Vom Labyrinth zurück in den Dschungel (Raven Guard)

blauer Nebel

Noch immer stand unser Besuch mit Krr ‚ook draußen vor dem Schrein. Auch wenn ich nicht gut im Lesen von Körpersprache und Emotionen bin, glaube verstanden zu haben, dass sie noch nicht wissen, was genau sie wohl bei dem Ritual machen sollen.

Dann verschwand unsere Priesterin in ihrer Hütte und kam mit einer kleinen Schatulle wieder. Der „Übersetzer“ öffnete sie und ich konnte vom Weiten nur Pinsel und Farbe erkennen.

Was dann der Menschling damit gemacht konnte ich nicht erkennen, aber die Gruppe schien nun genauere Vorstellungen bekommen zu haben, was sie zu tun hatten.

Zunächst schickte sie Krr ‚ook aber wieder in den Dschungel. Mehr Blumen besorgen. Manche von ihnen duften so schön aber von anderen wird einem schon fast schwindelig.

Auch wenn es mir nicht direkt aufgetragen wurde ihnen zu folgen… aber es wird schon keinem mein Fehlen auffallen. So wie sonst auch immer, also bin ich im sicheren Abstand ihnen hinter her. Doch während sie das ganze Labyrinth wieder durchqueren mussten, habe ich einen kürzeren, leichteren Weg nach draußen genommen. So konnte ich auch sicher gehen, dass sie meine Anwesenheit nicht mitbekamen.

Sie liefen ein wenig versetzt zu einander um mehr Pflanzen finden zu können, denke ich zumindest. Sehr gut haben sie sich allerdings nicht angestellt, denn sie haben nicht viel gefunden. Gut, ich muss gestehen, dass wir natürlich schon einige der Blumen, jedenfalls so dicht an unserem zu Hause, gepflückt hatten.
Viel weiter in den Dschungel gehen wir nicht, wenn wir nicht müssen.

Und dann kam er auch schon auf die Gruppe zu. Dieser schreckliche blaue Nebel.
Was genau er macht oder wie er wirkt wissen wir nicht, aber wir vermeiden ihn und die Abenteurer offenbar auch, denn der Menschling lief los was seine Beine hergaben und auch unser Besucher, das Tier mit den Hörnern, mit dem Hasen auf den Schultern und die Frau rannten los.

Der menschliche Schlüpfling, der Menschling mit den angespitzten Ohren und der Menschling mit dem Begleiter waren nicht so schnell und waren nach kurzer Zeit vom Nebel umhüllt.

Während ich mich auf den Rückweg machte sah ich nur kurz, dass sie wohl unbeschadet waren. Ich aber rannte weiter, hatte ich doch diese Wesen gesehen…

Gruftschrecken

Dungrunglung (Raven Guard)

Dungrunglung

Ich liebe mein zu Hause. Wer kann schon behaupten in der Mitte eines Labyrinths zu Hausen, welches sich ständig verändert? Die Wege sind mal hier mal da. Lustig, wie sich manch einer darin verliert und wahnsinnig wird. Da ist es einfach ihn zu überwältigen, ihn zu besiegen, zu kochen und zu essen.

Die Überreste, hauptsächlich die Knochen, landen in unserem großen Teich. Die Reste, die vielleicht noch an ihnen vorhanden sind, werden von unseren Fischen abgeknabbert.

Unsere Hütten sind einfach. Sie bestehen aus Sumpfmoos und Schilf, das mit Schlamm zusammengeklebt wurde. Einige sind größer als andere, aber jede hat einen Eingang und eine kleine, runde Öffnung zum Hinausschauen. Wenige haben sogar einen Kamin. Es gibt Platz für sechs Erwachsene von uns und in einigen lebt unser Nachwuchs. Da sie noch keine spezifische Hautfarbe haben ist es egal in welcher Hütte sie sich aufhalten. Sonst wird darauf geachtet, dass in jedem Haus die gleiche Hautfarbe lebt.

In der Mitte des Teichs ist die Insel unseres Königs, den man an seiner goldenen Haut und dem goldenen Diadem auf dem Kopf unschwer erkennen kann. Er ist der Herrscher und wir folgen ihm ohne Fragen zu stellen. Vielleicht ergibt sich irgendwann die Möglichkeit ihn zu stürzen?

Und dann ist da noch der Schrein, den wir errichtet haben. So haben wir unserem König gehuldigt. Er ist größer geworden, als geplant, aber wer beschwert sich schon über größer?  Er ist bestimmt gute 18 Meter hoch und jeden Lehmziegel haben wir selbst hergestellt und bemalt.

Im Inneren des Schreins haben wir einen großen, hohlen Raum angelegt. Direkt hinter dem Eingang ist ein klares Wasserbecken. Am Ende des Schreins findet sich ein erhöhtes, halbkreisförmiges Wasserbecken.

Hier soll das Ritual durchgeführt werden. Der König will Nangnang herbeirufen, damit sie ihn Loben und Preisen kann. Okay, das klingt vielleicht ein wenig überdreht. Doch unsere Priesterin weiß was sie tut. Das hoffen wir jedenfalls alle. Was passiert nur, wenn das Ritual fehlschlägt?

Doch offenbar kommt da unserer Besuch gerade recht.
Selten haben wir Besuch, doch heute ist eine Truppe Abenteurer angekommen. Wir haben sie im Labyrinth beobachtet und sie haben sich nicht schlecht angestellt. Haben ein paar Untote für uns beseitigt. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum wir sie nicht gleich angegriffen haben, denn wir haben viele Probleme nicht mur mit den Untoten, sondern auch mit Ghulen. Unser eigenes Gift wirkt leider nicht so, wie es sollte. Schon merkwürdige Gestalten, die sich mit Händen und Füßen zu unterhalten und verständigen versuchten, aber offenbar scheint der mit dem Begleiter, an dem so viel Zeugs hängt, nicht ungeschickt und kann unsere Wache davon überzeugen sie nicht gleich in unsere Gefängnisgrube zu werfen, obwohl sie das Passwort nicht einmal kannten, aber wahrscheinlich hätten sie es auch nicht aussprechen können.

Mit persönlichem Geleit wurden sie zur Überquerung des Teichs geleitet. Ein höchst seltener Anblick muss ich gestehen und wie sie sich beim Schwimmen angestellt haben, muss ich dazu wirklich etwas Schreiben? Nur einer der Menschlinge ist einfach so über das Wasser gelaufen. Erstaunlich, wirklich erstaunlich.

Sie waren nur kurz im Schrein und kamen dann mit unserer Priesterin Krr ‚ook heraus und der „Rednerführer“ und sie „unterhielten“ sich. Über was konnte ich nicht hören und sehen, dazu waren sie zu weite weg, aber ich glaube sie hat sie darum gebeten bei den Vorbereitungen zum Ritual zu helfen.

Na wenn das mal nicht schief geht….

Lieber Vater Teil II (The Resurrected)

Golem

Der Mensch und die Halbelfe lagen am Boden, blass und regungslos. Ricarda war schneller bei ihnen als ich und so stellte sie Bran wieder auf die Beine. Bei Mialee klappte es leider nicht ganz so. Obwohl Bran so erschöpft und energielos wirkte hatte er genug Tatkraft um auf Aza loszugehen. Er macht sie für den Kampf und Mialee’s Zustand verantwortlich und als er dann hörte, dass die nesst’neea’streaa zu Staub zerfallen war, wurde er richtig wütend, da nur sie wohl ihren Zustand heilen konnte, wie er meinte.

Als ich mir Mialee genauer ansah erkannte ich, dass ihr etwas ihre Lebenskraft entzog und mir wurde klar, dass wir uns beeilen mussten, denn sonst würde sie innerhalb der nächsten 24 Stunden sterben, da dann die Nekrose zu weit vorgeschritten wäre um heilen zu können. 

Ricarda hatte wohl von einem heilenden Zauber gehört oder gelesen der Mialee helfen könnte und so fing sie an aus der Schatzkammer zerkleinerte Diamanten zu sammeln uns ließ diese von Bran mit seinem Hammer zu Staub verarbeiten. Es dauerte eine ganze Weile bis sie genug Staub zusammen hatte. In der Zeit saßen Aza und ich bei Mialee und passten auf sie auf. Sie sah so zerbrechlich aus. Sie, die sonst wohl so stark, anmutig und lebensfroh war.
Nachdem genug Material zusammen war und Ricarda diesen bei Mialee irgendwie angewandt hatte wirkte die Halbelfe nicht mehr ganz so zerbrechlich und dem Tode nahe.

Bran hatte sich in der Zwischenzeit ein wenig ausgeruht und war nun kräftig genug um Mialee zu helfen zum Eingang der Pyramide zu gelangen. Dort rasteten wir, denn nötig hatten wir dies alle.
Aza und ich teilten uns die Wache, damit die Anderen genug Ruhe fanden.

Doch einigen half die Pause leider nicht. Ricarda und Oskar fühlten sich, als würde ihnen etwas ihr Leben absaugen und befürchteten, dass es mit den Schätzen, die sie aus der Schatzkammer mitgenommen hatten, zusammenhing.

Wir beschlossen nochmal zurückzugehen, doch ließen wir Bran und Mialee zurück. Die Anderen hatten meinen Vorschlag, der Halbelfe den Weg nicht nochmal zuzumuten, zugestimmt. Im Notfall konnte ich Bran, dank meines Amulettes, erreichen.

Ohne Probleme erreichten wir die Kammer und die Beiden leerten ihre gut gefüllten Taschen. Wieviel Münzen in so einen Beutel passen erstaunt mich immer wieder.

In der Mitte war ein großer Goldberg und ich war mir sicher, dass er sich bewegt hatte. Eine Atmung? Ein Herzschlag? Ich war mir unsicher und aus Neugier näherte ich mich natürlich. Die Golems um uns herum bewegten sich ebenso, doch ich konnte es nicht lassen und sprang als Maus in den Berg hinein. Ich wollte wissen ob etwas darunter verborgen war oder schlief.

Wie dumm und gefährlich das war. Die Golems griffen nicht nur mich, sondern natürlich auch Aza, Ricarda und Oskar an. Nur mit Mühe konnten wir entkommen und schon auf unserer Flucht entschuldigte ich mich bei ihnen.

Bei Bran und Mialee angekommen erkannte der Mensch sofort, dass etwas nicht stimmte und ging auch ziemlich direkt auf Ricarda zu. Besorgt würde ich meinen. Aza erklärt ihm haargenau was vorgefallen war und dann kam er auf mich zu. Ich stand ein wenig abseits und ging rückwärts bis ich die Wand hinter mir hatte. Ich weiß, „nicht ausweichen und der Gefahr ins Gesicht sehen“, das hast du mir oft genug gesagt. Aber ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht genau einordnen, denn bei dir habe ich diesen nie sehen können. Du warst immer der Meinung, dass man nur durch Fehler lernt und ich habe gelernt. Ich war eine Gefahr für meine Begleiter. Das wird mir so schnell nicht wieder passieren.

Usstan kestal ji.

Mialee wirkte noch immer sehr erschöpft und angeschlagen. Ich war mir sicher, dass sie Tage bräuchte um sich richtig erholen zu können, um selber wieder genug Kräfte zu haben, damit sie mit uns Reisen und Schritt halten konnte.

Die Gruppe war sich schnell einig einen geeigneten Unterschlupf zu suchen, um Mialee die Ruhe zu gönnen, die sie brauchte. Nicht weit von der Pyramide fand Aza eine Ruine, die uns Schutz bot und die wir auch recht gut verteidigen könnten, wenn nötig.

Aus Blättern, Farnen und Moosen richtete Aza ein Lager für Mialee her und da etwas Zeit in Aussicht stand, ging jeder ein wenig seinen eigenen Dingen nach. Es ist wichtig in einer Gruppe zu sein und zusammenzuhalten, doch die Zeit für sich, tat jedem mal ganz gut.

Bran kochte, Aza kümmerte sich um ihre Ausrüstung, Oskar beobachtete die Umgebung und ich beschäftigte mich mit den Sternen um mich ein wenig zu beruhigen und abzulenken.
Zu wissen wo wir hier sind und wer oder was uns noch begegnen könnte, ließ mich nicht ganz so entspannen, wie ich gerne hätte. Zusätzlich waren da die Sorgen um Mialee. Meine Gedanken waren viel bei ihr und auch in der Trance ließen sie mich nicht los. Und dann hörte ich sie. Eine sanfte, melodiöse Stimme. Gleichzeitig klang sie traurig aber auch vertraut:

„Mein Kind, sie hat sich wieder erhoben. Ihr müsst weiter. Nimm meine Gabe, sie sollte deinen Begleitern helfen, wenn sie sie zu sich nehmen. Das Kind Corellions steht an der Schwelle zum Tod. Ihr müsst weiter, vorbei an dem Parasiten. Meine geliebte Träne benötigt deine Hilfe.“

Als ich erwachte fand ich silbernen-funkelnden Mondsteinstaub in meinem Schoß.
Meine Hände und ich selber zittern noch immer.  Sie ist wirklich da, also noch irgendwo. Unsere d’l’olath jallil. Ich glaube es lag an der Nähe zu ihrem Schrein im Hochwald, dass sie mich hören konnte und ich ihr nahe sein konnte. Ilharn, du weißt, wo ich meine.
Ich brauchte eine Weile zu realisieren was genau passiert war doch ich eilte zu Mialee, wickelte etwas von dem Mondstaub in ein paar Kräuter und gab sie ihr.

Kaum hatte sie diese zu sich genommen, leuchteten ihre Augen kurz silbrig auf, bevor sie gleich darauf in einen Schlaf verfiel. Aus Sorge kam Bran sofort zu uns gelaufen und wollte wissen, was passiert war. Ich hielt mich kurz, aber an der Wahrheit.

untote
Untote

Viel Zeit blieb nicht, denn etwas passierte. Nicht nur ich spürte den Boden beben.

Da kommen sie… eine Horde aus Untoten…

Olath jallil qualla xun naut ori’gato udossa harl nin

Lieber Vater (The Resurrected)

Noch während unserer Rast wurden wir von Golems besucht. Sie kamen im Auftrag der Königin und holten uns zu einer Audienz ab.

Wir überlegten, doch war uns auch klar, dass wir einen Empfang nicht abschlagen konnten. Und vielleicht wusste sie ja einen Ausweg. Also folgten wir den Wächtern und kamen wieder in den Thronsaal. Noch immer steckte der Dolch in dem steinernen Thron und ich fragte Bran um Hilfe. Natürlich wollte er mir helfen, aber er fragte auch im gleichen Atemzug ob er mich rufen würde, so wie das Ei Ricarda gerufen hatte.

Und nein er tat es nicht, aber ein Dolch ist ein Dolch „eine Waffe, die du gut verstecken kannst und die man nicht unterschätzen sollte.“ Siehst du ilharn, ich halte mich an deine Ratschläge.

Doch es war gar nicht so einfach diesen Dolch aus dem Stein zu ziehen, denn sobald er angefasst wurde, wurde er heiß. Und gefühlt jedes Mal schneller, als beim Male zuvor. Gemeinsam und durch magische Unterstützung schafften wir es doch.

Gemeinsam folgten wir den Golems und gingen immer tiefer in die Anlage hinein.
Es roch eklig nach abgestandenem Blut, nach Verwesung und Tod. Doch um Antworten zu bekommen folgten wir weiter.

Dann kamen wir in einen Raum mit einem Plateau auf welchem eine sehr alte Frau, mit langem Hals an dem lange, goldenen Ketten hingen, mit Tränen, die wie Tattoos wirkten und ein Kreuz, welches tief in ihre Brust gezeichnet war, saß.
Ich glaube es war eine nesst’neea’streaa. Die Wächter nahmen ihre Plätze schützend vor der Ebene ein.

Unsere Konversation lief eigentlich recht gut, sie lud uns ein zu verweilen, zu rasten und zu ruhen. Wir sollten ihre Gäste sein.
Für einige von uns klang das Angebot verlockend und was genau passierte oder warum wir auf einmal im Kampf waren, weiß ich gar nicht so genau, denn meine Augen ruhten auf dem Ring mit dem Rubin, den sie an einem ihrer Finger trug.

Wir steckten alle ein. Und es war ein langer Kampf. Ich weiß nicht, ob es Einbildung war, doch ich hatte den Eindruck, als ich die nesst’neea’streaa traf, Dankbarkeit in ihren Augen gesehen zu haben. Als Gruppe besiegten wir sie und ich nahm den Ring an mich.

Noch immer irritiert was genau geschah und was wir als nächsten tun sollten verweilten wir noch einen Moment um zu überlegen wie es weiter gehen sollte.

 

Tagebuch eines Halblings: Wie geht es nur weiter? (Raven Guard)

Dungrunglung

Lange habe ich wohl meine Aufzeichnungen nicht mehr in der Hand gehabt um sie zu vervollständigen. Mein letzter Eintrag ist vom 13. Eleasias. Habe ich wirklich so lange nicht mehr meine Gedanken aufgeschrieben? 

Doch nach Allem was passiert war, weiß ich auch gar nicht so genau, was ich schreiben soll, denn meine Trauer, meine Wut, meine Erschöpfung, Sorge und meine Angst kann ich doch nicht so wiedergeben, als dass es angemessen klingen würde.

Die letzten Tage waren einfach nur Nervenaufreibend. Nach Manfreds und Fitz Tod, Arannis Mord an Xandala, seine Rede und dem wiederholten Verschwinden von Freunden bin ich einfach nur erledigt.

Der Dschungel lässt es einfach nicht zu Freunde zu finden oder diese zu behalten. Darum habe ich mir vorgenommen keine weiteren Freunde zu machen. Eigentlich sind jetzt nur noch Sommerklug, Romero und Arannis da, denen ich vertraue. Alle Anderen sind einfach weg. Gegangen oder gestorben. Einfach so. Manfred, Baum, Neris, Fitz, Xandala, Nim, Cathari und der Wilde. Letzterer hat sich nicht einmal verabschiedet. So vielen musste ich schon Lebewohl sagen, zweien sogar für immer.

Sobald ich kann werde ich mich auf Fitz Spuren begeben. Er hat mir erzählt warum er hier ist und möglicherweise kann ich dann wenigsten Helfen auch wenn ich vielleicht zu spät sein werde, aber sie sollten von Fitz Tod erfahren. Ich werde nie vergessen, dass er mich als Glücksbringer bezeichnet hat, auch wenn er da unter dem Einfluss des Nebels stand.

Glücklicherweise habe ich noch Sommerklug an meiner Seite. Seit Beginn unserer Reise fand ich ihn interessant und hab immer wieder versucht mit ihm „zu reden“. Es hat sich ausgezahlt, denn als Xandala starb und er nicht wusste was er machen sollte, habe ich ihm angeboten, dass er so lange mit mir Reisen kann wie er möchte. Mein Versprechen an ihn werde ich nicht vergessen und auch nicht brechen.
Ich hoffe, dass er ein guter Freund wird und unser Weg noch lange gemeinsam sein wird.

Auf unserem weiteren Weg habe ich Arannis ein wenig mehr ignoriert, als ich vorhatte. Es kann sein, dass ich ihn dadurch verletzt habe, aber ich brauche ein wenig Zeit zum Nachdenken. Ich will nicht sagen, dass ich es verstehe oder nachvollziehen kann, doch wer weiß für was manch einer bereit wäre, wenn es einen selber betrifft.

Natürlich würde ich mit Arannis lieber da weitermachen wo wir aufgehört haben, aber was er getan hat… so einfach ist das Ganze nicht.
Immer wieder erwische ich mich dabei zu ihm zu sehen und ihn dann so erschöpft zu sehen, lässt mich daran zweifeln, ob es richtig ist, ihm so die kalte Schulter zu zeigen.

Ich vermisse es mit ihm die abendlichen Wachen zu halten. Mich mit ihm auf Hin zu unterhalten, zu lachen, zu trinken oder einfach nur still dazusitzen. Doch zurzeit denke ich einfach nur nach. Ich weiß noch nicht, ob ich weiter mit der Gruppe reisen möchte oder in Nyanzaruhafen bleiben werde, wenn wir die Stadt irgendwann wieder erreichen.

Doch mit wem soll oder kann ich darüber reden? Klar, Romero, doch tiefgründige Gespräche hatte ich mit ihm noch gar nicht. Und ob er das verstehen würde? Ob er mich verstehen würde? Ich weiß es nicht.

Und Arannis? Mein guter, sehr guter Freund? Ich glaube er hat mit sich selbst zu tun und ich habe ihn so abgewehrt. Außerdem scheint er sich mit dem „neuen“ Mann, der uns im Kampf bei den Trollen zur Hilfe kam, schon recht gut zu verstehen. Sie laufen gemeinsam und reden, da bin ich einfach fehl am Platz. Schön, dass er jemanden zum Reden hat.
Noch kann ich Kwalu, den neuen mit dem Drachentier an seiner Seite noch nicht richtig einschätzen. Aus dem Nichts tauchte er auf. Ein Händler, hier mitten im Dschungel? Das Stinkt doch. Und uns dann für Ware, wo er doch sehen konnte, dass wir kaum noch etwas Trockenes oder Ganzes an und bei uns haben, eine Bezahlung zu verlangen, war mehr als unmenschlich. Auch wenn er uns und wir ihn nicht kannten fand ich das mehr als daneben.

Woher dann sein Sinneswandel kam, weiß ich nicht, doch er hat uns am nächsten Tag tatsächlich ein paar Dinge, kostenlos, zur Verfügung gestellt. Ob das so stimmt, also dass nicht doch wer dafür zahlt oder gezahlt hat, auch da bin ich mir noch unsicher.

Der andere Neue. Ein Hasentier, der vom Himmel gefallen ist, macht einen wirklich netten Eindruck, doch nein. Ich öffne mich nicht wieder gleich. Nachher verschwindet er wieder genauso schnell wie er aufgetaucht ist.
Sommerklug verbindet auf jeden Fall Spaß mit ihm und so wie er uns schon gleich im Kampf unterstützt hat, hoffe ich einfach auf das Beste.

Wir reisten weiter und nun stehen wir vor einem wilden Gewächs aus Ranken und Pflanzen. Dungrunglung, oder so ähnlich. Es scheint eine Vielzahl verschlungener Wege zu beherbergen und Krötenwesen.

Dieses Wissen haben wir Norx und Sommerklug zu verdanken. Auch wenn wir alle einen relativ fitten Eindruck machen glaube ich, dass die Meisten von uns, genauso wie ich müde und erschöpft sind.

Daher weiß ich nicht, ob es das Richtige war zu versuchen mit ihnen „Kontakt“ aufzunehmen?

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