In dem Auge lodert ein Feuer (Invictus Igni)
In dem Auge lodert ein Feuer (Invictus Igni)
„Wusste ich doch, dass er etwas vor uns versteckt… Was ist das? Ein Tagebuch? Na dann lass doch mal reinschauen, was er so schreibt… Okay… Er schreibt einfach nur unsere Erlebnisse auf. Etwas unbeholfen und mit viel zu wenig Lob bezüglich meiner Taten, aber okay. Ich sollte ihm wohl mal zeigen, wie das richtig geht. Und Alberich und Gundrabur müssen das auch wissen.“
Nachdem wir nun diesen verdammten Troll endlich los sind können wir uns aufmachen um den Rest von diesem verfluchten Ort zu erkunden. Nach diesem Kampf sollte uns wirklich kaum noch etwas aufhalten können. Mit Alberich als unsere “lebende Festung“ und Malcador mit seiner meisterlichen Profession der arkanen Künste fällt mir nichts ein, dass uns besiegen könnte. „Wäre doch nur unser letztes Gruppenmitglied auch mitgekommen“, dachte ich mir unwissentlich dem Fakt, dass sich unser Freund Gundrabur in diesem Moment hinuntergelassen wurde.
Von dem was mir Gundrabur berichtet hat, nutzte er die Zeit bis er uns fand allerdings sehr gut und erforschte den Berg auf eigene Faust. Zumindest bis er auf einen Betrachter traf und bei voller geistiger Gegenwart entschied, dass er Blumen lieber von oben als von unten betrachtet.
In der Zwischenzeit haben Alberich, Malcador und ich aber auch ein paar sehr interessante Entdeckungen gemacht. Wie zum Beispiel eine Tür mit einer schrecklichen Fratze darauf. Als wir über diesen grässlichen Anblick hinweg kamen traute sich Alberich als Erster von uns in den kleinen Raum hinter der Tür. Viel fand er nicht, da der Raum auch nicht größer als Zehn mal Zehn Fuß war. Plötzlich jedoch fand er einen Knopf, der die abscheuliche Tür hinter im verschloss und einen Geheimgang öffnete. Nachdem er durch diesen ging öffnete sich die Tür hinter ihm wieder und verschloss den Geheimgang.
In der
Zwischenzeit hatte auch Gundrabur seine nächste Begegnung mit den
häufiger unfreundlichen als freundlichen Bewohnern dieses Berges.
Anscheinend ist uns beim letzten mal einer der “Zuckerzombies“
entwischt. Da Gundrabur aber ein meisterhafter Kämpfer ist konnte er
diesen Einzelgänger ohne Probleme mit Mut und Zwergenstahl
bezwingen. Unser Türrätsel war hingegen nicht so leicht mit roher
Gewalt zu lösen. Wir standen nämlich auf einmal vor einem leeren
Raum in dem gerade noch unser Freund war. Malcador in weiser
Voraussicht rechnete schon mit dem Schlimmsten. Wir konnten
allerdings nicht sinnlos rumstehen und deshalb nahm ich all meinen
Mut zusammen und betrat auch den Raum. Der Knopf den Alberich fand
war nicht schwer zu finden und deshalb sah ich mich schneller in der
Position von Alberich wieder, als mir lieb war.
Malcador nun
allein auf der anderen Seite probierte alles mögliche um uns zu
folgen, leider oder besser zum Glück ohne Erfolg. Ich erkundete
inzwischen den Gang hinter der Geheimtür. Zu meinem Bedauern etwas
unvorsichtiger als sonst, denn als ich gerade am vermeindlichen Ende
des Ganges ankam, löste ich eine Falle aus und ein und glaubt mir
ich versuche nicht zu über treiben, riesiger Felsbrocken von der
Größe eines Drachen rollte spontan auf mich und Alberich zu. Wir
rannten natürlich zu der Geheimtür, durch die wir auch wieder in
den Raum kamen, aber nicht durch die Tür mit der Fratze.
Selbst
Gundrabur muss die Falle gehört haben, denn nachdem was er bisher
erlebt hatte sagten ihm seine Instinkte, dass es besser ist zu
wissen, was die Erde so zum beben bringen kann und machte sich auf
den Weg in unsere Richtung. Malcador probierte inzwischen alles um
die Tür auf zu bekommen. Mit jedem Versuch, jeder Idee, so gut sie
auch war kam uns der Fels immer näher und drohte uns zu
zerquetschen, bis Malcador die inzwischen verzogene Fratze nicht mehr
ertragen konnte und ihr am Bart zog. Was buchstäblich unsere Rettung
in letzter Sekunde war. Alberich und ich brachen aus der Tür hervor
und schuppsten Malcador auch schnell aus dem Weg. Der Felsen mit
seiner verständlichen geringen Geschicklichkeit rollte einfach
weiter gegen die Wand auf der anderen Seite der Tür. Was wiederum
eine erheblichen Knall verursachte und Gundrabur in seiner
Entscheidung bestätigte.
Kurz darauf
sollten wir nun auch unser letztes Gruppenmitglied kennenlernen. Da
wir allerdings noch unter Schock standen reagierten wir, man könnte
sagen misstrauisch, auf unseren Neuankömmling. In dem Gedanken noch
mehr Unheil von unserer Gruppe abzuhalten schüchterte Malcador ihn
mit einem Wort- und Beleidigugnsgewitter ein, welches ich nicht von
einem so jungen und noblen Menschen erwartet hätte. Selbst Alberich
stand sprachlos da, als Malcador seine Schimpftirade auf Gundrabur
los lies. Nach einer kurzen mündlichen Auseinandersetzung konnte
sich die Situation aber schnell aufklären und wir konnten sowohl
unser neues Gruppenmitglied begrüßen als auch etwas Luft
schnappen.
In der Zwischenzeit erzählte uns Gundrabur von
seiner Begegnung mit dem Betrachter und, da ich so klug bin und mir
die Grundrisse bisher gut eingeprägt habe, musste ich feststellten,
dass dieser Betrachter den Eingang zur zweiten Ebene bewacht. Die
Ebene in die wir als nächstes wollen… Nach einer kurzen
Besprechung war es klar: Der Betrachter musste weg! Wir machten uns
auf den Weg, fanden viele Räume die einzelne Mitglieder unserer
Gruppe schon erkundet hatten, aber auch neue mit magischen Artefakten
wie einem Bierkrug der sich immer wieder von alleine auffüllt.
Verständlicher Weise das wertvollste Artefakt in diesem Berg.
Zumindest für unsere Zwerge.
So gerne wir weiter erkundet
hätten, stand nun aber der Kampf gegen den Betrachter an. Wir
schmiedeten eine Plan: Alberich und Malcador sollten ablenken,
während ich und Gundrabur uns von hinten an ihn heranschleichen.
Soweit hat auch alles funktioniert, bis wir festgestellt haben, dass
es zu gut funktioniert hat. Der Betrachter starrte nun nämlich mit
seinem großen Auge auf unsere beiden Begabtesten in den arkanen
Künsten, welche wiederum nun nichts gegen ihn machen konnten. So
ziemlich wie wir, da der Betrachter gut zehn Fuß über unseren
Köpfen schwebte und wir ihn nicht erreichen konnten. Es war relativ
schnell klar, dass wir ihn so nicht bekämpfen können. Und nachdem
er uns gezeigt hatte warum Betrachter zu den gefährlichsten
Kreaturen unserer Welt zählen brauchten wir einen neuen Plan.
Alberich konnte
sich gerade so in Position bringen um mit seinem mächtigsten Zauber
den Betrachter für eine gute Minute in eine andere Dimension zu
befördern. Wir atmeten kurz durch und trotz Bedenken blieben wir und
führten den Kampf fort. Gundrabur nutzte seine Wurfäxte, Alberich
seine göttliche Magie und Malcador, dem ich besonders viel Lob
aussprechen muss, hielt fast allen magischen Tricks dieser Kreatur
stand und nutzte seine eigene Meisterschaft über das Arkane um dem
Betrachter Feuerball nach Feuerball entgegen zu feuern. Ich hingegen
konnte mich nicht rühren… Ich wollt auf den richtigen Moment
warten um aus meiner Unsichtbarkeit heraus eine verheerenden Angriff
zu starten. Dieser Moment kam aber nie und so musste ich zusehen, wie
meine Kameraden ohnmächtig geschlagen, verzaubert und in die Flucht
geschlagen wurden.
Dieses Trauerspiel konnte ich nicht länger
verantworten und nutzte eine ähnliche Taktik wie Malcador. Ich hatte
noch Schriftrollen die mit dem Zauber Feuerball verzaubert waren. Ich
nutzte diese um dem Betrachter noch mehr zu verbrennen, als er eh
schon war. Dies ging solange gut, bis ich keine Schriftrollen mehr
hatte und der Betrachter leider noch lebendiger war, als wir es uns
erhofft hatten. In diesem Moment kam der durch Zauber in die Flucht
geschlagene Malcador zurück und versuchte uns Zeit zu verschaffen
indem er das Monster zu sich lockte. Alberich, Gundrabur und ich
konnten die Pause nutzen um aufzustehen und uns bereit zu machen
Malcador zu helfen.
Als wir zu ihm kamen, war der Betrachter
gerade dabei in zu verschlingen, war ich mit einem gezielten Stich
aber verhindern konnte. Dies und der Fakt, das es dem Betrachter
nicht mehr so gut ging brachte ihn dazu einen seiner mächtigsten
Zauber zu präsentieren. Er verwandelte die Wände in Ranken, die
nach uns griffen und uns kampfunfähig machen wollten. Aber von sowas
lassen wir uns nicht aufhalten und ich und Malcador entkamen den
Ranken und mit einem letzten Stich und einer der heißesten
Feuersäulen, die ich je gesehen habe, besiegten wir den Betrachter
Glücklich und mit letzter Kraft feierten wir unseren Sieg und überlegten schnell, was wir mit unserer neuen Trophäe anfangen sollen. Wir entschieden den Betrachter nach oben mitzunehmen und an einen Sammler zu verkaufen. Zu unserer Überraschung wartete oben anscheinend schon jemand auf unsere Ankunft mit dieser Bestie. Anscheinend ging es um eine Wette, so wie ich das verstanden habe. Die beiden Gewinner dieser Wette, zwei Zwerge, haben uns entsprechend auch sofort auf einen Siegestrunk eingeladen, dem keiner von uns widerstehen konnte. Wir feierten und tranken. Und so laut und aufgeregt es nach unserem Sieg in der Taverne war, war es doch auch sehr beruhigend und entspannend aus dem Berg herauszukommen. Wer weiß was uns dort unten noch erwartet.
“Das klingt doch unseren Taten angemessen. Naja, schnell wieder zurück damit bevor Kairon aufwacht.“
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