Eine Pilgerreise durch die Ebenen (The Outbreaks)

Eine Pilgerreise durch die Ebenen (The Outbreaks)

Jahr: 1489 TZ, Ort: Chaosebene und Berg Celestia

  

Nachdem Wild Fire und Totes Pferd das Portal durchschritten hatten, erwartete sie eine Welt, wie sie sie sich trotz aller Warnungen und Beschreibungen nicht hätten vorstellen können. Direkt nach Eintritt in die Chaosebene schwebten die beiden, sowie die Ausrüstung, die sie an sich trugen, durch die Gegend. Es war anders, als man es z.B. vom Zauber Schweben her kannte, völlig unkontrolliert. Zum Glück konnten sie aber ganz normal atmen. Als die Helden sich umsahen, erkannten sie einen endlosen, leeren Raum, durch den unterschiedlichste Plattformen auf verschiedenen Ebenen schwebten und drumherum einige Gebietsstücke und andere unglaubliche Dinge. So gab es eine Plattform mit Vulkanen und Lava, eine andere mit riesigen Wäldern und wieder eine andere mit einer Ebene, auf der aus dem nichts Blitze zuckten. Dabei gab es keine geordnete Ausrichtung. Die Plattform mit dem riesigen Vulkan stand z.B. bezüglich der Waldplattform auf dem Kopf. Außerdem schien alles im Wandel begriffen zu sein, es herrschte eine stetige Veränderung. Gebietsstücke aus Stein wandelten sich plötzlich zu Diamant um, nur um kurz darauf in Rauchschwaden aufzugehen, während anderswo Wasser plötzlich gefror.

Während Wild Fire noch die Bedingungen der Chaosebene zu erfassen suchte, probierte Totes Pferd sich durch Brustschwimmbewegungen durch den Raum fortzubewegen. Das führte jedoch nur dazu, dass er sich um sich selbst drehte und schließlich auf dem Kopf stand, sofern man in dieser Ebene überhaupt so etwas konnte. Durch die Gespräche und die Bücher wusste Wild Fire, dass die Githzerai auf der Ebene wahre Meister der Kontrolle waren und geübt darin waren, durch Disziplin und Willen die Chaosebene um sich herum zu formen. Deshalb wollte er ja auch zu ihnen, um von ihnen mithilfe ihrer Techniken die Kontrolle über seine Wilde Magie zu erlernen. Nun machte er sich diese Informationen zunutze und versuchte diese Art, von der er gelesen hatte, zu imitieren. Er wählte sich einen kleinen, bläulichen Steinquader in der Nähe als Bezugspunkt, konzentrierte sich darauf und versuchte durch Gedankenkraft dahin zu gelangen, einfach indem er sich vorstellte, wie er dort ankommen würde und das gedanklich zu einer Realität werden zu lassen. Tatsächlich reagierte die Ebene darauf und wie durch eine Teleportation war Wild Fire plötzlich kurz über dem Quader. Für Totes Pferd sah es hingegen wie eine überschnelle Bewegung aus, bei der Wild Fire eine Art Schliere hinter sich ließ, als hätte er sich verzerrt fortbewegt. Da Totes Pferd nicht wusste, wie sein Gefährte das gemacht hatte, rief er ihn an und bat ihn, ihn richtig herum zu drehen und ihn zu sich zu bringen. Wild Fire antwortete ihm darauf mit einer Beschreibung, wie er sich hier fortbewegen könne. Da diese Ebene Totes Pferd nicht geheuer war, dachte er an das, was ihm hier so bekannt vorkam, so vertraut und an das er sich klammern konnte: der Wald. Als er intensiv daran dachte dort anzukommen, geschah auch genau das und ohne Zeit zu verschwenden ging Totes Pferd auf die Knie und umarmte den Boden. Wild Fire folgte ihm sofort, was sein Glück war, da sich genau in dem Moment, als er zu Totes Pferd verschwand, der Stein unter ihm veränderte, einen Rücken bildete und ein breites Maul auftat, das ihn sich sonst geschnappt hätte. In den Geschichten hatte Wild Fire von diesen Kreaturen, den blauen Slaad, gelesen. Sie kannten sich in der Ebene gut aus und waren extrem gefährlich. Die Gefährten waren sich einig, dass sie hier versuchen mussten, jeden Kampf wenn möglich zu meiden.

In dem Waldstück, in dem sie nun waren, konnten sie weitere Veränderungen beobachten. Während einige Bäume dunkler wurden, nahezu in Richtung schwarz, als würden sie verdorren oder als wären sie verbrannt, fingen andere wiederum an zu glühen und zu brennen. Über den Helden tauchte derweil ein weiteres Plateau auf, das wie ein riesiger, unförmiger Wasserklumpen herumwabbelte, während sich im Inneren Kreaturen bildeten und bewegten. Die Plattform mit der Steinebene und den zuckenden Blitzen tauchte ebenfalls im Blickfeld der Gefährten auf und sie konnten erkennen, dass die Blitze nicht einfach nur in den Boden fuhren, sondern den Stein beim Einschlag bersten ließen. Das dritte Plateau, das sie von ihrem Standpunkt aus noch sehen konnten, war eine große Rauchsäule in derem Inneren ebenfalls Blitze zuckten und die unter kaum merklichen Veränderungen durch den Raum schwebte. Den Helden war klar, dass sie sich hier in dieser Ebene nur durch ihre bloße Anwesenheit in extremer Gefahr befanden.

Während Wild Fire den Anblick noch bestaunte und in sich aufsog, guckte Totes Pferd auf zur Wassersphäre und murmelte irgendwas davon, dass Umberlee sogar hier sei und Macht hätte. Er versuchte Wasser daraus zu schöpfen und hob die Hand. Tatsächlich löste sich ein Handvoll großer Klumpen daraus und bewegte sich auf ihn zu. Daraufhin schaute er hilfesuchend zu Wild Fire und fragte ihn, ob er sich immer so fühle, wenn er zaubere. Anscheinend konnte sich Totes Pferd nun besser in dessen Lage versetzen und Wild Fire erklärte, wie das Zaubern für ihn war. Nachdem sie sich so weit es ging an diese merkwürdige Umgebung gewöhnt hatten, wollten die Gefährten ihre weitere Reise so kurz wie möglich gestalten und machten sich nun auf den Weg zum Kloster der Githzerai, das sich laut Wild Fires Informationen über einem Lavasee befinden sollte. Während Wild Fire sich im weiteren Verlauf vorstellte, dass er wie ein Schiff durch den Raum dahinsegelt, hielt sich Totes Pferd an vertrautere Vorstellungen und dachte bei dem Raum daran, dass er wie eine Wassermasse von ihm durchschwommen wird. Während sie sich so dem Magmaklumpen näherten, entdeckten sie eine Art Metallkugel mit Ärmchen und Beinen, kleinen Flügeln und einem Auge in der Mitte, das einen kleinen Dolch in der linken Hand hielt. Dabei musste es sich um ein sogenannten Modron handeln. Direkt daneben befand sich ein weiteres, ähnliches Exemplar, diesmal mit zwei Augen. Das war dann wohl ein Dodron. Die Kreaturen schwebten in einiger Entfernung und redeten miteinander. Wild Fire und Totes Pferd bemühten sich die Wesen ungesehen zu umfliegen. Auf ihrer weiteren Reise kamen sie an einem schwebenden, gebrochenen Turm vorbei, in dessen Inneren sie eine Wendeltreppe und Regale voller Bücher sahen. In einiger Entfernung befand sich auch eine Blase, in der sich ein Wasserfall mit einer Wiesen- und Baumlandschaft und fliegenden Kreaturen befand. Obwohl sich Totes Pferd wieder instinktiv zu den Bäumen hingezogen fühlte, wollte er das Wild Fire den Weg bestimmte, da es aus seiner Sicht sein Reich war, in dem er sich besser zurechtfinden sollte. Da Wild Fire nicht wollte, dass Totes Pferd aus Versehen zu den Bäumen kam und es dort zu Komplikationen käme, schlug er den Weg zum Turm ein, während Totes Pferd ihm widerwillig folgte.

In dem Turm schwebten Bücher und Tintenbläschen aus einem Tintenfass umher. Natürlich war dies eine riesige Versuchung für Wild Fire, der am liebsten alle Bücher durchgelesen hätte, voller Neugier, was auf dieser Ebene in solchen zu finden sein würde. Doch er riss sich mit Mühe zusammen und dachte an sein eigentliches Ziel. Totes Pferd war erleichtert, dass Wild Fire nicht in dem Turm flog, da dieser für ihn nach Gefahr aussah. Als sie sich weiter dem Vulkan näherten, erblickten sie eine Wolke über diesem. Dabei hatte die Wolke auf der Oberseite eine Art Kuppel, in der die Konturen von einem Gebäudekomplex zu erkennen war, während ab und zu Blitze über ihr zuckten. Plötzlich tauchten von mehreren Ecken des Lavasees immer mehr bewaffnete, rote Slaad auf. Totes Pferd schien davon gar nicht richtig Notiz zu nehmen. Er starrte auf die Wolke mit den Blitzen und meinte nur begeistert: „Ein Sturm braut sich zusammen. Auch hier zeigt Umberlee ihre Macht.“ Sofort machte er sich auf in Richtung der Wolke und dem Blitzsturm, wobei er diesmal eine Bewegung wie ein Delphin wählte, um schneller voranzukommen. Wild Fire hatte eher die Gefahr durch die Slaad im Sinn und stellte sich vor, wie ein Blitz zur Wolke zu zischen. Das war auch gut so, denn dadurch kam er gerade rechtzeitig vom Fleck weg, um einer Lanze zu entgehen, die an seinem Standpunkt auftauchte und ihn sonst durchbohrt hätte. Unter der Verfolgung der roten Slaad kamen die beiden Helden schließlich rechtzeitig an der Wolke an, wo die Schwerelosigkeit plötzlich aufhörte, sodass sie wieder auf dem Boden stehen konnten. Die Slaad gaben derweil die Verfolgung auf, als hüteten sie sich davor, der Wolke und den Gebäuden zu nah zu kommen. An dem neuen Ort waren Gärten auf verschiedenen Plateaus angebracht, während in einiger Entfernung ein großes, einfaches Klostergebäude stand. Dabei waren eine Art Gebetsrasseln zu hören. Überall liefen menschengroße Gestalten mit grüner Haut, langgezogenen Gesichtern und Flecken im Gesicht herum: die Githzerai. Wild Fire erkannte sie sofort aus den Geschichten, aber auch Totes Pferd schien sie zu kennen. Von der Schwerkraft noch etwas überrascht, taumelte er auf den nächsten Githzerai überrascht zu und fragte: „Bist du das?“

Er erhielt die Antwort auf telepathischem Wege, wobei er die Worte nicht verstand. Er drehte sich überrascht zu Wild Fire um und meinte, dass er diese Wesen kenne und dass sein Schwertmeister einer von ihnen war. Sie probierten in verschiedenen Sprachen miteinander zu kommunizieren und währenddessen kamen immer mehr Githzerai zu den Neuankömmlingen. Schließlich kam ein Githzerai, der der Handelssprache mächtig war, sie im Kloster Zithe willkommen hieß und fragte, was sie wollten. Sein Name war Menya ak Gith. Während Wild Fire von seinem Wunsch erzählte, durch die Githzerai und ihr Wissen zu lernen, wie er seine Wilde Magie beherrschen könne und den Rat bekam, den Helden Zerzimon aufzusuchen, der das Kloster mit einigen anderen allein durch Gedankenkraft erschaffen hatte, erzählte Totes Pferd von seinem Lehrmeister und erfuhr, dass dieser tatsächlich hier im Kloster war und andere unterrichtete. Während der Githzerai unsere Helden zu Zerzimon brachte, erzählte er ihnen grob die Geschichte des Ortes und der Githzerai. Unterdessen versuche sich Totes Pferd daran, mithilfe seiner Gedanken eine Rüstung zu erschaffen und konnte für einige Zeit zumindest eine Art Hologramm erschaffen. Das Kloster war ein 50 m hoher, riesiger Klotz ohne Eingang. Stattdessen befand sich auf der Oberfläche der Front eine Projektion des Innenhofs. Im einen Moment war ihr Führer noch neben ihnen und im nächsten Moment befand er sich plötzlich in der Projektion. Wild Fire erkannte sofort, was geschehen war und stellte sich vor, wie er eine weitere Figur der Projektion würde und kam ohne Verzögerung im Innenhof an, der so riesig war, dass sein Ende nicht zu sehen war. Endlose Etagen bauten sich nach oben auf und während von außen alles trist erschien, war hier drinnen alles wie durch die Sonne ausgeleuchtet und farbenfroh. Außerdem befanden sich im Innenhof überall Stände mit Obst und Gemüse, Tieren und anderen Sachen. Totes Pferd entschied sich derweil vor dem Kloster zu bleiben, setzte sich unter einen Baum und versuchte das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit zu meditieren. Wild Fire ließ alles auf sich wirken, um möglichst genau später davon erzählen zu können. Dann folgte er seinem Führer mit mehreren geistigen Sprüngen zu einer Etage, auf der kurz darauf ein weiterer Githzerai erschien: Zerzimon.

In der folgenden Unterhaltung schilderte Wild Fire nochmal sein Anliegen und erhielt von Zerzimon ein Buch, das innerhalb von Sekunden seine Farbe und Material änderte. Zerzimon erklärte Wild Fire, dass er mithilfe des Buches das Chaos in sich in Einklang bringen konnte. Doch zusätzlich müsste er dafür noch eine andere Ebene bereisen, eine Ebene, die die absolute Ordnung verkörperte. Er musste zum Berg Celestia und dort die Ordnung in sich finden. Zerzimon wollte Wild Fire auch noch eine Unterstützung mitschicken, die das Buch wieder zurückbringen sollte, nachdem Wild Fire es gelesen hatte. Dabei handelte es sich um Kina, eine weibliche Githzerai, die Wild Fire unterwegs auch die umfassende Geschichte der Erschaffung des Klosters erzählen sollte. Schließlich tauchte auch noch Totes Pferds Lehrmeister auf, der mittlerweile von den Besuchern gehört hatte. Nachdem Wild Fire ihm von Totes Pferd und dessen Aufenthaltsort erzählt hatte, erschien dieser augenblicklich am Baum neben Totes Pferd und redete mit ihm. Totes Pferd war dabei die ganze Zeit unter Anspannung, stand in seiner ehemaligen Trainingsposition da und war in voller Bereitschaft. Er hielt seinem Lehrmeister eine bewegende Rede über seinen bisherigen Weg, seine errungenen Erfolge und die Zufriedenheit, die er erlangt hatte. Er berichtete ihm auch, dass er in Begleitung von Wild Fire war, einer aus seiner Sicht verlorenen Seele, der er helfen wollte, seinen Weg zu finden. Nach einer Weile des Gesprächs gesellte sich auch Wild Fire wieder zu seinem Freund und die Gemeinschaft machte sich aufbruchsbereit. Während Wild Fire das Portal mithilfe seines Würfels öffnete und voll gespannter Erwartung hindurch schritt, folgte Totes Pferd geistesabwesend und in Erinnerung an seine früheren Lektionen versunken.

 

Auf der neuen Ebene erwartete sie ein riesiges Gebirge mit tiefhängenden Wolken, Wasser, Wiesen und vereinzelten Bäumen. Allein durch den Anblick und den Klang der zwitschernden Vögel stellte sich bei den Ankömmlingen eine zufriedene Gelassenheit ein. Dies war der Ort, an dem man nach Zerzimon seine innere Ruhe finden könnte. Wild Fire machte sich sofort voller Tatendrang und Neugier an die Arbeit und schlug den Buchdeckel des Buches auf. Dieses Buch war anders als alle anderen Bücher, die er bisher gesehen hatte. Es gab keine Seiten voller Texte und Abbildungen. Stattdessen flossen die Wörter durch die Seiten und setzten sich immer wieder anders zusammen. Das Buch war auf die lesende Person abgestimmt und während man die Ruhe in sich selbst finden sollte, erzählte das Buch einem, was man wissen musste. Es begann mit der Geschichte der Tabaxi, dem Untergang geweihten Ort und wie Wild Fire in seinem Stamm aufwuchs. Es beschrieb die verschiedenen Ereignisse und Wendepunkte, sowie auch Wild Fires Reise. Dabei erschienen immer wieder Fußnoten, die zeigten, was zu den verschiedenen Situationen hätte gewesen sein können. Zum Schluss kam es zu der Zeit, in der Wild Fire zur inneren Ruhe und Ordnung kam. Wild Fire konnte viel durch dieses Buch lernen, unter anderem, wie er bei den verschiedenen Situationen, die ihm passiert waren, gegensteuern konnte und Katastrophen dämpfen könnte. Die Beschäftigung mit dem Buch sollte mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Zur gleichen Zeit kam durch die Ruhe bei Totes Pferd das innere Kind heraus und er begann zu pilgern, um zu schauen, ob er den Berg hinaufkommen konnte. Natürlich hatten sich die Gefährten für einen späteren Treffpunkt verabredet. Totes Pferd sah auf seiner Wanderschaft viele faszinierende Dinge, wie fliegende Elfen-Luftschiffe, lauter gutartige, rechtschaffene Kreaturen und jede Menge pilgernde und meditierende Mönche und Paladine. Er konnte sogar Engel herumfliegen sehen. Als Wild Fire mit dem Buch schließlich fertig war, machte er sich mit Kina auf die Pilgerreise, bei der er sich auch wieder mit Totes Pferd zusammenschloss. Gemeinsam wanderten sie den Berg hinauf. Dabei konnten sie mehrere Dörfer sehen und passierten Klosteranlagen, die in unterschiedlichen Höhen angesiedelt waren. Während am Fuße des Berges eher die Elfen vorherrschend waren, nahmen mit stetiger Höhe die Präsenz der Zwerge zu und es wurde immer kälter. Unterwegs unterhielt sich die Gemeinschaft, tauschte sich aus, philosophierte und reflektierte ihre Erlebnisse. In den Nächten, wenn sie schliefen, ereilten sie Visionen von Situationen aus ihrem bisherigen Leben, wobei immer die Frage am Schluss stand, ob die Entscheidungen und Taten richtig oder falsch gewesen waren. Mit der Höhe nahm die Tiefe der Visionen auch immer mehr zu. Totes Pferd sah durch die Visionen alles klarer. Er erkannte, wo er unnötiges Leid verursacht und Leuten geschadet hatte, die ihm eigentlich nur helfen wollten. Er redete in der Zeit ungewöhnlich viel mit Wild Fire über seine Visionen und Erkenntnisse. Die Visionen von Wild Fire zeigten ihm dagegen, dass die Entscheidungen relativ egal gewesen wären, dass er keinen Einfluss gehabt hatte und dass es immer wieder auf anderen Wegen zu den chaotischen Situationen gekommen wäre, die ihn so plagten. Natürlich redete er im Gegenzug auch viel mit Totes Pferd darüber. Im Laufe der Reise erfuhr Wild Fire auch von der Geschichte von Totes Pferds Lehrmeister und dem sogenannten Schlag des Narren.

Von Ebene zu Ebene wurde die Landschaft karger und die Visionen härter. Ihnen begegneten immer weniger Leute, aber trotzdem nahm mit der Höhe auch das Gefühl zu, mit sich im Reinen zu sein. Als sie von der 2. zur 3. Ebene wechselten, änderten sich die Visionen von der Betrachtung der Vergangenheit zu einer der Zukunft. Dabei erhielten sie auch einige sehr wichtige Erkenntnisse durch die Visionen:

2 Relikte würden für ihr Vorhaben für den weiteren Weg ausreichen. Außerdem erkannten sie, dass der Drachenkult sie unterstützte, damit sie die Riesen töten würden und die Drachen damit freie Bahn hätten, um den Norden zu erobern. Allerdings erkannten sie auch, dass einer Verweigerung durch die Gruppe nie eine Vergeltung der Drachen zur Folge hätte. Die Lösung war dieselbe, die Wild Fire für sein Problem anstrebte: Die Riesen müssen mit sich selbst ins Reine kommen.

Am letzten Tag ihrer insgesamt 10 Tage andauernden Reise in der Ebene gelangten die Gefährten zu einem Gebirgspass mit einem kleinen Kloster, bei dem zwei Githzerai saßen, Zerzimon und der Lehrmeister von Totes Pferd. Zerzimon eröffnete Wild Fire, dass er nun die ersten 3 Lektionen gelernt hätte und diese erst einmal in die Praxis umsetzen müsste. Wenn er das nächste Mal wieder zum Berg Celestia reisen würde, würde er genau hier wieder erscheinen und weitermachen können. Noch hatte er nicht das Ende seiner Reise erreicht und doch konnte Wild Fire spüren, wie er etwas Ruhe in sich finden und wie er mehr Ordnung in seinem Inneren erreichen konnte. Auf einige Situationen in seiner Vergangenheit schaute er tatsächlich nicht mehr so verbittert, einige konnte er mittlerweile so in Frieden akzeptieren. Er hatte auch das Gefühl, als würde sich diese Ruhe auch auf seine in ihm befindliche, magische Macht auswirken.Totes Pferd berichtete derweil seinem Lehrmeister von den Erkenntnissen, die er hier gewonnen hatte. Dieser schien auf seinen ehemaligen Schüler sehr stolz zu sein und zum Abschied machte er ihm noch ein Geschenk. Er hatte von der Rüstung gehört, an der Totes Pferd gearbeitet hatte und extra für ihn erschaffen. Es war eine herrliche Rüstung und laut seinem Lehrmeister sogar mit der Essenz dieser Ebene getränkt, auf dass sie ihm besseren Schutz gegen Kreaturen bieten möge, die dem chaotischen und bösen Pfad folgten. Noch immer überwältigt von dem, was sie in dieser relativ kurzen Zeit erlebt und erfahren hatten, verabschiedeten sich die Helden von ihren Mentoren und zumindest Wild Fire nahm sich vor, nach ihrer Aufgabe und nachdem er sich den weiteren Herausforderungen und Lektionen des Berges Celestia gestellt hatte, Zerzimon und die anderen Githzerai in ihrem Kloster wieder zu besuchen, um sich für ihre Hilfe nochmals zu bedanken, sich mit ihnen auszutauschen und vielleicht auch noch weiter von ihnen zu lernen, bevor er seine eigentliche, sich selbst gesetzte Lebensaufgabe angehen würde.

Ein Säurebad in luftigen Höhen (The Outbreaks)

Ein Säurebad in luftigen Höhen (The Outbreaks)

Ein Säurebad in luftigen Höhen (The Outbreaks)Jahr: 1489 TZ, Ort: Luftschiff der Drachenkultisten

Die Reise der Helden auf dem Luftschiff der Drachenkultisten verlief bis zu den frühen Abendstunden erstaunlich gut. Totes Pferd und Kisa’ana arbeiteten weiter an der Rüstung, deren Vorbereitungen Kisa’ana bereits angegangen war, während der Rest der Gruppe das erste Relikt suchte. Wild Fire und Blm redeten unterdessen mit Zalthia, einer magisch begabten Kultistin, über den magischen Feuerstab und den Würfel, der Portale öffnen konnte, während es sich Ryan einfach am Oberdeck gemütlich machte und die Fahrt genoss. Blm konnte das im Gegenzug dazu nicht ganz so, da ihm der Flug ein bisschen Magenprobleme bescherte, die ihn aber nicht allzu sehr beeinträchtigten.

Plötzlich ertönte vom Krähennest ein lauter Ruf: „ANGRIFF!“

Sofort eilten alle an Deck und sahen sich um. Ein grüner Drache kam von der Steuerbordseite vom Bug her angeflogen und flog um das Schiff herum, gerade so, dass er außerhalb der Reichweite war. Zumindest außerhalb der Ballisten. Während Wild Fire, der sich etwas mit den für ihn faszinierenden Drachen auskannte, dem Rest erklärte, worauf sie bei einem grünen Drachen aufpassen mussten, versuchte sich Kisa’ana, die auf Bogenschüsse auf weite Entfernungen spezialisiert war, trotzdem an ein paar Angriffen und konnte den Drachen mehrmals treffen. Ob er sie nur beobachten oder angreifen wollte, direkt nach dem Angriff verschwand der Drache plötzlich und alle sahen sich um und suchten den Himmel nach dem Drachen ab, doch niemand vermochte ihn zu entdecken. Totes Pferd schaute über die Reling noch nach unten, um sicher zu gehen, dass der Drache sie nicht unterflog, doch genau in diesem Moment wurde das Schiff hart Backbord gewendet, was einige aus dem Gleichgewicht brachte. Totes Pferd hatte dabei sogar das Pech, dass er durch den Ruck über Bord ging, doch er konnte sich im letzten Moment noch an der Reling festhalten und sich wieder nach oben ziehen. Daraufhin verlängerte er seinen magischen Speer und band sich mit einem Seil am Mast fest, bereit über Bord auf den Drachen zu springen und ihn zu attackieren.  Wieder ging ein Ruck durch das Schiff, als der Drache von unten gegen die Landekufen stieß, was diesmal Kisa’ana aus dem Gleichgewicht brachte. Wild Fire, Ryan und Blm schauten sofort über die Reling nach unten, um sich ein Bild von der Lage zu machen, doch der Anblick des großen, grünen Drachens erfüllte sie mit Angst und Panik. Wild Fire sprang mit einem Satz mit gesträubten Fell in die Höhe, fauchte und jaulte, wie eine sich erschreckende Katze und rannte von der Reling weg zur anderen Seite des Schiffes. Auch Ryan und Blm rannten voller Panik auf dem Schiff umher. Kisa’ana fand unterdessen ihr Gleichgewicht zurück, zückte wieder den Bogen, zielte auf das Auge des Drachen und schoss. Doch ihre Pfeile trafen nicht wie beabsichtigt.  Das Schiff wurde erneut durchgerüttelt und das Schiff ging in eine Linkskurve. Als Kisa’ana nochmal einen Pfeil schoss, tauchte der Drache nach unten ab und verschwand erneut aus der Sicht der Mannschaft.

Kisa’ana erzeugte mit der den Drow angeborenen Magie eine Kugel der Dunkelheit auf den unteren Kufen, in der Hoffnung, dass der Drache diese dann nicht mehr so gut angreifen konnte. In der Zwischenzeit beruhigten sich Wild Fire und Ryan wieder von ihrer anfänglichen Panik, während Blm durch die Hilfe seiner Gefährten erst zur Vernunft gebracht werden musste. Der Anblick des Drachens so nah am Schiff hatte ihn zu sehr entsetzt. Der Rest der Mannschaft hatte sich inzwischen auch an Deck versammelt und die Harpunen scharf gemacht. Da es noch 3 bis 4 Stunden dauern würde, bis man einen halbwegs geeigneten Landeplatz erreichen würde, musste die Besatzung des Schiffes wohl oder übel weiterfliegen und auf das Beste hoffen. Wild Fire erkundigte sich bei der Kultistenmagierin, ob sie irgendwelche Zauber oder Schriftrollen hätte, um Wind zu erzeugen und die Fahrt zu beschleunigen, doch sie verfügte nur über einen einzigen dieser Zauber, mit dem sie das Schiff maximal 30 Minuten lang beschleunigen könnte. Alle bis auf Blm waren sich einig, dass der Zauber lieber für den Notfall aufgespart werden sollte. Längere Zeit erfolgte kein weiterer Angriff und während einige weiterhin wachsam umherspähten, die Hände fest um Waffen gepackt oder bereit Zauber zur Abwehr des Drachens zu wirken, betete Totes Pferd zu Umberlee. Schließlich kam vom Ausguck her wieder ein Ruf: Der Drache war zurück und griff direkt von oben an. Das konnte jedoch nur der Ausguck sehen, für alle anderen versperrte der Ballon die Sicht. Es ertönten Schreie vom Ausguck und während jedes Besatzungsmitglied sich ein anderes schreckliches Bild von dem, was da oben passierte, vorstellte, erschienen an Kisa’ana Flügel und sie stürzte sich über den Rand, um einen Blick auf den Drachen zu erhaschen. Sie sah den Drachen direkt über dem Ballon und anscheinen hatte er seinen Odem eingesetzt, denn der Kultist Brassik war in einem Säurenebel aufgegangen und hing schlaff über der Brüstung. Der Nebel griff aber auch den Ballon an und während Kisa’ana alle warnte und mehrere Pfeile auf den Drachen schoss, die jedoch von seinen harten Schuppen einfach abprallten, versuchten Wild Fire und Blm mit ihren Zaubern die entstehenden Löcher im Ballon zu flicken. Dadurch verhinderten sie, dass der Ballon zu sehr absinkte und sie vielleicht sogar abstürzen würden. Als der Drache weiter seine Bahn zog, verlangte der 1. Maat und Steuermann Delsephine, dass jemand Brassik retten müsste. Wild Fire schaute nach oben und versuchte einen kleinen Blick auf dessen Körper zu erhaschen, um ihn mittels seiner Zauber aufs Deck zu holen, doch er konnte nur den Schatten des Kultisten sehen. Da Kisa’ana nicht daran dachte, das Risiko einzugehen, wo der Brassik anscheinend eh nicht mehr zu retten war, ging der 1. Maat selbst in den Ausguck, um ihn zu retten, während Wild Fire begeistert das Steuer übernahm. Für kurze Zeit war der Angriff des Drachens vollkommen aus seinem Kopf verbannt, denn plötzlich steuerte er dieses erstaunliche Schiff. Was für eine Erfahrung. Er machte seine Sache sogar recht gut. Als Delsephine Brassik aufs Deck schaffte, konnten alle sehen, wie seine ganze Haut von der Säure zerfressen und vernarbt war. Es stand sehr schlecht um ihn, doch er erhielt sofort Hilfe, zum Beispiel durch einen von Blms Heilzaubern. Kisa’ana hatte sich inzwischen an der Harpune am Bug positioniert und machte sich bereit auf den Drachen zu schießen, während Ryan mit psionisch geschärften Sinnen ins Krähennest ging und Totes Pferd hoch zu Wild Fire ging, um von dort Befehle zu brüllen. Doch wieder lies ein Angriff auf sich warten und es verging über eine Stunde, in der einige sich erholten, während sich Wild Fire vom 1. Maat Kniffe zum Fliegen zeigen lies.

Dann ertönte ein erneuter Ruf, diesmal von Ryan: „Vor vorne!“

Wild Fire überlies sofort das Steuer dem 1. Maat und eilte gemeinsam mit ein paar anderen, darunter auch Blm, zum Bug. Er wollte den Drachen mit einem Feuerball abfangen, doch niemand an Deck konnte den Drachen sehen, außer Ryan mit seinen geschärften Sinnen. Während das Geräusch, das sie schon beim 1. Odemangriff gehört hatten, ertönte, schoss Kisa’ana eine Harpune in die ungefähre Richtung des Drachens, während Wild Fire einen Feuerball fliegen lies. Selbst Harshnag, der eine Harpune in die Hand genommen hatte, warf in die Richtung des Angreifers. Während der Drache recht gut ausweichen und nur geringen Schaden abbekam, rollte der Säurenebel über das Deck und verätzte alle an Bord. Alle, bis auf Ryan, der im Ausguck diesmal sicher war. Dazu kam noch, das natürlich genau in diesem ungünstigen Moment Wild Fires Wilde Magie ausbrach und einen Schmierteppich am Bug des Schiffes erscheinen ließ. Alle um Wild Fire herum schlitterten und fielen zu Boden, sogar Harshnag, der dadurch das Schiff aus der Balance brachte, was es für alle noch schwerer machte. Nach und nach fanden alle das Gleichgewicht, schluckten eilig Heiltränke und hielten sich entweder gut fest, so wie Kisa’ana, die die Harpune weiter bereithielt, oder verließen den rutschigen Bereich, wie Wild Fire, der sich an der Reling entlang hangelte und schließlich zum Steuerrad gelangte, um den Drachen angreifen zu können, falls er von hinten angreifen würde. Doch ein erneuter Angriff blieb aus. Wieder hatte die Mannschaft über eine Stunde Zeit, um sich zu erholen und mehrere Besatzungsmitglieder nutzten die Chance, so wie Kisa’ana. Ryan wurde in der Zeit im Ausguck auch abgelöst, entschied sich aber für einen Zustand, in dem er auf Deck ohne Müdigkeit und Hunger weiter Wache halten konnte.

Schließlich war es soweit und das Schiff ging in einen Landeanflug über, bei dem Wild Fire dem 1. Maat zuschaute, um von ihm zu lernen. Die Landung wurde dabei doch etwas holprig, aber schließlich setzte das Schiff auf einer Lichtung auf, in deren direkter Nähe auch ein Bachlauf war. Weit und breit war nur die reine Natur zu sehen. Während sich viele Gruppenmitglieder, wie Wild Fire, schlafen legten, um am nächsten Tag die Reise ausgeruht und frisch angehen zu können, brachen zwei Kultisten auf, um am Bachlauf die Wasservorräte aufzufüllen. Totes Pferd und Ryan hielten Wache, während Ryan dabei eine Art Drache aus Holz schnitzte. Kisa’ana betete derweil zu Selune und löste dann später Totes Pferd ab. Während ihrer Wache passierte nichts Besonderes, doch sie konnte in einiger Entfernung ein hungriges Rudel Wölfe sehen. Da sie diesen helfen wollte, redete sie mit dem Kapitän – Totes Pferd – und bat ihn, etwas Proviant an die Wölfe abgeben zu können. Doch auch, wenn auf dem Schiff reichlich Vorräte vorhanden waren, so wussten sie nicht, was die weitere Reise bringen würde. Totes Pferd wollte kein Risiko eingehen und machte klar, dass Kisa’ana ihre persönlichen Vorräte gerne dafür nutzen könnte, aber nicht die allgemeinen des Schiffes. Das tat sie dann auch und verbrachte die Nacht mit den Wölfen zusammen.

Am Morgen des neuen Tages speisten erst einmal alle ausgiebig, wobei es sogar ein paar von einem Kultisten gesammelte Beeren gab. Es war ein wenig neblig geworden und aufgrund der Erfahrungen des letzten Tages drängte der 1. Maat zur Eile. Nach den letzten Vorbereitungen startete das Schiff wieder, wobei diesmal Wild Fire das Steuer übernahm, angeleitet und unterstützt vom 1. Maat. Die Gruppe kam gut voran und sollte am Ende des Tages bei Beorunna’s Well ankommen, wo sie sich um das Artefakt der Steinriesen kümmern wollten, ehe sie die Runde weiter nach Silbrigmond und dann zum Großvaterbaum fliegen wollten. Während der Reise arbeiteten Totes Pferd und Kisa’ana weiter an der Rüstung, während sich Wild Fire und Blm von der Magierin erklären ließen, um was es bei dem Feuerstab des Nekromanten und dem Würfel ging.

Sie erfuhren, dass der Stab ein Teil von einem Set war und sie noch weitere Gegenstände benötigen würden, um das volle Potential des Stabes zu nutzen. Der Umhang, den Nashazar vom Nekromanten mitgenommen hatte schien dafür wichtig zu sein. Dummerweise wurde er mit ihm in Bryn Shander begraben. Der Stab konnte zwar auch so benutzt werden, aber es war schwieriger und er war lange nicht so mächtig. Auf Nachfrage Wild Fires hin, wo der Umhang, den er Blm erwähnte, sei, antwortete dieser nicht richtig. Anscheinend wollte er auch aus dieser Information Profit schlagen. Der Würfel war ein Ebenenwürfel und konnte wohl nur von bestimmten Personen genutzt werden, die der Würfel akzeptierte. Da Blm ihn nicht nutzen konnte, Wild Fire aber schon, musste man wohl ein Zauberer sein. Zu welchen Ebenen die einzelnen Symbole jedoch führten, konnte die Magierin nicht sagen. Nach diesen wichtigen Informationen wollte Wild Fire endlich Klarheit und redete mit Blm darüber, ob er den Würfel und Stab nun endlich haben könne, um die Gruppe besser unterstützen zu können. Immerhin konnte Blm beides nicht nutzen, war er doch kein Zauberer und viel zu klein für den Stab. Doch Blm wollte beides nicht einfach so hergeben und verhandelte hart mit Wild Fire. Anscheinend war sein persönlicher Profit viel wichtiger für ihn, als die Gruppe, was Wild Fire verwirrte und schließlich auch sehr ärgerte. Von seinem Stamm und dem Leben bei den Tabaxi war er solche Eigensucht nicht gewöhnt (denn dort steht die Sippe an erster Stelle) und wurde trotz der Reise durch Faerun bisher auch nicht in solcher Hartnäckigkeit und Intensität damit konfrontiert. Blm wollte von Wild Fire die Unterstützung in der Ausbildung von 3 neuen Schülern, die er in Silbrigmond aufnehmen wollte. Damit hatte Wild Fire an sich überhaupt keine Probleme, er begrüßte es sogar und freute sich darauf, jungen und wissbegierigen Schülern das Wissen über die Magie, magischen Wesen und ähnlichem beizubringen, unterstützt von all den Geschichten, die er bisher so aufgeschnappt hatte. Doch Blm wollte zusätzlich noch 3 Gefallen von ihm. 3, obwohl Wild Fire ihm bei der Ausbildung helfen wollte und erst kürzlich sein Leben gerettet hatte. Als Wild Fire darauf bestand, dass sie aber nicht gegen seine Moral und Prinzipien verstoßen dürften – also Schwarze Magie, Unschuldigen zu Schaden und ähnliches – wollte Blm auf einmal 4 Gefallen. Schließlich einigte sich Wild Fire zähneknirschend mit Blm auf 2 Gefallen ohne diese Bedingung. Während der Reise war die Gruppe zur neuen Sippe von Wild Fire geworden und er stand ihr daher absolut loyal gegenüber. Doch die letzten Aktionen und das benehmen von Blm führen nun schließlich dazu, da Wild Fire ihn innerlich aus dieser Gruppensippe ausschloss.

Totes Pferd nutzte die Gelegenheit auch, um eine Ansage am Deck zu machen. Er lobte alle für ihren Einsatz und Mut und stellte Regeln für die weitere Reise auf. Alle Schätze, die ab sofort gefunden werden würden, sollten zusammengepackt und gerecht unter allen aufgeteilt werden. Niemand sollte sich allein bereichern. Er stellte aber auch klar, dass Sklaverei keine Option sei und dass er jeden, der irgendwie etwas mit Sklaverei zu tun haben würde, skalpieren und den Skalp am Mast festnageln würde. Die weitere Fahrt verbrachte Wild Fire schließlich im Gespräch mit der Magierin und bat sie drum, ihr Wissen über die Ebenen mit ihm zu teilen, damit er bei späteren versuchen besser erkennen könnte, in welche Ebenen die einzelnen Symbole führen. Auch um Hilfe mit dem Stab bat er. Danach wollte er Totes Pferd aufsuchen und ihm nach diesen Umhang fragen, von dem Blm gesprochen hatte. Er würde die Information sicherlich bereitwillig mit ihm teilen.

Auf zu Räuber Hotzenplotz (Cult of the Damned)

Wir schreiben den 13. Eleasias 1382 auf dem Kontinent Kara-Tur in Taitung

Auf zu Räuber Hotzenplotz (Cult of the Damned)Nach dem erschreckenden Erlebnis, die der Cult gemacht hatte und dem, was darauf folgte, kehrte die Gruppe in den Gouverneurspalast zurück. Bran fütterte dort erstmal Nym und Therax, der im Anschluss zu Anara ins Bett kroch. Auch der Rest legte sich erst einmal hin und ruhte sich aus. Am Morgen ging jeder seinen Tätigkeiten nach: Jorax vollführte sein Morgentraining und schloss mit einem Gebet an Moradin. Mia vollzog ebenfalls ihr Gebet im Freien am Gewässer, während sich Bran den Park mit den Bäumen suchte. Danach begann die Sucherei nach den Spionage-Schmuckstücken: Mia und Bran wirkten Magie entdecken und während Mia vorbeikommende Bedienstete und die Einrichtungsgegenstände überprüfte, schaute sich Bran die Bediensteten und auch die höher gestellten Frauen an. Es musste eine Frau sein, die an den Konferenzen teilhatte, in denen über den Räuber Henk gesprochen wurde. War es vielleicht sogar die Frau des Gouverneurs selbst, die ohne ihr Wissen ihren Mann ausspähte? Man konnte auch nicht sicher sein, dass die erwähnten Frauen das Schmuckstück nicht an ihre Männer verschenkt hatten. Daher überprüfte Bran auch die höher gestellten Männer beim Essen. Es stellte sich heraus, dass der Gouverneur verschiedene magische Schmuckstücke trug, die aktiviert werden mussten. Einige dienten tatsächlich dem Hellhören und Hellsehen, darunter auch einen Ring, den er von seiner Frau geschenkt bekommen hatte. Im kleinen Kreis erfuhr die Gruppe, dass der Gouverneur nichts davon wusste. Da hatten sie ihre Späh-Schmuckstücke. Als Konsequenz verschlossen der Gouverneur und Hauptmann ihre Schmuckstücke in einer sicheren Kiste. Außerdem redete die Gruppe mit dem Hauptmann über den Mord und die durchgeführte Beerdigung. Die von Bran und den anderen gelieferte Beschreibung der Täter rief im Hauptmann auch Erinnerungen wach. Er erzählte ihnen, dass er solch eine Gruppenkonstellation schon gesehen hatte, denn anscheinend verfügte der Hauptmann selbst über ein paar Fähigkeiten. Vor allem die 3 Großen vom Mord hatte er vor ca. 1 Woche bis 15 Tage gesehen, wie sie mit einem Flugschiff aus Tsingtao angekommen waren. Ein paar Tage später, vor etwa 3-5 Tagen kam eine Handelskarawane aus Tsingtao. Mit dabei war der Ermordete und ein äußerlich kleiner Mann mit dickem Bauch, der auf einem alten und klapprigen Pony ritt. Bei näherer Betrachtung entpuppte sich das als Illusion, hinter der sich ein schwarzer Tiger von Nyms Größe verbarg, auf dessen Rücken eine schlanke männliche Gestalt entspannt lag und Pfeife rauchte, die Mütze tief ins Gesicht gezogen. Diese auffälligen Gestalten waren dem Cult nicht unbekannt. Der Hauptmann sagte auch noch, dass der Ermordete von ihnen nicht aus den Augen gelassen wurde. Vor 3 Tagen waren sie nach Westen abgereist. Außerdem reiste noch eine 2. Person mit der Karawane. Ein Mädchen, das ungefähr das gleiche Alter hatten, wie der Verstorbene. Sie verließ die Karawane jedoch an der Brücke, die von Henks Gruppe besetzt wurde.

Am Ende des Gesprächs machte der Cult einen Plan für das weitere Vorgehen. Zuerst sollte ein Täuschungsmanöver gestartet werden, bei dem die Gruppe durch Fragen u.ä. Implizit verbreitete, dass sie in 2 Tagen mit einer Eskorte aufbrechen würden, um den Räuberhauptmann zu stellen. Währenddessen wollte sich die Gruppe jedoch vorbereiten, um noch am Abend über ein Pflanzentor abzureisen und den Rest auf den Reittieren zurückzulegen. Dadurch erhofften sie sich die Räuber zu überraschen. Da der Hauptmann beim Ablegen der Schmuckstücke so merkwürdig reagierte, lies Bran ihn von Kleintieren auch überwachen, was aber kein auffälliges Verhalten aufzeigte. Da ihnen die Machtlosigkeit bei der Konfrontation mit der Gruppe der Mörder und ihrem antimagischen Feld noch sehr gegenwärtig war, suchten die Helden danach den Hofmagier auf. Während Bran sich über antimagische Felder, deren Wirkungsweise und möglichen Gegenmaßnahmen erkundigte, feilschte Mianissa um ein paar Zauberschriftrollen, die sie aber aufgrund des hohen Preises schließlich doch nicht kaufte. Auf dem Rückweg zum Palast kam die Gruppe dann an einer Menschentraube vorbei, die sich vor einer Sackgasse versammelt hatte. Während sich Bran einen Weg bahnte, in dem er auf die Anwesenheit der Generäle hinwies – schon um sich einen Spaß mit Jorax zu erlauben – was zu einiger Verwirrung führte, holten Jorax, Amara und Mianissa Informationen aus der Gruppe ein. Am Ende der Sackgasse lag nämlich eine Leiche und bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich um den Schmuggler Shu-Yang Fet handelte, den die Gruppe erst gerade zuvor aufgesucht hatte. Außer eine Stichwunde im Oberkörper und Blutspuren, die zeigten, dass der Tote hier platziert worden war, gab es keine weiteren Spuren oder Hinweise auf die Tat. Das war auch nicht nötig, denn der Gesichtsausdruck des Toten sprach Bände. Diesen Ausdruck hatte die Gruppe bereits einmal gesehen: Bei dem Ermordeten, der magisch verhört und zu Tode gequält wurde. Wollten die Mörder vielleicht seine Schwester finden? War sie das Mädchen, das sich an der Brücke der Räuber aus der Karawane abgesetzt hatte? Der Cult musste sie möglichst schnell finden.

Auf dem Weg zum Palast veranlasste Jorax die Abholung des Toten durch Soldaten. Zurück im Palast wurde noch ein Bericht abgegeben, die letzten Vorbereitungen getroffen und nochmal ordentlich gegessen, während weiter Gerüchte gestreut wurden – für den Fall der Fälle. Beim Mittagessen konnten einige der Gruppe dann ein Gespräch zwischen einer Kammerzofe und der Gouverneursfrau belauschen, bei der sich die Zofe besorgt gab, da sie die von ihrem Freund erhaltenen Ohrringe (er hatte sie von Shu-Yang Fet) vor 2 Tagen in eine Schachtel gepackt hatte und diese nun verschwunden waren. Eigentlich sollte niemand wissen, wo sie diese versteckte. Außerdem sollte am nächsten Tag ihr Freund kommen, der sie bestimmt danach fragen würde. Der Cult konnte sich damit jedoch nicht weiter aufhalten, die Zeit drängte. Somit brach die Gruppe nach dem Essen auf und reiste durch ein Pflanzentor. Zuerst Bran, Jorax, Nym und Jorax Reittier, dann Mia und ihr Tigon, Amara und ihr Reittier und Therax. Wie nicht anders zu erwarten war, kamen beide Gruppen wieder einmal weit voneinander entfernt an. Während Bran und Jorax die Brücke in nicht allzu weiter Entfernung sehen konnten, waren Mia und Amara zu weit entfernt gelandet, was zu Spannungen zwischen Amara und Mia führte. Bran flog den beiden in etwa entgegen und als sie sich trafen und Jorax abholten, machte sich die Gruppe auf zur Brücke. Im Tiefflug und im Schutze der Dunkelheit flogen sie über den Bäumen entlang, wobei Jorax auffiel, dass er im Dunkeln viel weiter sehen konnte, als normal, während Amara und Bran Dunkelsicht besaßen, die sie normalerweise nicht hatten. Woher kam das? Was war anders? Wieder ein Rätsel, das warten musste.

An einer geschützten Stelle setzte die Gruppe zum Landeanflug an und machte die Stahlschwingen fest, während Nym und Therax aufpassten, motiviert von der aufgeschlagenen Futterdecke. Dann schlichen sie in Richtung Brücke, wobei Jorax überhaupt keinen Laut von sich gab, während Amara und Bran leiser waren, als je zuvor. Die 3 waren auch ungewöhnlich gut getarnt. Lag es vielleicht an den Rüstungen, die sie erhalten hatten? Da Mia im Vergleich unglaublich laut war, verwandelte sie sich in eine Fledermaus und setzte sich auf Brans Kopf. Kurz vor der Brücke machte die Gruppe halt, da sie einen Wachposten bemerkten. Um ein Lagerfeuer herum spielten drei Räuber ein Würfelspiel, wobei einer immer wieder zur Straße lief um zu spähen. Die Räuber hatten anständige, verstärkte Lederrüstungen und gute Äxte, Schwerter oder Knüppel, allesamt im gepflegten Zustand. Es schien eine gut organisierte Bande zu sein. Mia zeichnete vor Bran eine Nachricht, in dem sie ihr Vorhaben erklärte und flog über die Straße zum Spähen. Da der Rest der Gruppe die Nachricht nicht verstanden hatte, warteten sie etwas – da sie fälschlicherweise dachten, dass Mia zurückkehren würde, sie aber warten wollte – und schlich dann in einem Bogen über die Straße zur anderen Seite, wo sie ein weiteres Lager mit 5 Räubern entdeckte. Sie konnten sie dabei auch darüber reden hören, wann die Ablösung denn endlich kommen würde. Konnte sich hier eine Gelegenheit ergeben? Konnten sie sich vielleicht unter die Räuber mischen? Oder war es besser sich einfach ins Lager zu schleichen? Der Cult musste vorsichtig sein, wenn sie an wertvolle Informationen über die gesuchte Schwester kommen wollten.

Die Pforte zum Auge des Allvaters (The Outbreaks)

Die Pforte zum Auge des Allvaters (The Outbreaks)
Jahr: 1489 TZ, Ort: Schlucht des Orakels

Die Pforte zum Auge des Allvaters (The Outbreaks)Nachdem sich die Helden eine ausgedehnte Rast gegönnt hatten, ging jeder am Morgen seinen Tätigkeiten nach. Die Lagerstätte wurde abgebaut und Spuren so weit wie möglich verwischt. Währenddessen gönnten sich Tira und Totes Pferd einen Trainingskampf. Während die Schwerter aufeinanderprallten und auf Angriff und Parade ein Gegenangriff folgte und sich die Kontrahenten wie im Tanz drehten, tauchte Tira unter einen von Totes Pferds Schlägen durch, griff sich seinen Gürtel und zog ihn mit geschickten Fingern blitzschnell aus. Sie hielt ihn hoch und grinste Totes Pferd mit den Worten an: „Brauchst du den noch?“. Irgendwie war es nicht Totes Pferds Tag. Ohne Gürtel in seiner Beweglichkeit eingeschränkt, rutschte er sogar auf dem Schnee auf. Doch Tira blieb fair und half ihm hoch, nachdem sie ihm den Gürtel zurückgegeben hatte.

So machte sich die Gemeinschaft schließlich wieder auf den Weg zum Auge des Allvaters, geführt von Harshnag und mit Tira als Späherin abgesichert. Jeder hing seinen Gedanken nach, nur Wild Fire war abgelenkt. Er starrte immer wieder voller Neugier und Interesse auf Blms 3 m langen Feuerstab, den er völlig umständlich mit sich mitschleifte. Von Blm hatte er nicht viel erfahren, nur, dass er aus den Fängen eines Nekromanten stammt. Aber was war sein Nutzen? Was seine Fähigkeiten? Denn er war eindeutig magisch. Das Geheimnis um diesen Stab beschäftigte Wild Fire und ließ ihm keine Ruhe. Als die Gruppe schließlich an einem relativ steilen Pass, der im Zickzack in einer Schlucht führte, ankam, fand Tira die Spuren von Menschen und einem Echsenwesen. Als Harshnag darauf angesprochen wurde, erläuterte dieser, dass es sich um die Spuren des Barbarenstammes des Wurms mit seinem Anführer Wurmblut handeln müsste, die in der Nähre lebten. Seltsam war nur, dass Wurmblut mit seiner Schamanin und seinen besten Kriegern wohl selbst hier unterwegs war und dann auch noch in Richtung zum Auge des Allvaters. Nur ein paar Riesen, Drachen und andere Personen wussten um den Ort und den Weg und Wurmblut und sein Clan gehörten gewiss nicht dazu? Was wollten sie nur hier? Auf seine Frage hin, ob die Barbaren friedlich waren, erhielt Totes Pferd von Harshnag die Antwort, dass sie mit Ärger rechnen müssten, da sich die Barbaren und Riesen feindlich gegenüberstanden, was aber trotzdem kein Problem darstellen sollte. Totes Pferd fing sofort an zu spekulieren: Vielleicht wollten sie dem Orakel ja schaden. Seine Stimmung schlug in Begeisterung um. Vielleicht konnte man die Barbaren ja dem Allvater opfern und so seine Gunst erlangen.

Während Tira immer bis zu einer Biegung vorging und nach Gegnern und anderen Problemen Ausschau hielt, folgte ihr die Gruppe nach einem Handzeichen. Tatsächlich stellte sich ihnen keine Gefahr entgegen, sodass Wild Fire begann sich zu langweilen, als Tira Spuren der Barbaren eine Wand entlang verfolgte. Während sie weiterspähte und der Rest der Gruppe abwartete, tigerte Wild Fire unruhig umher, immer wieder um die Gruppenmitglieder herum und von ihren Blicken verfolgt. Nachdem er sich zwischendurch auf einem Stein niederließ und gelangweilt räkelte, nur um sich kurze Zeit später wieder zu erheben, ganz dicht an Ryan heranzutreten und ihm direkt durch die Augenschlitze seiner Maske in die Augen zu blicken, was diesen ein paar Schritte zurückweichen und seine Maske sich schwärzen ließ, näherte sich Tira von hinten, fing überraschend an Wild Fire zu kraulen und beruhigend auf ihn einzureden. Die Heldengruppe ging weiter die Schlucht hinab und gelangte schließlich zur Pforte zum Auge des Allvaters.

Der Tempeleingang in der Schlucht wurde von mehreren Säulen gesäumt, auf denen je eine Statue einer Riesenart stand: Ein Hügelriese, der einen Stein über den Kopf hob, ein Frostriese, der einen Eiszapfen hinab- oder hinaufkletterte, ein Wolkenriese, der auf einem Vogel ritt, ein Sturmriese, der mit einem Blitz ein Luftschiff angriff, ein Feuerriese, der mehrere Zwerge versklavte und ein Steinriese, der in einem Gebirge herumkletterte. Im Tempel war alles etwa dreimal so groß, wie normal und definitiv auf Riesengröße ausgerichtet. Blm fragte Harshnag noch, ob man Fallen in dem Tempel erwarten müsse, doch Harshnag meinte, dass es diesbezüglich keine Probleme geben sollte. Tira, die wieder vorausging, nachdem sie Blm und Harshnag durch einen Finger an den Lippen zum Schweigen gebracht hatte, konnte in einiger Entfernung vom Eingang den Gang entlang ein Schnaufen hören, als wenn sich jemand an etwas sehr schwerem versuche. In den Wänden links und rechts waren riesige Türme eingearbeitet und man konnte in den Runen der Zwerge verschiedene Geschichte der Riesen lesen: Wie unterschiedliche Drachen getötet oder ganze Zwergenclans versklavt wurden. Wild Fire war so fasziniert von den Inschriften, dass er sofort sein Notizbuch hervorholte und sich Notizen machte. Er bekam kaum noch etwas um sich herum mit. Doch auch Tira bekam nicht alles mit. So wurden alle überrascht, als auf ein „Klick“ ein knirschendes Geräusch von der Decke folgte. Tira hastete nach vorne in den Gang und schaffte es so dem herunterfallenden, 6 m hohen und extrem schweren Eisblock auszuweichen, löste dabei aber einen zweiten Block aus, der ebenfalls herunterfiel. Harshnag konnte vor dem Block noch rechtzeitig zur Seite treten und auch Blm und Ryan weichten dem Eisblock aus. Wild Fire hätte es wohl erwischt, wenn sich das Glück und Schicksal nicht ihm zugunsten geändert hätte. Totes Pferd wurde jedoch so vom heranrasenden Block überrascht, dass es ihn erwischte und der Block ihn mitschleifte, bis die Säulen schließlich seine Fahrt beendeten. Der Aufprall war aber so schwer, dass der nun am Block festgefrorene Barbar im Sterben begriffen war. Der zweite Block sauste ebenfalls heran und riss die arme Dunkelelfe mit sich, die diesem Block diesmal nicht ausweichen konnte. So wurde T’irassshalae Kiltira, die die Gruppe sicher bis hierhin brachte und auch noch weiter für ihre Sicherheit sorgen wollte, zwischen den Eisblöcken zerquetscht.

Sofort eilte die Gruppe zu Totes Pferd, um ihm als erstes zu helfen. Während Blm seine Heilzauber auf ihn anwendete, um ihn zu stabilisieren und vor dem Tod zu bewahren, löste Wild Fire mithilfe seiner Feuerzauber Totes Pferd vom Eisblock. Gerade als er befreit war, zückte Totes Pferd beide Langschwerter und stürmte auf Harshnag zu, der mittlerweile die Eisblöcke auseinanderschob, damit die Gruppe zu Tira gelangen konnte. Er brüllte ihn an, was die Aussage sollte, dass es keine Fallen gäbe, doch dieser verteidigte sich gelassen damit, dass er das letzte Mal vor 10 Jahren dagewesen wäre. Totes Pferd hielt ihn mittlerweile für einen Verräter, doch er konnte sich noch nicht ganz sicher sein. Während der Auseinandersetzung stürmten Ryan und Wild Fire bereits zu Tira, um sie entgegen aller Wahrscheinlichkeit vielleicht doch noch zu retten. Sie arbeiteten sich dank der Vorarbeit von Harshnag bis zu ihr vor, doch sie mussten leider feststellen, dass Tira nicht mehr zu retten war. So gern sie auch getrauert oder ihr gedacht hätten – immerhin verband sie schon einige Auseinandersetzungen – noch war keine Zeit dazu. Wild Fire hörte entferntes Johlen und Rennen, dass sich den Helden näherte und machte sich mit Harshnag zusammen bereit, die Spalte, die durch die Eisblöcke als einziger Durchgang übriggeblieben war, zu verteidigen. Ryan und Totes Pferd wurden derweil dadurch abgelenkt, dass Blm darüber sprach, Tiras Überreste zu nutzen um einen untoten Diener zu erschaffen. Darüber regten sich beide auf und ein kurzer, sehr emotionaler Streit begann. Wild Fire, der dies auch hörte, verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Erinnerungen an seinen Bruder und sein Dorf schwemmten durch seinen Geist. Er würde sich noch mit Blm auseinandersetzen müssen. Kurz bevor die Gegner, bei denen es sich um Wurmblut persönlich, seiner Schamanin, einem weißen Wyrmling und 4 Berserkern handelte, die Spalte erreichten, wirkte Wild Fire noch die mächtige Unsichtbarkeit auf sich, wohl wissend, dass er im Nahkampf keine Chance hätte. Und so geschah es erneut, dass die Unberechenbarkeit der wilden Magie zuschlug. Während er unsichtbar wurde, verlor Wild Fire von den ungesehen sein gesamtes Fell. Die Haare fielen während des Zaubers einfach aus. Mit einem resignierten Seufzer bereitete sich Wild Fire vor, den fehlenden Wärmeschutz im kommenden Konflikt durch seine Feuermagie zu kompensieren.

Wurmblut war indessen herangeeilt, stürmte mit überraschender Geschwindigkeit durch den Spalt und versenkte seine Axt mit einem mächtigen Hieb in Harshnags Schienbein. Wild Fire konterte sofort mit einem Feuerball, den er kurz über den Köpfen der Gegner explodieren ließ und der Wurmblut, seine Schamanin, den Wyrmling und einen Berserker erfasste. Während der Wyrmling auf der Stelle von der Explosion starb, genoss Wild Fire die heiße Druckwelle, die auf seinen von der Winterkleidung bedeckten, felllosen Körper traf. Der Kampf entbrannte und während die Schamanin Wurmblut heilte, teilten dieser und Harshnag Schläge untereinander aus, unterbrochen von Wild Fires Feuerpfeilen, die sich in den Körper des Barbarenhäuptlings bohrten. Blm konkurrierte währenddessen mit der Schamanin und heilte die Wunden, die Wurmblut Harshnag zufügte. Ryan wuchs unterdessen auf Ogergröße und versuchte den Eisblock in Richtung der Gegner zu schieben, um die Feinde an der Wand einzuquetschen. Allein konnte er nichts ausrichten, doch Totes Pferd eilte sofort herbei und half ihm, als er das sah. Gemeinsam gelang es ihnen den riesigen Block zu bewegen, der auf dem Boden langschlitterte und Wurmblut und die Schamanin an der gegenüberliegenden Wand einquetschte. Wurmblut raste mittlerweile vor Wut, stemmte sich dagegen und drang verstärkt auf Harshnag ein. Ryan versuchte sich durch den neu entstandenen, kleinen Spalt zu zwängen, war aber zu groß, um hindurch zu gelangen. Unterdessen rannte Totes Pferd mit gezückten Waffen um den Block herum, holte im Lauf auf und trennte mit einem Sprung den Kopf vom Körper Wurmbluts. In seiner Raserei trat er im Lauf den Körper des Häuptlings gegen die Wand, vollführte eine leichte Drehung und warf sein Balor-Schwert direkt in den Leib der Schamanin, die vom Schwert aufgespießt nach hinten flog. „Mach deinen Frieden mit deinen Göttern, Priesterin, denn du triffst sie heute in der Hölle“ hallte es durch die Halle, als Totes Pferd im Kampfrausch seine Gegner verspottete. Während Wild Fire seine Feuerpfeile nun auf den Berserker richtete, schob sich Harshnag durch die Spalte, wobei der den Eisblock abermals etwas verschieben musste. Dabei quetschte er jedoch Ryan, der von Harshnag unbemerkt versucht hatte, auf der anderen Seite um den Block zu gelangen. Mit einem unterdrückten Schmerzensschrei wich dieser schnell wieder zurück, lies sich mit seiner psionischen Macht Flügel wachsen und flog nun leicht genervt über den Eisblock drüber. Totes Pferd hörte den Schrei und einen Moment lang fühlte er sich in seinem Verdacht bestätigt, dass Harshnag ein Verräter sei und dies mit Absicht getan hätte. Wurde Ryan gerade eben zerquetscht, so wie zuvor Tira? In Totes Pferd kochte der Zorn hoch und beinahe wäre er Harshnag an die Gurgel gesprungen – im metaphorischen Sinn, denn Totes Pferd bevorzugte es seine Gegner im Kampfrausch zu zerhacken – als er die Flügelschläge Ryans hörte und sich wieder etwas beruhigte. Doch Zweifel blieben bestehen.

Die Gruppe ging nun geballt gegen die übrigen 4 Berserker vor, wobei sich Blm schwer tat hinterher zu kommen. Totes Pferd, der mitten im Kampfgetümmel stand und durch den Vorfall mit dem Eisblock schon arg mitgenommen war, erlitt durch die Axt eines Berserkers eine hässliche Wunde. Schwankend und kurz davor umzukippen, drohte ihm nun doch wieder einmal das Ende. Wild Fire und Ryan, die das bemerkten, mobilisierten sofort alle Kräfte und während Wild Fire alles aus sich herausholte und mehrere Zauber gleichzeitig gegen die Berserker warf, kam Ryan im Sturzflug herabgesaust und schlug die Berserker mit psionisch unterstützten Faustschlägen wortwörtlich zu Brei. Nochmal durch einen Heilzauber Blms gestärkt, sammelte Totes Pferd seine letzte Kraft, schlug mehrmals auf den letzten Berserker ein, tauchte ab, wie zuvor Tira im Trainingskampf, griff sich den Gürtel des Berserkers, zog ihn kräftig zu sich heran und spießte ihn auf seinem Schwert auf.

Als sich der Adrenalinrausch des Kampfes langsam legte, machte sich Blm an die Heilung von Totes Pferd, während Ryan und Wild Fire die Gefallenen untersuchte. Wild Fire interessierte sich im Besonderen für Wurmblut. Vielleicht konnte er etwas bei ihm finden, dass eine Geschichte erzählte oder nützliche Informationen lieferte, wieso die Barbaren hier waren. Er fand jedoch nur Edelsteine und ein magisches Amulett, das er beides einsteckte. Vielleicht könnte man diese Sachen noch gebrauchen. Gerade, wenn er nach diesem merkwürdigen Abenteuer, in das er so gerutscht ist, wieder seine Schwester suchen wollte. Einige von Tiras Gegenständen wurden ihr abgenommen, da sie der Gruppe helfen könnten. Alle waren sich einig, dass Tira es so gewollt hätte, immerhin war sie auch dabei gestorben, als sie die Gruppe vor möglichen Gefahren beschützen wollte. Außerdem wollte Totes Pferd einige ihrer Gegenstände als Erinnerung behalten. So ging die Schriftrolle, die für den Klosterbruder bestimmt war, in seinen Besitz über. Ebenso wie einige andere Sachen, darunter auch das Amulett von Gruumsh, das Grumpf gefunden hatte und später Nashazar bei sich trug. Totes Pferd wollte es am liebsten zerstören, also verwahrte er es. Die zwei Dolche, die Tira verwendete, lösten sich bei einer Berührung auf, als sie nach wichtigen Gegenstände aus dem bisherigen Abenteuer durchsucht wurde. Im Anschluss brachten die Helden ihre Überreste an den Rand, legte sie ordentlich mit ihren restlichen Sachen bei und begruben sie leicht im Schnee. Alle hielten kurz inne und gedachten und dankten ihr. Totes Pferd, der so viele Kameraden in der letzten Zeit verloren hatte, ging auf Ryan zu und sprach mit ihm über seine Maske. Auf seine Weise lud er ihn ein, sich in der Gruppe als Freund zu fühlen. Ryans Maske, die im Kampf schwarz geworden war, wurde in der Zeit nach dem Kampf auch immer grauer und schließlich wieder weiß. Alle verabschiedeten sich noch einmal kurz von ihrer Gefährtin. Wild Fire zog die Kleidung um seinen nun nackten Körper noch etwas enger und gemeinsam setzten sie mit grimmigen Mienen ihren Weg in den Tempel weiter fort, bereit sich allen Herausforderungen zu stellen, die in der Anlage noch auf sie warten würden.

Wild Fire vom Dichten Wald

Wild Fire wurde 1461 im Clan „Dichter Wald“ geboren. Der Clan der Tabaxi bestand aus Überlebenden der Katastrophe von Maztica. Sie entkamen während der Ereignisse der Spellplague 1385 dem Verschwinden des Kontinents aufgrund diverser Reisen oder weil sie zu den ausfahrenden Fischern gehörten. Auf Returned Abeir suchten sie sich eine neue Heimat, wobei sie sich im Hargleth Forest in Eskorn niederließen. Dort wurde Wild Fire geboren und wuchs zusammen mit seinen drei Geschwistern auf: Seiner ältere Schwester Black Claw, die später einmal eine gute Jägerin werden sollte, die etwas jüngere Schwester Bright Star und sein Bruder Fallen Shield. Den Namen Wild Fire bekam er aufgrund der Vision der Schamanin des Clans bei seiner Geburt. Darin sah sie ungezügelte Flammen, die sich chaotisch in die verschiedensten Richtungen reckten und alles verbrannten, was ihnen zu nahekam. Die Bedeutung dieser Vision sollte sich schon bald ergeben…

Anfangs war das Aufwachsen im Clan recht normal für einen Tabaxi. Wild Fire lernte durch Nachahmen der Eltern und über Spiele mit den anderen Kindern die wichtigsten Fähigkeiten, die er später einmal brauchen würde: Motorik, Feuer machen, Jagen und bis zu einem gewissen Grad sich zu verteidigen. Von den Älteren hörten die Kinder immer wieder die Geschichten ihres Volkes, von der Zeit, als der Clan noch auf Maztica lebte. Von der Landschaft, den Tieren und den Wundern des Landes, ebenso wie von seinem mysteriösen Verschwinden.

Die heranwachsenden Tabaxi waren von diesen Geschichten fasziniert und gefesselt und einige brüllten heraus, dass sie das Geheimnis des Verschwindens lüften und Maztica, sowie ihre dort lebenden Verwandten finden wollten. Fire und seine jüngere Schwester Bright Star gehörten zu dieser Gruppe. Das Clangebiet im Wald bot den Kindern alles, was sie brauchten: Nahrung, Kletter-, Spiel- und Jagdmöglichkeiten und jede Menge Mysterien zu entfernten Orten, die ihre Neugier anstachelten, unter anderem die heimgesuchte Burg Nornglast, sowie das Dimee Moor. Beide sollten als Nachbarn für den Clan noch fatale Folgen haben.

Als Wild Fire 12 Jahre alt war, machte sich eine Gruppe neugieriger junger Tabaxi, darunter auch Fire und seine Schwester, sowie sein Bruder Fallen Shield, auf, das benachbarte Moor zu erkunden. Sie hatten von den Erwachsenen zwar gehört, dass dort gefährliche Kreaturen leben sollten, die fast Unverwundbar waren, da ihre Wunden sehr schnell heilten, aber das heizte die Neugier der Kinder nur noch mehr an.Wild Fire

Während sie anfangs noch voller Erstaunen das Moor betraten und die ungewohnte Umgebung betrachteten, kam es wie es kommen musste. Die Aufmerksamkeit der Trolle des Moores wurde geweckt. Erst kam nur eine kleine Gruppe, dann wurde daraus eine Schar. Die Tabaxi-Kinder flohen zurück zum Wald als sie die Gefahr sahen, wurden aber von immer mehr Trollen verfolgt. Begierig auf ein Festmahl schlossen sich immer mehr Trolle der Verfolgung an, sodass sie schon bald eine ernstzunehmende Gefahr für den Clan darstellten.

Während die Kinder um ihr Leben rannten, verfolgt vom Johlen und Schmatzen der Trolle, erkannten die Späher des Clans die Gefahr frühzeitig und warnten die Tabaxi, die sich sofort zu einer Verteidigung formierten und Holz ranschafften. Kurz vor der Siedlung des Clans, auf einer größeren Lichtung, stellten sich die Verteidiger den Trollen, während die Kinder hinter ihre Reihen rannten. Eine blutige Schlacht fand statt, in der die Trolle mit Feuer aufgehalten und zum Teil vernichtet wurden, doch es waren zu viele.

Selbst die Schamanen und Druiden des Dorfes und die zwei verbliebenen Magier konnten gegen diese Übermacht nicht genug ausrichten. Die immer noch flüchtenden Kinder rannten weiter zur Siedlung, bis auf Fire, der trotzdem von der Neigung, das Geschehen unbedingt sehen und in sicherer Entfernung erleben zu wollen, getrieben wurde. Er starrte hinter den Reihen der Verteidiger, ganz in der Nähe der Schlacht auf einem Baum sitzend, voller Entsetzen das Geschehen mit an. In einer verzweifelten Tat bündelten die Magier ihre Kraft und öffneten ein Portal zur Feuerebene, um die Kraft für ihre Feuerzauber zu verstärken und Feuerelementare für den Kampf herbeizubeschwören.

Das brachte ihnen den Sieg, denn die Feuerelementare wüteten unter den Trollen, die von Panik erfüllt flohen, während weitere Feuerzauber auf sie niedergingen. Doch etwas ging schief. Das Portal wies eine Art Instabilität auf und unkontrollierte Kraft schoss in alle Richtungen aus dem Portal heraus. Während einige Bäume, die von der Kraft getroffen wurden, Feuer fingen und schnell von den Druiden mit ihren Zaubern gelöscht wurden, traf eine der größten Kraftausbrüche Wild Fire.

Von der Wucht getroffen, fiel er vom Baum und schlug bewusstlos auf dem Boden auf. Die anderen brachten ihn sofort in die Siedlung und kümmerten sich um ihn, doch bis auf ein paar Prellungen war ihm nichts geschehen. Trotz der Bemühungen der Heiler wachte er nicht auf, egal was sie versuchten. Da der Platz im Haus der Heiler für die Verwundeten der Schlacht dringend benötigt wurde und sie erst einmal nichts mehr für ihn tun konnten, wurde er im Haus seiner Eltern untergebracht.

Es vergingen zwei Tage, in denen Wild Fire bewusstlos in seinem Zuhause lag, unterbrochen von regelmäßigen Anfällen, in denen Fire vor Schmerzen zuckte und zum Teil um sich schlug – jedoch nicht erwachte – und in denen immer wieder hohes Fieber auftrat, das durch Wickel bekämpft wurde. Man konnte fast meinen, ein Feuer würde immer wieder versuchen in ihm auszubrechen. Schließlich erwachte Fire doch und sein Erwachen war der Beginn seiner Prophezeiung. Als er die Augen aufschlug, leuchteten sie mit einer enormen Intensität in einer rot-orangenen Farbe, als würde Feuer in ihnen brennen.

Mit einem lauten Schrei entfesselte sich unkontrollierte Magie und das Haus wurde augenblicklich in Flammen gesetzt. Einzelne Mitglieder des Clans eilten herbei, darunter auch Fire‘s Eltern. Während man Fire und seine Schwester Star, die an seinem Bett Wache gehalten hatte, aus dem brennenden Haus holte, wobei die Kleidung mehrerer Retter ebenfalls Feuer fing, wurde der Brand am Haus bekämpft und nach einiger Zeit auch gelöscht. Das Haus musste jedoch komplett neu gebaut werden, da die Eindämmung zu lange gedauert hatte. Fire beruhigte sich wieder und das Leuchten seiner Augen verschwand, als er nochmals in einen tiefen Schlaf verfiel, der die nächsten sechs Stunden andauern sollte.

Als er erwachte, schaute ihn seine Schwester und seine Mutter bereits besorgt an. Die anderen Angehörigen des Clans waren weit verstreut, schienen aber Abstand von den Dreien zu nehmen. Fire bemerkte erst jetzt, dass er auf einer Decke am Rand der Siedlung lag, unter einem improvisierten Bau. Als er zum Haus seiner Eltern sah, entdeckte er nur eine verkohlte Ruine. Als er erschrocken seine Mutter ansah und nach Erklärungen verlangte, erzählte sie langsam und schonend, was seit dem Kampf auf der Lichtung passiert war. Fire sah an sich runter und hatte Angst vor sich selbst. So etwas soll er angerichtet haben?

Die nächsten Jahre vergingen für Wild Fire sehr unterschiedlich zu denen davor. Während alle weiter heranwuchsen und die anderen Kinder langsam für ihre späteren Tätigkeiten als Jäger, Heiler, Schamane u.ä. ausgebildet wurden, versuchte Fire seine Magie beherrschen zu lernen und möglichst nicht zu viel anzuzünden. Sein Clan unterstützte ihn dabei auf bemerkenswerte Art, sodass er sich nie wirklich gemieden oder ausgestoßen fühlte. Die Magier versuchten ihm die Kontrolle über seine Fähigkeit beizubringen, doch Fire’s Zauber gingen immer mit einer unkontrollierbaren, chaotischen Macht einher.

Außerdem wirkte er die Zauber aus sich heraus und musste sie weder lernen, noch vorbereiten. Seine Lehrer erklärten es mit dem Einfluss durch das Portal zu Feuerebene, aber ob er jetzt zufällig reiner Magie ausgesetzt wurde und deshalb diese Gabe besaß oder ob etwas von der anderen Seite des Portals dafür verantwortlich war, konnten sie nicht sagen. Es zeigte sich aber, dass Wild Fire gemäß seiner Prophezeiung eine Affinität zu Feuerzaubern aufwies.

Der Rest des Clans stellte sich durch die Bereitschaft zum Löschen eines Feuers auf die neue Situation ein. Gerade die Druiden und Schamanen hatten fortan immer ein paar Lösch- und Heilzauber bereit. Es kam immer mal wieder vor, dass Fire aus Versehen ein Feuer entfachte, doch sein Clan wurde ziemlich gut in der Feuerbekämpfung. Andere Male erschienen sogar positive Effekte als Begleiterscheinung und manchmal recht lustige, die für gute Geschichten innerhalb des Clans sorgten. Fire dankte seinem Clan indem er versuchte so hilfreich zu sein, wie möglich. So war er hauptsächlich an der Grenze zum Moor tätig, wo er mit seinen Feuerzaubern in mehreren Scharmützeln und einem größeren Kampf dafür sorgte, dass die Trolle seinen Clan nicht mehr behelligten.

Trotzdem schwang immer wieder die Angst mit, dass er jemand aus seinem Clan durch die Unberechenbarkeit seiner Magie verletzte. Nebenbei lernte er von den Magiern des Clans vieles über die magische Theorie und von den Ältesten verschiedene Mythen und Geschichten.

Getrieben von einer inneren Unruhe und dem Bedürfnis, Geschichten zu suchen und Geheimnisse zu lüften, machte sich Wild Fire immer öfters auf den Weg, die in Eskorn liegenden Ruinen zu untersuchen. Dabei wurde er immer von seiner Schwester Star, die sich zu einer hervorragenden Heilerin und Priesterin des Cat Lords gemacht hatte, und seinem Bruder Shield, der zum Krieger ausgebildet wurde, begleitet. Ab und zu stießen sie in den Ruinen auf Banditenlager, die sie möglichst umgingen, doch manchmal mussten sie sich auch verteidigen und gelegentlich vertrieben sie kleinere Gruppen sogar, um die Ruinen untersuchen zu können.

Oft mussten sie gegen Monster kämpfen, die sie unterwegs trafen oder die sich in den Ruinen eingenistet hatten, wobei Shield meistens die Aufmerksamkeit im Nahkampf auf sich lenkte, während Fire mit Zaubern angriff und Star mithilfe ihrer göttlichen Fähigkeiten Unterstützung bot. Doch all diese Gefahren konnten ihre Abenteuerlust und ihre Begierde nach Erforschungen und Entdeckungen nicht mindern. Als Fire 25 Jahre alt war, ereignete sich schließlich eine Tragödie.

Im Jahr 1486 marschierte eine kleine, lose Untoten Armee der Eminence of Araunt aus Nornglast ohne ersichtlich Grund westwärts. Was auch immer ihre Beweggründe waren, sie drangen ins Territorium des Clans ein und bewegten sich auf die Siedlung zu. Die Tabaxi wurden von ihren Spähern wieder früh gewarnt und formierten sich erneut zu einer Verteidigung. Vor der Siedlung entbrannt mitten im Wald eine Schlacht, in der auch Fire und seine Familie kämpfte. Während Star mit ihren Fähigkeiten gegen die Untoten vorging und Shield im Nahkampf gegen sie antrat, feuerten Black Claw mit ihren Bogen und Fire mit seinen Zaubern aus den Bäumen auf sie.

Die Schlacht verlief recht gut, da die Priester vom Cat Lord starke göttliche Magie gegen die Untoten wirken konnten und die beiden Magier und Fire in größeren Gruppen verheerenden Schaden anrichteten. Die Tabaxi waren gerade dabei die Untoten zurückzuschlagen, doch wieder einmal machte die chaotische Seite von Fire’s Magie einen Strich durch die Rechnung. Nachdem er einen weiteren Zauber gewirkt hatte, teleportierte ihn die Kraft seiner Magie plötzlich auf den Boden, mitten in eine größere Ansammlung Untoter. Fire wehrte sich verzweifelt mit seinem Kampfstab und seinen Zaubern, er trug jedoch viele Wunden davon und es war nur eine Frage der Zeit, bis er unterliegen würde.

Sein Clan tat wieder alles daran, ihm zu helfen und kämpfte verbissen gegen die Untoten, um zu ihm zu gelangen, allen voran sein Bruder. Er mähte sich allein durch die Reihen der Untoten und obwohl er gewandt den meisten Angriffen auswich oder sie parierte, musste er doch einige schwere Treffer einstecken. Er erreichte Fire und kämpfte an seiner Seite, wandte sich immer den größten Gegnergruppen zu und schützte seinen Bruder, wie ein Schild. Fire wirkte verzweifelt einen Zauber nach dem anderen und kämpfte ebenso verbissen, als er plötzlich einen Speerwurf aus dem Augenwinkel wahrnahm.

Er hatte nicht mehr die Möglichkeit rechtzeitig auszuweichen und wäre aufgespießt worden, doch sein Bruder sah die Gefahr und warf sich vor Fire, sodass der Speer ihn stattdessen durchbohrte. Mit einem Aufschrei des Zorns geriet Fire in eine Raserei und warf mehr Zauber um sich, als er es jemals zuvor getan hatte. Er tötete den Großteil der Übriggebliebenen Untoten, während die Überreste der Armee vom Rest des Clans vernichtet wurde, die schließlich zu den beiden Brüdern stießen. Doch die Hilfe kam zu spät.

Shield wurde vom Clan als Held gefeiert und eine Geschichte über seine Taten niedergeschrieben. Fire wurde ebenfalls von allen als einer der Kämpfer angesehen, die den Sieg bescherten und niemand machte ihm einen Vorwurf wegen der Geschehnisse. Trotzdem war seine Trauer tief, denn ohne seine Magie, wäre Shield vielleicht noch am Leben. Anderseits hätte der Clan diesen oder einen Kampf gegen die Trolle dann vielleicht auch nicht gewonnen. Seine Magie erwies sich wieder einmal als Segen und Fluch zu gleich, als Hilfe und als Gefahr für seine Sippe. Das weitere Jahr ging Fire seinen üblichen Tätigkeiten nach, wobei er nicht mehr wirklich auf Wanderschaft ging und sehr oft grübelte. Seine Stimmung hatte sich stark geändert und er nutzte seine Magie nur noch im absoluten Notfall.

Star versuchte ihn aufzumuntern und aus seinem Tief rauszuholen, blieb jedoch lange Zeit ohne Erfolg. Als sich das Jahr der Trauer um seinen Bruder dem Ende neigte, hatte Fire seine Trauer mit Stars Hilfe langsam überwunden und, wieder einmal von innerer Unruhe erfasst, einen Entschluss gefasst:Er wollte die Wunder der Welt sehen, Geschichten aus fernen Zeiten und von fernen Orten hören und alten Mysterien nachgehen.

Dabei wollte er auch das Mysterium um das verschwundene Maztica aufdecken und einen Weg suchen, die alten Tabaxi zu seinem Clan zu führen, sollte dies möglich sein, so wie er es sich als Kind schon vorgenommen hatte. Zu guter Letzt wollte er herausfinden ob und wie er seine Magie besser unter Kontrolle bringen konnte. Seine Abenteuerlust nahm von Tag zu Tag zu und am Todestag seines Bruders machte er sich in dessen Gedenken schließlich zusammen mit seiner Schwester Star, die ebenfalls innerlich vor Abenteuerlust brannte, auf die Reise über den Ozean.

Sie schlugen sich nach Stormhelm durch, wo sie von dem entfernten Kontinent Faerun hörten. Mit einer Karte im Gepäck segelten sie auf einem Schiff zum Kontinent, wo sie in Athkatla ankamen. Verblüfft von der völlig fremden Kultur bestaunten sie die Stadt, wobei Star in jeden Tempel gehen und mit den Priestern über ihre Götter reden mussten. Sie hörten sich die verschiedensten Geschichten an und auch viel über die vergangene Geschichte der Länder Faeruns. Dabei kam ihnen ihre Fremdartigkeit zugute, da mehrere Gelehrte Interesse an ihnen und ihrer Heimat zeigten und ihnen im Austausch für ihr Wissen Zugang zu diversen Büchern boten.

Von den Gelehrten hörten sie auch von einem Ort namens Kerzenburg, der eine riesige Sammlung von Büchern und Wissen beinhalten sollte. Natürlich machten sich die beiden kurz darauf auf den Weg nach Kerzenburg, wobei sie sich einer Handelskarawane anschloss, die für weiteren Begleitschutz dankbar war. Fire fand in der Zeit durch die Gespräche mit den Priestern und Gelehrten auch wieder einen positiven Zugang zu seiner Magie. Auf dem Weg nach Kerzenburg, kurz vor Beregost, wurde die Karawane von einer großen Banditengruppe überfallen und wieder einmal schlug die Wilde Magie zu.

Fire’s Zauber funktionierten von Anfang an nicht so, wie normalerweise. Mal funktionierten die Zauber gar nicht, mal kam etwas ganz anderes beim Spruch heraus. Trotzdem schlugen die Verteidiger der Karawane die Banditen gut zurück. Nach einem Feuerballzauber auf die letzte größere Gruppe Banditen, teleportierte die Magie Fire wieder. Diesmal jedoch nicht nur ein paar Dutzend Meter, sondern in eine eisige Region voller Schnee. Nicht weit entfernt konnte Wild Fire, der bei dem plötzlichen Temperaturwechsel extrem fror, eine Stadt sehen, die sich zwischen drei Seen und der Nähe weiterer Siedlungen befand. Er schaute sich nach seiner Schwester um, doch die Magie hatte nur ihn teleportiert.

Kurzerhand machte er sich auf den Weg zur Stadt und in das nächste Gasthaus, das er finden konnte, um herauszufinden, wo er war. Dort angekommen wärmte er sich bei einem guten Essen und einem Feuer auf und beim Austausch von Geschichten mit ein paar Leuten in der Taverne, die ihn neugierig betrachteten, erfuhr er, dass er wohl in Bryn Shander sei, im Eiswindtal. Fire sah auf seiner Karte nach und erkannte, wie weit weg es ihn verschlagen hatte.

Seufzend überlegte er sich, wie er zu seiner Schwester zurück gelangen könnte. Laut der Einheimischen war alleine zu reisen ausgeschlossen. Er musste sich eine Reisegemeinschaft suchen, aber wo sollte er jetzt eine finden? Großer Handelsverkehr herrschte zurzeit nicht, vor allem da es wohl Probleme mit Banditen und neulich auch mit Frostriesen geben sollte. Die Geschichten um die Frostriesen machen Fire neugierig. Er musste unbedingt welche sehen und so beschloss er, erst einmal hier zu bleiben und die Wunder des Eiswindtals zu erkunden.

Epilog

Nachdem die Outbreaks Nymrith besiegt und die Angriffe der Riesen auf die Schwertküste beendet hatten, verbrachte Wild Fire zunächst einige Zeit mit Kisa’ana und der Aufzucht der Drachenjungen, die sie im Hort der blauen Drachin gefunden hatten. Als sich eine ausreichend starke Bande zwischen Wild Fire und seinem neuen Drachengefährten „Endlose Wüste“ aufgebaut hatte, reiste Wild Fire zurück nach Silbrigmond und durch die großen Städte an der Schwertküste. Er suchte wieder Meister Hornblade auf und wurde Teil der Halle der Weisen. Er setzte sich als Ziel den Einklang finden, von dem die Githzerai gesprochen hatten, um seine Wilde Magie unter Kontrolle zu bringen. Doch die Sorge um seine Schwester Star und die Frage nach dem Aufenthalt der anderen Tabaxi drängte ihn so sehr, dass er sich auf die Suche nach ihnen machte. Magisch waren sie nicht zu finden, aber Fire hörte von Tabaxi, die sich vermehrt an einem abgelegenen Ort namens Chult aufhalten sollten. Angeblich sollten dort auch große Kreaturen, die Dinosaurier genannt wurden, leben. Wild Fires Neugier war entbrannt und so zog er los nach Chult.

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