Nach dem die alte Mine, die Throkks Stamm als Behausung dient, von den Abenteurern „befriedet“ worden ist, findet man sich im Not-Lager des Stammes wieder.
Von dort ziehen Adelia, Silk, Mofa und die zwergische Paladina zusammen mit Grünschatten und den fünf Zwergen- Verteidigern gen Süd-Osten, um den Meteorit in der Ebene zu finden.
Sie sind etwa zwei Tage unterwegs und erreichen dann en Gebiet, dass offenbar einer großen Veränderung unterwofen wurde. Neblige Staubwolken bedecken die Umgebung und behindern die Sicht. Die wenige Flora und Fauna hier zeigt deutliche Anzeichen von Brandspuren und explosionsartigen Verformungen der Oberfläche lassen den Schluss zu, dass hier irgendetwas Schreckliches mit großer Kraft gewirkt hat. Durch die Staubschwaden hindurch erreicht die Gruppe nach einigen Sunden ein Gebiet, dass den Anschein macht, dass „Auge“ dieses Staub-Orkans zu sein.
Das Gebiet hier ist deutlich als Einschlag-Krater zu erkennen, in dessen Zentrum ein verkohltes Loch im Boden ersichtlich ist, neben welchem eine seltsame Gestalt in grauer, Gesichtsloser Robe auf etwas oder jemanden zu warten scheint. Die Gruppe nähert sich vorsichtig dem Fremden.
Dieser dreht Kopf so, als würde er sie ansehen und plötzlich ertöhnt in den Köpfen der Gruppe eine Stimme. „Da sei Ihr ja endlich. Ich habe gewartet und nicht mehr viel Zeit.“
Das Ritual war erfolgreich beendet. Endlich. Nach vielen Jahren des Suchens hatten seine Spione und Kundschafter die nötigen Informationen zusammengetragen, damit er das Ritual durchführen konnte. Das Leben, welches er seinen Sklaven im Verlauf dessen entzogen hatte, um sein eigenes zu schonen, war nicht verschwendet. Als er aus der Trance erwachte, war er sicher, dass es erfolgreich gewesen ist. Nun mussten seine Männer nur noch den Rest erledigen. Als er die Augen öffnete, war der Raum genauso, wie er ihn vor drei Tagen betreten hatte. Fackeln erhellten die steingehauenen Wände seiner Ritualkammer. Die eingelassenen Metalle im Boden, die den Ritualkreis formten, waren noch immer leicht am Glühen, da ihre Energie nur langsam weichen würde.Die Tür öffnet sich und sein ältester Assistent kommt ihm näher. „Meister,….hat alles zu Eurer Zufriedenheit funktioniert?“ Er nickte, noch geschwächt von der Tortur, die er sich in den letzten Tagen hatte angedeihen lassen. Die kleine Kreatur in ihrer kleinen schwarzen Robe erwiderte erfreut sein Nicken mit einem Lächeln, bei dem man die kleinen spitzen Zähne, die seine Art so ausmachten, erkennen konnte. Mit dunkler Stimme spricht der Meister: „Schick die Männer los. Sie wissen, was zutun ist. Und sagt ihm, dass die Priesterin unterwegs sein wird. Fangt sie ab und bringt sie mir.“ Die kleine Kreatur nickt beflissentlich und macht sich auf dem Weg. An der Tür dreht sie sich erneut um. „Meister, was sollen wir mit den Verrätern machen?“ …ein kurzes Schweigen erfüllt den Raum…. „Tötet sie,..tötet sie alle!“ Wieder nickt die kleine Kreatur und verlässt den Raum. Der Mann in der Mitte des Ritualplatzes, in seiner schwarzen Robe, spürt den Rausch der Macht, deren Herr er vor so wenigen Augenblicken noch gewesen und verfällt in ein wissendes Lächeln. *Bald wird er mein sein…*
Magie … Die meisten Leute gehen davon aus, dass ein Zauberer seine Kunst in jahrelagem Studium erlernt und perfektioniert. Das mag für die meisten auch stimmen, doch ich oder vielmehr meine Magie erwachte einfach,….in einer dunklen Gasse in Tiefwasser. Die Cochraine – Brüder hatten mal wieder Lust, sich jemanden richtig zur Brust zu nehmen.
Und in diesem Fall war dieser Jemand ich.
Ich war bis spät in der Nacht für meinen Meister unterwegs gewesen. Hier ein Paket abgeben, dort ein Bestellung entgegen nehmen und ich war hundemüde und unaufmerksam. Deswegen habe ich sie nicht kommen hören und die Strafe dafür war Schmerz. Ihre Tritte und Schläge brachten mich nah an die Bewusstlosigkeit und ich dachte in dem Moment dass es das dann wohl gewesen sein mochte. Doch irgendetwas in mir wollte dies nicht akzeptieren und Zorn kochte in mir hoch. Mein Geist erinnerte sich auf einmal an die vielen Male zuvor, an denen die Cochraine – Brüder und so viele andere versucht hatten, sich auf meine Kosten zu amüsieren, in dem sie größte Beleidigungen aussprachen, als wären es geistreiche Sprüche an der Tafel der Reichen und ihre körperliche Übergenheit demonstrierten.
Aus meiner Hand explodierte ein Licht und schlug wie ein Geschoss in den Körper des jüngsten Cochraine – Bruders ein, was diesen wie von einem Blitz getroffen in die Gasse stürzen ließ.
Die restlichen Brüder wichen entsetzt zurück, was mir die Zeit gab, einfach wegzulaufen.
Ich rannte so schnell mich meine Beine tragen konnten nach Hause und schlich in mein Bett.
Die restliche Nacht, betäubte der Schmerz meinen Geist mit Müdigkeit und so schlief ich ein, nicht ahnend, wie mein Leben sich verändern würde.
Aber eigentlich ist dies kein guter Anfang für eine Geschichte. Zumindest nicht für meine Geschichte. Fangen wir also von vorne an.
Als meine liebe Mutter in den Wehen lag, befand sich meine Sippe mit ihren Reisewagen weniger als einen halben Tag von der schönen Stadt Tiefwasser entfernt. Als ich endlich da war, war es Abends und das Licht der Laternen des Stadttores beleuchteten die blauen Augen eines neugeborenen Halblingsjungen, dessen Familie beschlossen hatte, die Tradition der Lichtfinger – Sippe hinter sich zu lassen und in der reichsten Stadt der Schwertküste die Reisewagen gegen ein kleines Anwesen am Stadtrand einzutauschen. Mein Vater entstammte eine alten Familie, deren Vorfahren als Kerzenmacher in einem weit entfernten Land ein Auskommen gefunden hatten. Doch die Zeiten ändern sich und stehen niemals still. Der Name der Sippe ist bis heute geblieben, doch reiste bereits die nächste Generation mit dem ersten Reisewagen der Familie durch die Landen. Meine Mutter entstammte einem nicht minder traditionreichen Haus, doch ihre Familie war bereits seit längerer Zeit fest an einen Ort, an eine Stadt gebunden, so dass es meinem Vater viel Mühe und Überredungskunst gekostet hatte, sie dazu zu bringen, mit ihm zu kommen und über das Land zu ziehen. Ich weiß bis heute nicht, was ihn dazu gebracht hat, seine Meinung zu ändern. Ob es der Anblick dieser unglaublichen großen wunderschönen Stadt mit ihren unzählbaren Mengen an verschiedensten Bewohnern, zahllosen Kulturen, Geheimnissen und Möglichkeiten war, oder einfach der Anblick seines Erstgeboren oder etwas dazwischen. Auf jeden Fall zogen wir in unser schönes großes Haus mit der gesamten Familie. Wir waren 8 Leute. Was für Spaß.
Das Glück war meinem Vater hold und er bekam eine Anstellung im Lagerhaus eines überaus einflussreichen und mächtigen Handelshauses, wodurch wir die Möglichkeit hatten, einige der Wunder dieser Stadt genauer in Augenschein nehmen zu können. Kostbare Waren von erlesener Qualität, zahllose Leute aus allen Ecken der Welt. Von all diesen Sachen konnte mein Vater erzählen oder er nahm mich mit, während er als Schreiber für das Handelshaus tätig war.
Als ich alt genug war, stellte der Verwalter des Lagerhauses mich als Lehrling ein. Ich sollte wie mein Vater es war, ein Schreiber werden. Ein durchaus ehrbarer Beruf….und überaus langweilig.
Das merkte ich sehr schnell. Mein Vater gab sein Bestes, genauso wie seine Kollegen, mir die grundlegenden Dinge des Schreiber – Berufes zu vermitteln und bei den Göttern, ich habe es wirklich versucht, aber mir fehlte, wie es schien, die Disziplin und schlicht der Wille dazu, wirklich die hohen Ansprüche meiner Lehrer und meines Meisters zu erfüllen.
Also degradierte man mich nach mehreren Monaten des zähen Ringens um meine Aufmerksamkeit für den Versuch, mein Interesse für zahllose Listen, Briefe und Formulare zu wecken, in den Stand einen Botenjungen und ich erhielt die Möglichkeit, durch gesamte Stadt zu reisen. Das war viel besser, als die Arbeit im Lagerhaus. Stunden lang eilte ich durch die Straßen der Stadt, sprach mit Händler, Handwerkern und anderen teilweise weit weniger ehrbaren Gestalten und mit Kunden.
Das Reisen, das Unterwegs sein gefiel mir sehr, doch war ich am Ende eines Tages stehts sehr müde und geschafft von der Arbeit, und so kam es wie es kommen musste und ich erlebte den Abend mit den Cochraine – Brüdern.
Am nächsten Morgen, ich saß bereits in der Küche, wo meine Mutter und meine Tante Nancy das Frühstück fertig machten, da klopfte es an unsere Tür. Ein Gardist der Stadtwache hatte seinen Weg zu uns gefunden. Wir kannten ihn. Ich glaube sein Name war Richard, oder so ähnlich. Na egal. Dieser Wachmann bat meinen Vater zu einem Gespräch. Was genau dabei besprochen wurde, weiß ich bis heute nicht, aber wie es aussah, war mein Vater gezwungen, mich wegzuschicken.
Mein Zusammentreffen mit den Cochraine -Brüdern hatte für einiges Aufsehen gesorgt .
Offenbar hatte der jüngste der Brüder meinen Zorn nur knapp überlebt und sein widerlicher Vater hatte Anzeige erstattet gegen mich,wegen illegalem Einsatz von Zauberei.
Gegen mich! Ich war hier eigentlich das Opfer. Das versuchte ich meinem Vater auch zu erklären, ich zeigt ihm sogar die Schwellungen und blauen Flecke, welche nach den Schlägen und Tritten der drei Brüder übrig geblieben waren, doch half dies alles nicht. Meine Mutter und meine Tante brachen in Tränen aus, und baten und flehten, doch Nichts half. Mein Vater nutzte Verbindungen eines Freundes und schickte mich zu einem Lehrmeister nach Niewinter. Sein Name war Desmond Fadenfinder.
Dieser alte Mann war total verrückt und das, obwohl er ein Zwerg war. Er war ein Zauberkundiger, doch viel mehr interessierte ihn die Schneiderei. Tag und Nach saß er in seiner Werkstatt und zweichnete Skizzen von Kleidern, Anzügen, Hemden und vieles mehr. Seine Magie half ihm dabei, an so vielen Projekten gleichzeitig zu arbeiten, dass er noch Zeit fand, mich als seinen Lehrling aufzunehmen. Doch aller Anfang ist schwer. Ich wurde von ihm am ersten Tag zum Putzen und kochen verdonnert. Beides ist normalerweise nie mein Fall gewesen. Ich verbrachte die nächsten Wochen und Monate damit, ein guter Lehrling zu werden. Ich lernte zu kochen und zu putzen. (….langweilig…) Ich lernte fremde Sprachen und half meinem Meister bei der Arbeit und im Umgang mit Kunden. Bis mir mein Lehrmeister die erste Lehrstunde in Zauberei gab und damit begann mich den Umgang mit der mir innewohnenden Macht zu lehren. Ich sollte ein Zauberer werden.
Ich blieb einige Jahre als Lehrling bei ihm. Er erwies sich als ein hervorragender Lehrer, dem ich Vieles verdanke. Er lehrte mich neben den arkanen Künsten auch ein wenig vom Schneiderhandwerk. Für die Disziplin, wie er es ausdrückte. Und mit der Zeit begann ich auch daran gefallen zu finden. Wir arbeiteten zusammen und ich wurde immer besser, doch reichte das nicht aus. Irgendwann erkannte mein Meister die Grenze seines Lehrerseins und ich die meine als sein Schüler. Er überließ mir zum Dank für Hilfe und Gesellschaft über die Jahre sein altes Nähzeug und etwas Handgeld. Und dann wurde ich entlassen.
Nun stehe ich hier,…auf einer Straße, wie meine Vorfahren einst. Die Welt liegt mir zu Füßen und meine Sehnsucht treibt mich umher, in der Hoffnung, dereinst mit Ansehen und Gold in den Taschen nach Tiefwasser, meiner Heimat zurückzukehren.
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