Das Tagebuch eines Soldaten (Raven Guard)

So nah, aber noch so fern

Erstmal wieder nach oben! Das war mein erster und einziger Gedanke, als ich den Kamin, den wir schon mal hinaufgeklettert waren, nun wieder von unten bestaunen durfte. Ich will mich ja nicht beschweren. Oder zumindest sollte ich anfangen mich weniger zu beschweren… Zumindest leben wir noch. Also Romero und ich. Bee konnte ich ja mit einem Ruck noch zum Vorsprung schleudern. Etwas schuldig ist sie mir auf jeden Fall. Wobei… dann wäre ich auch Xandala etwas schuldig…

Um zurück zum Thema zu kommen. Romero und ich waren also am erneuten Erklimmen des „Feuerfingers“, als wir irgendwann Kampfgeräusche hörten. Uns war klar, dass es unsere Freunde und noch mehr dieser fliegenden Biester sein mussten, die sich dort oben bekämpften. Wir eilten nach oben, nur um festzustellen, dass die anderen kurzen Prozess mit den Angreifern machen konnten. Ich war ganz froh darüber, da ich immer einen Schock bekomme, wenn die anderen ohne mich kämpfen müssen. Allerdings konnte auch diesmal Bee mit der Unterstützung der anderen den Tag retten. Und die Biester, die sie anfielen, wirkten auch nicht wie die stärksten Kämpfer ihres Volkes…

Das Tagebuch eines Soldaten

Als wir also wieder vollzählig waren, entschieden wir uns weiter zu gehen. Weit kamen wir nicht, da der Turm wesentlich höher als breit ist, aber das heißt nicht, dass wir nichts gefunden haben. Ganz im Gegenteil. Wir fanden einen Gefangenen, welchen wir natürlich auch gleich befreiten. Auch wenn ich sagen muss, dass ich mir im ersten Moment nicht sicher war, ob dies die richtige Entscheidung war, da sein Äußeres, zumindest im ersten Moment, doch sehr an die fliegenden Reptilien erinnerte. Nach kurzer Zeit, stachen seine Federn und vor allem seine recht freundlich wirkende Art heraus und so konnten wir uns nach einem kurzen Gespräch mit ihm auch schon wieder von ihm trennen. Er wollte anscheinend schnell zu seiner Familie zurück, was ich sehr gut verstehen kann und lud uns noch ein, ihn und seine Familie einmal zu besuchen.

Da wir allerdings unter Zeitdruck stehen, vor allem Bee und ich, mussten wir leider erst einmal ablehnen und unsere Reise fortsetzen. Wir suchten den Rest der neuen Ebene ab, bis wir schließlich wieder auf einen Kamin gestoßen sind. Da dieser etwas höher war, als die vorherigen kletterten erst einmal die vor, die sich sicher waren dass sie den Aufstieg schaffen würden. Bee und ich kletterten vor und riefen den anderen zu, dass wir ihnen ein Seil runterlassen würden, sobald wir oben sind. Aus diesem Plan sollte aber nichts werden, da wir oben schon von mehreren Echsen erwartet wurden. Ich verstehe nicht, wie immer noch so viele von diesen Kreaturen hier existieren können, aber das ist ein Frage über die sich Philosophen und nicht Krieger den Kopf zerbrechen sollen. Philosophen, die nicht gerade von Speeren und Schnäbeln gefoltert werden.

Lange hielt es Bee da oben nicht aus und deshalb kletterten wir wieder nach unten. Oder besser: Ich kletterte nach unten, da Bee warum auch immer nicht nach unten wollte. Das nutzten die Echsen aus und fingen an uns und vor allem Bee mit ihren Speeren zu bewerfen. Wenn ich nur dran denke, würde ich den Biestern gerne ihre eigenen Waffen zurückwerfen und sie damit quälen, genauso wie sie es mit Bee gemacht haben. Aber Wut bringt uns jetzt nicht weiter. Schließlich geht es allen auch noch entsprechend gut. Auch wenn Nim seine Kräfte ziemlich ausschöpfen musste, damit Bee geheilt werden konnte. Ich bin froh, dass wir einen verlässlichen Freund wie ihn gewonnen haben. Auch wenn seine Methoden der Diplomatie in diesem Land vergeudet sind.

Jetzt sitzen wir also hier und warten. Warten darauf, dass der Hagel von Speeren aufhört. Warten darauf, dass sich die Nacht über uns legt. Und warten darauf, dass sich unsere Kräfte vielleicht wieder etwas erholen können…

Und ich warte darauf, dass diese Federviecher mir auch mal zur Hilfe kommen. Sie kreisen doch eh über uns und wollen etwas von mir…

Die Gedanken eines Soldaten: Ich. Hasse. Dieses. Land. (Raven Guard)

Nicht reden! Ich muss fokussiert bleiben. Denken, das muss reichen… Dieses Land ist hinter mir her. Ich schwöre es jedem, dem ich es an den Kopf werfen kann, wenn wir hier raus sind. Und jetzt hören die Gedanken in meinem Kopf nicht auf hin und her zu springen. Was ist schief gelaufen? Hätte ich das ganze verhindern können? Wie kommt es, dass dieses Feuer genauso schnell wächst, WIE WIR RENNEN? Aber rennen ist alles, was ich gerade kann. Und selbst, wenn Bee nicht schwer ist… Ich bin kaputt. WARUM PASSIERT DAS ALLES?

Die Gedanken eines Soldaten: Ich. Hasse. Dieses. Land. (Raven Guard)
Die „Schuppen-Vogel-Menschen“ auch Pterafolk genannt.

Vielleicht bin ich nicht unschuldig an dieser Situation. Okay, ich gebe es zu. Ich bin mit schuld an dieser Situation. Ich dachte, dass Romero und ich uns aussprechen sollten, bevor wir versuchen den Turm von den fliegenden Echsen-Menschen einzunehmen. Wie hätte ich denn wissen sollen, dass das wieder in einem Wettschreien endet? Wie dem auch sei. Die Schuppen-Vogel-Menschen haben uns auf jeden Fall gehört und da Romero und ich so vertieft in unser Streitgespräch waren, haben wir sie gar nicht mitbekommen. Die anderen müssen sie aber mitbekommen haben, sonst wären sie nicht so schnell da gewesen. Und ich danke Helm dafür, dass sie es mitbekommen haben.

Wenn ich mir Romero so angucke, glaube ich nicht, dass wir das zu zweit überstanden hätten. Aber zum Glück hat er diesmal auf mich gehört. Diesmal war es auch kein Befehl und ich bin ehrlich. Vielleicht hat er Recht und ich sollte meine Befehle wirklich etwas einschränken. Egal. Das wichtige ist, dass wir beide schnell Unterschlupf unter den Baumkronen finden konnten und uns diese Echsen-Viecher nur noch zu Fuß folgen konnten. So groß, wie sie immer noch waren, war das nur ein kleiner Trost, aber wir konnten uns ihnen stellen. Seite an Seite. Ich war mir nicht sicher, dass ich das jemals behaupten könnte.

Das Bild will mir auch nicht aus den Augen. Es war so ungewohnt Romero an meiner Seite kämpfen zu sehen. Normalerweise sind wir immer ein ganzes Stück voneinander entfernt und kümmern uns um die verschiedenen Flanken des… Ich weiche ab. Und das kann ich mir nicht leisten. Ich muss mich auf’s Rennen fokussieren. Zumindest sind diesmal alle zusammen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich war Cathari und Nim zu sehen. So gut es zumindest möglich war, sie durch das Unterholz zu erkennen. Zum Glück, waren die beiden aber so klar bei Verstand, dass sie uns sofort halfen. Cathari kam sogar zu uns gerannt, wurde dann aber auch von diesen Bestien angefallen. Nim nutzte die Chance und zauberte seine „Verbindung“ auf Romero und mich. Wenn mir gestern noch jemand erzählt hätte, dass uns das helfen und nicht zu noch mehr Streit führen würde, hätte ich ihn ausgelacht.

Aber ich muss zugeben, dass es sehr nützlich war. Ich spürte Romeros Zorn, seine Wut und seinen Schmerz. Außerdem aber ich seinen Mut und den Willen nicht in diesem dreckigen Dschungel zu sterben und… naja… uns zu retten. Ich bin jetzt noch verwundert. Ich muss ihn falsch eingeschätzt haben. Nein, ich bin mir sicher, dass ich das habe. Denn genau diese Unsicherheit habe ich auch gespürt. Das Vertrauen, welches ich ihm ungerechter Weise nicht gab, genauso wie die opportunistische Art, die ich ihm nachgesagt habe. Er hat meine Befehle nicht verweigert, weil es ihm an Respekt fehlt, sondern weil ich ihm diesen selber nicht entgegen gebracht habe.

Ich weiche schon wieder ab! Konzentrier dich! Du willst doch nicht, dass du Bee noch fallen lässt. Wo wir gerade bei ihr sind. Danke Helm, dass du sie wie einen Schutzengel über mich wachen lässt. Am Anfang habe ich es zwar kaum mitbekommen, aber als diese Biester anfingen, aus den Wolken zu fallen, war mir klar, dass auch Bee und Fitz angekommen sein mussten. Ich konnte während des gesamten Kampfes nicht zu ihnen vordringen, aber wenn ich sie mir so anschaue, muss es sie auch schwer erwischt haben. Es ist wirklich nicht der richtige Ort oder die richtige Zeit, aber ich kann mir das Lächeln einfach nicht verkneifen, wenn ich daran denke, wie die beiden kleinsten aus unserer Gruppe diesen Riesen-Viechern in den Arsch treten.

Verdammt! Langsam wird Bee doch schwer… oder mein Arm lässt langsam nach. Beides wäre großer Mist, also bring uns bitte schnell hier raus Bee! Alle sehen vollkommen mitgenommen aus. Als hätte jeder die brachiale Gewalt dieser Flugechsen erleiden müssen. Und dann noch dieser Feuerball! Wahrscheinlich kam der von Xandala. Ich meine zumindest sonst noch keinen von uns gesehen zu haben, der solche Magie kontrolliert. Wobei Kontrolle hier vielleicht das falsche Wort ist. Wegen des Feuerballs brennt jetzt der Dschungel und wir müssen fliehen. Ich sollte mich aber nicht beschweren. Ohne diesen Feuerball, wären wir nicht spontan die Hälfte unserer Widersacher losgeworden.

Und dann ging alles erstaunlich einfach. Nachdem diese Biester nicht mehr in der Überzahl waren, konnten wir sie sogar überwältigen und bis auf ein paar die geflohen sind, uns allen entledigen. Zugegeben, ich glaube ich war kurz weggetreten, aber wie ich das Vieh, dass mich wegtragen wollte, dann mit meinem Großschwert abgeschlachtet habe, macht meine Schwäche in diesem einen Moment sicher wett. Und so wie es aussah, waren selbst Romero und Fitz kurz weggetreten. Aber so leicht besiegt man uns nicht. Nim hatte nämlich noch einen Trick im Ärmel, von dem ich auch noch nichts wusste. Viel habe ich auch nicht mitbekommen, aber als ich erwachte, wanderte er fast schon engelsgleich an uns vorbei und seine positive Energie strömte in Romero und mich. Wir wachten auf und brachten alle zusammen den Kampf zu Ende.

Natürlich hört es da aber nicht auf. Fitz, Romero und ich haben unsere Langschwerter während des Kampfes im Feuer verloren. Und Romero konnte zumindest sein und mein Schwert noch erkennen. Ich meinte, dass es das nicht wert wäre, sein Leben zu riskieren, aber wenn er eine Idee hat kann man ihn nicht davon abhalten. Also gab ich ihm noch den letzten Hauch meiner Heilmagie und er stürzte sich in die Flammen. Unsere Schwerter warf er auch raus und es sah fast schon so aus, als ob das sogar ein glückliches Ende nehmen sollte, bis er dann auf einmal am Rand der Flammen zusammenbrach. Ich zog ihn raus und konnte ihn gerade noch so wieder zu Bewusstsein bringen.

Ich dachte wirklich, dass wir da eine Pause hätten machen können, aber die Flammen meinten genau das Gegenteil. Die anderen kamen alle zu uns und Bee schlug sofort vor zum Fluss zu rennen. Wir folgten ihr und trotz unserer Strapazen kamen wir gut voran. Bis ausgerechnet Bee umknickte. Wie aus Reflex, konnte ich sie aufheben und jetzt rennen wir. Bee gibt an, wo wir hinrennen müssen und wir rennen und rennen und rennen. Lange kann ich das nicht mehr durchhalten… Was? Hat Bee gerade etwas von einem Fluss gesagt? Da! Ich sehe ihn… Springen? Wirklich? Egal, nicht denken! Machen!

In Barovia, hört dich niemand schreien (Shield of Light)

Es wird wieder einmal Zeit sich anzuschauen, wie sich unsere Freunde in Barovia schlagen, meint ihr nicht? Also lasst uns schauen, wie ihr Abenteuer diesmal weiter geht.

Wenn Barovia schon finster ist, müssen wir ein neues Wort für dessen Wald erfinden.

Diesmal, genauso wie es Tradition ist, begann die Reise dieses zusammengewürfelten Haufens mal wieder mit Chaos. Maduin, Arabella, Yggdra, Ireena und die Kinderwaren zusammen in Maduins „Höllengefährt“ unterwegs. Die letzten Worte, die sie mit Ihren Gruppenmitgliedern, welche durch den Wald gingen, wechselten, waren schon Stunden her. Trotzdem waren sie noch größtenteils gut gelaunt und voller Elan. Maduin konnte Ireena sogar davon überzeugen, sich den Umgang mit seiner sonderbaren Kutsche beibringen zu lassen. Dies dauerte natürlich eine ganze Weile und sollte auch noch bis zur Dämmerung andauern. Als sich diese über die Gruppe lag, verlies Ireena aber auch die Überzeugung die Kontrolle über das Höllengefährt zu erlernen. Jetzt war sie viel eher davon überzeugt, den Wagen nicht durch die drohende Dunkelheit führen zu wollen. Maduin lies sich und seinen Plan allerdings nicht einfach bei Seite kehren und so schaffte er es, mit gutem Zureden, süßen-sauren Worten und der Lichtmagie, die er beherrscht, Ireena Sicht zu geben und zumindest einen Teil der Angst zu nehmen. So fuhr die Gruppe mit der Kutsche des Teufels weiter.

Zumindest solange bis sie auf einmal einen Schlag vernahmen und Ireena das Gefährt ruckartig zum Stillstand brachte. Maduin verlies das schwarze Konstrukt und schaute, was sie bei ihrer wilden Fahrt den erwischt haben müssen. Er erwartete ein Tier oder zumindest was auch immer in diesem Land als ein Tier durchgeht. Seine Suche blieb aber erfolglos, bis er spontan von etwas erfasst und in die Büsche gezogen wurde. Arabella und Yggdra bekamen dies zum Glück mit und mit einem Sprung verlies auch Arabella ihren Sitz und folgte ihrem entführten Kameraden. Diesen sollte sie auch schnell wiederfinden. Er hing nämlich nur ein paar dutzend Meter in den Wald hinein an einer Ranke, die in kopfüber baumeln lies. Natürlich erkannte Arabella, dass sie mit ihrem Talent für alles Brennende und Arkane hier aushelfen konnte. So verbrannte sie die Ranke, was ihr allerdings zu einer telepathischen Drohung einer Kreatur des Waldes, wer weiß vielleicht dem Wald selbst, verhalf. Diese wollte als Entschädigung dafür, dass sie Maduin nicht verschlingen durfte jetzt Arabella haben. Mit einem geringen Interesse daran verspeißt zu werden, teilte sie Maduin mit, dass sie schnell aus dem Wald verschwinden müssen. Dieser folgte ihrem sinnigen Vorschlag nur zu gerne und beide machten sich auf den Weg zurück zu den anderen.

Am Gefährt erwartete sie auch schon Yggdra, der in der Zwischenzeit sein Schwert wieder an sich nahm und Ireena und die Kinder verteidigte. Er war sehr erleichtert, als er beide seiner Freunde wieder aus dem Wald eilen sah. Diese waren aber darauf fokussiert sich und die Gruppe so schnell wie möglich von hier weg zu bringen. Alles stiegen alle auf und in die Kutsche und machten sich bereit aufzubrechen. Noch war das Land allerdings nicht fertig mit ihnen und einen wollte sich die Dunkelheit mindestens schnappen. Unglücklicher Weise traf es Yggdra, welcher die Warnungen von einer Kreatur im Himmel entweder nicht wahrnahm oder abgelenkt war. Was es auch war, es führte dazu, dass irgendetwas ihn packte, vom Wagen hob und in die Dunkelheit verschwand. Arabella, in vollem Schock, schrie ihrem Geliebten noch hinterher und ohne darüber nachzudenken, warf sie sich zurück auf die Straße und nahm die Verfolgung auf. Maduin bekam dies mit und nach dem klaren Befehl, dass Ireena sich und die Kinder in Sicherheit fahren sollte, sprang er auch hinab und verfolgte Arabella.

Verzweifelt, Yggdra zu verlieren, rief und rannte Arabella in die letzte Richtung, in die sie ihn verschwinden sah. Egal, ob es die Trauer, die Wut oder die Verzweiflung war, aber etwas weckte eine wilde Seite in ihr und sie verwandelte sich in einen Wolf. Mit neugewonnener Agilität und Ausdauer sprintete sie durch den Wald immer auf der Suche nach einem Hinweis, einem Geruch oder Spuren von Yggdra. Währenddessen, wurde auch Maduin klar, dass er zu Fuß nicht weit kommen würde. Also lies er seine Flügel erwachen und versuchte Arabella und vor allem den vermissten Yggdra aus der Luft zu finden. Das heilige Blut, welches seine Adern durchtränkt, half ihm auch diesmal die Dunkelheit mit seinem Blick zu durchdringen. Aber trotz der Kraft einer wilden Bestie und der Macht der Götter, blieb ihre Suche fruchtlos. Mehrere Minuten vergingen. Dann wurden es Stunden und schließlich blickten beide dem Sonnenaufgang entgegen. Erschöpft, enttäuscht und entsetzt mussten sie die Suche abbrechen. Zum Glück fanden sich die beiden zumindest gegenseitig. Maduin, dessen Menschenkenntnis ihn nur selten im Stich lässt, erkannte dass Arabella körperlich und geistig komplett ausgezehrt war. Die nun wieder in Elfengestalt ruhende Arabella bestätigte ihm seinen Verdacht nur und war nicht mal mehr ansprechbar. Das einzige,was ihr Gesicht zierte, waren die Tränen, die sie sintflutartig überkamen.

Nach einer gewissen Zeit, konnte Maduin sie dann zumindest überzeugen, dass sie beiden aus dem Wald und zum Rest der Gruppe zurückkehren sollten. Sie brachen also auf und so schnell wie das Glück die beiden hat sich finden lassen, so schnell waren sie durch das unwirtliche Terrain und den dichten Wald, auch wieder getrennt. Maduin fand als erstes wieder zum Weg, den sie am vorrigen Abend befahren haben. Er wusste, dass er so schnell wie möglich die anderen finden musste und beschwor sich deshalb ein neues Gefährt, mit dem er sich sofort auf den Weg machte. Arabella stieß nur kurze Zeit später auf den Weg. Dort wurde sie aber anscheinend schon erwartet. Leider war es nicht Yggdras oder das Gesicht von einem ihrer Freunde. Es war der Herr des Landes, welcher die Geschehnisse der letzten Nacht mitbekommen haben muss. Die beiden tauschten sich aus und er begann weiter sein Netz aus Lügen um Arabella zu spinnen. So redete er ihr ein, dass es Maduins Chult war, dass Yggdra entführt wurde. Er redete auf sie ein, bis sie seinen Worten genügend Glauben schenkte und veranschiedete sich dann wieder. Nach ein paar Minuten erreichte Maduin dann Arabella. Diese war nicht gut auf ihn zu sprechen und anstatt in sein Gefährt einzusteigen, warf sie magisches Feuer auf ihn. Maduin, der Arabella nicht verletzen wollte, sah als einzigen Ausweg, sie auf dem Weg stehen zu lassen und fuhr vor ihr davon.

In der Zwischenzeit wachten auch Hara, die Drachengeborenen und Theo in ihrem Lager an der Lichtung auf. Zu ihrer Verwunderung waren ihre Kameraden über die Nacht weder an Ihnen vorbei kutschiert, noch für sie zurück gekommen. Theo war sich sicher, dass sie entweder schon in Vallaki angekommen sein müssen und auf dem Rückweg sind, den sie verständlicher Weise erst bei Sonnenlicht antreten würden oder ihnen etwas passiert sein muss. Hara, die ihren Freunden nicht zutrauen würde die fünf über die Nacht allein im Dunkeln zu lassen, meinte, dass die anderen noch auf dem Weg sein müssen und überzeugte Theo zusammen den Weg zurück zu gehen und nach den anderen zu schauen.

Ein paar Stunden vergangen, bis die Gruppe von vier Drachengeborenen und dem Menschen dann das Höllengefährt ihres Kumpanen am Wegesrand stehen sahen. Sie näherten sich und bald kam Maduin auch schon in ihre Sicht. Dieser war gerade mit etwas beschäftigt. Was genau, konnten sie noch nicht ausmachen. Also kamen sie ihm immer näher, bis sie feststellten, dass er gerade dabei war eine verletzte Ireena und die Kinder zu versorgen. Besorgt eilten sie dann zu ihrem Kameraden und erkundigten sich was passiert war. Dieser war allerdings auch erst vor kurzem hier angekommen und fand auch nur die Verletzten vor. Nach dem kruzen Austausch, konzentrierte er sich wieder auf die Heilung der Frau und der Kinder. Seine Aussage aber verwirrte Hara und Theo. Waren sie denn nicht zusammen unterwegs? Nachdem alle versorgt waren, klärte Maduin die anderen über alles, was letzte Nacht geschah auf. Sie waren entsetzt, dass Maduin Ireena und die Kinder allein, durch die Nacht und ohne Wächter losschickte. Es entbrannte eine Diskussion zwischen Hara und Maduin, welche erst damit beendet werden konnte als beide sich einig waren, dass die Gruppe sich nie wieder aufteilen darf. Offen war allerdings noch, was genau passiert sein muss. Die Art der Verletzungen in Kombination mit dem im Grass verteilten Gepäck, welches Theo fand, lies die Gruppe schließlich darauf kommen, dass sich das Gefährt aufgelöst haben muss und seine Insassen mit höchstem Tempo hinausgeschleudert hat. Dass eines der Kinder nicht durchkam machte die Situation nicht besser und Maduin gab sich selbst die Chult daran, was ihm eindeutig nicht gut tat.

Nach einer weiteren guten Stunde stieß dann auch Arabella zu den anderen. Maduin, immer noch in Angst nach des Angriffes versteckte sich, während Hara auf ihre Freundin zueilte und diese umarmte. Arabella blieb allerdings ruhig und machte keine Anstalten die Umarmung zu erwidern. Stattdessen, riss sie sich los und begab sich schnell zu ihrem Rucksack, welcher auch im Grass lag. Dort beobachtete Theo, wie sie ein Sparschwein aus ihrem Rucksack zog und an sich drückte. Er dachte, dass sie noch unter Schock stehen musste, nachdem was ihr passiert war und dachte, dass er mit einem klaren Plan, Logik und seinen minimal einstudierten Floskeln die Zauberin aus ihren Gedanken ziehen könnte. Er schaffte es auch, aber anscheinend muss er etwas falsches gesagt haben und außer Wut und einem bösen Blick bekam er nichts zurück. Kurz darauf rief Arabella Hara zu sich. Anscheinend war Yggdras Schwert verschwunden. Maduin und Theo wollten bei der Suche helfen und verwendeten ihre arkanen Fähigkeiten. Aber selbst mit diesen Mitteln, konnten sie es nicht finden, was Arabella nur noch betrübter werden lies. Nun konnte man ihr die Erschöpfung direkt aus dem Gesicht lesen. Die Gruppe musste allerdings weiter. Also zauberte Theo eine Scheibe herbei und bot Arabella an auf dieser zu ruhen, während sie weiter reisen. Das Angebot nahm sie auch recht schnell an und so konnte die Gruppe ihre Reise nach Vallaki fortsetzen.

Irgendwann kamen sie dann wieder an Haras und Theos Lager vorbei, wollten den inzwischen fortgeschrittenen Nachmittag allerdings noch nutzen um voran zu kommen. Nicht einmal der See und die Berge im Hintergrund konnten unsere geschundene Gruppe zum Bleiben überreden. Und so gingen sie weiter. Sie brachten auch noch eine gute Strecke hinter sich, bis sie dann schließlich doch alle zu erschöpft waren um weiter zu machen. Sie suchten sich einen Fleck am Rand des Weges, oder besser Arabella suchte sich einen Baum, an den sie sich legen konnte, und machten sich daran das Lager vorzubereiten. Sie wollten damit anfangen, unnötiges Gestrüpp zu entfernen und den Platz ordentlich zu machen. Und da wir das Glück unserer Gruppe kennen, musste dies natürlich schief gehen. Der Wald selbst meldete sich wieder und griff nach denen, die dabei waren Äste und Sträucher zu entfernen. Alle konnten diesem versuchten Angriff ausweichen. Alle bis auf Theo, welcher durch einen Tropfen Schweiß, der ihm im falschen Moment ins Auge tropfte, die Ranken, welche ausholten nicht wahrnehmen konnte und von diesen Auswüchsen gepackt und in den Wald gezogen wurde. Seine Kameraden eilten ihm natürlich hinterher, aber was dann passierte… Darum kümmern wir uns beim nächsten Mal.

Das Tagebuch eines Soldaten: Und schon wieder in die Wildnis (Raven Guard)

Das Tagebuch eines Soldaten: Und schon wieder in die Wildnis (Raven Guard)

Jetzt geht es mir schon viel besser, als bei meinem letzten Eintrag. Deshalb, will ich da auch gleich nochmal ansetzen. Die Kopfschmerzen waren leider nicht das einzige, was mir die Stimmung an diesem Morgen versauern sollte. Aber wo fange ich an?

Ein Besuch auf dem Markt

Alles begann relativ normal. Wir trafen uns zum Frühstück und jeder kam nach eigenem Ermessen hinzu. Die von uns, die am Vorabend Spaß hatten und die lokalen Trünke auskosteten, waren verständlicher Weise, etwas ruhiger als die anderen. Ich kann diese Kameraden gut verstehen, weil ich einer von ihnen war. Fitz, der mir gegenüber saß, ist es anscheinend nicht gewohnt, auch mal einen Schluck mehr zu trinken und sah sogar noch kaputter aus, als ich. Unrühmlicher Weise muss ich zugeben, dass ich aber auch Erfahrung beim Genuss von Getränken, wie Tej habe.
Was mich aber am meisten erstaunt hat, war das Bee noch nicht da war. Vielleicht verträgt sie die Menge, die wir trinken, doch nicht so gut, wie sie immer erzählt. Aber das gehört dazu und deshalb hatte ich auch schon einen Plan, wie ich sie wecke. Ich lieh mir einen Topf von Romero, füllte diesen mit kaltem Wasser aus dem Brunnen und machte mich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Was ich nicht mitbekam, war das Romero und unser neuer Kamerad Nim mich verfolgten. Sie beobachteten, wie ich erfolglos versuchte Bee von der anderen Seite der Tür zum Aufstehen zu bewegen. Und sie waren dabei, als mir die Geduld ausging und ich in ihr Zimmer trat. Nach mehreren, fruchtlosen Versuchen Bee zum Aufstehen zu bewegen, ging ich über meinen Plan in die Tat umzusetzen. Und ab da, lief alles schief. Ich wollte gerade den Topf über ihr auskippen, als Romero mir einen Ruck versetzte und ich und der Topf auf Bee fielen. Romero schnappte sich seinen Topf wieder und wartete schelmisch an der Tür. Ich wusste damals nicht, warum wir beide dann nicht klatsch nass waren, aber ich glaube, dass Nim irgendwas mit dem Wasser gemacht haben muss.

Ich tat es Bee dann gleich und nahm ein Kissen, was ich auf die beiden warf und ihnen befahl, dass sie das Zimmer verlassen sollten. Dies taten sie sogar und gingen, nachdem sie wieder bei den anderen waren, Ausrüstung und Vorräte kaufen. Ich habe gehört, dass außer Insektenschutzmittel und Vorräten auch spezielle… Dinge, versucht wurden zu finden. So wollte Romero einen Kompass kaufen, der aber weit außerhalb selbst seiner Mittel lagen. Und das will was heißen, wenn ich bedenke, dass er einem Adelshaus entstammt. Cathari und Nim waren währenddessen damit beschäftigt Hühner zu erwerben. Warum? Das weiß ich bis jetzt noch nicht. Sie führt die Viecher immer noch an einer Leine hinter sich her. Wobei, wenn ich jetzt gerade schaue anscheinend nur noch eines da ist. Seltsam.
Ich nutzte die Zeit um mit Bee über einen Traum zu sprechen. Ich war mir nicht sicher, ob ich das Richtige tat, aber meine Unsicherheit bezüglich dieser „Visionen“ treibt mich dazu Leuten, oder zumindest Bee von ihnen zu erzählen. Ich wünschte, dass ich ihr von etwas schönerem erzählen hätte können, aber es war mir wichtig, dass sie es erfährt, wenn ich ihren Meister sehe, umgeben von Toten und selber im Sterben liegend. Sie reagierte verständlicher Weise mit Trauer und ich konnte ihr zu gut nachfühlen, was sie durchgemacht haben muss. Deshalb bat ich ihr auch an, dass sie ihrer Trauer freien Lauf lassen könne, was sie dankend annahm. Ich gab ihr etwas Zeit das Ganze zu verdauen. Wir machten uns dann fertig, gingen zum Frühstück und warteten auf die anderen.

Als erstes kam Romero zurück. Er hatte Aufregung im Gesicht stehen und fuhr mich an, dass ich im sofort auf’s Zimmer folgen sollte. So einen Gesichtsausdruck, habe ich sonst nur bei eifersüchtigen Partnern gesehen, was mich verwunderte. Dennoch wollte ich wissen, um was es ihm ging und lies Bee deshalb allein beim Essen. Ich bin immer noch etwas perplex über das, was er mir erzählt hat, aber ich versuche es mal wahrheitsgetreu wiederzugeben. Er fragte mich warum ich uns wegen Thia durch den Dschungel hetze und dann mit Bee „rumturteln“ würde. Ich wusste erstmal nicht was ich sagen sollte. Wie kommt er auf so eine Idee? Thia zu betrügen ist das letzte, was mir einfallen würde. Dass er glaubt, dass mir so ein Gedanke auch nur kommen könnte, lässt mich an unserem gegenseitigen Vertrauen zweifeln. Ich fragte ihn wo er diese Idee her habe und er meinte, dass einer unserer neuen Begleiter so etwas erzählt hatte. Ich weiß nicht mehr ob es Nim oder Cathari gewesen sein soll, aber mir war es auch wichtiger dieses abstruse Missverständnis aufzuklären. Romero verstand zum Glück auch, dass es nichts weiter war als ein Missverständnis war und so gingen wir gemeinsam zu den anderen, die Bee inzwischen Gesellschaft leisteten.
→ Gerüchte verbreiten sich schnell und können schneller zu Problemen führen. Unterbinde diese sofort!

Mit gefüllten Mägen und nicht mehr so schlimmen Kopfschmerzen machten wir uns dann auf Xandala, Inete und Musharib am mittleren Tor zu treffen und gemeinsam in den Urwald zu gehen. Wieder. Diesmal, aber liesen wir Bee uns durch das Dickicht führen. Ich glaube Musharib kam die Ruhe auch mal sehr recht, weshalb er sich auch nicht einmischte und die Reise genoss. Wir alle waren etwas entspannter als sonst, bis wir auf eine Patrouille der Flammenden Faust trafen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als mir einfiel, dass wir uns ja eine Erlaubnis besorgt hatten und die Söldner uns deshalb passieren lassen mussten. Allerdings ging mir ihr unfreundliche Art und der fehlende Respekt vor meinem Rang, welchen sie eindeutig erkennen konnten, sehr auf den Geist. Nim scheint das wahrgenommen zu haben und übernahm das Gespräch für mich. Sie liesen uns dann weiterziehen und wir konzentrierten uns auf unser Ziel. Dabei machten wir auch gute Fortschritte und kamen unserem Ziel Tag für Tag näher, was nicht zuletzt daran lag, dass Bee nun auch so schnell wie möglich durch den Dschungel wollte. Ich hätte mir diesen Enthusiasmus schon etwas früher gewünscht, aber ich glaube, dass sie jetzt weiß, wie ich mich fühle und mich vielleicht sogar weiter unterstützen wird, wenn ich um ein wenig mehr Tempo bitte.
→ Einen zweiten Führer zu haben, schadet nie. Vor allem, wenn sie kostenlos den Auftrag übernimmt.

Lichtung im Urwald

Die Reise verlief relativ ruhig. Wir wurden zur Abwechslung mal nicht von allem, was dieses Land zu bieten hat überfallen und das Wetter spielte sogar mit. Wir dachten schon, dass der gesamte Rest der Reise ohne weitere Probleme abgehandelt werden könnte. Bis wir an der Lichtung ankamen. Wir wollten gerade schon aus den Schatten treten, als mir eine andere Gruppe von Reisenden auffiel. Ich befahl allen stehen zu bleiben und wir besprachen, wie wir damit umgehen sollten. Ich schlug vor einem Konflikt aus dem Weg zu gehen, eine Hand voll Minuten zu warten und garnicht erst herauszufinden, wie sie uns gegenüber eingestellt waren. Keine sagte etwas dagegen, aber Romero musste natürlich die Chance nutzen und sich wie ein bockiges, kleines Kind gegen meinen Befehl auflehnen. Er lief einfach auf die Lichtung und wir mussten ihm natürlich folgen. Als logische Konsequenz, bekam uns die andere Gruppe mit und griff schon nach ihren Waffen. Die Anspannung war zu spüren, aber durch unser „lockeres“ Verhalten und sicher auch ein wenig Zuneigung der Götter ging die Begegnung glimpflich aus.

Der Rest des Tages verlief relativ ruhig. So konnten wir dann am Abend auch wieder unser Lager aufbauen und uns unseren Abendbeschäftigungen hingeben. Das einzige, was mir noch auffiel, war das Nim, Cathari und Romero alle kurzzeitig nicht im Lager waren. Die ersten beiden hatten soweit ich es mitbekommen habe auch erzählt, dass sie kurz weg wären, aber das Romero auch verschwunden war gibt mir doch zu denken.

Egal, ich will lieber nicht zu viel über so etwas nachdenken. Viel eher wünsche ich mir, dass falls mich diese Nacht wieder eine dieser Visionen heimsuchen sollte, es diesmal Thia ist. Und anstatt eines Alptraums, wäre mir ein Traum auch lieber. Vielleicht einer an unserem See und unterm Sternenlicht.

Das Tagebuch eines Soldaten: Eine Festung im Chaos (Raven Guard)

Warum? Warum musste das ganze nur so außer Kontrolle geraten? Wenn ich nicht vom Gegenteil überzeugt wäre, würde ich meinen, dass es die Götter, oder zumindest einer unter diesen auf mich und meine Pläne abgesehen hat. Was passiert ist kann ich jetzt leider nicht mehr ändern, aber ich sollte meine Lehren aus dem heutigen Tag ziehen. Aber wo soll ich nur anfangen?

Liara Portyr, Oberbefehlshaberin der Festung Beluarian

Ach ja, bei Rokah. Baum, Romero und ich saßen also im Warteraum der Festung. Das ganze erinnerte mich mehr an eine Jägerhütte mit all den ausgestopften Tierschädeln an den Wänden, aber solange diese sich mir nicht zuwendeten und mich auch noch zum Teufel jagen wollten, war mir das recht. Lange dauerte es nicht, bis dann auch die Befehlshabende Offizierin der Festung uns einen Besuch abstattete. Romero nutzte diese Chance gleich und begann die Verhandlungen. Mit einer Eloquenz, die ich noch nie aus seinem Mund hören durfte, fing er an der Offizierin eine komplett erlogene Geschichte aufzutischen. An mancher Stelle wich ihm seine Brillanz und ich dachte schon, dass die Offizierin, Liara Portyr, seine Lügengeschichte durchschauen würde, aber dies blieb uns zum Glück erspart. Und so machte Romero weiter. Schließlich kamen wir zum Thema der Entdeckerlizenz. Entgegen aller Einschätzungen, scheint die Flammende Faust gar nicht so blutrünstig zu sein. Gauner mögen sie zwar sein, vor allem wenn ich bedenke dass sie einen Anteil von allem was im Dschungel gefunden wird wollen. Aber sie kommen mir nicht wie Erpresser vor. So kam unser Gespräch auch irgendwann zu seinem Ende. Frau Portyr wollte bevor wir die Lizenz nun endgültig erwerben würden uns anbieten, dass wir auch einfach für die Flammende Faust arbeiten könnten, was in diesem Moment und später beim Erwerb der Lizenz allerdings abgelehnt wurde. Auch wenn das Kopfgeld für jeden Untoten nicht schlecht klang…

Inzwischen meinten wir auch ihm genug Zeit verschafft zu haben, dass er die Kammer der Offizierin untersuchen konnte, mussten ihm aber mitteilen, dass Sie auf dem Rückweg war. Wir brauchten etwas Lautes. Und so kam ich spontan auf eine Idee und riss Romero um. Seine Ausrüstung hörte man sicher durch die gesamte Festung schallen. Er verstand meine Intentionen, im Gegensatz zu Baum, anscheinend auch und spielte mit. Er schlug einmal an mir vorbei, ich schrie ihn an, sogar die Wachen kamen schon. Also wenn das nicht genug Ablenkung sein sollte, wusste ich auch nicht weiter. Und als wir aus der Festung austraten warte auch schon Rokah auf uns. Wir fragten ihn, was er den gefunden habe und meinte nur ob wir den uns den inzwischen eine Ablenkung ausgedacht hätten…
→ Ein Plan, der noch so gut durchdacht ist, versagt beim ersten Kontakt mit Verbündeten

Wir brauchten also einen neuen Plan. Inzwischen scheinen alle anderen auch zusammengefunden zu haben und leider hatte sich die unhöfliche Frau von vorhin auch zu unseren Kameraden gesellt und wollte an unserer Unternehmung teilhaben. Normalerweise hätte ich sie gemustert, dass wir keine so taktlosen Individuen, oder zumindest noch mehr davon, in unserer Gruppe benötigen. Zu meinem Erstaunen aber schien sie wesentlich umgänglicher als zu der Zeit als ich sie kennenlernen durfte. Ich machte ihr klar, dass sie trotzdem neue Leute nicht erst anmachen und sich später, wenn es ernst wird, entschuldigen sollte. Ich wollte ihr dann aber nicht zu nachtragend sein und da die anderen sie anscheinend schon in unserer eh schon viel zu großen Gruppe willkommen hießen, hatte ich nicht wirklich eine Wahl.

Erschwerend kam hinzu, dass Baum uns allen mitteilte, dass er uns verlassen möchte. Der Abschied von Neris scheint ihm schwer gefallen zu sein und deshalb möchte er ihr hinterher und sie bis in ihre Heimat begleiten. Ich bin zwar froh dass er uns überhaupt Bescheid gibt, aber ich weiß nicht ob wir es uns leisten können ihn zu verlieren. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die anderen seinen Wunsch verstehen und ihm diesen nur zu gerne erfüllen werden. Meine Bedenken würden wahrscheinlich nicht viel ändern. Und da das Alles noch nicht genug war, fiel mir Bee auf. Ich weiß nicht, was sie geritten hat sich am helligsten Tag und in dieser Hitze zu betrinken, aber in dem Zustand, in welchem sie sich befand, konnte ich sie zu garnichts gebrauchen. Ich meinte nur zu ihr, dass sie sich nicht weh tun solle und hoffte, dass sie sich einfach etwas zurückhalten würde. Bei dem Plan, der nebenbei ausgearbeitet wurde, war das wahrscheinlich auch das Beste. Aber das gab unserer neuen Begleiterin die Chance sich zu beweisen. Sie scheint eine Magierin zu sein und sich, nach ihren Worten, mit Methoden auszukennen, die eine Ablenkung relativ einfach machen sollten.
Auch wenn eine Magierin eine unangenehme Zeitgenossin ist, ist eine Magierin immer nützlich

Nach einiger Grübelei kamen wir auf die Idee, die Riesenechsen, welche wir in den Stallungen der Festung sahen, freizulassen. Cathari, unsere neue sehr hellhäutige Begleiterin, erklärte sich bereit diese Aufgabe mit ihrer Magie zu übernehmen und dann sogar noch etwas mehr Chaos zu stiften indem sie die große Glocke auf einem der Wachtürme schlagen würde. Baum sollte in der Zwischenzeit die Dinos darauf hinweisen, dass sie nicht komplett wild drehen sollen und einfach nur aus dem Fort hinauslaufen sollen. Alle erklärten sich bereit und schon ging es los. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Baum kam von den Echsen wieder, Cathari befreite diese und lies kurz darauf auch die Glocke erschallen. Und trotzdem lief wieder etwas schief. Die Dinosaurier rannten nicht an uns vorbei und durch das Haupttor, sondern direkt nach oben und damit gegen die Wand der Festung. Als wir ihnen nachrannten, blickten wir auf ein Massaker. Die kleineren fleischfressenden Echsen stürzten sich auf die Wachen der Festung. Zum Glück waren diese aber in der Überzahl und konnten die Bestien überwältigen bevor es zu zu vielen Verlusten kam… auch wenn die zwei, die es erwischt hat, schon zu viele sind.

Zumindest scheint sich das ganze gelohnt zu haben, da nach kurzer Zeit auch Rokah wieder an unserer Seite war. Ich wollte in dem Moment zwar nichts von seiner Aktion hören, habe aber inzwischen mitbekommen, dass er die benötigten Informationen bekommen hat.

Ich weiß ich sollte froh darüber sein, dass wir Fortschritte gemacht haben. Schließlich bin ich meiner Geliebten und einem sorgenfreien Leben ein Schritt näher gekommen. Aber irgendwie schüren sich bei mir weitere Bedenken. Unsere Gruppe macht in letzter Zeit einige Veränderungen mit. Baum jetzt zu verlieren könnte drastische Folgen haben. Und bezüglich Cathari bin ich immer noch zu keinem klaren Entschluss gekommen. Sie hat etwas an sich, was mir Unbehagen bereitet. Und Besuche hatte ich die letzten paar Tage auch keine mehr…

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