Zu schwach… Nur noch… ein bisschen (The Resurrected)

Wie konnte das alles nur so falsch laufen? Sie waren in der Überzahl, aber sonst konnte jeder von uns bisher auch so alles durchstehen. Allein. Ohne Absprache mit den anderen… Wir mussten bisher nicht als Gruppe agieren. Und deshalb haben wir es auch nicht.

Wir kamen gerade auf diesem Friedhof oder besser alten Schlachtfeld an. Die Knochen waren trotz oder vielleicht wegen dem starken Regen überall unter unseren Füßen zu sehen und spüren. Leider konnten wir sie aber auch genau vor uns sehen. Stehend, nicht liegend. Ihre Untoten Körper treten sich zusammen mit den Blicken ihrer Meister langsam in unsere Richtung. Eine wilde Mischung aus Untoten und Drow, wenn ich es noch richtig gesehen habe, sogar einer Mumie. Grausige und Grinsende Gesichter nahmen uns ins Visier.

Wir konnten ihre aggressiven Intentionen uns gegenüber schnell wahrnehmen und fingen schnell an uns mit Magie und Gebet auf die Konfrontation vorzubereiten. Gross Lewd war die erste, die ihre Pfeile fliegen lies und die Konfrontation eröffnete. Unsere Kontrahenten ließen uns natürlich nicht lange auf eine Antwort warten. Die Untoten, manche von ihnen auf skelettierten Pferden, rannten auf uns zu, während einer der Drow im Hintergrund weitere leblose Körper mit seiner Magie wieder in Bewegung setzte. Eine andere konzentrierte sich weiter auf ein Ritual, dass sie am riesigen Skelett eines Drachen in der Mitte des Schlachtfeldes ausführte. Und eine letzte, die nicht mehr als ein Geist war, kam in die Frontlinie und schien mit unheiliger Magie die Untoten um sich herum zu stärken.

Der daraus entstehende Kampf war erbittert. Ich wäre sicher mehrfach in Ohnmacht gefallen, wenn Oskar nicht wesentlich mehr Angriffe als sonst für mich abgefangen hätte und Vaneara nicht die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen wäre uns am Leben zu halten. Und das obwohl Gross Lewd dabei war und Horden von kleineren Untoten mit ihrem Bogen ausschaltete. Und zu allem Überfluss scheint die eine Drow ihr Ritual nicht unterbrochen zu haben. Das sich das Drachenskelett erhebt spricht wohl offensichtlich dafür.

Außerdem lies meine Kraft mitten im Kampf rapide nach und selbst Bahamut sprach zu mir, dass ich meinen Körper mehr trainieren muss. Da ich im Kampf kaum noch die Gegner zurückhalten konnte, entschied ich mich Bahamuts Kraft zu nutzen und wollte den Drachen beim Zusammensetzen aufhalten. Es gelang mir und Vaneara die dann zur Hilfe kam, allerdings nur zu einem geringen Teil. Die Drow verschwanden inzwischen durch ein Portal und erstaunlicher Weise sprach einer von ihnen vorher noch mit uns als wäre er kein Feind. Es war die Mumie. Er meinte, dass wir das hier überleben sollen und eine „Julia“ finden sollen.

Jetzt müssen wir aber erstmal überleben. Und ich habe keine Kraft mehr für einen ordentlichen Kampf. Ich muss mich jetzt auf meinen Verstand, Bahamuts Macht und vor allem meine Freunde verlassen.

Aufgaben, Pflichten und Versprechen (The Resurrected)

Mir viel eine Last von den Schultern, als wir auf Tebaun und die Nachhut trafen. Sie empfingen uns mit offenen Armen, sicherten uns ab und Tebaun nutzte seine Magie um unsere Wunden zu heilen. Ich kann nicht genug sagen, wie froh ich bin, dass wir aus diesem Spinnenwald entkommen konnten.

Kaum im Dorf angekommen, gingen wir auch gleich zum Tempel. Das Mädchen wurde erst einmal von uns getrennt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen dass selbst Geldriia ihr nicht traut. Unabhängig von dem Mädchen wurden wir von Letzterer begrüßt und tauschten unsere neuen Informationen zum Thema Spinnenwald und heilendes Wasser mit ihren zu dem verschwundenen Jungen aus, den wir eigentlich retten wollten. Dabei stellte sich heraus, dass wir dafür mehrere Tage zu spät kommen. Angeblich wurden er und seine Familie tot in ihrem Heim gefunden, wo sie vor Tagen umgebracht wurden. Vanearas Aussage nach der Besprechung, dass sie jemanden mit dem Zeichen der elfischen Göttin des Untodes sah, brachte auch immer mehr Aufregung in meine eigenen Knochen. Die Leute hier sind anscheinend nicht sicher und Lia gehört jetzt auch dazu…

Natürlich dürfen wir aber auch nicht die Gefährten außerhalb vergessen. Und genau für diese lies ich Ricarda entscheiden, wie wir fortfahren wollen. Und auch wenn es Bedenken in mir ausgelöst hat, entschieden wir uns ihrem Freund nachzugehen, der wie wir erfahren haben, untot und in einem gigantischen Ort unter Tiefwasser zu sein scheint.

Vaneara wollte natürlich auch so gut aushelfen, wie sie konnte und wollte uns wie schon zuvor bei Lia durch einen Baum nach Tiefwasser bringen. Geldriia wohnte unserer Abreise auch bei, was sich als sehr positiv herausstellen sollte. Vaneara zauberte dieses „Portal“ in den Baum und Ricarda sprang auch schon durch. Doch dann hörten wir sie schreien. Geldriia ermöglichte es uns mit einem ihrer Zauber zu erkennen, was auf der anderen Seite des Portals wartete und Zorn breitete sich in mir aus. Wir sahen wie Ricarda von Wachen festgenommen wurde und sich weitere Personen an ihren Ort teleportierten. Und schon verschwand unser Portal. Wir erfuhren recht schnell, dass dies eine Sicherheitsmaßnahme in einer Stadt wie Tiefwasser ist, was verständlich ist. Sie hätten sie trotzdem nicht so grob anpacken müssen.

Nachdem ich meine Wut an dem unschuldigen Baum ausgelassen hatte, besprachen wir, wie wir nun fortfahren wollten. Wir sprachen noch einmal über alle Möglichkeiten und da wir eh mindestens einen Tag warten müssen, bis wir wieder durch das Portal können, können wir uns genauso gut zumindest einem Problem des Dorfes annehmen. Wir entschieden uns um den Drachenfriedhof zu kümmern. Geldriia unterstützte die Entscheidung und bat Gross Lewd uns als Führerin bis zum Friedhof zu begleiten. Dies tat sie auch und wir erfuhren, dass auch einige Späher zum Friedhof entsandt wurden, aber nie zurück kamen. Wir hielten Ausschau ob wir vielleicht etwas von ihnen auf dem Weg finden konnten und schließlich fanden wir ihre Fußspuren. Eine von ihnen verschwand in eine andere Richtung, aber wir entschieden uns den Spuren der anderen zu folgen.

Und sie führten uns auch zum Ziel. Ein riesiges Drachenskelett, Untote die etwas unverständliches auf dem Friedhof taten und… Drow, die an dem Ganzen Schuld sein müssen. Und sehr gewillt wirken sich mit uns anzulegen…

Keine gewöhnliche Hausspinne (The Resurrected)

„Selbst nach mehreren Händen dieses heilenden Wassers, habe ich immer noch das Gefühl aus einem Dutzend Wunden zu bluten. Und ich bin mir nicht sicher, ob nicht schon eine weitere Riesenspinne ausreichen würde mich dem Schicksal zu übergeben, welchem ich gerade so ausgewichen bin.“

Gerade als Vaneara und Oskar der Stimme nachgehen wollten, die Vaneara vom nahegelegenem See wahrgenommen hat, tauchte eine neue Bestie zwischen uns vieren auf. Eine noch größere und eigenartigere Spinne teilte unsere Gruppe in zwei. Noch nie sah ich eine Spinne, die so fremdartig und nicht von unserer Welt schien. Die Felsbrocken, die aus ihrem Rücken wuchsen, halfen nicht sie als gewöhnliches Tier wahrzunehmen.

Und genau diese Steine sollten es sein, die uns mit den größten Ärger bereiteten. Wir wollten uns gerade darauf vorbereiten uns gegen diese Bestie zu stellen, als unsere Magie und Wunder nicht mehr zu wirken schienen. Oder besser, nicht richtig. Bei manchen von uns schlugen die Zaubersprüche fehl, während es bei anderen wie mir unangenehme Nebeneffekte hervorrief. Wir hatten einst einen ähnlichen Effekt und ein ähnliches Gefühl bei den Steinen, die um den Baum des festgeketteten Avatars von Vanearas Göttin aufgehängt wurden. Viel Zeit hatten wir aber nicht nachzudenken, da die Spinne mit unvorstellbarer Geschwindigkeit und Zorn auf uns zu rannte.

Anfangs überrannte uns diese Spinne einfach. Unsere Magie hatte keinen oder nur sehr wenig Effekt. Unsere Waffen prallten an ihrem Chitin oder den Steinen, die ihren Rücken zierten ab. Wir konnten uns kaum erwehren, als sie ohne Rücksicht auf uns einschlug oder biss. Lange hielten wir das auch nicht aus und die ersten von uns begannen umzufallen. Mich hat sie auch auf den Boden geschickt und dann… verschwand sie. Wir nutzten die Pause um die Verletzten so gut es ging zu versorgen und Sinn aus dem zu machen was passiert. Als sie verschwand wurde auch der Effekt der unsere Magie beschränkte schwächer, aber lange sollten wir dies nicht nutzen können. Denn von einem auf den anderen Augenblick tauchte die Bestie wieder zwischen uns auf.

Und wieder lies sie ihre schaurigen Krallen und Mandibeln auf uns einprallen. Und wieder versagte unsere Magie zu großen Stücken. Aber mir fiel auf, dass einiges der Magie in die Steine gezogen wurde. Anstatt also weiter mit wenig Effekt auf den Panzer zu schlagen, durch den mein Hammer kaum kam, schlug ich auf die Steine ein. Und als ich einen nach dem anderen vom rücken der Kreatur abschlug, gelang es den anderen ihre Magie wieder unter Kontrolle zu bringen. Auch mir half es, als die Steine nicht mehr die paar weichen Stellen des Spinnenkörpers schützten. Und so gelang es uns mit der Magie der anderen die Spinne langsam in die Ecke zu treiben.

Die Spinne zu überwältigen war aber nicht die einzige Hürde. Denn die Steine benötigten anscheinend die Verbindung zur Spinne. Sie liefen heiß und fingen an das umliegende Unterholz in Brand zu stecken. Zum Glück konnte Ricarda sich vorerst um das Feuer kümmern. Und lange dauerte es auch nicht mehr bis wir die Spinne schließlich bezwangen. Aber nicht bevor sie es nicht fast geschafft hätte mich in das Nachleben zu schicken. Aber weder mein Körper noch mein Geist wollten meine Freunde um Stich lassen und mich noch einmal von meiner Familie trennen.

„Und jetzt rennen wir durch diesen verdammten Wald, haben ein Kind mitgenommen, was Vaneara in einem See hier im Wald fand. Ein See, dessen Wasser viele meiner Wunden schließen konnte. Wie das heilige Wasser aus dem Dorf. Und das Feuer ist natürlich auch wieder entfacht und droht uns einzuholen… Bahamut schütze uns. Und Lia… ich bin bald zurück. Versprochen.“

Im Wald der Spinnen (The Resurrected)

Es wäre wahrscheinlich am besten, wenn ich noch einmal durchgehe, was wir heute alles gehört und gesehen habe. Vielleicht müssen wir dann auch nicht in diese viel zu große, viel zu dunkle und viel zu von Spinnen gefüllte Höhle…

An sich begann alles so ruhig. Wir waren gerade wieder durch Vanearas Portal geschritten und in dem Flüchtlingsdorf angekommen. Geldriia begrüßte uns und teilte uns mit, dass wir später noch einmal mit ihr sprechen sollte, da es sein kann dass das Dorf unsere Hilfe benötigt. Erstmal gingen wir aber auf unsere Zimmer… Aber selbst da habe ich mich schon wieder schwer angestellt. Geldriia führte Lia und mich, im Wissen dass wir verheiratet waren, nein sind, zu meinem Raum. Ich weiß, dass Lia mir jeden Freiraum lassen möchte, aber als ich sie sah und diesen ungewohnt unsicheren Blick konnte ich nicht anders und habe sie mit in’s Zimmer gezogen.

Danach trafen wir uns alle vor unseren Zimmern und Vaneara führte uns weiter durch den Tempel, das Dorf und erklärte uns fast alles, was wir über das Dorf lernen konnten. Lia war hoch interessiert und selbst mich beeindruckte es, was die Bewohner gerade im Tempel aufbauen konnten. Als wir gerade über den Markt gingen fiel uns aber etwas seltsames auf. Eine Frau ging auf ein spielendes Kind zu, lächelte uns alle an und verschwand mit dem Kind zusammen. Das Kind, das hoffentlich in die arme unserer Verstärkung rennt… Und die Frau, die Vaneara am Eingang zu diesem Spinnenwald gesehen hat. Was uns zu dieser Falle geführt hat.

Nachdem wir mit der Vorstellung des Dorfes durch waren, fanden wir einen Tanz, oder besser ein Ritual vor. Viele Priesterinnen tanzten im Namen ihrer Göttin, während schaulustige das Ritual verfolgten. Abseits tanzte ein gutes Stück entfernt Tebaun. Aus dem ich immer noch nur wenig schlau werde. Aber er scheint etwas anziehendes zu haben, denn um ihn versammelten sich weitere, einfache Bürger. Zusammen tanzten sie und später auch wir um in herum und an ihm vorbei in einem wilden Durcheinander. So schlecht ich auch im Tanzen bin, Mit Lia wieder so Zeit verbringen zu können beflügelte mich.

Es dauerte nicht allzu lange, bis wir dann aber zur Ruhe kamen und Geldriia uns riefen lies. Sie teilte uns mit, dass sie unsere Unterstützung bei den verschwundenen Dorfbewohnern bräuchte. Wir erzählten daraufhin von dem Jungen und der Frau, die ihn mitgenommen haben musste. Leider konnte sie nichts mit der Frau anfangen, aber es war zumindest schon einmal ein Hinweis. Und da wir bereit waren zu helfen, konnte sie schon einmal die nächsten Schritte einleiten. Sie rief eine junge Frau zu uns, Gross Lewd, die anscheinend auch einmal eine Sklavin war.

Wie sich herausstellen sollte, ist sie eine begabte Spurensucherin und Jägerin. Sie führte uns auf eine Lichtung, die Hinweise auf die letzten verschwundenen Bewohner geben sollte und leider fanden wir auch Spuren. Spuren von Untoten. Während Oskar die Umgebung im Auge behielt, Ricarda und ich Knochen und Überreste untersuchten, flog Vaneara als eine riesige Eule in den Himmel. Sie berichtete, dass sie Lichter von einem alten Drachenfriedhof sehen konnte und an anderer Stelle die Frau, die den Jungen entführte.

Wir entschieden uns nach Verstärkung zu rufen, ihnen ein paar Minuten zu geben die Distanz zu verkürzen und machten uns dann los. Gross Lews wies uns daraufhin, dass sie Richtung der Frau uns in den Spinnenwald führen würde und wir große Sorgfalt haben sollten, wenn wir ihn betreten. Mit dem Wissen, dass wir in eine Falle laufen würden und wir keine andere Wahl hatten, wenn wir den Jungen finden wollten, brachen wir in den Spinnenwald auf. Es dauerte nicht lange, bis wir auf die ersten Spinnen trafen, die Ricarda in ihrer Affenform einfach zerquetschen konnte.

Außerdem war ich auch sehr dankbar, dass Ich nicht durch diesen dichten und klebrigen Wald aus Netzen laufen musste, sondern auf Ricardas Schultersitzen konnte. Nach einiger Zeit kamen wir dann zu einer weiteren Lichtung. in der Mitte dieser stand der Junge, neben einem riesigen Loch im Boden. Um uns herum wurden immer mehr Spinnen auf uns aufmerksam und umzingelten uns. Griffen aber nicht an. Als würde sie etwas zurückhalten… Zeit zum Nachdenken hatten wir aber nicht, da etwas aus dem Loch herausgekrochen kam.

Ricarda reagierte zum Glück schnell und verwandelte den Jungen in einen Riesenaffen, sodass die viel zu großen Beine der Spinne hinter ihm, ihn nicht packen konnten. Und so reagierte jeder von uns so schnell wir konnten. Wir brachten den Jungen in Sicherheit und bekämpften sowohl die Riesenspinne, als auch die Horden von normalen Spinnen, die aus dem Wald geflutet kamen. Langsam aber stetig, konnten wir diese Biester dann zurücktreiben.

Und jetzt stehen Ricarda und ich an dem Loch, aus dem die Riesenspinne kam. Vaneara und Oskar gehen gerade etwas nach. Was genau habe ich in meinen Gedanken gerade nicht ganz mitbekommen. Und noch etwas lässt meine Gedanken gerade nicht los. Die Wunder und Magie, die unsere Gruppe normalerweise nutzen kann, wurden und werden immer noch… gestört. Aber von was?

Bilder der Vergangenheit (The Resurrected)

War es die richtige Entscheidung Lias Angebot auszuschlagen? Allein der Gedanke wieder an ihrer Seite zu liegen erfüllte mein Innerstes mit einer Freude, die ich seit Langem nicht mehr gespürt habe… aber ich kann Mialee nicht vergessen und der Gedanke neben jemand anderem zu liegen ist genauso… wahr.

Der Tag war sehr anstrengend. Anstrengender als jede einzelne der Reisen der letzten paar Monate. Mein Geist beschwerter als es mein Körper sein könnte. Viel musste ich meinen Körper auch nicht anstrengen. Lia ist genauso leicht und grazil, wie an dem Tag an dem ich sie kennenlernte. Und als sie mich umarmte verging eine Ewigkeit bis ich überhaupt wieder mitbekam, dass die anderen noch neben uns waren und uns schweigend einen Moment gaben.

Lia

Nach einer kurzen Begrüßung gingen wir zu unser… zu Lias Geschäft, wo sie uns mit ihrer Magie eine schnelle und überaus süße Mahlzeit auftischte. Wir genossen jeden einzelnen Bissen und ich ihre Nähe, als sich unsere Hände unterm Tisch trafen. Fast wie in den Erinnerungen, die mir langsam wieder beschert werden. Nach dem Essen nutzten Lia und ich die Chance und erzählten, was uns in den letzten 15 Jahren passiert ist. Dabei kam heraus, dass sie sich Harfner um Hilfe bat um mich zu finden. Sie erfuhr so dass ich noch am Leben sein musste und hilft ihnen seither. Weshalb sie auch ihren alten Laden aufgegeben und hier in ein fast ausschließlich von Harfnern bewohntes Dorf kam. Sie erzählte mir von meinem Sohn Arannis und wie er und seine Kameraden anscheinend die Welt gerettet haben. Und dann erzählte ich. Von den letzten Jahren, Barovia und Mialee.

Mit der Ruhe und dem Verständnis wie ich sie kennenlernen durfte, sprach sie dann. Sie versicherte mir, dass ihre Gefühle immer noch ehrlich sind und räumte mir die Zeit und den Platz ein damit ich meiner auch klar werden kann. Außerdem beschloss Sie uns in das Dunkelelfendorf zu begleiten und ich könnte nicht froher darüber sein. So kann ich sie in meiner Nähe haben und auf sie aufpassen. Irgend so ein schmieriger Typ aus einem der tethyrianischen Häuser scheint sich auch an Lia herangemacht zu haben und Probleme damit zu haben ein Nein zu akzeptieren. Und da Arannis nicht immer da sein kann, kann ich so aufpassen.

Die anderen schienen die Zeit aber auch zu nutzen. Vaneara zog sich zurück und meditierte wahrscheinlich, oder vielleicht bekam sie auch eine dieser magischen Nachrichten die anscheinend sehr viele Leute verschicken können. Ich könnte mir vorstellen, dass sie mit dem Dunkelelfen namens Xor spricht. Zumindest würde es die Blicke der beiden erklären. Oskar beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit dem „Geschenk“ seines Vaters. Was dabei herauskam kann ich bisher aber schwer einschätzen. Und was Ricarda gemacht hat, kann ich gar nicht einschätzen. Mir viel nur auf, dass sie so aussah als ob sie gerannt ist, als sie von ihrem Ausflug wiederkam. Außerdem war Bob erstaunlich ruhig. Zumindest ist mir aufgefallen, dass er nicht wie sonst ständig gekichert hat. Ob das etwas mit der Klinge zu tun hat, die Oskar Ricarda ausgeliehen hat?

Wie dem auch sei. Jetzt liege ich hier, in meinem selbst auferlegten Exil. Während meine Frau mir eigentlich Platz in unserem Bett gemacht hat. Warum fehlt mir die Entschlossenheit wenn es um meine Gefühle geht, während ich im Kampf ohne Probleme meinem Herzen folgen kann? Warum kann ich nicht einfach ja zu meinem alten Leben und meiner Familie sagen? Zu meiner Frau, meinem Sohn und mir selbst?

Tränen der Freude, Trauer und der Wiedervereinigung (The Resurrected)

Ich muss gestehen, dass ein gewisses Gefühl von Freude über mich kam, als ich dran war nicht nur einen Trainingskampf mit dem Dunkelelfen zu führen, sondern dem Mädchen dass uns zugucken sollte auch noch etwas beizubringen. Als mich der Dunkelelf dann fragte, ob ich denn alles am Mann hätte, was ich für den Kampf brauche, fiel mir auf dass es nicht fair wäre, nicht mit meiner Ausrüstung und voller Kraft zu kämpfen. Ich entschloss mich Oskar vor zu lassen, während ich zu meinem Zimmer ging und Vaneara mich begleitete, weil sie anscheinend etwas besprechen wollte.

In meinem Zimmer angekommen, fing ich schnell an die neue Rüstung von Ape anzuziehen und Vaneara half mir erstaunlich gut. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie sich mit schwereren Rüstungen auskennt. Dabei erzählte sie mir, dass sie durch ihre Magie uns überall hinbringen könnte, solange sie einen Baum in ihrer Nähe hat und einen am Zielort kennt. Auch zu meiner Familie…

Als wir zurückkamen, stellte sich heraus, dass der Kampf von Oskar und dem Dunkelelfen schon vorbei war. Dieser meinte, dass er durch die beiden Kämpfe inzwischen aber nicht mehr die Kraft hätte, sich mir mit voller Kraft entgegen zu stellen. Deshalb entschieden wir den Kampf auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Oskar muss ihm mit seinen Tricks und seiner Magie wirklich ordentlich zugesetzt haben.

Nach kurzer Zeit sprachen wir dann noch einmal mit Geldriia über Vanearas Idee. Sie meinte, dass wir die beste Gelegenheit hätten, wenn wir sie so oder so gleich durch Geldriias Magie sehen würden. Daraufhin folgten wir ihr natürlich weiter in das Tempelinnere. Wir kamen an riesigen, leuchtenden Pflanzen vorbei und liefen zu einem Baum, der große Ähnlichkeit mit dem hatte von welchem Vaneara den „Aspekt“ ihrer Göttin befreit hatte. Ein paar Schritte hinter diesem sahen wir dann einen Teich, welcher anscheinend auch das Ziel unseres Weges war.

Anton

Geldriia erklärte, dass sie an diesem Ort ein Ritual ausführen kann und durch unser Wissen über Personen, genau diese bildhaft auf der Oberfläche des Wassers erscheinen lassen kann. Ich war erstaunlich aufgeregt, aber da war ich anscheinend nicht der Einzige. Ricarda schien auch großes Interesse zu haben einige Personen wieder zu sehen und deshalb entschieden wir uns, dass sie anfing. Erst fragte sie nach „Romero“, welcher wenn ich ihren und denn Namen ihres Bruders bedenke, auch mit ihr verwandt sein muss. Auf der Wasseroberfläche erblickten wir auf einmal einen kräftigen, jungen Mann und wie er durch eine Stadt wanderte. Mit einem genauso zufriedenen Blick wie er schien Ricarda dieser Anblick zu genügen und wir fuhren mit der nächsten Person fort.

Diesmal beschrieb sie einen anderen jungen Mann. Anton. Ich bin mir sicher, dass sie diesen Namen sogar schon einmal erwähnt hat. Als sein Bild erschien, wurde unsere Stimmung allerdings sehr gedrückt. Er wirkte, als wäre sein Geist nicht anwesend. Fast wie bei den Untoten, die Yartar vor kurzem noch belagerten. Ein weiterer junger Mann tauchte spontan auf. Sein Geist wirkte anwesend und er fing an Anton Befehle zu geben, aber irgendetwas stimmte auch bei ihm nicht. Wir fanden auch schnell heraus was. Als die beiden sich auf einen Teich in ihrer Nähe zu bewegten, erhob sich eine schreckliche Kreatur aus diesem. Ein „Aboleth“ nannte Geldriia diesen und konnte an Zeichen am Boden sogar erkennen wo dieser, Anton und der andere junge Mann sich befinden müssten. Ricarda brach inzwischen in Tränen aus. Vaneara ging zu ihr und fing erst einmal an sie zu beruhigen.

Während der aufgeregten Gefühle nutzte Oskar die Chance und bat Geldriia darum ihm seinen Vater zu zeigen. Dieser war, zumindest für mich, sehr eigenartig. Er wirkte weder wie Mensch noch Elf oder sonst irgendetwas, was ich bisher kennenlernte. Er setzte sich gerade auf einen Thron, als er auf einmal etwas bemerkte. Uns! Er brach das Ritual ab und anstatt seines Abbildes auf dem Wasser schoss eine Steinsäule aus dem See. Oben auf dieser war ein Gefäß. Oskar holte es mit Magie zu sich und bat mich es zu zerschlagen, aber das ging komplett nach hinten los. Das Gefäß warf meine Kraft zurück und ich brach mir den Arm. Zum Glück war Geldriia dort und versorgte mich sofort mit Magie. Daraufhin steckte Oskar das Gefäß erst einmal weg.

Eine Person gab es noch, die er sehen wollte. Auch wenn wir ihn erst überzeugen mussten. Als nächstes sahen wir nämlich eine junge Frau, die durch die Straßen von Tiefwasser zu laufen schien. Sie scheint ihm wirklich am Herzen zu liegen und da sich herausstellte, dass der Ort an dem Anton ist unter Tiefwasser liegen muss, war es schnell klar, dass wir bald einmal Tiefwasser besuchen werden.

Da Vaneara verzichten wollte um sich um Ricarda zu kümmern, war ich als nächstes dran. So sehr ich Lia sehen wollte, musste ich aber erst wissen, wie es Mia geht. Und was wir sahen war schrecklich. Mia und Bellatrix waren beide in Kokons gefangen. Unter Schmerzen schrien sie und ihre Körper verkrampften unter den Schmerzen, die sie erleiden müssen. Und dass alles unter dem belustigten Blick von einer Frau, oder Dämonin wie es mir erklärt wurde, namens Lolth. Auch sie schien zu wissen, dass wir sie beobachten und mit einem selbstgefälligem Grinsen eröffnete sie ein „Spiel“ in dem wir anscheinend die Spielsteine sein sollen. Was nicht zuletzt von dem echten Spielbrett mit ungewöhnlich realistischen und uns ähnelnden Figuren bestätigt wurde. Dann brach auch sie Geldriias Ritual ab.

Mein Herz blutet jetzt noch, wenn ich an das Bild und die Schreie meiner Freunde denke…

Geldriia wollte uns hiermit eigentlich eine Freude machen, doch jeder von uns musste nun auch Enttäuschung erleiden. Aber es gab noch eine Person, die ich sehen musste. Dich Lia. Also bat ich sie doch noch ein letztes Mal ihr Ritual zu nutzen. Und mit den inzwischen wiederkommenden Erinnerungen an die Zeit mit dir, war es auch kein Problem. Wir sahen dich in deinem Geschäft und wie du Tränke und Heilmittel herstellst. Und wie du dieses alte Portrait von mir noch aufgehoben hast.

Ich konnte nicht mehr warten, aber ich wollte auch dass du Zeit hast zum Verstehen. Aber dieses Ritual, dass ich verwendet habe, scheint dich überwältigt zu haben. Verzeih mir. Und bin nur froh dich wiedersehen zu dürfen…

Lia
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