinerseits aus, Runen an der Wand gegenüber zu aktivieren. Ihr erinnert euch? Wir standen in diesem roten Raum mit der riesigen Zwergenrune auf dem Boden, die sagte „Eingang zu den Höllen“. Und am Ende des Raumes waren halbhohe Wände gewesen, auf denen Schalen standen in denen sich eine rote Flüssigkeit befand. Skaakas hatte an diesen Wänden vier weitere Runen entdeckt und begonnen, sie nach und nach zu aktivieren, ohne uns sagen zu wollen oder zu können, weshalb. Also war es für mich nur logisch, es einfach auszuprobieren. Was sollte schon schief gehen?

Also machten wir uns innerlich darauf gefasst, irgendwo im Fegefeuer zu landen, sobald Rudger die letzte Runde aktiviert hatte, doch stattdessen war es nicht die Hölle, in der wir uns befanden, sondern wir standen nun lediglich in einem Raum angrenzend an den von zuvor. Die Rune war also eine Art Tür gewesen? Ich war mäßig verwirrt und auch meine Mitstreiter wussten nicht ganz, wie sie mit dieser Situation umgehen sollten, schließlich hatten wir uns eigentlich darauf eingestellt, endlich unter einem Haufen Dämonen zu sein um endlich das Buch ablegen zu können. Doch sollte unsere Reise wohl noch lange nicht vorbei sein.

Angrenzend an den Raum war wieder ein Gitter, jedoch stand dieses offen und wir konnten hindurch spazieren in einen Raum voller Truhen. Durlag schien es lustig zu finden, überall in seinem Turm Truhen mit magischen Objekten zu verstecken. Ein wenig keimte in mir die Frage auf, aus welchem Grund er das wohl gemacht haben mochte. Für mich war es vollkommen unlogisch all mein Hab und Gut überall zu verteilen – was, wenn man es mal brauchte? Er hätte den ganzen Turm ablaufen müssen, um seine Bolzen, Pfeile und Potions einzusammeln. Aber natürlich beschwerten wir uns nicht darüber, sondern durchforsteten den Inhalt der Truhen und packten alles ein, was wir fanden. Unter anderem war auch Gold dabei, das natürlich mitsamt allem anderen im Bag of Holding verschwand. Ich schwöre euch, sollte ich irgendwann die Liste mit allem Inhalt dieses Beutels verlieren, sind wir wirklich aufgeschmissen!

Wir hatten nun die Wahl zwischen zwei Ausgängen. Der eine führte in einen weiteren Raum, der andere in einen Gang. Natürlich entschieden wir uns vorerst für den nächsten Raum. Darin fanden wir eine riesige Statue, die in ihrer Hand einen Stein hielt – ähnlich dieser Wächtersteine, von denen wir bereits ein paar haben … zwei, glaube ich. Vorsichtig versuchte Felicia, ihn ihm mithilfe einer Hellebarde aus der Hand zu stochern, aus Angst die Statue zu erwecken, sobald wir den Stein tatsächlich anfassen würden. Das geschah jedoch nicht und als wir den Stein nun aus der Nähe genauer musterten, war auch auf ihm eine blau leuchtende Rune zu lesen, die „Ausgang“ bedeutete. Schnell fanden wir heraus, dass sie stärker zu leuchten begann, wenn wir uns in eine bestimmte Richtung drehten und wie der Zufall es so wollte, leuchtete sie stärker auf, sobald wir uns in Richtung des Ganges bewegten, den ich zuvor erwähnt hatte. Aber eigentlich wollten wir doch noch gar nicht nach draußen …? Wir brauchten erst noch einen Ort, an dem wir das Buch lassen konnten! Außerdem hatte Farhea uns in einem Nebensatz mitgeteilt, weshalb sie eigentlich hier gewesen war. Sie hatten einen Vampir gejagt! Ich kannte Geschichten über Vampire und wusste, zu was diese Kreaturen unter anderem in der Lage waren und dass sie in so ziemlich jeder Geschichte als böse abgestempelt wurden. Auf mein eigenes Nachfragen hin bestätigte Farhea mir, dass auch dieser Vampir böse sein musste. Wenn wir nun aber zum Ausgang gingen, würden wir ja weder ihren Auftrag, noch unseren abschließen …

Noch während wir überlegten, ob wir nicht lieber zurückgehen sollten, hörten wir Stimmen aus dem Gang und beobachteten, wie zwei Zwerge in unsere Richtung gelaufen kamen und der eine dem anderen einen furchtbar schlechten Zwergenwitz erzählte. „Warum sind Zwergenwitze meist so kurz? – Damit Elfen sie auch verstehen.“ Also eigentlich war es eher ein Elfenwitz, aber der andere Zwerg lachte sich darüber halb tot. Weniger lustig sollten sie dann allerdings finden, dass wir sie, nachdem wir erkannt hatten, wer sie waren, sofort angriffen um sie kampfunfähig zu machen. Sowohl Farhea, als auch Felicia nahmen jeweils einen der beiden Zwerge, die aussahen wir Durlags Söhne, in den Schwitzkasten. Für einen Moment wollte ich schon daran glauben, dass es dieses Mal tatsächlich seine Söhne waren, allerdings verwandelten auch sie sich in Doppelgänger und wurden von uns kurzerhand unschädlich gemacht. Wir überlegten, ob sie nicht vielleicht etwas zu bewachen gehabt hatten und folgten daher doch vorerst dem Gang, schließlich wussten wir noch immer nicht, wie wir nun weiter verfahren wollten. Am Ende des Gangs kamen wir in einen weiteren Raum in dessen Mitte eine Treppe weiter nach unten führte, der Runenstein leuchtete jedoch an einer der Wände ganz besonders stark auf. Diese Wand entpuppte sich als Illusion, durch die wir zu einer weiteren Treppe kamen, die ebenfalls nach unten führte. Nun hatten wir also die Wahl zwischen zwei Treppen und einem weiteren Gang, den wir jedoch vorerst gekonnt ignorierten. Wir entschieden zuerst die erste Treppe zu nehmen, da die zweite ja offensichtlich in Richtung des Ausgangs führte und wir da ja noch gar nicht hin wollten.

Allerdings sollte diese Treppe sich als ein purer Reinfall herausstellen, denn als wir unten angekommen waren stellten wir fest, dass wir wieder in genau dem Raum standen, in welchem wir zuvor auf Farhea getroffen waren. Also hatte auch diese Treppe eine Art Illusion sein müssen, doch als wir versuchten, sie wieder nach oben zu gehen, kamen wir oben bei dem Zwergengrab an. Uns blieb also nichts anderes übrig, als den ganzen Weg noch einmal zu laufen, bis wir wieder bei dem Treppenraum waren. Allerdings war nun etwas anders als zuvor, denn jetzt sahen wir ein Leuchten aus dem angrenzenden Raum kommen. Dem mussten wir natürlich nachgehen!

Das Leuchten kam von Fackeln, die im Inneren eines Raumes brannten, der einen Sarkophag, vier Wächterzwerge und zwei verschlossene Truhen beheimatete. Egal was wir ihnen an den Kopf warfen, die Zwerge regten sich nicht, waren jedoch eindeutig lebendig – meines fachmännischen Auges zufolge jedenfalls. Als wir den Sarkophag untersuchten – zumindest Farhea, Felicia und Rudger – fanden wir heraus, dass in dessen Inneren die Leiche von Kiel dem Legionentöter, einem der Söhne Durlags lag. Malcer und mir war das alles andere als geheuer und das Ausrauben eines Toten fanden wir dann plötzlich auch gar nicht mehr so witzig. Dennoch überzeugte ich drei der vier Zwergenwächter mithilfe von etwas Magie dazu, den Raum vorerst zu verlassen, damit wir uns halbwegs unbeobachtet um die Truhen kümmern konnten. Ich ließ mich zumindest dadurch überzeugen, dass er als Toter das ganze Zeug nun nicht mehr benötigte und wir damit im Inneren dieses gefährlichen Turms wohl doch besser dran waren. Den Zwerg, den ich nicht hatte überzeugen können, hielt Rudger in einer Paralyse fest und wir räumten die Truhen kurzerhand leer. Dann entschieden wir, das Buch vielleicht einfach hier zu lassen. Es würde durch vier Zwerge bewacht werden und im Grunde waren wir bereits sehr weit in Durlags Turm vorgestoßen. Niemand würde wirklich so weit gehen wollen, ohne sicher zu wissen, dass das Buch hier war. Und eigentlich sollte außer uns niemand davon wissen.

Wir packten noch ein wenig anderen, unbedeutenden Ramsch dazu, um von dem eigentlich „Schatz“ in dieser Truhe abzulenken und sahen dann zu, dass wir aus dem Raum wieder herauskamen, bevor die Zwerge zurückkehrten und Rudgers Paralyse verflog.

Ein bisschen fiel mir ein Stein vom Herzen, jetzt da das Buch nicht mehr in meiner Tasche war und damit unsere Aufgabe im Grunde abgeschlossen war. Somit konnten wir doch getrost den Ausgang des Turms suchen, auch wenn wir nun Farheas Vampir noch nicht gefunden hatten … Aber wer weiß schon, was uns auf dem Weg nach draußen noch alles erwartet? Wir machten uns auf jeden Fall daran, die richtige Treppe nach unten zu laufen.

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