Tagebuch einer reisenden Kriegerin. Uktar 1489 Tiefwasser.
Der Herbst war auf unserer Reise nach Norden, über uns hereingebrochen. Es war recht kalt geworden als wir in Tiefwasser ankamen. Die Karawane konnte die letzten Tage unbehelligt von Dolchfurt nach Tiefwasser fahren. Mit meinen Augen lass ich mir die Eindrücke dieser Stadt auf mich wirken. Und Tiefwasser ist groß. Sehr groß. Über eine Million Einwohner. Mehr Einwohner als Zehnstädte, Baldurs Gate, Greenest und Beregost zusammen. Tiefwasser, deren Bürgermeisterin Laeral Silverhand ist. Doch hier muss ich etwas ausholen. Ich habe Geschichten über diese Damen gehört. Mein Ziehvater Lord Harold Blaurock hat mir ein paar Geschichten erzählt. Laeral Silverhand ist eine der sieben Schwestern. Eine Auserwählte von Mystra und von dem Erzmagister Elminster aufgezogen und hier in Tiefwasser die Unterstützung von den anderen Lords der Stadt hat. Doch auch über der größten Stadt an der Schwertküste hängt ein kleiner dunkler Schatten. Die Zentarim sollen sich etwas breiter gemacht haben und auch mehr Drows soll es hier in der Stadt geben. Doch das ist nur eine kurze Information am Rande. Doch wir sind nicht die einzigen, die sich hier von der Karawane trennen. Auch die kleine Gnomin Jamae Gleamsilver verabschiedet sich hier von uns. Im Seenviertel will sie sich in der Taverne zum müden Pilgerer mit jemanden treffen. Doch ich musste mich auch leider von der zwergischen Schmiedin Eldkin Agetul verabschieden, aber nicht ohne das Versprechen, dass wir uns eines Tages wiedersehen. Ich mag sie. Man merkt, dass sie zwar eine Perfektionistin ist, aber auch kämpfen kann. Sie hatte es bewiesen. Aber wir wissen, dass die Karawane zum Schloss Naerytar weiterreisen wird. Gut für uns.
Es war inzwischen Abend und Cipher hat vorgeschlagen, dass wir nicht in einer Taverne übernachten, sondern bei seiner Familie. Also nichts für mich. Im Umkreis von Adligen fühle ich mich einfach nur unwohl. Denn wenn wir all das Gold wegnehmen, den die Oberschicht hat, so sind wir doch alle gleich. Wir werden geboren und sterben eines Tages. Das ist der Lauf der Dinge. Selber entschied ich mich jedoch, im Tempel des Helm zu nächtigen. In so einer Kaserne von Helm oder einem Tempel, fühle ich mich wohler. Hier bin ich von Brüder und Schwestern meines Ordens umgeben. Hier sind wir keine Orks, Drows oder sonstiges. Dort sind wir die Wächter von Helm. Aber den Mann, den wir auf dem Weg nach Dolchfurt aufgelesen und ausgegraben haben, drängt zur Eile. Ein geheimes Treffen war anberaumt worden. Ein Treffen mit den Führern dieser Stadt. Auch hier muss ich den Blick auf etwas anderes legen. Wie ich später erfahren habe, war im Gefängnis ein Dieb, der seine Strafe absitzen sollte. Doch ein Berater von Laeral kam zu ihm. Mit einer Mission. Für 50 Gold sollte er sich darum kümmern, dass ein geheimer Ort für das Treffen gefunden wird und dass wir alle lebend dort anwesend sind. Und dazu bekam er ein Siegel der Stadt, die ihn als Vertreter der Stadt ausweisen und im Seenviertel wurde der verlassene Trollturm auserkoren und der Halbelf, der auf den Namen Xantee hört, hat auf uns gewartet. Doch kein Weg verläuft komplett ohne Störungen. Auf unseren Pferden sind wir auf den Weg zum Treffpunkt, als Cipher einen anderen Adligen traf. Er stieg von Freyja ab. Ich habe es ihn mal gestattet, dass er sich hinter mir setzt und wir alle so zum Treffpunkt reiten können. Und ich ziehe es vor zu schweigen. Das Seenviertel. Das Seenviertel ist das beste Viertel in dieser Stadt. Hier leben die, die das Gold dafür haben. Hier leben die, die es sich leisten können.
Aber immer diese Verzögerungen. Doch ich konnte nichts machen. Aber eine Bewegung erregte unsere Aufmerksamkeit. Die anderen, bis auf Cipher, merkte es und ich selber brauchte etwas, um es zu bemerken. Eine große Gestalt ritt die breite Straße entlang. Erst an Xantee vorbei, der uns erwartet. Nun bemerkte ich es auch. Meine Instinkte sprangen ab. Dass das Wesen auf dem Rücken einen Sack mit Kindern hat, das konnte ich nicht erkennen. Ich griff zu meinem Henkerschwert und mein Schild. Die göttliche Macht von Helm schloss sich wie eine zweite schützende Haut um mich. Ich versuchte das Wesen anzurufen, damit es anhält. Doch meine Sinne sprangen an. Ein Unhold aus den Tiefen des Abyss. „DÄMON!“ Und was passiert mit einem Dämon in unserer Welt? Auf jeden Fall nichts Gutes. Ich griff an. Das Schwert schoss nach vorne. Aber Freyja scheute. Um sie zu schützen stieg ich ab und lies sie laufen. Das Schwert drehte sich in meinen Händen. Es surrte und freute sich schon auf das Blut von dem Dämonen. Und es trank davon. Zusammen mit der heiligen Macht von Helm. Doch das Wesen wehrte sich. Der erster Angriff wurde von einem schiefen Ton abgelenkt und den danach konnte ich mit meinem Schild abwehren. Maevina und Xantee versuchen den Dämon von hinten an zu greifen, aber der Dämon scheint sich so zu bewegen, dass er den gefährlichen Angriffen von den beiden ausweichen konnte. Cipher griff mit seiner Kette an und lies auch sein tanzendes Schwert surren, welches den Dämonen angriff. Anakis verwandelte sich in einen Schwarm voller Käfer und schaffte es, den Beutel auf zu schneiden, wo zwei Kinder aus den Sack fallen. Eines konnte auf dem Boden landen. Das andere wurde von Maevina aufgefangen und setze es auf die Straße. Xanten ergriff es und warf es durch die Luft um den Dämon ab zu lenken. Und es klappte auch. Mein Amulett leuchtete auf und ich griff an. Die Klinge riss schwere Wunden in den Körper von den Dämon. Und dieser wollte mich erneut auf die Hörner nehmen. Gerade so noch abgewehrt, aber dann trat er zu. Und er hat Kraft in den Beinen und schleuderte mich in ein Gebäude. Es waren ein paar Meter. Die nächsten Sekunden bekam ich nur am Rande mit. Ich versuchte mich zu konzentrieren. Um meine letzten Kräfte zu sammeln. Doch das Dämon ist noch nicht fertig. Es versucht den anderen Angst zu machen und schaffte es auch bei zweien. Die anderen beiden konnten wieder stehen. Cipher greift weiterhin mit seiner Kette und seinen Speeren an. Doch plötzlich erscheint eine Wand aus puren Eis. Aber zwischendurch geschah etwas Seltsames. Der Dämon verschwand und tauchte plötzlich vor unseren Adligen auf. Er nahm das Schild von Cipher und gab ihm ein Stück Kohle in die Hand. Und dann verschwand er wieder. Maevina selber gab mir einen Heiltrank und die Wunden hörten auf zu bluten. Den Schmerz konnte ich ausblenden, aber ich öffnete wieder die Augen. Was zwischen mein Einreißen der Wand und dem Öffnen meiner Augen geschehen ist, darüber kann ich nur Vermutungen anstellen, da ich es nur nebenbei gehört habe. Doch nochmal schloss ich kurz die Augen. Ich ließ die heilige Macht von Helm durch meinen Körper fließen. Die gebrochenen Rippen wurden wieder geheilt. Und mit einem dankenden Blick stand ich auf. Zog mein Zweihänder und während Maevina auf die Wand von Eis kletterte, um den Dämon an zu greifen. Ich versuchte ihn zu einem Duell herauszufordern, aber er ging nicht darauf ein. „zerschlage Eiswand!“ Rief ich zu der Drow, welche auf den Dämon sprang und zerkleinerte die Wand aus Eis. Die Brocken ignorierte ich. Aber der Dämon? Er verschwand. Das Eis löste sich auf und drei von den vier Kinder waren verschwunden. Und nun erfuhr ich auch den Namen von den Dämon. Krampus. Und bei meinem Blut ich schwor etwas. Ich werde Krampus vernichten. Jetzt ist nicht nur der Drachenkult von Tiamat mein geschworener Feind. Sondern auch Krampus. Wenn wir uns das nächste Mal Treffen, dann wird er den Zorn von Helm zu spüren bekommen und Dämonenreißer, so nenne ich nun mein Langschwert, wird ihn vernichten. Doch bevor wir uns zum Treffen begaben, konnte ich noch Freyja, mein loyales und tapferes Streitross beruhigen.
Belohnungen:
1900 XP für jeden + XP für 4 Stunden
225 XP/Stunde für Stufe 5
250 XP/Stunde für stufe 6
375 XP/Stunde für Stufe 8
Von Ruhe war noch keine Spur, wo einst der Wagen des Alchemisten stand, blubberte und gluggerte es vor sich hin. Es wäre ein lustiges Schauspiel gewesen, doch niemand schaute amüsiert, wer auch nur in die Nähe kam, rümpfte die Nase und rieb sich die Augen. Wer auch immer etwas aus dem Besitz des kopflosen Reiters erhalten hatte, schaute es sich nach all den Vorfällen skeptisch an. Nur Ander ignorierte alle Vorbehalte und schnappte sich so unbemerkt wie begeistert einen auffälligen Würfel der einen eindeutig magischen Hintergrund hatte. Maevina, die geheimnisvolle Dunkelelfe, folgte der Spur des Katapults und stellte fest, dass es aus einer unerwarteten Richtung kam, jedoch nicht aus der Nähe und verwarf die Idee, die Spur durch das Moor weiter zu verfolgen. Stattdessen bemerkte sie auf dem Rückweg das einer der Hobgoblins offensichtlich nicht im Kampf starb und beriet sich mit Thredi, die aber auch nicht zu einem schlüssigen Ergebnis kam und sich lieber mit ihrem neuen Schwert vertraut machte, einem mächtigen, magisch aufgewerteten Zweihänder. Cipher dagegen war nun überzeugt, dass er eine einfachere Waffe brauchte, aus Holz, um in Zukunft auf Gegner vorbereitet zu sein, die gegen die üblichen Stahl- und Silberwaffen immun sind und erstand von einem der Händler einen simplen Holzknüppel. Den adligen Barden in seiner kostbaren Rüstung mit der Steinzeitwaffe in der Hand zu beobachten, stolz als ob er Excalibur selbst führen würde, war ein Bild für Götter, aber er war in Gedanken wohl schon dabei, wie er die einfache Waffe schmücken würde – oder schmücken lassen, beauftragte er doch den handwerklich begabten Magier mit der Veredelung des Prügels.
Thredi indes machte sich nützlich indem sie den Händlern bei notdürftigen Reparaturen ihrer Wagen half und freundete sich dabei mit einer Händlerin an, die sie auch einlud für den Rest der Reise bei ihr mit zu fahren. Anakis hielt sich die Nase zu und sortierte sich ein paar Zutaten aus den Resten des Alchemiehandels, aber wie es so oft ist, wecken neue Möglichkeiten auch neuen Bedarf und so stellte sie fest, dass zukünftig Fledermausflügel brauchen würde. Praktischerweise hatte sie auf der Tour eine Stelle im Sumpf bemerkt, an der es sehr wahrscheinlich war, dass sich dort Fledermäuse eingenistet haben und fragte Maevina, ob sie Lust auf eine Exkursion mit ihr hätte. Die Fledermäuse waren schnell gefunden und die Assassinin konnte nur den Kopf schütteln, als Anakis von ihr erwartete, eine der Fledermäuse zu töten, weil sie als Druidin so was nicht tun wollte. Das ein Auftrag so gut wie die Tat selbst ist, schien dem Tiefling zu entgehen. Unterwegs fanden die beiden auch die Wagenspuren des Katapults wieder, doch auch diesmal konnten sie diesen nicht allzu weit folgen, denn sie mussten sich sputen… die Karawane zog bald weiter. Im Lager richtete sich der Barde an den Auftraggeber. Aufgeregt nach den ganzen Erlebnissen befragte er Rezmir ob Sie eine Geschichte über die Erlebnisse der Karawane schreiben und Ihre Mitarbeiter befragen dürfte und erstaunlicherweise war die Kultistin einverstanden. Viel erfuhr Cipher jedoch nicht, angeblich befanden sich in dem schwer bewachten Wagen geheime Dokumente und das eigentliche Ziel war ja bereits bekannt.
Einige Zeit später erreichte die Karavane ein Pass durch eine bergige Gegend. Auch wenn es zuerst friedlich aussah, entpuppten sich zwei am Himmel kreisende Raubvögel als Perytonen, und die konventionell bewaffneten Gardisten meinten, sie könnten bei diesen Monstern mit ihren Bögen und Armbrüsten nichts ausrichten. So war es an der Abenteurergruppe das Problem zu beseitigen. Cipher handelte einen Bonus aus, wenn sie das Gelege zerstören und die Eier mitbringen würden, denn der einzige Grund, weshalb sich die tierähnlichen Wesen so weit heraus bewegten, war es, frische Herzen für ihren Nachwuchs zu finden. Angeführt von der Druidin folgten sie in die Berge an die Stelle, die am wahrscheinlichsten für einen Nistplatz erschienen und die Perytonen selbst bestätigten die Richtigkeit der Vermutungen näherten sie sich der Gruppe doch mehr und mehr. Ander ergriff schließlich die Initiative und schleuderte einen Blitz auf die kreisenden Tiere, bevor das Gelände ungünstig für einen Kampf wurde. Die Assassinin verschwand wie üblich, während die beiden fliegenden Ungeheuer mit Raubvogelhaften Angriffen erst Ander, dann Anakis verletzten und alle in der Gruppe suchten im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach Wegen, die beiden Gegner am Boden zu halten. Anakis verwandelte sich gar einmal mehr in eine Riesenspinne, doch der getroffene Perytone konnte sich schnell wieder aus dem Netz befreien.
Schließlich hatte Cipher mit seiner magischen Kette Erfolg, Thredi richtete guten Schaden mit ihrem neuen, magisch verbesserten Schwert an, doch letztendlich war es Ander, der den Kampf beendete, wie er ihn begonnen hatte. Mit Blitzmagie brachte er die beiden zu Fall. Maevina hingegen hatte sich gar nicht erst in den Kampf eingemischt und war heimlich zum nahen Nest gekraxelt, wo sie nun zwei Eier und ein geschlüpftes Jungtier fand. Die Eier steckte sie für die Belohnung ein, doch statt wie erwartet das junge Monster zu erlegen, fütterte sie es mit allem, was sie an Lebensmitteln bei sich hatte und versteckte es in ihrem Gepäck, bevor sie wieder zu den anderen herabstieg und die Eier an Cipher übergab. Anakis entfernte das Geweih und ein paar Federn des weniger verbrannten Perytons und während sie mit Cipher diskutierte, was man so damit anfangen könnte, nutzte Maevina die Gunst der Stunde und entfernte die Herzen um sie heimlich ihrem Jungtier zu verfüttern, von dem sie den anderen natürlich nichts erzählt hatte. Die Herzen von dessen Eltern.
Nach ihrem kleinen Exkurs und nachdem Cipher die Eier gewinnbringend verkauft hatte ging die Karavane eine Weile ereignislos weiter bis man plötzlich einen Kopf mitten auf dem Weg fand und die Karavane erst einmal an hielt. Durch die Reihen ging ein Geraune und man hörte hi und da ein verächtliches „Eidbrecher“. Der Barde nahm sich der Sache an und fand das der Kopf zu einem lebendig eingegrabenen Mann namens Carlon Amoffel gehörte und der sich, nachdem Cipher ihn befreit hatte, anhand eines Zeichens als Mitglied der Cipher vertrauten Harfner herausstellte. Einer Gruppe, mit der der Adlige sympathisierte und so nahm er Amoffel bis zum Ziel in seine Dienste, worüber dieser nach seiner öffentlichen Prangerschaft sichtlich glücklich war. Die Karavane zog weiter und fand am Abend einen gut geeigneten Lagerplatz, an dem sie nicht alleine waren. Zwei Damen im mittleren Alter hatten bereits ihr Lager aufgeschlagen und wieder übte der Barde seine diplomatische Seite und brachte im Gespräch schnell heraus, dass die beiden auf der Suche nach einem verschollenen Händler waren. Cipher rief die anderen hinzu und schnell wurde geklärt, dass es sich dabei um das kopflose Opfer handelte, dass der Zug nur kurze Zeit zuvor gefunden hatte. Thredi zeigte den beiden Schulterstücke, die sie identifizieren konnten. Sie übergaben einen Brief.
Ander nutzte die Rast um sich wie auch schon am Abend zuvor mit seinem neuen magischen Würfel zu befassen, doch dieses Mal löste er seine bislang unbekannte Funktion aus. Anakis geriet in Panik als plötzlich ein Portal inmitten des Lagers auftauchte, hätte sie doch beinahe ihr Leben verloren, als das das letzte Mal passierte. Maevina dagegen freute sich ob der Ablenkung und fütterte heimlich ihr neues Haustier, während Ander neugierig das Portal inspizierte und seinen Kopf hineinsteckte. Noch schneller allerdings zog er in wieder hinaus, denn auf der anderen Seite war die 6. Ebene der Hölle selbst. Das Portal schloss sich so schnell, wie es sich geöffnet hatte und irgendwann hatten sich auch alle wieder beruhigt.
Schnell wurden die Wachen eingeteilt und alle waren froh, als sich die Schwestern zur zweiten Wache nach Maevina bereit erklärten. Anakis war etwas skeptisch, die ihnen eigentlich noch ziemlich unbekannten Neuen komplett mit einem schlafenden Lager alleine zu lassen, doch statt sich selbst zu melden, siegte der Wunsch nach erholsamen Schlaf – etwas das sie bald bereuen sollte. Auch Cipher schien nicht so recht glücklich damit und ordnete seinem neuen Diener an, die beiden bei der Wache zu unterstützen. Und zuerst schien auch alles in Ordnung, doch dann brach ein Streit aus, bei dem eine der Schwestern Amoffel von hinten einen Dolch in die Rippen stieß. Nach der Tat gingen sie Schnurstracks zu Anders Schlafplatz bei seiner Freundin. Doch auch Maevina war skeptisch bezüglich der Situation und hatte alles heimlich mit verfolgt und ging ihnen so schnell und so heimlich wie nur sie es konnte hinterher. Zu spät. Anders ruhende Freundin wurde die Kehle durchgeschnitten und sie hätten das selbe auch mit dem schlafenden Ander gemacht, hätte Maevina nicht zwei Dolche nach ihnen geworfen. Die Schmerzensschreie der Schwestern weckten den Magier und er teleportierte sich zu Maevina, griff nach dem ersten was er finden konnte, den magischen Würfel und aktivierte ihn so, dass das Portal zwischen ihnen und den Schwestern aufging, ausgerichtet auf die Mörder.
Während die eine so schnell wie möglich vom Wagen sprang hörte die Dunkelelfin mit ihren geschärften Sinnen das Brechen von Knochen und das furchtbare Schmatzen eines Monsters und schrie Ander zu, er solle das Portal wieder schliessen, was dieser schnell tat und was auch immer sie unfreiwillig gerufen hatten, verschwand mit den Überresten der einen Schwester in der Hölle, aus der es gekommen war. Das ganze Lager war nun alarmiert und Cipher fand als erstes seinen schwer verwundeten Diener, den er aber heilen konnte. Thredi erfasste die Situation schnell und verfolgte die flüchtende Schwester, Anakis rannte erst einmal zu Maevina und Ander, bevor sie sich die Situation halbwegs zusammenreimen konnte und in Form eines Höhlenbären ebenfalls die Verfolgung aufnahm. Doch noch bevor Anakis hinter dem Wagen hervorkam, sah sich Thredi urplötzlich mit einer sehr vertrauten Orkin konfrontiert, agressiv dreinblickend und eins zu eins wie sie selbst wirkend. Aber wie Thredi schnell fest stellen konnte nicht in der Lage, Orkisch zu sprechen. Das half jedoch nicht, als ein gewaltiger Bär plötzlich die zweisame Einsamkeit unterbrach, verwirrt schnüffelte und dann kurzerhand Beide angriff, woraufhin eine Thredi tod war und die andere grinsend bemerkte „Ihr hab deutlich an Biss zugelegt.“. Die echte Orkin konnte im Gegensatz zum von Maevina angeschlagenen Formwandler einem Bärenangriff locker standhalten. Maevina untersuchte alle Leichen und stahl ein paar Herzen – nur das Beste für ihr junges Monster. Offensichtlich hatten die Formwandler es nach der eindrucksvollen Demonstration am Abend auf Anders Würfel abgesehen und bereits seine Freundin vergiftet, die wie die Assassinin feststellte, längst Tod war, als das Messer des Formwandlers ihr Fleisch trennte.
Cipher fand alleine an diesem Tag schon genug Material für mehrere Kapitel des Buches, an dem er schreiben wollte, doch seine Feder verstummte bald wieder, denn die nächsten Tage verliefen ziemlich ereignislos.
Dann jedoch wurde es aufregend. Der Wagen der Kultisten scherte plötzlich ins Gebüsch aus, ein Rad brach und der ganze Wagen wurde so schwer beschädigt, dass seine Inhalte verstreut wurden. Die vermeintlichen Dokumente entpuppten sich dabei als kostbarste Schätze aller Art. Die Wachen der Kultisten liessen bei den Aufräumarbeiten und Reparaturen niemand an den Wagen heran und so dauerte es bis zum Abend, bevor sich verbreitete, dass der Kutscher vergiftet worden war. Während sämtliche Kultisten Missmutig und ganz allgemein schlechter Laune waren, grinste Cipher in sich hinein und meinte zur Gruppe, dass er schon so eine Idee hätte wer das war während er einen verstohlenen Blick zu seinem Diener warf.
Nicht allzu lang hin und es gesellte sich eine neue Mitreisende zum Zug, Jamna Gleamsilver, eine Gnomin mit einer gewaltigen Fellmütze und einem ebenso gewaltigen. Sie war offensichtlich ausserordentlich interessiert an der Abenteurergruppe und es dauerte nicht lang, die Gruppe war auf halbem Weg zwischen Dolchfurt und Tiefwasser, und sie geriet mit Amoffel aneinander und behauptete, dieser hätte sie sexuell belästigt. Cipher schritt ein, interessierte sich nicht im Geringsten dafür ob und was geschehen ist und drehte es mit rhetorischer Kunst so hin, dass sie Amoffel belästigt hätte und sich gefälligst von ihnen fernhalten sollte. Die anderen konnten nur staunen.
Verehrtes Publikum – so höret mich an diese Geschichte verschlägt euch im Bann!
Es ward einmal ein Trupp im Mohr – zur Dämmerung waren sie ganz Ohr! Auf einer Lichtung mit einem Skelett und einer Weinflasche mit Etikett sahen die Späher im Fernen reiten – einen Kürbiskopfstreiter bereits lodernd von weitem.
Die Gruppe erschrocken und völlig konfus und unvorbereitet – kam des Ritters Gruß
Ein kräftiger Schwerthieb streckte die Orkin fast nieder und explosive Kürbiskopfbomben flogen hernieder
dem Tanzenden Schwert des Barden entwichen, selbst Speere und Pfeile waren verblichen.
Und so schlug der Reiter die Orkin K.O. und verwundete den Halbelfen bevor er nun floh.
Doch gebt gut acht, meine werten Freunde, diese Geschichte endet nicht heute –
So ward der Unwillen zum Aufgeben in aller Munde und die Gruppe bereit für die zweite Runde.
Der Barde Sprach Mut und gab Befehle, sodass kein Bogenschütze diesmal verfehle –
und siehe da, die Pfeile trafen und der Paladin köderte den Spuk –
sodass sich die reanimierte Orkin als auch die Drow auf diesen bösen Unhold warfen.
Nachdem sich der Halbelf wieder fasste, inspirierte er die Orkin, wodurch Sie nen tödlichen Schlag des Ritters verpasste.
Auf den letzten Metern der Erscheinung, überkam diese fast der orkischen Blockadehaltung,
doch eilte Chevalier Cipher Thredi zur Hilf und streckte nieder den üblen Knilch.
Aber was wäre eine gute Gruselgeschichte, wenn sie so plötzlich enden würde – ganz ohne üble Gerüchte?
So lasst mich erzählen, was als nächstes geschah, sodass sich die Wahrheit vor euch offenbart.
Die Helden fanden Schätze beim (un)toten Reiter, doch sein wilder Nachtmahr ritt ohne ihn weiter. Puppe und Kerze für den Magier, ein leckerer Apfel gab es für Cipher, Thredi nahm des Ritters Schwert und Anakis ward ein Zigarrenkästchen nicht verwehrt, Maevina beanspruchte falsche Zähne für sich, und eine Weißhaarperücke, ganz schauerlich.
Und wisst ihr was als nächstes geschah? Des Paladins Gaul – geflohen im Getümmel, fand dieser Narr – im Sumpf, hungrig und verstört diesen dar. Ohne groß über Konsequenzen zu denken, wollte der Paladin dem Pferd Apfel schenken. Oh wie wunderlich und kaum zu erwarten – endete der Gaul als Abendbraten. Im Apfel eine Klinge versteckt ist das arme Tier dran verreckt.
Und so weinte der Paladin beim Schlürfen der Suppe und beanspruchte für sich des Hexers Puppe. Doch diese war natürlich böse, so warf er diese ins Feuer unter kicherndem Getöse (der Puppe).
So folgte eine Torheit der nächsten, ging Maevina zum Alchemisten – und bot dem Armen Tropf die Perücke, mit welcher er seinen Kopf sogleich schmückte. Es platschte sein Körper nun ohne Haupt in den Matsch – seines Lebens beraubt. Die Karawane beobachtete nun unter Schock, wie die Schurkin anfing, zu bestehlen, den Mann ohne Kopf.
Doch haben diese Narren weit mehr zu bieten als nen unbemannten Karren.
Ein Abenteurer mit magischem Ring, erfragte, was dieser denn nun bringt.
Weder Hexer noch Barde konnten erkennen und empfahlen, einen Träger zu ernennen.
Für die Orkin, ganz selbstbewusst, war ein Finger kein großer Verlust –
Sie setze den Ring direkt auf und das Unheil nahm seinen weiteren Lauf.
Nur mit den vereinten Kräften konnten Sie den Finger abschächten
und die Thredi, völlig in Rage, gab den Helfern eine schmerzhafte Blamage.
Gut, dass hier, wie durch Zauberhand, die Dummheit der Orkin wieder gebannt,
der Finger intakt und wieder heil und Zorn aller beteiligten Richtung emotionales Hackbeil.
Doch sollte diese Tirade nicht enden, wollten alle ihre Reichtümer verwenden. So öffnete Anakis ihr hübsches Kästchen – die Damen, die es sahen erschraken und krächzten. Finger lebendig und hübsch im Quartet – ergänzten diese mit dem Ring wohl ein Set.
Selbst beim Paladin aus adligem Haus war die Ruhe nun völlig raus, so fuhr er nen fröhlichen Halbling an, der mit ner schaurigen Münze spielte – den Abend lang.
Doch sind wir hiernach noch nicht am Halt, was wäre die Story ohne Hinterhalt?
Und so kam es, dass die Hobo Goblins kamen, um sich an den Geschundenen zu laben.
Das war den Abenteurern zu viel des Guten, die Goblins mussten nun dafür bluten. Ander schoß mit seinen Blitzen, um Unmengen an Gegnern niederzubrutzeln. Thredi hackte mit ihrem Beil nen dutzend Goblins einfach entzwei. Die Schurkin meuchelte, wer zu ihr kam und Cipher den Boss entgegen nahm.
Ein Feuerball rauschte auf einen Wagen, auf dem die Sachen des (enthaupteten) Alchemisten lagen. Es machte BUMM – natürlich lauter – zum Himmel schaut er (der Thay Magier) und sprach, das Auge voll Gewässer (natürlich nur durch den Rauch) – tot gefallen sie mir besser. dann sprengte er ein Katapult und mumifizierte den Chef dieses Hobgoblin-Kults, doch legte er noch einen drauf und löschte die feindliche Schurkin aus (Welche unsere eigenen Schurkin fast meuchelte).
Damit endete dieser Nacht mit einer wohl wirklich siegreichen Schlacht.
Im Grunde gab es keine Vermissten – bis auf den Gaul und den Alchemisten.
Und die Moral von dieser Geschicht? Trau selbst deinen besten Freunden nicht. Denn Feinde kann man zumindest berechnen, während „Verbündete“ dich „versehentlich“ erstechen.
Eine lange und ungewisse Reise (The Legacy of the Grey Guardians)
Black Gate
In dem Vorort von Baldurs Gate gingen die Helden ihren Dingen nach. Cipher bot jedem an den Wagen und alles was sich darauf befand zu reinigen. Einige nahmen das Angebot an und ließen das ein oder andere Gold dafür springen. Nur der Außenseiter, wie er von allen betitelt wurde, lehnte mehrmals ab. Achreny Ulyeltin, so hieß der Eigenbrötler, war ein Mensch der zwei Wagen in der Karawane besaß. Er war der Alchemie mächtig und durch einen „Arbeitsunfall“ roch es nun ein wenig streng um ihn herum. Cipher, der sich alle Mühe gab das zuvor Gegessene nicht wieder ans Tagelicht zu lassen, versuchte vieles, um den Menschen umzustimmen. Doch nach einer Weile gab er auf.
Maevina fand in dem Alchemisten jemanden, der ihr helfen konnte eine Mixtur herzustellen, die sie benötigte.
Baldurs Gate
Nicht alles konnte in der Reisegesellschaft erledigt werden und so suchten einige der Abenteurer die große Stadt auf. Sie wussten, dass es gefährlich war und so gingen sie in zweier Grüppchen los.
Maevina begleitete Thredi, die im Tempel von Helm einen Brief an ihren Ziehvater schrieb. Er enthielt alles, was sie bisher erlebt hatte und was die nächsten Schritte von ihr sein werden. Anschließend gingen die beiden wieder zurück zur Karawane.
Nachdem Cipher im Lathander Tempel einen Brief an seine Eltern schrieb, gingen er und Anakis zum Wyrm’s Crossing. Auf der Brücke angekommen bestaunte die Tieflingsdame die sonderbaren Dinge die dort Angeboten wurden. Cipher sprach einen singenden Menschen an und bot ihm die berühmte Geschichte von dem Kampf um die Kerzenburg an. Der andere Barde lauschte gespannt, musste aber dann feststellen, dass der Halbelf Werbung für den Wiederaufbau der Burg machen wollte.
Nach einigem hin und her einigten sich die zwei: Cipher solle selbst in der Taverne singen und der Mensch würde ihn begleiten. Gesagt, getan. Und was soll man sagen? Die Darbietung war so bezaubernd, dass sich fünf Leute meldeten, die gerne zu Kerzenburg reisen wollten.
Black Gate
In Black Gate war Ander schwer damit beschäftig sich der Mondelfe Edhelri Lewel anzunähern.
Thredi und Maevina saßen am Lagerfeuer, spielten mit Würfeln und die Orkin machte sich daran Maevina ein wenig orkisch beizubringen. Im Gegenzug gab die Dunkelelfe ihr Einblicke in die Diebessprache.
Zum Nächtigen trafen sich alle, bis auf Ander, am Wagen von Enom Tobun. Mitten in der Nacht bemerkte Maevina wie sich jemand dem Fuhrwerk näherte, den sie in der Karawane noch nie gesehen hatte. Lautlos weckte sie Thredi und Anakis, den Paladin ließ man lieber schlafen. Als die Lederschuhe nahe genug waren und etwas verstaut hatten, zog die Orkin ihn unsanft auf den Boden und die Dunkelelfe legte ihm einen ihrer Dolche an die Kehle.
Der Halbling wusste nicht wie ihm geschah, gab aber schnell zu, dass er etwas versteckt hatte.
Anakis holte ein Paket, in dem sich drei Amulette von Tyr befanden, hervor.
Der Kleine stellte sich als Malkir Tobun vor. Die anderen drei beschlossen die Sache auf sich beruhen zu lassen und weiter zu beobachten.
Am nächsten Tag die Reise nach Tiefwasser los.
Auf der Fahrt zu ihrem ersten Aufenthalt passierte nichts weiter. In der Taverne, in der einige der Reisegruppe nächtigten, fanden sich vier Menschen, die sich gerne der Karawane anschließen würden. Anakis und auch Maevina waren sich sicher, einer der Menschen schon in Greenest gesehen zu haben, doch dieser stritt es vehement ab, auch nachdem die Dunkelelfe ihn in eine bedrohliche Lage brachte. Die Nacht verlief ruhig und so ging es weiter.
Nach einiger Zeit konnte man in der Ferne einen umgestürzten Wagen sehen. Thredi ritt voraus um nach dem Rechten zu sehen. Sie erkannte vier tote Pferde und unter dem Wagen lagen mindestens drei Tote. Spuren eines ungleichen Kampfes waren zu erkennen. Das Fuhrwerk war durchlöchert von Bolzen, den Pferden wurde der Kopf abgetrennt und der Stein, der neben dem Wagen lag, passte nicht ins Bild. Er schien von einem Katapult abgeschossen worden zu sein.
Nachdem der Wagen zur Seite geschoben wurde, erkannte man den Händler. Er stammt aus Elturel und hieß Silberhaar. An ihm und den Insassen erkannte man Bolzeneinschläge und Treffer mit Klingen.
Im Wagen selbst war nichts zu finden. Außer einem Brief, der den Inhalt des Wagens beinhaltete, war nicht mehr viel zu finden. Der Händler hatte eine Edelsteinkette im Wert von 8500 Gold dabei, wobei 5600 Gold in Dolchfurt kassiert werden sollten.
Maevina entdeckte noch ein Schulterstückfetzen, welches den Hobogoblins zugeordnet werden konnte.
Der Karawanenführer drängte auf eine zügige Weirterfahrt…
Eine Frage des Glaubens (The Legacy of the Grey Guardians)
Tagebuch einer reisenden Kriegerin:
„So viele Tote. Für eine zerstörte Burg. Die Angreifer sind zurückgeschlagen, aber was für einen Preis? Die beiden letzten Bewohner der Kerzenburg sind gefallen. Es ist kein Sieg gewesen. Der Anführer der Angreifer ist geflohen, aber wie soll es nun weitergehen? Vielleicht geben die Toten Aufschluss darüber, wer sie angeheuert hat. Wer dahinter steht. So durchsuchten wir die Toten, ehe wir sie den Flammen zur Bestattung übergaben. Diverse Rüstungen und Waffen waren zu finden, aber auch ein Steckbrief.
Ein Steckbrief mit dem Symbol in Form eines Panzerhandschuhes, auf dessen Handfläche ein Auge zu sehen ist. Es ähnelt dem Symbol von Helm. Ein Steckbrief auf einen Anhänger von Torm. Das könnte jeder sein, aber der Name auf dem Steckbrief ließ uns stutzen. Lord Ontar Furme. Vom Orden des gepanzerten Handschuhs. 25 Goldstücke. Da haben es die Goblin wirklich versucht. Doch neben den Waffen, Rüstungen, ein paar Silberlinge und den Steckbriefen, haben wir nichts Weiteres gefunden und so bestatteten wir die Toten. Wir legten sie auf einen Scheiterhaufen und zündeten die Toten an. Mögen sie in Frieden ruhen und vor Kelemvor Rechenschaft ablegen. Doch dann legten wir uns erstmal zur Ruhe. Der Tag ist lang gewesen und der Kampf heftig. Das Ergebnis voller Blut.
Doch auch unsere Nachtruhe sollte unterbrochen werden. Eine Karawane machte sich auf den Weg zur Kerzenburg. Wir hörten den Klang von schwer gerüsteten Soldaten. Das weckte mich aus meinem Schlaf. Ich ziehe es vor, draußen zu schlafen. Das härtet einen ab. Als ich aufwachte sah ich auch schon die Reiter. Der eine Mann kam mir bekannt vor. Ich hatte ihn schon mal in Greenest gesehen. Ich erinnere mich, dass er Leosin heißen soll. Als ich zu den neu angekommenen hinzustieß, erfuhr ich auch die Namen der anderen. Einmal ist da noch ein Mensch in einer Ritterrüstung. Er stellt sich als Dentos Silberwall vor.
Sein Auftrag ist es, dass die Kerzenburg wiederaufgebaut wird. Cypher hatte die Idee gehabt, nach Baldurs Tor zu gehen, um Handwerker, Soldaten und andere an zu heuern, damit die Kerzenburg wiederaufgebaut wird. Dazu wollte er noch Dokumente mitnehmen, die belegen, dass er der aktuelle Verwalter der Kerzenburg ist. So kamen diese beiden sofort in ein Gespräch. Zum Aufbau der Kerzenburg. Zumindest etwas Gutes, wenn man an all das Blut denkt, was hier vergossen wurde. Der dritte Mann trug einen Zweihänder auf dem Rücken. Ich erkannte ihn. Mein Ziehvater Lord Harald Blauzahn hat von ihm erzählt und vermutlich habe ich ihn woanders noch irgendwo gesehen. Nur kann ich mich nicht daran erinnern.
Lord Ontar Furme vom Orden der Panzerfaust. Eigentlich sollte er in Elturell sein. Ich sehe es als glückliche Fügung von Helm, dass wir ausgerechnet jetzt auf die Karawane treffen. Bei der Sache mit dem Kopfgeld, schmunzelte er nur. Doch was er danach erwähnte, erschütterte meinen eigenen Glauben. In Baldurs Tor sucht Resmir Leute, die für den Drachenkult anheuern. Resmir ist ein Halbdrache. Der Drachenkult sucht immer noch nach der Drachenmaske um ein gewaltiges Monster frei zu lassen und Ontar macht den Vorschlag, dass wir uns da einschleusen.
Den Kult von innen heraus schaden. Doch warum soll ich für den Kult arbeiten? Sie sind meine geschworenen Feinde. Sie haben meine Familie und meine Freunde in Greenest bedroht. Ich musste mir Luft verschaffen und schlug auf einen Stein ein. Ich muss darüber nachdenken. Ist es eine Prüfung von Helm an meinen Glauben? An meinen Willen? Warum das alles? Bisher waren die Grenzen für mich klar gezogen.
Wer meine Freunde und meine Familie bedroht, den bekämpfe ich. Aber einschleichen? Was soll das bringen? So bekam ich nichts mehr mit, was besprochen wurde. Das ging an mir komplett vorbei. Eine Stunde lang prügelte ich auf den Stein ein und betete dann zu Helm. Ich betete um Führung. Doch das Ergebnis ist dasselbe gewesen, wie vorher. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Wie ich mich verhalten soll. Was ich machen soll. Aber zum Glück fand ich in Maevina eine Zuhörerin. Wir verstehen uns, da wir in einigen Dingen gleich sind.
Doch am nächsten Morgen brachen wir auf und begleiteten die Karawane in Richtung Baldurs Tor. In einem Vorort wollen sie einen Händler mit den Namen Ackyn Selibon, welcher auch Informationen für uns hat. Begleitet werden wir auch noch von dem fahrenden Händler Quirin und mein treues Schlachtross Freyja darf auch nicht fehlen. Auf der Reise nach Baldurs Tor traf ich eine Entscheidung. Ich werde anheuern und versuchen, den Kult von innen heraus zu schaden, dass sie keine Unschuldigen mehr schaden können. Zum Glück hatten sie auch eine komplette Plattenrüstung für mich und Cypher. Ein neues Schild. So wie ich es haben will. Ohne Wappen von meinem Glauben, wie auf dem anderen Schild. Und leider eine lilafarbene Tunika. Dann ist es halt so. Wir ritten einige Tage, als Maevina, die mit einem Trupp als Späher voraus gezogen ist, um den Weg zu erkunden. Ein Lager mit Hobgoblins wurde entdeckt.
Gut ausgerüstet und wie eine kleine Armee. Während Anakis zur Sicherung der Karawane zurück blieb, beschlossen wir, direkt an zu greifen. Freyja blieb ebenfalls zurück und stieg hinter Cypher auf. Der Plan sah vor, dass wir direkt in die Gegner reiten. Als Überraschung nutzen. Verwirrung stiften. Und das taten wir auch. Während Ander einen Lightning Bolt von sich gab und einige Goblins töten, kämpfte Cypher vom Pferd aus. Ich sprang ab und kümmerte mich um die Truppenführer. Die neue Rüstung muss gleich getestet werden, doch ich erschlug den ersten und verstärkte noch meine eigene Verteidigung. Während Ander Tod und Verderben unter den Gegnern brachte, wurde Cypher jedoch getroffen.
Ein gezackter Bolzen steckte in seiner Schulter, doch er kämpfte tapfer weiter. Zum Glück sind unsere Instinkte angesprungen, denn so konnten wir noch rechtzeitig ausweichen, als ein Meteor alle Goblins tötete, die sich an einem Punkt gesammelt hatten. Der Kampf war kurz und blutig. Aber die Bedrohung für friedliche Reisende wurde ausgelöscht und wir konnten unsere Reise weiter fortführen. Metallklumpen konnte ich noch mitnehmen. Kann man irgendwann vielleicht noch gebrauchen.
Und so reisten wir weiter und kamen eine Woche später in Black Gate, dem Vorort von Baldurs Tor an. Pferde sind in der Stadt nicht erlaubt und so nutzten wir den Unterstand für die Pferde und lauschten den Gerüchten, welche in dem Ort erzählt werden. Es wird von irgendeinem komischen Fluch des Berges erzählt und von irgendeinem Angriff auf einem Dorf, aber meine Gedanken waren komplett woanders. Sie waren bei der bevorstehenden Aufgabe und so heuerten wir an. Der Kontrakt ist nicht schlecht. 12 Gold und Kost und Logis für jeden Tag für uns und auch unseren Pferden. Aber ich persönlich vermute, dass es heftig werden könnte. Die Reise wird uns nach Tiefwasser führen und dann mal sehen, wie es weitergeht. Möge Helm über uns wachen.“
140 XP für jeden Je 1 Schild und 1 Ritterrüstung für Thredi und Cypher 8 Metallklumpen für Thredi
Man man man, das war wirklich ein Erlebnis, ich kanns kaum anders beschreiben.
Entweder ist mir Elabers Muschelsuppe nicht bekommen oder der ganze Stress schlägt mir auf den Magen. Dabei hatte ich wirklich eine fantastische Idee. Die beste Idee, die jemals in der ganzen Kerzenburg erdacht wurde – glaubt mir.
Ich hatte mir überlegt, einfach die Räuber dieser Gegend, also diesem Grothunir und seinen Schergen politisches Asyl anzubieten um im Gegenzug ihre Dienste in Anspruch zu nehmen.
Solche Burschen, die Wegzoll nehmen und die Rotmagier und den Drachenkult in Schach halten können, wären gar nicht so verkehrt, um die Region wieder zu stabilisieren.
Denkt nur an all die Frauen und Kinder, die nun nicht mehr von Banditen überfallen und ausgeraubt und erschlagen werden, weil diese Leute nun eben die Frauen und Kinder beschützt hätten.
Aber meine Idee wurde mit Misstrauen meiner Kameraden und den beiden alten Säcken begegnet!
Als wenn die wüssten, was auf dem Spiel steht! Aber da löste sich mein frommer Wunsch auch schon in Schall und Rauch auf, als die Erde anfing, zu beben.
Ein Surren zog sich durch die Luft, dass scheinbar immer tiefer zu werden schien. Und als plötzlich ein gigantischer Stein neben mir einschlug, wurde die Athmosphäre in der Burg völlig surreal.
Grothunir schien mit dem bisherigen Wegzoll nicht zufrieden zu sein und rief weit unterhalb der Burg hinauf, dass wir ihm 50 Gold Wegzoll zu zahlen hätten oder er sich dieses selbst holen käme.
Ich unterbreitete ihm mein Angebot doch erntete ich nur hämisches Gelächter seitens des verdorbenen Magiers. Daraufhin drohte ich ihm, dass er den Zoll in Blut ausgezahlt bekommen würde, wenn er sich nicht davon trollte.
Seine Antwort darauf war, dass er seinerseits 2 Trolle mit riesigen Felsbrocken auf die Burg werfen ließ. Im Innenhof krachten die Brocken nieder und einige meiner Kameraden schienen verletzt worden zu sein – das Tor wurde von einem der Brocken zerfetzt und irgendjemand wimmerte leicht vor Schmerz. Bei all dem Staub und der Dunkelheit konnte ich jedoch nichts genaues ausmachen.
Nachdem ich die Fackeln auf dem Wachturm eingesammelt hatte und wieder hinabgestiegen war, versammelten wir uns als Gruppe, um über das weitere Vorgehen abzustimmen.
Thredi und Anakis wollten die Frontseite der Burg zusammen mit Elhorn verteidigen, während Elaber, Ander und ich uns durch den Brunnen über einen geheimen Pfad von hinten nähern und die Angreifer damit in die Zange nehmen würden.
Maevina war nirgends zu sehen, doch hatte ich keine Zweifel, dass sie sich in den Schatten verstecken und auf eine günstige Gelegenheit zum Gegenangriff vorbereiten würde.
Sie hatte bereits schlimmere Situationen mit uns durchgestanden ohne uns zu verraten, Sie würde es dieses Mal sicher wieder nicht tun.
Während wir die Front-Tore der Orkin, der Tieflingsdame und dem Elfen überließen, machte ich mich mit den beiden Menschen also durch den Brunnen auf, um Grothunir dem Unhold das unheilige Handwerk zu legen und seine Trolle dazu zu bewegen, sich fortzutrollen.
Gerade, als wir aus dem geheimen Höhlengang und in Sichtweite traten, sahen wir, wie ein Stück der Mauer herunter brach und einen Großteil unserer Feinde in einem Erdrutsch begrub.
Ander und ich nutzten das Chaos für einen magischen Kombinationsangriff aus Blitz und Donner, welcher die Reihen unserer Gegner weiter lichteten.
Grothunir blieb nichts übrig, als eine Flammenwand in einem Kreis um sich und seine Trolle zu ziehen, um sich vor uns übermächtigen Gegnern zu verteidigen, der Feigling!
Leider wurde Elaber von den Flammen miteingeschlossen und so konnten weder Ander noch ich ihm in diesem Kampf helfen – möge Milil seinen Heldenmut besingen.
Wir hatten zwar nicht die Möglichkeit, den Rotmagier zu verwunden, doch indirekt schadeten wir ihm, indem wir einen seiner Lakeien nach dem nächsten niedermetzelten.
Das Kliff war von Staub, Flammen und Blut rot durchtränkt und die Hitze labte sich an den Toten. Aus dem Kreis des Feuers breitete sich ein unheilvoller Nebel aus, der mir ein Schaudern über den Rücken jagte.
Ich eilte mit Ander zur geheimen Höhle zurück. Für diese Nacht hatten wir genug Blutzoll gezahlt – oder zumindest dachte ich dies. Denn als wir die geheime Bootsanlegestelle passierten, rannten die Trolle aus dem Nebel heraus mit lautem Gebrüll auf uns zu.
Sie warfen Ihre gigantischen Äxte nach uns aber ich wäre kein Paladin Milils, wenn ich keine Möglichkeit gehabt hätte, dies zu parieren! Mit voller Verteidigung und etwas bardischer Magie konnte ich die Angriffe abwehren und weiter zum rettenden Tunneleingang gemeinsam mit Ander fliehen.
Doch plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz und eine Wunde klaffte an meiner Hüfte, als eine Drow hinter mir auftauchte und mich mit ihrem Dolch verwundete. Ich fluchte ihr ein paar Worte entgegen und konterte ihren zweiten Angriff. Meinerseits ließ ich mein Schwert tanzen und lieferte mir mit ihr einen Schlagabtausch.
Mein Speer und mein Schwert waren ihren Dolchen überlegen und so kämpften wir weiter und weiter, den Eingang in rettender Nähe. Zumindest vor den Trollen waren wir sicher, als wir die Höhle betraten, doch die Schurkin setzte mir nach und so wurde dies ein Kampf auf Leben und Tod.
Im Vergleich zu Maevina war diese Drow jedoch kaum der Rede wert, denn bisher tötete jeder Stich unserer Schurkin, wohingegen diese Assassine hier allenfalls einen halbherzigen Job machte.
Trotz ihrer Schnelligkeit, trotz ihrer kämpferischen Überlegenheit gewann ich nach und nach die Oberhand. Zugegeben, ich war kurz vor der Ohnmacht, doch würde sie mich nicht bezwingen.
Hinter mir rief eine Stimme arkane Worte und plötzlich tauchte Ander hinter der Drow auf und wir nahmen sie in die Zange. Schlag auf Stoß auf Stich auf Blitz schlugen wir auf Sie ein.
Ihr letzter Angriff bezwang mich fast, doch gab diese verzweifelte Tat mir die Gelegenheit, Sie zu töten.
Mit einem kräftigen Stoß durchbohrte mein tanzendes Schwert ihr Herz, sodass ihr Körper leblos zu Boden sank. Dann fing die Erde an zu Beben und Steine regneten auf uns herab.
Dank meines magischen Umhangs konnte ich der arkanen Beeinflussung widerstehen, doch Ander erwischte es hart.
Als der Staub sich gelegt hatte, hob ich ihn aus den Trümmern, um zurück zum Brunnen herausgezogen zu werden.
Ich barg die Leiche der Drow und nahm mein Tanzendes Schwert wieder an mich und gemeinsam kletterten wir wieder herauf, zurück in den ruinösen Burghof der Kerzenburg.
Gespannt erwartete ich den Lagebericht der anderen. Wir hatten einander sicher viel zu erzählen über das, was sich in den letzten Minuten ereignete – besonders, da ich nun wohl oder übel zum Burgherr über Candle Keep geworden bin, denn sowohl Elhorn als auch Elaber waren nun wohl tot.
Möge Milil ihren Heldenmut besingen.
…Dies würde der letzte Blutzoll sein, der Grothunir jemals entrichtet werden würde, bevor er selbst dem Fährmann die Überfahrt zu vergelten hätte, der Rotmagier sollte noch mehr verlieren, als nur seine Untergebenen…
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