Ein Preis auf seinen Kopf! (The Outbreaks)

Dies ist der zweite Eintrag im neuen Reisetagebuch von Aeckert Gimmstein nach dem Verlust meines alten Tagebuchs in der gefrorenen See.

Dieser Eintrag ist für die Gelehrten der Zukunft chronologisch drei (oder vier) Tage nach meinem letzten einzuordnen. Die Lücke zwischen den Ereignissen werde ich zu gegebener Zeit mit Hilfe meiner Kollegen füllen, doch nun werde ich die Erzählung an meine frischesten Erinnerungen anknüpfen.

Nachdem wir den Mahlstrom erreicht hatten, hatten wir versucht eine Audienz bei König Hekaton zu gewinnen. Wir wurden vertröstet und in Gästequartieren untergebracht, wo die Riesen vermutlich gehofft hatten uns festzuhalten, bis wir die Geduld verlieren und wieder heim zu gehen. Nun, die Geduld haben wir verloren, aber aufmerksame Leser diesser Erzählung sollten inzwischen verstehen, dass wir nicht aufgeben.

Während unserer Einquartierung hatten wir Zeit mit den Wachen unserer Gastgeber zu sprechen. Ihre Namen würden sich von Riesisch auf die Gemeinsprache als Cog und Tug transliterieren lassen. Cog war wenig hilfreich, aber Tug ließ uns unter der faulen Ausrede, einfach nur ein vor sich hin plappernder Blödian zu sein mehrere wichtige Informationen zukommen, darunter die politische Konstellation des Königshofes und erklärte sich bereit uns zu einem direkten Gespräch mit der Prinzessin Serissa zu führen.

Das folgende Gespräch war trotz der Informationen, die wir bereits hatten gelinde gesagt eine Überraschung. Als wir zu Serissa und ihrem Beraterstab vorgelassen wurden, hatten wir einfach nur geplant, sie zu überreden uns die Entführung von König Hekaton untersuchen zu lassen. Unser Barde legte sich dabei wirklich diplomatisch ins Zeug, aber mit den Zwischenkommentaren von ihren Beratern, allen voran von der blauen Drachin namens Lymrith kamen wir auf diesem Wege nicht weit. Also beschloss ich meine eigenen Vermutungen auszusprechen und führte folgende Fakten auf:

Ein Drache namens Klauth heuerte die Gruppe vor meinem Beitritt an, den Anführer der Riesen zu töten und verlieh ihnen dafür die Unterstützung seiner Anhänger.

  • Nachdem die Drachenkultisten von dem tatsächlichen Plan der Gruppe erfuhren, wurden sie bei ihrem Aufenthalt in Myth Drannor von einem weiteren Drachen attackiert.
  • Bei der Ermordung von Serissas Mutter wurde ein gelber Holzchiton gefunden, wie er zur gegenseitigen Erkennung unter den Agenten der Zentarim verwendet wird.
  • Bei unserem Raubüberfall auf Svartborg fanden wir einen Zentarim-Abgesandten als Gast des Jarls vor.

Noch bevor wir diese getrennten Fakten zu einem koherenten Bild zusammenfügen konnten, gab sich das letzte Puzzlestück von selbst zu erkennen: Lymrith unterbrach meine Ausführungen mit einer Kampfparole, riss Serissa ihr Amtszepter aus der Hand und teleportierte sich fort. Damit ergab sich die fehlende Verbindung zwischen Drachen, Riesen und Zentarim, Lymrith und ihre Verbündeten hatten den Tod von Serissas Mutter und die Entführung ihres Vaters verantwortet, sodass Serissa unter Lymriths Beratung den Thron besteigen konnte und damit die Riesen als Bedrohung für die Drachen aus dem Spiel genommen wurden.

Jetzt hatten wir Serissas absolute Unterstützung auf unserem Vorhaben. Wir würden die Entführer für sie Aufspüren und Hekaton retten und uns damit den Frieden mit den Riesen sichern. Darüber hinaus zeigte sich jetzt ein zweites deutliches Ziel: Lymrith musste für ihre Missetaten bestraft werden. Was die Riesen mit ihr machen werden, ist mir relativ egal, mein Interesse gilt einzig und allein dem Wissen, dass in einem jahrhundertealten Drachenschädel herumschwimmt, einem Schädel, der gerade von der Prinzessin aller Riesen für vogelfrei erklärt wurde.

Nachdem das also nun geklärt war, war es Zeit die Jagd auf die Verschwörer aufzunehmen. Der Holzchiton mit dem Zeichen der goldenen Gans wieß auf eine Verbindung mit den Zentarim und auf einen Ort, die Stadt Yartar, weit über die Grenzen der Lords‘ Alliance hinaus und tief ins Hoheitsgebiet der Zentil. Wir sicherten uns von Prinzessin Serissa einen Teleportzauber und reisten so Nahe an die Stadt, wie wir konnten, bis nach Dreieber. Ich ließ meine Verbündeten die Verfolgung der Entführer planen, meine eigenen Pläne galten auf dieser Reisezeit ganz der Drachin Lymrith. Wie ich sie aufspüren, wie ich sie erschlagen und vor allem, wie ich ihr Wissen und ihre Macht nach ihrem Tod mir selbst zu nutze machen könnte.

Ironischerweise war ich so in meine Pläne versunken, was ich mit Lymriths Kopf machen würde, dass ich vergessen hatte, dass die Zentarim noch immer einen Preis auf meinen Kopf ausgesetzt haben. Und wegen meiner Unvorsicht, hier her nach Yartar zu kommen, wissen dies meine Kameraden nun auch.

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