Blutzoll (The Legacy of the Grey Guardians)Blutzoll (The Legacy of the Grey Guardians)

Man man man, das war wirklich ein Erlebnis, ich kanns kaum anders beschreiben.

Entweder ist mir Elabers Muschelsuppe nicht bekommen oder der ganze Stress schlägt mir auf den Magen. Dabei hatte ich wirklich eine fantastische Idee. Die beste Idee, die jemals in der ganzen Kerzenburg erdacht wurde – glaubt mir.

Ich hatte mir überlegt, einfach die Räuber dieser Gegend, also diesem Grothunir und seinen Schergen politisches Asyl anzubieten um im Gegenzug ihre Dienste in Anspruch zu nehmen.

Solche Burschen, die Wegzoll nehmen und die Rotmagier und den Drachenkult in Schach halten können, wären gar nicht so verkehrt, um die Region wieder zu stabilisieren.

Denkt nur an all die Frauen und Kinder, die nun nicht mehr von Banditen überfallen und ausgeraubt und erschlagen werden, weil diese Leute nun eben die Frauen und Kinder beschützt hätten.

Aber meine Idee wurde mit Misstrauen meiner Kameraden und den beiden alten Säcken begegnet!

Als wenn die wüssten, was auf dem Spiel steht! Aber da löste sich mein frommer Wunsch auch schon in Schall und Rauch auf, als die Erde anfing, zu beben.

Ein Surren zog sich durch die Luft, dass scheinbar immer tiefer zu werden schien. Und als plötzlich ein gigantischer Stein neben mir einschlug, wurde die Athmosphäre in der Burg völlig surreal.

Grothunir schien mit dem bisherigen Wegzoll nicht zufrieden zu sein und rief weit unterhalb der Burg hinauf, dass wir ihm 50 Gold Wegzoll zu zahlen hätten oder er sich dieses selbst holen käme.

Ich unterbreitete ihm mein Angebot doch erntete ich nur hämisches Gelächter seitens des verdorbenen Magiers. Daraufhin drohte ich ihm, dass er den Zoll in Blut ausgezahlt bekommen würde, wenn er sich nicht davon trollte.

Seine Antwort darauf war, dass er seinerseits 2 Trolle mit riesigen Felsbrocken auf die Burg werfen ließ. Im Innenhof krachten die Brocken nieder und einige meiner Kameraden schienen verletzt worden zu sein – das Tor wurde von einem der Brocken zerfetzt und irgendjemand wimmerte leicht vor Schmerz. Bei all dem Staub und der Dunkelheit konnte ich jedoch nichts genaues ausmachen.

Nachdem ich die Fackeln auf dem Wachturm eingesammelt hatte und wieder hinabgestiegen war, versammelten wir uns als Gruppe, um über das weitere Vorgehen abzustimmen.

Thredi und Anakis wollten die Frontseite der Burg zusammen mit Elhorn verteidigen, während Elaber, Ander und ich uns durch den Brunnen über einen geheimen Pfad von hinten nähern und die Angreifer damit in die Zange nehmen würden.

Maevina war nirgends zu sehen, doch hatte ich keine Zweifel, dass sie sich in den Schatten verstecken und auf eine günstige Gelegenheit zum Gegenangriff vorbereiten würde.

Sie hatte bereits schlimmere Situationen mit uns durchgestanden ohne uns zu verraten, Sie würde es dieses Mal sicher wieder nicht tun.

Während wir die Front-Tore der Orkin, der Tieflingsdame und dem Elfen überließen, machte ich mich mit den beiden Menschen also durch den Brunnen auf, um Grothunir dem Unhold das unheilige Handwerk zu legen und seine Trolle dazu zu bewegen, sich fortzutrollen.

Gerade, als wir aus dem geheimen Höhlengang und in Sichtweite traten, sahen wir, wie ein Stück der Mauer herunter brach und einen Großteil unserer Feinde in einem Erdrutsch begrub.

Ander und ich nutzten das Chaos für einen magischen Kombinationsangriff aus Blitz und Donner, welcher die Reihen unserer Gegner weiter lichteten.

Grothunir blieb nichts übrig, als eine Flammenwand in einem Kreis um sich und seine Trolle zu ziehen, um sich vor uns übermächtigen Gegnern zu verteidigen, der Feigling!

Leider wurde Elaber von den Flammen miteingeschlossen und so konnten weder Ander noch ich ihm in diesem Kampf helfen – möge Milil seinen Heldenmut besingen.

Wir hatten zwar nicht die Möglichkeit, den Rotmagier zu verwunden, doch indirekt schadeten wir ihm, indem wir einen seiner Lakeien nach dem nächsten niedermetzelten.

Das Kliff war von Staub, Flammen und Blut rot durchtränkt und die Hitze labte sich an den Toten. Aus dem Kreis des Feuers breitete sich ein unheilvoller Nebel aus, der mir ein Schaudern über den Rücken jagte.

Ich eilte mit Ander zur geheimen Höhle zurück. Für diese Nacht hatten wir genug Blutzoll gezahlt – oder zumindest dachte ich dies. Denn als wir die geheime Bootsanlegestelle passierten, rannten die Trolle aus dem Nebel heraus mit lautem Gebrüll auf uns zu.

Sie warfen Ihre gigantischen Äxte nach uns aber ich wäre kein Paladin Milils, wenn ich keine Möglichkeit gehabt hätte, dies zu parieren! Mit voller Verteidigung und etwas bardischer Magie konnte ich die Angriffe abwehren und weiter zum rettenden Tunneleingang gemeinsam mit Ander fliehen.

Doch plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz und eine Wunde klaffte an meiner Hüfte, als eine Drow hinter mir auftauchte und mich mit ihrem Dolch verwundete. Ich fluchte ihr ein paar Worte entgegen und konterte ihren zweiten Angriff. Meinerseits ließ ich mein Schwert tanzen und lieferte mir mit ihr einen Schlagabtausch.

Mein Speer und mein Schwert waren ihren Dolchen überlegen und so kämpften wir weiter und weiter, den Eingang in rettender Nähe. Zumindest vor den Trollen waren wir sicher, als wir die Höhle betraten, doch die Schurkin setzte mir nach und so wurde dies ein Kampf auf Leben und Tod.

Im Vergleich zu Maevina war diese Drow jedoch kaum der Rede wert, denn bisher tötete jeder Stich unserer Schurkin, wohingegen diese Assassine hier allenfalls einen halbherzigen Job machte.

Trotz ihrer Schnelligkeit, trotz ihrer kämpferischen Überlegenheit gewann ich nach und nach die Oberhand. Zugegeben, ich war kurz vor der Ohnmacht, doch würde sie mich nicht bezwingen.

Hinter mir rief eine Stimme arkane Worte und plötzlich tauchte Ander hinter der Drow auf und wir nahmen sie in die Zange. Schlag auf Stoß auf Stich auf Blitz schlugen wir auf Sie ein.

Ihr letzter Angriff bezwang mich fast, doch gab diese verzweifelte Tat mir die Gelegenheit, Sie zu töten.

Mit einem kräftigen Stoß durchbohrte mein tanzendes Schwert ihr Herz, sodass ihr Körper leblos zu Boden sank. Dann fing die Erde an zu Beben und Steine regneten auf uns herab.

Dank meines magischen Umhangs konnte ich der arkanen Beeinflussung widerstehen, doch Ander erwischte es hart.

Als der Staub sich gelegt hatte, hob ich ihn aus den Trümmern, um zurück zum Brunnen herausgezogen zu werden.

Ich barg die Leiche der Drow und nahm mein Tanzendes Schwert wieder an mich und gemeinsam kletterten wir wieder herauf, zurück in den ruinösen Burghof der Kerzenburg.

Gespannt erwartete ich den Lagebericht der anderen. Wir hatten einander sicher viel zu erzählen über das, was sich in den letzten Minuten ereignete – besonders, da ich nun wohl oder übel zum Burgherr über Candle Keep geworden bin, denn sowohl Elhorn als auch Elaber waren nun wohl tot.
Möge Milil ihren Heldenmut besingen.

…Dies würde der letzte Blutzoll sein, der Grothunir jemals entrichtet werden würde, bevor er selbst dem Fährmann die Überfahrt zu vergelten hätte, der Rotmagier sollte noch mehr verlieren, als nur seine Untergebenen…

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