Mardaks Ruhe (The Outbreaks): Jahr: 1489 TZ, Ort: Kloster zum leuchtenden Streithammer von Moradin (Eiswindtal)
Die ruhige Zeit im Kloster wurde von jedem Gruppenmitglied anders genutzt. Während sich Blm und Nashazar in der Bibliothek des Klosters um Wissen um die Ereignisse der letzten hundert Jahre und um Wissen über die Magie bemühten und die Lehren Oghmas studierten, um sich in der neuen Zeit zurechtzufinden und ihre magischen Fähigkeiten zurückzugewinnen, studierte Thoringal die Bücher über seine mächtige Axt. Nanay hielt sich ebenfalls in der Bibliothek auf und wälzte ein Buch nach dem anderen. Totes Pferd versuchte sich am Schmieden von Wurfsternen, die Dunkelelfe Tira trainierte ihre Diebesfertigkeiten und Grumpf, unruhig wie er war, half bei den Mönchen aus, indem er jagen ging. Er erlegte alles, was man draußen finden konnte – vom Schneehasen, über Gemsen und einem Schneeleoparden bis zu einem Yak und einem Yeti. Dabei unterstützte ihn die vorher gefundene Raubkatze. Im Kloster wurde daraus ein wahres Festmahl gezaubert, an dem sich alle stärkten. Thoringal aß dabei erstaunlich viel. Die Häute brachte Grumpf zum Gerber, ebenso wie den Yeti. Dabei wurde entdeckt, dass an dem Yeti etwas Merkwürdiges war. Irgendetwas war in seinem Bauch. Neben Teilen eines Yaks, befanden sich auch die Überreste einer Person, die ein besonderes Amulett bei sich hatte. Grumpf nahm das an sich, wobei er von der Dunkelelfe beobachtet wurde, die sich versteckte und ihm folgte. Zur Übung und zum Spaß entwendete sie ihm das Amulett, nur um es ihm sofort zurückzugeben. Grumpf fand das jedoch nicht besonders lustig und erteilte ihr eine Lektion, bei der sie ein Ohr verlor. Danach kümmerte er sich um sie und baute eine engere Verbindung zu ihr auf, wie sie normalerweise nur zwei Ausgestoßene, die vieles teilten, so schnell aufbauen konnten. In der Nacht hatte Grumpf dann einen merkwürdigen Traum, in dem er von einem Orog Namens Mardak träumte, dem das gefundene Amulett wohl eins gehört hatte. Er forderte Grumpf auf, das Amulett seinem Sohn oder wenn nötig den Überresten seines Sohnes zu übergeben. Am nächsten Morgen, nachdem sie sich beim Frühstück gestärkt hatten, suchten Tira und Grumpf nach Informationen zu diesem Orog und stießen auf den Buchtitel „Laeroths Tränen“. Dummerweise war das Buch aus der Bibliothek von einem Zwerg namens Brim Brighthelm ausgeborgt worden, der sich derzeit in Bryn Shander aufhielt. So bereiteten sich Grumpf und die Drow vor und reisten nach Bryn Shander. Dort angekommen, suchten sie das Gasthaus „Geldenstag’s Rast“ auf, in dem der Wirt Myrte Zimmer vermietete. Sie hörten dort durch Gespräche der Einwohner und der Barbaren vom Elchstamm, die im Gasthaus tranken, dass zurzeit Frostriesen in der Gegend ihr Unwesen trieben und Probleme bereiteten, angeführt von einer Frostriesin namens Drufi. Außerdem soll sich die Lage zwischen den Zwergenklans im Zwergental zuspitzen. Einige Zwerge des Klans Brighthelms sollten wohl auch die Absichten der Frostriesen auskundschaften.
Das Gerede über die Frostriesen weckte die Neugier der beiden Abenteurer, wobei Grumpfs im Speziellen geweckt wurde. Er war sofort Feuer und Flamme und wollte wissen, wo sich die Frostriesen befanden, da er sich mit ihnen anlegen wollte. Er gab dabei sogar mit seinen Trophäen an. Als die Barbaren darüber aber lachten, sah Grumpf nur rot und begann eine heftige und schließlich auch blutige Tavernenschlägerei, in der er schwer verletzt und schließlich von einem Barbaren aus den Stämmen niedergeschlagen wurde. Eine Zwergenfrau, eine Heilerin, kam Grumpf mit einem Heiltrank zu Hilfe und schleppte ihn mit Tira nach oben in ein Zimmer, wo sie ihn versorgte. Sie stellte sich als Augrek Brighthelm vor und war die Schwester von Brim, der zurzeit unterwegs war. Sie hatte das gesuchte Buch aber bei sich und lieh es Tira für ihre Recherche. Diese las allerlei über die Geschichte von Mardak. Außerdem fand sie in dem Buch einen Zettel mit Notizen über den Tod seines Sohnes und die Stelle seines Begräbnisses. Offenbar suchte noch jemand nach der Ruhestätte und allem, was dazu gehörte. Währenddessen versuchte Thoringal, nachdem er alles über seine Axt gelesen hatte, seine neue Katze zu trainieren und Vertrauen zu ihr aufzubauen, doch sie war schüchtern, wirkte leicht verstört und wollte auf keinen Fall nach draußen. Sie hatte mit Grumpf wohl schlechte Erfahrungen gemacht. Blm wandte sich den Lehren Oghmas zu und folgte seinem Weg, während Nashazar zwar ebenfalls einige seiner Lehren befolgen wollte, um dadurch das zurückzugeben, was die Mönche der Gruppe durch die Aufnahme und dem bereitwilligen Teilen ihres Wissens gegeben hatte und um diese Zeit, die so düster aussah, etwas zu verbessern, sich aber von Maske ab- und Mystra zuwandte. Er hatte durch die Trennung zur Magie gelernt, wie sehr sie ein Teil von ihm war und wie sehr er sie braucht. So wollte er nun die Mysterien der Magie erforschen und sie stärken und schützen, gerade jetzt, wo das Gewebe geschwächt war. Beide übten sich auch in der Anwendung der arkanen Künste und begannen allmählich sich auf die neuen Verhältnisse einzustimmen. Sie schafften es, die einfacheren ihrer Zauber wieder zu wirken.
Am nächsten Tag kam Bruder Brim zurück nach Bryn Shander und sprach mit der Dunkelelfe. Er teilte ihr sein Vorhaben mit, ein Ritual mit den Überresten von Mardaks Sohn, die er bereits geborgen hatte, und einem Artefakt auszuführen, um den Fluch im Amulett zu beseitigen. Er brauchte nur noch dieses Amulett und war daher überglücklich, dass Tira es bereits besaß. Die Dunkelelfe wollte Grumpfs Ehre erhalten und übernahm die ihm gestellte Aufgabe. Während der Ork im Gasthaus blieb, um sich zu erholen, ritt sie mit Brim und mehreren Barbaren zurück ins Kloster, um dort das Ritual abzuhalten. Dort angekommen, stärkten sie sich erst einmal beim Frühstück, bei dem sie dem Rest der Gruppe erzählten, was passiert war und was Brim vorhatte. Offenbar hatte Brim schon öfter versucht, magische Gegenstände von ihren Flüchen zu befreien und offenbar war dies oft mit Schwierigkeiten verbunden, denn die anderen Mönche waren überhaupt nicht begeistert und redeten auf Brim ein, ob das wirklich sein müsse und ob er das Ritual nicht wenigstens draußen durchführen könne. Anscheinend gab es da mal so ein Vorfall mit einem Dämon…
Blm fand die ganze Sache aufgrund dieser Geschichten besonders toll und wollte gern Brim helfen, ebenso wie Nashazar, der sich dem Erhalt und der Verstärkung der Magie verschrieben hatte. Dazu gehörte auch der Erhalt der magischen Gegenstände. Der Rest der Gruppe war nicht so begeistert und zum Teil etwas misstrauisch. Totes Pferd schien sogar gelangweilt, denn er stand einfach nur vom Tisch auf, malte eine Zielscheibe an die Wand und übte mit seinen neu hergestellten Wurfsternen. Die Drow machte gleich mit um zu zeigen, was sie konnte. Blm seilte sich dann aber ab und ging in die Bibliothek, um dort weiterzulesen und zu üben, konnte sich aber nicht so recht konzentrieren. Nanay kam schließlich auch zum Essen und nachdem Nashazar verschiedene Bedenken und Ideen zum Ritual geäußert hatte, machte sie sich gemeinsam mit ihm und Bruder Brandt auf, um das Ritual vorzubereiten. Dazu wurde ein Bannkreis für Geister gezeichnet, um ein eventuelles Erscheinen von Mardaks Geist zuvorzukommen. Außerdem durchsuchten sie die Bücher in der Bibliothek nach geeigneten Gegenständen und Abläufen für das Ritual. Derweil fragte Totes Pferd die Dunkelelfe, wie sie sich aus seinen Fesseln lösen konnte und die beiden übten schließlich das Fesseln und Entfesseln, während Thoringal am Tisch für 6 Zwerge aß und ein Brötchen nach dem anderen verdrückte. Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und Störungen möglichst verhindert wurden, wurde das Ritual in Moradins Halle von Bruder Brim durchgeführt, während die Gruppe sichernd und guckend drum herumstanden. Während Brim nach Anweisung das Amulett auf den Schädel des Sohnes legte, fing es an rot zu leuchten. Als er auch noch Tropfen aus seinem Artefakt drüber goss, erhellte ein Lichtstrahl von oben kommend das Geschehen und plötzlich herrschte Ruhe.
Bruder Brim schaute sich etwas enttäuscht um. Das sollte alles gewesen sein? Irgendwie hatte er mehr erwartet. Nashazar nickte ihm jedoch aufmunternd zu. Als nächstes musste getestet werden, ob der Fluch gebrochen war, jemand musste das Amulett anlegen. Das Problem war, dass so ziemlich alle, bis auf Grumpf, die es angelegt hatte, von innen verbrannt worden waren. Trotzdem meldeten sich die beiden Tieflinge bereit. Nashazar scherzte noch, dass er ja vielleicht auch von innen feuerfest war. Er legte es an, aber nichts geschah. Außer, dass sich das Amulett erwärmte und er sich gestärkter fühlte, als wenn er schwere Sachen einfacher anheben könnte. Er testeste das etwas aus, in dem er mehrere Sprungversuche unternahm, die Tira auch wieder erwiderte. Bruder Brim bot der Gruppe noch das andere Artefakt, die Kette mit einem Stein in Tränenform, die zu Heilung fähig war, für 8000 Gold an, doch die Gruppe hatte nicht genügend Geld und nichts zum Tauschen. So musste er sie anderweitig loswerden, denn sie hatte ihren Zweck im Ritual erfüllt. Jetzt stand noch eine letzte Frage aus: Wie sollte der Orog bestattet werden. Keiner aus der Gruppe kannte sich mit den Riten der Orogs aus, doch Nashazar kam die Idee Bruder Brandt zu fragen, ob es dazu nicht in der Bibliothek ein Buch gab. Da dieser das bestätigte, machte sich Nanay auf den Weg die Frage zu klären, nicht jedoch ohne durch ihre Illusionsstatue einen Orog in voller Rüstung erscheinen zu lassen. Totes Pferd erschrak und trat ein paar Schritte zurück, erkannte dann aber schnell, dass sich der Orog nicht bewegte und nur eine Illusion war. Währenddessen erschien plötzlich ein riesiger, geistiger Schädel, der durch den Raum flog. Er bedankte sich dafür, dass sein letzter Wunsch erfüllt worden war. Anscheinend handelte es sich um den Geist Mardaks. Er sagte der Gruppe nach ihrer Frage, dass man die Überreste seines Sohnes verbrennen könne. Außerdem teilte er mit, dass er als Dank der Gruppe sein Amulett überlassen würde. Dann murmelte er noch etwas und verschwand wieder. Offenbar war der Fluch tatsächlich gebrochen.
Das war das Stichwort für Bruder Brim, denn dieser hatte schon die nächste Aufgabe im Sinn. Er wollte den von einem aus Immerdar stammenden Elfenmagier erschaffenen Stab, der verflucht worden war, von diesem Fluch befreien. Der Elfenmagier war bereits tot und sein Stab war ursprünglich für Druiden gedacht. Durch ihn konnte man verschiedene Dinge aufspüren, mehrere Sprüche wirken, mit Pflanzen reden und noch vieles mehr. Der Stab wurde jedoch durch ein unschönes Ereignis, bei dem eine Armee dem Tode geweiht wurde, verflucht und beinhaltete nun die Seelen der Krieger aus der Elfenarmee, 100 Stück an der Zahl. Über mehrere Umwege ist der Stab nun nach Mulhorand in den Besitz eines wichtigen Ratsmitglieds der Thay gelangt. Zuvor gab es aber noch ein anderes Problem zu lösen. Wie die Dunkelelfe und Grumpf bereits erfahren hatten, machten die Frostriesen (ca. 20 Stück) Probleme. Sie sammelten sich im Norden und wollten wohl Zehnstädte überfallen. Ein weiteres großes Problem war, dass sie von Drufi angeführt wurden, die noch ein Rudel Winterwölfe besaß, strategisch fähig war, sich in der Gegend sehr gut auskannte und die nichts aufhielt, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Nach Brims Informationen suchte sie eine Person oder besser gesagt einen bestimmten Ring, den diese Person besaß. Um wen es sich handelte oder was das für ein Ring war, wusste niemand. Vielleicht ein Ring des ewigen Frostes oder etwas in der Art. Vielleicht wurde er gestohlen oder vielleicht wurde ihr eingeredet, sie würde ihn brauchen. Wenn die Frostriesen Zehnstädte angreifen wollten, befand er sich vielleicht dort. Die Gruppe wollte sich dieser Gefahr und traf Vorbereitungen für die Reise nach Bryn Shander. Kleidung wurde besorgt, Proviant eingepackt und weitere Sachen erworben, die nützlich sein konnten. Blm leihte sich für 2 Zehntage Bücher aus, damit er unterwegs weitere Zauber lernen konnte, während Nashazar von Bruder Brandt noch eine Schriftrolle mit dem Zauber „Feuerball“ geschenkt bekam, falls sie es wirlich mit den Frostriesen und Winterwölfen zu tun bekamen. Außerdem redete Nashazar noch mit Bruder Brim über seine magischen Gegenstände aus der Höhle des Nekromanten und erhielt ein paar Informationen von ihm. Alle gingen ihren Vorbereitungen nach und Blm und Nashazar schafften es neben dem Mittagsessen sogar noch weiter ihre arkanen Künste zu üben, sodass sie schließlich wieder in der Lage waren, all ihre Zauber ordentlich zu wirken. Während Nanay im Kloster bleiben wollte, um all die Bücher in der Bibliothek zu studieren, machte sich die Gruppe mit Bruder Brim an ihrer Seite in den Nachmittagsstunden auf nach Bryn Shander. Sie ritten ohne Zwischenfälle mit den Pferden der Barbaren durch das Zwergental und kamen in den Abendstunden in Bryn Shander an. Dort suchten sie erst einmal die Taverne „Geldenstag’s Rast“ auf, wo sich Grumpf noch befinden sollte. Die Tische waren wieder halbwegs geflickt, trotzdem waren am Boden immer noch Blutspuren zu sehen. Trotzdem war die Taverne gut besucht und viele Barbaren tranken hier an den Tischen. Während Myrte der Gruppe Löcher in den Bauch fragte, mietete diese schon einmal Zimmer zur Übernachtung.
Eine Gestalt reitet in ein Dorf. Sie ist weiblich, besitzt eine dunkle Hautfarbe – nicht wie ein Mensch aus den südlichen Regionen, sondern nachtschwarz. Mit schwarzen Lederstiefeln ,die knapp über die Knie reichen, schwarzen Armstulpen, die bis zu den Ellenbogen gehen, einem knappen, schwarzen Rock, der nur von einem breiten Gürtel gehalten wird und an den Seiten bis zu ebendiesem ausgeschnitten ist und einer schwarzen Weste mit tiefen Ausschnitten an den Seiten und am Rücken, die nur von roten Schnüren zusammengehalten werden, sowie einem tiefen Ausschnitt, der einen Blick auf wohlgeformte Brüste zulässt, reitet sie auf ihrem weiß-braunen Schimmel. Am Gürtel befinden sich Phiolen in dazu passenden Halterungen, sowie zwei gebogene, lange Krummsäbel, an deren Ende ein roter und ein schwarzer Edelstein eingefasst ist. Auf den Kopf trägt die Gestalt über ihren weißen Haaren einen breitkrempigen, auffälligen Hut mit zwei großen Federn. Vor einer Taverne zügelt die Drow ihr Pferd, steigt ab, rückt ihren Hut zurück und geht zielstrebig in die Taverne. Diese ist voll mit Leuten, größtenteils Männer, viele schon angetrunken. Sie geht schnurstracks zum Wirt und nickt ihm zu. Dieser scheint die Drow zu kennen und bereitet ihr sofort ein Getränk vor, dass sie wohl immer zu trinken scheint. Die Männer an der Theke direkt daneben lassen Sprüche los und einer probiert die Drow anzubaggern – wohl auch nicht zum ersten Mal, anscheinend versucht er immer wieder sein Glück. Er versucht die Drow am Hintern zu betatschen, wird aber in der Bewegung abgefangen und erhält eine Drohung. Diesmal hat die Drow wohl keine Lust, sie ist geschäftlich hier. Doch der angetrunkene Mann bleibt hartnäckig und versucht mit seiner anderen Hand die Brust der Drow zu erwischen. Schneller als die umherstehenden Männer gucken können, liegt der unbelehrbare Man mit verdrehtem Arm am Boden. Die Drow wiederholt sich, geht vom Mann herunter, holt ihr Bier und geht in Richtung zu einem Tisch, während die Gruppe der Männer den Unbelehrbaren fragen, wie er sich so etwas gefallen lassen kann und sich gegenseitig aufstacheln. Die Drow dreht sich resigniert um und meint, dass wenn sie von den Männern wohl schon keine Ruhe zu erwarten hat, diese wenigstens alle mit nach oben kommen sollten – so kann keiner der Frau eines anderen irgendetwas verraten. Sie bekommt vom Wirt einen Schlüssel und geht mit den Männern nach oben. Eine halbe Stunde später kommen alle wieder nach unten. Die Männer gehen an ihren Platz an der Theke, trinken ihre Getränke und sind vollkommen still. Sie sind wie ausgewechselt. Die Drow begibt sich derweil zu einem Tisch in den Schatten, wo sie sich 3 Männern gegenübersetzt, von denen einer einen Brustpanzer, einer eine Art Ritterrüstung und der letzte einen Knochenplattenpanzer trägt. Sie erwartet von den Dreien einen Bericht, einen Auftrag für die Drow erledigen, doch es ist ihnen nicht gelungen. Die Fähigkeiten der Drow sind dafür notwendig. Die Drow ist verärgert. Sie schreit die Männer an, die sich immer kleiner machen. Sie fragt sie, ob sie wenigstens einen Weg gefunden hätten und sie erzählten ihr von dem Portal in einem alten, verlassenen Bauernhof, nicht weit entfernt. Da die Drow immer wieder nachhaken muss, steigert sich ihr Ärger. Ohrfeigen werden verteilt. Die Männer sollen die Drow hinführen. Dort angekommen untersucht die Drow das Portal und wirkt mittlerweile sehr zufrieden. Die Männer bekommen einen neuen Auftrag von ihr. Sie sollen nun die 5 rekrutieren und sie bis morgen zu dem Portal bringen, wo sich die Drow mit ihnen treffen würde.
Am nächsten Tag finden sich alle vor dem Portal ein und mit der Drow voran durchschreiten es die Männer und die hinter ihnen her trottenden 5 Leute, die rekrutiert wurden. Sie kommen in einem Gebirge an, in dem eine natürliche Brücke zu einem verfallenen Schloss führt. Die Fenster sind nicht in ihren Fugen, die Mauer zum Teil eingestürzt. Vor der Brücke springen zwei riesige Orks von etwa 2,50 m Größe aus ihren Verstecken, der eine mit einem großen Bastardschwert, der andere mit einer großen, schweren Armbrust. Der Gruppe soll der Zugang verwehrt werden, doch die Drow bittet darum, dass sie zum Meister der Orks geführt werden. Die Orks bleiben unerbittlich, die Gruppe soll verschwinden, doch die Drow nähert sich selbstbewusst dem Ork mit dem Schwert, schiebt dieses zur Seite und wiederholt leise und ruhig die Bitte. Plötzlich lenkt der Ork ein, geht voran und bedeutet der Gruppe ihm zu folgen, während der andere Ork den Abschluss bildet. Gemeinsam betreten alle das verfallene Schloss.
Wir schreiben den 25. Eleasias 1382 auf dem Kontinent Kara-Tur in der Provinz Chin Tung
Nachdem der Cult am Abend im Lager von Hassan und Valerion angekommen war und sich alle begrüßt und erste Geschichten ausgetauscht hatten, wurde ein großes Festmahl aufgetischt, bei dem den Helden das Wasser im Munde zusammen fließ… und natürlich auch den Tiergefährten. Während sich Jorax seiner liebsten Tätigkeit – neben dem Vermöbeln von Leute – nachging, dem Trinken, und dabei in vollen Zügen von den Abenteuern der Gruppe erzählte, wurde Mianissa von hinten mit gierigen Augen sabbernd beobachtet. Ihr Leopard saß still da, nur der Blick und der überfließende Speichel zeigten seine Ungeduld, doch Mianissa blieb standhaft. Die Rangfolge musste gewahrt bleiben. Nym bediente sich hingegen einfach am Mahl und trug zum Schluss sogar Fleisch davon, um es in einiger Entfernung zum Lager zu vergraben – für schlechte Zeiten natürlich. Vielleicht würde er schon morgen früh davon Gebrauch machen müssen. Wer wusste immerhin, ob die Gruppe noch was für das Frühstück übriglassen würde. Und während die Gruppe genüsslich das Essen verspeiste, heiterte sich Jorax Laune immer weiter auf. Der Alkoholpegel stieg schneller als der Mond und so kam es, dass der Alkohol schließlich Jorax besiegte – sehr zum Vergnügen seiner Reisegefährten. Da Jorax nichts mehr richtig mitbekam, nutzte Bran die Gelegenheit für eine seiner Streiche. Die Gruppe wuchs ihm langsam so richtig ans Herz und gerade mit Jorax verstand er sich richtig gut. Er fragte Hassan, ob dieser eine Kreide oder ähnliches besäße, die nicht so einfach abzuwischen wäre und ein paar Tage oder länger halten würde. Nachdem Hassan von Bran erfuhr, was dieser vorhatte, kramte er belustigt in seine Taschen und holte eine passende Kreide raus. Mit dieser wurde auf Jorax Trinkgefäß der Eine, bedeutungsvolle Satz geschrieben: „Jorax trinkt zuviel.“
Das Speisen neigte sich dem Ende entgegen und Hassan holte noch ein Geschenk für die Gruppe raus. Aus einem länglichen Kasten holte er eine Querflöte heraus, in die er hineinblies. Ohne selbst Hand anzulegen, bewegten sich die Verschlüsse der Querflöte und eine schöne Melodie ertönte. Hassan hörte auf und ließ die Flöte los, die jedoch weiterhin die Melodie spielte, während sie in der Luft schwebte. Und nicht nur das, man konnte „Mariell“ – so hieß die Flöte – sogar sagen, was sie spielen sollte. Mariell sollte das Leben der Gruppe auf der Straße angenehmer gestalten und das würde sie. Bran hatte da so eine Idee, wie man die Flöte noch einsetzen könne. Die Gruppe bedankte sich und während Mariell ihr Lied spielte, ging jeder seinem abendlichen Trott nach. Bran meditierte, um sich mit der Natur in Einklang zu bringen, während er anschließend an seinem nun schlafenden Bären Platz nahm und am Kampfstab für seinen Zauber weiterarbeitete. Mianissa sucht sich fließendes Wasser und hielt das Ritual ihrer Gottheit durch. Während sich alle langsam zur Ruhe betteten – die einen, wie Calzifer, früher, die anderen, wie Amara und Bran, später – spielte die Flöte unermüdlich weiter. Der kleine Halbling mit seinem großen Tiger schlief ebenfalls, wobei der Halbling schnarchte und der Tiger im Takt dazu schnurrte und knurrte. Bran war von dieser Szene so belustigt, dass er Mariell bat eine zum Takt passende Melodie zu spielen. Das gelang ihr auch recht gut und die so entstandene Melodie taufte Bran „Das Lied der seligen Ruhe“ und bat Mariell immer diese Melodie zu spielen, wenn man nach dem Lied bat. Schließlich legte sich auch der Rest zur Ruhe.
26. Eleasias 1382
Am Morgen, als alle erwachten, spielte Mariell immer noch. Mianissa bedankte sich bei ihr und entließ sie in die Ruhe des Kästchens. Während alle wieder ihren Morgentätigkeiten nachgingen – Gebete, Wäsche, Bären kraulen (+Therax, der sich nach langer Zeit mal wieder zu Amara gesellte), wurde ein großes Frühstück vorbereitet, an dem alle Platz nahmen. Alle? Nein. Ein kleiner Leopard hielt eisern davor stand und bettelte um Essen.
Geschichten und Neuigkeiten, die am Vorabend noch nicht erzählt wurden, wurden ausgetauscht und alle begannen voneinander Abschied zu nehmen. Die Sachen wurden zusammengepackt und die weitere Reise vorbereitet. Da fiel Hassan ein, dass er ja noch ein Geschenk für die Gruppe hatte. Er holte ein Tuch raus und breitete es in einer fließenden Bewegung aus. Auf dem Tuch entstand Rauch, der sich in Wirbeln verdichtete. Es erschien ein weiteres Buffet, aber nicht wie zuvor für die Helden, sondern für ihre Tiergefährten und Reittiere. Nyms Augen weiteten sich schlagartig, als er das sah, er schnupperte und näherte sich langsam dem Futter. Amara, von ihrer Neugier gepackt, wollte herausfinden, was passiert, wenn sie das Tuch wieder zusammenlegt. Sie ging hin, nahm eine Ecke und faltete sie nach oben. An der gegenüberliegenden Ecke passierte symmetrisch genau das gleiche und in der Mitte bildete sich Rauch. Das Futter begann wieder zu verschwinden, doch bevor es soweit war, landete eine dicke Bärentatze mit voller Wucht auf der Ecke, die Amara anhob. Amara hatte genug gesehen und trat zurück. Außerdem diskutierte man nicht mit einem hungrigen / appetitgesteuerten Bären. Während Nym sich am Futter gütig tat, erschnupperte auch Therax das Festmahl und gesellte sich zu Nym. Mianissa ermahnte ihn, dass er nicht zu viel fressen solle, da er sonst einen dicken Bauch bekäme. Therax legte sich daraufhin demonstrativ auf die Seite, ließ seinen Bauch seitlich hervortreten und sagte: „Hab ich doch schon“. Typisch Therax.
Nachdem sich die Vielfraße der Gruppe endlich (zum zweiten Mal) satt gefressen hatten, machte sich die Gruppe auf den Weg in die nächste Stadt. Mianissa machte es sich wieder auf Nym gemütlich, während Bran als legendärer Adler durch die Lüfte flog. Die Gefährten reisten wie der Wind durch kleinere Ortschaft und kamen am Abend in Sichtweite der nächsten Stadt an. Bran flog vor um zu sehen, wie die Stimmung in der Stadt war. Es herrschte ruhige fast-Feierabendstimmung und die Leute gingen trottend ihren letzten Arbeiten des Tages nach. Als die restlichen Helden näher an die Stadt heranritten, kam Hektik auf. Soldaten rannten auf die Mauerbrüstung, Fahnen und Standarten wurden hervorgeholt Befehle gebrüllt und Männer zum Appell geholt. Als auch noch schnell Dreck entfernt und Uniformen zurechtgerückt wurden, wollte Bran sich ein bisschen Spaß gönnen. Er landete hinter den Soldaten auf der Mauer, verwandelte sich in einen Menschen zurück und sagte zu den Soldaten in gebrochenem Shu: „Ihr habt etwas übersehen. Da ist noch Dreck“. Die Soldaten schauten ihn völlig verdutzt an, doch bevor irgendjemand etwas erwidern konnten, waren die Helden schon so nah, dass der Oberst seine Soldaten Aufstellung und Haltung annehmen ließ. Als alle ganz nah waren, ratterte er die volle Palette zum Dienstgrad, der Einheit und so weiter herunter. Nachdem er geendet hatte, stieg Jorax von seinem Reittier und bewegte sich auf den Oberst zu. Er musterte ihn ernst und machte ihn zur Sau, wegen der Aufstellung und vielem weiteren. Danach ging er die Reihen der Truppen auf und ab und musterte jeden einzelnen Soldaten. Bei einigen hielt er an und bemängelte den Sitz der Uniform, bei anderen die Haltung und bei wieder anderen den Zustand der Ausrüstung. Zum Schluss musste ein Hellebardier dran glauben, bei dem Jorax behauptete, dass an der Hellebarde Rost wäre. Völlig verdutzt und verlegen war das Einzige, das der Soldat erwidern konnte, dass das gerade eben erst dahin gekommen war. Das war natürlich die perfekte Eiladung für Jorax noch weiter darauf rumzureiten. Zum Schluss sollte besagter Hellebardier mit einer an der Hellebarde befestigten Fahne die Gruppe zu den Schlafplätzen in der Kaserne, die eilig aus den Offizierszimmern vorbereitet wurden, geleiten. Während Menalissa noch eise vor sich hinmurmelte: „Jorax der Schreckliche, Jorax der Gemeine, …“, näherte sich Amara Jorax und fragte ihn, ob das unbedingt sein musste. Auch Myu, erstaunt von der Situation, ließ sich von Jorax sein Verhalten erklären. Dieser antwortete, dass das bei ihm Zuhause auch so gemacht wurde und wofür das genau da ist. Bran nutzte natürlich die Gelegenheit, die sich hier bot, um einen seiner Streiche durchzuführen. Er holte sich Amara zur Übersetzung heran und ließ durch sie den Oberst wissen, dass es eine neue Vorgabe gab und er bei der nächsten Begrüßung noch das Passwort „Jorax trinkt zu viel“ mit hinzufügen müsse. Amara hatte vor Lachen anfangs Schwierigkeiten zu übersetzen, tat dies aber dann. Auf die völlig verwirrte Frage, warum er sowas sagen müsse, meinte Bran nur, dass er es einfach machen soll Es hätte was mit den letzten Ereignissen und internen Angelegenheiten zu tun und diene einer speziellen Identifizierung des Zustandes der Stadt. Natürlich war Bran kein General und der Oberst wusste nicht so recht, warum er von ihm Anweisungen entgegennehmen solle, doch die Drohung den General von gerade zu holen (Jorax), wirkte wie erwartet Wunder und der Oberst schwenkte mit Lichtgeschwindigkeit ein. Danach schlossen sich Bran und Amara dem Zug an. Die Reittiere wurden in einen komplett leeren Stall gebracht, der zuvor wohl geräumt wurde. Die Rufe der anderen 20-30 Pferde waren in einiger Entfernung aus einem anderen, wahrscheinlich kleineren Stall, zu hören. Bran versorgte noch die Reittiere und Nym mittels der geschenkten Futterdecke, bevor er zu den anderen zum Speisen in die Kaserne ging. Dort entschuldigte sich der Oberst, dass es nur Offiziersfraß gab, da niemand den Besuch der Generäle angekündigt hatte. Während des Essens wurde dann die letzten Ereignisse diskutiert, Fragen zu den Oni und den Kämpfen beantwortet und Geschichten ausgetauscht. Jorax war total in seinem Element und vergaß völlig, dass auf seinem Krug immer noch die Aufschrift prankte: „Jorax trinkt zu viel“. Myu wurde auf Nachfrage als Bedienstete der Königin vorgestellt, ihr Geheimnis sollte erst einmal gewahrt bleiben. Während alle vergnüglich aßen und tranken saß nur ein Mitglied der Gruppe wieder hungrig und bettelnd daneben: der Leopard von Mianissa. Der wurde von allen Bediensteten auch in hohem Bogen gemieden. Nachdem das Festmahl abflaute und die Gruppe etwas unter sich war, wurden wieder Pläne für die weitere Reise geschmiedet. Da die Reise noch recht lange dauern würde, ihr Auftrag aber eine gewisse Dringlichkeit besaß und Bran die Geschichte mit den Räubern, ein Pack das er verabscheute, im Hinterkopf saß, machte er einen Vorschlag: Man könne die Reise auf magischem Wege abkürzen, per Zauberspruch Pflanzentor. Sie überlegten sich von wo bis wo sie reisen wollten, wie weit entfernt das wäre und wie sie vorgehen müssten. Danach wollten sich Amara und Jorax schlafen legen, wobei Mianissa Mariell herausholte und sie „Das Lied der seligen Ruhe“ für Jorax zum Einschlafen spielen ließ. Bran gab Mariell noch heimlich die Anweisung nach 1 Stunde des Spielens mit einem pompösen, lauten Abgang zu beenden, bevor er mit Mianissa und Myu durch die Stadt ging, um sie sich anzusehen. Myu war ja auch mitgekommen, um ihre Bevölkerung und das Leben in ihrem Land kennenzulernen. Unterwegs brachte die junge Frau den beiden Druiden noch mehrere Wörter auf Shu bei, bevor sie in eine Taverne einkehren wollte und die Druiden in das nächst beste Gebäude schleifte, das nach einer Taverne aussah.
Unterdessen war Jorax bereits am Einschlafen und wurde kurz vor seiner seligen Ruhe von unerträglichem, lautem Krach von Mariell geweckt. Er warf ein Kissen nach ihr, fluchte, wie es nur ein Zwerg konnte, schimpfte, was das Zeug hielt und fragte, wer für diesen Mist verantwortlich war. Bran natürlich, dieser verdammte Druide. Während Jorax so laut auf der Handelssprache fluchte und schimpfte, wurden die Soldaten und Offiziere in der Kaserne geweckt und dachten es fände ein Angriff auf die Generäle statt. Sofort gingen alle in Alarmbereitschaft und umstellten die Kaserne. Der Oberst stürmte im Nachthemd mit gezogener Waffe in Jorax Zimmer und erkundigte sich nach der Situation, wurde dann aber von Jorax aufgeklärt, sodass sich alle wieder schlafen legen konnten. Zumindest meckerte Jorax nicht über eine zu lange Reaktionszeit. Nach den Trubel legte sich dann auch Jorax wieder schlafen, diesmal ohne Unterbrechung.
Das abenteuerliche Trio gelangte unterdessen in ein Etablissement der Unterhaltung. Überall waren leicht bekleidete Frauen, die in Séparées gingen und Männer bedienten. Irritierend war, dass die Frau, die der Gruppe entgegenkam, über die Frauen verwundert zu sein schien und nur Bran ansprach, die beiden Frauen aber nicht beachtete. Mit Myus Übersetzungskünsten wurden dann alle in eine Kabine geführt, auf der von draußen dann auf Shu „besetzt“ stand. Alle nahmen auf einer Sitzbank um einen runden Tisch Platz. Die Frauen draußen guckten auch immer wieder neugierig herein und kicherten und aus den anderen Kabinen war zum Teil leises Stöhnen zu hören. Ja, Myu hatte in ihrer Unerfahrenheit tatsächlich keine Taverne aufgesucht, sondern ein Edelbordell, was aber keiner aus der Gruppe bemerkte, immerhin kannte sich weder die junge Königin, noch die beiden Druiden mit sowas aus. Für sie sah es nach einer ungewöhnlichen Taverne aus, immerhin wurden Getränke herumgereicht. Sie wurden dann auch gefragt, ob sie was trinken wollen, wobei Rotwein und der beste Wein des Hauses geordert wurde, immerhin dürften sie definitiv nicht Mianissas Wunschwein aus Calimhafen oder wer weiß woher haben. Und was konnte der Wein schon kosten. Während der Gruppe die Getränke gebracht wurden, machte es sich Mianissas Leopard an der Ausgangstür gemütlich und wurde wieder von allen gemieden. Bran wollte schließlich seine Neugier befriedigen und verwandelte sich in eine sehr kleine Katze. So verwandelt ging er dann auf Erkundungstour und schlich herum und kletterte über die Abtrennungen, um in die anderen Kabinen zu gucken. Er entdeckte gut betuchte Männer, die von Frauen umgeben waren. Es wurde viel gekichert und auch leicht gefummelt. Einige Kabinen waren leer, obwohl von außen auch „besetzt“ stand. Wenn Bran in die Kabinen wollte, traf er auch auf eine unsichtbare Barriere. So machte er sich dann auf den Weg zurück, um seinen Gefährten von seiner Entdeckung und seiner Befürchtung zu erzählen. Unterdessen gingen mit Mianissa ihre tierischen Instinkte durch. Irgendwie war das Polster der Sitzbank doof, sodass sie sich darüber hermachte und ihre Seite völlig zerkratzte. Als wäre nichts passiert, setzte sie sich dann daneben und meckerte noch über den Zustand der Sitzgelegenheiten. Die Katzendame war eben schon ziemlich alt. Bran war gerade erst wieder zurück, wunderte sich über die Zerstörung und wurde von Myu aufgeklärt, teilte seine Entdeckung und seine Vermutung mit, dass sie in einem Bordell wären (von sowas hatte er schon gehört), als auch schon ein älterer Mann mit zwei unglaublich schönen Frauen in die Kabine kam, die links und rechts neben Bran Platz nahmen. Zuerst sprach er darüber, dass die Gruppe anscheinend ja schon Zugange wäre, dass es aber Regeln gäbe und solche Zerstörungen nicht sein können. Er stellte eine Rechnung auf, in die eine Getränkepauschale, sowie eine Pauschale für die zwei Frauen einfloss, hinzugefügt von der Zerstörung. So sollte die Gruppe 5000 Gold + 5000 weitere für die Zerstörung bezahlen. Er wünschte den Gefährten dann noch einen schönen Abend und verschwand. Bran erwiderte sofort, dass er nur 600 Gold hätte und fragte bei den anderen nach, gerade bei Mianissa, die ja für ihre Zerstörung aufkommen musste. Die war sich aber keiner Schuld bewusst und wollte erst einmal nach ihrem Leoparden gucken gehen. Bran sah Myu fragend an. Entweder sie hätte noch genügend, dass sie bezahlen könne oder sie müssten einen Fluchtplan entwickeln. Während der ganzen Zeit kicherten die beiden Frauen auch und befummelten Bran leicht. Myu war währenddessen sauer über sich selbst. Gleich beim 1. Mal musste sie in solch eine Situation geraten und würde dann auch noch so viel Geld dafür ausgeben müssen. Und dann hätte sie nicht einmal was davon. Sie schaute nach und teilte Bran mit, dass sie nicht flüchten müssten, sie würde wohl dafür aufkommen. Bran lächelte und etnschloss sich so weiterzumachen, wie immer. Das Leben auskosten. Er lehnte sich entspannt zurück und genoss die Zuwendungen.
Mianissa ging unterdessen auf ihrem Leoparden zu. Kurz bevor sie ankam, wurde sie jedoch aus einem dunklen Séparée von einem besoffenen Mann gepackt. Mit den Worten „Noch eine Hübsche, dann hab ich ja schon drei“ wollte er sie in die Kabine ziehen, doch Mianissa schlug ohne Vorwarnung zu. Das hatte jedoch nicht den gewünschten Effekt und stachelte den besoffenen Mann noch mehr an. Er freute sich über die „Raubkatze“ und zog sie zu sich herein, wo Mianissa von 6 Händen begrapscht wurde. Das war ihr zu viel und sie verwandelte sich in einen Schreckenswolf, der sofort zubiss und mit den Pranken auf den Mann einhieb, jedoch nicht mit der Absicht zu verletzen, sondern eher zu erschrecken. Das löste sofort eine Panik aus und der Mann und die Frauen rannten schreiend aus der Kabine, in der Mianissa als Schreckenswolf noch völlig sauer die schreckliche Einrichtung verwüstete. Dann verwandelte sie sich zurück und ging normal mit ihrem Leoparden unter lautem Schimpfen (“Scheiß Laden“) raus, wo sie sich vom Leopard getrennt zur Kaserne, nachdem sie als Adler verwandelt noch eine Wasserquelle für ihre Rituale aufsuchte und einer Mütze voll Schlaf begab. Das Personal des Ladens eilte derweil zu der verwüsteten Kabine, staunte über die „Party“, die der Minister gefeiert haben musste, während der Alte jammerte, dass sein Chef sauer sein würde.
In der Kabine hörten Bran und Myu den Krach, ließen sich aber nicht groß ablenken. Bran fragte noch Myu, was sie nun mache, als diese erwiderte: „Wie würde Jorax sagen? Ach Scheiß drauf.“. Damit gesellte sie sich zu Bran und den Mädchen, setzte sich auf den Schoß von einem der Mädchen und befummelte sie. Das andere Mädchen wurde davon angestachelt und legte noch einen Gang zu, zog Bran aus und fing an ihn abzuküssen. Bran hob sein Weinglas und prostete Myu mit den Worten zu: „Da sagt Jorax mal was Wahres!“. Während er den Aufenthalt in der „Taverne“ genoss, blickte er auch mal charmant frech fragend zu Myu, die aber zu seinem Bedauern den Kopf schüttelte. Vielleicht würde er später noch die Gelegenheit kriegen. Nach etwa zwei Stunden der Vergnüglichkeit, in der die Mädels auch immer wieder ihre Positionen tauschten, kamen noch zwei weitere Mädchen mit Getränken in die Kabine, was eine Aufmerksamkeit des Hauses darstellte. Kurz bevor sie aus der Kabine raus waren, guckten sich beide nochmal an und entschieden sich dann doch zu bleiben und sich dem Treiben anzuschließen. Je mehr, desto besser und mit einer Frau als Kundin, war das wohl auch für die Damen interessant und spannend. Der Job soll ja auch Spaß machen.
Myu und Bran verbrachten so die Nacht in dem Etablissement und gingen erst kurz vor Schluss als Letzte. Putzfrauen machten bereits sauber, Wäsche wurde ausgetauscht, die Küche aufgeräumt und nur noch einige Mädels saßen an der Theke und tranken etwas. Als sie zu sechst die Kabine verließen, kam ihnen auch der ältere Herr entgegen, entschuldigte sich nochmal für den Unfall am Abend und hoffte, dass Myu und Bran dank der Aufmerksamkeit des Hauses über die Sache hinwegsehen, das Haus in guter Erinnerung behalten und es diskret weiterempfehlen würden. Myu holte zwei Edelsteine als Bezahlung raus, der Mann überprüfte sie und bedankte sich verbeugend. Die Mädchen an den Seiten der beiden „Helden“ grinsten sich noch an, fummelten etwas weiter und fragten, ob die zwei wirklich schon gehen müssten. Sie sollten zumindest bald wieder zu Besuch kommen. Was auch immer Myu dachte, Bran würde auf dem Rückweg, sofern es solch einen geben würde, definitiv nochmal vorbeischauen. Myu und Bran wurden noch nach draußen begleitet, wo eine Kutsche sie erwartete und nach Anweisung des Herren beide diskret dorthin bringen sollte wo sie wollten. So fuhren beide über Umwege bis zur Kaserne. Während der Fahrt fragte Bran Myu noch, ob es sich denn doch noch für sie gelohnt hätte, worauf sie meinte, dass es angenehm war, ihr etwas anderes aber lieber gewesen wäre. Bran stieg natürlich sofort ein und sagte, dass er es ja angeboten hätte, woraufhin sich Myu anschmiegte und in sein Ohr flüsterte, dass es ihre Geschäftsbeziehung stören würde. Das konnte Bran so natürlich nicht stehen lassen, immerhin ging er nur mit. Die anderen waren das mit dem Generalstand und dem Adelstitel, er war frei und folgte nur seinem Gewissen. Doch Myu blieb da eisern und sah es so, dass sie zu allen eine Geschäftsbeziehung hätte. Aber wenn die zu Ende wäre, wäre es vielleicht eine Möglichkeit. Bran beließ es dabei, zwinkerte ihr zu und meinte nur, dass sie nicht wüsste, was sie verpasst. Obwohl sie natürlich definitiv einiges gerade erst gesehen und hautnah mitbekommen hatte. Als sie an der Kaserne ankamen, entließ sie der Kutscher und fuhr über eine andere, diskrete Route wieder weg. Die beiden kamen pünktlich zum Frühstück und während Bran halbwegs Fit war (da er dank seinen Versorgungsringes auch nur wenig Schlaf benötigte), hing Myu durch, woran auch ein Aufputschtee nichts änderte. So schleifte sie sich mit der Anweisung sie zu wecken, wenn es losginge, in ihr Zimmer um wenigstens etwas zu schlafen.
Der Oberst fragte Bran natürlich erst einmal aus, was sie gemacht hätten. Immerhin kamen sie die Nacht nicht zurück und er hätte sich schon Sorgen um die Gefährten der Generäle gemacht. Da aber nichts von den Wachen an den Stadttoren oder sonstige Zwischenfälle in der Stadt gemeldet wurden (man war der alte Mann mit seinem Haus diskret), hat er nicht extra nach den Gefährten suchen lassen. Mianissa erkundigte sich ebenfalls, da es dann noch eine ganz schön lange Nacht war. Bran erzählte ihr, dass es noch einen ganz schönen Rummel gab, nachdem sie weg war und fragte mit einer Vermutung im Hinterkopf, ob sie wüsste, was der Grund des Trubels war, doch Mianissa hatte natürlich keine Ahnung. Trotzdem dankte Bran ihr mit einem Grinsen. Jorax, immer noch etwas sauer wegen der unterbrochenen Nachtruhe, setzte sich direkt vor Bran und klaute ihm immer das schnell weg, was er gerade nehmen wollte. Bran täuschte an, aber Jorax fiel nicht drauf rein. Es entwickelte sich ein kleines Spiel, bis Jorax schließlich meinte, dass Bran doch was trinken müsse und ihm etwas von seinem Starkbier eingoss. Doch Bran wollte kein Bier zum Frühstück, so trank Jorax alles allein und fragte, wonach es dem Druiden denn beliebe und er solle bloß nicht „Wasser“ sagen. Bran, immer bereit einen kleinen Wettstreit mit Jorax auszutragen, nannte ihm ein typisch elfisches Getränk: Holunderblütensaft. Das würde Jorax nie trinken wollen. Und tatsächlich meinte er nur, dass das nicht gehen würde. Doch Bran ließ nicht locker und meinte nur, dass Jorax das mal probieren müsste, es sein ein herrliches Getränk. Jorax grummelte etwas und meinte, dass er diesmal die Flöte schicken würde, fragte Mianissa nach ihr, die sie auch prompt überreichte. Während Jorax die Flöte einsteckte, grinste Bran ihn frech an. Da der Leopard wieder die ganze Zeit am Betteln war, gab Mianissa ihm schließlich was und wies ihn an, sich vor Myus Tür zu legen und sie zu bewachen. Jorax wollte nun auch endlich wissen, was los war und warum Myu so fertig war. Noch bevor Bran etwas sagen konnte, haute Mianissa taktvoll wie eh und je raus, dass sich Bran naturell vergnügt hätte. Bran revanchierte sich mit dem Tipp, nicht mit Mianissa in gute Tavernen zu gehen, jedenfalls nicht, wenn sie ein Polster besitzen, das gäbe nur Ärger. Mianissa war völlig überrascht und verstand gar nicht wieso. Sie hatte doch gar nichts gemacht, das sah schon so scheiße aus. Bran verdrehte die Augen und wandte sich Jorax zu. Ein bisschen sticheln ging immer: „Wie war denn deine Nacht, Jorax?“. Das kommentierte dieser nur mit „Gut“, wobei er einräumte, dass sich das änderte, als er durch ein Geräusch geweckt wurde, als wenn jemand ein auf ein Rohr und kratzt und …“. Der Rest ging im prustenden Lachen von Bran unter, der sich dabei sogar unter dem Tisch kringelte. Jorax, immer noch ein wenig stinkig, aber auch neugierig, erkundigte sich bei Mianissa, was denn mit Myu sei. Sie gestand, dass sie keine Ahnung hatte, aber Bran hätte „wohl eine bessere Ausdauer“. Jorax war immer noch ein wenig verwirrt. Naturell vergnügt? Nächstes Mal müsse er wohl mitgehen, anscheinend hatte er das Beste verpasst. Bran, der sich wieder beruhigt hatte, meinte nur, dass die Reise von Tag zu Tag schöner werden würde und er gar nicht wisse, ob er die Reise noch verkürzen wolle.
Doch die Gruppe blieb bei ihren Plänen und machte sich nach dem Frühstück an die Vorbereitungen. Die nötigen Zauber wurden von den Druiden vorbereitet, die Taschen gepackt, die Entfernung nochmal gecheckt und nach geeigneten Baumsorten gefragt. Die Reittiere wurden auch geholt und fertiggemacht, wobei Nym fettgefressen und träge war, da das Tuch die ganze Nacht über geöffnet bei ihnen lag. Schließlich musste noch Myu geweckt werden und diese Aufgabe übernahm selbstredend Bran. Sein sanftes Streicheln weckte Myu und sie erwiderte, dass sie gleich kommen würde. Doch sie drehte sich nochmal um, als Bran rausging um zu warten. Er zählte eine Minute ab und ging dann wieder ins Zimmer, wo er Myu schnarchend vorfand. Er weckte sie nochmal, diesmal etwas bestimmter, woraufhin Myu hochfuhr, die Decke wegriss, halbnackt aufsprang, sich mehr schlecht als recht anzog und sich mit einem „fertig“ bereit meldete. Bran ging daraufhin langsam, lächelnd auf sie zu und half ihr langsam und sanft beim Anziehen. Mit den Worten: „Ruhig, wir haben Zeit. Die anderen warten.“ Wurde Myu in 20 Minuten fertiggemacht. Als sie aus dem Zimmer zu den anderen gingen, gefolgt vom Leoparden, konnte sich Bran nicht verkneifen zu sagen: „Bei dem, was ich gesehen habe, ist es schade, dass es mit uns nicht geklappt hat.“. Er schenkte ihr noch ein keckes Lächeln, was Myu erröten ließ. Der Rest der Gruppe wartete solange an einem geeigneten Baum, wobei die lange Dauer Mianissa nicht koscher vorkam. Sie philosophierte noch über den Geschmack der beiden, kam aber zu dem Schluss, dass er zwar eigenartig sein, aber trotzdem gut. Als alle zusammen waren, wurden schließlich die Gruppen gebildet, in denen man durch das Pflanzentor reisen wolle. In Gruppe 1 brachte Bran Jorax und Calzifer mit ihren Reisetieren durch das Tor, während er mittels „Meister der Erde“ zu den anderen zurückkehrte. Gruppe 2 bestand aus Mianissa mit ihrem Leoparden, Amara mit ihrem Reittier und Therax. Und zuletzt ging Bran nochmal mit Nym, Myu und ihrem Reittier durch. Dabei sollte immer an die gleiche Entfernung (2700 km) gedacht werden und die durch Markierungen gekennzeichnete Richtung anvisiert werden. Außerdem tauschten alle noch untereinander Stoffe aus, damit man notfalls einer Geruchsspur folgen könne. Der Oberst und die Soldaten waren aufgrund des Verhaltens der Gruppe irritiert und so fragte er, was sie eigentlich jetzt machen wollten. Mianissa antwortete nur, dass die Gruppe jetzt durch den Baum gehen würde, was Jorax übersetzte und den Oberst und die Soldaten völlig verwirrte. Als die Ersten durch den Baum gingen, versetzte es die Soldaten noch in Erstaunen. Als aber Bran auch wieder aus der Erde auftauchte, schlich sich sogar eine kleine Panik ein.
Als alle das Tor passiert hatten, wurden erst einmal die Lagen überprüft, indem Bran und Mianissa als Schreckensfledermäuse in die Luft flogen, während Jorax sich seines Reittieres bediente. Alle Gruppen waren verteilt. Am weitesten von der angestrebten Brücke entfernt war die letzte Gruppe mit Bran und Myu, die in der Steppe vor dem Wald landete. Mianissa und Amara waren direkt am Waldrand raus, ungefähr 20 km weiter vorne. Jorax und Calzifer waren wiederum direkt im Wald raus, nochmal ungefähr 10 km weiter in Richtung der Brücke. Alle konnten rechts eine Straße sehen, die zur Brücke führte. Während Jorax und Calzifer direkt in Richtung Brücke flogen und in einiger Entfernung vom Wald ein Lager vorbereiteten, ritten Amara und Mianissa direkt dahin, während Bran und Myu der Straße folgten. Letztere ritten sehr entspannt, da Myu sich aufgrund ihrer Müdigkeit auf ihr Reittier legte und einschlief. Am Abend trafen dann schließlich auch die letzten im Lager ein.
Wir schreiben den 25. Flammenleite 1382 in der heiligen Stätte der Akuma-bi
Nachdem die Gruppe erfolglos versucht hatte, die Feuerschalen zu entzünden, begab sie sich zurück zum Eingang, um dort zu rasten und neue Kraft zu schöpfen. Bran meditierte dazu und hielt Zwiesprache mit der Präsenz des Generalfeldmarschalls in sich. Er fand heraus, dass die Akuma-bi in der heiligen Stätte geboren worden sein sollen. Die Stätte wurde nur genutzt, um jemanden zum Generalsfeldmarschall (immer nur einen) oder zum General zu erheben. Dabei konnte nur ein lebender Feldmarschall die Tür zur Stätte öffnen, wie die Gruppe bereits am Eingangstor gesehen hatte. Bran erfuhr aber außerdem noch, dass sich in der Stätte magische Bestien befanden, die als Wächter eingesetzt wurden um die Kapelle, den heiligen Ort der Ernennung, zu beschützen. Um eine Korrumpierung zu umgehen, wurden sie so erschaffen, dass sie jeden angreifen würden. Der Raum mit den Feuerschalen, die der Cult nicht zu öffnen vermochte, war der Schlüssel zum Betreten der Kapelle. Um sie zu entzünden, mussten wohl die dazugehörigen Wächter besiegt werden – was auch immer besiegt in dem Fall hieß. Außerdem erfuhr Bran, dass immer mindestens 5 Wächter in der Stätte sein mussten, sonst wäre der Weg zur Kapelle nicht mehr vor den Feinden der Akuma-bi sicher. Zum Schluss sollte sich in der Stätte auch noch ein Zugang zu der Welt der Oni befinden, der sich öffnen würde, wenn die Zeit reif wäre, um Catan platt zu machen. Dafür sollte sich hinter dem Durchgang ein Gegenstand befinden. Das war dann wohl die Flöte und der Durchgang von dem das Dämonenmädchen im Kokon gesprochen hatte.
Nach einer erholsamen und friedlichen Nacht, in der Calzifer einen merkwürdigen Traum hatte, von dem er aber niemanden berichtete, und dem üblichen Morgen voller Gebete, Essen und Vorbereitungen (Bran verwandelte z.B. seinen Kampfstab in einen Stecken der Heilung), machte sich die Gruppe in den etwa 3 m breiten und 4 m hohen Gang hinter der Eisentür auf. Der Gang wurde durch magisches Licht beleuchtet und auf jeder Seite befanden sich je 4 Steinstatuen von Männern in Samurairüstungen, die eine Abart einer Helebarde hielten. Nach mehreren Biegungen fand sich ein kleiner Teppich auf dem Boden, sowie Wandteppiche mit Naturmotiven und weitere Statuen an den Seiten, die diesmal geläufige Tiere paarweise gegenüber zeigten. Hinter einer Tür fand sich ein Raum mit mehreren Wasserpfützen auf dem Boden, einer Art Seziertischen und mehreren etwa 2,50 m hohen Glasbehältern mit einer milchigen Flüssigkeit darin. Der ganze Raum war von Staub und Spinnweben überzogen und mehrere Gerätschaften – ähnlich denen im Raum mit dem Professor – lagen überall verstreut. Sikin teilte auf Anfrage Bran mit, dass dies ein Labor war und dazu genutzt wurde, um lebende Oni zu untersuchen. In den Behältern wurden die toten Oni eingelegt. Anstatt den anderen davon zu berichten, machte sich Bran einen Spaß daraus und beobachtete amüsiert Amaras Anstrengungen, mehr über den dunklen Schatten herauszufinden, den man durch die milchige Flüssigkeit wahrnehmen konnte. Dabei kletterte sie sogar auf den Behältern rum und versuchte sie zu öffnen – welch köstlicher Anblick. Schließlich teilte er der Gruppe aber dennoch sein Wissen mit. Hinter einer Holztür in dem Raum fand die Gruppe eine Handkurbel, mit der man eine Holzplattform an zwei massiven Ketten einen senkrechten Schacht hoch und runter bewegen konnte. Diese war allerdings nicht sehr groß und so gingen Amara und Bran zuerst auf die Plattform, während Emily kurbelte. Von Sikin wusste Bran, dass sich am Ende eine Lagerstätte mit Kräutern und Versuchsmaterialien befinden sollte, sowie auch einer der Wächter. Unten befand sich ein Raum voller Regale, die von Schriftrollen, Büchern, Tüchern, Reagenzgläsern und Werkzeug überquellten. in der linken Ecke waren einige der Regale umgestürzt und zwischen ihnen war sowas wie eine Lederplane, die sich rhythmisch auf und ab bewegte. Währenddessen befand sich rechts an der Wand in einiger Höhe eine Art menschengroße Fledermaus. Das mussten zwei weitere Wächter sein. Als nächstes wurden Drisinil und Calzifer runtergelassen – Jorax wartete unterdessen wachsam bei Emily und Nym. Während sich alle berieten wie sie am besten gegen die Wächter vorgehen sollten, ermahnte Bran Calzifer noch ja kein Feuer zu benutzen. Durch die Verbindung mit Sikin spürte Bran wie wichtig dieser Ort den Akuma-bi war und so wollte er so wenig Schaden wie möglich anrichten. Außerdem konnte sich hier unglaubliches Wissen verbergen – über die Oni, Heilkunde oder wer weiß was.
Während sich Amara und Calzifer auf der Plattform wieder etwas nach oben heben ließen, um von oben Feuerunterstützung liefern zu können, gingen Bran und Drisinil auf das Fledermauswesen an der Wand zu. Bei dem Gequietsche von Drisinils Rüstung war an Anschleichen eh nicht zu denken. Das Wesen reagierte nicht, sondern schien tief und fest zu schlafen. Da bekam Bran Gewissensbisse. Er konnte doch nicht einfach ein schlafendes Wesen abschlachten, dass bisher keinerlei feindliche Handlung gezeigt hatte. Immerhin hieß es ja auch nur, dass sie die Wesen besiegen mussten und nicht töten. Das ließ einigen Interpretationsspielraum zu. Ein Abschlachten konnte er nicht mit sich vereinbaren und so pfiff er dem Wesen zu und klopfte mit seiner Waffe an die Wand, unterstützt von einem relativ lautem „Haaaalo“. Auf ein Lederknirschen und einem verschlafenen Blick des Wesens folgten zischelnde Laute. War es eine Begrüßung oder ein Meckern? Drisinil übersetzte, dass das Wesen ihn fragte, warum er ihren Schlaf störte. Während Drisinil weiter übersetzte, bat Bran das Wesen um Erlaubnis die Kapelle betreten zu dürfen. Das Wesen wollte wissen, warum Bran in die Kapelle wollte und er erwiderte, dass sie zum Tor ins Abyss wollten, um die Flöte zu holen, mit der sie Catan besiegen können sollten. Das Wesen wollte dafür aber eine Gegenleistung und nach längerem Verhandeln einigte sich Bran mit dem Wesen, dass es die Gruppe begleiten und die feindlichen Oni bekämpfen könne, während die Gruppe ihren „glorreichen Taten“ zusehen würde. Dadurch würde sie dann ihrem Drang nach Blutvergießen befriedigen können. Die Gruppe würde aber bestimmen gegen wen gekämpft werden würde und würde das Wesen später abholen. Dann bewegten sie sich zu anderen Kreatur, die ähnlich aussah, aber viel vernarbter war. Mit der flachen Seite seines Krummsäbels tippte Bran auch diese Kreatur an und weckte sie um auch mit ihm zu verhandeln. Doch dieses Wesen meinte, dass es keine Entscheidung treffen könne und Bran mit ihrem Bruder reden müsste. Da er das schon getan hatte, galt die Abmachung nach ihrer Aussage auch für diese Fledermauskreatur. So waren dann wohl zwei weitere Wächter „besiegt“ und das Ganze ohne Blutvergießen. Die Helden durchsuchten den Raum nach nützlichen Kräutern und Schriftrollen aber alles war so alt, dass es bei der kleinsten Berührung zu Staub zerfiel. Amara gelang es jedoch unter der Masse eine besondere Schriftrolle zu finden, die Calzifer als „Seiltrick“ identifizierte und von Amara bekam. Danach ließen sich alle wieder den Aufzug rauf ziehen, um Emily und Jorax dann von den Geschehnissen zu erzählen. Die Gruppe war sich nicht einig, ob dieses Bündnis so gut war, aber Bran war der Meinung, dass die Hilfe hilfreich sein könnte und ein „Verrat“ durch die Kreaturen nur sehr unwahrscheinlich in einem Kampf gegen Oni stattfinden würde. Sie konnten gegen ihre Natur – dem Drang nach Blutvergießen – nichts tun und die Oni wären interessantere Opfer, als die Gruppe, zumindest vorläufig.
Die Gruppe folgte wieder dem Gang zu einer doppelflügligen Eisentür hinter der sich ein großer, stockfinsterer Raum befand. Nur Jorax und Drisinil konnten halbwegs etwas sehen und selbst sie sahen nicht die ganze Ausmessung des Raumes. Bran holte seine magische Fackel raus und während Nyms Magen knurrte, gab Amara ihm etwas zu essen aus Terax Futtertasche ab, während sich dieser in die Lüfte erhob und es sich anschließend in Nyms Nacken gemütlich machte. Drisinil entdeckte etwas weiter hinten rechts eine Statue eines in einem Gewand mit einem Rohr gekleideten Mannes, ähnlich wie Bran gerade aussah. Jorax schob Calzifer vor, woraufhin eine kleine Diskussion entflammte. Während Calzifer argumentierte, dass es das letzte Mal nicht so gut ausging, als er vorging, konterte Jorax, dass es bei seinem Sprung nicht anders war. Mit der Begründung, dass Calzifer seine Angst überwinden müsse, ging dieser schließlich mit einem „Licht“ auf seinem Stab vor, flankiert von Jorax und Drisinil und gefolgt von Amara, Bran und Nym mit Terax. Die Gruppe näherte sich der 6 m hohen Statue des sitzenden, alten Mannes als sich hinter der Statue plötzlich eine große rot-orangene Schlange mit zwei kleineren Schlangen auftauchte, die sich um die Statue schlängelten. Calzifers Schlange in Panik geriet. Dieser sprang instinktiv zurück, woraufhin die Schlangen auf die Gruppe zu schnellten. Während die große Schlange mit ihren etwa 25 m Länge und etwa 3 m Durchmesser so groß wie die Eisschlange war, waren die Kleinen „nur“ etwa 6 m lang und 1m im Durchmesser. Somit hatte die Gruppe anscheinend einen weiteren Wächter gefunden.
Jorax schrie Amara zu „Amara, Eispfeile!“, ging in Verteidigungshaltung und aktivierte sein magisches Eis. Calzifers kleine Schlange, obwohl von Panik erfüllt, griff die große Schlange an um Calzifer zu schützen. Der Angriff prallte aber von der robusten Haut der großen Schlange ab, die wiederum die kleine Schlange biss, sich auf sie werfen und sie mit dem Schwanz schlagen wollte. Während der Bissangriff in dem Moment ohne Deckung sein Ziel fand, konnte Calzifers Schlange den weiteren Angriffen ausweichen. Doch die große Schlange setzte mit einer Umklammerung nach und presste das Leben aus der kleinen Schlange. Als Calzifers Schlange starb, durchfuhr ihn ein Schmerz. Gleichzeitig schien jedoch auch ein dunkler Schleier vor seinen Augen zu verschwinden, als wenn eine kontrollierende Kraft verschwunden wäre. Calzifer zauberte einen Eissturm so, dass er nur die Schlangen erwischen würde und verletzte die Schlangen dadurch nicht unerheblich. Daraufhin zischte eine der kleinen Schlangen auf Jorax und die andere auf Drisinil zu, die ihren Angriffen aber gekonnt auswichen. Drisinil konterte den Angriff und zerstückelte die Schlange mit ihrem Schwert, während Amara die große Schlange mit Eispfeilen beharkte. Bran nutzte die Gelegenheit um sich in einen Schreckensbären zu verwandeln und sich dem Kampfgeschehen zu nähern, während sich Jorax seiner Lieblingstätigkeit widmete: Dinge verprügeln. Er drosch auf die kleine Schlange ein, schnappte sie am Schwanz, klopfte sie mehrmals am Boden aus und warf den Kadaver der großen Schlange entgegen, während er selbst darauf ganz lässig ihr entgegenlief und sich in die Fäuste haute. Während Amara ihre Fernkampfangriffe fortsetzte, stürmte Bran als Bär auf die große Schlange zu und hieb mit seiner großen Pranke auf sie ein. Doch die große Wunde, die er ihr zufügte, schloss sich gleich wieder. Daraufhin widmete die Schlange sich Bran zu, attackierte ihn und setzte ihn schließlich in eine Umklammerung, um ihn mit ihrer heißen Haut zu verbrennen. Calzifer versuchte den Kampf mit einem gezielten Kältekegel zu unterstützen, der jedoch an der natürlichen Zauberresistenz der Schlange abprallte. Nym wollte seinem Freund helfen und stürmte nun ebenfalls auf die Schlange zu und attackierte sie, wobei seine Angriffe eine ähnliche Wirkung hatten, wie die Brans. Während Jorax und Amara ihre Angriffe auf die Schlange konzentrierten und sie immer mehr schwächten, segelte Terax in die Luft, einmal um die Schlange herum und landete schließlich in ihrem Nacken, um dort mit seinem Stachel zuzustechen. Bran wirkte wegen der erfolgslosen Angriffe „Mächtige magische Fänge“ auf sich und Nym und ging in eine defensive Kampfhaltung über. Daraufhin attackierte die Schlange Drisinil in einer blitzschnellen Bewegung, der man kaum folgen konnte, umklammerte sie und verbrannte sie. Drisinil kippte um und hörte auf zu atmen.
Nym, der Drisinil liebgewonnen hatte, schlug mit lautem Gebrüll wütend auf die Schlange ein und zerfetzte sie. Sofort stürmte Jorax zu Drisinil, öffnete seinen Kettenanhänger (eine Phiole aus Eisen), flößte ihr den Inhalt ein, trug sie etwas vom Gemetzel weg und fing an zu beten, während Bran sofort seinen mächtigsten Heilzauber auf Drisinil wirkte. Vielleicht konnte man sie noch retten. Ob es die schnelle Hilfe durch den Zauber oder Trank war oder ob der Trank an sich mächtig genug war wusste keiner, aber Drisinil fing wieder zu atmen an, auch wenn sie ihr Bewusstsein nicht wiedererlangte. Zur Sicherheit verwandelte sich Bran auch zurück und versorgte zusammen mit Jorax Drisinils Wunden. Währenddessen ging Calzifer zur Schlange und schnitt ihr die Fangzähne ab. Genau wie bei der Eisschlange kamen 500 Platinmünzen und dazu noch einige Kunstgegenstände zusammen – eine silberne Kette mit einem Smaragd, ein silbernes Langschwert mit edelsteinbesetztem Griff, ein Zeremoniedolch aus Elektrum, ein Feueropal in Augenform, eine Smaragdstatuette, ein goldener Armreif (schwer) mit mehreren Aquamarinen, ein Dolch mit Rubinklinge eine geschwungene Harfe aus Holz mit Elfenbeinverzierungen, ein Mantel aus sehr guter Seide mit kupfernen, bronzenen und silbernen Stickverzierungen und eine Maske aus Schwarzholz fürs Theater, alles gesamt im Durchschnitt etwa 13.265 GM wert. Bran verstaute auf Bitten der Gruppe alles in seinem Nimmervollen Beutel, auch wenn er keinerlei Interesse an Reichtum hatte. Einen der herausgeschnittenen Fangzähne übergab Calzifer an Bran, damit der ihn später verkaufen konnte und Bran packte ihn ebenfalls ein, auch wenn er vorhatte ihn später abzugeben. Calzifer, praktisch veranlagt wie er war, fragte ob das Schlangenblut für irgendetwas nützlich war. Er wollte anscheinend nichts von der Schlange verschwenden. Trotz der kritischen Situation, in der sich die Gruppe gerade befunden hatte, kam Jorax eine teuflische Idee um Calzifer zu veräppeln. Er erzählte ihm, dass Schlangenblut die Potenz steigern würde und argumentierte so gut, dass Calzifer ihm tatsächlich die Geschichte abkaufte und etwas in eine Phiole füllte – ob für sich oder zum Verkaufen blieb erst einmal sein Geheimnis. Jorax klatschte sich unterdessen „heimlich“ gegen die Stirn. Im weiteren Gespräch erfuhr die Gruppe, dass Calzifer noch eine Jungfrau war und natürlich machten sich Bran und Jorax sofort scherzhaft lustig über ihn.
Während Amara und Jorax die Statue untersuchten, ging Calzifer den Raum ab und fand eine weitere Tür, die er aufdrücken wollte, doch er schaffte es nicht. Als er zur Gruppe zurückkehrte und von der versperrten Tür erzählte, machte Jorax Anspielungen auf Calzis Trinkgewohnheiten. In seinem Stolz verletzt ging er vor der Gruppe her, um es ihr zu demonstrieren und zog diesmal an der Tür – sie öffnete sich. Die Gruppe schmunzelte belustigt und Calzifer behauptete erbost „Gerade eben ging sie aber noch nicht auf“. Jorax untersuchte die Scharniere und ob die Tür verriegelt war und sagte nur „äääh“. Hinter der Tür schlängelte sich ein dunkler Gang entlang. Die Gruppe fand mehrere Schreibpulte auf denen taktische Aufzeichnungen niedergeschrieben waren, sowie Vorschläge von Offizieren, die zu Generälen und Soldaten, die zu Offizieren befördert werden sollten. Die Entscheidungen sollten beim nächsten Treffen getroffen werden, doch das Schriftstück war schon 30 Jahre alt. Es fand sich ein Konferenzraum mit mehreren Tischen, Stühlen und Bücherregalen und Calzifer versuchte die Schriften in den Regalen zu lesen, doch er verstand kein Shu. Auf seine Aussage, dass die hier alle betrunken gewesen sein müssen, weil kein einziges ordentliches Wort auf den Schriften zu finden war, wollte Amara mal sehen, was er da hätte. Bran, der ja eigentlich selbst erst vor kurzem durch die Präsenz Sikins Shu gelernt hatte, wollte Calzifer ein wenig aufziehen und fragte, ob er nie zur Schule gegangen sein. Und so eine Frage gerade vom im Wald aufgewachsenen Druiden. Die Gruppe verfiel wieder in mehrere Scherze, die in einem erneuten Wortgefecht zwischen Calzifer und Jorax mündeten. Es gipfelte in Calzifers Empörung darüber, wie jemand wie Jorax so mit einem Adligen wie Calzifer sprechen konnte. Bran hatte seinen Spaß dabei und sah den beiden belustigt zu. Die Reise mit dieser Gruppe war so ganz anders, als sein Leben zuvor. Er dachte sich, dass er gern weiter mit der Gruppe reisen würde.
Hinter dem Konferenzraum befand sich ein Raum mit einem leuchtenden Fußboden. Er bestand aus mehreren Glasplatten unter denen es blau leuchtete. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein Durchgang aus flimmernder Luft. Amara probierte erst einmal aus die mittlere Platte mit einem Fuß zu belasten, wurde aber kurz davor aufgehalten. Bran probierte daraufhin das Gleiche bei den anderen Platten, aber er wurde auch da geblockt. Als Amara die Platte jedoch mit der Hand anfassen wollte, gelang es ihr. Bran versuchte nun wieder den gleichen Trick, wie beim letzten Bodenhindernis: Er verwandelte sich in einen Raben um einfach auf die andere Seite zu fliegen, traf aber auf eine Unsichtbare Barriere, die ihn aufhielt. Calzifer wirkte „Magie entdecken“ und konnte die magische Barriere sehen, doch sein Bannversuch schlug fehl. Nach einer Rückverwandlung funktionierte auch der Versuch Brans mit dem Kampfstab auf die Platten zu tippen. Der Theorie folgend, dass man die Platten nicht mit dem Fuß berühren konnte, versuchte Jorax es im Handstand. Sein Gleichgewicht perfekt halten „betrat“ er die mittlere Platte. Als er sein Gewicht jedoch ganz auf der Platte verlagert hatte, brach diese einfach weg. Jorax konnte sich aber noch abstoßen und nach vorn auf die nächste Platte retten, die jedoch auch wegbrach. Wieder rettete sich Jorax nach vor, diesmal mit einer Ausweichrolle. Dadurch konnte er sich diesmal aber nicht mehr retten, als auch diese Platte wegbrach, sodass Jorax im darunterliegenden Wasser landete, wo zwei riesige, schildkrötenähnliche Wesen schwammen – die letzten beiden Wächter. Während dieser akrobatischen Meisterleistungen versuchte Calzifer mit seinem Stab auf eine benachbarte Platte zu schlagen, was auch gelang. Es fühlte sich wie eine ganz normale, dicke Glasplatte an. Als er sich auf die Platte stellte, hielt diese ihn. Nachdem die Platte unter Jorax wegbrach und dieser ins Wasser fiel, war Calzifer nun in der besten Lage ihm zu helfen. Ohne zu zögern wirkte er eine „Magierhand“ und reichte Jorax seinen Stab quer über zwei Platten hin. Als Jorax sich hochzog, konnte die Magierhand ihn nicht halten und der Stab fiel mit Jorax Gewicht auf die Platten. Während die Linke der Platten wegbrach, hielt die Rechte. Nun hatte die Gruppe einen weiteren Hinweis, auch wenn Jorax immer noch im Wasser schwamm. Die Schildkrötenwesen hatten die Unruhe im Wasser wahrgenommen und schwammen nun mit einem Affenzahn auf Jorax zu. Dieser beeilte sich jedoch schnell mit dem Hochziehen auf die haltende rechte Platte, während Calzifer seinen Stab zurückholte. Jorax probierte eine neue Platte aus, die aber auch zerbrach, woraufhin er sich zur Gruppe zurückzog. Alle zerbrochenen Platten schlossen sich nun wieder. Wunderbar, die Gruppe musste also das System herausbekommen und sich merken, welche Platte sich wie verhielt. Keiner wollte sich im Wasser mit den Schildkröten anlegen und den Raum zu durqueren, könnte als Besiegen der Schildkröten gewertet werden. Ein Überspringen oder Überkriechen von Platten wurde bei versuchen von Jorax ebenfalls durch eine Barriere verhindert, die Jorax immer wieder sanft zurückbeförderte, ebenso wie beim schrägen Laufen. Jorax probierte noch mehrere Platten, wobei er mehrmals einbrach und auch wieder zur Gruppe zurückschwimmen musste. Die Schildkrötenwesen blieben wieder friedlich. Während Jorax frustriert seine Versuche einstellte, machten sich Calzifer und Bran weiter daran das Rätsel zu lösen. Was hatte der Papagei doch gleich gesagt?
„links, aus, rechts, aus, und aus, links“
Nach einigen Fehlversuchen wurde das Ganze klar. „aus“ hieß geradeaus und den Startpunkt im Raum und im Vers hatten sie schließlich gefunden. Von da aus kamen Bran und Calzifer mithilfe des Verses schnell durch den Raum bis zum Durchgang. Als sie da ankamen, verschwanden alle Platten außer denen, auf denen man treten konnte. Der Rest der Gruppe schloss auf und Bran untersuchte die flimmernde Luft, die wie eine Wärmebarriere wirkte. Er befragte im Geiste Sikin und erfuhr, dass dies der Zugang zur Welt der Oni sei und dass der Feldmarschall ihn öffnen müsse. Bran hielt seine Hand hin, dachte daran, dass er den Durchgang zum Eisgefängnis mit der Flöte öffnen wollte und konzentrierte seinen Willen. Ein Oval öffnete sich, als ob die Realität zerrissen werden würde und gab die Sicht auf einen Weg aus Knochen frei – genau wie in dem Brief der Akuma-bi. Die Gruppe trat entschlossen hindurch.
Eine kalte und schneidende Luft umgab die Helden und füllte ihre Lungen. Der Weg auf dem alle standen, war fest und massiv, schien aber aus Knochen zu bestehen, die wiederum selbst aus Eis zu bestehen schienen. Am Ende des sich schlängelnden Pfades war eine Art Eiskammer auszumachen. Obwohl es schneidend kalt war, hatte der Horizont eine rot-orangene Färbung. Die Gruppe schien sich in der Luft zu befinden. Zur Linken zog ein Gewitter hoch. Mächtige Blitze, der Regen und sogar die Wolken des Sturms schienen einen Teil der darunterliegenden Berggipfel abzutragen. Niemand aus der Gruppe hatte bisher ein solch mächtiges und chaotisches Gewitter erlebt, er war mehr als nur eine Naturgewalt. Das Gebirge hatte eine staubige und graue Färbung, so als handele es sich um eine riesige, endlose Ödnis. Es waren auch ein paar vertrocknete Bäume zu erkennen, die gespenstische und dämonische Bewegungen zu vollführen schienen. Jeder, der das sah, musste sich fragen, ob die Bäume nicht vielleicht lebten. Zur Rechten konnte der Cult eine Ödnis erblicken, die von vielen großen und kleinen Löchern, sowie auch Rissen durchzogen wurde. Es gab vereinzelte Vulkane aus denen zum Teil flüssiges Gestein lief. Manche pusteten auch gigantische Staubwolken in den Himmel. Ein riesiger Fluss schien sich durch die Ödnis zu schneiden, dessen Farbe jedoch blutrot war. Kleinere Flussarme verliefen sich entweder im staubigen Boden oder endeten in Seen oder gigantischen Löchern. Direkt unter der Gruppe befanden sich zwei solcher Löcher in denen der Fluss hinabfiel und in einem sich wandelnden und verschwimmenden chaotischem Strudel verschwand, wobei kein Ende im Loch zu erkennen war. Während der Gruppe von der rechten Seite eine extreme Hitze entgegenschlug, brannte von links eine extreme Kälte, sodass alle zugleich schwitzten und auch froren. Der Schweiß gefror auf der Haut und schmolz sogleich wieder. Jeder Atemzug schmerzte und strängte die Helden extrem an. Während das Gewitter mit einem ohrenbetäubenden Getöse immer weiter aufzog, donnerten Vulkanexplosionen zur Rechten. Die entstehenden Luftstöße rissen an den Helden, denen es schwer fiel auf den Beinen zu bleiben. Man bekam das Gefühl, dass sich der Körper in dem Chaos selbst verzehre. Während die Lunge nach Luft rang, schrien die Ohren nach einer Pause und die Muskeln versuchten alles zusammenzuhalten. Dennoch gelang es allen standzuhalten.
Ob dieser extremen Gewalt und dem fortschreitenden Abend beschloss die Gruppe in die Stätte zurückzukehren, zu rasten und sich auf die Tortur vorzubereiten.
Nachdem die Gruppe endlich in der Bucht von Gracklstugh angekommen war, wurde sie bereits von Bukido und mehreren Duergar erwartet. Mit den Worten „Ah, da seid ihr Sklaven ja endlich, husch husch“ begrüßte er die Helden, die sich nach Thoringals Übersetzung zuerst verwundert ansahen und ihn dann berichtigten, dass sie sogar 3 Tage früher eingetroffen waren. Die Enttäuschung war deutlich zu merken, immerhin hatten sie gehofft, dass sie Bukido voraus waren und ihm aus dem Weg gehen könnten. Nun wollten sie ihm wenigstens widersprechen. Nashazar nutzte die Gelegenheit um einen Zauber zu wirken, der es ihm ermöglichte, den Derro zu verstehen. Bukido lenkte völlig unbeirrt ein und freute sich, da die Gruppe nun noch Zeit hätte, etwas für ihn zu tun. Diese Kreatur konnte man einfach nicht verstehen. Erst Empörung, weil alle angeblich zu spät waren und dann Freude, weil sie ja dann doch noch was erledigen könnten. Er schien komplett Irre zu sein und das machte ihn unberechenbar und gefährlich. Totes Pferd fragte nur, ob Bukido echt sei. Keiner konnte es genau sagen, aber alle hielten es für wahrscheinlich. Das reichte Totes Pferd und so stürmte er auf den Derro zu, wie er es zuvor schon bei seinem illusionären Doppelgänger gemacht hatte. Diesmal stand aber plötzlich ein Duergar hinter ihm und Totes Pferd spürte die krumme Klinge eines Dolches am Hals. Wie konnte der Duergar so weit hochreichen? Als Totes Pferd seinen Kopf leicht drehte, konnte er erkennen, dass der Dolch von einer Geisterhand gehalten wurde. Daraufhin schaute er auf Bukido herab und signalisierte ihm mit seiner Hand, dass er ihn im Auge behalten würde. Bukido erklärte daraufhin gelassen und belustigt, dass in Gracklstugh Drohungen nicht gern gesehen und entsprechend geahndet werden.
Das Messer wurde schließlich von Totes Pferds Hals genommen, während Bukido die Gruppe fragte, ob sie nicht Hunger hätte und was essen wolle. Natürlich sollten sich die Helden das Essen verdienen. Auf die Frage, ob sie es nicht einfach bezahlen könnten, meinte er nur, dass sie es ja versuchen könnten. Sein Gekicher dabei verhieß nichts Gutes. Wenn die Gruppe die Früchte entet, könnte sie diese behalten. Was für Früchte? Konnte dieser Derro nicht ein einziges Mal klar reden und nicht nur Andeutungen machen? Resigniert und anscheinend ohne eine andere Option fragte Thoringal für die Gruppe, was sie denn tun sollten. „Eine Pflanze Vernunft beibringen“, die „widerspenstig“ sei und „Früchte“ hätte. Mit diesen vielsagenden Informationen versammelten sich alle um Bukido, da er die Gruppe wohl an einen nahe gelegenen Ort teleportieren wollte, wo sich die Pflanze befinden sollte. Innerhalb eines Augenblicks waren sie auch dort – ein dunkler feuchter Raum, in dem es fruchtig-säuerlich roch und dessen Boden von vielen verwurzelten Weinrankengebilden bedeckt war, auf denen kürbisähnliche Früchte wuchsen. Im Hintergrund konnte man das Plätschern von Wasser hören und von der weit entfernten Decke leuchtete von Fungiziden etwas Licht herab. In der Nähe stand ein großer Baum. Als Totes Pferd feststellte, dass die Duergar nicht gefolgt waren, zog er sofort seine Machete, begierig, es endlich dem Derro zeigen zu können. Doch schon wieder tauchte aus dem nichts ein Messer an seinem Hals auf. Mit den Worten: „Ich lasse euch etwas hier. Wenn ihr hier fertig seid, hören wir uns“, verschwand Bukido und das Messer wieder.
Kurz darauf kam ungefähr aus Richtung des großen Baumes eine tiefe Stimme, die auf Handelssprache rief: „Ah Gäste, wie fein. Kommt zur Mitternachtsparty, ihr seid das Futter“. Es handelte sich um einen aus Kürbissen zusammengesetztes Monster, das etwa 25m hoch war und massive Ranken und scharfkantige Hände besaß. Auf dem Rücken war eine humanoide Leiche aufgespießt, vielleicht ein Halb-Elf. Das Gesicht glühte und der Boden bebte bei jedem Schritt. Da hatte Bukido den Helden ja was Schönes dagelassen. Von wegen, die Gruppe müsse doch hungrig sein und sie muss sich ihr Essen erst verdienen. Sehr witzig dieser Derro, zum Totlachen. Nashazar zauberte sofort Spiegelbilder herbei, um sich zu schützen, denn wenn es um den Derro ging, konnte das hier nur im Kampf enden. Blm wollte jedoch versuchen, die Situation zu nutzen. Vielleicht konnten sie es so drehen, dass sie das Monster auf die Stadt loslassen konnten. Was auch immer dann mit der Gruppe geschehen würde. Somit versuchte er es durch Reden. Es zeigte sich jedoch schnell, dass das Monster nur am Fressen interessiert war. Trotzdem reichte das Gespräch aus, um die Zauberdauer der Spiegelbilder zu überschreiten. Schließlich zogen alle ihre Waffen, Nashazar zauberte Unsichtbarkeit auf sich und alle versuchten in Position zu gehen. Nashazar rannte nach rechts, um das Monster von der Flanke angreifen zu können, Blm und Nanay hielten sich hinter den anderen, um aus der Entfernung unterstützen zu können und Totes Pferd rannte Richtung Baum. Er erkannte das Monstrum nämlich als Kürbiskönig und wusste um seine Fähigkeit, Dornen aus dem Boden sprießen zu lassen. Er brüllte noch, dass alle auf den Baum klettern sollen, aber da erschienen auch schon mehrere Gestalten: Klone. Denn sie sahen aus wie Totes Pferd, Thoringal, Blm, Manfred der Zombie, Nanay und Nashazar. Sie hatten sogar die gleiche Ausrüstung. Jedoch bemerkten alle, bis auf Thoringal, dass die Gesichter kürbisartig schienen. Die Züge waren wie reingeschnitten. Totes Pferd wurde dabei von seinem eigenen Klon konfrontiert, während sich der Nanay-Klon vor Blm stellte, der Nashazar-Klon vor Manfred, der Manfred-Klon vor Thoringal, der Thoringal-Klon vor Nanay und der Blm-Klon stand etwas entfernt von Nashazar, den der Unsichtbarkeitszauber versteckte.
Thoringal, verwirrt und nicht wissend, wer nun wer war, entschied sich den einzigen Doppelgänger anzugreifen, von dem er wusste, dass er nicht echt war: seinen eigenen. Er holte mit seiner Axt weit aus und schlug kräftig zu. Sein Ebenbild kannte aber anscheinend seinen Kampfstil und konnte zur Seite ausweichen. Damit hatte Thoringal nicht gerechnet, sodass er den Schwung nicht rechtzeitig abfangen konnte und statt des Klons Nanay mit der Axt erwischte, die daraufhin aufschrie, während der Doppelgänger tief und kürbisartig auflachte. Thoringal zog seine Axt zurück und holte grimmig erneut aus, wütend über den Doppelgänger und den Patzer. Ob es an der feuchten Luft lag oder ob die Präsenz des Kürbismonsters irgendwelche Effekte auf die Helden hatte, aber Thoringal entglitt die Axt. Sie flog etwa 3 m weit und landete zwischen Nanay und Blm. Währenddessen wendete der Kürbiskönig die Fähigkeit an, vor der Totes Pferd die anderen indirekt gewarnt hatte. Dornen schoss aus den Boden, zum Teil 5 m hoch, zum Teil auch weniger. Thoringal war in seiner Situation zu abgelenkt und auch die Anderen, von der Anwesenheit der Klone irritiert, konnten den Dornen nicht ausweichen, sodass die Helden mehrere Verletzungen davontrugen. Die Klone haben hingegen nichts von den Dornen abbekommen. Blm erkannte die Gefahr, die von dem Kürbiskönig ausging und wollte ihn durch den Polymorph-Zauber in ein harmloses kleines Kätzchen verwandeln. Doch die Widerstandsfähigkeit des Monsters war zu groß und der Zauber zeigte keine Wirkung. Totes Pferd folgte derzeit seinem eigenen Rat, klemmte sich seine Machete zwischen die Zähne und kletterte den Baum hoch… oder er versuchte es zumindest, denn er rutschte immer wieder vom Stamm ab. Sein Doppelgänger sah eine Gelegenheit, marschierte auf ihn zu und schlug mit der Machete kräftig zu, versenkte sie jedoch nur tief im Baum und schaffte es nicht, sie sofort wieder rauszuziehen. Der Thoringal-Klon erwiderte nun die Angriffe seines Originals, denen Thoringal aber ausweichen konnte. Nanay zog sich indessen etwas vor dem Kampf der der Thoringals zurück, um nicht noch einmal zwischen die Fronten zu geraten und Manfred attackierte den Nanay-Klon vor seinem Meister mit seinen bloßen Händen. Der Zombie war es, der den ersten Treffer im Kampf landete, wenn man Thoringals Treffer auf Nanay nicht mitzählte. Nashazar nutzte derweil seine Unsichtbarkeit, um sich so zu positionieren, dass er mit dem Blm-Klon und dem Kürbiskönig eine Linie bildete. Er entlud einen mächtigen Blitz aus seinen Händen, der über den Klon weiter bis zum König raste. Der Klon konnte dem Hauptstrang des Blitzes ausweichen, bekam aber trotzdem einen Teil ab, während der Blitz vom Kürbiskönig einfach absorbiert wurde. Er leuchtete nur kurz auf und eine Wirkung war kaum zu sehen. Thoringal holte seine Waffe zurück, ohne von seinem Klon getroffen zu werden, während Totes Pferd seiner Kopie beim Versuch dessen Machete aus dem Baum zu ziehen den Arm abhacken wollte. Die Vorstellung brachte ihn in einen Kampfrausch, doch es gelang ihm nicht. Der Kürbiskönig umschlang mit seiner rechten Pranke den Baum und riss ihn raus. Sofort sprang Totes Pferd an den Baum und hielt sich fest. Blm nutzte derweil seinen Einfluss als Barde zur Unterstützung. Thoringal bemerkte, wie es neben ihm stark nach gebratenem Kürbis roch und als er sich umdrehte, sah er, dass die seine Kopie in Flammen aufging. Ein netter Zauber von Nanay hatte das bewirkt. Manfred attackierte unterdessen weiterhin Nanays Kopie. Da bisher nur 3 der Klone agierten, ignorierte Nashazar die Blm-Kopie und zauberte einen Feuerbolzen auf den Kürbiskönig. Vielleicht würde Feuer mehr bewirken, als Elektrizität. Der Bolzen erwischte das Monstrum und während die Leiche auf dem Rücken anfing zu brennen, züngelte es nur ein bisschen um den Gelenken des Königs, bevor die Flammen schnell wieder erloschen und anscheinend keinerlei Wirkung erzielten. Somit hatte Nashazar keinen Angriffszauber, der gegen das Monster wirksam war. Ganz plötzlich brach der Blm-Klon rauchend zusammen und es roch nach Schmorgurke. Eine Nachwirkung des Blitzes? Thoringal attackierte inzwischen seinen Klon und versuchte ihn dabei gleich auch zu entwaffnen, zermatschte ihn aber schon vorher mit seinen Axthieben. Plötzlich brach auch die Nanay-Kopie zusammen. Der Kürbiskönig kämpfte derweil mit seiner neuen Waffe und schleuderte den Baum hin und her um die blinden Passagiere – den echten Totes Pferd, der sich festklammerte und vielleicht auch den Klon, der sich immer noch an seiner Machete festhielt – loszuwerden. Während sich Totes Pferd weiterhin festklammern konnte, rutschte sein Klon ab und wurde weit über Nashazar hinweg fortgeschleudert, wo ihn der Aufprall zermatschte. Blm nutzte die Gelegenheit, zückte seine Armbrust und schickte einen Bolzen in Richtung des Kürbiskönigs. Der Bolzen traf die Ranken, schien dem Monstrum aber nichts auszumachen. Unterdessen bereitete Nanay wieder einen Zauber vor, während sich Manfred umdrehte und zurückzog, da er von den Dornen recht angeschlagen war. Sein Klon verfolgte ihn und griff ihn an. Der Treffer war so hart, dass sich Manfred gerade noch so aufrecht halten konnte. Dadurch bot sich Nashazar eine günstige Gelegenheit. Er bewegte sich so in Position, dass der mit dem Manfred-Klon und seinem eigenen Klon eine Linie bildete und jagte wieder einen Blitzstrahl los, der beide Klone erfasste und sie rauchend zu Boden schickte. Außerdem bündelte er seine innere Kraft für weitere Zauber.
Nachdem nun alle Klone beseitigt waren, konnte sich die Gruppe auf den Kürbiskönig konzentrieren. Thoringal setzte seinen magischen Ring auf und befolgte die Anweisungen, die er erhalten hatte, um diesen zu aktivieren und den darin gespeicherten Finger des Todes auf das Monstrum loszulassen. Die Wirkung war deutlich sichtbar, es schien, als würde dem König etwas entzogen werden, er wurde geradezu etwas magerer. Anscheinend war er gegen nekromantische Einflüsse nicht immun. Er erwiderte das, indem er mit der freien Hand Richtung Thoringal schlug und diesen auch erwischte. Blm versuchte unterdessen seinen Zombie Manfred mit seinem Heilungszauber zu heilen, aber dieser hatte auf Manfred keinerlei Wirkung. Totes Pferd ging nun in die offensive über. Er stieß sich vom Baum ab und sprang den König mitten ins Gesicht. Dort hielt er sich fest und zerschnitt dem Monstrum sein Gesicht mit der Machete. Nanay hatte mittlerweile ihren Zauber beendet und schoss einen Feuerball mitten auf den König, ohne jemand anderen dabei zu treffen. Doch auch dieser Feuerzauber verpuffte wirkungslos. Während sich Manfred weiter zurückzog, nutzte Nashazar sein teuflisches Erbe, um eine Kugel der Dunkelheit im Gesicht des Monstrums zu beschwören, damit er bei seinen Angriffen nichts mehr sehen kann. Totes Pferd würde zwar auch davon betroffen sein, aber da er sich am Gesicht des Königs festhielt, würde er schon wissen, wohin er schlagen müsse. Thoringal nutzte die Gelegenheit und schlug mit seiner Axt auf die Beine des Monsters ein. Während der Erste von den mächtigen Ranken des Monstrums abglitt, hieb der Zweite eine Kerbe hinein. Der Kürbiskönig versuchte daraufhin Thoringal zu zerquetschen, langte aber dank des Zaubers daneben. Mit dem Baum schlug er sodann Totes Pferd, damit er ihn loslassen würde, doch dieser klammerte sich in seinem Kampfrausch weiterhin fest. Blm, der den Schlag sah, heilte Totes Pferd mit seinem Zauber, während Totes Pferd, mit einem brennenden Schmerz im Kreuz, sauer seine Machete fallenließ, seinen Speer vom Rücken holte und mehrmals in den Rachen des Monstrums stach, wobei er beim letzten Mal die magischen Worte aussprach, um den Speer zu verlängern. Leider hatte er in seinem Kampfrausch vergessen, dass der Kürbiskönig resistent gegen Stichschaden war und so schlossen sich die Wunden rasch nach den Einstichen wieder. Nanay versuchte es nun mit einem Froststrahl, den sie aus ihren Fingern beschwor. Es bildeten sich aber nur kleine Eissplitter um die Füße, die sofort wieder tauten. Auch dieser Zauber schien keinerlei Wirkung zu haben. Während sich Manfred weiter schonte, zauberte Nashazar Unsichtbarkeit auf Thoringal, damit dieser in eine günstige Position gelangen und den Kürbiskönig an einer Schwachstelle angreifen konnte. Dies löste zwar seine Konzentration von der Kugel der Dunkelheit, die sich daraufhin auflöste, aber sie mussten das Monstrum schnell besiegen. Wer weiß, welche Tricks es noch auf Lager hatte. Thoringal nutzte den Zauber, positionierte sich und schlug mehrmals kräftig zu. Seine Angriffe waren von beängstigender Macht, aber der König widerstand dem. Er ließ wieder Dornen aus dem Boden sprießen und während Totes Pferd sicher im Gesicht des Monsters hing, wurde der Rest von den Dornen erwischt, was für Manfred das Ende bedeutete. Blm heilte daraufhin Thoringal und schoss nochmal mit der Armbrust auf den König. Besser winzigen Schaden machen, als gar keinen. Da Totes Pferd die Unwirksamkeit seines Speers bewusst geworden war und er sein Machete hatte fallen gelassen, ließ er sich nun selbst neben Thoringal fallen und suchte sie kurz. Da er sie in dem Tumult nicht sehen konnte. Streckte er die Hand in Thoringals Richtung aus und forderte nur „Axt“. Dieser drehte sich daraufhin etwas, sodass Totes Pferd den Kriegshammer von seinem Rücken nehmen konnte. Nanay versuchte unterdessen ihren letzten alternativen Zauber und schleuderte Säure auf den König. Endlich hatte sie etwas Wirksames gefunden, denn diese brannte sich tatsächlich etwas ein. Nashazar, der leider keine anderen Kampfzauber besaß, ließ sich durch einen Zauber mächtige Klauen wachsen und bewegte sich auf den Kürbiskönig zu. Er bündelte außerdem wieder seine innere Kraft für weitere Zauber. Thoringal bearbeitete das Monstrum weiterhin mit seiner Axt, aber die meisten prallten und rutschten einfach von der Oberfläche ab. Der Kürbiskönig ließ als Gegenzug seinen Baum kreisen und schlug nach Thoringal und Totes Pferd. Während Thoringal Totes Pferd etwas zur Seite drückte und deckte, sodass dieser nicht getroffen wurde, erwischte ihn aber der Angriff. Blm nutzte seine Bardenkünste wieder um Thoringal zu unterstützen, während Totes Pferd auf sein magisches Armband zurückgriff, um seine Machete zu finden. Sie lag direkt hinter dem König, also sprang Totes Pferd mit einer Hechtrolle durch die Beine und griff nach der Machete. Nanay attackierte das Monstrum weiterhin mit ihrem Säurezauber, während Nashazar in den Nahkampf wechselte und es mit seinen neuen Klauen angriff. Diese prallten aber nur von der harten Oberfläche ab. Thoringals anfängliches Pech holte ihn wieder ein und bei einem Angriff mit der Axt, entglitt sie ihm wieder, flog davor und traf Totes Pferd. Der Kürbiskönig versuchte seinerseits Thoringal mit dem Baum zu treffen, der jedoch geschickt auswich. Allerdings konnte Nashazar seinen Ranken nicht rechtzeitig ausweichen, die ihn Quetschungen zufügten. Als Rache beschwor Nashazar durch sein teuflisches Blut Flammen auf den König, die aber wieder wirkungslos absorbiert wurden. Blm heilte den mittlerweile stark angeschlagenen Nashazar und unterstützte ihn zusätzlich durch seine Bardenkünste. Totes Pferd, der nur allzu deutlich mitbekam, dass Thoringal jetzt eine Waffe fehlte, warf den Kriegshammer zu ihm zurück und hackte mit seiner Machete mehrere ordentliche Kerben ins Bein des Monstrums. Thoringal fing den Hammer und bearbeitete seinerseits ein Bein mit Schlägen. Daraufhin grollte das Monster und stampfte herum, um die Helden zu zerquetschen. Während Nanay ihre Säureangriffe fortsetzte, beschwor Nashazar erneut Spiegelbilder, um sich zu schützen. Thoringal schlug weiter zu und der Kürbiskönig, den Helden mittlerweile überdrüssig, ließ wieder Dornen aus dem Boden wachsen. Diesmal waren die Helden vorbereitet und bis auf Totes Pferd und Nanay, die völlig in ihre Angriffe und Zauber vertieft waren, konnten sie den Dornen diesmal ausweichen. Totes Pferd hackte mit seiner Machete weiter auf die Beine ein, sodass der Kürbiskönig schon schwankte. Während Nanay auf die angeschlagenen Stellen nochmal Säure zauberte, schlug Nashazar kräftig mit den Klauen zu und schaffe es, dass die Beine wegbrachen. Der Kürbiskönig fiel um und der Kopf zerplatzte am Boden.
Sofort kippte Totes Pferd ebenso erschöpft um, während Blm seinen Diener Manfred wiederbelebte und danach die Kürbisköpfe durchwühlte. Nashazar guckte sich um und untersuchte vor allem die Leiche, die auf dem Monstrum aufgespießt war. Er fand einen schwarzen Hut mit einem violetten Band, wie ihn einige Zauberkundige trugen, sowie einen goldenen Ring mit einem Rubin. Im Kürbiskopf selbst entdeckte die Gruppe einen weiteren Speer und eine Halskette mit einem Kürbiskopf. Blm fand außerdem mehrere goldene Kerne, die er einsteckte, während Thoringal schaute, woher der Kürbiskönig kam. Er konnte aber nichts weiter entdecken, was irgendwie besonders war. Nanay untersuchte die Objekte und die Gruppe teilte sie auf. Den Hut des Zauberkundigen, der die Ausstrahlung einer Person verstärkte, bekam Blm, während Thoringal den Ring der Weisheit erhielt. Totes Pferd nahm die Kette der Stärke und Manfred, nun wieder wiederbelebt, erhielt den perfekt ausbalancierten Speer, damit er in Zukunft nicht nur mit den Händen angreifen musste. Noch bevor sich die Gruppe Gedanken machen konnte, ob sie Bukido irgendwie in eine Falle locken könnten oder sollten, erschien dieser wieder und begrüßte die Helden mit den Worten: „Ah, ihr habt es geschafft. Sehr schön, sehr schön. Ich denke ich habe bessere Verwendungszwecke für euch.“ Während Thoringal wieder übersetzte, erwiderte die Gruppe nur, dass sie immer noch nicht seine Sklaven wären. Ob Bukido sie trotz seiner Versicherungen nicht doch als sein Eigentum ansah, konnte man nicht sagen. Wahrscheinlich war es so, nachdem was er bisher gesagt hatte. Auf die Frage, welchen Zwecken die Gruppe dienen sollte, meinte der Derro nur, dass er ein paar Aufträge hätte, die sie erfüllen sollten. Sie könnten behalten, was sie finden und nach 5 weiteren Aufträgen, würde er der Gruppe helfen, in die Stadt zu kommen. Eigentlich könnte man nur als Duergar rein und Täuschungen u.ä. wären gefährlich, aber er wisse, wie er die Helden als Duergar verkleidet einschleusen könnte. Es klang nach einer Chance, aber wenn der Kürbiskönig nur eine Probe war, würden die Aufträge echte Herausforderungen werden. Vielleicht sogar zu schwer für die Gruppe? Und konnten sie Bukido trauen? Warum sollte er ihnen in die Stadt helfen? Wollte er sie vielleicht benutzen, um seinen Stand in der Hierarchie zu verbessern? Wie könnte die Gruppe von da an zur Oberfläche zurück gelangen? Und was hatte es nun eigentlich mit der Flasche auf sich? Waren sie nun doch in der Zeit gereist? So viele Fragen und keiner, dem man trauen konnte, um die benötigten Informationen einzuholen. Vielleicht mussten die Helden erst einmal das Spiel mitspielen…
Wir schreiben den 21./22. Flammenleite 1382 auf dem Kontinent Kara-Tur in der Provinz Chin Tung
Eine neue Hoffnung und ein neuer Feind (Cult of the Damned)
Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, kehrten Thimbré und Bran nochmal zu den Offizieren zurück, um weitere Erkundigungen über den Generalfeldmarschall und die Generäle, sowie einen vollständigen Lagebericht einzuholen. Der Generalfeldmarschall war wohl wie die normalen Soldaten rot-bräunlich gekleidet, Trug jedoch keine Rüstung, sondern nur einen Hanfu – eine Art Kimono. Er und die Generäle sind normalerweise in allen möglichen Ländern unterwegs um die Moral zu stärken, Grenzen zu sichern und das Land zu beschützen. Die Soldaten hätten die Generäle eigentlich nicht erwartet, sondern nur mit dem Generalfeldmarschall gerechnet. Die Lage sah schlecht aus. Das Schloss war derzeit vollständig von den Oni eingenommen und die Soldaten konnten den roten Zylinder gerade so mit den letzten Reserven verschließen. Der Westteil, der zum größten Teil vom Gefängnistrakt und zum Teil durch den Handwerkerdistrikt beherrscht wurde, wurde ebenfalls von den Oni angegriffen. Nach schweren Kämpfen haben sich die Soldaten von dort zurückgezogen, mussten einige aber zurücklassen. Vielleicht sind noch einige Kämpfer versteckt und vielleicht wehren sich noch einige bis zum letzten Atemzug. Der Ostflügel war überrannt worden und die Soldaten hatten Furcht vor einem Zweifrontenkampf, doch zum Glück sind die Generäle aufgetaucht, was bedeutet, dass der Ostteil wohl wieder sicher ist. Den Bereich zu der Höhle, in der die Gruppe Lond getroffen hatten, hatte einer der Soldaten mit einer Barriere versperrt. Außerdem hatten sie die Barrikade als Schutz vor den Oni aus dem Westflügel und auch vor dem Schloss errichtet und nur einen ein Mann breiten Spalt gelassen, der mit einem Karren versperrt werden konnte. Amara befragte die Soldaten noch zu einigen Namen, die sie aus den gefundenen Zetteln hatte, konnte aber keine wirklichen Infos gewinnen.
Thimbré und Bran entschieden sich hinter die Barrikade zu gehen und zu spähen, ob etwas in dem abgesenkten Waldgebiet und der Höhle dahinter war, in der Bran zur Gruppe gestoßen und der Dämon Lond besiegt worden war. Hinter der Barrikade war der Lagerhof, auf dem verschiedene Handelswaren verstreut lagen und dessen Boden mit Blut übersät war. Überall waren Leichen und Körperteile verstreut. Hinter der Ecke konnte man auch menschliche Schreie hören, sowie ein rhythmisches Schlagen von Metall auf Stein, das alle paar Sekunden auftrat. Bran spähte um die Ecke und sah einen großen Strohhaufen, der lichterloh brannte. Von diesem Punkt waren alle Handelswaren weggeschleudert worden. Auf dem Haufen befand sich ein Wendespieß, auf dem ein menschlicher Körper geröstet wurde. An der linken Mauer lag ein Mann, dessen untere Körperhälfte fehlte und der sich die Eingeweide hielt. Links und rechts vom Feuer standen zwei riesige, etwa 6 bis 7 m große Dämonen, die Sturmriesen ähnelten, jedoch eine grünlich-orangene Haut besaßen, die verdorrt schien. Außerdem hatten sie Holzplanken an Schienbeinen, Armen und Brust ins Fleisch genagelt und sie hielten Schwerter, die größer waren, als Menschen. Mit diesen zerteilten sie auch einzelne Soldaten auf dem Boden, die noch herumkrochen, wobei sie relativ träge wirkten. Hinter ihnen stampfte eine gargoyleähnliche Kreatur auf dem Boden herum, während eine weitere mit den wespenähnlichen Viechern durch die Luft flog. Thimbré und Bran gingen zu den anderen zurück und erstatteten Bericht. Die Gruppe machte sich einen Plan, wie man am besten gegen die Dämonen vorgehen konnte. Jorax, zuvor durch einen Zauber von Bran in seiner Geschicklichkeit verbessert, und Amara schlichen zum Lagerhof und präparierten dort Fässer, indem sie sie mit hochprozentigem Alkohol füllten und zum Schluss Krähenfüße ausstreuten. Da sie sehr vorsichtig vorgehen und immer wieder versteckt ausharren mussten, dauerte dies sehr lange. Der Rest bereitete sich jeder auf seine Weise auf den bevorstehenden Kampf vor. Bran betete zum Beispiel zu Mielikki, wurde aber von ihr nicht erhört. Stattdessen nahm er eine uralte, sehr weise und gute Präsenz war, die aus der Richtung im Westen beim Strohhaufen kam (wo Jorax derzeit mit Amara die Fässer vorbereitete). Dazu nahm er Rauchschwaden wahr, die sich nach ihm ausstreckten und sich dabei gut anfühlten. Bran bemerkte auch, dass er anscheinend nicht mehr seine Rüstung und Kleidung trug, sondern etwas, das sich eher nach Stoff anfühlte und dazu eine Art Metallstab direkt vor der Brust gespannt. Das Bild verblasste nach der Mediation und seine Zauber wurden ihm trotzdem gewährt. Nicht sicher, was das genau zu bedeuten hatte, sagte Bran erst einmal nichts zu den anderen. Als Jorax und Amara gegen Mitternacht schließlich fertig waren und zurückkehrten, machten sich alle bereit und schlichen wieder zum Hof, wobei Drisinil Nym mit sich teleportierte und Bran sich dort in einen weißen Bären verwandelte, um im Kampf die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Alle stärkten sich zuvor auch noch durch Zauber. So zauberte Bran „Bärenstärke“ auf sich, Nym, Jorax und Vincent, sowie „Steinhaut“ und „Tierwachstum“ auf Nym und sich, was sie beide in riesige Bären verwandelte, deren Schulterhöhe fast 3m maß. Thimbré schützte sich mit einer „Magierrüstung“ und verlieh allen die Schlauheit eines Fuchses, während Drisinil Vincent eine katzenhafte Grazie verlieh und Jorax und Brans Widerstandsfähigkeit verbesserte.
So vorbereitet schlich sich Jorax an die gegenüberliegende Wand hinter ein Fass, während sich Amara hinter einem in der Mitte positionierte und Drisinil direkt bei einem an der Ecke, an der Bran zuvor die Kreaturen ausspähte. Währenddessen bemerkten die Helden, dass von den Wespendämonen nichts zu sehen war. Jorax rollte als erster sein Fass, erst langsam, dann immer schneller, während Amara und Drisinil dem Beispiel sofort folgten. Thimbré zauberte eine Kugel der Dunkelheit zwischen Amaras und Jorax Fässern und dem Feuerplatz, während Bran kurz vor dem Grillplatz eine Feuerwand beschwor. Die Kreaturen schreckten auf und blickten in Richtung der Helden, während die Riesendämonen ihre Schwerter vom Boden aufnahmen. Die Fässer rollten durch die Feuerwand und 1-2 Augenblicke später explodierten sie, was den Strohhaufen überall verteilte und eine große Hitzewelle auslöste, die die Feuerwand kurz verformte und den Helden entgegenprallte. Einer der Riesendämonen und ein Gargoyle waren so nah an der Explosion, dass sie etwas davon abbekamen. Außerdem fing die Spur der Fässer ebenfalls Feuer. Die Riesendämonen und die Gargoyles gingen auf die Helden zu, wobei sie die Feuerwand durchschritten und durch diese Schaden nahmen. Das an den Riesen festgenagelte Holz brannte sogar und versenkte ihr Fleisch. Bran und Nym brachten sich derweil vor den Krähenfüßen in Position und Thimbré und Bran zauberten jeweils einen Überschlagsblitz, der sich zwischen den Riesen erstreckte und die Gargoyles mit erwischte, genauso, wie sie es im Keller des Schlosses einst bei den anderen Dämonen gemacht hatten. Diesmal hatten sie aber Glück und die Dämonen besaßen anscheinend keine Immunität gegen Elektrizität, wodurch die Gargoyles beide rauchend zu Boden gingen. Bran fiel auf, dass Thimbrés Blitz leicht grünlich leuchtete, woraus er schlussfolgerte, dass die grüne Kugel der Akuma-Bi wohl in seinen Zaubern Wirkung zeigte. Amara rannte vor, um mit ihren Handschuhen die Leuchtkugeln einzusammeln, jedoch geschah nichts. Daher ging sie leicht rückwärts und schoss dabei einen Pfeil auf einen der Riesendämonen ab, der ihn in der Brust traf. Während sich die Riesen den Krähenfüßen näherten, flogen auch die Wespendämonen vom Bereich hinter der Feuerwand zum Kampfgeschehen und schlossen sich ihnen an. Bran nutzte die Gelegenheit und wirkte einen „Flammenschlag“ auf den rechten Riesendämon und den bei ihm fliegenden Wespendämonen. Der Riese konnte zwar zum Teil ausweichen, sodass er nur einen Teil des Schlags abbekam, die Wespen verbrannten jedoch. Thimbré wirkte unterdessen auf den Bereich mit den Krähenfüßen „Schmieren“, während Vincent vorging und mit seiner Armbrust Bolzen auf die Riesen schoss. Jorax rannte indessen los, turnte über die Fässer, bewegte sich in den Rücken eines der Riesen und griff ihn an, beide Hände und Füße in Brand gesteckt. Während Amara nochmal auf den Riesen feuerte, den Jorax attackierte, bewegten sich beide auf Drisinil und Bran zu, den Zwerg und die Geschosse, sowie auch die Krähenfüße ignorierend. Das war zu viel für Jorax und so tänzelte er durch die Krähenfüße, sprang in die Luft und versuchte den Riesendämon vor Drisinil mit einem Lufttritt aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dieser wirkte jedoch nicht, doch davon unbeirrt, ließ Jorax einen wahren Schlaghagel auf den Riesen los, der schließlich zusammenbrach. So war nur noch ein Riesendämon übrig und Thimbré wollte ihn mit einer seiner selbstgebauten Bomben erledigen. Er warf sie auf ihn, jedoch prallte sie vom Riesen ab, landete zwischen Drisinil und Nym und explodierte dort, wodurch sie zusammen mit dem Riesen Schaden nahmen. Der Riesendämon griff nun Bran an und schlug mit seinem mächtigen Schwert drei tiefe Wunden in Bran, dessen Steinhaut aber einen Teil des Schadens abfangen konnte. Er rächte sich, indem er mit seinen Pranken nach dem Riesen schlug. Der ersten konnte der Riese noch ausweichen, die zweite erwischte ihn aber und mit einem abschließenden Biss ging auch dieser Feind zu Boden. Bei keinem löste sich aber eine leuchtende Kugel.
Während Thimbré seine Krähenfüße wieder einsammelte, verloschen die Feuer und man konnte erkennen, dass vom Grillplatz, auf dem wohl mehrere Menschen gegrillt worden waren, nichts mehr übrig war. Die Gruppe bewegte sich schleichend weiter zum Abhang, von dem man in ein kleines Waldstück blicken konnte. Anders als bei der Begegnung mit Bran, führte eine Strickleiter die Klippe hinab. Am Boden war wegen der Dunkelheit nichts zu erkennen, man hörte aber lautes Gequieke, wie von Orks, nur deutlich tiefer. Außerdem versperrte anscheinend eine unsichtbare Barriere den Weg nach unten. War das die Barriere, von der die Soldaten erzählt hatten? Bran schickte alle etwas zurück, verwandelte sich in einen Fuchs und versteckte sich hinter der natürlichen Brüstung. Dann zauberte er ein Licht in die Tiefe um zu sehen, was dort im Dunkel war. Er konnte Gargoyledämonen erkennen. Und nicht nur ein paar. Es war eine ganze Armee. Wie in einem Armeisenhaufen krochen sie herum, schlugen einander zum Teil oder bissen sich. Wie sollte man so viele bekämpfen? Bran ging zurück, verwandelte sich wieder in einen Menschen und erzählte allen, was er gesehen hatte. Als die Gruppe zum Lager zurückkehrte (Nym ging über einen von Bran erschaffenen Luftweg über die Barrikade), freuten sich die Soldaten. Sie jubelten, dass wir noch einen General gefunden hätten und schauten dabei Thimré an. Er wurde dabei als „Dhyn“ angesprochen, der Name des 3. Akuma-Bi, genauso wie vorher Jorax als „Mylin“, der 5. Akuma-Bi, und Amara als „Ikro“, 2. Akuma-Bi. Warum war er vorher nicht als solcher erkannt worden. Stein und Rüstung besaß er ja schon. Waren sie vielleicht noch nicht aktiviert worden? Als er an sich herunterblickte, sah er sich in einer grünen Plattenrüstung. Der Rest konnte dies jedoch nicht sehen. Die Gruppe erzählte den Soldaten, was geschehen war und was sie gesehen hatten. Danach widmete sich jeder seinen Geschäften. Vincent redete, durch Thimbré unterstützt, noch mit den Soldaten über die Gargoyledämonen und den Westteil und erfuhr, dass fast der komplette Westteil wegen des Sees, der aus einer weit erhöhten Quelle gespeist wurde, auf Stelzen gebaut war. Das Meiste nahm der Gefängnistrakt ein und ein kleiner Teil der Handwerkstrakt. Thimbré identifizierte dann den bei den Basilisken gefundenen Stirnreif als Stirnreif der Intelligenz und Bran heilte mit seinen verbliebenen Zaubern noch ein paar Soldaten, holte Proviant für die Soldaten aus dem Lagerhof, tobte und kraulte seinen Bären und fütterte ihn. Danach legte er sich mit ihm schlafen, so wie es auch jeder andere in der Gruppe nach und nach tat.
In der Nacht hatte Bran einen seltsamen Traum. War es überhaupt ein Traum? Es wirkte wie einer, solch einer, den man kontrollieren konnte. In diesem Traum hatte Bran seine normalen Sachen an und er spürte wieder die Präsenz, die er bei der Meditation schon spüren konnte. Vor seinem geistigen Auge erschien eine Büchse, die dauerhaft leichten Rauch ausstieß, aus dem sich eine Art Hand bildete, die sich Bran entgegenstreckte. Bran versuchte ihr entgegen zu gehen, aber die Entfernung zur Hand – war es überhaupt eine Entfernung? – verringerte sich nicht, er kam nicht näher. Also reichte er stattdessen seine Hand hin. Daraufhin fiel er in einen traumlosen Schlaf, in dem er jedoch auf seine materialistische Hülle herabblickte, die in einem düsteren, leeren Raum zu sitzen schien. Es gab keinen Boden, keinen Horizont, keine Gegenstände, keine Wolken, keine Geräusche und auch keinen Wind, nur die Leere. Vor Brans Ich erschienen 5 gestaltlose Gesichter, von denen einer einen Helm trug, während der Körper von zwei anderen mit Metall bekleidet war. Ein weiterer trug viel Gewand mit einer rauchenden Dose als Schärpe, während das letzte Gesicht ein gestaltloses Gesicht blieb. Daraufhin sprachen die Gesichter:
„Du hast uns zusammengebracht. Der, der uns trägt, verrate uns seinen Namen.
Der, der uns seinen Namen verraten hat, kann uns zum Schutz nutzen.
Wir, die Akuma-Bi, werden keinen Angriff wagen.
Wir, die Akuma-Bi, glauben das Kraft zum Ausgleich dient.
Wir, die Akuma-Bi, leben im Wohlklang und Harmonie miteinander.
Gebrauche uns gut. Der, der uns seinen Namen verriet, kann eine zweite Haut erschaffen.
Fast sind wir komplett. Einer behält seinen Ort noch geheim.“
Dann verschwanden die Gesichter. Der Raum erhellte sich und Blumen, Gräser und Kirschbäume wuchsen in Windeseile. Es regnete und der Regen wurde von der bodenlosen Düsternis aufgefangen. Ein See bildete sich, um den drumherum Erde entstand. Über dem See, der von der prächtigen Vegetation eingeschlossen wurde, führte eine kleine Brücke, auf der Bran nun saß, eingehüllt in einen edlen und schönen, lavendelfarbenen Hanfu mit lilafarbenen, umkrempelten Ärmeln und einer quer über die Brust verlaufenden lilafarbenen Schärpe, die eine rauchende Büchse hielt. Als Bran erwachte und an sich herabblickte, sah er, dass er immer noch die gleichen Gewänder anhatte, wie im Traum.
Auch der Rest erwachte allmählich und sah Brans neue Bekleidung. Die Soldaten riefen: „Der Feldmarschall, der Feldmarschall“ und rannten auf Bran zu. Man konnte sehen, wie ihnen eine riesige Last von den Schultern fiel. Unter den Rufen „Wir sind gerettet“ kamen auch die Offiziere an und schauten Bran zuerst ungläubig an. Schließlich brüllte ein Offizier: „Offizier anwesend“, woraufhin sich alle auf ihr linkes Knie stützen. Der gleiche Offizier rief darauf: „Wir erwarten eure Befehle!“
Bran war mit der Situation zuerst überfordert. Wie genau war das geschehen? Und warum konnte er auf einmal Shu verstehen. Etwas Ähnliches mit solch einem Traum hatte er ja schon von Amara mit dem Handschuh gehört. Und nun sollte er einen Soldatentrupp anführen? Als oberster Befehlshaber der Armee? Bran konzentrierte sich und merkte, dass er eigentlich nicht mehr war. Er war nun die Präsenz. Er sah zwar immer noch so aus, wie vorher, abgesehen von der Kleidung und er hatte immer noch seine Erinnerungen, aber er war nun anders. Sich seiner Verantwortung bewusst gab Bran seine Befehle an die Soldaten: Wachen verstärken, wer es dringend nötig hat ausruhen, Vorräte, Waffen und Rüstungen aus dem Ostflügel holen. Zuerst sollten sich jedoch alle stärken. Dazu zauberte Drisinil ein Heldenmahl, ein riesiges Bankett mit den verschiedensten Gerichten und Getränken. Alle aßen sich satt und fühlten sich durch das Mahl gestärkt, furchtloser und motivierter denn je. Krankheiten u.ä. schienen auch zu vergehen. So verlor Vincent den Juckreiz, der ihn seit dem Augenkontakt mit den Wespenwesen verfolgte. Thimbré identifizierte währenddessen den roten, schmalen Schlüssel, den sie bei den Basilisken gefunden hatten. Anscheinend war es ein Teil eines ganzen Schlüssels. Die Gruppe legte ihre Schlüssel zusammen, die für die Türen im Ostflügel und die Türen im Schloss zu den Rüstungen der Akuma-Bi, die Bran dabeihatte, sowie den blauen Schlüssel aus dem Schloss und den grünen und den anderen schmalen, roten Schlüssel aus dem Schreibtisch vor dem Raum mit den Tugenden und deren Gegenteil. Die roten Schlüssel wurden nebeneinandergelegt, wodurch sich beide ganz leicht aufeinander zu bewegten, als würden sie sich anziehen. Bran legte den einen auf den anderen und sofort verschmolzen beide zu einem einzigen, roten Schlüssel. Doch wozu dient dieser? Hatte er etwas mit dem zu tun, was der Papagei gesagt hatte?
„Zeit, Zeit, rot wird offen, Zeit, Zeit“
„links aus, rechts aus, und aus, links“
Diesem Gebrabbel war nicht zu entnehmen, aber die Gruppe hatte Erfahrung mit wirr redenden Papageien und wusste um den Nutzen ihres Gebrabbels. Der Sinn würde sich ihnen noch erschließen.
Bran versuchte mehr über sich und seinen Zustand herauszufinden. Er konnte sich daran erinnern, tausend Schlachten geschlagen zu haben, an den Verlauf jeder einzelnen, sowie auch an die Gesichter und die Namen aller einzelnen Soldaten, die gefallen waren. Ein Segen und ein Fluch. Er konnte spüren, wo die anderen drei Generäle waren und dass der 4. irgendwo ganz in der Nähe war, aber nicht genau wo. Vielleicht konnten diese unglaublich detaillierten und umfangreichen Erinnerungen der Gruppe helfen. Sogleich bat Bran Amara nochmal alle Namen, nach denen sie die Soldaten gefragt hatte, aufzuzählen. Und er erinnerte sich an die Personen. Kolti war ein Soldat, der gern mal einen über den Durst getrunken hatte und deswegen oft Ärger bekam. Dagu war ein Offizier 3. Ranges einer Kompanie, die außergewöhnliche Regionen nach neuen Waffen und Verteidigungsmöglichkeiten durchsuchte. Koribrans war vor etlichen Jahrtausenden der Eine Dämon, der sich über alle anderen hinwegsetzen konnte und sogar einen Dämonenlord im Abyss herausforderte. Er wurde jedoch von diesem besiegt und verbannt, war aber anscheinen wieder da. Yilu war eine Händlerin, die mit zwei weiteren und einem Soldatentrupp in den Ostteil gegangen war, wo alle gestorben sind. Bran erinnerte sich an jeden einzelnen. Er suchte seine Erinnerungen weiter ab, wie das rauchende Rohr verwendet werden konnte und entdeckte, dass er es mit seinen Gedanken so oft er wollte aktivieren konnte, um den Rauch um eine Person zu sammeln und ihr eine „Steinhaut“ zu verleihen, die so lange hielt, bis sie verbraucht war. Man konnte dann nur ganz kleine, minimale Rauchschwaden um die Person herum sehen. Daraufhin machte sich Bran gleich ans Werk jeden einzelnen Soldaten, die Gruppe und die Tiergefährten durch den Rauch zu schützen. Dabei wurde er von den Soldaten auch mit „Sikin“ angesprochen, der Name des 1. Akuma-Bi. Nachdem er alle mit dem Rauch überzogen hatte, schlug er, abseits von allen anderen, der Gruppe vor, in sich zu gehen und zu versuchen, sich den Akuma-Bi mit ihren Namen vorzustellen, so wie er es im Traum gehört hatte.
Thimbré ging in sich, nannte seinen Namen und fragte nach Hilfe. Eine Stimme sagte aber wieder nur, dass sein Leben geschützt werden wird, wenn die Zeit reif ist. Jorax machte dasselbe, aber auf seine Art. Er stellte sich vor mit „Hallo, ich bin Jorax MC Dougal… , wer bist du?“. Daraufhin grüßte eine Stimme mit seinem vollständigen Namen zurück und antwortete, dass sie Mylin sei, 5. Generälin der Akuma-Bi. Jorax fragte, warum er hier sei und warum er ausgesucht worden sei, woraufhin ihm die Stimme mitteilte, dass er ausgewählt wurde, weil er den Helm aufnahm und dass nur er wissen könne, warum er hier ist. Daraufhin erzählte Jorax Mylin erst einmal die ganze Situation und wollte von ihr wissen, wo der letzte General sei. Mylin meinte nur, dass er sich zeigen würde, wenn alle Generäle, die obere Riege, zusammenkommt. Das verwirrte Jorax kurz, woraufhin er klarstellte, dass die anderen 4 schon zusammen waren. Wie kommt er und wo ist er? Mylin enthüllte, dass der letzte General im Handschuh sei und käme, wenn die Kraft der Generäle groß genug sei. Deswegen hatte Bran den letzten General ganz in der Nähe gespürt. Aber was heißt groß genug? Jorax fragte wann das sei und woran man es erkennen könne und Mylin erklärte, dass es passieren würde, kurz bevor es zu spät sei. Hääääh? Genau das dachte Jorax. Er bat Mylin um eine bessere Erklärung, aber es kam nur genau dieselbe. Zum Schluss erzählte er der Gruppe, was er von Mylin erzählt bekommen hatte. Schließlich probierte es auch Amara, erst beim Handschuh, dann bei der Rüstung und wieder beim Handschuh. Doch sie stieß nur auf Stille.
Um die Soldaten und die Gruppe weiter auf die bevorstehenden Kämpfe vorbereiten zu können, suchte Bran seine neuen Erinnerungen nach Informationen über die Onis ab. Er wusste, dass die Gargoyledämonen „Nabassu“ hießen und sehr niedere Dämonen waren, die gern aus dem Hinterhalt angriffen und nur minimal magisch begabt waren. Die Ausgewachsenen waren deutlich besser. Die Wespen hießen „Ekolid“ und waren ebenfalls sehr niedere Dämonen. Wer ihnen in die Augen sah und einen labilen Geist besaß, bekam eine Krankheit, die ihn phantasieren ließ, dass in und auf der Kleidung alles kreucht und fleucht. Außerdem konnten sie mit ihren Stichen Eier unter der Haut ablegen. Der Minotaur, der die grüne Kugel bewachte, war einmal ein Wächter der Akuma-Bi, der verdorben wurde. Die Bogenschützendämonen waren niedere Dämonen, die immer mit zwei Bögen aus der Entfernung angriffen und die Fleischklöpse, „Solamith“ genannt, waren ebenso niedere Dämonen, die sich entweder Fleischbrocken entrissen, um sie auf Feinde zu werden und ihnen dadurch zu schaden oder die gleich selbst explodierten, um alles mitzunehmen. Die Stacheldämonen, „Nashrou“ genannt, waren die aller niedrigsten Dämonen, die als Spielball anderer dienten. Alle Dämonen konnten durch „gute“ oder aus Kalteisen geschmiedete Waffen besonders gut verletzt werden, außer Solamithen, die „gute“ oder magische benötigten. Sie hatten auch unterschiedliche Resistenzen und Immunitäten und Bran berichtete alles der Gruppe und den Soldaten, damit sie die richtige Taktik wählen konnten. Die interessantesten waren jedoch die höheren Dämonen. Lond zählte nicht wirklich dazu. Er war ein Dienstbote, der Hoftrottel, der zum Spaß immer wieder belebt wurde. Und der Professor… zu ihm wusste Bran nichts. Nur dass es ihn gibt und dass er genauso einen legendären Status haben soll, wie Bran / die Präsenz von Bran selbst. Außerdem soll es noch einen Dämon oder eine Dämonin geben, der ein Infiltrator ist. Er ist Sikin aber noch nicht untergekommen. Sollte das Tuptin sein? Bran horchte innerlich auf. Was war mit dem Mädchen, das sie gefunden hatten. Wer ist sie? Ist sie der Infiltrator? Oder das Mädchen, von dem Sikrin selbst in seinem Brief geschrieben hat, das Mädchen, das ihnen geholfen hat? Das kann eigentlich nicht sein, da dieses Mädchen immer zur Hälfte im Kokon war. Bran hatte so einen Verdacht. Drisinil hatte bereits beim ersten Treffen auf magische Weise nach der Gesinnung des Mädchens geguckt und konnte nichts Verdächtiges feststellen. Auch die Fragen im Zirkel der Wahrheit wiesen nichts Ungewöhnliches auf, aber es wurde auch nur nach der Herkunft u.ä. gefragt, nicht ob das Mädchen ein Dämon sei. Die Gesinnung kann man verschleiern, wenn man weiß, wie. Seinem Gefühl folgend bat Bran Thimbré nach Magie zu suchen und das Mädchen zu betrachten.
Das Mädchen leuchtete in der magischen Sicht heller auf, als alle magischen Gegenstände der Gruppe, mit Ausnahme des rauchenden Rohrs von Bran, das Thimbré lieber nicht nochmal betrachtete. Er konnte feststellen, dass es sich um einen Verwandlungszauber handelte. Bran versuchte sogleich die Magie zu bannen, um zu sehen, wer das Mädchen wirklich war, konnte den starken Zauber aber nicht durchbrechen. Daraufhin lächelte das Mädchen Bran an, was ihm einen leichten Schauer über den Rücken jagte. Auf die Frage, warum sie lächelte, meinte das Mädchen nur, dass Bran lustig aussehe, da bei ihr nur Mädchen solche Kleidung tragen. In dieser Kultur tragen doch aber auch Männer Hanfu. Eine Lüge? Keiner konnte eine Lüge ausmachen. Nun nahm Jorax das Ganze in die Hand. Er schlenderte zum Mädchen rüber und bot ihr verschiedene Getränke aus seinem magischen Gefäß an. Eiswein, Starkbier und andere, aber das Mädchen fand alles eklig und fragte nur nach Milch. Jorax änderte die Taktik und sagte zum Mädchen: „Tja Infiltrator, du bist aufgeflogen“. Sie fragte daraufhin, was ein Infiltrator sei, aber Vincent erkannte, dass sie sehr wohl wusste, was ein Infiltrator ist und die vorgetäuschte Unwissenheit eine Lüge war. Er gab Jorax ein Zeichen, woraufhin dieser dem Mädchen mit der flachen Hand eine richtig stark latschen wollte. Das Mädchen wich jedoch aus… Jorax Schlag ging ins Leere. „Tja, damit ist meine Scharade wohl aufgeflogen“ meinte sie und lächelte dreckig. Vincent attackierte ebenfalls das Mädchen, doch auch ihm wich sie aus. Das verschaffte Jorax aber die Gelegenheit, einen Kinnhaken zu platzieren, der das Mädchen voll traf… und den sie einfach wegsteckte, ohne zu zucken. Das Mädchen fing an zu murmeln. Währenddessen rief Bran einen Blitz herbei, dem das Mädchen zum Teil ausweichen konnte, der sich aber auch vorher sowieso schon auflöste. Sie war anscheinend gegen Elektrizität immun. Drisinil attackierte das Mädchen ebenso, schlug aber daneben und Thimbré verlieh allen die Schlauheit eines Fuchses, um den kommenden Kampf vorzubereiten. Nur Amara machte nichts, da sie nicht einfach ein Kind angreifen wollte. Das Mädchen hörte schließlich auf zu murmeln, die Haut verformte sich und sie verwandelte sich in einen Sukkubus, der eine geisterhafte Erscheinung hatte und halb durchsichtig war. Außerdem schien sie dämonischer als andere, mit einer grün-orange-bläulichen Haut, Verformungen und kleineren Stacheln aus der Haut. Trotzdem war sie überragend schön, wie noch nichts anderes auf der Welt, das die Gruppe gesehen hatte. Sogar Jorax fand, dass sie eine Augenweide war, auch wenn der Bart fehlte. War das Tuptin oder ein anderer Sukkubus? Sie verbeugte sich, sagte: „War mir ein Vergnügen, bis zum nächsten Mal“ und verschwand mit einem Schnipsen.
Was hat sie gemacht? Das war die erste Frage, die der Gruppe durch den Kopf jagte. Jorax überprüfte, ob der Löwenschlüssel noch in der Tür steckte, was er auch tat. Bran schickte Nym los um der Fährte des Mädchens zu folgen und herauszufinden, wo sie überall war und ob sie der Gruppe gestern Nacht gefolgt und sie beim Kampf beobachtet hatte. Währenddessen suchte Amara nach Spuren. Nym ging erst zur Tür des Ostflügels, schnupperte, lief im Hof auf und ab, lief zur Barrikade, schnüffelte auch den ganzen Wagen ab und auch dort, wo der Wagen stehen würde, wenn man den Durchgang öffnen würde. Sogleich wurde die Barrikade auf Sabotage überprüft und tatsächlich wurde die Achse des Wagens manipuliert. Durch Gewalt wurde sie derart belastet, dass sie so angeknackst war, dass sie fast brach. Bran befahl den Offizieren noch nach ihren Karten und Aufzeichnungen zu sehen und zu schauen, ob etwas fehlte. Tatsächlich war der Plan über den Schlosstrakt weg, der Rest war vollständig und unbeschädigt. Er wirkte auch noch „Gift entdecken“ und untersuchte die Nahrung der Gruppe und der Soldaten und konnte erkennen, dass ein Teil des Proviants der Soldaten vergiftet worden war. Alle Soldaten sollten berichten, was sie beobachten konnten, was das Mädchen gemacht hatte. Sie erzählten, dass sie, kurz nachdem die Gruppe zum Kampf aufgebrochen war, sich erkundigt hatte, was es mit der Barrikade und dem Wagen auf sich hatte. Sie war dann auf den Wagen geklettert und da rumgeturnt. Nachdem sie später die Männer gefragt hatte, was sie auf dem Tisch rum malen, hatte sie sich auf Zehenspitzen gestellt, war ausgerutscht und hatte dabei mehrere Karten mit runtergerissen. Dann hatte sie gesagt, dass sie Hunger und Durst hätte, da sie ewig nichts gegessen hätte. Der Soldat, der sie zum Proviant führte, wurde extra danach befragt, Er sagte, dass er dort in Sekundenschlaf verfiel, was bei der Anstrengung, die hinter ihnen lag, nichts Ungewöhnliches war. Als er aufwachte, hatte das Mädchen ihrer Aussage nach bereits gegessen.
Sofort machte sich die Gruppe daran, die Schäden zu beseitigen und der Spionage entgegenzuwirken. Die Wacheinteilung wurde geändert und Posten sollten immer mindestens zu zweit besetzt werden. Proviant sollte gute bewacht und nur von den Posten rausgegeben werden. Die vergiftete Nahrung wurde entsorgt und durch welche aus den magischen Behältern von Amara und Jorax ersetzt. Außerdem sollte ein Trupp, wie anfangs auch geplant, Vorräte aus dem Ostteil sammeln. Eine Erkennung sollte eingeführt werden. Zum einen sollten Soldaten unaufgefordert als erstes berichten, wenn sie in Kampfhandlungen verwickelt worden waren. Das soll für die erste Kontrolle wichtig sein, wenn nach den Rauchschwaden geguckt wird. Name und Rang des Soldaten ist eine weitere Kontrolle. Um sicher zu gehen sollen alle aber noch zusätzlich ein farbiges Bändchen um den Arm unter der Kleidung oder Rüstung tragen, so dass man es in einer beiläufigen, unauffälligen Bewegung dem Gegenüber zeigen kann. Solch ein Band kann man bestimmt im Ostteil finden, vielleicht im Laden mit dem Jagdbedarf. Über eine Losung sollte man auch nachdenken, z.B. „Jorax trinkt zu viel“. Auch die Gruppe soll sich so vor den Soldaten identifizieren, wenn sie zwischendurch weg ist. Außerdem sollte die Karte des Schlosses ersetzt werden. Dies muss aus der Erinnerung der Soldaten und der Gruppe geschehen. Schließlich reparierte Bran mithilfe des Zaubers „Holz formen“ noch die Achse des Wagens. Abschließend wurden die Soldaten noch bezüglich der Spiegel im Schloss befragt. Waren diese zerstört worden oder noch intakt. Immerhin hatte die Gruppe ja die Vermutung, dass sie zerstört wurden, damit die Oni durch sie nicht in die oberen Stockwerke gelangen konnten. Aber wie konnten sie dann den Minotaurus umpolen? Die Soldaten erzählten jedenfalls, dass die Spiegel ganz gelassen wurden und dass sie keine im Lager hätten, dass sich nur welche in den Höhlen befinden würden. Die Gruppe musste nun noch einige Vorbereitungen treffen und jede Menge Fragen klären. Konnten sie die Infiltration zu ihrem Vorteil nutzen und eine Falle aufstellen? Wer war dieser Sukkubus? War es Tuptin? Was wollte sie erreichen? Lebte Lond noch? Was war mit dem Kyu-Clan, dessen Leichen die Gruppe im Schloss gefunden hatte, von denen sie bisher aber nichts gehört hatten? Wann würde sich der letzte General zu erkennen geben? Wo war die Tür des roten Schlüssels und was besagten die Hinweise des Papageis? Was ist mit dieser grünen Lichtsäule, von der das Mädchen im Kokon in Sikins Brief erzählt hat? Wo ist das Eisgefängis, das Dagu gefunden hat und von dem Ikros Brief erzählt. Was ist der Gegenstand darin? Wie kann die schwarze Tür im Erdgeschoss des Schlosses geöffnet werden? Wohin führt sie? Konnte Brans rauchendes Rohr noch etwas anderes, wenn es so stark war und wenn der Generalfeldmarschall solch einen legendären Ruf hatte? Vielleicht würde Bran einen Hinweis in seinen neuen Erinnerungen finden und so meditierte er und durchforstete sie nach der grünen Lichtsäule, nach dem roten Schlüssel, nach der schwarzen Tür, nach dem letzten General, nach Dagus Verbleiben nach dem Eisgefängnis und ebendiesem und schließlich auch nach Erinnerungen, wie der Generalfeldmarschall in früheren Schlachten gekämpft hat, wie er vorgegangen ist und welche Fähigkeiten er benutzt hat. Und auch danach, wie die anderen Akuma-Bi gekämpft haben, was sie für Fähigkeiten verwendet haben.
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