Grauen in der Tiefe (The Outbreaks)

Gedanken eines Druiden

Nach allem was ich seit meiner Entführung von L’leones erlebt habe, gibt es nur noch sehr wenige Dinge unter der Sonne die vermögen mir Angst einzujagen.
Aber wir sind nicht mehr unter der Sonne.

Auf der Flucht vor dem Drachen bin ich meinem ersten Instinkt gefolgt: Zurück an die See, zurück in Umberlees Arme wo mich das Monster niemals finden würde. Es war ein dummer Gedanke, Umberlee liebt all ihre Kinder, aber nicht all ihre Kinder lieben einander.

Die Vision von Javier

Meine Vision im Wald hat uns durch Eldaths Portal in die Unterwasserstadt Shalarin geführt. Die Pause hat uns allen gut getan, wir hatten Zeit uns erholen, unsere Gedanken zu sammeln, Wunden zu lecken und zu beschließen, wie unsere zukünftigen Wege aussehen sollten.

Alle von uns, außer mir. Als ich ins Meer zurückgekehrt bin, hat die Königin wieder nach mir gerufen. Ihre Geschöpfe haben mich gefunden und mich daran erinnert, was ich ihr versprochen habe: Piratenblut, genug für all ihre lieben kleinen Haie. Und ich hatte ihr immer noch keine Piraten ausgeliefert. In meiner Panik beschloss ich an dieser Stelle, Hug und Cheng hinaus auf den Meeresboden zu locken und sie dort zu ermorden. Ich schaffte es sogar, Raudkaauglathla dazu zu überreden, mich in meinem Plan zu unterstützen.

Usdaan

Der Bezug zu Umberlee

Mit meiner Verbindung zu Umberlee rief ich eine Schule Haie zusammen, die uns zu einem Wrack draußen in der Ödnis außerhalb von Shalarin getragen hätten – ich hatte Cheng und Hug erzählt, das Schiff sei voll beladen mit Schätzen gesunken – wo ich sie auf die beiden Piraten hetzen hätte können. Aber der Zufall, oder aber Umberlees Sinn für Humor, wollte es nicht so. Auf unserem Ritt wurden wir von einem Kraken angegriffen.

Nichts was ich tun konnte, konnte Umberlees Auserwählten etwas antun. Während meine Kameraden gegen die Monstrosität kämpften, konnte ich gerade einmal das Wasser trüben und einen Strudel hervorrufen, der es lange genug aufhielt, sodass wir alle in Sicherheit fliehen konnten. Raudkas Leibwächterin Musashi wäre dabei fast gefressen worden.

Nahtod Erfahrung

Diese hautnahe Begegnung mit dem Tod brachte mich endlich wieder zu Verstand, und ich gestand Elminster meinen Plan. Der Magier ist fest dagegen, Freibeuter oder nicht, er würde die beiden höchstens vor ein Gericht bringen, aber nicht selbst zum Tode verurteilen oder zulassen, dass ich es tue.

Der Rest der Gruppe war, zum Glück oder Unglück, genauso von dem Kraken abgeschreckt wie ich und wir machten kehrt. Zurück nach Shalarin, dann durch Elminsters Magie zurück ins Schattental.

Ich habe der Königin der Meere ein Versprechen gegeben und es in einem Augenblick der Angst gebrochen. Mir bleibt keine andere Wahl, ich kann nie wieder zurück ins Meer. Ich werde L’leones nie mehr wieder sehen… aber sollte ich je wieder an die salzige See, würde mich Umberlee bestimmt finden und für meine Schwäche bestrafen

Der Abend vor dem Aufbruch (The Outbreaks)

aus dem Reisetagebuch von Javier duBois
5 Tage seit dem letzten Eintrag

Meine Träume sind seit dem Tod der Nymphe nicht ruhiger geworden. Auch nicht mit der Rettung Valeryas. Ich sehe es jede Nacht vor mir, das Meer selbst streckt eine Hand aus und pflückt diese verdorbene Insel wie eine überreife Frucht.

Was immer Valerya in Gefangenschaft der Sembier wiederfahren ist, sie spricht nicht darüber. Ich wünschte ich könnte etwas für sie tun, könnte ihr helfen wie sie mir geholfen. Sie und Opal und Aurora.

Ich verstehe den menschlichen Körper ausreichend, um die meisten Gebrechen zu heilen, auf magische oder mundane Weise. Aber selbst mit den Kräften, die seit meiner eigenen Gefangenschaft erwacht sind, kann ich nichts tun um ihr zu helfen. Sie ist auf dem ersten Schiff nach Cormyr wieder abgereist, ohne ein Wort zu sagen. Ich hoffe, sie wird Frieden finden.

Auch Opal und Aurora haben mich verlassen. Im Gegensatz zu Valerya mache ich mir um sie keine Sorgen, sie sind beide scharfsinnig und stark und ich beneide, wie fest sie sich ihrer Selbst und ihren Rollen in der Welt bewusst sind. Ich wünschte ich hätte es ihnen sagen können, bevor wir uns getrennt haben.

Ich versuche mich auf die Aufgabe vor mir zu konzentrieren, aber es ist schwer. Die Insel wieder ins Gleichgewicht zu bringen, bedarf eines mächtigeren Wesens als mir. Ein Funken von reiner Natur, mit einem Körper und einem Willen. Eine neue Nymphe, um den Platz derer die ich ermordet habe die verloren wurde einzunehmen.

Yvess‘ Karte zeigt mir einen klaren Pfad, um eine zu finden, aber allein erreiche ich sie nicht.

14 Tage seit dem letzten Eintrag

Als ich heute meine täglichen Opfergabe an die Königin und ihre Geschöpfe entrichtet habe, habe ich dabei scheinbar Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Drei reisende Abenteurer, ihrer Gewandung nach zu urteilen: Eine Elfe und zwei Drachenwesen. Ich frage mich, wie weit der Stammbaum des Drachengeschlechts verläuft, ich habe nun drei Drachen getroffen, und keine davon sieht den andren auch nur annähernd ähnlich. Vielleicht ist es wie mit Kaulquappen und Fröschen, oder Larven und Schmetterlingen. Ein faszinierender Gedanke, dass aus Vona einmal so etwas wie Old Chompy werden könnte.

Ihre Namen sind Raudka – die Elfe – Musashi – die ältere der beiden Drachen – und Vona – ein bezauberndes Wesen in jedem Sinne des Wortes.

Ich habe mich so vage gehalten, wie es ihre Fragen zuließen, aber alle drei sind sehr aufmerksam und scharfsinnig. Wenn wir gemeinsam reisen wird es schwer werden, Geheimnisse vor ihnen zu wahren.

Ich habe erneut versucht Cheng zu überreden, mich zur Feenkreuzung zu begleiten. Er hat versucht mich für seine Freibeuterfahrt zu rekrutieren. Es war die selbe Diskussion, die wir schon vor drei Wochen hatten. Ich war schon dabei aufzugeben, als ich unerwartet Unterstützung von den Neuankömmlingen bekommen habe. Raudka, Musashi und Vona wollen ebenfalls in die Feenwildnis übertreten und diese unerwartete Unterstützung scheint jetzt auch Cheng überzeugt zu haben. Er hat sogar angeboten, ein Artefakt für die Reise zu verwenden – ich weiß nicht wie es dieser Pirat schafft ständig mächtige, gefährliche Gegenstände aufzusammeln die er kaum versteht. Raudka hat ihn davon abgehalten, die Flasche – scheinbar ein Gefängnis für einen mächtigen Feengeist – zu verwenden bevor ein Unglück geschehen ist.

So sieht also der Plan aus. Wir stoßen ins Herz der Insel vor, wo die Feenkreuzung liegt, überqueren sie, gehen dort auseinander und ich kehre – hoffentlich – mit einer Nymphe zurück, die sich besser um Prespur kümmern kann als ich es alleine könnte. Und ich werde im Dienst der Nymphe bleiben, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist.

Aber zunächst liegt eine sehr viel direktere Herausforderung vor uns. Die Feenkreuzung liegt im Herz der Ruinenstadt, wo die ursprünglichen Siedler immer noch ihre Wacht halten. Die Giftbräute und ihre nicht minder tödlichen Ehegatten.

Yuan-ti.

heute Nacht ist mir Yvess wieder im Traum erschienen. Wir waren in L’leones, am Strand, wo wir uns das erste Mal geküsst haben. Ich habe ihm gesagt, wie Leid es mir tut, wie sehr ich ihn vermisse, wie sehr ich wünschte, ich wäre an seiner Stelle gestorben.

Ich habe versucht ihn zu küssen, aber er hat mich aufgehalten, hat mich nur angelächelt und mich getröstet. Er hat etwas zu mir gesagt, aber seit ich erwacht bin kann ich mich nicht mehr an die Worte erinnern.

É̴̠͕̟͘͝s̴̢͎̾͒ i̸̻͓͙͌̈́̚s̵͕͓̟͑̚͝t̸͉̺͙̽̓͠ n̴͍͙̺̔́͝i̵͙̝̞͐̓͠c̵̦̘͔̒͛͝h̵̢̦̙͐̈́͠t̴̟͖͖̒͑͠ t̵͍̞͌̈́͌o̵̟̘̪̓͊͝t̴̻̫̼͛̿̽ w̴͉͕̼̔͒̔ä̸͙͙́̒͝s̴̼͔͌́͝ e̴̡̻͙̒̀́ẁ̸͓̦̈́͒i̴̺̫͙͘͝g̴͚͇͇̽̀ l̵̢̞̿̈́̓i̸͕͚̞̾͘͘ë̸̞͔̼́̈́̔g̵͍͙̙̐͒̒t̸͕͕͇̐͐
B̴̢͚̦̀̓̔i̵̺͚͎͆͛̀s̵̻͇̾͆͌ d̵̘̘͔̓̽̚a̵͍͓͉̽͐̓s̴̙̝͕̐̔̈́s̴͙͕̦͋͆̚ d̴̞̦͇͛̕̚i̵͙̫͕̿́̈́e̵̢͉͕̿̈́̚ Ź̴͎̘̫̓̀ë̸̟͕͙́̚i̵͔͔͎͌̿́t̸͔͍͚͑͑͝ d̸̡̡͙̿͐͝e̵͖̦̫͑̈́̕n̵͚̫͙̾̚͘ Ț̴̢̼̓͊̚o̸͖̟̻͑́͑d̵̪͇̞͑̓̒ b̴̢͉͕̿͘e̵͎̦͙͐̾s̴͕̞̦̐̈́͑i̵͔͇̫͊̚͠e̸̡͙͇̾̾̾g̴̡͓̺̿͑͆t̵̪̝͎̿̓͝

Enthüllung des Wahnsinns (The Outbreaks)

aus dem Reisetagebuch von Javier duBois, Neophyt vom Zirkel der Gezeiten

Pallagar Prespur, dritter Tag nach unserer Landung

Die Nymphe – ihren Namen habe ich nie gelernt – ist tot. Vernichtet durch eine Kombination von Zaubern, meine eigene Magie darunter. Meine Gefährten und ich haben sie erschlagen, ihre versklaven Kreaturen zur Strecke gebracht, ihren Hain von ihrem unheilgen Einfluss befreit. Und trotzdem fühlt es sich nicht wie ein Sieg an.

Im Nachhinein ist es leicht zu sehen, dass mein Rachesinn fehlgeleitet war. Die Nymphe war nicht die Krankheit, die meinen Geliebten zu Grunde gehen hat lassen, sie war ein Symptom. Der Krebs aus dem dieses Geschwür gewachsen ist lebt und gedeiht weiterhin. Glücklicherweise bin ich nicht allein auf dieser Reise. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, die Hydra, die die Grotte jenseits des Hains bewacht zu befreien, doch wäre sie angekettet geblieben hätten wir nicht das Tor entdeckt.

Ich schreibe diese Worte auf, damit zukünftige Druiden des Zirkels aus meinen Fehlern lernen können und meine Fehler waren viele. Ich habe getötet, wenn ich Fragen hätte stellen sollen, Fragen gestellt, wo sie meine Gefährten in Gefahr gebracht haben. Aber in Rückschlägen lassen sich klare Zeichen lesen. In meiner verlorenen Stunde habe ich mit den Geistern dieses Ortes gesprochen und die Quelle der Krankheit gesehen. Ein tiefes Ennui, das auf dieser Insel liegt, etwas was die menschlichen Siedler hergetragen haben, von den Alten, deren Heime nur noch Ruinen sind, bis hin zu Cormyr und Sembia. Menschen kämpfen schon so lange um dieses Stück Land, sterben so lange auf diesem Land, dass ihre Todessehnsucht das Land selbst befallen hat.

Auf der anderen Seite des Portals wartete eine Kreatur auf uns, ein Zauberer von beträchtlicher Macht, der das Phänomen schon länger untersucht. Seine Geschöpfe plündern die Ruinen der Insel nach Schätzen, eine Patroullie von ihnen hatte ihm gerade eine Ladung Edelsteine gebracht, aber sie haben ihn nicht erreicht bevor Bart sie erschlagen und die Schätze an sich genommen hat. Wir haben den Weg der Wesen bis ins Portal weiterverfolgt, und den Magier persönlich gestellt. Er hat sich uns gegenüber wie ein gutmütiger Gastgeber verhalten, scheinbar nicht im Bewusstsein über meine persönliche Pilgerfahrt. Ich habe ihm in den Glauben gelassen, ich wolle ihm nichts böses, habe Cheng mit ihm sprechen lassen. Zwei verwandte Seelen, das habe ich sofort erkannt. Ich habe die mystischen Ansätze ihres Gesprächs nicht verfolgen können, aber die Zuflucht des Magiers stank nach fauler Magie. Nach Beratung mit Opal, Aurora und Valeryia war klar was zu tun ist: Dieses Geschöpf muss vernichtet und sein Werk zunichte gemacht werden, wenn jemals wieder neues Leben auf dieser Insel blühen soll. Aber nach der Auseinandersetzung mit der Nymphe und ihren Dienern war niemand von uns bereit, einen solchen Kampf aufzunehmen. Wir brauchen mehr Kraft, mehr Wissen, eventuell Verstärkung von Cormyr (Auroras Vorschlag natürlich, doch dieses Mal bin ich geneigt ihr zuzustimmen)

Noch viel dringender aber muss ich über die Eindrücke meditieren,d die mir die Geister dieses Hains geschickt haben. Nach dem Leben der Tod, nach dem Tod neues Leben, nach dem Land das Meer, nach dem Meer neues Land, das ist der Lauf der Welt. Aber die Tiere, die Bäume, alles hier auf dieser Insel wünscht kein neues Leben, sondern kalte Leere. Ist es einfach nur magische Verderbnis, die hier das Gleichgewicht stört, oder liegt hier eine tiefere Wahrheit begraben?

Ich habe nach unserer Rückkehr nach Palager die Ruinen der Ältesten auf dieser Insel zu besuchen. Vielleicht finden sich dort antworten. Auf Friedhöfen konnte ich schon immer am besten nachdenken.

Javier duBois

Javer duBois

Javie duBois

Mein Vater war ein Niemand und meine Mutter ist das Meer.

Ein Heiler und Mystiker von einer winzigen Inselkolonie namens L’leones. Seine magische Energie scheint er zumindest symbolisch aus dem Tod zu beziehen, sein Gewand und seine Medizintasche sind mit Knochen und Pfeilspitzen behangen.

Er spricht mit einem turamischen Akzent.

Verlorene Gegenstände (The Outbreaks)

Dirlagraun

Am Witchlight Carnival verliert man Dinge. Wenn man Glück hat nur sein Geld, oder seine Zeit, manchmal seine Würde (Kol Dray kann ein ‚Lied davon singen‘) aber manchmal greift die Magie des Carnivals tiefer in deine Taschen. Greift nach den Dingen, die wirklich wichtig sind. Erinnerungen, Fähigkeiten, Namen, nichts ist vor der wilden Magie der Feen sicher. Deswegen hat der Carnival auch ein Fundbüro, um zu verhindern, dass das Vergessene für immer verloren geht.

Dirlagraun ist eine genügsame, geduldige Seele, seine Seltenheit im Feenreich, die einfach nur Leuten helfen möchte. Aber das kann sie nicht, weil ihr selbst etwas fehlt. Ihr kleiner Star ist verschwunden, und was der Carnival nimmt gibt er nicht so leicht wieder her. Und er ist nicht das einzige Kind, das von seiner Mutter getrennt wurde, zwei menschliche Geschwister, Allowin und Viro, wurden von ihrer Mutter getrennt. Ein Displacer Beast mag ein gutes Wachtier für Wertgegenstände sein, aber es bleibt ein Monster – ein Schreck für Kinder. Alles was es gebraucht war eine unbedachte Bewegung des Tentakels und Viro zischt davon, verschwindet in der Menge. Und Dirlagraun kann ihm nicht hinterher, weil sie immer noch auf Allowin aufpassen muss. Hier kommen zum ersten Mal unsere Helden in die Geschichte, die bis jetzt nur umgeirrt und den Carnival genossen hatten auf den Plan.

Raudka und Musashi waren gemeinsam unterwegs, oder eher, Musashi lief ein wenig verloren der Elfe hinterher, als sie sich vor dem Fundbüro und damit bei Dirlagraun wiederfanden. Das Displacer Beast erzählte von ihrer Not, und die beiden boten ihre Hilfe an. Der Junge war auch schnell wieder gefunden, aber dabei erregten Musashi und Raudka die Aufmerksamkeit von Kol Dray, der ihnen folgte und dem Gespräch mit der Wächterin der Verlorenen lauschte. So hatten sie schnell einen dritten Helfer rekrutiert, um die Mutter der beiden Menschenkinder und das verschollene Displacer Beast-Junge wieder zu finden. Sie teilen sich auf – Musashi und Raudka untersuchen die Festwiese, wo beide Verschollenen zuletzt gesehen wurden, Kol, der schon Bekanntschaft mit den sprechenden Schwänen gemacht hatte, die um den ganzen Carnival herum ihre Kreise ziehen, geht zur Anlegestelle der Schwanengondeln um die zur Rede zu stellen. Unterwegs greift er sich auch noch den kleinen Grogon auf und zieht ihn, mehr oder weniger freiwillig, mit in die Suche.

Die vier geladenen Gäste sind nun also doch zusammen gekommen, oder zumindest verfolgen sie das selbe Ziel. Und gerade zur rechten Zeit, die Sonne geht unter und badl steht ihnen das Treffen mit ihren mysteriösen Sponsoren bevor.

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