Dorwins Erben rufen zur Schlacht (The Legion of the Trusted)

Dorwins Erben rufen zur Schlacht (The Legion of the Trusted)

Auszug aus den Aufzeichnungen Xhorgul Schwarzhammers:

Mit einem mittlerweile vertrauten Schritt durch das Portal erreichten wir das Felsplateau vor den Mauern Adbars. Ein Zirkel bestehend aus Runenmagiern erwartete uns bereits. Entweder war das Vertrauen ins uns gewachsen, oder die Kunde unserer Taten hatte die Zitadelle vor uns erreicht, denn die Dwar waren keineswegs von unserer Ankunft überrascht.

Da wir uns weigerten die Verteidugungswälle im Besitz der Relikte abermals zu durchschreiten, führte uns ein Kommandant der Eisengarde zu einer windgeschützten Lagerstätte, welche sonst wohl Ilithar oder anderen Bittstellern dazu diente, die Zeit bis zu einer Entscheidung über ihren Einlass zu erwarten.

Nach einer wohlverdienten Pfeifenlänge traten Prinz Bromm und der „Hohe Hammer“ Rorann Steinhammer höchstpersönlich in Begleitung ihrer Leibgarde in unsere Mitte. Die Freude über unsere erfolgreiche Rückkehr währte nur kurz und schien von einer bedeutungsschwangeren Anspannung überschattet, welche die Gefahren der nun folgenden Herausforderungen erahnen ließ…

Die Beiden sprachen mir und meinen Gefährten ehrliche Rem des Akhbal aus und stellten uns vor die Wahl dem von uns begonnen Pfad weiter zu folgen. Allein die Frage empfand ich als beleidigend! Erst nachdem ich unmissverständlich klar gemacht hatte, dass ich die von Moradin für mich erwählte Aufgabe in jedem Fall zu Ende bringen würde, begriff ich die eigendliche Bedeutung ihrer Frage, denn ihre erwartungsvollen Blicke verharrten abwartend auf meinen Begleitern. Für Bromm war es offenbar nur schwer nachzuvollziehen, warum Olven, Hurm und andere Mosdwar ihre Leben für die Ehre einer unter ihren Völkern längst vergessenen Dwarkar zu riskieren… Vor nicht allzulanger Zeit wäre es mir wohl ähnlich ergangen, denn noch im letzten Winter hatte ich nie zuvor ein Spitzohr erblickt! In den vergangenen Monaten hatten wir in der Hitze unserer gemeinsamen Erlebnisse ein Bündnis geschmiedet, dem ich ohne Zögern mein Leben anvertrauen würde! Während Arrat von seiner Entschlossenheit im Arglary gegen das Böse sprach, war es Lyari, der „Freundschaft“ als vorrangigen Grund anführte… Selbst Rylan, der uns erst seit wenigen Tagen begleitete, zögerte keinen Wimpernschlag! Der Hammer war gefallen… Wir würden gemeinsam Siegen oder den Raugh finden!

Rorann bedeutete uns, dass er einige Vorbereitungen getroffen habe. Als er erklärte, dass mir die Ehre zu Teil werden würde, die Bruchstücke des Hammers gemeinsam mit ihm zusammenzufügen, begann mein Herz höher zu schlagen… Zu seiner Überraschung bestand ich jedoch darauf, dass uns Jorrix Felsenschulter begleiten würde. Während der prachtvolle Orden der Hämmer Moradins in seinen unvergleichlichen Tempelanlagen im ganzen Norden in Ehren gehalten wurde, war es der in Vergessenheit geratene und kriegsversehrte Grossmeister der Schlachtenschmiede, der den Jünglingen auf den Gassen Adbarrims die Geschichte der Dwar lehrte. Er war es, der sich mir in Zeiten der Erschöpfung nach getaner Lin angenommen hatte und er war es, der geeignete Ausrüstung für die anstehende Hergos besorgt hatte… Seine Weisheit würde über den Stolz der „Hohen Herren von Adbar“ erhaben sein und mich bei all den Ehren daran erinnern, dass wir für das Wohl des gesammten Volkes der Dwar umd nicht für den Ruf einzelner stritten. Rorann zögerte zunächst, stimmte jedoch schlussendlich zu. Während ein Bote zu Jorrix ausgesandt wurde, fuhr der Hohe Hammer mit seinem Bericht fort. Er habe in den vergangenen Tagen mit Moradin selbst einige Rem gewechselt, um Antworten zu den Geschehnissen um die Truhe in Adbar zu erhalten. Er kündigte an, dass er nur mir als Sonnlinor dieses Xoth unter vier Augen offenbaren wolle… Ich musste meinen Blick nicht zur Seite wenden, um die Enttäuschung und den Zorn zu verspüren, der in Lyari aufloderte… Um die Gemüter zu beruhigen forderte ich das Recht ein, selbst zu entscheiden, welches Xoth ich anschließend mit meinen Gefährten teilen würde.

Der „Hohe Hammer“ stimmte innige Gebetsformeln an und Jorrix, Rorann und ich traten die Hergos in das silvern schimmernde Reich des Astralraums an. Anders als bei unseren Portalreisen strahlte unsere Umgebung nun eine tiefe und unendliche Ruhe aus. Dies war die Olor der Gedanken und Überzeugungen, von der manche behaupteten, dass sie das Band zwischen den Sterblichen und den Göttern bildete. Längst vergangene und in Vergessenheit geratene Götter sollen hier ihre letzte Ruhe gefunden haben… Die undurchdringliche und endlos erscheinende Dunkelheit wurde von einem silvernen Schimmer durchbrochen… Direkt vor uns formte sich eine ebenso glitzernd schimmernde Telormar, die von einem blau lodernden Flammenring umgeben war. Als ich Bruenors Hammer, den Dormark aus Vulkanglasstahl und die Teilstücke des zu schmiedenden Hammers bereitlegen wollte erkannte ich, warum der alte Rorann diesen Ort für unsere Aufgabe erwählt hatte… Es war nicht nur die fehlende Zeit, die uns hierher geführt hatte… In diesem Reich des Geistes war Körperkraft und Ausdauer bedeutungslos! Es war der Glaube und unsere Willenskraft, die unsere Hände und Geschicke lenkten! Ich gab mich wie unzählige Male zuvor meinen Instinkten hin und vertraute auf die Führung des Seelenschmieds… Schlag um Schlag drang mein Geist in die Beschaffenheit der Bruchstücke ein und fügte diese zusammen… Die Ros bot auch als Einheit einen eher schlichten und bescheidenen Anblick, doch ich wusste es besser… Wenn einer der wahren Erben Dorwins das Heft ergreifen würde, so würde der Hammer seine wirkliche Macht offenbaren… Das Werk war vollbracht!

Rorann schluckte schwer und berichtete von seiner Zwiesprache mit Moradin…

Als wir die Runedar meiner Gefährten erreichten, waren sie längst nicht mehr alleine. Schwer gerüstete Dwar mit dem Banner von Dorwins Hämmern durchschritten einer nach dem anderen die Tore. Weit über die Grenzen Adbars hinweg hatten sich die Murmelings von der Wiederentdeckung des letzten von Dorwins Hämmern wie Funken über der heiligen Glut verbreitet… Unter den Dwar des Nordens waren die längst verschollen geglaubten Erben, ihre Nachkommen und engen Freunde aufgebrochen, um in einer allesentscheidenden Schlacht für die Ehre und ihr Thundul zu ziehen… Die Runenmagier wiesen Ihnen den Weg, indem sie ein Tor nach Hammerfall aufrechterhielten…

Wir hielten Rat und erfuhren, welche Aufgabe der Hohe Hammer uns zugedacht hatte… Während die Dwar an der Seite der Klanführer mithilfe der Hämmer die Barrieren öffnen und den dahinterliegenden Norogh die Stirn bieten würden, sollten wir durch den Nebel des Äthers schreiten, um unseren Feind an einer anderen Flanke zum Arglary zu zwingen und so vielleicht auch dessen wahres Wesen zu offenbaren. Wir erhielten Amulette aus Kalkstein, in welche unzählige Marnaks graviert worden waren. Ihr Zerbrechen würde uns unabhängig voneinander eine Rückkehr in unsere Olor ermöglichen. Mir war nur wenig über den Äther bekannt, außer das er das Bindeglied zu den Elementen Feuer, Erde, Wasser und Luft sein solle. Rorann ergänzte meine wagen Murmelings. Der Äther sei wie ein Schleier aus zähem Nebel, der die Bewegungen verlangsamte, jedoch weiterhin den Blick in unsere Welt zuließ. Doch bevor wir diesen Pfad beschreiten würden mussten auch wir die Hergos nach Hammerfall antreten. Boten brachten gerade einige Vorräte, um die meine Gefährten gebeten hatten. Ich bat den Hohen Hammer darum vor der Schlacht einige Worte an unsere Mitstreiter zu richte und erhielt seine Zustimmung. Zu meiner Freude würde auch Jorrix uns nach Hammerfall begleiten… Ich weiß nicht warum, aber ich ahnte, dass er eine mir noch unbekannte aber entscheidende Rolle spielen sollte. Moradin hatte mich nicht ohne Grund zu ihm geführt…

Aufbruch nach Hammerfall

Es waren mehrere Monate vergangen, seit wir vor dem mächtigen Tor gestanden und in die weite sumpfige Senke mit Dwarruinen geblickt hatten. Auf den Stufen zum Tor hatten sich mindestens zweihundert schwerbewaffnete und gerüstete Dwar versammelt und trafen Vorbereitungen für den bevorstehenden Arglary. Nein dies war kein Arglary… Diese Dwar würden in einen Darsamkurnzar ziehen!

Lyari rief einen geflügeltes weißes Frus herbei und bedeutete, dass er vor unserem Aufbruch noch eine Aufgabe zu erledigen habe. Ich vermutete, dass er den Horm des Azuth aufsuchen würde, doch er lenkte sein Frus direkt auf den verschrobenen Kräutergarten der ollen Camilla und ihre heruntergekommene Hütte zu. Ich erwartete seine Rückkehr und erhob meine Stimme. Vom Berhang hinter mir verstärkt rief die Dwar zu den Ros! Viele von ihnen würden den Weg in die ewigen Delven antreten, doch ihr Mut und ihre Tapferkeit würde die Geschichte um das Thundul um Dorwins Hämmer zu einem hoffentlich ruhmreichen Ende führen! Ich war nie ein großer Redner, doch meine Rem schien sie mit Zuversicht zu erfüllen. Ihre Rufe donnerten über die Senke und die gemeinsam wiederholten Gebetsverse zum Seelenschmied ließen mich erschaudern!

Das Reich des Äthers

Ich zog einen Kreis aus Silverstaub und erbat Baraknorogh, bevor Rorann meine Gefährten und mich wie geplant in den Äther entsandte. Die Olor schien plötzlich wie in einen Schleier getaucht… Wabernde Nebel und dicke drückende Luft erschwerte unseren Atem. Geräusche drangen Ebenfalls nur gedämpft zu uns durch. Unsere Bewegungen waren zäh und wurden auf wundersame Weise verlangsamt. Jeder Stiefelschritt war mühsam und erforderte ungewohnte Anstrengung. Wir müssten uns beeilen, wenn wir mit Dorwins Hämmern Schritt halten wollten…

So betraten wir den Ring um die milchige Kuppel aufs Neue und folgten dem Pfad der Geschichte um die Dwarkar… Die Bilder von der erbarmunglosen Zerstörung von Dorwins Sippe ließen mich abermals erstarren… War dies wirklich Moradins Werk? Er war ein strenger Richter, der die Schuldigen hart bestrafte, die Unschuldigen allerdings verschonen würde…

Die Wächterstatuen wendeten sich gegen die vorrückenden Dwar und eröffneten die ersten blutigen Scharmützel… Je weiter Dorwins Hämmer vordrangen, desto mehr Wächter wandten sich gegen sie und ihre Getreuen. Die Wandbilder zeigten nun Dorwin, der sich als Dornar verehren ließ, als wäre er einer der Morndinsamman… Durch den Schleier zwischen den Olor mussten wir tatenlos mit ansehen, wie die ersten Dwarkuldar ihr Leben ließen… Begleitet von den Darstellungen im Stein, welche in umgekehrter Abfolge Dorwins Lebensabschnitte zeigten, fiel mithilfe der Hämmer eine Barriere nach der anderen… Dorwin als hochgeachteter Horm, die Zeiten seines Aufstiegs im Klerus bis hin zu seiner Ausbildung in Jünglingstagen… Die Zahl der Opfer in den Reihen der Dwar stieg an und ich musste an die warnenden Marnaks auf dem steinernen Buch denken, welches einst auf dem Podest in der Eingangshalle auslag: „Wenn das Blut zum Blut zurückkehrt, wird weiteres Blut fließen bis Es vollbracht ist!“ Als ehrenhaft Gefallene würden sie den Weg an die Seite ihrer Ahnen finden. Ich konnte beobachten, dass die Gebete der Horm in einigen Fällen ihre gewohnte Wirkung nicht entfalteten, was die Versorgung der Verwundeten erheblich erschwerte… Die Dwar bildeten eine Gasse und der siebte Hammer würde bald eingesetzt werden… Ich erbat Darsamalagh, warf einen Blick zu meinen Gefährten und trat ein.

Das Innere der Kuppel 

Die sieben Stützpfeiler ragten wie Rippen eines Brustkorbs empor und erzeugten nach oben zusammenlaufend den Eindruck eines Felsendoms. Seltsamerweise erschienen sie in beiden Olor gleichermaßen wirklich zu sein… In deren Zentrum ergoss sich aus der Decke eine strahlende Lichtsäule göttlicher Macht, in deren Glanz sich ein breit grinsendes frevelhaftes Geschöpf räkelte wie eine Made im Speck.  Es hatte unsere Ankunft erwartet und begrüsste uns mit einem verhöhnenden grollend tiefen Lachen…

ÄTHERDÄMON

Er schien sich an dem beginnenden Blutvergießen zu laben und gab sich einige Mühe den Eindruck zu vermitteln, dass er auch unser Erscheinen herbeigesehnt habe. Wie mächtig er auchimmer  sein mochte… Seine Arroganz war ebenso unerträglich wie seine Selbstherrlichkeit und doch zwang ich mich zur Beherrschung. Ich wollte eben jene Eigenschaften dazu nutzen, um ihn dazu zu verleiten verborgenes Wissen zu offenbaren… Und ich wählte die richtigen Rem, um ihm dazu zu reizen… Er spottete über die Schwäche Abbathors, der nicht einmal in der Lage wäre, sich gegen einen Dwar zu wenden… Duerra hingegen sei wie so oft über ihre eigenen Intrigen gestolpert… Stolz verkündete er, dass es ihm nun sogar gelungen sei, Zweifel beim Seelenschmied selbst zu sähen! Er Sprach diese Rem mit einer derartigen Verachtung und Respektlosigkeit, dass ich beinahe sofort in einen Sturmangriff übergegangen wäre. Im Gegensatz zu Lyari zögerte ich jedoch, da ich im ihm glänzenden Schimmer die Silhouette Moradins auszumachen glaubte, der scheinbar seine schützende Hand auf die Schulter des Frevlers legte…

Eine trübe Ahnung (The Legion of the Trusted)

Eine trübe Ahnung (The Legion of the Trusted)

Auszug aus den Aufzeichnungen Xhorgul Schwarzhammers: Erinnerungen eines Dwar V

Hergos in die Tiefen

Kaum hatten wir die Naeborn der Gnur verlassen, als Rufus einige Murmelings über die vor uns liegenden Delven mit uns teilte. Die ehemals mit Dwarmarnarks verzierten Tunnelwände seien durch die Klauen des Durgarn zerkratzt und zerfurcht worden, als dieser sich durch engen Gänge zwang.

Voller Erfurcht lauschte ich den Rem des Gnur als wir den Weg in die Tiefen antraten … Die sorgfältig aus dem Nae gearbeiteten Wände zeigten nach und nach seltsame Verformungen auf. Ganz so, als seien sie wie Donnar in einer Esse geschmolzen. Rufus berichtete von den Murmelings, die behaupteten, dass diese Spuren vom Telodem des Durgarn stammen würden, entkräftete diese Spekulationen jedoch mit schlagkärftigen Rem. Ein Schattendurgarn wie Trübschimer konnte gar keine Flammen spucken, sondern habe vielmehr dunkle Wolken ausgestoßen, die seinen Widersachern die Lebenskräfte raubte.

Rufus hatte die Tunnel, die zur Gnurdrukar führten offenbar mit Fallen versehen. Immer wieder wurden wir aufgefordert, Engpässe nur an ganz bestimmten Stellen zu durchqueren, bestimmte Felsformationen zu meiden, oder Bodenbereiche nicht zu betreten. Ich wollte die Stellen für einen möglichen Rückweg mit Kreide oder Kohle markieren, zog damit jedoch den entschlossenen Protest und Unmut des Gnur auf mich. Da diese Fallen letztlich dem Barak seiner Sippe dienten, willigte ich ein auf Wegzeichen zu verzichten. Nach etwa zwei Stunden Marsch verharrte unser kleiner Führer mit bedeutungsvoller Geste an einer Weggabelung und teilte uns mit, dass wir von nun an, die von ihm „gesichterten“ Pfade verlassen würden. Er mahnte uns zur Vorsicht und forderte Ruhe und Wachsamkeit. Bevor wir erneut aufbrachen, erbat ich vom Seelenschmied „Eiserne Stille“ und sprache einige Darsamrem zur Stärkung meiner Og.

Die Bitte des Gnur

Rufus führte uns durch unzählige Delven, natürliche Kavernen und von Wurgym der Tiefen gegrabene Stollen. Hin und wieder kreuzten wir auch alte Handelsrouten der Dwar, die wir jedoch meist schnell wieder verließen, da diese angeblich nicht mehr sicher seien… Nachdem wir uns durch mehre sehr schmale Burakrin gezwängt hatten erreichten wir eine kleine Höhle, die von einem silvern schimmerndern Fungus in ein angenehmes Licht getaucht wurde. Der Gnur hielt inne und begann rumzudrucksen: Er könne uns natürlich auf dem direkten Weg zu Garumns Schlucht führen, aber wenn wir bereit für einen kleinen Umweg seien, könnten wir ihm und seiner Sippe doch vielleicht einen kleinen Gefallen erweisen… Wir forderten ihn auf, sein Anliegen klar auszusprechen, statt weiter um den heißen Brei zu murmeln. Er schien etwas überrascht, trug sie dann jedoch ohne viele Rem vor. Nur wenige Stunden von hier habe sich ein Stamm Kobolde niedergelassen. Dieses elende Wurgym würde von einem merkwürdigen „Schamanen“ angeführt und Angriffe auf die Gnur seien keine Seltenheit. Rufus vermutete zudem, dass diese Kobolde über irgendeine Art Barak gegen den von ihm so sehr gefürchteten „Grimmbock“ verfügten, da dieser die Naeborn der Kobolde seltsamerweise meide.

Ich zögerte einen Moment, da die Erinnerungen an die verheerenden Folgen der Schlacht gegen die Trolle am Fuße der Rauvinmar in mir aufloderten. Es war unwahrscheinlich, dass derart schwächliche Wesen wie Kobolde ohne die schützende Hand anderer dunkler Mächte lange im Caurak überleben würden… War es weise, abermals von unserem Pfad abzuweichen? Andererseits bot uns diese Bitte des Gnur die Gelegenheit, ihm und seiner Sippe im Gegenzug für seine Thalorn einen Dienst zu erweisen und uns zugleich einen Eindruck von den Fähigkeiten unseres neuen Gefährten zu verschaffen… Die Vergangenheit hatte uns mehrfach die Bedeutung eines koordinierten Vorgehens vor Augen geführt… Arrat hingegen zögerte keinen Wimpernschlag und stellte klar, dass er jederzeit bereit sei, sich „Bösen Mächten“ entgegenzustellen. Seine Entschlossenheit war unter den Hurm selten zu finden und auch wenn ich mir über den Ursprung seiner Geisteshaltung weiterhin im Unklaren war, wuchs meine Achtung vor dem „Marnarnagland“ zunehmend… Schließlich entschlossen wir uns einstimmig, diesen hässlichen Echsenmäuler einen Besuch abzustatten!

Rufus hatte den Naebornkomplex bereits sehr gut ausgekundschaftet und zeichnete uns einen Lageplan, berichtete über verschiedene Zugänge und ihre Tücken. Ich wurde langsam skeptisch, denn alles schien so, als folgten wir einem bereits  lange von ihm ausgeheckten Plan. Dies änderte jedoch nichts an unserem Vorhaben, dem Gnur uns seiner Sippe zu beizustehen. Die Entscheidungen wurden schnell und ohne lange Murmelings getroffen. Rylan würde gemeinsam mit Lyari und Arrats Thandurgarn jenen Gang von Wachen befreien, der uns am nächsten zur Haupthöhle des Feindes bringen würde. Wir Anderen wollten ihnen dann nach einer Pfeifenlänge folgen. Da wir damit rechnen mussten, dass einige Kobolde schnell die Flucht ergreifen und später Rache schwören würden, sollte sich Rufus zum Schutz seiner Sippe möglichst im Verborgenen halten.

Die beiden Olven verschwanden gefolgt von den smaragdfarbenen Schwingen des Thandurgarn in den Schatten. Ich stopfe mir ein Pfeifchen, genoß die Stille der Tiefe und beobachtete, wie sich die aufsteigenden Rauchwolken an den Stein der Höhlendecke schmiegten… Rufus war sichtlich nervös, doch er schien sich ein wenig zu beruhigen, als ich auch ihm eine Fingerkuppe des Fungustabbaks anbot.

Wie ich später von Lyari erfuhr, gelang es den beiden Olven mehrere Wachposten, Alarmvorrichtungen und Fallen auszuschalten. Das neue Spitzohr an unserer Seite schien nach Lyaris erster Einschätzung erfahren, sich unbemerkt und wenn nötig auch in absoluter Dunkelheit zu bewegen. Die Agland der Olven suchten und fanden die Kehlen der Wachen, umgingen die Mechanismen und drangen lautlos bis zum Burakrin im die Stammesnaeborn vor. Die beiden eilten uns entgegen, als das Fehlen einer Koboldwache die Aufmerksamkeit weiterer Feinde erweckte. Mit zügigen Schritten drangen wir durch die dunklen Gänge voran. Als wir die letzte Trittfalle passiert hatten, erklärte ich die „Verhandlungen der Schatten“ für beendet, umschloss das Heft meines Hammers mit beiden Händen und ging in den Laufschritt über…

Die Stammesnaeborn der Echsenmäuler 

Der Tunnel verengte sich, machte einen scharfen Knick und weitete sich kurz darauf in eine beachtliche Naeborn. Mehrere Teltyn und mindestens zwei dutzend Fackeln bedeuteten uns, dass wir unser Ziel erreicht hätten. Die Stammesbehausung erstreckte sich über drei Ebenen, deren felsige Plateaus sich zur Mitte hin öffneten und durch halsbrecherisch anmutendende Hängebrücken miteinander verbunden waren. Im hinteren Bereich war eine aus Häuten und Knochen gefertigte Hütte auszumachen, aus der eine koboldähnliche Gestalt hervortrat. Selbst aus der Ferne schien der in blutverschmierte Gewänder gehüllte Schamane von einer dunklen Aura umgeben, als sei er gerade einer jenseitigen Olor entstiegen…
KoboldMeine Stiefel fanden auf dem glitschigen Felsboden gerade noch rechtzeitig Halt und ich kam unmittelbar vor einem muffig stinkenden Wurlurloch zum stehen, welches uns einen ungehinderten Ansturm unmöglich machte. Die Spitzen mehrerer Haufen Largh ragten bis knapp über die sich leicht kräuselnde Oberfläche und bildeten einen kleinen Pfad. Abgesehen davon, dass wir diesen nur einzeln hätten überqueren könnten, hegte ich erhebliche Zweifel bezüglich seiner Belastbarkeit …

Die Kobolde hatten sich bereits formiert und schienen unseren Angriff ungeduldig erwartet zu haben. Am gegenüberliegendn Rand des Wurlurlochs schauten wir dutzenden Speerspitzen entgegen. Die Hängebrücken füllten sich gerade mit Fernkämpfern, welche sich mit Schleudern und einfachen Armbrüsten in Stellung brachten, währnd der Schamane im Hintergrund düstere Gesänge anstimmte…

Die beiden Olven hatten an der rechten und linken Flanke des Burakrins ihre Tang gezogen und legten bereits die ersten Thantanos auf. Arrat begann trotz gezogener Agland Marnarnformeln anzustimmen und formte mit seiner linken Hand fast spielerisch eine feurige Kugel, die kurz darauf in einer Flammenwolke gegenüber des Wasserlochs inmitten der feindlichen Reihen zerbarst und ein halbes Dutzend Kobolde in Asche verwandelte! Der Schamane im Hintergrund hob sein Gekrächze zu einem grellen Schrei an und schleuderte uns eine dunkle Masse entgegen, die kurz darauf Wurlur und Boden vor unseren Stiefeln mit schwarzen sich windenden Schlieren überzog.

Ich reckte ihm trotzend den Hammer entgegen und rezitierte die Rem für einen angemessenen Gegenschlag. Im Nae zu Füßen des Schamanen sammelte sich die heilige Ol des Seelenschmieds und entfesselte begleitet vom Klang eines klirrenden Ambossschlages ihre verheerende Wirkung… Zu meiner freudigen Überraschung hatte die düstere Seele des Schamanen diesen Kräften nichts entgegenzusetzen und wurde auf der Stelle zerschmettert! Murgmal!

Das tödliche Surren der Olventangsehnen war wie ein Schlachtlied in meinen Ohren und beförderte einen Kobold nach dem anderen – mal nach vorn, mal nach hinten – über die niedrige Seilbrüstung der Hängebrücken. Die bereits leblosen Körper schlugen inmitten der feinlichen Reihen auf dem Naeboden oder direkt in den Teltyn auf, was einige der Angreifer zur sofortigen Flucht anspornte… Valdar! Die verbliebenen Koboldschützen ließen einen wahren Hagel aus Geschossen auf uns herabregnen, doch da die Brücken durch das hektische Durcheinander in Schwingung geraten waren, fand bis auf einen Querschläger, der Rylan am Kopf streifte, kaum eines ihr Ziel…

Auch wenn die Naeborn mit dem für Kobolden so typischen Gestank nach nassem Hundefell erfüllt war, war es nun an der Zeit vorzurücken! Flankiert durch die Thantanos der Spitzohren durchtrennte Arrat mit einem beherzten Wurf seiner brenndenden Agland eine der Brücken. Ich rief Moradin an und formte das Gestein der rechten Felswand zu einem schmalen Gang, der uns eine trockene Passage vorbei an dem hässlichen Wurlur bot.

Die Echsenmäuler stoben auseinander und einige zogen sich aus unserem Sichtfeld in die hinteren Bereiche der über uns liegenden Felsplateaus zurück. Die Schlacht schien geschlagen und doch würde jeder entkommene Kobold Rufus Gnursippe weiter bedrohen. Ich erhob abermals die Stimme zum Gebet und verwandelte eine der Felsplattformen in eine tödliche Falle aus zerberstenden spitzen Nae. Die Wirkung ließ sich nur anhand der Schmerzensschreie ermessen, nun durch die Naeborn hallten. Um jeglichen möglicherweise verbliebenen Kampfgeist des Feindes zu brechen stellte ich meinen Stiefel auf den Schädel des Schamanen, hob meinen Hammer und rief die Remalagh meines Volkes:  Dwar arglargul! Dwar mangul! Dwar araudek!

VerhörLyaris Samrynfrus, das sich bisher in den Schatten verborgen gehalten hatte stieg lautlos in die höheren Ebenen auf. Der flinke Vuddkriecher hangelte sich kurz darauf an einem der herabhängenden Brückentaue behände nach oben und forderte mich nur wenige Augenblicke später auf, die Wirkung der spitzen Nae zu beenden. Arrat schnappte sich einen der fliehenden Echsenmäuler am Kragen und redete in den Rem des Feindes auf diesen ein. Doch erst als er den Kleinen an den Füßen packte und kopfüber durchschüttelte begann dieser zu murmeln. Rylan machte sich daran die verbliebenen Schatten nach möglichen Hinterhalten abzusuchen.

Marnarnthork und eine dunkle Ahnung

Die provisorisch erichtete Hütte des Schamanen bestand tatsächlich aus Koboldhäuten und den Überresten anderen Wurgyms. In dessen Mitte stand eine mit Blut gefüllte Schale auf einem Altar mit mir unbekannten Zeichen, die eine deutlich spürbare Aura aus Marnarnthork ausstrahlte. Skeptisch musterte ich das seltsame Gefäß und musste all meine Willenskraft aufbringen, um dieses Werkzeug des Dunkels nicht auf der Stelle in tausend Teile zu zerschlagen. Arrat erschien im Eingang und entzifferte vier drakonischen Symbole auf dem Altar: „Magie“, „Lebenskraft“, so etwas wie „Übertragung“ und „Herr“ oder „Meister“. Offenbar war der Schamane davon überzeugt, dass seine Opfergaben ein oder mehrere „Große Wesen der Tiefe“ erwecken könne. Meinte er vielleicht seine großen entfernen „Echsenverwandten“ die Durgarn? Könnte es wirklich seine Absicht gewesen sein, den mächtigen Trübschimmer mithilfe der Opfer solch schwächlicher Geschöpfe mit neuem Leben zu erfüllen? Dann musste er mächtige Verbündete haben! Murmelings über einen geheimen „Drachenkult“, der sich der Erweckung von Durgarn verschrieben haben soll,  füllten so manch durchzechte Aurdrukarnacht seit Jahrzehnten. Ich wusste nur, dass einige Magmornder ihre Kraft aus den Seelen lebendiger Wesen bezogen, doch Blutmarnarn dieser Art war weder mir noch Arrat bisher auf den Amboss gekommen. Mit der Thalorn des Hurm gelang es schhließlich,  die Marnarnkräfte der Schale für einen Augenblick zu unterdrücken und das finstere Machwerk mit meinem Hammer zu zerschmettern!

Beim Durchstöbern der Hütte war ich zudem auf eine versteckte Bodenluke gestoßen. Ich signalisierte Arrat, dass ich an deren Eingang wachen würde, bis meine Gefährten bereit seien, diese weiter zu erkunden. In Gedanken versunken stütze ich mich auf meinen Hammer und entzündete ein wohlverdientes Pfeifchen! Würde uns diese einfache Luke weiter in die Tiefen führen? Würde sie uns unserem eingentlichen Ziel näher bringen, oder nur weitere unbekannte Gefahren bereithalten? Abbathoranhänger verehrten Durgarn manchmal für ihre unermesslichen Reichtümer… Ich vertraute darauf, dass Moradin mir den rechten Pfad weisen würde! Diese finsteren Treiben musste so oder so ein Ende gesetzt werden!

ankhegLyari hatte unterdessen aus einem übergroßen Käfig einen ebenso übergroßen Käfer befreit. Seine äußergewöhnlichen Olvengaben ermöglichten es ihm sogar, diesem Geschöpf mit Klack-Lauten einfache Anweisungen zu geben… Die riesigen Chitinzangen griffen hart zu, als das Spitzohr damit begann, Koboldleichen an den Käfer zu verfüttern. Rylan hatte mittlerweile eine Hand voll Echsenmäuler aufgestöbert, welche hinter mehreren Felsbrocken kauerten und den passenden Zeitpunkt verpasst haben mussten, diese auf uns herabstürzen zu lassen. Auch sie wurden zu Nahrung für den Käfer!

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich auch die Stimme des Gnur vernahm. Dieser schien über das Schlachtfeld mehr als verwundert, von dem Käfer offenbar beunruhigt, begann jedoch bald die Naebornzugänge nach den von ihm vermuteten Marnarnsymbolen abzusuchen. Sein entferntes wirres Brabbeln schlug irgendwann in Kichern und freundiges Lachen um, auch wenn es mir unmöglich war daraus zu schließen, ob seine Suche von erfolg gekrönt worden war.

Rylan betrat die Hütte und bat mich, seine Verwundungen mit den Gulmol des Seelenschmieds zu versorgen. Auch wenn er sein Anliegen mit glaubwürdigem Respekt vorgetragen hatte, verlor er in der reinigenden Glut das Bewusstsein. Ich deutete zur Luke und bat ihn, diese näher in Augenschein zu nehmen… Er vermutete tatsächlich einen verborgenen Mechanismus, konnte dessen Funktionsweise allerdings nicht auf Anhieb einordnen. Mit leicht verzweifelter Miene versuchte er sich der Tage seiner Ausbildung zu erinnern…

 

Ein voreiliger Handel? (The Legion of the Trusted)

Ein voreiliger Handel? (The Legion of the Trusted)

Auszug aus den Aufzeichnungen Xhorgul Schwarzhammers: Erinnungen eines Dwar

Ein geheimes Treffen mit dem Prinzen

Als Arina wie jeden Tag im Burakrin erschien und fragte, ob sie zu diensten sein könne, baten wir sie um eine erneute Unterredung mit Bromm. Der Prinz empfing uns nur wenig später in einer unscheinbaren, jedoch von fremden Blicken und Ohren abgeschirmten Runedar inmitten der Unterkünfte der Mosdwar. Ohne jegliche Formalitäten kam er schnelll zur Sache. Die Runenmagier und Ollam Adbars hatten bisher weder bei der Erforschung des Throns, des Dormark, noch der Truhe nennenswerten Fortschritte gemacht… Er schien offensichtlich erfreut, dass wir uns schon bald auf die weitere Suche machen wollten…

Wir hatten drei Anhaltspunkte, die eine Hergos Wert sein könnten. Die Marnak als Hinweis auf die verborgene Mine, deren Vergangenheit mir Moradin am Fuße der Graugipfelberge offenbart hatte. Die silverne Gemeinschaft, die -wie wir von Bromm erfuhren- Khundrukar gefunden und bereits seit einiger Zeit zu einer ihrer Lager- und Rückzugsrunedars gemacht hätten. Oder Mithrilhall als Ausgangspunkt für eine Erkundung von Garumns Schlucht… Auch wenn ich meine Überlegungen zunächst für mich behielt, erschienen mir die Aussichten Dornar Bruenors Schmiedehammer in den Tiefen von Garumns Schlucht wiederzufinden mit einigen Schwierigkeiten verbunden, denn ich bezweifelte, dass der Hammer noch immer in den Tiefen zu finden war… Grund waren die Wirren der Arglary. Mithrilhall war meines Wissens nach dessen Rückeroberung mindestest zweimal  Angegriffen aus den Tiefen ausgesetzt. Während der legendären „Arglary im Tal der Hüter“ 1358 TZ hatten Dunkelolven Mithrilhall belagert und die Dwarhallen angegriffen. Der Belagerung und Angriffe durch den Orkhen Obould Vielpfeil wurden erst 1372 TZ durch die Unterstützung der Herrin von Silbrigmond – Alustriel Silverhand- zurückgeschlagen, was schließlich in dem stark umstrittenen Gelmbündnis mit dem Orkhenfeldherr endete, welches Bruenor inbesondere unter den Dwar  in Verruf brachte. Da Bromm bereits einen Trupp Delvenhandwerker ausgesandt hatte, um die von mir beschriebene Miene ausfindig zu machen, einigten wir uns kurzerhand für eine Hergos nach Khundrukar. Auch wenn die Portale einstiger Tage nicht mehr von Bestand waren, würden die Runenmagier Adbars unseren Weg verkürzen.

Hergos zum Rauvinmar

Ein eisiger Wind riss an unseren Bärten, als wir die Zitadelle in der Dämmerung des gleichen Tages verließen. Nacheinander betraten wir den schmalen Felsvorsprung, um zu dem Plateau zu gelangen, an dem bereits ein Zirkel aus weißbärtigen Marnarnxoth in schweren Roben auf Bromms Geheiß seine Gesänge angestimmt hatte. Anders als mit Hilfe des Torsteins würden sie uns mit der Macht der Runen an den Fuß des Mar Rauvin befördern. Auf dem Boden des Plateaus pulsierten Marnaks, deren Macht mit jedem Atemzug zu wachsen schien. Die Marnarngeschwängerte Luft begann zu Knistern als wir den festen Stand unter den Stiefeln verloren und durch einen sich schlängelnden Tunnel aus silvernem Licht geschleudert wurden.

Wir landeten zu meiner Freude abermals auf einem Plateau aus solidem Nae. Die Dämmerung verstärkte die langen Schatten der um uns herum aufsteigenden Mar. Die Luft war im Gegensatz zur trockenen, frischen Kälte der Eisberge eher dumpf und feucht. Nebelschwaden ließen das unter uns liegende Busch- und Blattwerk wie einen Teppich wirken, der vereinzelt von aufragenden Felsformationen durchbrochen wurde. Ich hatte kaum festen Boden unter den Stiefeln ertastet, als sich Lyari bereits auf dem Rücken seiner neuen Freundin Cashoo in die Lüfte erhob um die Gegend auszukundschaften.

Während Fenner in Frusgestalt vorraneilte wurde ich ohne Vorwarnung von Cashoos mächtigen Krallen ergriffen. In den Wipfeln eines riesigen Baums machten wir eine Pause und versuchten uns einen kurzen Überblick über die Umgegend zu verschaffen. Der mit Säulen gezierte Eingang in den Mar wurde bewacht. Doch anstelle einer Garde Dwar konnte Lyari mehrere Gestalten ausmachen, die offensichtlich in einen Arglary verstrickt waren… Eine Gruppe Trolle wurde von einem winzigen Wesen mit feurigen Stößen in Schach gehalten. Ein Wesen, dass in Cashoo eine in ihrer Blutlinie begründete Abscheu hervorrief. Wir waren uns dennoch schnell einig, dass wir in den Arglary eingreifen würden.

Fast lautlos näherten wir uns in einem atemberaubenden Gleitflug in einem weiten Bogen dem kleinen Nadelvudd, den Lyari für unsere Landung vorgesehen hatte. Das gewagte Maneuver endete statt mit einer eleganten Landung fast in einer Katastrophe. Ich verfing mich in einem dem aufragenden Bäume und fiel – nur von den Ästen der unter mir liegenden Gurnvossen gebremst – in die Tiefe… Erst im letzten Moment gelang es dem celistischen Riesenfrus mich abermals zu ergreifen und so meinen Sturz zu bremsen… Zwei Tatsachen wurden mir dabei unzweifelhaft vor Augen geführt: Dwar waren weder für die Lüfte, noch für den Vudd geschaffen!

Mehrere wehrlose Trollkörper zuckten am Vuddboden während sich ihre Gliedmaßen langsam erneut formten und ihre alte Gestalt annahmen. Wir bahnten uns einen Pfad durch das dichte Nadelgestrüpp und Arrat setzte diesem Wiedererwachen mit seiner flammenden Klinge schnell ein Ende.

Der höllische Diener war keineswegs hilflos. Ganz im Gegenteil, er schien sichtlich Freude an dem fortwährenden Arglary mit den sich immer wieder erhebenden Trollen zu haben. Sein grässliches Kichern klirrte in meinen Ohren wie zerberstender Stahl. Er war sichtlich entsetzt, als er auf Arrats Todesstöße aufmerksam wurde.

Khundrukar

IMPIch erbat von Moradin Baraktel sowie einen Schutzkreis und trat entschlossen auf die Lichtung, aus deren erdigem Boden steinerne Säulenstümpfe aufragten, die einst eine mächtige Eingangshalle gestützt haben mochten… Der Eingang zu den sagenumwobenen Dwarhallen von Khundrukar war versetzt in die Felswand eingelassen, sodass zunächst der Eindruck eines kurzen Tunnels entstand. An der rechten seitlichen Delvenwand erkannte ich das Banner mit dem Symbol der „Silvernen Gemeinschaft“. Zu gerne hätte ich einen Blick in die „glitzernde Heimstätte“ Durgeddin Steinhammers geworfen, doch der Burakrin ins Innere schien durch eine Naewand versiegelt worden zu sein, die nur eine sehr kleine Öffnung in Augenhöhe bot. Zudem wachten wenige Stiefellängen davor zwei stählerne Stauen, die entweder zur Abschreckung von Eindringlingen aufgestellt, oder aber wirklich über den Zutritt wachten…

Der kleine feige Widerling flatterte hektisch zwischen den Säulen umher, zog sich von dem Schutzkreis abgestoßen jedoch sehr bald zwischen die  Statuen zurück. Seine Miene war sichtlich von Unglaube gezeichnet als er mich erblickte und er began mit quietschender Stimme kaum verständliche Murmelings vom Raugh eines „Schwarzhammer“ zu brabbeln. Ich konnte es kaum fassen, aber er schien mich verwechselt zu haben mit… mit wem?… Mir stockte der Atem! Sollte dieser murkelige kleine Nervtöter den letzten Atemzügen Fauraels beigewohnt haben? Er erkannte seinen Irrtum, ignorierte meine drängenden Fragen zunächst, bot mir nach einigen Murmelings allerdings einen Ilith an… Als niederer Diener der unteren Ebenen war er wieder und wieder Beschwörungen durch Marnarnspinnern ausgesetzt und musste deren Willen gehorchen. So wie er gerade im Auftrag eines Magus der silvernen Gemeinschaft über diesen Ort Wachen musste… Der ständige Arglary mit den Trollen schien ihm dabei ein willkommener Zeitvertreib. Er forderte, dass wir ihm im Austausch gegen einen Bericht der Geschehnisse um Fauraels Ende ein Schmuckstück besorgen sollten, welches ihm Barak vor weiteren Beschwörungen bieten würde… Ich war nicht bereit die Ehre meines Vaters nach seinem Raugh zu beschmutzen, indem ich mit einem Teufel schacherte! Sollte es uns gelingen, den Magus der silvernen Gemeinschaft aufzuspüren, würde der kleine Racker ohnehin gezwungen sein, auf dessen Fragen ohne lange Murmelings zu antworten. Ich fragte mich allerdings, welcher ehrenwerte Mann einen derartigen Quälgeist in seine Dienste zwingen würde…  Trotz mehrfacher Aufforderungen weigerte sich der Imp seinen Meister zu rufen, entlockte mir jedoch mit einer List – er sprach mit anderer Stimme und gab sich als XXX aus – den eigendlichen Grund unseres Besuchs. Ich verspürte den auflodernden Drang dem Kleinen auf der Stelle den Hals rumzudrehen, zwang mich allerdings zur Besonnenheit und suchte den inneren Gelm!

Ein weiteres voreilig formuliertes Ilithangebot wendete wir allerdings gegen den hässlichen Imp, da wir zu dessen Entsetzen sofort und ohne weitere Verhandlungen einwilligten. Er forderte „50.000“ im Austausch gegen das Hammerheft aus dem Inneren Khundrukars. Wir zogen uns zurück und überbrachten ihm kurz darauf eine vrudden Truhe mit mindestens „50.000“… Tropfen gesegnetes Wasser in einem Weinschlauch, wie er später feststellen sollte…

Der Teufel war ausser sich, hätte sich ein Feilschen gewünscht, dass er letztlich zu seinen Gunsten beeinflussen wollte. Dennoch war er an den von ihm vorgeschlagenen Ilith gebunden. Meckernd verschwand er in dem Loch und kehrte wenig später mit einem besonderen Heft auf, das rein Äusserlich in seiner Schlichtheit den anderen Hämmern Dorwins glich und tatsächlich zum Hammerkopf passen könnte…

Auch der letzte Winkelzug des Imp schlug fehl, denn anders als von ihm geplant nutzten Arrat und Lyari ihre Marnarnkräfte, statt den durch die Statuen bewachten Bereich zu betreten, um an das fallengelassene Heft zu gelangen. Darüber noch mehr in Rage gebracht, forderte er uns auf zu gehen und schleuderte Flammen nach uns, die jedoch wirkungslos an meinem Schutzgebet abperlten. In seiner überschäumenden Wut merkte er an, dass wir doch eigentlich die Schätze der Trolle für ihn hätten Bergen sollen, nun alles schiefgelaufen sei und verschwandt durch das kleine Loch ins Innere…

Fenner kehrte später noch einmal zurück, um Arrats Truhe – Ein altes Familienerbstück – zu bergen.

Die Suche nach dem Unterschlupf der Trolle war für einen erfahrenen Fährtenleser wir Lyari keine sonderlich große Herausforderung.

Das Lager der Trolle

Das wenige Mondlicht wurde immer wieder von vorbeiziehenden Wolken verdeckt und verwandelte den Vudd in ein Labyrinth aus tanzenden Schatten. Trotz der eingeschränkten Sicht musterten wir aus einiger Entfernung skeptisch das vor uns liegende Gelände. Der hügelige Vuddboden bestand überwiegend aus Schlamm und würde nur an jenen Stellen einen einigermaßen festen Stand bieten, wo er von Wurzel- und Buschwerk durchzogen war. Die Anordnung der Dornenbüsche, sowie die Vertiefungen ließen nicht nur mich stutzig werden. Auch Arrat kam ins Grübeln… Dies war keine zufällige Formation! Irgendjemand – möglicherweise ein Befehlshaber – musste die Trolle dazu bewegt haben, das Gelände nach den strategischen Grundsätzen wohlüberlegter Verteidigungsanlagen zu verändern. Die mindestens ein dutzend Burakrin in das Erdreich schienen ebenfalls nicht zufällig gewählt. Welche tödliche Gefahr würde von einem ganzen Stamm der sonst wild und unbeherrscht um sich schlagenden Trolle unter einem geordneten Kommando ausgehen?

Ich fragte meine Gefährten, ob sie im Arglary mit Trollen Erfahrung hätten und sich trotz der Widrigkeiten der Gefahren eines Angriffs bewusst seien… Mein spitzohriger Olvenfreund schien allein die Frage als Beleidung zu empfinden… Die Entscheidung war also gefallen und ich würde mich sicher nicht vor einem Arglary drücken! Lyari führte uns zu einer Flanke, die uns unter den gegebenen Umständen für einen Angriff am geeignetsten erschien. Ich bat Moradin um „Eiserne Stille“, um die Geräusche meiner Og zu dämpfen und möglichst wenig Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Je näher wir den Erdlöchern kamen, desto mehr Trollgestank mischte sich in den ohnehin fauligen Geruch des feuchten Vudds.

Ob es die die letzten Absprachen und Murmelings zwischen Fenner und Arrat waren, oder ein aufmersamer Wachposten war, vermag ich kaum zu sagen. Erst war es ein einziger kehliger Ruf, doch nach und nach began der Boden unter unseren Stiefeln von miteinander verschmelzenden Trollrufe zu vibrieren. Der taktische Vorteil eines Überraschungsangriffs war vergeben und die ohrenbetäubenden Kriegsschreie der Trolle drangen aus den dunklen Erdlöchern und hallten in den Gurnvossen fort… Sie wurden zunehmend zu einer Prüfung der Moral! Ich griff zu meinem Gürteil, zückte das Kriegshorn und ließ herausfordernd das Hornsignal Oghranns zum Angriff erschallen… Zu meiner freudigen Überraschung tat es mir Lyari gleich! Das Hammerheft mit festem Griff umschlossen, bat ich den Seelenschmied um Darsamalagh! Bis auf Fenner, der sich Deckung im nahegelegenen Unterholz gesucht hatte, erwarteten wir gespannt das Auftauchen der unserer Feinde!

Die ersten Angriffe erfolgten einzeln und aus verschiedenen Richtungen. Mit vereinter Schlagkraft fielen die Trolle  unter unseren Ros, noch bevor sie in unseren Reihen ernsthaften Schaden anrichten konnten. Waren dies die von aufgeschreckten Trollen erwarteten ungeplanten Vorstöße, oder versuchte sich unser Feind einen gezielten Eindruck von unserer Kampfkraft zu verschaffen?

Ich gab meinen Gefährten ein Zeichen zur Formation und schließlich verharrten wir gespannt Rücken an Rücken harrten aus, um weiteren Angriffen entschlossen zu begegnen…

Die zweite Welle nutzte die offensichtliche Schwachstelle – unsere Unterzahl – geschickt aus. Gleichzeitig brachen vier Trolle aus verschiedenen Erdlöchern hervor und stürmten auf uns ein. Um den Rücken meiner Gefährten nicht schutzlos den scharfen Klauen auszusetzen, musste ich den direkt vor mir auftauchenden Troll schnell kampfunfähig machen. Ich schlug die Hacken zusammen und nutzte etstmals die Macht der Dwarstiefel, die Jorrix für mich erworben hatte. Obwohl jeder meiner Hiebe ihr Ziel trafen und meinen Gegner schnell zu Fall brachten, spürte ich, dass das Spitzohr hinter mir große Mühe hatte, sich der wilden erbarmunglosen Angriffe von zwei auf ihn einschlagenden Trolle zu erwehren.

Die Darsamrem der Gulm bereits auf den Lippen, drehte ich mich um und sah, wie sich meine Ahnung bestätigte… Obwohl Fenner aus seiner Deckung einen Thantanos nach dem anderen in die ungeschützte Flanke der stinkenden Riesen trieb, musste ich mit Ansehen, wie Lyaris Brustkorb von zwei kräftigen Pranken auseinandergerissen wurde und leblos zu Boden ging… Es verblieb uns keine Zeit, die wirkliche Bedeutung der Bilder zu begreifen… Gemeinsam mit dem in Frusgestalt herbeieilenden Fenner und dem taktisch geschickt aggierenden Arrat gelang es uns die drei verbliebenen Feinde zu Boden zwingen.

Im Augenwinkel sah ich, wie sich Cashoo im Sturzflug todesmutig auf eine weitere Gruppe sich langsam nähernder Feinde stürzte und deren Eintritt un den direkten Schlagabtausch um entscheidende Sekunden verzögerte.

Ich nutzte die Gelegenheit für ein Gebet des Gulm und erschrak, als ich meinen Blick auf Cashoos Ziel richtete…

Ein aussergewöhnlicher Widersacher hatte das Schlachtfeld betreten! Flankiert von zwei herkömmlichen Trollen, die er um mindestens zwei Köpfe überragte, schritt er ruhig und besonnen auf uns zu… Sein Schädel war mit einem Thantanos aus einem vergangenen Gefecht verwachsen…

Waldtroll

Die Ehre des letzten entscheidenden Hiebs gebührte mir, doch obwohl wir die Schlacht letztlich zu unseren Gunsten hatten entscheiden können, erstickte der schale Nachschmack einer verheerenden Niederlage jeglichen aufsteigenden Funken des Triumphs…

Cashoo kauerte über dem leblosen Olvenkörper und starrte mich hilfesuchend mit ihren riesigen Frusaugen an! Erschöpft sank ich an der Seite meines gefallenen Samrynmer auf die Knie und bat Moradin bei den Seldarin ein gutes Rem für das Spitzohr einzulegen…

 

Spuren der Vergangenheit (The Legion of the Trusted)

Spuren der Vergangenheit (The Legion of the Trusted)

Die Dämmerung brach herein und die einsetzende Dunkelheit würde der Gruppe schon bald einen sicheren Abstieg deutlich erschweren. Zudem ließ Felerian keine Zweifel aufkommen, dass er die Reise an diesem Tag nicht mehr fortzusetzen würde. Wenige Pfadwindungen bergab schlugen sie ihr  Nachtlager unter einem Felsüberhang auf, der sie vor herabfallenden Seinbrocken schützen sollte. Sie teilten wie immer die Wachen ein und versuchten auf dem moosbewachsenen Boden etwas Schlaf zu finden.

Doch als die Zeit für Xhorguls Wache gekommen war, gelang es Rift und Felerian trotz intensiver Bemühungen nicht, den Zwergen zu wecken. Fast so, als hätte die sture Seele des Zwergen seinen Körper verlassen. Die Morgendämmerung war längst der wärmenden Sonnenstrahlen gewichen, als Xhorgul seine Augen aufschlug und wie so oft mit bedeutungsvoller Mimik irgendetwas von „vergangenen Zeiten“, Mieneneingängen und Zwergenklans in seinen Bart brummelte. Er behauptete tatsächlich, Moradin hätte an seiner Stelle über die Gruppe gewacht. Letztlich bat er für die Pflichtverletzung der verschlafenen Wache und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten um Entschuldigung. Während Rift diese aufrichtig annahm, hüllte sich Felerian in Schweigen.

Nachdem eine weitere Stunde vergangen war, die Xhorgul für seine Gebete an Moradin benötigte, hoffte die Gruppe bald aufbrechen zu können. Der Zwerg bestand jedoch darauf, die höher Gelegene Rune erneut aufzusuchen. Doch ausser den Schatten einst mächtiger Magie konnte weder er, noch einer der Gefährten etwas von Bedeutung aufspüren.

Der weitere Abstieg erwies sich als weniger beschwerlich und verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Kaum hatten sie den Pass mit seinen nichtendenwollenden Windungen verlassen, wurde der Berg von einer hügeldurchzogenen Vorgebirgslandschaft abgelöst. Nicht unerwartet trafen sie auf Fenner. Der Halbork musste den Mar umgangen haben und erwartete sie bereits.

Am späten Nachmittag erreichte die Gruppe die von Felerian angelegte provisorische namenlose Grabstätte des Moradinanhängers. Langsam legte Xhorgul Stein für Stein den Leichnam frei. Er war ausser der bekannten Verletzungen weitestgehend unversehrt. Neben dem Wappenrock und dem von Felerian bereits beschriebenen Lederbeutel, ließen sich keinerlei Anzeichen für seine Herkunft finden: Spuren der Vergangenheit (The Legion of the Trusted)Ein schwarzer Drache mit goldgelben Brustschuppen und violetten Innenflügeln auf einem hellen Schild. Im Hintergrund wurde dieser von einem nach oben gerichteten roten Dreieckskeil geteilt. Der Schildzwerg trug weder Waffen noch Gold bei sich… Fenner vermutete aufgrund der Wundränder entlang des aufgerissenen Brustkorbs, dass dieser Trollen zum Opfer gefallen war… Um eine genaue Darstellung des Wappens zu bewahren, nahm Xhorgul den Lederbeutel an sich. Auf die Bitte des Moradinpriesters hin sammelte Fenner Brennholz, während der Zwerg den Körper des Namenlosen für seine letzte Reise vorbereitete… Xhorgul rezitierte die rituellen Gebetsverse des „letzten Abstiegs“ und setzte den sorgfältig aufgebahrten Leichnam in Brand. Die Flammen loderten blau und silberne Funken stiegen empor… Moradin schien sich dem Namenlosen Zwerg angenommen zu haben!

Die Gefährten umgingen den vor ihnen liegenden Wald am südlichen Rand. Nach mehreren Stunden Marsch erreichten sie die Gegend östlich des Flusses Delimbiyr, die ihnen Zytargo auf der Karte markiert hatte. Trotz einiger steiniger Hügel und vereinzelter Felsbrocken schien ein „Felsenkloster“ jedoch zunächst abwägig. Fragend machten sie vor einer von Hügeln umgeben Senke halt. Trotz Rifts mahnender Worte betrat Xhorgul die Senke.

Der Boden unter seinen Stiefeln erzitterte und ein tiefes Grollen ließ alle wie angespannt innehalten. Ein Strom blutrotes Licht schien aus den Tiefen hervorzubrechen und füllte die Senke. Diese schien sich zu wehren und innerhalb weniger Atemzüge bildeten sich unzählige Risse und Grater bis vor ihnen eine mit Symbolen des Abbathor gezeichnete Treppe aus Stein freigelegt wurde, die eine Einladung hinab in eine undurchdringliche Finsternis darbot. Die Gefährten starrten fassungslos und mit fragenden Blicken in Richtung des Zwergen.  Jetzt war es Xhorgul selbst, der mahende Worte brabbelte: „Abbathor ist ein Meister der Gier und wird nicht zögern, sich deiner eigenen heimlichen Wünsche und Träume zu bedienen! Hüte dich vor Versprechungen unverdienter und unredlich erworbener Macht und Reichtümer!“

Felerian zögerte nur kurz und machte sich daran, die  Stufen auf mögliche Trittfallen und Fallstricke abzusuchen. Langsam und doch entschlossen traten sie gemeinsam die kantigen Stufen hinab bis sie mit Eintritt in die Dunkelheit von einem Sog erfasst und in die Tiefen gezogen wurden.

Die Gruppe fand sich in einem quadratischen Raum wieder, in dessen Mitte eine mit dunklen Runen überzogene Steinscheibe in den Boden eingelassen wurde. In den Ecken der akurat aus dem Fels herausgearbeiteten Wände glommen auf verzierten Säulen vier Feuerschalen, welche den Raum in ein rötlich düsteres Licht tauchten. Die Erbauer hatten kaum eine Gelegenheit ausgelassen, den Stein mit Symbolen Abbathors zu verzieren.

Ätherischer LangfingerRift sprang überrascht zur Seite, als er im Augenwinkel eine mit unnatürlich langen Fingern bewährte Hand erblickte haben wollte, die sich gerade aus seinem Reisegepäck zurückzog. Trotz seiner Warnungen war nichts und niemanden erkennen. Doch nur wenige Momente später sollte es den Anderen nicht  Anders ergehen… Immer nur für wenige  Augenblicke konnten sie ein riesiges breites Maul mit Armen erkennen, dass sich kurz darauf in Nebel aufzulösen schien… Sie sammelten sich in der Mitte des Raumes Rücken an Rücken und Xhorgul sprach ein Gebet, das den steinigen Boden um die Gruppe mit unsichbaren schartigen Steinen zu überzog… Fenner, der sich zunächst zurückgehalten hatte, schien mittlerweile wütend ob der dreisten Diebstähle… Nach wiederholten Fehlschlägen gelang es mit vereinten Kräften zwei dieser merkwürdigen Wesen zu erschlagen. Zu Boden gezwungen gaben sie glücklicherweise ihr Diebesgut wieder preis.

Alle lauschten angespannt, um zu erfahren welches Dunkel in diesen Tiefen noch warten mochte . Aus der Ferne drang das Echo von kreischenden Lauten einer Echse zu Ihnen und hallte an den Wänden wieder…

MantelwesenEin Blick in den Gang offenbarte eine merklich höhere und weitläufigere kleine Halle, deren Decke durch Säulen aus Gitterstäben gestützt würde.  Xhorgul wollte gerade einen Fuss in die Halle setzen, als er eine Bewegung an der Decke wahrnahm und die Gruppe warnte. Erwartet und doch fast unbemerkt huschte ein Mantel aus Schatten über Felerian hinweg bevor Ihnen allen die Sicht genommen wurde. Der Rückzug in den Eingangsbereich änderte daran nichts… Mehrfach spürten sie einen Luftzug, der sich nur knapp an ihnen vorbei auf den Boden zubewegte… Fast zeitgleich wurden der Halbork und der Zwerg von einem der Schattenmäntel umschlungen. Irgendetwas nahm Ihnen den Atem und schnürte sich um Ihren Hals! Der Zwerg bekam den wabernden zuckenden Lappen zu fassen und zerschmetterte ihn auf dem Boden. Fenner verwandelte sich in ein Raubtier und beendete seinen Kampf wenig später ebenfalls siegreich und zerfetzte das Wesen in Stücke!

Die Säulen aus Gitterstäben entpuppten sich bei näherer Untersuchung als ehemalige Gefängniszellen, in denen vor Ewigkeiten verschiedenste Wesen einen qualvollen Tod erleiden mussten. Sie stießen auf Skelettreste von Menschen, Zwergen und nicht zu deutdenden Knochen…  Ein Skelett ließ Xhorgul  erschaudern: Ein Derro! Diese abgrundtief bösen unnatürlichen Geschöpfe des Unterreichs waren das Ergebnis von abartigen Experimenten und sollten diese Erde nach Ansicht des Zwergen nicht bevölkern!  Der südliche Teil der Halle schien eingestürtzt zu sein.

Die Gruppe drängte an der linken Wand weiter und schon bald kamen zwei Durchgänge auf der gegenüberliegenden Seite in Sicht. Felerian musste ein wundersames Gespür entwickelt haben, denn abermals erkannte und entschärfte er eine Trittfalle, die in die Bodenschwelle des ersten Durchgangs eingelassen war. Die dahinterliegende Wachstube hatte einst Platz für vielleicht ein halbes Dutzend Aufseher geboten. Verfallene Reste deuteten auf eine einstige Waffenkammer hin. Felerian schlich sich vorsichtig weiter… Die Gefährten konnten weder ihn, noch andere Geräusche ausmachen und erwarteten mit Spannung seine Wiederkehr… Diese folgte allerdings plötzlicher als erwartet. Nachdem er am Ende eines hastigen Rückzugs hinter Rift zum stehen kam, brachte er mit großen aufgerissen Augen ein atemloses „Käfer“ heraus. Wieder verharrten sie in wartender Anspannung und richteten ihre Blicke auf den schmalen Durchgang…

Die kräftigen Krabekrallen des mit Chitinplatten gepanzerten Käfers gruben sich durch die soliden Bodenplatten wie durch loses Erdreich. Als das Wesen in Xhorguls Rücken auftauchte, gelang es diesem gerade noch seinen Schild in einen schützenden Winkel zu kippen, doch nun war es der Zwerg, der mit weit aufgerissenen Augen einem Albtraum entgegen sah… Der meisterhaft gearbeitete Schild aus den Tiefen Hammerfalls verwandelte sich augenblicklich in Rost und fiel  in hunderten kleinen Bruchstücken zu Boden! Der Fluch eines jeden Schmieds! Die langen Fühler griffen um sich und doch starrte der Zwerg noch immer fassungslos zu Boden…

Die Gefährten setzten diesem Schrecken ein schnelles Ende, doch mit dem knackenden Geräusch des durch Fenners Keule zerberstenden Panzers spritzte eine zähflüssige Masse in alle Richtungen! Der schützende Stahl des mit Schienen verstärkten linken Stiefels des Zwergen fiel dem Käfer selbst nach dessen Tod zum Opfer!

rostmonster

Es dauerte eine Weile, ehe sie sich gesammelt hatten… Felerian berichtete, dass der Käfer eine mit Folterwerkzeugen bestückte Kammer bezogen hatte. Während Xhorgul den Versuch unternahm, seinen Stiefel notdürftig vor der völligen Zerstörung zu bewahren, durchsuchte der Halbelf den hinter dem zweiten Durchgang liegenden Raum und fand die schimmligen Überreste einstiger Schlafstätten.

In der südostlichen Ecke der kleinen Kerkerhalle hing ein merkwürdiger einzelner Stalagtit von der Decke, unter dem die Bodenplatten wie von Säure zerfressen waren. Es gab keinen Grund, sich diesem unnötig zu nähern und so beliessen sie es dabei.

Die Helden starrten eine Weile auf die scheinbar eingestürzte südliche Wand, bis sich diese als Trugbild entpuppte… Vor ihnen lag der Eingang in einen natürlichen Höhlenkomplex. Diesmal war es Rift, der sich in Frusgestalt voranwagte… Vereinzelte und von den mit Moos überzogenen Wänden gedämpfte klappernde Geräusche gaben erste Hinweise… Rift war es gelungen, scheinbar unbemerkt zurückzukehren. Er sprach von weishaarigen verschrobenen kleinen Wesen mit pupillenlosen Augen… Derro!

Die Gruppe stimmte ihr weiteres Vorgehen ab und traf Vorbereitungen für den aus Xhorguls Sicht unausweichlich vor ihnen liegenden Kampf. Der Zwerg ergriff seinen Kriegshammer mit beiden Händen und eilte an der beschriebenen Kreuzung wie verabredet in die westliche Kaverne. Ob sie ihre Geschäftigkeit nur vortäuschten, oder teuflisch schnelle Reflexe besaßen, blieb unklar… Beiden Derro gelang es, Ihre Waffen rechtzeitig zu ergreifen und noch bevor die Widersacher aufeinander traffen, wurde Xhorgul von einem Armbrustbolzen begrüsst, der jedoch wirkungslos in die hinter ihm liegende Höhlenwand einschlug. Die kurzen Klingen der Derro waren kaum geeignet, große Wunden zu verursachen und der Schlagabtausch war schnell entschieden. Doch obwohl nur zwei kleine Kratzer die Haut des Zwergen geritzt hatten, spürte er, wie sich eine anhaltende Schwäche in seine Adern fraß… Die Kampfgeräusche, die von Osten zu ihm drangen, zwangen ihn jedoch, diese vorerst zu ignorieren, um schnellstmöglich an die Seite seiner Gefährten zu eilen!derro

Die östliche Kaverne war von Marnarn geachwängert und der beissende Geruch von Ozon und Phosphor vertrieb auch die letzten Zweifel. Hier musste ein Magieweber sein Netz gesponnen haben! Der Kampf tobte in vollem Gange und eine Hand voll gefallene Feinde lagen mittlerweile regungslos über den Boden verstreut. Fenners Fell – er hatte abermals die Gestalt eines Raubtieres angenommen – qualmte von dem kurz zuvor aufflackerden Flammenschlag. Geifernd und zitternd kauerte Fenner über der in Roben gekleideten Leiche eines Derro und riss dessen Überreste in einer beängstigenden Rage mit seinen Klauen in kleine Stücke! Erst nachdem die heilenden Kräfte Moradins ihn durchströmten, schien sich der Halbork zögernd zu beruhigen.

Während Rift sich der Versorgung seiner Wunden widtmete, stand Felerian mit gezücktem Dolch und kampfbereit inmitten der Höhle und hielt nach weiteren Feinden Ausschau… doch das Ende dieser Schlacht hüllte die Kavernen vorerst in die Stille eines blutigen Sieges. Die östlichen Höhlen bargen Schlafstätten, eine Art Herrscherhalle, sowie eine kleine Kammer, in welcher die Gefährten ein zweites Teilstück  des rätselhaften Zwergenkonstrukts fanden… Auf den ersten Blick ebenso glatt und unscheinbar wie das Teilstück aus den Händen des Namenlosen.

Die Erlebnisse des Tages liessen die Gruppe mit unzähligen Fragen zurück. Wie passte all dies zusammen? Beim Betreten der Stätten Abbathors hatten sie mit Prüfungen des Glaubens und einem inneren Kampf der Versuchungen gerechnet…. Tatsächlich mussten sie sich lebendigen Widersachern stellen, die alle auf ihre ganz eigene Weise zu Fleisch gewordene Aspekte des Abbathorglaubens wiederspiegelten: unsichtbare gierige Langfinger, umschlingende Schatten, die neidvolle Zerstörung ehrlicher Handwerkskunst, sowie die unheilvollen Versuche durch Experimente die Regeln der Götter zu durchbrechen…

 

Ein Leben für Lügen? (The Legion of the Trusted)

Ein Leben für Lügen? (The Legion of the Trusted)Ein Leben für Lügen? (The Legion of the Trusted)

Lyari und Xhorgul hatten die Brücke kaum überquert als Rift im Laufschritt zu ihnen  aufschloss… In der Hoffnung ihnen rechtzeitig zu Hilfe zu eilen, war er große Teile des Pfades gerannt… Er brannte darauf zu erfahren, was sich in den letzten Stunden abgespielt hatte, doch eine spröde Stimmung aus körperlicher Erschöpfung, tiefer Betroffenheit und stoisch pragmatischer  Abwegungen liess keine zeit für langwierige Erklärungen.

Rift und Lyari machten sich unverzüglich auf die Suche nach dem Waldwesen, doch die wage Hoffnung, dieses nach seinem Kampf mit dem Feenoger lebendig aufzufinden, wurde durch den Anblick zerteilter Wurzelgliedmaßen jäh zu nichte gemacht…

Schweigend und in Gedanken versunken folgten die Gefährten dem Weg noch fast eine Stunde, bevor sie sich zur Rast in die Büsche schlugen. Nachdem die Reittiere versorgt und die Wachdienste eingeteilt waren, war es höchste Zeit für eine Rast…

In den frühen Morgenstunden begann Xhorgul seine Ausrüstung zu reinigen und versenkte sich kurz darauf in seine Gebete zu Moradin.

Dem dickköpfigen Zwergen war es schließlich gelungen, seine Begleiter zur Umkehr nach Dreistein zu bewegen. Ihn quälte der Gedanke, sich in einer Festung zu verkriechen, während Dreistein sich vielleicht anhaltenden Angriffen dieses unbekannten Feindes stellen müsste. Ein Feind, der Damil das Leben nahm!

Nachdem die Wunden mithilfe göttlicher Heilung versorgt waren, machten sich die Drei aller Gefahren zum Trotz erneut auf den Weg durch die Wälder… Jederzeit konnte ein Angriff erfolgen, doch auf dem gesamten Pfad geschah… Nichts!

Am frühen Nachmittag erreichten sie Dreistein, doch überrascht mussten sie feststellen, dass sich die kleine, idyllisch gelegene Siedlung nicht einmal im Alarmzustand befand. Spielende Kinder, pfeiferauchende Greise und keinerlei Wachposten oder Vorbereitungen auf einen möglichen Angriff! Einzig das Gasthaus wurde von zwei Ogern bewacht, in der Desa von ihren beiden Schwestern gepflegt wurde.

Auf ihre Fragen, erhielten die Drei abermals nur wenige Antworten…

Das Gift war von Magie durchwoben und wurde speziell dazu angefertigt, Vetteln ausser Gefecht zu setzen, ohne sie zu töten. Aus zunächst unerklärlichen Grunden wähnten die Schwestern die Siedlung weiterhin in Sicherheit und rechneten nicht mit einem Angriff.

Die Gefährten waren nicht bereit, sich von Ausflüchten abspeisen zu lassen und durchlöcherten mit ihren Fragen den bereits bekannten Schleier aus ausweichenden Halbwahrheiten …

Schließlich erfuhren sie, dass die Vetteln einen Pakt mit einem mächtigen Waldprinzen geschlossen hatten. Dieser hatte ihnen bei der Kontaktaufnahme mit den Bewohnern Dreisteins geholfen und für einige Orkenangriffe gesorgt. Die Schwestern konnten sich so letztlich als Retter beweisen und das Vertrauen der Bewohnern erschleichen. Dieser Prinz namens Korrell war es wohl auch, der den Zirkel bisher vor allen nahenden Gefahren gewarnt hatte. Im Gegenzug erhielt er aus jeder Edelsteinlieferung eine Auswahl besonderer Steine. Er sei auch mit Sicherheit in der Lage, ein derartiges Gift herzustellen, doch warum er sich gegen Dreistein gewendet haben sollte, konnten sich die Vetteln nicht erklären…

Insbesondere Elf und Zwerg waren in Anbetracht der erneuten Enthüllungen von Wut erfüllt und gaben sich auch keine Mühe mehr, dies zu verbergen! Einzig Rift blieb ruhig und ausgeglichen oder es gelang ihm wie immer besser, seine wahren Beweggründe zu verbergen.

Die Vetteln boten schließlich an, mit Korrell Kontakt aufzunehmen, um mehr zu erfahren. Dies könnte allerdings etwas dauern… Eine der Schwestern würde morgen mit Aram in den Wald aufbrechen… Xhorgul wollte dieser Zirkelbande – wie er sie nannte-  nichts schuldig bleiben, und  überreichte Aram missmutig eine der kostbaren Streitäxte, die sie von ihren übergroßen Angreifern mitgenommen hatten – als Gegenleistung für seine Hilfe im Kampf… Lyari bot Aram den Rest der geborgenen Ausrüsrung zu einem fairen Preis zum Kauf an, was der Oger dankend annahm.

Am Abend saßen die Helden in der vermeintlichen Idylle wie so oft zusammen und beratschlagten sich über das weitere Vorgehen. Würde sich der weg zu Falgrim lohnen, um mehr über diesen Prinzen zu erfahren? Man entschied sich nach einigem Hadern dagegen…

Lyari  vermutete die Gier und Verlogenheit der Menschen hinter all den Vorkommnissen. Rift hingegen beharrte darauf, dass Menschen, wie andere Völker aus sehr unterschiedlichen Motiven handelten und Vorurteile fehl am Platz seien. Trotz oder gerade wegen dieser Unterhaltung wurde Xhorgul auf einen Widerspruch bezüglich der Aussagen des Büttels aufmerksam. Der Büttel hatte seine nachdrückliche Frage nach besonderen Edelsteinen -wenn auch zur Herstellung oder Verzierung von Schmiedewerk – vor wenigen Tagen noch vehement verneint.

Was wenn der Büttel besondere Steine ohne Wissen von Orkfels handelte? Könnten seine Abnehmer ein Auge auf die Miene geworfen haben? Man nahm sich vor, ihn am nächsten Tag zur Rede zu stellen.

Gesagt, getan! Die Vermutung des „Schwarzhandels“ des Büttels von Dreistein, dass eigentlich „Vierstein“ heißen müsste, traf buchstäblich ins Schwarze! Er war entweder sehr blauäugig oder kannte seine Handelspartner besser als er zugeben wollte, denn für ihn erschien diese Vermutung trotz aller Argumente abwägig. Schließlich offenbarte er einen geheimen Treffpunkt mit seinem Käufer in Orkfels…

Genug von Lügen und Tricksereien  beschlossen die Drei noch am gleichen Tag nach Orkfels aufzubrechen. Nachdem die Reittiere bepackt waren, erkundigten sie sich nach Neuigkeiten von dem rätselhaften Waldprinzen. Dieser hatte tatsächlich Kontakt zur Vettel aufgenommen,  warnte Desa unre Schwestern jedoch lediglich vor einem Verlassen Dreisteins ohne weitere Informationen preiszugeben. Wenn sie Fragen an Korrell hätten, sollten sie ihn persönlich aufsuchen… Doch die Entscheidung stand fest. Der Weg würde die Gefährten zur Feste führen, auch wenn dies bedeuten könnte, abermals die Waffen mit einem Feenoger zu kreuzen…

Der Pfad durch den Wald verlief unerwarteterweise abermals ereignislos. Lyari untersuchte die Gegend um die Brücke nach Spuren, doch auch hier…Nichts. Urien, der Meister der Jagd wollte sie an der Brücke treffen und die Gruppe als Unterhändler Dreisteins zur Feste begleiten. Wie verabredet stieß er schon kurze Zeit später dazu.

Der weitere Weg nach Orkfels verlief ohne besondere Vorkommnisse. Man hatte sie tatsächlich bereits erwartet und Nolan signalisierte ihnen, dass er ein baldiges Treffen mit dem Kommandanten arrangieren würde. Doch ihr erster weg führte sie zum Priester des Helm. Sie übergaben ihm Damils Leiche und wiesen darauf hin, dass Damil in den Diensten von Orkfels gefallen war…

 

Der Kommandant reagierte, auch wenn er während der knappen Schilderung mehrfach zum Brandwein griff, besonnen auf die Neuigkeiten. Er wollte sich zunächst mit Urien, dann mit Nolan und

dem Priester des Helm beraten und rief die Gruppe am Abend erneut zu sich… Geduldig stellten sie sich Frage um Frage!

Der Priester sagte zu, dass er mit Hilfe Helms herausfinden werde, ob Damils Seele sich eine Rückkehr in das Reich der Lebenenden ersehnte …

Zudem glaubte er sich an Beschreibungen von Wesen zu erinnern, die dem beschriebenen Waldprinzen glichen und wollte der Sache nachgehen.

Nach einer Nacht im Gasthaus teilte er mit, dass derartige Prinzen zwar immer bereit für einen Handel seien, dieser allerdings so gut wie immer ein böses Ende und Leid mit sich brachte…

Es wurde Zeit Abschied zu nehmen, von einem Weggefährten, der sein Leben gegeben hatte für…  Ja für was eigendlich? Ein Dorf voller Lügen oder die Ehre eines edlen Herzens?

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