Ich sollte wohl wieder häufiger anfangen zu beten. Nach all der Unterstützung, die du uns zukommen lassen hast, bin ich dir sehr dankbar Bahamut. Ich bin mir nicht sicher, ob ich meine Kameraden ohne deine Hilfe so hätte beschützen können, wie ich es konnte. Bei all den Gefahren die hinter uns liegen. Teufel aus den neun Höllen, Monster aus den abartigsten Alpträumen und Pilze… viele Pilze. Und letztere sind wir immer noch nicht los. Nach all dem habe ich das Gefühl, dass ich Hilfe benötige aus all dem einen Sinn zu machen. Und vor allem aus meinen eigenen Gefühlen…

Seit dem letzten Kampf bei dem wir in einen Hinterhalt geraten waren, wurde unsere Reise doch recht ruhig. Und vor allem relativ kurz, wenn ich bedenke, wie lange wir durch dieses Labyrinth aus Pilzen und Krankheiten geeilt sind. Kaum haben wir die schlimmsten Wunden versorgt gehabt, wollten Ismair und Tebaun auch schon weiter. Sie sprachen davon, dass irgendjemand auf dem Weg wäre. Und wenn zwei erfahrene Kämpfer, wie ich sie nach ihrem Einsatz beim Hinterhalt einschätze, schon sagen dass wir nicht auf wenn auch immer warten sollten, dann vertraue ich ihnen.

Außerdem war seit viel zu langer Zeit wieder einmal Tageslicht zu sehen. Wir verließen die Höhle und ich durfte endlich wieder die angenehmen Strahlen der Sonne spüren. Auch wenn sie im ersten Moment eine Qual für meine Augen waren. Die anderen schienen allerdings auch froh zumindest aus der Dunkelheit hinaus zu kommen. Doch diese Abwechslung sollte nicht lange anhalten. Tebaun zauberte etwas, was wie ein Portal aus den alten Legenden schien herbei. Etwas unsicher erkundigten wir uns, wo uns seine Magie denn hinführen würde und auch wenn er uns nicht verraten wollte, um was es sich genau für einen Ort handeln würde, versicherte er uns, dass uns kein Leid geschehen würde. Und so gingen wir mit ihm durch dieses „Portal“.

Auf der anderen Seite angekommen begrüßte uns eine Tropfsteinhöhle in die durch ein kleines Loch auf einer Seite genug Tageslicht eindrang um die Höhle mit Leben zu erfüllen. Ismair ging zu einer anderen Seite. Dort nahm sie dann das Horn, dass die ganze Zeit an ihrer Seite hing, hervor und leis es erklingen. Ein Tor öffnete sich vor ihr und dahinter fanden wir einen alten, fast schon verwildert wirkenden und sehr langen Gang. Wir folgten ihr in und durch den Gang, während Vaneara uns erzählte, dass wir ihr auf Schritt und Tritt folgen sollten, da wir uns sonst in Gefahr bringen könnten. Ich gehe davon aus, dass auf hier Fallen verteilt lagen und das Aufblitzen, dass ich hier und da gerade so durch Pflanzen und Geröll wahrnehmen konnte bestätigt meinen Gedanken für mich.

Am Ende des Ganges fanden wir dann zwei Wächter an, die ein weiteres Tor bewachten. Mit Ismair und Tebaun an unserer Seite, haben sie uns direkt durchgelassen. Kaum waren wir an den Wachen und dem Tor vorbei, fielen unsere Blicke auf ein beeindruckendes aber doch sehr vertrautes Bild. Ein riesiges Tal überflutet mit Leben lag vor uns. Wasserfälle und Flüsse, die jeden noch so patriotischen Calimshaner seine Wüstenheimat vergessen lassen würden. Und zwischen ihnen erhoben sich riesige und sicher uralte… Pilze. Pilze werden wir wahrscheinlich nie wieder los. Dennoch konnte ich nicht leugnen, dass ich beeindruckt war. Nicht zuletzt davon, dass sich an und in den Pilzen eine Gemeinde gegründet hatte. Personen jeder möglicher Herkunft scheinen hier zu leben. Uns wurde auch schnell erklärt warum. Viele von ihnen waren einmal Sklaven oder zumindest Gefangene bei den Drow. Bis sie schließlich, genauso wie die Gruppe die mit uns ankam, befreit wurden.

Tebaun führte uns als erstes zum Speisesaal. Dort lernten wir einen weiteren Bekannten von Vaneara kennen. Ein anscheinend begabter Koch. Ich muss gestehen, dass ich gerne einmal schauen würde, wie und was er alles kocht. Gerade weil er auch Magie zum Kochen zu nutzen scheint. Vaneara bekam ihr Lieblingsgericht, während wir anderen ein Festmahl von Fleisch, Gemüse und Beilagen bekamen. Es tat wahrscheinlich allen gut wieder einmal etwas entspannen zu können. Und so genossen wir die Ruhe und das gute Essen.

Danach führte uns Tebaun zu dem Tempel in der Gemeinschaft. Ein erstaunliches Gebäude. Übersäht mit Abbildern von Selûne und durchdrängt mit Gesängen. Das erste was Tebaun uns mitteilte war, dass wir nicht zu den Sängerinnen in’s innere Heiligtum des Tempels gehen sollten. Da ich mich nicht in den Glauben und Rituale anderer einmischen will, werde ich mich auch daran halten. Dann zeigte er uns den Rest des Tempels und unsere Unterkünfte, bis wir wieder abreisen sollten. Danach lies er uns allein und wir bezogen unsere Kammern. Lange verblieb ich und so wie es aussah die anderen aber nicht, da wir etwas von einem Bad gehört hatten. Mir lief ein Drow über den Weg, den ich nicht nur nach dem Bad ausfragen konnte, sondern der mich auch gleich hinführte. Ich war erstaunt, dass es sich um ein gemischtes Bad handelte, aber das hielt mich nicht wirklich davon ab nach so langer Zeit wieder mal ein heißes Bad nehmen zu können. Der Drow mit dem ich unterwegs war stellte sich als Xor vor. Als meine Erinnerungen wieder einmal unklar waren viel ihm das auf und nach einem langen Gespräch bot er mir an, dass er dabei vielleicht helfen könnte. Ich stimmte zu und wir genossen den Rest unserer Zeit im Bad.

Jetzt bin ich wieder auf dem Weg zu meiner Kammer und bitte dich nach all der Zeit über meinen Schlaf zu wachen und wenn du wieder in meinem Traum erscheinen solltest, könntest du ja…

Dieses Gesicht… ist sie eine der Sängerinnen? Wieso kommt sie mir so bekannt vor?

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