Das Tagebuch eines Soldaten: Und schon wieder in die Wildnis (Raven Guard)
Jetzt geht es mir schon viel besser, als bei meinem letzten Eintrag. Deshalb, will ich da auch gleich nochmal ansetzen. Die Kopfschmerzen waren leider nicht das einzige, was mir die Stimmung an diesem Morgen versauern sollte. Aber wo fange ich an?
Ein Besuch auf dem Markt
Alles begann relativ normal. Wir trafen uns zum Frühstück und jeder kam nach eigenem Ermessen hinzu. Die von uns, die am Vorabend Spaß hatten und die lokalen Trünke auskosteten, waren verständlicher Weise, etwas ruhiger als die anderen. Ich kann diese Kameraden gut verstehen, weil ich einer von ihnen war. Fitz, der mir gegenüber saß, ist es anscheinend nicht gewohnt, auch mal einen Schluck mehr zu trinken und sah sogar noch kaputter aus, als ich. Unrühmlicher Weise muss ich zugeben, dass ich aber auch Erfahrung beim Genuss von Getränken, wie Tej habe. Was mich aber am meisten erstaunt hat, war das Bee noch nicht da war. Vielleicht verträgt sie die Menge, die wir trinken, doch nicht so gut, wie sie immer erzählt. Aber das gehört dazu und deshalb hatte ich auch schon einen Plan, wie ich sie wecke. Ich lieh mir einen Topf von Romero, füllte diesen mit kaltem Wasser aus dem Brunnen und machte mich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Was ich nicht mitbekam, war das Romero und unser neuer Kamerad Nim mich verfolgten. Sie beobachteten, wie ich erfolglos versuchte Bee von der anderen Seite der Tür zum Aufstehen zu bewegen. Und sie waren dabei, als mir die Geduld ausging und ich in ihr Zimmer trat. Nach mehreren, fruchtlosen Versuchen Bee zum Aufstehen zu bewegen, ging ich über meinen Plan in die Tat umzusetzen. Und ab da, lief alles schief. Ich wollte gerade den Topf über ihr auskippen, als Romero mir einen Ruck versetzte und ich und der Topf auf Bee fielen. Romero schnappte sich seinen Topf wieder und wartete schelmisch an der Tür. Ich wusste damals nicht, warum wir beide dann nicht klatsch nass waren, aber ich glaube, dass Nim irgendwas mit dem Wasser gemacht haben muss.
Ich tat es Bee dann gleich und nahm ein Kissen, was ich auf die beiden warf und ihnen befahl, dass sie das Zimmer verlassen sollten. Dies taten sie sogar und gingen, nachdem sie wieder bei den anderen waren, Ausrüstung und Vorräte kaufen. Ich habe gehört, dass außer Insektenschutzmittel und Vorräten auch spezielle… Dinge, versucht wurden zu finden. So wollte Romero einen Kompass kaufen, der aber weit außerhalb selbst seiner Mittel lagen. Und das will was heißen, wenn ich bedenke, dass er einem Adelshaus entstammt. Cathari und Nim waren währenddessen damit beschäftigt Hühner zu erwerben. Warum? Das weiß ich bis jetzt noch nicht. Sie führt die Viecher immer noch an einer Leine hinter sich her. Wobei, wenn ich jetzt gerade schaue anscheinend nur noch eines da ist. Seltsam. Ich nutzte die Zeit um mit Bee über einen Traum zu sprechen. Ich war mir nicht sicher, ob ich das Richtige tat, aber meine Unsicherheit bezüglich dieser „Visionen“ treibt mich dazu Leuten, oder zumindest Bee von ihnen zu erzählen. Ich wünschte, dass ich ihr von etwas schönerem erzählen hätte können, aber es war mir wichtig, dass sie es erfährt, wenn ich ihren Meister sehe, umgeben von Toten und selber im Sterben liegend. Sie reagierte verständlicher Weise mit Trauer und ich konnte ihr zu gut nachfühlen, was sie durchgemacht haben muss. Deshalb bat ich ihr auch an, dass sie ihrer Trauer freien Lauf lassen könne, was sie dankend annahm. Ich gab ihr etwas Zeit das Ganze zu verdauen. Wir machten uns dann fertig, gingen zum Frühstück und warteten auf die anderen.
Als erstes kam Romero zurück. Er hatte Aufregung im Gesicht stehen und fuhr mich an, dass ich im sofort auf’s Zimmer folgen sollte. So einen Gesichtsausdruck, habe ich sonst nur bei eifersüchtigen Partnern gesehen, was mich verwunderte. Dennoch wollte ich wissen, um was es ihm ging und lies Bee deshalb allein beim Essen. Ich bin immer noch etwas perplex über das, was er mir erzählt hat, aber ich versuche es mal wahrheitsgetreu wiederzugeben. Er fragte mich warum ich uns wegen Thia durch den Dschungel hetze und dann mit Bee „rumturteln“ würde. Ich wusste erstmal nicht was ich sagen sollte. Wie kommt er auf so eine Idee? Thia zu betrügen ist das letzte, was mir einfallen würde. Dass er glaubt, dass mir so ein Gedanke auch nur kommen könnte, lässt mich an unserem gegenseitigen Vertrauen zweifeln. Ich fragte ihn wo er diese Idee her habe und er meinte, dass einer unserer neuen Begleiter so etwas erzählt hatte. Ich weiß nicht mehr ob es Nim oder Cathari gewesen sein soll, aber mir war es auch wichtiger dieses abstruse Missverständnis aufzuklären. Romero verstand zum Glück auch, dass es nichts weiter war als ein Missverständnis war und so gingen wir gemeinsam zu den anderen, die Bee inzwischen Gesellschaft leisteten. → Gerüchte verbreiten sich schnell und können schneller zu Problemen führen. Unterbinde diese sofort!
Mit gefüllten Mägen und nicht mehr so schlimmen Kopfschmerzen machten wir uns dann auf Xandala, Inete und Musharib am mittleren Tor zu treffen und gemeinsam in den Urwald zu gehen. Wieder. Diesmal, aber liesen wir Bee uns durch das Dickicht führen. Ich glaube Musharib kam die Ruhe auch mal sehr recht, weshalb er sich auch nicht einmischte und die Reise genoss. Wir alle waren etwas entspannter als sonst, bis wir auf eine Patrouille der Flammenden Faust trafen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als mir einfiel, dass wir uns ja eine Erlaubnis besorgt hatten und die Söldner uns deshalb passieren lassen mussten. Allerdings ging mir ihr unfreundliche Art und der fehlende Respekt vor meinem Rang, welchen sie eindeutig erkennen konnten, sehr auf den Geist. Nim scheint das wahrgenommen zu haben und übernahm das Gespräch für mich. Sie liesen uns dann weiterziehen und wir konzentrierten uns auf unser Ziel. Dabei machten wir auch gute Fortschritte und kamen unserem Ziel Tag für Tag näher, was nicht zuletzt daran lag, dass Bee nun auch so schnell wie möglich durch den Dschungel wollte. Ich hätte mir diesen Enthusiasmus schon etwas früher gewünscht, aber ich glaube, dass sie jetzt weiß, wie ich mich fühle und mich vielleicht sogar weiter unterstützen wird, wenn ich um ein wenig mehr Tempo bitte. → Einen zweiten Führer zu haben, schadet nie. Vor allem, wenn sie kostenlos den Auftrag übernimmt.
Lichtung im Urwald
Die Reise verlief relativ ruhig. Wir wurden zur Abwechslung mal nicht von allem, was dieses Land zu bieten hat überfallen und das Wetter spielte sogar mit. Wir dachten schon, dass der gesamte Rest der Reise ohne weitere Probleme abgehandelt werden könnte. Bis wir an der Lichtung ankamen. Wir wollten gerade schon aus den Schatten treten, als mir eine andere Gruppe von Reisenden auffiel. Ich befahl allen stehen zu bleiben und wir besprachen, wie wir damit umgehen sollten. Ich schlug vor einem Konflikt aus dem Weg zu gehen, eine Hand voll Minuten zu warten und garnicht erst herauszufinden, wie sie uns gegenüber eingestellt waren. Keine sagte etwas dagegen, aber Romero musste natürlich die Chance nutzen und sich wie ein bockiges, kleines Kind gegen meinen Befehl auflehnen. Er lief einfach auf die Lichtung und wir mussten ihm natürlich folgen. Als logische Konsequenz, bekam uns die andere Gruppe mit und griff schon nach ihren Waffen. Die Anspannung war zu spüren, aber durch unser „lockeres“ Verhalten und sicher auch ein wenig Zuneigung der Götter ging die Begegnung glimpflich aus.
Der Rest des Tages verlief relativ ruhig. So konnten wir dann am Abend auch wieder unser Lager aufbauen und uns unseren Abendbeschäftigungen hingeben. Das einzige, was mir noch auffiel, war das Nim, Cathari und Romero alle kurzzeitig nicht im Lager waren. Die ersten beiden hatten soweit ich es mitbekommen habe auch erzählt, dass sie kurz weg wären, aber das Romero auch verschwunden war gibt mir doch zu denken.
Egal, ich will lieber nicht zu viel über so etwas nachdenken. Viel eher wünsche ich mir, dass falls mich diese Nacht wieder eine dieser Visionen heimsuchen sollte, es diesmal Thia ist. Und anstatt eines Alptraums, wäre mir ein Traum auch lieber. Vielleicht einer an unserem See und unterm Sternenlicht.
Das Tagebuch eines Halblings: Aus dem Dschungel in die Stadt (Raven Guard)
Schildtreff/1. Eleasias 1488, Nyanzaruhafen
Nyanzaruhafen
Was für ein Tag. Wir sind gestern endlich wieder in der Stadt angekommen. Gestern haben wir Baum verabschiedet. Ich verstehe ja, warum er Neris hinterher reisen möchte, aber…er wird mir soooo fehlen. Wir hatten die Stadt kaum betreten da lief er auch schon direkt los zum Hafenmeister um sich nach einer Reisemöglichkeit zu erkunden. Schnell fand Baum heraus, dass er nach Baldurs Tor reisen musste. Und wie es der Zufall wollte, war ein großes Handelsschiff da, welches sehr bald auslaufen würde.
Am Schiff angekommen redete Baum mit der Kapitänin. Er versuchte ihr zu zeigen, wie nützlich er sein würde und Arannis pflichtete ihm die ganze Zeit bei. Doch seine Überzeugungsarbeit erreichte nicht ganz den Erfolg, den er sich erhofft hatte. Zusammen schafften sie es dann doch, den Preis für die Überfahrt ein wenig runter zu handeln und Baum darf mit ihnen mitsegeln. Als ich ihn verabschiedete und umarmte, flüsterte er mir zu, dass er mich vermissen wird. Ich sagte ihm das Gleiche und ich war froh, dass es geregnet hat. So konnte ich meine Tränen gut verbergen.
Danach machte sich der Rest von uns auf zur Donnerechse. Endlich wieder Tej. Endlich wieder ein warmer Platz, endlich wieder ein richtiges Bett. Verwundert war ich ein wenig über Cathari. Kaum hatten wir die Taverne betreten ging sie auf etwas zu und begrüßte es…herzlich. Sie tuschelten ein wenig und kamen dann zu uns und sie stellte uns…dieses Elefantenwesen als Nim Ojoo vor. Man…wie riesig der ist. Zuerst stellte sich Arannis vor, dann kam er oder es? auf mich zu. Ich konnte nicht anders und starrte vor mich hin. Netterweise kam er etwas zu mir hinunter und als er mir dann mit seinem Rüssel durch die Haare wuschelte musste ich kichern. Als ich meine Sprache wiedergefunden hatte, stellte ich mich ihm vor und nach mir schenkte er Fitz seine Aufmerksamkeit.
Danach wollten Cathari und er ein wenig alleine sein. Die Beiden hatten sich wohl eine Weile nicht gesehen und einiges zu besprechen und so verließen sie zusammen die Donnerechse.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen in meinem eigenen Bett zu schlafen, aber ich glaube ich habe es mit Arannis doch ein wenig übertrieben. Gut, zugegeben, so viel Spaß hatte ich nicht mehr, seid wir in den Dschungel aufgebrochen waren, aber offenbar haben die Tage ihre Spuren hinterlassen. So schnell war ich noch nie betrunken. Allerdings war Romero schon nach der ersten Runde raus. Der Herr ist gar nichts gewöhnt. Oder vielleicht wollte er einfach nur ausschlafen und sich einfach frisch machen. Immerhin waren wir eine Weile im Dschungel unterwegs und richtig waschen kann man sich dort nicht. Fitz hat richtig gut mitgehalten. Er hat auch mehr vertragen als beim letzten Mal, aber als er seinen Kopf auf den Tisch legte, was nebenbei echt nieeeeedlich aussah, war wohl klar, dass für ihn auch Schluß mit trinken war.
Während wir nun tranken und redeten kamen Nim Ojoo und Cathari zurück in die Taverne. Und, wenn ich so daüber nachdenke, wirkte Cathari ein wenig entspannter. Aber vielleicht war das mein betrunkenes Ich, was etwas gesehen hat, was nicht stimmt. Soll ja mal vorkommen.
Ich hab noch mitbekommen, dass Rokah sich von uns verabschiedet hat. Und danach ist alles ein wenig verschleiert. Ich weiß noch, dass ich nach Hause gehen wollte, doch Nim Ojoo hielt mich davon ab. Und so habe ich hier in der Taverne geschlafen. Richtig gut, richtig lange und richtig tief. Herrlich. Jetzt werde ich aufstehen, mich frisch machen und sehen ob die Anderen schon unten sind. Ich hab so ein Hunger.
Allmählich legte sich der Trubel und die Aufregung in dem Fort, insbesondere in der Ecke, in welcher die freigelassenen Dinos gewütet hatten. Einige Dinos, wie auch ein paar Wachen überlebten das Scharmützel nicht und die Leichen wurden davon getragen. Es wurde auch kurzerhand befohlen, sofort mit den Aufräumarbeiten zu beginnen und auch Gräber für die Toten auszuheben. Die Dinos wurden zum Fleischer gebracht, damit die Überreste noch verwertet werden konnten.
Die bunte Abenteurergruppe hingegen traf sich auf der freien Fläche zwischen dem inneren Fort und dem Markt, um zu beratschlagen, wie es nun weitergehen soll. Baum hatte, bevor dieser ganze Trubel überhaupt losging, erklärt, dass er Neris folgen möchte. Dafür muss er zum nächsten Hafen, damit er ein Schiff Richtung norden nehmen kann. Auch wenn Arannis nicht ganz erfreut darüber war, so sträubte er sich nicht gegen die Entscheidung von Baum. Vor allem da Bee, weiterhin betrunken wie sie war, Baum zusprach. Ebenfalls meinte Cathari, dass sie vom Nyanzaruhafen aus her wüsste, in welche Richtung der Feuerfinger liegt und wie weit er ungefähr entfernt wäre. Sie möchte sich nicht der Gruppe aufdrängen, allerdings warf sie ihre Meinung mit in das Gespräch hinein.
Es ging ein klein wenig hin und her was nun gemacht werden solle, bis die Entscheidung feststand, tatsächlich wieder zum Nyanzaruhafen zurück zu kehren. Bee wurde als Führerin auserkoren. Auch wenn Bee sich nicht wirklich wohl in der Rolle zu fühlen schien, vollführte sie diese sehr gut. Sie führte alle ganz souverän durch den Dschungel zur Küste und an dieser ging es dann noch gute 2 Tage weiter. Das gute an dieser Route war, dass der gefährliche Dschungel für eine gewisse Zeit umgangen wird und es eine Chance gibt, Fische aus dem Ozean zu angeln, wie auch Wasser zum Abkochen in einer unerschöpflichen Menge zu besitzen.
Am 3. Tag der Reise kam die Gruppe an einen Strand, die Sonne hatte den Zenit bereits überschritten, war allerdings noch nicht vollends versunken. An einer Stelle des Strandes lag ein Schiffswrack, welches in zwei Hälften zerbrochen war. Ein Teil des Schiffs lag versunken im Meer, nicht unweit des Strandes entfernt und das andere inmitten in den Sand mit dem Bug gebohrt, wie auch auf der linken Seite von einem Dickicht gestützt. Vor und rechts vor dem Bug lagen etliche Körper von Frauen und Männern. Von alt bis jung, stämmig bis schmächtig war alles dabei. Sie trugen alle Seekleidung und schienen so, als ob sie erst vor kurzen hier angespült worden warn. Ob sie allerdings noch lebendig oder bereits verstorben waren, war noch unbekannt. Romero ging sofort schnellen Schrittes auf das Wrack zu, gefolgt von einem mit hastigen Schritten aufgeregten Arannis und Cathari. Baum, Bee und Fitz kamen ebenfalls nach, allerdings blieben sie ein wenig auf Distanz.
Als erstes kam Romero bei dem Wrack an und beugte sich sofort zu der ersten Person herunter. Es war eine überaus schöne junge Frau, die rötlich lange Haare, ein paar Sommersprossen auf dem Gesicht und teilweise zerschlissene Kleidung trug. Er wollte auch direkt nachschauen ob die junge Frau noch am leben und verletzt war, allerdings, als er seine Hand in Richtung des Gesichts der Frau ausstreckte, fuhr diese plötzlich herum und schlug mit der Hand nach dem Krieger. Nicht nur dass das schon überraschend kam, nein, die Hand der jungen Frau wandelte sich im Schlag zu einer nassen, blau-grünlichen und mit Seetang verhangenen Klaue. Selbst die Fingernägel waren nicht mehr praktisch kurz gehalten, sondern wuchsen blitzschnell auf gute 3 cm an. Romero war so überrascht, dass er die Klaue mitten ins Gesicht bekam und mehrere blutige Striemen erhielt. Der Rest der Gruppe bekam das mit und machte sich kampfbereit und das auch nicht zu spät, da die ganzen anderen Körper ebenfalls aufstanden. Mit dem Aufstehen verschwand das Antlitz von Gestrandeten und wandelte sich zu grässlich aussehenden blau-grünlichen Frauen, die über und über mit Seetang, Seesternen und Korallen besetzt waren.
Nun entbrannte ein Kampf, der recht Kräfte raubend war. Beide Seiten schenkten sich nichts und teilten kräftige Schäden aus. Auch wenn die Abenteurer Feind um Feind fällten, so tauchten aus dem Dickicht immer weitere auf. Nicht nur das es so viele waren, machte die ganze Sache so schwierig, sondern der Anblick dieser Kreaturen war so grässlich, dass er bei dem ein oder anderen eine regelrechte Furcht hervorrief. Anfangs verfehlte Cathari die Kreaturen mit ihren Zaubern und konzentrierte sich dann eher darauf Romeros wunden zu schließen, in dem sie die Zeit um die Wunden kurzzeitig beschleunigte. Dieser hatte das auch dringend nötig, da er mittlerweile vollends von den Kreaturen umzingelt war und es gab für ihn kein entkommen aus dieser Todesfalle. Er schlug und drosch um sich, verwundete auch immer wieder jemanden, allerdings konnte er sich weiterhin nicht befreien. Zu allem Unglück rutschte ihm sein Schwert aus der Hand und flog ein paar Meter weit von ihm weg. Eine der Kreaturen hob das Schwert auf und schwang es gegen Romero. Arannis hingegen versuchte die Kreaturen zu flankieren und somit Romero zu entlasten, allerdings war ein Blick von einer Kreatur so durchdringend und grausam, das Arannis Herz aufhörte zu schlagen. Ihm wurde schwarz vor Augen und er brach zusammen, ohne das er auch nur etwas dagegen hätte tun können. Bee schoss währenddessen mit ihrem Bogen gekonnt in die Masse dieser Kreaturen und verwundete und fällte die ein oder anderen Feinde. Fitz nutzte die Gelegenheit um Bee, Baum und Cathari von den Feinden abzuschotten. Dies gelang ihm auch so gut, das auch er fast umzingelt wurde. Nur gut das Fitz Rotrücken Junior dabei hat, der ihm seine linke Flanke freihielt. Baum unterstütze die Gruppe mit seiner Magie, indem er ein Totem in Form eines Bären beschwor. Dieses Totem schütze die Gruppe nicht in Form einer sehr festen und dicken Haut, sondern spornte auch die Muskeln zu erhöhter Leistung an, wenn es von Nöten war. Ebenfalls entließ Baum magische Worte in Richtung von Arannis, welche ihn tatsächlich wieder aufstehen ließen.
Irgendwann kamen Musharib, Rohka, Inete und Xandala dazu. Auch diese beteiligten sich an dem Kampf und somit konnte die große und bunte Gruppe diese merkwürdigen Kreaturen nicht nur zurücktreiben, sondern letztendlich auch besiegen. Der Preis für diese gewonnen Schlacht war allerdings groß gewesen. Romero und Arannis sackten kurzzeitig zusammen, auch Musharib, Rohka und Fitz erhielten tiefe und sehr schmerzhafte Wunden.
Als der Kampf geschlagen und die nötigsten Wunden versorgt waren, wurde das Wrack untersucht. Leider war nichts wirklich brauchbares zu finden, was irgendeine nennenswerte Entschädigung gebracht hätte. So machte sich die große Gruppe dann auch daran, einen sicheren Lagerplatz zu suchen.
Warum? Warum musste das ganze nur so außer Kontrolle geraten? Wenn ich nicht vom Gegenteil überzeugt wäre, würde ich meinen, dass es die Götter, oder zumindest einer unter diesen auf mich und meine Pläne abgesehen hat. Was passiert ist kann ich jetzt leider nicht mehr ändern, aber ich sollte meine Lehren aus dem heutigen Tag ziehen. Aber wo soll ich nur anfangen?
Liara Portyr, Oberbefehlshaberin der Festung Beluarian
Ach ja, bei Rokah. Baum, Romero und ich saßen also im Warteraum der Festung. Das ganze erinnerte mich mehr an eine Jägerhütte mit all den ausgestopften Tierschädeln an den Wänden, aber solange diese sich mir nicht zuwendeten und mich auch noch zum Teufel jagen wollten, war mir das recht. Lange dauerte es nicht, bis dann auch die Befehlshabende Offizierin der Festung uns einen Besuch abstattete. Romero nutzte diese Chance gleich und begann die Verhandlungen. Mit einer Eloquenz, die ich noch nie aus seinem Mund hören durfte, fing er an der Offizierin eine komplett erlogene Geschichte aufzutischen. An mancher Stelle wich ihm seine Brillanz und ich dachte schon, dass die Offizierin, Liara Portyr, seine Lügengeschichte durchschauen würde, aber dies blieb uns zum Glück erspart. Und so machte Romero weiter. Schließlich kamen wir zum Thema der Entdeckerlizenz. Entgegen aller Einschätzungen, scheint die Flammende Faust gar nicht so blutrünstig zu sein. Gauner mögen sie zwar sein, vor allem wenn ich bedenke dass sie einen Anteil von allem was im Dschungel gefunden wird wollen. Aber sie kommen mir nicht wie Erpresser vor. So kam unser Gespräch auch irgendwann zu seinem Ende. Frau Portyr wollte bevor wir die Lizenz nun endgültig erwerben würden uns anbieten, dass wir auch einfach für die Flammende Faust arbeiten könnten, was in diesem Moment und später beim Erwerb der Lizenz allerdings abgelehnt wurde. Auch wenn das Kopfgeld für jeden Untoten nicht schlecht klang…
Inzwischen meinten wir auch ihm genug Zeit verschafft zu haben, dass er die Kammer der Offizierin untersuchen konnte, mussten ihm aber mitteilen, dass Sie auf dem Rückweg war. Wir brauchten etwas Lautes. Und so kam ich spontan auf eine Idee und riss Romero um. Seine Ausrüstung hörte man sicher durch die gesamte Festung schallen. Er verstand meine Intentionen, im Gegensatz zu Baum, anscheinend auch und spielte mit. Er schlug einmal an mir vorbei, ich schrie ihn an, sogar die Wachen kamen schon. Also wenn das nicht genug Ablenkung sein sollte, wusste ich auch nicht weiter. Und als wir aus der Festung austraten warte auch schon Rokah auf uns. Wir fragten ihn, was er den gefunden habe und meinte nur ob wir den uns den inzwischen eine Ablenkung ausgedacht hätten… → Ein Plan, der noch so gut durchdacht ist, versagt beim ersten Kontakt mit Verbündeten
Wir brauchten also einen neuen Plan. Inzwischen scheinen alle anderen auch zusammengefunden zu haben und leider hatte sich die unhöfliche Frau von vorhin auch zu unseren Kameraden gesellt und wollte an unserer Unternehmung teilhaben. Normalerweise hätte ich sie gemustert, dass wir keine so taktlosen Individuen, oder zumindest noch mehr davon, in unserer Gruppe benötigen. Zu meinem Erstaunen aber schien sie wesentlich umgänglicher als zu der Zeit als ich sie kennenlernen durfte. Ich machte ihr klar, dass sie trotzdem neue Leute nicht erst anmachen und sich später, wenn es ernst wird, entschuldigen sollte. Ich wollte ihr dann aber nicht zu nachtragend sein und da die anderen sie anscheinend schon in unserer eh schon viel zu großen Gruppe willkommen hießen, hatte ich nicht wirklich eine Wahl.
Erschwerend kam hinzu, dass Baum uns allen mitteilte, dass er uns verlassen möchte. Der Abschied von Neris scheint ihm schwer gefallen zu sein und deshalb möchte er ihr hinterher und sie bis in ihre Heimat begleiten. Ich bin zwar froh dass er uns überhaupt Bescheid gibt, aber ich weiß nicht ob wir es uns leisten können ihn zu verlieren. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die anderen seinen Wunsch verstehen und ihm diesen nur zu gerne erfüllen werden. Meine Bedenken würden wahrscheinlich nicht viel ändern. Und da das Alles noch nicht genug war, fiel mir Bee auf. Ich weiß nicht, was sie geritten hat sich am helligsten Tag und in dieser Hitze zu betrinken, aber in dem Zustand, in welchem sie sich befand, konnte ich sie zu garnichts gebrauchen. Ich meinte nur zu ihr, dass sie sich nicht weh tun solle und hoffte, dass sie sich einfach etwas zurückhalten würde. Bei dem Plan, der nebenbei ausgearbeitet wurde, war das wahrscheinlich auch das Beste. Aber das gab unserer neuen Begleiterin die Chance sich zu beweisen. Sie scheint eine Magierin zu sein und sich, nach ihren Worten, mit Methoden auszukennen, die eine Ablenkung relativ einfach machen sollten. → Auch wenn eine Magierin eine unangenehme Zeitgenossin ist, ist eine Magierin immer nützlich
Nach einiger Grübelei kamen wir auf die Idee, die Riesenechsen, welche wir in den Stallungen der Festung sahen, freizulassen. Cathari, unsere neue sehr hellhäutige Begleiterin, erklärte sich bereit diese Aufgabe mit ihrer Magie zu übernehmen und dann sogar noch etwas mehr Chaos zu stiften indem sie die große Glocke auf einem der Wachtürme schlagen würde. Baum sollte in der Zwischenzeit die Dinos darauf hinweisen, dass sie nicht komplett wild drehen sollen und einfach nur aus dem Fort hinauslaufen sollen. Alle erklärten sich bereit und schon ging es los. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Baum kam von den Echsen wieder, Cathari befreite diese und lies kurz darauf auch die Glocke erschallen. Und trotzdem lief wieder etwas schief. Die Dinosaurier rannten nicht an uns vorbei und durch das Haupttor, sondern direkt nach oben und damit gegen die Wand der Festung. Als wir ihnen nachrannten, blickten wir auf ein Massaker. Die kleineren fleischfressenden Echsen stürzten sich auf die Wachen der Festung. Zum Glück waren diese aber in der Überzahl und konnten die Bestien überwältigen bevor es zu zu vielen Verlusten kam… auch wenn die zwei, die es erwischt hat, schon zu viele sind.
Zumindest scheint sich das ganze gelohnt zu haben, da nach kurzer Zeit auch Rokah wieder an unserer Seite war. Ich wollte in dem Moment zwar nichts von seiner Aktion hören, habe aber inzwischen mitbekommen, dass er die benötigten Informationen bekommen hat.
Ich weiß ich sollte froh darüber sein, dass wir Fortschritte gemacht haben. Schließlich bin ich meiner Geliebten und einem sorgenfreien Leben ein Schritt näher gekommen. Aber irgendwie schüren sich bei mir weitere Bedenken. Unsere Gruppe macht in letzter Zeit einige Veränderungen mit. Baum jetzt zu verlieren könnte drastische Folgen haben. Und bezüglich Cathari bin ich immer noch zu keinem klaren Entschluss gekommen. Sie hat etwas an sich, was mir Unbehagen bereitet. Und Besuche hatte ich die letzten paar Tage auch keine mehr…
Diese miesen Viecher. Wie soll ich mitten in der Nacht, während meiner Wache, nach einem so auszehrenden Kampf ihre kryptischen Nachrichten verstehen? Die Zeit des Siechens? Wenn sie das nächste Mal vorbeikommen mache ich Ihnen erst einmal klar, dass wenn sie meine Hilfe wollen, sie auch klar und deutlich mit mir zu reden haben. Und ich weiß immer noch nicht, wer sie eigentlich schickt und mir diese… egal.
Es ist wichtigeres passiert als das. Anscheinend fehlt immer noch das Vertrauen in der Gruppe mir und den anderen gegenüber, denn Neris hat sich während Ihrer Wache, ohne uns davon etwas zu erzählen, auf in den Wald und in Richtung Küste gemacht. Hätte Baum uns das nicht erzählt, dann würden wir sie wahrscheinlich immer noch suchen. Natürlich brach eine Diskussion in der Gruppe aus. Diesmal war Romero erstaunlicher Weise auf meiner und Bee auf der anderen Seite, aber ich glaube wir haben sowieso nur aneinander vorbei geredet. Romero machte klar, dass sie uns wenigstens hätte Bescheid geben können und Bee verteidigte ihre Entscheidung so schnell wie möglich sich in Richtung Heimat aufzumachen. Während unsere Gruppe also wieder mal dem alten Trott verfiel, passierte etwas unerwartetes. Zum ersten Mal, seitdem ich ihn kenne, könnte ich meinen, Gefühle in Baums Worten gehört zu haben. Ich bin mir auch sicher, dass es die eindeutige Trauer und die Unsicherheit in seiner Stimme waren, die uns alle dazu brachte unsere Zwistigkeit zu beenden.
Ich weiß nicht ob es diese plötzliche Überraschung war, aber genau in diesem Moment wurde mir klar, dass wenn wir als eine funktionierende Truppe hier etwas erreichen wollten, wir uns gegenseitig vertrauen müssen und auch persönliche Umstände nicht ignorieren dürfen. Ich zögerte noch, aber nach einer weiteren Minute, die sich wie Stunden anfühlte, entschloss ich den anderen von meiner persönlichen Aufgabe hier zu berichten. Ich zeigte ihnen meinen Verlobungsring und genau schon wie am Abend zuvor zu Romero, berichtete ich Ihnen von Thia und der Notlage in der sie und ich uns befinden. Schon nach den ersten Sätzen versuchten die ersten, zu denen auch Baum zählte, mich zu unterbrechen und ich konnte mir schon denken, worum es gehen würde. Ich bereute schon bevor ich fertig war mit reden, dass ich es Ihnen erzählt habe. Ich entschuldigte mich noch, dass ich sie auf unprofessionelle Weise in meine persönlichen Angelegenheiten hineinziehen wollte und machte mich bereit mich ihren Vorwürfen zu stellen. Aber es kamen keine Vorwürfe. Ganz im Gegenteil. Baum wollte mir anscheinend, seit dem Beginn meiner Ausführungen, seine Unterstützung anbieten. Und genauso kam von den anderen eher Verständnis als Verurteilung. Ich weiß jetzt noch nicht, was ich davon halten soll, aber es half mir auf jeden Fall zu wissen, dass die anderen mich auch bei meinem persönlichen Anliegen unterstützen. Außerdem machte das Wissen den restlichen Weg zur Festung wesentlich einfacher.
Gerade einmal wenige Stunden später, kamen wir dann auch bei der Festung Beluarian an. Rokah schien auch schon voller Tatendrang zu sein und da dachte ich mir, dass es kaum eine bessere Zeit als jetzt gäbe meine Unklarheiten ihm gegenüber zu beseitigen. Romero und ich begannen ihn auszuhorchen und Fragen wegen seiner dubiosen Geschäftsverbindungen zu stellen. Auf diese spontanen Fragen konnte er dennoch selbstsicher antworten und ich muss gestehen, dass selbst meine Zweifel, die ich bei unserer ersten Begegnung noch hatte, aus dem Weg geräumt wurden.
Nachdem er uns dann auch die 50 Gold für die Entdeckerlizenz zukommen lies, wendeten wir uns dem Fort zu. Dafür, dass es soweit draußen in einem der gefährlichsten Orte die ich je gesehen habe steht, ist es eine sehr beeindruckende Festung. Eine gut drei bis vier Meter hohe Palisade umgibt das gesamte Fort und wird nur gut alle 100 Fuß von einem Wachturm unterbrochen. Schon außerhalb der Palisade konnten wir dann auch ein zweites inneres „Fort“ wahrnehmen. Dessen Mauern wuchsen noch weiter in die Höhe und sind mit einem Dach überzogen, welches das gesamte innere Gebiet überdeckt und wie eine Festung erscheinen lässt. Der Soldat in mir suchte natürlich sofort nach Schwachstellen, aber die sollten wir nicht benötigen. Zumindest noch nicht…
Das Haupttor der Festung Beluarian
Am Tor wurden wir dann kurz von Wachen aufgehalten, welche uns nach ein paar einfachen Fragen aber auch schon passieren lies. Als wir das Haupttor passierten, wurde uns schnell klar, dass das Innere der Festung den Mauern in nichts nachstand. Ich würde sogar behaupten, dass der Innenhof noch beeindruckender für die Umstände war. Man konnte hier alles von den Kasernen über Gärten bis hin zu einer Handelsstraße finden, in welcher wir wahrscheinlich auch zwei unserer Gruppenmitglieder verloren haben müssen, denn Bee und Fitz waren spontan nicht mehr zu finden.
Romero, Baum und ich sind uns sicher, dass sie hier nicht verloren gehen sollten und haben uns deshalb schon einmal in Richtung Burg aufgemacht. Ich empfand schon fast so etwas wie Freude bei dem Gedanken, dass wir unser erstes Ziel erreichen würden und das Ende meines Auftrag und besonders meine Geliebte mir wieder einen Schritt näher rücken würde. Aber solche Gefühle lässt dieses Land nicht zu und wir trafen anstatt auf die Herrin der Festung, auf eine Frau die unsere Hilfe benötigt. So weit so gut, wir haben schon andere in unserer Gruppe, die unsere Hilfe benötigen und solange sie mich nicht von meinem Ziel abhält, können wir sie gerne unterstützen. Dachte ich, bis ihre sie ihren Mund aufmachte. Ich hatte mich gerade einmal vorgestellt und ihre ersten Worte mir gegenüber waren, dass sie Soldaten und die Armee nicht ausstehen kann. Ich versuche wirklich mich hier in diesem fremden Land vorbildlich zu verhalten und keine Schande über die tethyrianische Armee zu bringen, aber wenn jemand, der meine Unterstützung benötigt, als Reaktion auf meine Begrüßung mir sagt, dass sie mich und meinen Berufsstand nicht ausstehen kann ANSTATT sich selber vorzustellen… Ich hasse dieses Land jeden Tag ein bisschen mehr. Zumindest sitze ich hier jetzt im trockenen in der Burg und komme sogar dazu, ein paar Worte zu schreiben. Vielleicht wird demnächst ja alles besser.
Das Tagebuch eines Halblings: Trolls, oder Trolle? oder Trollen?
22. Flammerule 1488, kurz vor Fort Beluarian
Endlich komme ich dazu ein paar Zeilen zu schreiben. Die letzten Tage waren wirklich aufregend, aber wir hatten uns zum Glück endich wieder gefunden und kamen unserem ersten Ziel, dem Fort, immer näher.
Nun hatten wir ein wenig Zeit uns noch besser kennenzulernen. Das Reisen an der Küste lief besser und auch das Wetter war uns ein wenig freunlicher gesonnen. Tatsächlich hatte ich sogar die Möglichkeit Angeln zu gehen und war sogar erfolgreich. Die ganze Gruppe konnte zusammen sitzen Essen, Trinken und Reden. Neris hat sogar ein Lied gespielt.
Währenddessen kam Arannis auf mich zu um mit mir zu Reden. Meine Stimmung war nicht die Beste und so haben wir uns den halben Nachmittag unterhalten. Leider hat es auch meinen Hinwein gekostet, aber das war es wirklich Wert, denn er hat von sich erzählt und warum er uns manchmal drängt uns zu beeilen. Was er alles auf seinen Schultern trägt oder denkt alleine tragen zu müssen, das tut mir schon richtig weh. Da tat es richtig gut zu sehen, dass er auch herzlich Lachen kann. Er erzählte bis spät in die Nacht und ich glaube ich bin an seiner Schulter eingeschlafen. Hoffentlich hab ich nicht den Eindruck hinterlassen, dass seine Geschichte mich hat einschlafen lassen. Das wäre mir sehr unangenehm.
Aber ich schweife ab. Wir waren unterwegs und immerzu haben wir verschiedene Vogelschwärme gesehen, aber nur die Raben, die uns mehrmals umkreisten, fielen mir besonders auf. Ja, ich weiß, viele sehen in Raben den Tod schon fast höchst persönlich, aber meine Eltern haben mir beigebracht, dass dies nicht zwingend so sein muss. Ich sollte die Dinge lieber positiv sehen und sie eher als eine Art Vermittler zwischen der menschlichen und göttlichen Welt sehen.
Nach einer Weile trieb uns Arannis wieder zur Eile an. Ich weiß zwar, warum ihm die Zeit manchmal so im Nacken hängt und ich musste mir ordentlich auf die Lippen beißen um ihn nicht anzufahren, aber das tat schon Romero. Die Beiden sind manchmal wie Katz und Maus un dich hoffe, dass es nicht irgendwann mal richtig zwischen den beiden knallt. Nicht nur er verstand Arannis plötzchen Anfall von Eile nicht, aber dieser war noch nicht bereit den Anderen alles zu erzählen.
Nach einigem hin und her war die Mehrheit der Gruppe dafür im normalen Tempo, weiterzulaufen und eine weitere Rast zu machen. Wir waren wieder dabei unser Lager aufzubauen und jeder machte dies, was er die Tage davor schon getan hatte. Ich unterhielt mich nebenbei mit Arannis, als Fitz und Baum zu mir kamen und mich so durchdringend ansahen, dass ich fragte, was sie wollten. Sie hätten da was gefunden und ich soll darauf schießen. War ihre kurze und knappe Antwort. Auf weiteres Nachfragen von Romero und Arannis erzählten sie dann, dass sie eine riesengroße Steinstaue gefunden hätten auf der sich eine Rune befindet, die ich nun wegschießen soll. Und so gingen wir zusammen zu dieser Statue, die ich als einen König von Chult wiedererkannt habe. Und wieder ärgere ich mich, dass ich den Geschichten der Barden nicht besser zugehört habe.
Wie dem auch sei. Romero erkannte die Rune und schickte uns weiter zurück. Mein Pfeil prallte einfach an der Statue ab und auch Romeros Schwert schien nichts auszulösen. Erst als er seine Hand die Statue berührte gab es plötzlich einen lauten Knall und Romero landete unsanft auf dem Boden. Arannis eilte gleich zu ihm und brüllte ihn erstmal an, wie unnötig und unvernünftig das gewesen wäre. Während er sich in Rage redete sagte Romero dann, dass er ihn nicht hören kann. Daraufhin legte Arannis seine Hände an Romeros Ohren. Wahrscheinlich um ihn zu heilen, wie er es mit meiner Schulter gemacht hatte.
Troll
Dann kann ich hören, wie etwas aus dem Dickicht des Dschungels in unsere Richtung stapfte. Keine Ahnunf was da auf uns zugestürmt kam, aber es war grün und, nein dafür gibt es keine nette Umschreibung, hässlich. Das „Ding“ griff natürlich sofort Arannis an, der noch neben Romero kniete, doch parierte dieser die Angriffe und so konnte Romero aufstehen und angreifen. Er traf, während mein Pfeil einfach an der Haut abprallte und zu Boden fiel.
Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass die Anderen zu uns stießen was auch bitter nötog war, denn auf einmal standen dort drei dieser „Trolle“ wie sie Musharib bezeichnet hatte. Von allen Seiten stießen wir nun auf unsere Gegner ein. Egal ob Zauber, Schwert, Keule oder Bogen. EIniges traf unsere Gegener gut, manches nicht und umgekehrt war es nicht anders.
Ich war irgendwie so nervös, dass ich meinen Bogen überspannte und die Sehne riss. Das darf ich auf keinen Fall Manfred erzählen. Auch wenn ich ein wenig perplex herumstand und zusehen musste, wie meine Kameraden angegriffen wurden, war ich konzentriert genug und bekam meinen Bogen schnell wieder einsatzfähig.
Ein Feuerball von Xandala brachte die Trolle ganz schön ins Schwitzen. Können Trolle überhaupt schwitzen?
Nach einer Weile ging der erste Troll zu Boden und Arannis stand zwischen den beiden noch verbleibenden Trolls, oder Trolle? oder Trollen?
Der Kampf geht hin und her und alle gaben ihr Bestes, aber die Trolle machten es uns wirklich schwer. Es schien sogar so, als würden sich einige Wunden zwischenzeitlich wieder schließen, aber endlich ging auch der dritte Troll zu Boden.
Während Neris einen Finger von einem der Trolle löste, schaute sich Baum diese Monster genauer an und fragt ob „das Blut“ in irgendeinerweise noch hilfreich wäre, doch außer Neris antwortete ihm keiner. Ich hab davon keine Ahnung also hielt ich mich da lieber zurück.
Fitz und Romero gingen zu der Statue und schauten sie sich genauer an. Was genau die Beiden machten konnte ich nicht sehen, aber vielleicht erzählen sie uns ja gleich im Lager, ob sie etwas Interessantes gefunden hatten.
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