Aufzeichnungen einer Elfe (The Resurrected)

Aufzeichnungen einer Elfe (The Resurrected)

Gefühlt sind Monate vergangen seit ich losgezogen bin und meine Heimat verlassen habe. Gefühlt ist es Wochen her, dass ich mich vor einer ilythiiri-Patrouille verstecken musste und im Araumycos gelandet bin. Ein Ort, der unglaublich viel Neues mit sich bringt, aber auch Gefahren, Ängste und Gedanken, die ich keinem wünsche.

Gefühlt ist es Tage her, dass ich die Menschen, den Elf, die Halbelfe und die Gehörnte getroffen habe. Auch wenn wir während wir rasten miteinander reden glaube ich, dass nicht jeder seine Lebensgeschichte erzählt hat oder erzählen möchte. Auch wenn man einiges sieht und beobachtet ist es schwer ein richtig tiefgründiges Gespräch zu führen. Obwohl ich nun ja auch nicht gerade die redseligste bin.

Dies wiederum kann wirklich zu Problemen führen, wie ich feststellen musste.

Nachdem wir dieser Horde Untoter entgegentreten mussten ist so viel geschehen. Ich weiß noch wie wir uns erwehrten. Wie sie umfielen und immer wieder neue kamen. Unzählige. Wir versuchten alles, unterstützen uns, kämpften Seite an Seite oder aus der Ferne.
Doch es waren einfach zu viele. Wir gingen alle zu Boden.

Warum gerade ich dann von ihr auserwählt wurde weiß ich nicht. Aber sie hat sicher einen Plan. Da muss ich mir sicher sein und ihr einfach vertrauen. Warum sollte ich auch an ihr Zweifeln? Sie hat mich soweit geführt und bisher kann ich mich nicht beschweren. Auch wenn dieser Weg zurzeit schwer ist und den Anderen und mir viel abverlangt und uns an die Grenzen bringt. Sie, die d’l’olath jallil, hat einen Plan.

Sie hat nicht nur mir geholfen, sondern uns allen. Durch sie haben wir eine zweite Chance und so konnten wir dieser Horde doch noch entkommen und uns zurückziehen.

Wir versorgten uns. Ich versuchte zu erklären was los war, aber ich war selber so überrascht, dass ich kaum etwas hervorbrachte.

Auf dem weiteren Weg trafen wir auf viele unterschiedliche Kreaturen doch diese ließen mir nicht das Blut in den Adern gefrieren. Wir waren auf der Suche nach einer geeigneten Stelle zum Rasten und drangen tiefer vor.

In der Ferne hörten wir es plätschern. Wir stießen auf einen unterirdischen See und wollten uns schon zum Ruhen setzen als ein Qouatl auftauchte. Sie muss schon ewig hier unten gewesen sein. Sie (oder er?) erzählte jedem von uns etwas, was jedem von uns wohl guttat.
Das Innere Gespräch mit ihr spornte jeden von uns an. Sogar so sehr, dass Mia versuchte die Magie, die das Wesen hier unten hielt, zu bannen. Sie brauchte eine Weile und auch ihre Kraft, aber es gelang ihr und wir kamen zum Ausruhen.

Nach der Rast liefen wir weiter. Zu spät erkannten wir, dass wir verfolgt wurden und dann ging es auf einmal so schnell.
Wir suchten Zuflucht in einer Art Kirche, da von ihr ein Licht ausging und wir hofften diese gut verteidigen zu können. Leider war dem nicht so und wir mussten uns noch tiefer zurückziehen. Erst dort erkannte Aza, wem oder was wir das Ganze zu verdanken hatten. Ihrer Mutter und ihrer Schwester(?) Mazika. 

Sie hatte uns in die Tiefen gelotst und wollte sie zurück nach Hause holen. Wir stellten uns ihr in den Weg. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, denn die ganzen ilythiiri drumherum, auch wenn sie sich selbst in so eine Art Brunnen opferten, lösten Unbehagen aus.

Seitdem ich hier bin befürchte ich auf sie zu treffen und dann wieder zu erstarren. So wie schon einmal. Auch wenn meine Narben nach außen gut verheilt sind… hier unten ist es mehr gegenwärtig, was sie damals mit mir gemacht haben.

Dort standen wir nun und auf einmal tauchte Mia bei neben der Mutter von Aza auf. Erzürnt über diese Art und Weise wollten wir sie zurückbekommen, doch die Mutter bot nur eine Art tausch an. Aza sollte zu ihr zurückkehren und ihre Schwester sollte ihren Platz einnehmen und nur wenn diese unverletzt bleibt, würde es auch Mia gutgehen.

Ohne zu zögern ging Aza darauf ein und ohne ein Chance etwas zu tun, verschwanden Mia und Aza mit der Mutter.
Unter Schock versuchten wir das irgendwie zu verarbeiten und zu verstehen.

Ricarda traf es sehr. Sie ging auf die Neue los, beschimpfte sie und ließ sich dann weinend und zitternd an einer Mauer nieder. Auch Bran traf es schwer und er wirkte abwesend.
Ich versuchte Ricarda zu trösten, aber es war schließlich Bran, der zu ihr durchdringen konnte.

Der Schreck saß tief. Und als wir weiterliefen versuchte sich die Neue, Mazika, zu erklären und ein Gespräch anzufangen doch dieses kam sehr zäh in Gang und nicht alle waren daran interessiert.

Während wir uns nun weiter einen Weg bahnten war es ziemlich still. Jeder musste die Situation verarbeiten und so war es eine kleine Abwechslung mal mit Oskar vorauszugehen um zu sehen was uns erwarten könnte. Und da war die Höhle. In ihr flogen diese silbrigen, filigranen samcroi und ich hatte sofort das Gefühl sie erkennen zu müssen. Mich an sie erinnern zu müssen.
Was dann passiert, ist irgendwie ein wenig verschleiert. Erst hinterher begreife ich, dass ich wohl unter dem Einfluss eines Wesens war und meine Zauber gegen die Gruppe gerichtet hatte. Ich bin wohl doch nicht so Willensstark wie ilharn immer sagt oder ich war von den Motten abgelenkt. Erfreulicherweise nahmen sie das nicht persönlich und ich entschuldigte mich auch.

Der Kampf war Kräfte zehrend doch die Belohnung war mehr als faerl. Wir trafen auf eine Verkörperung der d’l’olath jallil. Und ich konnte nicht anders und kniete vor ihr nieder. Diese Aura, diese Ruhe, diese Energie. Die Kraft, die ich schon gespürt hatte, als wir gegen diese Horde antreten mussten, war nun zum Greifen nahe. Doch sie war gefesselt. Mit schweren Ketten und Steinen wurde sie hier unten festgehalten.
Ich machte mich sofort daran die Fesseln zu lösen und bat die Anderen um Hilfe. Ricarda war sofort dabei. Oskar und Mazika waren skeptische Beobachter und Bran stellte sich mir in den Weg.  Das hatte ich nicht erwartet, doch nach ein wenig hin und her half er dann doch.

Kaum hatten wir die letzte Kette gelöst, erbete die Erde und die ganze Höhle zitterte. Wir mussten uns beeilen. Wir rannten los und nahmen den Gang, der nicht weiter nach unten führte, aber auch nicht zurück.
Im Laufen schickte ich eine Nachricht an meinen ussta daxunyrr. Doch bis jetzt kam nichts zurück. Vielleicht lässt aber der Araumycos auch keine Botschaften nach außen zu. Hier ist alles möglich.

Im Moment sitze ich hier und schaue in die Runde. Bran hat, wie auch immer er das so gut hinbekommen hat, für uns alle gekocht. Ich habe dabei ja zwei linke Hände.
Es tut gut zusammen etwas zu tun, was nicht mit Kämpfen oder Wunden versorgen zu tun hat. Das alles aufzuschreiben ist auch gut. Auch wenn es Erinnerungen hervorbringt an Dinge, die ich schon verdrängt habe.

Ich vermisse die Oberfläche, vermisse mein zu Hause, den Hain, Xor und die Anderen. Ich kann es kaum erwarten ihnen hiervon zu berichten. Ihnen zu erzählen was und wem wir uns alles stellen mussten. Hoffentlich schaffen wir alle den Weg zurück. Jeder in seine Heimat, in sein Leben oder in ein Neues.

Lieber Vater Teil II (The Resurrected)

Golem

Der Mensch und die Halbelfe lagen am Boden, blass und regungslos. Ricarda war schneller bei ihnen als ich und so stellte sie Bran wieder auf die Beine. Bei Mialee klappte es leider nicht ganz so. Obwohl Bran so erschöpft und energielos wirkte hatte er genug Tatkraft um auf Aza loszugehen. Er macht sie für den Kampf und Mialee’s Zustand verantwortlich und als er dann hörte, dass die nesst’neea’streaa zu Staub zerfallen war, wurde er richtig wütend, da nur sie wohl ihren Zustand heilen konnte, wie er meinte.

Als ich mir Mialee genauer ansah erkannte ich, dass ihr etwas ihre Lebenskraft entzog und mir wurde klar, dass wir uns beeilen mussten, denn sonst würde sie innerhalb der nächsten 24 Stunden sterben, da dann die Nekrose zu weit vorgeschritten wäre um heilen zu können. 

Ricarda hatte wohl von einem heilenden Zauber gehört oder gelesen der Mialee helfen könnte und so fing sie an aus der Schatzkammer zerkleinerte Diamanten zu sammeln uns ließ diese von Bran mit seinem Hammer zu Staub verarbeiten. Es dauerte eine ganze Weile bis sie genug Staub zusammen hatte. In der Zeit saßen Aza und ich bei Mialee und passten auf sie auf. Sie sah so zerbrechlich aus. Sie, die sonst wohl so stark, anmutig und lebensfroh war.
Nachdem genug Material zusammen war und Ricarda diesen bei Mialee irgendwie angewandt hatte wirkte die Halbelfe nicht mehr ganz so zerbrechlich und dem Tode nahe.

Bran hatte sich in der Zwischenzeit ein wenig ausgeruht und war nun kräftig genug um Mialee zu helfen zum Eingang der Pyramide zu gelangen. Dort rasteten wir, denn nötig hatten wir dies alle.
Aza und ich teilten uns die Wache, damit die Anderen genug Ruhe fanden.

Doch einigen half die Pause leider nicht. Ricarda und Oskar fühlten sich, als würde ihnen etwas ihr Leben absaugen und befürchteten, dass es mit den Schätzen, die sie aus der Schatzkammer mitgenommen hatten, zusammenhing.

Wir beschlossen nochmal zurückzugehen, doch ließen wir Bran und Mialee zurück. Die Anderen hatten meinen Vorschlag, der Halbelfe den Weg nicht nochmal zuzumuten, zugestimmt. Im Notfall konnte ich Bran, dank meines Amulettes, erreichen.

Ohne Probleme erreichten wir die Kammer und die Beiden leerten ihre gut gefüllten Taschen. Wieviel Münzen in so einen Beutel passen erstaunt mich immer wieder.

In der Mitte war ein großer Goldberg und ich war mir sicher, dass er sich bewegt hatte. Eine Atmung? Ein Herzschlag? Ich war mir unsicher und aus Neugier näherte ich mich natürlich. Die Golems um uns herum bewegten sich ebenso, doch ich konnte es nicht lassen und sprang als Maus in den Berg hinein. Ich wollte wissen ob etwas darunter verborgen war oder schlief.

Wie dumm und gefährlich das war. Die Golems griffen nicht nur mich, sondern natürlich auch Aza, Ricarda und Oskar an. Nur mit Mühe konnten wir entkommen und schon auf unserer Flucht entschuldigte ich mich bei ihnen.

Bei Bran und Mialee angekommen erkannte der Mensch sofort, dass etwas nicht stimmte und ging auch ziemlich direkt auf Ricarda zu. Besorgt würde ich meinen. Aza erklärt ihm haargenau was vorgefallen war und dann kam er auf mich zu. Ich stand ein wenig abseits und ging rückwärts bis ich die Wand hinter mir hatte. Ich weiß, „nicht ausweichen und der Gefahr ins Gesicht sehen“, das hast du mir oft genug gesagt. Aber ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht genau einordnen, denn bei dir habe ich diesen nie sehen können. Du warst immer der Meinung, dass man nur durch Fehler lernt und ich habe gelernt. Ich war eine Gefahr für meine Begleiter. Das wird mir so schnell nicht wieder passieren.

Usstan kestal ji.

Mialee wirkte noch immer sehr erschöpft und angeschlagen. Ich war mir sicher, dass sie Tage bräuchte um sich richtig erholen zu können, um selber wieder genug Kräfte zu haben, damit sie mit uns Reisen und Schritt halten konnte.

Die Gruppe war sich schnell einig einen geeigneten Unterschlupf zu suchen, um Mialee die Ruhe zu gönnen, die sie brauchte. Nicht weit von der Pyramide fand Aza eine Ruine, die uns Schutz bot und die wir auch recht gut verteidigen könnten, wenn nötig.

Aus Blättern, Farnen und Moosen richtete Aza ein Lager für Mialee her und da etwas Zeit in Aussicht stand, ging jeder ein wenig seinen eigenen Dingen nach. Es ist wichtig in einer Gruppe zu sein und zusammenzuhalten, doch die Zeit für sich, tat jedem mal ganz gut.

Bran kochte, Aza kümmerte sich um ihre Ausrüstung, Oskar beobachtete die Umgebung und ich beschäftigte mich mit den Sternen um mich ein wenig zu beruhigen und abzulenken.
Zu wissen wo wir hier sind und wer oder was uns noch begegnen könnte, ließ mich nicht ganz so entspannen, wie ich gerne hätte. Zusätzlich waren da die Sorgen um Mialee. Meine Gedanken waren viel bei ihr und auch in der Trance ließen sie mich nicht los. Und dann hörte ich sie. Eine sanfte, melodiöse Stimme. Gleichzeitig klang sie traurig aber auch vertraut:

„Mein Kind, sie hat sich wieder erhoben. Ihr müsst weiter. Nimm meine Gabe, sie sollte deinen Begleitern helfen, wenn sie sie zu sich nehmen. Das Kind Corellions steht an der Schwelle zum Tod. Ihr müsst weiter, vorbei an dem Parasiten. Meine geliebte Träne benötigt deine Hilfe.“

Als ich erwachte fand ich silbernen-funkelnden Mondsteinstaub in meinem Schoß.
Meine Hände und ich selber zittern noch immer.  Sie ist wirklich da, also noch irgendwo. Unsere d’l’olath jallil. Ich glaube es lag an der Nähe zu ihrem Schrein im Hochwald, dass sie mich hören konnte und ich ihr nahe sein konnte. Ilharn, du weißt, wo ich meine.
Ich brauchte eine Weile zu realisieren was genau passiert war doch ich eilte zu Mialee, wickelte etwas von dem Mondstaub in ein paar Kräuter und gab sie ihr.

Kaum hatte sie diese zu sich genommen, leuchteten ihre Augen kurz silbrig auf, bevor sie gleich darauf in einen Schlaf verfiel. Aus Sorge kam Bran sofort zu uns gelaufen und wollte wissen, was passiert war. Ich hielt mich kurz, aber an der Wahrheit.

untote
Untote

Viel Zeit blieb nicht, denn etwas passierte. Nicht nur ich spürte den Boden beben.

Da kommen sie… eine Horde aus Untoten…

Olath jallil qualla xun naut ori’gato udossa harl nin

Lieber Vater (The Resurrected)

Noch während unserer Rast wurden wir von Golems besucht. Sie kamen im Auftrag der Königin und holten uns zu einer Audienz ab.

Wir überlegten, doch war uns auch klar, dass wir einen Empfang nicht abschlagen konnten. Und vielleicht wusste sie ja einen Ausweg. Also folgten wir den Wächtern und kamen wieder in den Thronsaal. Noch immer steckte der Dolch in dem steinernen Thron und ich fragte Bran um Hilfe. Natürlich wollte er mir helfen, aber er fragte auch im gleichen Atemzug ob er mich rufen würde, so wie das Ei Ricarda gerufen hatte.

Und nein er tat es nicht, aber ein Dolch ist ein Dolch „eine Waffe, die du gut verstecken kannst und die man nicht unterschätzen sollte.“ Siehst du ilharn, ich halte mich an deine Ratschläge.

Doch es war gar nicht so einfach diesen Dolch aus dem Stein zu ziehen, denn sobald er angefasst wurde, wurde er heiß. Und gefühlt jedes Mal schneller, als beim Male zuvor. Gemeinsam und durch magische Unterstützung schafften wir es doch.

Gemeinsam folgten wir den Golems und gingen immer tiefer in die Anlage hinein.
Es roch eklig nach abgestandenem Blut, nach Verwesung und Tod. Doch um Antworten zu bekommen folgten wir weiter.

Dann kamen wir in einen Raum mit einem Plateau auf welchem eine sehr alte Frau, mit langem Hals an dem lange, goldenen Ketten hingen, mit Tränen, die wie Tattoos wirkten und ein Kreuz, welches tief in ihre Brust gezeichnet war, saß.
Ich glaube es war eine nesst’neea’streaa. Die Wächter nahmen ihre Plätze schützend vor der Ebene ein.

Unsere Konversation lief eigentlich recht gut, sie lud uns ein zu verweilen, zu rasten und zu ruhen. Wir sollten ihre Gäste sein.
Für einige von uns klang das Angebot verlockend und was genau passierte oder warum wir auf einmal im Kampf waren, weiß ich gar nicht so genau, denn meine Augen ruhten auf dem Ring mit dem Rubin, den sie an einem ihrer Finger trug.

Wir steckten alle ein. Und es war ein langer Kampf. Ich weiß nicht, ob es Einbildung war, doch ich hatte den Eindruck, als ich die nesst’neea’streaa traf, Dankbarkeit in ihren Augen gesehen zu haben. Als Gruppe besiegten wir sie und ich nahm den Ring an mich.

Noch immer irritiert was genau geschah und was wir als nächsten tun sollten verweilten wir noch einen Moment um zu überlegen wie es weiter gehen sollte.

 

Weiter in die Tiefen (The Resurrected)

Rhanok

Vater, die Karte von dir hat mich bisher wirklich gut geleitet. Ohne sie hätte ich wahrscheinlich die Orientierung hier untern mehr als nur einmal verloren. Auch wenn ich die Sterne immer bei mir habe und sie mir auch meistens einen guten Weg zeigen, fühle ich mich hier unten mit der Karte von deinem Vater sicherer, als ohne.

Ich habe Wegbegleiter gefunden. Hier mitten im Nirgendwo und ich bin froh, dass ich nicht alleine weiterreisen muss. Du weißt, ich bin nicht gerne alleine unterwegs.

Wie dem auch sei, ich schweife ab.
Wir hatten schon einiges hinter uns und standen mitten in einer Art uralten Tempelanlage. Alles war grün und bewachsen. Pflanzen, Bäume und Sträucher wuchsen dort, dich ich zuvor noch nicht gesehen hatte.

Ich wollte mir das genauer ansehen, doch Ricarda (Riehkarda, Riekarda oder Rikarda), die neue, menschliche Begleiterin, wurde von etwas aus einem der Tempel gerufen. Und gerade kann ch genau sehen, wie du deine Stirn in Falten legst, aber eigentlich sollte das nichts Neues für dich sein. Noch während wir in den Tempel gingen, bat ich Elistraee auf uns zu achten und ich bin mir sicher, dass sie dies getan hat.

Der Raum, in dem wir uns dann befanden war gut gefüllt mit Wasser. Die schwerbepanzerten Mitglieder (ein Mensch Namens Bran und eine Frau mit Hörnern; Aza…) konnten nicht weiter. Sie wären kläglich ertrunken. Zusammen mit einem anderen Elfen (Oskar) gingen wir nun zu dritt voran und näherten uns einem goldenen Ei.

Es dauerte nicht lange und Ricarda (ich bleibe jetzt bei dieser Schreibweise) konnte das Ei aus dem übergroßen Steinkonstrukt bergen. Klar war es eine dumme Idee, aber was soll ich sagen, manchmal sind dumme Ideen einfach nur dumm oder sie bewähren sich, im Nachhinein als gar nicht so dumm.

Hier bin ich mir tatsächlich noch unsicher ob es nur dumm oder dümmer war.

Jedenfalls griff uns dieses Steingedöns an und wir wollten uns auf dem schnellsten Wege aus der Höhle machen. Doch hatten wir nicht mit den Schwierigkeiten gerechnet. Die Umgebung war unberechenbar. Die Steinplatten, die uns den Weg ebneten, waren rutschig und wackelig.

Wir hatten gut zu tun und brauchten länger zum Ausgang als gehofft. Das Konstrukt setzte uns zu doch kaum hatten wir den Tempel verlassen, hörte es auf.

Die Menschenfrau schaute sich nun ihr neu erworbenes Ei genauer an und ich glaube sie zauberte oder versuchte es. Richtig hingesehen habe ich nicht. Mich hat die neue Landschaft mehr fasziniert. Ja, auch jetzt höre ich deine Worte „beschäftige dich auch mit den Anderen, nicht immer nur mit deinem Grünzeug.“

Als ich mich dann wieder den Anderen widmete sagte Aza (die Frau mit den Hörner), dass Ricarda wohl einen „uralten Wächter und Diener von längst vergessenen Gottheiten beschworen“ hatte. Lange haben wir uns damit nicht beschäftigt, denn wir alle fühlten uns beobachtet und so gingen wir weiter.

Wir näherten uns einem spitzen Gebäude und hatten von Anfang an, ein komisches Gefühl. Glücklicherweise bot uns der Bau Schutz und einen, wenn auch nicht perfekten, Rückzugsort um uns zu erholen.

Doch bevor wir uns der Ruhe hingeben wollten, machte ich mich auf, um das vor uns liegende zu erkunden. Und wieder einmal zeigte sich, dass es gut war dich zu bitten mir den ein oder anderen Trick zu zeigen. Ich kam ziemlich gut leise und versteckt voran und hätte wahrscheinlich auch noch weiter gehen können doch entschied ich mich anders und ging zu den Anderen zurück.

Nun sitzen wir hier, Essen und Trinken. Wir Stärken uns und Ruhen bevor es weitergeht.

Usstan lle’warin dos, erl’elee lu’tsoss dos ilharn

Ein kurzes Gebet an… wen auch immer (The Resurrected)

Es ist nun etwas länger her, dass ich dazu gekommen bin zu beten. Das letzte Mal, also das letzte richtige Mal, war damals noch in Yartar. Jetzt weiß ich nicht ob ich Tymora damals verärgert habe, oder wer auch immer es sein mag, der sich meiner angenommen hat, aber ich hoffe, dass mich dieses Mal nicht wieder in so ein Land lebender Albträume schickt, wie das letzte Mal.

Ich weiß immer noch nicht, wer du bist, der mich in den letzten paar Wochen unterstützt. Ich weiß noch nicht mal, ob du nicht vielleicht ein Teufel oder ähnliches bist. Aber da du mir geholfen hast, die anderen und vor allem Mia zu beschützen bin ich sehr dankbar. Ich weiß noch nicht mal ob du mitbekommst, was hier vor sich geht und durch was für einen Mist wir uns durchkämpfen mussten. Leider habe ich auch nicht alles mitbekommen, da ich anscheinend ein paar Stunden weggetreten war, aber die Anderen haben es mir erzählt. Die Flucht vor dem Dämon und dem Riesenwurm, der uns fast verschlungen hätte.

Aber genauso wie in den letzten Monaten, habe ich nicht das Gefühl zu viel verpasst zu haben. Kaum bin ich von unserer ersten „ruhigen“ Rast in einer gefühlten Ewigkeit erwacht, da ging es auch schon weiter. Der Pilz scheint mich als sein Sprachrohr verwenden zu wollen und die anderen sind aus gutem Grund sehr skeptisch. Auch wenn ich zugeben muss, dass es sich irgendwie gut anfühlt, zu sehen wie viele Sorgen sich Mia um mich macht. Mit dieser neuen Information, haben wir uns erst einmal die Zeit genommen und mal wieder was ordentliches gegessen. Und auch wenn ich mich nicht selber loben sollte, habe ich noch nie so guten Eintopf gegessen, wie das was ich da zusammengewürfelt habe. Vielleicht macht die Erschöpfung jeden Bissen aber auch leckerer als er eigentlich ist…

Unsere neue Begleiterin, die meint, dass sie Bellatrix‘ Tochter ist, nutzte die Pause und lies mich ein wenig von ihrer verschwundenen Mutter erzählen. Ich habe das Gefühl, dass meine Antworten sie nicht zufrieden gestellt haben, aber selber fragen tut sie auch nicht viel. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Nachdem wir mit Essen und Reden fertig waren, brachen wir dann aber auch auf. Schließlich wollen wir alle schnellstmöglich zurück nach Hause. Und der Pilz, der uns erzählt, dass wir mit etwas infiziert sind, ist eine zusätzliche Motivation. Wir gingen als erstes in das Gebäude vor dem wir gerastet hatten. Dort wurden wir von einem riesigen und dunklen Gang begrüßt, der kaum ein Ende finden wollte. Wir folgten dem Gang bis wir auf eine seltsame Gestalt trafen. Bei genauere Untersuchung stellten wir fest, dass diese Gestalt eine Kreatur war, die wie wir infiziert war. Mit was genau, konnte mir der Pilz noch nicht verraten, aber zu sehen, dass die Infektion diese Kreatur umgebracht hat, hat mir auch schon gereicht.

Wir gingen weiter und kaum waren wir an der ersten Gestalt vorbei, sprang unser anderer Neuzugang, Oskar, auf und machte uns darauf aufmerksam, dass wir von weiteren „Infizierten“ beobachtet wurden. Schreckliche Gestalten, wenn ich bedenke, wie Oskar sie beschrieben hatte. Mehr bekam ich aber auch nicht mit, da die Gestalten für mich nicht sichtbar waren und wir uns schnellstmöglich von ihnen entfernen und nicht herausfinden wollten, ob diese Wesen genauso schrecklich aussahen, wie Oskar sie beschrieben hat.

Als wir dann endlich ein Licht am Ende des Tunnels gesehen haben, rannten wir schon fast dort hin. Das Gebäude öffnete sich und hab uns einen Blick auf eine riesige aber verlassene Stadt frei. Als wir diese durchstreiften fanden wir immer mehr Darstellungen von sogenannten „Couatln“. Ricarda und Aza scheinen zu wissen, was es mit diesen Wesen auf sich hat. Die Anderen und ich nicht. Wir folgten den Götzenbildern, bis sich Ricarda wieder einmal aufmachte ohne uns Bescheid zu geben. Sie rannte in eines der Häuser, bis sie und ein paar Sekunden später wir, auf einen überfluteten Raum mitten in dem Gebäude gestoßen sind.

Als sie schon wieder losrennen wollte packte ich sie am Arm und wollte wissen, was denn nur in sie gefahren sei. Sie sagte mir, dass sie irgendetwas rufen würde und sie spüren würde, dass es das richtige wäre, dem Ruf zu folgen. So gerne ich mich dagegen ausgesprochen hätte, wäre ich ein ziemlicher Heuchler, wenn ich bedenke, was in letzter Zeit alles mit mir spricht. Also lies ich sie gehen und zusammen mit Oskar und Vaneara ist sie nun auf dem Weg um zu finden, was sie angeblich zu sich ruft. Viel kann ich von hier aus nicht erkennen, aber wenn ich eine Bitte an dich, wer auch immer du sein magst, richten darf, dann pass auf sie auf.

Den Sternen nach Teil 2 (The Resurrected)

Lieber Xor,

ich muss dir dringend weiterschreiben. Du glaubst nicht, was passiert ist. Dieser zusammengewürfelte Haufen, also die Halbelfe und die beiden Menschen scheinen meine Mutter zu kennen. Sie waren mit ihr zusammen unterwegs. Und, genau habe ich das noch nicht verstanden, aber was ich verstanden habe ist, dass sie wohl ihr Gedächtnis verloren hat. Xor, das würde so viel erklären aber dennoch wirft es gleichzeitig unglaublich viele Fragen auf.

Noch bin ich nicht dazu gekommen mit Bran, der Mensch scheint mit ihr geredet zu haben, alleine zu sprechen, denn seine Freundin, die Halbelfe, Mia (?), ist die ganze Zeit um ihn herum und auch er kann seine Augen nicht von ihr lassen. Die beiden erinnern mich an meine Eltern. Sie waren auch so glücklich zusammen.

Jedenfalls, während die beiden Turteltauben schwimmen waren, erzählte uns Aza (die sich übrigens in eine wirklich hübsche Menschengestalt verwandeln kann) von ihrer Herkunft und was da hinter ihr her ist.

Dann war es Zeit weiter zu gehen und das hier alles weiter zu erforschen. So spannend und faszinierend ich das ganze hier unten finde, teilen die Anderen wohl meine Meinung nicht. Ich würde gerne viel mehr und öfters stehen bleiben um mir das Ganze genauer ansehen zu können, doch sehen die Anderen das nicht so.

Wir kamen in eine Höhle die über und über mit Fledermäusen voll war. Ich hatte die Übrigen schon fast so weit nicht hinein zu gehen, doch… naja… die Unwissenden eben. Leider haben wir zwei Plattenträger dabei und diese waren nicht sonderlich leise und so schreckten sie die Tiere auf. Wir blieben zusammen, doch es waren so viele, dass selbst ich kaum noch ruhig bleiben konnte. Aza rutschte auf dem ganzen Guano aus, aber ich konnte sie noch rechtzeitig stützen.

Mia gab irgendwelche Zeichen von sich und jeder platzierte sich weiter Weg von ihr und hielt sich die Ohren zu. Also auch ich. Glücklicherweise, denn auf einmal ertönte ein ohrenbetäubender Lärm von ihren Klingen, als sie diese aneinanderschlug. Die Fledermäuse stoben in alle Richtungen davon, viele, viel zu viele, gingen tot zu Boden. Darüber sollte ich nochmal mit ihr reden. Es war einfach nur unnötig.

Schweigend gehe ich erstmal weiter, den Anderen nach. Wir kommen an Pilzen und anderem Gewächs vorbei und dann zu einem Wasserfall.
Eigentlich schien der Fleck perfekt für eine Rast zu sein, doch dann sah ich einen grünen Schimmer hinter dem Gewässer und ich musste ihm folgen. Warum mir die Anderen nachliefen weiß ich nicht, aber dann standen wir in einer riesigen Höhle mit einem riesigen Portal.
Die Höhle war bewachsen und blühend wie ich es Oberirdisch noch nie gesehen habe. Die Bauart und Architektur haben etwas Elfisches und eine Art die ich leider nicht zuordnen konnte.

Der Rest meiner Begleiter ging in eine andere Richtung davon und aus den Augenwinkeln bekam ich nur noch mit, dass dort ein Kristall war, der von der Menschenfrau (Riehkarda, Riekarda oder Rikarda?) zusammengesetzt wurde. Und dann ging es auf einmal ganz schnell. Eine wirklich gigantische Gestalt mit Hörnern kam auf sie zu und dann höre ich auch schon Kampfgeräusche also ging ich schnell, aber vorsichtig, zu ihnen um ihnen beistehen zu können.

Ich kam gerade noch rechtzeitig um ihnen mit meiner Heilmagie zu helfen. Denn das Wesen hatte ihnen gut zugesetzt. Doch sie konnten es wohl besiegen, denn alles was übrig war von ihm war eine schwarze Pfütze. Wir glaubten, dass der Kampf vorbei war, doch dann wurden die leblosen Gebilde um uns herum auf einmal wach. Pilze. Nicht so kleine, nein schon ziemlich Große und vor allem viele kamen auf uns zu.

Unsicher ob die Pilze Freund oder Feind sind griffen wir sie an. Das merkwürdige daran war, dass sobald einer der Pilze besiegt wurde, ich ein Dröhnen im Kopf wahrnahm.
Genau wie die Anderen kämpfte ich weiter. Bran, der die Situation irgendwie am Meisten beobachtet hatte, glaubt, dass die Wesen uns helfen wollen.
Doch richtig Zeit, um das genauer zu untersuchen haben wir nicht, denn unter uns entsteht wieder diese schwarze Flüssigkeit und lässt nichts Gutes erahnen. Und ja, dieses gehörnte Etwas steht wieder da.

Diesmal haben wir es gleich mit zwei von ihnen zu tun. Einer direkt neben uns, der Zweite steht am Kristall und ist mit ihm fast verschmolzen. Riehkarda, die sich mit nicht druidischer Magie in einen Falken verwandelt hatte und sich dann oben auf einer Säule niederließ, feuerte einen Feuerball nach dem Anderen und zerstörte dabei wohl den Kristall.

Mitten im Kampf hörte ich diese Stimme. Sie befahl uns, alles anzugreifen, was wir noch nicht lange kennen, außer ihn natürlich. Ich konnte mich dieser Einflüsterung leider nicht erwehren und so ließ ich meinen Krummsäbel seine Dunkelheit um mich erzeugen und stach auf Bran, der vor mir stand, ein. Natürlich tut es mir jetzt leid und ich werde mich auch bei ihm entschuldigen. Doch zunächst musste ich meinen Verbündeten helfen. Sie waren wirklich übel zugerichtet worden uns so rief ich, wie damals mit meinem Lebensretter, die Sterne um Hilfe. So konnte ich wieder zwei gleichzeitig heilen.

Die Pilze und wir hatten es endlich geschafft den Dämon zu erlegen. Wir hofften es zumindest. Erst dann bekam ich mit, dass wir Zuwachs bekommen hatten. Einen Halbelfen, der sich als Oskar Sternenwind, aus Everlund vorstellte.

Während ich die Wunden von Aza versorgte kümmerten sich die Anderen um Bran. Ich habe es nur halb mitbekommen, aber ihm schien es nicht gut zu gehen. Er wankte, doch die beiden Frauen konnten ihn halten. Gemeinsam beschlossen wir erstmal in den vorderen Bereich der Höhle zu gehen. Eigentlich wollten wir uns ein wenig erholen, da das Weiterreisen mit dem Bewusstlosen nicht einfach werden würde. Doch die Pause machten wir nicht, denn wir hörten wieder dieses Geräusch von Aza’s Verfolger.

Der Versuch uns ein wenig zu verstecken gelang dank der Magie unseres neuen Mitglieds ziemlich gut und wir schlichen weiter, denn der Dämon bemerkte uns nicht.

Und so liefen wir weiter bis wir eine Art mahlendes Geräusch vernahmen. Mir fielen die Geschichten der Würmer ein, die hier leben sollte. Und nein, denen wollten wir lieber nicht begegnen. Dem Fluss folgend gingen wir weiter, doch bei jedem Schritt hatten wir das Gefühl, dass die Erde erzitterte und es immer näher in unsere Richtung kam.

Die seltsame Idee, den Affen Mia, fliegen zu lassen und sie nimmt uns alle mit, stieß bei Allen auf Zustimmung und gerade so entkamen wir dem Maul des riesigen Wurms.

Langsam war ich ziemlich erschöpft, doch das konnte ich den Anderen nicht mitteilen. Noch nicht.
Als wir uns einer Ruine näherten hörte ich schon wieder eine Stimme. Doch diesmal netter, ruhiger und gelassener „endlich ist die Verbindung schnell und besser, willkommen in meinem Reich, ihr kommt eurer Bestimmung näher, kommt näher und erhaltet eure Belohnung„. Was auch immer das heißen mag, aber das war im Moment die Ruhe die wir brauchten. Wir alle offenbar.

Als die Erde wieder erschütterte und ein riesiger, blauer Pilz sich aus dem Boden schälte fühlte ich mich gleich viel besser. Entspannter. In der Nähe des Pilzes und einem Wasserfall ließen wir uns endlich für eine Rast nieder.

Ich werde gleich noch die Sterne befragen und vielleicht komme ich zu einem Gespräch um mehr über meine Mutter zu hören.

Bitte richte Kestal, G’eldriia und unserem Barden, wenn du ihn zu Gesicht bekommst, meine herzlichsten Grüße aus.  

Eure
Elemmiire

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