Zunächst mussten die Abenteurer sämtlichen Erledigungen in Bergfurt nachgehen, bevor die nächste Aufgabe erledigt werden konnte. Und es gab einiges, vor allem Probleme!
Nun ja, Probleme ist übertrieben – ein riesiges Problem: Durch entweder eine zu langsame Reaktion, Unvorsicht oder einfach nur „Nicht-Können“ wurden mehrere Gruppenmitglieder von WerKrokodilen gebissen. Der Vorteil war, dass diese prekäre Lage von einigen wissenden Mitgliedern erkannt wurde und somit das die Heilung der Abenteurer höchste Priorität hatte. Also zumindest gleich hinter Kopfgeld einheimsen und einen Zauberstab kaufen – wer hätte es auch in einer anderen Reihenfolge getan J ?!
Da in der Stadt niemand in der Lage gewesen wäre eine Heilung durchzuführen bzw. niemand eine Ahnung hatte, was zu tun ist, machte sich die Truppe auf um Berry den Zausel zu suchen. Er lebte flussaufwärts, zufällig in Richtung der Trolle (welche immer noch auf einen Feurigen Tod warten) und Berry war so etwas wie der Silberstreif am Horizont der Wer-„Zöglinge“ ins den Reihen der Gruppe.
Gut einen Tag nach Abreise aus der Stadt kamen sie an eine schäbbige Hütte. Unscheinbar-dominant stand sie am Fluss und was blieb anderes übrig als zu klopfen und auf einen kleinen Zausel zu warten der selbstverständlich die Tür öffnete?!
Nach einigen (gefühlten) Stunden der Suche konnte tatsächlich herausgefunden werden, wie den dreien zu helfen war. Doch war dieser Zauber nicht umsonst… Doch Berry lies mit sich handeln.
Die Gruppe konnte weiterziehen mit dem Auftrag einen Statuenteil zurückzubringen, den der Anführer, eben jener auszurottender Trolle, an sich genommen hatte. So konnten zwei Fliegen auf einen Streich erledigt werden.
Die Statue gegen Heilung zurückbringen
Die Trolle erledigen
Blöderweise konnte nicht die gesamte Gruppe in den Wald aufbrechen; einige fühlten sich noch nicht ausreichend genährt, so dass sich fünf tapfere Krieger u.ä. Professionen auf den Weg in das Sumpfgebiet der Trolle machten.
Mitten im Sumpf fanden sie ein seit sicherlich 100 Jahren verlassenes Dorf. Dort sammelten sie sich und schmieden nun feurige Pläne und hinterlistige Überraschungen, denn…. Ein Trupp Trolle ist bereits auf dem Weg!
Die Gruppe konnte sich aus der eher nicht ungefährlichen Höhle heraus stehlen und machte sich zusammen mit der Abschrift einer sehr merkwürdigen Karte auf den Weg in Richtung Fluss. Der Plan war es über den Flussweg nach Yathar zu gelangen; es wurde eine Nachtruhe eingelegt. Begleitet von den Waldelfen wurde Wache gehalten. Es blieb ruhig!
Zeitgleich wachte ein Mensch umhüllt von Ranken und anderen Gewächsen auf. Verschlafen befreite er sich aus den Schlingen und betrachtet seinen gänzlich nackten Körper. Und was fiel im als erstes auf? Seine Haut war dunkel… nicht wie seine bekannten und unbeliebten Artverwandten. Nein, dunkelhäutig wie ein Mensch! Er eilte zur Tür und war zwei Wachen in die Hände gefallen. Die beiden noch jungen Elfinnen konnten sich das Lachen nicht verkneifen. Ein Kommentar folgte dem anderen Grinsen. Doch mit nachdrücklichem Verlangen nach einem Schneider verließ eine der beiden den Posten und eilte zu selbigem. Doch wurde er lediglich mit gebrauchter Kleidung ausgestattet. Seine alten Kleidungsstücke waren zwar alle vorhanden, doch viel zu klein!
Die Gruppe gelangte nach ein paar weiteren Marschstunden an ein kleines Fluss-/Fischerdorf. Dort suchten sie (wie nicht anders zu erwarten) das Wirtshaus und verlangten nach Herberge, Speiß’ und Trank.
Der braune Wanderer wurde in seinem neuen Gewand bis an den Waldrand begleitet. Doch von dort sollte er seiner Wege gehen bis er auf eine Begleitung träfe. Nach einigen Umwegen und Kreisläufen erreichte er einen Baum von dem ungewöhnlicher Rauch aufsteigt. Ein kleines „Hihi“ konnte vernommen werden. Und siehe da: Es zeigte sich ein kleiner bekannter Ganove mit einer schwarzen Katze an seiner Seite. Natürlich wusste Kendrick von der Transformation und auch von der neuartigen Gestallt Tonils, welcher ab sofort sich als Linto van Voli vorstellte, der braune Wanderer. Gemeinsam eilten sie zu eben diesem bereits erwähnten Dorf, wo Linto seine Gefährten wiedertreffen sollte! ‚Ob sie ihn erkennen werden?’
Ein Mann stand in der Spelunke und ist nach nur wenigen Augenblicken gemeinsam mit dem Wirt an den Tisch der Gefährten getreten. Die Kapuze tief im Gesicht, konnte nur erahnt werden, welcher Rasse er angehörte. Nach kurzen nur oberflächlichen Gesprächen und viel Alkohol stellte er sich als brauner Wanderer vor. Und offensichtlich sollte er im selben Heuschober wie die Abenteuergruppe schlafen.
Na, die Gruppe wird sicherlich überrascht sein, wer mit ihnen im Heu übernachtet. Aber ob sie es so schnell herausfinden?
ich bin Tonil, meines Zeichens Elf, der zweite Sohn des Tevior van Voli und Sohn der Tyria van Voli. Unsere Ahnen sind bereits seit mehr als 1000 Monden in Winterwald ansässig und treiben regen Handel mit den unterschiedlichsten Dingen. Dazu zählen sowohl Lebensmittel als auch diverse Handwerks- und Alltagsgegenstände. Geboren wurde ich 1251, dem Jahr der wandernden Winde; viel zu früh wurde ich in die Arme meiner ehrenwerten Mutter gelegt.
So schmächtig ich war, so schnell wuchs ich auch. Nachdem ich in jungen Jahren bereits, dank meines Vaters, sehr geübt im Umgang mit Pfeil und Bogen war, durfte ich ihn bei der Jagd unterstützen. Ich lernte unentwegt und wurde immer schneller und präziser beim Schießen. Meine Mutter lehrte mich hingegen die Künste, dazu zählen sowohl Schnitzkunst als auch Gesang. Wir lasen viele Gedichte über unsere Heimat:
Plötzlich ein goldener Sonnenstrahl,
der hastig den Winterwald durchzieht,
sogleich eine kleine blaue Meise,
läßt tönen ihr hübsches zartes Lied.
Wer dabei an einen menschlichen Dichter denkt – weit gefehlt: Es war meine Großmutter Tala, die dieses Gedicht zustande brachte. Ist es nicht schön?
Nun lebte ich Tag aus Tag ein und wurde älter, wie es wohl jeder wurde. Nun schrieben wir das Jahr 1368. Vorher blieb unser kleines Dorf von üblem Getue gänzlich unbehelligt und es lohnt sich nicht weiter über diese friedliche Zeit zu berichten. Doch in jenem Jahr des Banners verschlug es zwielichtige Gestalten in unseren geliebten Wald. Sie nannten sich selbst „Kompanie der Jagd“. Diese Bande Gesetzloser trieben ihr Unwesen; sie jagten zu viele Tiere, fällten Bäume und immer wenn sie einen von meinen Leuten sahen versuchten sie ihn zu verscheuchen. Kurz es war an der Zeit diese Leute aus unserer Heimat zu vertreiben!
Wir organisierten uns, übten hart und ausdauernd, bis zu den Tag der mein Leben verändern sollte. Es war im Morgengrauen, Reif bildete sich auf meinem Umhang. Dort lagerten die Menschen; sie schliefen und hatten uns nicht bemerkt. Der erste Pfeil zischte durch das Laub und traf zunächst einen Mann an der Schulter. Er schrie und alsbald war das gesamte Lager wach. Die Menschen brüllten und organisierten sich zur Gegenwehr. Nach geraumer Zeit mit beidseitigen Verlusten waren nur noch drei der Bande übrig. Sie sahen uns, zahlenmäßig überlegen, doch einen letzten Pfeil legten sie noch ein. Der Kompagnon zielte, traf und alle rannten so schnell ihre Beine sie trugen fort.
Dieser letzte Pfeil durchschoss die Luftröhre meines Vaters.
Bei der Bestattungszeremonie schwor ich, dass ich diese letzten drei der Bande vernichten werde. Sie haben viele meiner Freunde und schließlich meinen Vater umgebracht. Sie sind es nicht wert am leben zu sein. So zog ich aus sie zu suchen. Ich verfolgte ihre Spur für mehrere Jahre und sie führte mich nach Norden in eine Region einer vermeintlichen Waffenruhe zwischen Orks und Menschen.
Auszüge aus William´s Tagebuch im Zeitraum 23.Chess – 29.Chess im Jahr 1382
Aus meiner Kindheit ist mir nicht viel geblieben…
Geboren wurde ich in nahe Pros an der Drachenküste im «Jahr der Harfe 1355». Meine Eltern verrichteten derzeit Handlangerarbeiten um zu überleben. Von dort machten sich meine Eltern Graul und Lore (mit einem kleinen Vinlay) auf in ein neues Leben. Sie trafen in Pros, noch weiter westlich als Westtor, einen fahrenden Händler, welcher von einer Werft berichtete. Diese soll die edelsten, prachtvolls- ten und überhaupt schönsten Schiffe des gesamten Drachenmeers fertigen. Beein- druckt durch die ausdrucksstarken Erzählungen beschlossen sie binnen der darauf folgenden Wochen aufzubrechen, den Werft-Inhaber um Arbeit zu ersuchen und ihr Glück in Westtor zu finden. Tatsächlich war beiden nicht bewusst, dass Westtor für seine Verbrechen an Leib. Seele und Geldbörsen bekannt war, und sie samt einem Säugling sich in die mit- unter gefährlichste Stadt der Drachenküste begaben. Der Weg dorthin war hinge- gen recht unbeschwerlich. In einer Hafenstadt die Werft zu finden war sicherlich einfach und nach erfolgreichen Verhandlungen erhielten sie die angestrebte Arbeit. Beide waren froh angekommen zu sein. Durch einen streng organisierten Arbeitsablauf blieb ihnen keine andere Wahl, als mich tagsüber zu einer älteren Dame namens Brelov Coster zu geben. Sie war sehr herzlich, nett und hatte immer ein Lied auf den Lippen. Die Zeit strich vorbei, Jahre kamen und gingen. Ich lebte das Leben eines normalen Jungen. Ich lernte in dieser Stadt mich durchzusetzen oder zu verstecken, wenn es sein musste! Nach einem herrlichen Sommertag kamen meine Eltern mich abends abholen. Sie gingen mit mir jedoch nicht nach Hause, sondern an den Pier. Dort schauten wir uns den Son- nenuntergang an, lauschten den Wellen und mein Vater spielte Laute. Meine Mutter hielt mich in ihren Armen. Auf dem Weg nach Hause übergab mir mein Vater sein Instrument und sagte: Wenn du erwachsen bist, wirst du ein begnadeter Musiker an der Küste sein. Also übe viel und dein Fleiß wird belohnt! Ich war glücklich, mit ei- nem Teil meiner Zukunft in Händen. Wie sich zeigen sollte war dies leider das letzte glückliche Erlebnis in Westtor. Nach einer kurzen, dennoch schönen, Nacht brachten mich meine Eltern wie ge- wohnt zu Brelov. Dann erst offenbarten sie mir, dass ich nun für einen Monat bei ihr bleiben solle. Sie mussten beruflich fort, sagten sie. Was sie genau vor hatten, erwähnten sie nicht. Ich konnte vor kurzem lediglich herausfinden, dass sie sich in Richtung Pirateninseln auf machten. Traurig, aber dennoch voller Vorfreude, stand ich am Morgen nach einer sehr emotionalen Verabschiedung am Hafen und habe das Boot mit meinen Eltern verabschiedet. Ich spielte seit diesem Tag immer abends
Das Leben eines Barden
bei Sonnenuntergang Laute und lernte im Laufe der Zeit viele Griffe und Techniken. Mein Vater wäre sicherlich stolz gewesen. Ich spielte Tage, Wochen und Monate. Horchte bei Gauklern und spielenden Edelmännern. Mit dem Lauschen vergingen die Monate und niemand kam mich abholen, weder Mutter noch Vater. Es war das «Jahr des Schildes». Brevlov half mir in dieser ungewissen Zeit meine Trauer zu bewältigen. Je länger ich bei ihr lebte, desto familiärer wurde unser Verhältnis. Sie wurde meine Ziehmut- ter, auch wenn sie als Mutter etwas zu alt gewesen wäre. Sie teilte die Wohnung und Lebensmittel mit mir, im Gegenzug half ich im Haushalt. Doch für mich als junger Mensch war es etwas ganz Besonderes, wenn sie Geschichten von Fabel- und ande- ren Wesen, Abenteurern und Wandersleuten erzählte. Eines Abends (wir saßen wie damals meine Eltern und ich am Pier) begann sie zu singen. Ich konnte nicht an andere Dinge denken. Verloren in ihrem Gesang erschienen Bilder in meinem Kopf. Sie zeigten Musiker, feiernde große und kleine Leute, menschenähnliche Wesen und andere, die nicht mehr viel menschliches an sich hatten. Plötzlich fokussierten die Bilder zwei glänzende Hände einer Frau, aus diesen traten sechs leuchtende Kugeln, welche schwebend sie leuchtkäfer-ähnlich umgaben. Wie in Zeitlupe verlangsamte sich das Tempo dieser Bilder. Dann beweg- ten sie sich schneller und schneller und auf einmal stand Brevlov vor mir – umgeben von sechs leuchtenden Kugeln. Sie ließ mich an ihrem vergangenen Leben teilhaben, lehrte mich, was sie gelehrt wurde. Sie machte mich vertraut mit Wissen, Geheimnissen, Tugenden und lehrte mich den Fluss mystischer Energien zu nutzen und zu lenken. Bis zu ihrem Tode. Von dem Tag ihres friedlichen Einschlafens an beschloss ich in die Welt zu gehen, mein Wissen zu mehren, eigene Geschichten zu erleben und meine Fähigkeiten zu entwickeln. Ich bin 16 Jahre alt und mache mich auf während dem «Jahr der unge- spannten Harfe 1371» nach Tiefwasser. Was mich dort wohl erwarten wird?
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