Im Wald der Spinnen (The Resurrected)

Es wäre wahrscheinlich am besten, wenn ich noch einmal durchgehe, was wir heute alles gehört und gesehen habe. Vielleicht müssen wir dann auch nicht in diese viel zu große, viel zu dunkle und viel zu von Spinnen gefüllte Höhle…

An sich begann alles so ruhig. Wir waren gerade wieder durch Vanearas Portal geschritten und in dem Flüchtlingsdorf angekommen. Geldriia begrüßte uns und teilte uns mit, dass wir später noch einmal mit ihr sprechen sollte, da es sein kann dass das Dorf unsere Hilfe benötigt. Erstmal gingen wir aber auf unsere Zimmer… Aber selbst da habe ich mich schon wieder schwer angestellt. Geldriia führte Lia und mich, im Wissen dass wir verheiratet waren, nein sind, zu meinem Raum. Ich weiß, dass Lia mir jeden Freiraum lassen möchte, aber als ich sie sah und diesen ungewohnt unsicheren Blick konnte ich nicht anders und habe sie mit in’s Zimmer gezogen.

Danach trafen wir uns alle vor unseren Zimmern und Vaneara führte uns weiter durch den Tempel, das Dorf und erklärte uns fast alles, was wir über das Dorf lernen konnten. Lia war hoch interessiert und selbst mich beeindruckte es, was die Bewohner gerade im Tempel aufbauen konnten. Als wir gerade über den Markt gingen fiel uns aber etwas seltsames auf. Eine Frau ging auf ein spielendes Kind zu, lächelte uns alle an und verschwand mit dem Kind zusammen. Das Kind, das hoffentlich in die arme unserer Verstärkung rennt… Und die Frau, die Vaneara am Eingang zu diesem Spinnenwald gesehen hat. Was uns zu dieser Falle geführt hat.

Nachdem wir mit der Vorstellung des Dorfes durch waren, fanden wir einen Tanz, oder besser ein Ritual vor. Viele Priesterinnen tanzten im Namen ihrer Göttin, während schaulustige das Ritual verfolgten. Abseits tanzte ein gutes Stück entfernt Tebaun. Aus dem ich immer noch nur wenig schlau werde. Aber er scheint etwas anziehendes zu haben, denn um ihn versammelten sich weitere, einfache Bürger. Zusammen tanzten sie und später auch wir um in herum und an ihm vorbei in einem wilden Durcheinander. So schlecht ich auch im Tanzen bin, Mit Lia wieder so Zeit verbringen zu können beflügelte mich.

Es dauerte nicht allzu lange, bis wir dann aber zur Ruhe kamen und Geldriia uns riefen lies. Sie teilte uns mit, dass sie unsere Unterstützung bei den verschwundenen Dorfbewohnern bräuchte. Wir erzählten daraufhin von dem Jungen und der Frau, die ihn mitgenommen haben musste. Leider konnte sie nichts mit der Frau anfangen, aber es war zumindest schon einmal ein Hinweis. Und da wir bereit waren zu helfen, konnte sie schon einmal die nächsten Schritte einleiten. Sie rief eine junge Frau zu uns, Gross Lewd, die anscheinend auch einmal eine Sklavin war.

Wie sich herausstellen sollte, ist sie eine begabte Spurensucherin und Jägerin. Sie führte uns auf eine Lichtung, die Hinweise auf die letzten verschwundenen Bewohner geben sollte und leider fanden wir auch Spuren. Spuren von Untoten. Während Oskar die Umgebung im Auge behielt, Ricarda und ich Knochen und Überreste untersuchten, flog Vaneara als eine riesige Eule in den Himmel. Sie berichtete, dass sie Lichter von einem alten Drachenfriedhof sehen konnte und an anderer Stelle die Frau, die den Jungen entführte.

Wir entschieden uns nach Verstärkung zu rufen, ihnen ein paar Minuten zu geben die Distanz zu verkürzen und machten uns dann los. Gross Lews wies uns daraufhin, dass sie Richtung der Frau uns in den Spinnenwald führen würde und wir große Sorgfalt haben sollten, wenn wir ihn betreten. Mit dem Wissen, dass wir in eine Falle laufen würden und wir keine andere Wahl hatten, wenn wir den Jungen finden wollten, brachen wir in den Spinnenwald auf. Es dauerte nicht lange, bis wir auf die ersten Spinnen trafen, die Ricarda in ihrer Affenform einfach zerquetschen konnte.

Außerdem war ich auch sehr dankbar, dass Ich nicht durch diesen dichten und klebrigen Wald aus Netzen laufen musste, sondern auf Ricardas Schultersitzen konnte. Nach einiger Zeit kamen wir dann zu einer weiteren Lichtung. in der Mitte dieser stand der Junge, neben einem riesigen Loch im Boden. Um uns herum wurden immer mehr Spinnen auf uns aufmerksam und umzingelten uns. Griffen aber nicht an. Als würde sie etwas zurückhalten… Zeit zum Nachdenken hatten wir aber nicht, da etwas aus dem Loch herausgekrochen kam.

Ricarda reagierte zum Glück schnell und verwandelte den Jungen in einen Riesenaffen, sodass die viel zu großen Beine der Spinne hinter ihm, ihn nicht packen konnten. Und so reagierte jeder von uns so schnell wir konnten. Wir brachten den Jungen in Sicherheit und bekämpften sowohl die Riesenspinne, als auch die Horden von normalen Spinnen, die aus dem Wald geflutet kamen. Langsam aber stetig, konnten wir diese Biester dann zurücktreiben.

Und jetzt stehen Ricarda und ich an dem Loch, aus dem die Riesenspinne kam. Vaneara und Oskar gehen gerade etwas nach. Was genau habe ich in meinen Gedanken gerade nicht ganz mitbekommen. Und noch etwas lässt meine Gedanken gerade nicht los. Die Wunder und Magie, die unsere Gruppe normalerweise nutzen kann, wurden und werden immer noch… gestört. Aber von was?

Das Tagebuch eines Soldaten: „Freunde“ wie diese (Raven Guard)

„Ich wünschte du wärst hier Thia. Umso länger diese Reise dauert, umso mehr vermisse ich deine Nähe und Wärme zu spüren. Und umso schlechter wird wird es mir bei dem Gedanken, dass ich dich vielleicht nicht retten kann…
Wenn ich Bee nicht hätte, dann hätte ich wahrscheinlich schon jeden Frohsinn auf dieser Reise verloren. Denn auch wenn ich daran Schuld bin, dass einige unsere Gruppe verließen, entzieht es mir doch einiges, wenn ich bedenke wie die Gruppe im Moment zu einander steht.“

Nach dem anstrengenden Durchqueren des „Tempels“ und dem anschließenden Kampf, fühlte ich mich sehr ausgezehrt. Da die anderen gerade die Leichen der Goblins sammelten und verbrannten, konnte ich mich ein wenig ausruhen. Bee kam zu mir und wir unterhielten uns. Dabei erklärte sie mir, warum sie in letzter Zeit einen gewissen Abstand zu mir hielt. Nach all den verlorenen Kameraden wollte sie nicht auch noch verletzt werden, falls mir etwas passiert. Ich versprach ihr, dass ich nicht vor hatte zu verschwinden und alles dafür geben werde, am Leben zu bleiben. Dies schien ihr zu reichen und sie öffnete sich wieder ein wenig.

Angespornt von dieser Unterhaltung, kam uns zu Sinnen, dass viele aus unserer Gruppe unsere Anfänge und vor allem unser Ziel noch nicht kannten. Da ich nicht erwarten konnte, dass sie uns helfen wenn sie noch nicht einmal wissen dass die Welt in Gefahr ist, beschlossen wir uns zusammen zu finden und darüber zu reden. Aus Kwalus Reaktion habe ich entnommen, dass er zum Beispiel noch gar nicht vom Fluch gehört hatte. Trotzdem schien er ein Interesse daran zu entwickeln uns zu helfen, als er schließlich davon hörte. Irgendetwas besprach er dann mit Draco… Auch wenn ich nicht verstand was. Nach späteren Unterhaltungen, denke ich mir aber dass Draco zumindest einen ordentlichen Grad Verachtung gegen mich hegen muss. Da Kwalu trotzdem zustimmte, ist mir das allerdings inzwischen egal.

Norx schien im Gegensatz zu Kwalu eher weniger Interesse am Fluch zu haben. Da er aber versprochen hat mir zu helfen dich zu retten Thia, habe ich allerdings wenig Sorge, dass Desinteresse in von uns nehmen sollte. Vor allem, da er selber anscheinend seine Partnerin zurücklassen musste, da ihr Vater die beiden augenscheinlich töten wollte, als herauskam dass die beiden ein Kind bekommen. Ich sehe in ihm auch den Ansatz von Gefühlen die ich für dich und wegen unserer misslichen Lage habe. Das er mir offen sagte, dass auch er kein Respekt vor mir hat, hat dennoch einen unangenehmen Beigeschmack hinterlassen.

Und dann wäre da auch noch Nokah. Als sie ihre Meinung dann mitteilte, fügte sie auch ihr eigenes Wissen über den Fluch und das Artefakt bei. Zwar wusste sie selber nichts von dem Artefakt, aber sie hat von einer Seherin gehört, die uns dabei helfen könnte. Und ihr auch eine Frage beantworten sollte. Es scheint, dass auch Nokah also ein persönliches Ziel verfolgt. Es beruhigt mich zu wissen, dass sie ein Ziel verfolgt und uns dafür nutzen will. Das heißt, dass sie uns wahrscheinlich auch nicht so schnell verlassen wird. Es beunruhigt mich aber, dass sie es uns selbst jetzt noch nicht klar mitgeteilt hat, was es denn genau ist…

„Ich weiß, dass ich weder ihr Offizier bin noch dass ich dass Recht habe irgendetwas von ihnen zu erwarten. Sie sind nicht inkompetent und helfen mir dich zu retten… Dann will ich ihnen nicht irgendetwas vorschreiben. Das sie trotzdem keinen Respekt haben… Ich schaue, wie ich damit umgehen werde.“

Bilder der Vergangenheit (The Resurrected)

War es die richtige Entscheidung Lias Angebot auszuschlagen? Allein der Gedanke wieder an ihrer Seite zu liegen erfüllte mein Innerstes mit einer Freude, die ich seit Langem nicht mehr gespürt habe… aber ich kann Mialee nicht vergessen und der Gedanke neben jemand anderem zu liegen ist genauso… wahr.

Der Tag war sehr anstrengend. Anstrengender als jede einzelne der Reisen der letzten paar Monate. Mein Geist beschwerter als es mein Körper sein könnte. Viel musste ich meinen Körper auch nicht anstrengen. Lia ist genauso leicht und grazil, wie an dem Tag an dem ich sie kennenlernte. Und als sie mich umarmte verging eine Ewigkeit bis ich überhaupt wieder mitbekam, dass die anderen noch neben uns waren und uns schweigend einen Moment gaben.

Lia

Nach einer kurzen Begrüßung gingen wir zu unser… zu Lias Geschäft, wo sie uns mit ihrer Magie eine schnelle und überaus süße Mahlzeit auftischte. Wir genossen jeden einzelnen Bissen und ich ihre Nähe, als sich unsere Hände unterm Tisch trafen. Fast wie in den Erinnerungen, die mir langsam wieder beschert werden. Nach dem Essen nutzten Lia und ich die Chance und erzählten, was uns in den letzten 15 Jahren passiert ist. Dabei kam heraus, dass sie sich Harfner um Hilfe bat um mich zu finden. Sie erfuhr so dass ich noch am Leben sein musste und hilft ihnen seither. Weshalb sie auch ihren alten Laden aufgegeben und hier in ein fast ausschließlich von Harfnern bewohntes Dorf kam. Sie erzählte mir von meinem Sohn Arannis und wie er und seine Kameraden anscheinend die Welt gerettet haben. Und dann erzählte ich. Von den letzten Jahren, Barovia und Mialee.

Mit der Ruhe und dem Verständnis wie ich sie kennenlernen durfte, sprach sie dann. Sie versicherte mir, dass ihre Gefühle immer noch ehrlich sind und räumte mir die Zeit und den Platz ein damit ich meiner auch klar werden kann. Außerdem beschloss Sie uns in das Dunkelelfendorf zu begleiten und ich könnte nicht froher darüber sein. So kann ich sie in meiner Nähe haben und auf sie aufpassen. Irgend so ein schmieriger Typ aus einem der tethyrianischen Häuser scheint sich auch an Lia herangemacht zu haben und Probleme damit zu haben ein Nein zu akzeptieren. Und da Arannis nicht immer da sein kann, kann ich so aufpassen.

Die anderen schienen die Zeit aber auch zu nutzen. Vaneara zog sich zurück und meditierte wahrscheinlich, oder vielleicht bekam sie auch eine dieser magischen Nachrichten die anscheinend sehr viele Leute verschicken können. Ich könnte mir vorstellen, dass sie mit dem Dunkelelfen namens Xor spricht. Zumindest würde es die Blicke der beiden erklären. Oskar beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit dem „Geschenk“ seines Vaters. Was dabei herauskam kann ich bisher aber schwer einschätzen. Und was Ricarda gemacht hat, kann ich gar nicht einschätzen. Mir viel nur auf, dass sie so aussah als ob sie gerannt ist, als sie von ihrem Ausflug wiederkam. Außerdem war Bob erstaunlich ruhig. Zumindest ist mir aufgefallen, dass er nicht wie sonst ständig gekichert hat. Ob das etwas mit der Klinge zu tun hat, die Oskar Ricarda ausgeliehen hat?

Wie dem auch sei. Jetzt liege ich hier, in meinem selbst auferlegten Exil. Während meine Frau mir eigentlich Platz in unserem Bett gemacht hat. Warum fehlt mir die Entschlossenheit wenn es um meine Gefühle geht, während ich im Kampf ohne Probleme meinem Herzen folgen kann? Warum kann ich nicht einfach ja zu meinem alten Leben und meiner Familie sagen? Zu meiner Frau, meinem Sohn und mir selbst?

Tote(m) Goblins (Ravenguard)

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Zwischen und hinter den Zelten Geschöpfe hervor, die im ersten Moment wie ein Turm aus Masken wirkten. Nach der Anstrengung brauchte ich auch ein paar Augenblicke, bis ich die Beine und Arme hinter den Masken hervorschauen sah. Wir machten uns bereit, da wir nicht wussten, ob sie uns angreifen wollten, bis einer von ihnen schreiend auf uns zu rannte. Seine Stimme eigenartig verzerrt. Im Nachhinein ist mir nun klar warum, denn hinter jeder einzelnen der zumeist vier Masken war ein Goblin, welcher jeweils auf den Chultern seines Untermannes saß. In diesem Moment wurden wir also von mehreren Goblins angeschrien und während die meisten dadurch nur in Bereitschaft versetzt wurden, erwehrte sich Nokah gleich den Kampfschreien mit ihrer Magie.

Während des Kampfes kamen immer mehr dieser „Kreaturen“ auf uns zu und schienen sich nach Nokahs Magie entschieden zu haben, dass sie nun auch nicht nur schreien sondern auch kämpfen wollen. Und trotz dass sie uns einige schwere Wunden zufügen konnten, bekamen wir relativ schnell die Oberhand im Kampf. Wenn nicht zuletzt wegen Kwalus erstaunlich taktischem Vorgehen und Bee Magie mit der sie Dornen und Ranken unter und um die Füße dieser „Kampftürme“ erschienen lies.

Mich lies das ganze aber nicht so einfach los… Auch wenn wir sie uns genauso angriffen, wie sie uns fühlte ich mich nicht wohl. Wir haben als erste geschossen. Und das ganze brachte mir Bilder von Xandala vor die Augen. Warum auch immer entschied ich mich einen der letzten nur bewusstlos zu schlagen. Lange hielt die Bewusstlosigkeit des Goblins nicht an, da Kwalu als ich mein Schwert wegsteckte diesen dann den Gnadenstoß gab…

Nach einem kurzen Gespräch mit Bee in dem ich mir auch nicht sicher war, ob ich sauer auf Kwalu sein sollte, ist mir eine Sache aufgefallen. Bee und ich sind die einzigen aus unserer Gruppe die unsere Expedition noch aus Nyanzaruhafen begonnen haben. Wir haben viele Kameraden verloren…
Und über die neuen weiß ich kaum etwas. Und sie wahrscheinlich nicht über uns oder unsere Aufgabe. Wir sollten die Ruhe gerade nutzen.

Tränen der Freude, Trauer und der Wiedervereinigung (The Resurrected)

Ich muss gestehen, dass ein gewisses Gefühl von Freude über mich kam, als ich dran war nicht nur einen Trainingskampf mit dem Dunkelelfen zu führen, sondern dem Mädchen dass uns zugucken sollte auch noch etwas beizubringen. Als mich der Dunkelelf dann fragte, ob ich denn alles am Mann hätte, was ich für den Kampf brauche, fiel mir auf dass es nicht fair wäre, nicht mit meiner Ausrüstung und voller Kraft zu kämpfen. Ich entschloss mich Oskar vor zu lassen, während ich zu meinem Zimmer ging und Vaneara mich begleitete, weil sie anscheinend etwas besprechen wollte.

In meinem Zimmer angekommen, fing ich schnell an die neue Rüstung von Ape anzuziehen und Vaneara half mir erstaunlich gut. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie sich mit schwereren Rüstungen auskennt. Dabei erzählte sie mir, dass sie durch ihre Magie uns überall hinbringen könnte, solange sie einen Baum in ihrer Nähe hat und einen am Zielort kennt. Auch zu meiner Familie…

Als wir zurückkamen, stellte sich heraus, dass der Kampf von Oskar und dem Dunkelelfen schon vorbei war. Dieser meinte, dass er durch die beiden Kämpfe inzwischen aber nicht mehr die Kraft hätte, sich mir mit voller Kraft entgegen zu stellen. Deshalb entschieden wir den Kampf auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Oskar muss ihm mit seinen Tricks und seiner Magie wirklich ordentlich zugesetzt haben.

Nach kurzer Zeit sprachen wir dann noch einmal mit Geldriia über Vanearas Idee. Sie meinte, dass wir die beste Gelegenheit hätten, wenn wir sie so oder so gleich durch Geldriias Magie sehen würden. Daraufhin folgten wir ihr natürlich weiter in das Tempelinnere. Wir kamen an riesigen, leuchtenden Pflanzen vorbei und liefen zu einem Baum, der große Ähnlichkeit mit dem hatte von welchem Vaneara den „Aspekt“ ihrer Göttin befreit hatte. Ein paar Schritte hinter diesem sahen wir dann einen Teich, welcher anscheinend auch das Ziel unseres Weges war.

Anton

Geldriia erklärte, dass sie an diesem Ort ein Ritual ausführen kann und durch unser Wissen über Personen, genau diese bildhaft auf der Oberfläche des Wassers erscheinen lassen kann. Ich war erstaunlich aufgeregt, aber da war ich anscheinend nicht der Einzige. Ricarda schien auch großes Interesse zu haben einige Personen wieder zu sehen und deshalb entschieden wir uns, dass sie anfing. Erst fragte sie nach „Romero“, welcher wenn ich ihren und denn Namen ihres Bruders bedenke, auch mit ihr verwandt sein muss. Auf der Wasseroberfläche erblickten wir auf einmal einen kräftigen, jungen Mann und wie er durch eine Stadt wanderte. Mit einem genauso zufriedenen Blick wie er schien Ricarda dieser Anblick zu genügen und wir fuhren mit der nächsten Person fort.

Diesmal beschrieb sie einen anderen jungen Mann. Anton. Ich bin mir sicher, dass sie diesen Namen sogar schon einmal erwähnt hat. Als sein Bild erschien, wurde unsere Stimmung allerdings sehr gedrückt. Er wirkte, als wäre sein Geist nicht anwesend. Fast wie bei den Untoten, die Yartar vor kurzem noch belagerten. Ein weiterer junger Mann tauchte spontan auf. Sein Geist wirkte anwesend und er fing an Anton Befehle zu geben, aber irgendetwas stimmte auch bei ihm nicht. Wir fanden auch schnell heraus was. Als die beiden sich auf einen Teich in ihrer Nähe zu bewegten, erhob sich eine schreckliche Kreatur aus diesem. Ein „Aboleth“ nannte Geldriia diesen und konnte an Zeichen am Boden sogar erkennen wo dieser, Anton und der andere junge Mann sich befinden müssten. Ricarda brach inzwischen in Tränen aus. Vaneara ging zu ihr und fing erst einmal an sie zu beruhigen.

Während der aufgeregten Gefühle nutzte Oskar die Chance und bat Geldriia darum ihm seinen Vater zu zeigen. Dieser war, zumindest für mich, sehr eigenartig. Er wirkte weder wie Mensch noch Elf oder sonst irgendetwas, was ich bisher kennenlernte. Er setzte sich gerade auf einen Thron, als er auf einmal etwas bemerkte. Uns! Er brach das Ritual ab und anstatt seines Abbildes auf dem Wasser schoss eine Steinsäule aus dem See. Oben auf dieser war ein Gefäß. Oskar holte es mit Magie zu sich und bat mich es zu zerschlagen, aber das ging komplett nach hinten los. Das Gefäß warf meine Kraft zurück und ich brach mir den Arm. Zum Glück war Geldriia dort und versorgte mich sofort mit Magie. Daraufhin steckte Oskar das Gefäß erst einmal weg.

Eine Person gab es noch, die er sehen wollte. Auch wenn wir ihn erst überzeugen mussten. Als nächstes sahen wir nämlich eine junge Frau, die durch die Straßen von Tiefwasser zu laufen schien. Sie scheint ihm wirklich am Herzen zu liegen und da sich herausstellte, dass der Ort an dem Anton ist unter Tiefwasser liegen muss, war es schnell klar, dass wir bald einmal Tiefwasser besuchen werden.

Da Vaneara verzichten wollte um sich um Ricarda zu kümmern, war ich als nächstes dran. So sehr ich Lia sehen wollte, musste ich aber erst wissen, wie es Mia geht. Und was wir sahen war schrecklich. Mia und Bellatrix waren beide in Kokons gefangen. Unter Schmerzen schrien sie und ihre Körper verkrampften unter den Schmerzen, die sie erleiden müssen. Und dass alles unter dem belustigten Blick von einer Frau, oder Dämonin wie es mir erklärt wurde, namens Lolth. Auch sie schien zu wissen, dass wir sie beobachten und mit einem selbstgefälligem Grinsen eröffnete sie ein „Spiel“ in dem wir anscheinend die Spielsteine sein sollen. Was nicht zuletzt von dem echten Spielbrett mit ungewöhnlich realistischen und uns ähnelnden Figuren bestätigt wurde. Dann brach auch sie Geldriias Ritual ab.

Mein Herz blutet jetzt noch, wenn ich an das Bild und die Schreie meiner Freunde denke…

Geldriia wollte uns hiermit eigentlich eine Freude machen, doch jeder von uns musste nun auch Enttäuschung erleiden. Aber es gab noch eine Person, die ich sehen musste. Dich Lia. Also bat ich sie doch noch ein letztes Mal ihr Ritual zu nutzen. Und mit den inzwischen wiederkommenden Erinnerungen an die Zeit mit dir, war es auch kein Problem. Wir sahen dich in deinem Geschäft und wie du Tränke und Heilmittel herstellst. Und wie du dieses alte Portrait von mir noch aufgehoben hast.

Ich konnte nicht mehr warten, aber ich wollte auch dass du Zeit hast zum Verstehen. Aber dieses Ritual, dass ich verwendet habe, scheint dich überwältigt zu haben. Verzeih mir. Und bin nur froh dich wiedersehen zu dürfen…

Lia

Das Tagebuch eines Soldaten – Eine Last zu tragen (Raven Guard)

Der Tempel und vor allem die Geschichte, die Bee uns erzählt hat und welche die Geschichte hinter diesem Tempel darstellt, jagen mir immer noch einen Schauder über den Rücken. Auch wenn ich nicht das Gefühl habe, dass es mehr als eine Geschichte war, lassen mich die Erfahrungen, die wir in den letzten Zehntagen gemacht haben, die Geschichte doch nicht vergessen wollen. Aber zurück zum hier und jetzt. Zurück zu diesem Tempel und seinen Geheimnissen.

Das gesamte „Heiligtum“, wie wir schnell lernten war mit Fallen und Rätseln gespickt. Kwalu war es, der die erste Falle erkannte, noch bevor sie ausgelöst wurde. Mit seinem Javelin löste er aus sicherer Entfernung eine Falle aus, die uns den Boden unter den Füßen hätte wegziehen können. So konnten wir aber ein Seil an einem Ende der Falle und am anderen befestigen und jeder auf seine Art und Weise hinüberkommen. Allerdings nicht bevor am anderen Ende eine weitere Falle wartete, die Kwalu und seinem echsenhaften Begleiter schwer zutaten. Klingen kamen aus den Wänden und rissen Wunden in ihr Fleisch. Doch Kwalu konnte dank seiner heilenden Kräfte die schlimmsten Verletzungen der beiden heilen. Da er jetzt von den Klingen wusste, blockierte er die Öffnungen aus denen sie kommen sollten, sodass wir anderen sicher hinüber konnten.

Lange lies der nächste Schreck aber nicht auf sich warten. Als nächstes erwarteten uns mehrere „Stufen“. Noch größer als ich, konnten wir uns nur an diesen hochziehen. Oben erwarteten uns dann viele, klar herausstechende Bodenplatten, die zu einer neuen Falle gehören mussten. Auch hier konnten wir auf Kwalus Wissen und Fähigkeiten zurückgreifen. Er schlug vor den Trick mit seinem Javelin wieder zu verwenden und bat Norx sich auf seine Schultern zu stellen und so die Platten auszutesten ohne auch nur auf deren Höhe zu stehen. Dabei viel Kwalu und Norx eine Tür am Ende der zweiten Stufe auf. Norx, auf seine spontane Art und Weise, sprang von Kwalus Schultern bis zur Tür und fand dabei anscheinend ein Muster, wie man die Platten zu überwinden habe. Kwalu kletterte nun auch die „Stufe“ hinauf und überquerte mit Norx Hilfe sicher die Falle.

Als wir anderen nun auch hinaufkletterten, kam es anscheinend zu einem Unfall. Norx und Kwalu wollten die Tür am Ende der zweiten Stufe öffnen, als es einen lauten Knall gab und Kwalu zu uns heruntergeschmissen wurde. Dabei landeten wir auf den falschen Fließen und lösten die Falle aus, als fast jeder von uns auf ihr war. Flammen schossen aus beiden Seiten und fügten uns schwere Verbrennungen zu. Die Schmerzen waren mit die schlimmsten, die ich je erleben musste und es kostete uns sehr viel Kraft die schlimmsten Wunden zu versorgen. Kwalu lag, wenn ich es richtig gesehen habe, sogar kurz bewusstlos vor uns. Sein Wille muss allerdings sehr stark sein, da er sehr schnell wieder die Augen aufriss.

Um nicht wieder zu riskieren die nun bekannte Falle an der Tür auszulösen, blieben diesmal Bee und ich oben. Bee kletterte auf meine Schultern um die Kacheln, die Norx und Kwalu fanden aus sicherer Distanz abschießen zu können. Was leider nicht viel erreichte. Außer, dass ich bei einem Mal ausrutschte und auf eine falsche Fließe trat. Ich dachte, dass es das jetzt mit mir war… aber nichts passierte. Ich lies Bee von meinen Schultern, sicher dass wir so nicht weiterkommen würde und dann löste die Falle doch aus. Schwer angeschlagen und unter Schmerzen kamen wir dann aber auf eine Idee. Die Falle löste nicht aus, als ich Bee getragen hatte. Und der Tempel sollte an die Geschichte des Mannes erinnern, der ein Krokodil auf dem Rücken trug.

Ich half Bee wieder auf meinen Rücken und wie erwartet, reagierte die Falle nicht auf uns. Wir kletterten zur Tür und drückten die Kacheln nach kurzem Besprechen mit unseren Mitstreitern in der sinnvollsten Reihenfolge in die Tür. Und diese öffnete sich. Im Raum dahinter fanden wir Spinnenweben und Knochen von vielen verschiedenen Kreaturen. Mit dem Selbstvertrauen die Fallen nun überlistet zu haben, ging ich aber ohne Sorge weiter. In der Mitte des Raumes wartete eine Treppe auf uns. Es roch, wie die nächste Falle, aber auch diese konnten wir unbeeinflusst überqueren, bis wir an der Decke des Raumes ankamen. Hier oben fanden wir… einen Krug. Ich war im ersten Moment sehr enttäuscht, dass wir all diese Strapazen auf uns nahmen und nun nichts weiter als ein Krug auf uns wartete. Aber genau wegen so etwas bin ich auch kein Abenteurer geworden.

Mit dem Krug im Schlepptau, gingen wir die Treppe wieder hinunter, wo uns Kwalu und sein Gefährte, den er auf dem Rücken trug schon erwarteten. Sie schienen den Raum untersucht zu haben und uns damit auch den Rücken gedeckt zu haben. Zusammen gehen wir nun aus der Kammer und dann langsam aus dem gesamten Tempel. Und ich kann nicht betonen wie sehr ich mich schon nach etwas Frischluft sehne.

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