Das Tagebuch eines Soldaten – Eine Last zu tragen (Raven Guard)

Der Tempel und vor allem die Geschichte, die Bee uns erzählt hat und welche die Geschichte hinter diesem Tempel darstellt, jagen mir immer noch einen Schauder über den Rücken. Auch wenn ich nicht das Gefühl habe, dass es mehr als eine Geschichte war, lassen mich die Erfahrungen, die wir in den letzten Zehntagen gemacht haben, die Geschichte doch nicht vergessen wollen. Aber zurück zum hier und jetzt. Zurück zu diesem Tempel und seinen Geheimnissen.

Das gesamte „Heiligtum“, wie wir schnell lernten war mit Fallen und Rätseln gespickt. Kwalu war es, der die erste Falle erkannte, noch bevor sie ausgelöst wurde. Mit seinem Javelin löste er aus sicherer Entfernung eine Falle aus, die uns den Boden unter den Füßen hätte wegziehen können. So konnten wir aber ein Seil an einem Ende der Falle und am anderen befestigen und jeder auf seine Art und Weise hinüberkommen. Allerdings nicht bevor am anderen Ende eine weitere Falle wartete, die Kwalu und seinem echsenhaften Begleiter schwer zutaten. Klingen kamen aus den Wänden und rissen Wunden in ihr Fleisch. Doch Kwalu konnte dank seiner heilenden Kräfte die schlimmsten Verletzungen der beiden heilen. Da er jetzt von den Klingen wusste, blockierte er die Öffnungen aus denen sie kommen sollten, sodass wir anderen sicher hinüber konnten.

Lange lies der nächste Schreck aber nicht auf sich warten. Als nächstes erwarteten uns mehrere „Stufen“. Noch größer als ich, konnten wir uns nur an diesen hochziehen. Oben erwarteten uns dann viele, klar herausstechende Bodenplatten, die zu einer neuen Falle gehören mussten. Auch hier konnten wir auf Kwalus Wissen und Fähigkeiten zurückgreifen. Er schlug vor den Trick mit seinem Javelin wieder zu verwenden und bat Norx sich auf seine Schultern zu stellen und so die Platten auszutesten ohne auch nur auf deren Höhe zu stehen. Dabei viel Kwalu und Norx eine Tür am Ende der zweiten Stufe auf. Norx, auf seine spontane Art und Weise, sprang von Kwalus Schultern bis zur Tür und fand dabei anscheinend ein Muster, wie man die Platten zu überwinden habe. Kwalu kletterte nun auch die „Stufe“ hinauf und überquerte mit Norx Hilfe sicher die Falle.

Als wir anderen nun auch hinaufkletterten, kam es anscheinend zu einem Unfall. Norx und Kwalu wollten die Tür am Ende der zweiten Stufe öffnen, als es einen lauten Knall gab und Kwalu zu uns heruntergeschmissen wurde. Dabei landeten wir auf den falschen Fließen und lösten die Falle aus, als fast jeder von uns auf ihr war. Flammen schossen aus beiden Seiten und fügten uns schwere Verbrennungen zu. Die Schmerzen waren mit die schlimmsten, die ich je erleben musste und es kostete uns sehr viel Kraft die schlimmsten Wunden zu versorgen. Kwalu lag, wenn ich es richtig gesehen habe, sogar kurz bewusstlos vor uns. Sein Wille muss allerdings sehr stark sein, da er sehr schnell wieder die Augen aufriss.

Um nicht wieder zu riskieren die nun bekannte Falle an der Tür auszulösen, blieben diesmal Bee und ich oben. Bee kletterte auf meine Schultern um die Kacheln, die Norx und Kwalu fanden aus sicherer Distanz abschießen zu können. Was leider nicht viel erreichte. Außer, dass ich bei einem Mal ausrutschte und auf eine falsche Fließe trat. Ich dachte, dass es das jetzt mit mir war… aber nichts passierte. Ich lies Bee von meinen Schultern, sicher dass wir so nicht weiterkommen würde und dann löste die Falle doch aus. Schwer angeschlagen und unter Schmerzen kamen wir dann aber auf eine Idee. Die Falle löste nicht aus, als ich Bee getragen hatte. Und der Tempel sollte an die Geschichte des Mannes erinnern, der ein Krokodil auf dem Rücken trug.

Ich half Bee wieder auf meinen Rücken und wie erwartet, reagierte die Falle nicht auf uns. Wir kletterten zur Tür und drückten die Kacheln nach kurzem Besprechen mit unseren Mitstreitern in der sinnvollsten Reihenfolge in die Tür. Und diese öffnete sich. Im Raum dahinter fanden wir Spinnenweben und Knochen von vielen verschiedenen Kreaturen. Mit dem Selbstvertrauen die Fallen nun überlistet zu haben, ging ich aber ohne Sorge weiter. In der Mitte des Raumes wartete eine Treppe auf uns. Es roch, wie die nächste Falle, aber auch diese konnten wir unbeeinflusst überqueren, bis wir an der Decke des Raumes ankamen. Hier oben fanden wir… einen Krug. Ich war im ersten Moment sehr enttäuscht, dass wir all diese Strapazen auf uns nahmen und nun nichts weiter als ein Krug auf uns wartete. Aber genau wegen so etwas bin ich auch kein Abenteurer geworden.

Mit dem Krug im Schlepptau, gingen wir die Treppe wieder hinunter, wo uns Kwalu und sein Gefährte, den er auf dem Rücken trug schon erwarteten. Sie schienen den Raum untersucht zu haben und uns damit auch den Rücken gedeckt zu haben. Zusammen gehen wir nun aus der Kammer und dann langsam aus dem gesamten Tempel. Und ich kann nicht betonen wie sehr ich mich schon nach etwas Frischluft sehne.

Der Kriegsrat? (The Resurrected)

„Ich bin erstaunt, dass ich so ruhig bleiben kann während dieser Typ Ricarda schlägt. Einmischen werde ich mich aber nicht. Sie hat diesen Kampf gewählt und außerdem soll die kleine was lernen. Trotzdem war ich mir sicher, dass heute allerdings nichts mehr passiert…“

Wir waren gerade beim Schmied, als Ismair auf uns zukam. Sie sagte uns, dass eine wichtige Versammlung ansteht und wir dann die Gelegenheit hätten unsere Anliegen anzubringen. Wieder im Tempel angekommen, sahen wir dass die große Halle vor unseren Zimmern mit einer nicht zu kleinen Gruppe von Leuten gefüllt war, zu denen sich Ismair dazustellte, während wir am anderen Ende warteten. Verstehen konnten wir sie trotzdem, was mich wunderte, da ich ihre Sprache sonst nicht verstand. Egal. Das Gespräch wirkte für mich fast wie ein Kriegsrat oder zumindest eine taktische Besprechung.

Es war die Rede von anderen „Orten“ und Personen zu denen der Kontakt abgebrochen war. Von Untoten, um die sich teilweise schon gekümmert wird. Und was meine Ohren aufhorchen lies war das Thema eines Drachenskelets. Ob das Bahamuts Einfluss ist?

Nach einiger schien niemand von den teilweise noch Fremden etwas vorzubringen. Nicht einmal der Mann, der das ganze Gespräch über an einer Säule lehnte und im gesamten Gespräch nichts sagte und uns während unserer Reise an diesen Ort als Tebaun vorgestellt wurde. Er blieb auch weiterhin dort stehen, was Ismair und einer anderen Frau nicht zu gefallen schien. Trotzdem gab uns Ismair das Signal, dass wir herantreten sollten. Angekommen begrüßte uns die dritte Frau im Bunde. G’eldriia ist ihr Name und mir wurde bewusst, dass sie es war an die ich mich für so viele Dinge richten sollte.

Dies tat ich auch und erzählte von Bahamut und meiner Familie. Daraufhin bot sie mir ihre Unterstützung an. Uns allen. Denn das erste, was sie tat, war uns einen Segen ihrer Göttin zukommen zu lassen, dafür dass wir bei der Befreiung der Sklaven geholfen haben. Danach bot sie mir an, dass sie beim nächsten Vollmond ein Portal öffnen können um uns alle nach Hause zu bringen. Und bis dahin haben wir kostenlose Unterkunft bei ihnen. Es klingt alles zu schön um war zu sein… aber da ist noch ein Gefühl. Ich kann nicht in mein vorheriges Leben zurück. Noch nicht. Nicht während Mia gerade leiden muss.

Da es trotzdem schön wäre meine Familie wieder zu sehen, baten sie an eine Magie zu wirken damit ich meine Frau zu erst einmal wieder sehen kann. Aber dafür müssen wir in’s innere Heiligtum. Tebaun bat uns an uns durch den ungesehenen Teil des Tempels zu führen, aber Vaneara schien sogar noch mehr Begeisterung zu haben und fing an uns durch den Tempel zu führen. Weit kamen wir nicht, da wir auf einmal sahen, wie ein Mann dem jungen Mädchen aus der Küche einen Schlag versetzte. Es stellte sich zum Glück schnell als Training heraus und so musste ich nicht eingreifen. Da seine Methodik allerdings sehr anders ist, als ich es gewöhnt war, wollte ich mich einmischen, aber Ricarda kam mir zuvor. Inzwischen sind wir soweit, dass wir jetzt gegen diesen Herrn kämpfen werden, damit das Mädchen daraus lernen kann und nicht selber die Verletzungen ertragen muss. Es wundert mich allerdings, dass Ricarda anscheinend nicht zurückschreckt sehr gefährliche und tödliche Magie zu verwenden…

Ich werde auf jeden Fall darauf achten ihn nicht zu schwer zu verletzen. Wenn ich das bei seiner Beweglichkeit überhaupt schaffe…

Wieder in der Zivilisation, immer noch unter den Pilzen… (The Resurrected)

Ich sollte wohl wieder häufiger anfangen zu beten. Nach all der Unterstützung, die du uns zukommen lassen hast, bin ich dir sehr dankbar Bahamut. Ich bin mir nicht sicher, ob ich meine Kameraden ohne deine Hilfe so hätte beschützen können, wie ich es konnte. Bei all den Gefahren die hinter uns liegen. Teufel aus den neun Höllen, Monster aus den abartigsten Alpträumen und Pilze… viele Pilze. Und letztere sind wir immer noch nicht los. Nach all dem habe ich das Gefühl, dass ich Hilfe benötige aus all dem einen Sinn zu machen. Und vor allem aus meinen eigenen Gefühlen…

Seit dem letzten Kampf bei dem wir in einen Hinterhalt geraten waren, wurde unsere Reise doch recht ruhig. Und vor allem relativ kurz, wenn ich bedenke, wie lange wir durch dieses Labyrinth aus Pilzen und Krankheiten geeilt sind. Kaum haben wir die schlimmsten Wunden versorgt gehabt, wollten Ismair und Tebaun auch schon weiter. Sie sprachen davon, dass irgendjemand auf dem Weg wäre. Und wenn zwei erfahrene Kämpfer, wie ich sie nach ihrem Einsatz beim Hinterhalt einschätze, schon sagen dass wir nicht auf wenn auch immer warten sollten, dann vertraue ich ihnen.

Außerdem war seit viel zu langer Zeit wieder einmal Tageslicht zu sehen. Wir verließen die Höhle und ich durfte endlich wieder die angenehmen Strahlen der Sonne spüren. Auch wenn sie im ersten Moment eine Qual für meine Augen waren. Die anderen schienen allerdings auch froh zumindest aus der Dunkelheit hinaus zu kommen. Doch diese Abwechslung sollte nicht lange anhalten. Tebaun zauberte etwas, was wie ein Portal aus den alten Legenden schien herbei. Etwas unsicher erkundigten wir uns, wo uns seine Magie denn hinführen würde und auch wenn er uns nicht verraten wollte, um was es sich genau für einen Ort handeln würde, versicherte er uns, dass uns kein Leid geschehen würde. Und so gingen wir mit ihm durch dieses „Portal“.

Auf der anderen Seite angekommen begrüßte uns eine Tropfsteinhöhle in die durch ein kleines Loch auf einer Seite genug Tageslicht eindrang um die Höhle mit Leben zu erfüllen. Ismair ging zu einer anderen Seite. Dort nahm sie dann das Horn, dass die ganze Zeit an ihrer Seite hing, hervor und leis es erklingen. Ein Tor öffnete sich vor ihr und dahinter fanden wir einen alten, fast schon verwildert wirkenden und sehr langen Gang. Wir folgten ihr in und durch den Gang, während Vaneara uns erzählte, dass wir ihr auf Schritt und Tritt folgen sollten, da wir uns sonst in Gefahr bringen könnten. Ich gehe davon aus, dass auf hier Fallen verteilt lagen und das Aufblitzen, dass ich hier und da gerade so durch Pflanzen und Geröll wahrnehmen konnte bestätigt meinen Gedanken für mich.

Am Ende des Ganges fanden wir dann zwei Wächter an, die ein weiteres Tor bewachten. Mit Ismair und Tebaun an unserer Seite, haben sie uns direkt durchgelassen. Kaum waren wir an den Wachen und dem Tor vorbei, fielen unsere Blicke auf ein beeindruckendes aber doch sehr vertrautes Bild. Ein riesiges Tal überflutet mit Leben lag vor uns. Wasserfälle und Flüsse, die jeden noch so patriotischen Calimshaner seine Wüstenheimat vergessen lassen würden. Und zwischen ihnen erhoben sich riesige und sicher uralte… Pilze. Pilze werden wir wahrscheinlich nie wieder los. Dennoch konnte ich nicht leugnen, dass ich beeindruckt war. Nicht zuletzt davon, dass sich an und in den Pilzen eine Gemeinde gegründet hatte. Personen jeder möglicher Herkunft scheinen hier zu leben. Uns wurde auch schnell erklärt warum. Viele von ihnen waren einmal Sklaven oder zumindest Gefangene bei den Drow. Bis sie schließlich, genauso wie die Gruppe die mit uns ankam, befreit wurden.

Tebaun führte uns als erstes zum Speisesaal. Dort lernten wir einen weiteren Bekannten von Vaneara kennen. Ein anscheinend begabter Koch. Ich muss gestehen, dass ich gerne einmal schauen würde, wie und was er alles kocht. Gerade weil er auch Magie zum Kochen zu nutzen scheint. Vaneara bekam ihr Lieblingsgericht, während wir anderen ein Festmahl von Fleisch, Gemüse und Beilagen bekamen. Es tat wahrscheinlich allen gut wieder einmal etwas entspannen zu können. Und so genossen wir die Ruhe und das gute Essen.

Danach führte uns Tebaun zu dem Tempel in der Gemeinschaft. Ein erstaunliches Gebäude. Übersäht mit Abbildern von Selûne und durchdrängt mit Gesängen. Das erste was Tebaun uns mitteilte war, dass wir nicht zu den Sängerinnen in’s innere Heiligtum des Tempels gehen sollten. Da ich mich nicht in den Glauben und Rituale anderer einmischen will, werde ich mich auch daran halten. Dann zeigte er uns den Rest des Tempels und unsere Unterkünfte, bis wir wieder abreisen sollten. Danach lies er uns allein und wir bezogen unsere Kammern. Lange verblieb ich und so wie es aussah die anderen aber nicht, da wir etwas von einem Bad gehört hatten. Mir lief ein Drow über den Weg, den ich nicht nur nach dem Bad ausfragen konnte, sondern der mich auch gleich hinführte. Ich war erstaunt, dass es sich um ein gemischtes Bad handelte, aber das hielt mich nicht wirklich davon ab nach so langer Zeit wieder mal ein heißes Bad nehmen zu können. Der Drow mit dem ich unterwegs war stellte sich als Xor vor. Als meine Erinnerungen wieder einmal unklar waren viel ihm das auf und nach einem langen Gespräch bot er mir an, dass er dabei vielleicht helfen könnte. Ich stimmte zu und wir genossen den Rest unserer Zeit im Bad.

Jetzt bin ich wieder auf dem Weg zu meiner Kammer und bitte dich nach all der Zeit über meinen Schlaf zu wachen und wenn du wieder in meinem Traum erscheinen solltest, könntest du ja…

Dieses Gesicht… ist sie eine der Sängerinnen? Wieso kommt sie mir so bekannt vor?

Das Tagebuch eines Soldaten: Wofür? (Raven Guard)

Es tut mir Leid Thia. Ich bin so fertig, dass ich nicht mal mehr weiß, was ich dir schreiben soll. Hat das Ganze überhaupt noch einen Sinn? Ich meine… wofür?

Ich dachte, dass ich mich besser fühlen würde, wenn ich mal wieder dazu komme zu zeigen, was ich als Soldat tauge. Aber dem war nicht so. Das einzige, was nach dem Kampf geblieben ist, ist noch mehr Unsicherheit. Nach einem langen und mehr als harten Kampf, konnten wir die Trolle zwar überwältigen, aber nicht ohne selber viel zu viel einzustecken. Zwischendurch hatte ich sogar das Gefühl, dass sie uns überrennen könnten. Ich sah Romero zu Boden gehen und konnte im Augenwinkel nur erkennen, dass auch Musharib, Inete und Nokah viel zu viel einstecken mussten. Jeder von uns kämpfte um sein Überleben. Ich habe Nokah Zaubersprüche praktisch schreien gehört und selbst gesehen, wie Romero Schlag nach Schlag auf diese Biester niedergehen lies. Ich könnte sogar schwören, nackte Faustschläge und den ein oder anderen fliegenden Speer gehört zu haben. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wo diese hätten herkommen sollen. Und wie wir uns auch wehrten, sie wichen nicht zurück. Nein, manche der Verletzungen, die wir ihnen zufügten, schienen sie nicht einmal zu interessieren und ihre Wunden schlossen sich einfach. Aber irgendwie scheinen wir, sei es unter Einsatz unserer letzten Kräfte, mit Schwert, Bogen und Magie, den Kampf für uns entschieden zu haben.

Als ich nach dem Kampf nach allen schauen wollte, musste ich feststellen, dass jeder schwer verletzt war. Jeder außer mir. Ich schaute, was ich tun konnte. Wem ich mit meiner heilenden Berührung beistehen konnte. Und auch wenn ich Nokah und selbst Hans helfen konnte, blieb bei mir nur der bittere Nachgeschmack hängen, dass Bee meine Hilfe ablehnte.

Durch das ganze Chaos und die Sorge um meine Freunde, vielen mir jetzt erst die drei Neuankömmlinge auf, die uns im Kampf unterstützt hatten. Einer schien mir wie eine Kreatur aus einem Märchen. Ein sprechender Hase, der selbst Bee überragte. Der andere war ein Mensch. Wenn ich es richtig verstanden habe, was ich meinem Geist gerade nicht unbedingt zutraue, scheint er ein Händler zu sein. An seiner Seite eine ziemlich große Echse, die mich leicht an einen Drachen erinnert. Ihre Namen habe ich mir noch nicht merken können, aber wenn ich heute bei der Wache bin, habe ich sicher etwas Zeit sie mir einzuprägen.

Nach einem kleinen Wortgefecht mit Romero, hatten unsere Neuankömmlinge die anderen anscheinend überredet, mit uns zu reisen. Auch wenn ich etwas misstrauischer ihnen gegenüber gewesen bin, habe ich nichts gesagt. Es wäre sicher auch heuchlerisch gewesen über Vertrauen zu sprechen, nachdem, was passiert ist. Also gingen wir mit unseren neuen Begleitern weiter, bis wir einen passenden Ort zum Ruhen gefunden hatten. Ein riesiger Baum mit einer Ausbuchtung, die Platz für jeden von uns bot. Wir schlugen unser Lager auf und kaum waren wir fertig, war es auch schon Abend.

Den Rest des Tages nutzten die anderen um sich bekannt zu machen. Unsere Neuankömmlinge erzählten etwas über sich und waren genauso interessiert am Rest der Gruppe. Ich gebe zu, dass ich mich etwas zurückgehalten habe. Aber im Moment habe ich weder das Gefühl, dass ich viel erzählen sollte, noch dass ich mich überhaupt darauf konzentrieren könnte. Mir gehen einfach zu viele Dinge durch den Kopf.

Wofür habe ich getan was ich getan habe? Für dich Thia? Wofür mache ich jetzt weiter? Für dich? Nein! Dann würde ich jeden meiner Fehler mit dir rechtfertigen und das hast du nicht verdient. Ich muss mich zusammenreißen. Was würde meine Mutter zu dem Ganzen sagen? Wie viele Tränen würde sie weinen? Was mein Vater? Der, der mir einst beigebracht hatte, dass man als Soldat eine Verantwortung hat und zum Schutz derer da ist, die sich nicht verteidigen können. Was würdest du dazu sagen?

Ein kurzes Gebet an… wen auch immer (The Resurrected)

Es ist nun etwas länger her, dass ich dazu gekommen bin zu beten. Das letzte Mal, also das letzte richtige Mal, war damals noch in Yartar. Jetzt weiß ich nicht ob ich Tymora damals verärgert habe, oder wer auch immer es sein mag, der sich meiner angenommen hat, aber ich hoffe, dass mich dieses Mal nicht wieder in so ein Land lebender Albträume schickt, wie das letzte Mal.

Ich weiß immer noch nicht, wer du bist, der mich in den letzten paar Wochen unterstützt. Ich weiß noch nicht mal, ob du nicht vielleicht ein Teufel oder ähnliches bist. Aber da du mir geholfen hast, die anderen und vor allem Mia zu beschützen bin ich sehr dankbar. Ich weiß noch nicht mal ob du mitbekommst, was hier vor sich geht und durch was für einen Mist wir uns durchkämpfen mussten. Leider habe ich auch nicht alles mitbekommen, da ich anscheinend ein paar Stunden weggetreten war, aber die Anderen haben es mir erzählt. Die Flucht vor dem Dämon und dem Riesenwurm, der uns fast verschlungen hätte.

Aber genauso wie in den letzten Monaten, habe ich nicht das Gefühl zu viel verpasst zu haben. Kaum bin ich von unserer ersten „ruhigen“ Rast in einer gefühlten Ewigkeit erwacht, da ging es auch schon weiter. Der Pilz scheint mich als sein Sprachrohr verwenden zu wollen und die anderen sind aus gutem Grund sehr skeptisch. Auch wenn ich zugeben muss, dass es sich irgendwie gut anfühlt, zu sehen wie viele Sorgen sich Mia um mich macht. Mit dieser neuen Information, haben wir uns erst einmal die Zeit genommen und mal wieder was ordentliches gegessen. Und auch wenn ich mich nicht selber loben sollte, habe ich noch nie so guten Eintopf gegessen, wie das was ich da zusammengewürfelt habe. Vielleicht macht die Erschöpfung jeden Bissen aber auch leckerer als er eigentlich ist…

Unsere neue Begleiterin, die meint, dass sie Bellatrix‘ Tochter ist, nutzte die Pause und lies mich ein wenig von ihrer verschwundenen Mutter erzählen. Ich habe das Gefühl, dass meine Antworten sie nicht zufrieden gestellt haben, aber selber fragen tut sie auch nicht viel. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Nachdem wir mit Essen und Reden fertig waren, brachen wir dann aber auch auf. Schließlich wollen wir alle schnellstmöglich zurück nach Hause. Und der Pilz, der uns erzählt, dass wir mit etwas infiziert sind, ist eine zusätzliche Motivation. Wir gingen als erstes in das Gebäude vor dem wir gerastet hatten. Dort wurden wir von einem riesigen und dunklen Gang begrüßt, der kaum ein Ende finden wollte. Wir folgten dem Gang bis wir auf eine seltsame Gestalt trafen. Bei genauere Untersuchung stellten wir fest, dass diese Gestalt eine Kreatur war, die wie wir infiziert war. Mit was genau, konnte mir der Pilz noch nicht verraten, aber zu sehen, dass die Infektion diese Kreatur umgebracht hat, hat mir auch schon gereicht.

Wir gingen weiter und kaum waren wir an der ersten Gestalt vorbei, sprang unser anderer Neuzugang, Oskar, auf und machte uns darauf aufmerksam, dass wir von weiteren „Infizierten“ beobachtet wurden. Schreckliche Gestalten, wenn ich bedenke, wie Oskar sie beschrieben hatte. Mehr bekam ich aber auch nicht mit, da die Gestalten für mich nicht sichtbar waren und wir uns schnellstmöglich von ihnen entfernen und nicht herausfinden wollten, ob diese Wesen genauso schrecklich aussahen, wie Oskar sie beschrieben hat.

Als wir dann endlich ein Licht am Ende des Tunnels gesehen haben, rannten wir schon fast dort hin. Das Gebäude öffnete sich und hab uns einen Blick auf eine riesige aber verlassene Stadt frei. Als wir diese durchstreiften fanden wir immer mehr Darstellungen von sogenannten „Couatln“. Ricarda und Aza scheinen zu wissen, was es mit diesen Wesen auf sich hat. Die Anderen und ich nicht. Wir folgten den Götzenbildern, bis sich Ricarda wieder einmal aufmachte ohne uns Bescheid zu geben. Sie rannte in eines der Häuser, bis sie und ein paar Sekunden später wir, auf einen überfluteten Raum mitten in dem Gebäude gestoßen sind.

Als sie schon wieder losrennen wollte packte ich sie am Arm und wollte wissen, was denn nur in sie gefahren sei. Sie sagte mir, dass sie irgendetwas rufen würde und sie spüren würde, dass es das richtige wäre, dem Ruf zu folgen. So gerne ich mich dagegen ausgesprochen hätte, wäre ich ein ziemlicher Heuchler, wenn ich bedenke, was in letzter Zeit alles mit mir spricht. Also lies ich sie gehen und zusammen mit Oskar und Vaneara ist sie nun auf dem Weg um zu finden, was sie angeblich zu sich ruft. Viel kann ich von hier aus nicht erkennen, aber wenn ich eine Bitte an dich, wer auch immer du sein magst, richten darf, dann pass auf sie auf.

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