Nach der erfolgreichen Säuberung der Silbermine erreicht die Gruppe ohne den Musketier das Herrenhaus von Lord Bladesmile.
Es sah heruntergekommen aus. Zwei Wachen standen am Eingang schmiere und hat sich da gerade ein Wasserspeier bewegt und uns beobachtet? War bestimmt Einbildung. Der Regen drückte aufs GEmüt und die Wahrnehmung. Die Gruppe beriet sich in einiger Entfernung noch, wie sie am Besten vorgehen um den Lohn einzufordern für einen toten Tauren und die erschwerte Aufgabe.
Sie entschieden sich für eine simple Strategie: Vali Flinkfinger soll sich in den Büchen verstecken und alles Wertvolle entführen, falls Lord Bladesmile nicht bezahlen will, während Fizznic und Bram die Verhandlungen vorantreiben.
Gesagt, getan. Vali versteckte sich erfolgreich und die Wachen waren überrascht die Gruppe so schnell zu sehen. Sie riefen ihren Lord hinaus und die Aufklärung begann, nachdem er die Gruppe in einen Vorderraum führte.
Er schien nicht sonderlich überrascht angesichts der Tatsache, dass es in der Mine von Monstern einer anderen Ebene und einem Zauberer wimmelte. Es betrübte ihn, dass die Zwerge die Mine verlassen hatten und wollte dmait den Preis drücken. Bram wurde wiedermal forsch und nachdem Fizznic erfolgreich einen Zuschlag herausgehandelt hatte besah sich Bram den Raum genauer.
Auf einmal zückte er eine Mandibel die Lähmungsgift beinhaltete und versuchte damit Lord Bladesmile zu erdolchen. Doch der Angriff war hastig ausgeführt und die Mandibel rutschte am festen Leder entlang. Völlig perplex, dass der Angriff fehlschlug schaute Bram nur auf die Mandibel.
Fizznic zauberte sich Spiegelbilder herbei, Vali verkleidete sich als Wache und Eleonora bereitete ihre Zauber vor. Dumme Idee, dachten alle und verwünschten Bram.
Doch der hatte den richtigen Riecher gehabt oder war es einfach nur sein Hass?
Mit dämonischer Stimme verwandelte sich Lord Bladesmile in einen Untoten! Eine kalte Aura umgab ihn, die bis ins Mark drang. Weder Feuer, noch das Lähmungsgift konnten ihm etwas anhaben und allmählich saugte er die arme Eleonora aus.
In der Zwischenzeit hat Vali festgestellt, dass der Raum keine Fenster besaß, sondern nur Illusionen. Ein Spiegelbild von Fizznic hat sich vor einer Tür postiert und die zweite Fluchttür wurde gerade von einer Truhe versperrt. Flintex und der echte Fizznic mühten sich dabei ab, bis sie beide merkten, dass sie dadurch in eine Falle gerieten. Bram heizte den Raum weiter auf, in der Hoffnung etwas gegen die Kälte auszurichten. Vali floh aus dem Raum, nachdem die Truhe beiseite geschoben wurde. Fizznic holte die Trollstatue hervor und entfesselte diesen. Eine Klaue von einem Knochenschänder durchbrach Tür und Spiegelbild und bohrte sich durch den Troll.
Die Aura ergriff Bram, nachdem Eleonora alle Kräfte verlor. Mit letzter Kraft schaffte er es sich aus dem Raum zu retten, bevor die oberen Geschosse hinabstürzten und den schlechten Lord Bladesmile samt Troll und Knochenschänder zu begraben.
Mit dem gewonnen Leben und wissen ging es schnell zurück zur Stadt und Sicherheit!
Immerhin hatten sie die Bezahlung in Form von Edelsteinen noch bei sich.
Die Silbermine des Lord Bladesmile (The Rising Darkness)
Schon seltsam welche Streiche einem das Schicksal manchmal spielt. Gerade als die der bunte Haufen seine wohlverdiente Nachtruhe auf dem Weg zu Hr. Bladesmiles Mine verrichtete, fiel ihnen eben dieser ganz unerwartet in die Hände. Genauer genauer gesagt in Jageraks Pranken, nachdem unerkannt aus dem Gebüsch heraus das Pferd des guten Lords zum stolpern brachte. Und so entschloß sich der werte Herr Bladesmile, nachdem er nach dieser Überraschung wahrlich etwas in der Luft hing, der Gruppe sein Leiden zu beichten und sie gegen gute Münze dafür zu gewinnen in der Mine einmal nach dem Rechten zu sehen. Anscheinend gab es da wieder Ärger mit den Zwergen. Besser gesagt lag es wohl an der Motivation von ihnen.
Auch Flintux der Goblin, hatte an diesem Abend wenig Erfolg, wollte er sich doch der Gruppe nicht anschliessen, doch dieser Plan schlug fehl, nachdem ihm Jagarak ein Strich durch die Rechnung machte, indem er ihn wieder auf sein Schlaflager sanft zurückbettete, von dem er sich auf rollender Art und Weise gemacht hatte.
Am nächsten Morgen machte sich die Gruppe im Regen, nach dem Frühstück auf zur Silbermine. Nur wenige Meter in die ersten Stollen trafen die tapferen Helden, die um einen geschwätzigen Degenfuchtler reicher geworden waren auch schon auf den Grund für die miese Stimmung unter den Zwergen. Dann grollte es plötzlich und die Decke des Stollens kam runter, noch bevor sie den Eingang erreichten war dieser verschüttet. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen dachte sich die meisten in der Gruppe, zur Not müsse man sich halt freigraben. Vali entdeckte auf dem Tisch der Zwergenarbeiter Wein und nahm erstmal einen ordentlichen Schluck. Das tat gut, auch wenn der Wein ordentlich in der Kehle brannte, genau das Richtige, dachte sie sich. Angekündigt von riesenhaften feuerroten Moskitos streifte ein einsamer Venom Lord durch die Gänge und verfütterte Zwerge an seine fliegenden Haustiere. Die roten Insekten erwiesen sich als äußerst hartnäckig und ihr Gift als durchaus heimtückisch.
„Da kommen welche, da kommen welche!“, ruft Kwynfex.
Endlich nicht mehr warten. Endlich angreifen hässliche Leute auf Weg zu Silbermiene. Ein großes, haariges Stier läuft auf Wagen zu, den wir ausgeraubt. Sieht stark aus.
Aber Gizegaz hat schon Stein in Hand. Stier wird sich wundern!
Flintex lieber verstecken. Viel Geld hat uns Mann gegeben, aber Leben ist Flintex lieber. Besser mit große Armbrust hinter Baum verstecken und auf Leute schießen. Nachher Beute von tote, hässliche Leute holen. Besser schießen auf kleines Mädchen, das grade hinter Stier läuft. Gutes Ziel, kann sich nicht wehren.
Wuuuuuusch…
Ha ha! Pfeil hat Ziel getroffen. Kleines Mädchen fällt um. Haha!
Aber oh-oh! Großes Stier wird mächtig wütend. Wirft Wagen auf dumme Goblins. Nicht so klug wie Flintex und sich hinter Baum verstecken.
Vor Wagen taucht plötzlich große, dicke Steinfrau auf und ruft wir haben mächtigen Magier sauer gemacht. Flintex sieht aber keinen Magier. Und Steinfrau bewegt sich gar nicht. Flintex bleibt lieber hier und wartet auf nächstes kleines Mädchen, zum Schießen.
Flintex hat Übersicht, auch wenn Bäume dazwischen. Sieht gut, wie großes Stier rennt und kleine Goblins zerstampft. Doch jetzt steht riesiger Troll von Gizegaz vor Stier. Großes Stier haut auf Trollbein. Aber Trollbein viel zu hart.
Haha, das wird lustig! Hoffentlich lässt Troll nicht nur Matsch von Stier übrig. Flintex hat gehört, dass Stierfleisch lecker schmecken.
Plötzlich ist da Rascheln im Busch. Aber Flintex sieht nichts. Sicher nur Hase, der Angst vor Troll hat. Aber nanu? Was macht Kwynfex da? Wieso zielt Kwynfex auf Gizegaz?
Wuuuuusch…
Oh-oh! Pfeil hat fast Gizegaz getroffen. Dummer Kwynfex. Nie zu was gut.
Und jetzt ist da plötzlich anderer Goblin. Was macht fremder Goblin hier? Wieso läuft Goblin zu Gizegaz und sticht Gizagaz? Was ist das für dummer Goblin?
Großes Stier kämpft immer noch mit Troll. Aber Troll sieht komisch aus. Irgendwie müde. Warum schläft Troll, wenn Zeit zu Kämpfen?
Stier holt aus und haut wieder auf Trollbein. Trollbein blutet…. Aber Trollbein blutet nie! Und fremder Goblin sticht weiter auf Gizegaz! Soll Flintex auf dummen Goblin schießen?
Jetzt ist wieder Rascheln im Busch. Dummer, ängstlicher…. ORK!
Plötzlich steht da fetter, hässlicher Ork. Hält Flintex fest und sagt Flintex muss Ork helfen, sonst ist Flintex tot. Also hilft Flintex jetzt Ork. Ist besser als Tod.
Aber Flintex weiß gar nicht wie helfen. Fast alle Goblins tot außer… Gizegaz?
Wieso ist da toter Gizegaz und daneben anderer, lebender Gizegaz?
Auch kleines Mädchen ist plötzlich wieder da. Aber Flintex hat Mädchen doch totgeschossen? Und jetzt steht Mädchen wieder und redet komische Worte zu Troll.
Großes Stier schlägt wieder auf Troll und… Troll kaputt… Großes Stier hat Troll tot gemacht!?
Alle tot, nur Flintex nicht. Und lebender Gizegaz. Jetzt ist da kleiner Gnom und redet mit Gizegaz. Gizegaz nimmt teuren Mantel ab und… Ist plötzlich Halblingfrau.
Troll ist tot und Gizegaz ist Halblingfrau? Warum ist Gizegaz Halblingfrau?
Wie bei jeder guten Geschichte wollen auch wir hier ganz am Anfang beginnen. An dem Tag an dem sich der Bunte Haufen in einer kleinen Taverne in Keczulla im Lande Amn das erste mal über den Weg liefen.
Rolling Fass
Brams Sicht des ersten Beisammenseins:
Ich notiere:
Dames Inn, ein Schankraum, viele hässliche Menschen und Bier!
Was kann man da großartig erwarten? Richtig, eine ganze Menge.
Ich saß am Tisch der „Absonderlinge“. Ein Gnom, sein Name ist Fizznic, und eine Halblingsdame Namens Valindra oder so. Sie war aber schon hacke voll und rutschte immer mehr unter den Tisch.
Die Tür ging auf. Es wurde mucksmäuschen Still, wie man das halt so kennt wenn neue Leute eintreten und begutachtet werden müssen, und es trat ein: Ein scheiße riesen großer Minotaurus, nebst eines kleines arroganten Menschleins. Der Wirt schlawänzelte sofort zu ihnen und geleitete Sie zum Tisch der Absonderlinge. Unglaublich, der Minotaurus war auch schon sofort als Türsteher eingestellt.
Es dauerte nicht lange und der Minotaurus sollte ein kleines Mädchen, junge Frau oder auch Halblingsdame einschüchtern, was dazu führte, dass er auf einmal durch die Decke krachte und in Panik geriet.
Ich verschwand natürlich geschwind hinter dem Tresen und ließ mir meine letzten Minuten gut gehen.
Na jedenfalls. Irgendwas ist passiert. Das kleine Mädchen, Frau was auch immer! Jedenfalls ist sie klein. Punkt! In Zukunft die Kleine genannt. So! Ätsch.
Hat es mega viel Spaß gemacht, was da passiert ist, nachdem der Taure wieder klein wurde und ich lebend hinter dem Tresen hervortreten konnte.
Die Runde löste sich schnell auf. War auch schon spät. Der Taure verschwand mit der Kleinen, die Halblingsdame wurde von diesem Taurenbegleiter eingeschnappt und in Sicherheit verfrachtet und ich schnappte mir Fizznic und ging mit ihm zuerst in die Esmeraldmine, ein toller Schuppen zum Übernachten. Die Türsteher waren Halborks, ich kannte sie vom sehen her. Bin ja öfters in der Stadt.
Der Wirt gab uns Münzen, damit wir in den durstigen Gnom gehen, ich sag ja, ein toller Schuppen wenn man Übernachten möchte! Man bekommt sogar Geld vom Wirt dafür, obwohl man dann komischerweise doch nie dort schläft…
Im durstigen Gnom angekommen, hier muss ich mal anmerken dass zwischendurch ein Betrunkener versucht hat meinen Fischvorrat zu klauen und ich ihm deswegen meinen Speer einmal durch den Körper gejagt hatte, balancierten die Gnomenchampions im Fassrennen um die Wette.
Ich überzeugte meinen kleinen Freund von dieser wunderbaren Gelegenheit meinen Anteil vom Wirt raus zu rücken und mehr in Alkohol zu investieren als gut für ihn war.
Die Champs nahmen die Herausforderung an und es wurde extra für mich das „große“ Fass herausgerollt.
Das Rennen konnte beginnen! Die Champs legten vor, ich rollte hinterher und am Schluss Fizznic. Er hatte es wohl nicht so mit der Balance, aber als er den Trick herausbekommen hat, überholte er geschwind. Es war ein Fass an Fass rollen. Ich konnte mich durchsetzen und freute mich schon ob des Sieges, aber! da war noch die K.O.-Phase, ich hab es versäumt schwung zu holen und so zerdonnerten die Champs mein Fass und machten das gleiche mit Fizznic.
Ich blieb auf meinen Füßen stehen und die Champs nutzten mein kaputtes Fass als Rampe um in den Tresen zu segeln. Ein wunderbarer lustiger Anblick. Sie haben es wohl nur wegen meinen glitschigen geworfenen Fischen vermasselt. Ha! Dabei ist mein Fisch frisch.
Der Abend ging irgendwie in ganz viel Bier unter. Egal mein Bett bestand aus zwei Menschen. Das entschädigte alles.
Am Morgen wollte Fizznic nämlich zum Bezirksbäckermeister, um mit ihm zu plaudern.
Ich hab mich derweil mit Vorräten eingedeckt für den Rückweg.
Anscheinend möchte man die hiesige Silbermine besuchen. Wie gut, dass ich ein Ortskundiger bin.
Gruselgeschichten
Lagerfeuererzählungen von Jagarak
Die Tauren des ersten freien Stammes saßen geschlossen um das große Feuer herum. Alle lauschten aufmerksam den Ausführungen ihres alten Anführers. Besonders die Jungen hingen mit großen Augen an seinen Lippen.
„… und dann hab ich ihm mit einem Bissen den Kopfabgeissen!“
„Wirklich?“ fragte die junge Frau mit großen Augen. „Wirklich!“ antwortete ich.“ Haaaamm und weg war der Kopf“ und meine mächtigen Kiefer schnappten nur Zentimeter vorm Gesicht des Mädchens zusammen. Sie sah mich fasziniert an. Und ich fühlte eine komische Vertrautheit und das obwohl wir uns erst seit wenigen Stunden kannten. Sie dürfte kurz nach uns die Kneipe betreten haben. Die Kneipe in der ich als Türsteher eingestellt wurde bevor ich überhaupt ganz zur Tür herrinnen war. Ich war es eigentlich ja gewohnt das die Menschlinge seltsam und vorallem vorschnell auf mich reagierten, aber so hatte ich das noch nie erlebt. Wobei man da natürlich auch dazusagen sollte das ich es bis dahin ja prinzipiell eher vermieden habe unter Menschen zu sein. Klar, sie schmeckten hervorragend, aber das war auch schon alles was man ihnen abgewinnen konnte… bei ihr war es aber anderst. Irgendwas hatte sie, was die anderen Menschlinge nicht hatten. Warum also der Wirt auf die Idee kam ich würde einen guten Türsteher abgeben weiß ich bis heute nicht, aber es war leicht verdientes Geld. Sehr leicht verdientes Geld. Der einzige der wirklich zu trinken schien war der Halb-orken Fischer und offensichtlich eine bereits unter dem Tisch liegende Halblings Dame… aber die verhielten sich alle ruhig. Der einzige der wiedermal Ärger machte war ich selbst! Und glaubt mir, diesesmal wollte ich das garnicht. Aber das ist jetzt auch schon der Punkt wo Eleonora, das neugierige Ding ins Spiel kam. Sie stand plötzlich an unserem Tisch und stellte allerlei Fragen an die Runde. Woher sie kamen, Wer sie waren, Was sie den wollten und lauter so zeug, was den grauen Mann mit dem ich nun schon ne Weile unterwegs war komischerweise ziemlich zu stressen schien. Und es war durchaus erheiternd den Alten Knaben so in Verlegenheit zu sehen. Als sie sich an dann aber an mich wandte, mir nur tief in die Augen sah, meinte sie nur ruhig: „Du siehst garnicht so blutrünstig aus, wie alle immer sagen.“ Das konnte ich so natürlich nicht wirklich auf mir sitzen lassen und so füllte ich meine Lungen mit Luft, setzte meinen grimmigsten Blick auf und brüllte das junge Mädchen, das mir gerade bis zur Hüfte reichte, aus Leibeskräften an. Dann geschah allerdings etwas seltsames. Etwas das mir noch nie zuvor passiert war. Ich begann plötzlich zu wachsen… wurde größer und größer.. Leute sprangen auf als mein breiter Nacken sich gegen die Decke drückte. Balcken bogen sich und brachen und ich wuchs einfach weiter. Ich versuchte mich weiter klein zu machen, doch als meine breiten Schultern von unten gegen die Decke drückten, gab diese endgültig nach. Die restlichen Gäste suchten das Weite und fohlen in Sicherheit. Doch genauso schnell wie alles begann, war alles auch schon wieder zu ende. Gerade als ich etwas verdutzt in den ersten Stock blickte, spürte ich ein leichtes kribbeln am Fuß und begann wieder zu schrumpfen… Das war mir wirklich noch nie passiert. Ich mein, ich war ja auch noch nie zuvor Türsteher gewesen… Aber wenn das etwas war, das dieser Beruf mit sich brachte, dann konnte ich getrost auf diese Art von Job verzichten. Außerdem war außer mir und Eleonora, das mich seltsam vergnügt anstarrte eh niemand mehr da… Was wohl wiederum bedeuten würde dass ich ziemlich gut war ihm Leute nach draußen befördern… Und ich dachte ich war nur gut darin Menschlinge daran zu hindern wieder hinaus zu kommen…“
Grinsend sah der Alte Minotaure in die Runde. Alle lauschten ihm gespannt.
„Und so kam es das ich mit der jungen Dame ins Gespräch kam“ fuhr Jagarak fort, „und als der Wirt und die anderen sich wieder zum Tisch gesellten, – die restlichen Gäste hielten es wohl für schlauer sich ihren Suff irgendwo anders zu holen – saß Eleonora bereits auf meinem Knie und lauschte gespannt smeinen Geschichten. Ich mochte die Kleine von Anfang an…“
„Was du hast wirklich auch schon mal eine Explosion gemacht?“ fragte sie gespannt. „So wie der kleine Gnom vorher? Mit knallen und Feuer und so?“
„Nein, viel besser!!!“ Sagte ich,“ Mit nem Stein!“ Und erzählte ihr wie ich damals mit einem mächtigen Felsbrocken, so ein armes Menschlein ,das sich auf der Suche nach Ruhm und Ehre, Reichtümern und Schätzen in sein Labyrinth verirrt hat, daran hinderte wieder zu gehen. Ich war damals wohl auch schon soetwas wie ein Türsteher gewesen, nur eben anderstrum. Ich hab ihr das Knacken des Brustpanzers und des darunter leigenden Brustkorbs, das Platschen als Blut und Innerein an die Steinwände spritzten und den Gangabschnitt rot färbten genauestens beschrieben und sie hat fröhlich zugehört wie ihr gerade…“
Er sah in sich die jungen Minotauren an die ums Feuer saßen. Einer klatschte die Hände zusammen während er laut „Klatsssscccchhhh“ rief, was die anderen mit kichern und lautem Lachen komentierten.
Zufrieden setzte Jagarak fort. „Selbst ganz vertieft in meine Geschichte hatte ich garnicht bemerkt das wir mittlerweile alleine mit dem Wirt in der Taverne saßen und er uns wohl schon einen ganze Weile anflehte endlich zu gehen. Als ich ihm erklärte das ich nicht gehen könne, da ich ja noch ein paar Stündchen Dienst zu schieben hätte, drückte er mir meinen Lohn in die Hand und seufzte nur, es sei genug für heute, es komme ja eh keiner mehr. Wie sich diese Kneipe rentieren soll ist mir bis heute ein Rätsel. Mit den spärlichen Einnahmen konnte er ja nicht mal meinen Sold bezahlen, geschweige denn die Unmengen Bier die der Halbork getrunken hat, ganz zu schweigen von der neuen Zwischendecke… aber ich verkniff mir die Frage, hatte ich doch das Gefühl das wir sowieso nicht wieder herkommen würden.“
„Als ich hinter Eleonora auf die Straße trat hörten wir ganz in der Nähe, wohl nur ein paar Gassen weiter, einen gurgelnden Schrei. Da war wohl ein Menschlein gewaltsam ums Leben gekommen dachte ich mir grinsend und als ich Eleonora ansah blickte sie mir mindestens genauso breit grinsend entgegen. Sie dachte genau dasselbe wie ich! „Komm“ meinte sie, „du kannst heute Nacht bei mir im Stall schlafen!… Aber nur wenn du mir noch eine Geschichte erzählst“ forderte sie neckisch. Dieses Angebot konnte ich ja kaum abschlagen und so setzte ich sie mir auf die Schulter und stapfte in die Richtung die sie mir vorgab. Dabei erzählte ich ihr meine Lieblingsgeschichte… ihr wisst doch sicher welche ich meine?“
Die kleinen Tauren sahen Jagarak schelmisch an. „Die von den Königssöhnen!!“ kam es wie aus einer Kehle. Der alte Stiermensch musste lachen. “ Ja, richtig. Die Geschichte von den zwei Königssöhnen!“
„Ich erzählte ihr die Geschichte wie ein habgieriger König seine einzigen zwei Söhne ins Labyrinth schickte um für ihn Ruhm und Ehre zu erwerben und große Reichtümer zu bergen. Doch wie alle anderen auch, die mich besuchten erlitten sie ein anderes Schicksal. Als ich die zwei armen Menschlinge in einem düstern Gangabschnitt gestellt hatte, stürmte der größere und sichtlich auch stärkere von beiden tollkühn auf mich zu. Wurde allerdings von einem leichten Hieb derart gegen die Felswand geschleudert, das er zwar noch vollkommen bei Sinnen aber mit einem seltsam abstehenden Bein liegen blieb und versuchte weg von mir in Richtung seines kleinen Bruders zu kriechen. Diesem war die Situation sichtlich unangenehm, was sein Gesichtsausdruck und der nasse Fleck auf seiner Hose verrieten. Ich hasste es wenn sie mir in mein Labyrinth pinkelten. Wochenland dieser Gestank… Bäh zum kotzen. Und so lies ich den tapferen Ritter mit seinem kaputten Beinchen erst mal liegen und kümmerte mich um den kleinen Pisser, dem alleine die Aufmerksamkeit die ich ihm schenkte das Bewusstsein zu rauben schien. Als ich allerdings begann ihm Arme und Beine vom Körper zu reißen, war er wieder ganz bei mir. Er schien es auch mit Fassung zu tragen. Wimmerte nur leise, während sein Bruder der alles hilflos mit ansehen musste aus vollem leib schrie… Und ihr wisst wie sehr ich Schreihälse und Heulsusen hasse! Und so Hab ich ihn kurzerhand mit den abgetrennten Gliedmaßen des Jüngeren erschlagen. Immer wieder ließ ich Abwechselnd Arm und Beim auf ihn niederprasseln bis auch ehr reglos und vor allem ruhig dalag. Ich genoss einen Moment die Totenstille. Dann riss ich auch ihm die Glieder ab und machte mich wieder auf tiefer ins Labyrinth, immerhin machte so ein Gemetzel hungrig.“
Diese Geschichte verfehlte nie ihre Wirkung. Junge Minotauren bissen ihn imaginäre Menschenglieder und kauten schmatzend. Andere spielten die Szene der Vierteilung nach. Schmunzelnd dachte Jagarak zurück. Eleonora hatte nur zufrieden gelächelt, hatte sich enger an ihn gedrückt und war seelenruhig eingeschlafen.
Am nächsten Morgen machten wir uns dann schon in aller Herrgottsfrüh auf den Weg zur Bäckerei. Ich lud mir dabei an Mehlsäcken auf was ich tragen konnte, was wiederum für große Augen bei dem Mädchen sorgte. Der Bäckermeister schien sich großer Beliebtheit zu erfreuen, denn irgendwie wollten alle ihn Kennenlernen und so kam es das wir wenig Zeit hatten mit ihm zu plaudern, da er gleichzeitig von Horvath und Fizznic verhört wurde. Darum schleppte ich einfach noch die übrigen Mehrlsäcke vom Lager in die Bäckerei und vertrieb mir dann etwas die zeit mit Eleonora. Ich mochte die Kleine wirklich von Anfang an.
Nach ner Weile kamen auch die Anderen wieder heftig diskutierend oder zufrieden schmatzend aus der Backstube und Eleonora sah mich nur fragend an und wollte wissen: „Was wollen wir den heute machen?“
Ich blickte nur kurz in ihre schelmisch funkelnden Augen und mir wir klar was die junge Dame im Schilde führte und es würde keine Möglichkeit geben sie davon abzubringen. „Lass uns doch auf ein Abenteuer gehen!“ schlug ich ihr also vor. Ihr strahlendes Grinsen war Zustimmung genug und so setzte ich sie mir wieder auf die Schulter und trottete den anderen nach Richtung Silbermine, unserem ersten Abenteuer entgegen.
Tauren, Fässer und magische Bäcker
Ein Abend in Keczulla, aus der Sicht von Fizznic Gierbart
Eine Weile saß ich nun schon mit meinem neuen Freund Bram am Tisch und versuchte meine Sinne mit einem guten Becher Wein von seinem entsetzlichen Fischgestank abzulenken. Dennoch war mir dieser Halbork lieber als jeder Mensch in dieser Stadt.
Er war kein kluger Geselle, aber eine gewisse Bauernschläue besaß er ohne Zweifel. Vorallem aber hatte er schlagkräftige Argumente, wenn Bedarf danach war und Kenntnisse über diese Stadt, die mir sicherlich noch von Nutzen sein würden. Außerdem machte er den Eindruck als wäre er für den einen oder anderen Spaß zu haben.
Valindra, die Halblingsdame zu meiner Linken, war dagegen schon kurz nach unserer Ankunft einige male zu oft am Tresen gewesen und hatte es sich schnarchend auf der Bank bequem gemacht.
Eigentlich hatte ich mir für diesen Abend mehr von ihr erhofft. Dass wir vielleicht den einen oder anderen feinen Herren um den Finger wickeln und sie ihre kleinen Hände unbemerkt in seine Taschen gleiten lässt.
Wir hätten wie immer fair geteilt: Edelsteine für mich. Gold und Münzen für sie.
Doch stattdessen lag sie nur regungslos da und säuselte unruhig im Traum.
Deshalb bekam sie auch nicht mit, als sich der Raum verdunkelte und ein riesiges, kuhartiges Wesen eintrat. So mancher Mensch erschien mir schon als Riese, nachdem ich den Großteil meines Lebens nur in unserer Gnomenstadt verbracht hatte. Doch dieses Ungetüm überstieg alles, was meine Augen bisher erblickten.
Ich gebe zu, dass auch ein sonst so gefasster Gnom wie ich bei diesem Anblick zum Staunen neigt. Doch schon im nächsten Moment war mir klar, dass ich mir die Kraft dieses Riesen zu eigen machen sollte.
Zu meinem Unglück war es aber der Wirt, der als erstes die Initiative ergriff und ihm mit stümperhaftem Ausdruck ein Angebot unterbreitete, das er nach kurzem Zögern einzugehen schien.
Für meine wohlgeformten Worte schien der „Taure“, wie er mir erklärte, danach kein Ohr mehr zu haben. Er war wohl eher einfacher Natur gestrickt. Und noch bevor es mir gelang zu dieser durchzudringen, stand dort plötzlich dieses Mädchen vor uns.
Als Eleonora stellte sich die junge Menschenfrau vor und sie war neugierig wie ein Halbling. Von Gnomen schien sie nicht viel zu wissen, weshalb ich ihr einen kleinen Zaubertrick vorführte, der den Magier, mit dem der Taure umherzureisen schien, wohl weniger beeindruckte.
Das Ungetüm schien die Kleine jedoch am meisten anzuziehen, was man daran erkannte, dass sie ihn mit unzähligen Fragen löcherte.
Doch aus heiterem Himmel wuchs das Tier plötzlich zu einem noch größeren heran und zerlegte das Inn in Einzelteile. Gleich war mir klar, dass der scheinbar größenwahnsinnige Magier der Verursacher dafür sein musste.
Wie jeder kluge Gnom es getan hätte, begab ich mich schnellen Schrittes zur Tür hinaus, um nicht unter den herunterfallenden Brocken begraben zu werden.
Meine Freunde Bram und Valindra würden schon alleine aus diesem Chaos herausfinden.
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