Lieber Xor,

ich muss dir dringend weiterschreiben. Du glaubst nicht, was passiert ist. Dieser zusammengewürfelte Haufen, also die Halbelfe und die beiden Menschen scheinen meine Mutter zu kennen. Sie waren mit ihr zusammen unterwegs. Und, genau habe ich das noch nicht verstanden, aber was ich verstanden habe ist, dass sie wohl ihr Gedächtnis verloren hat. Xor, das würde so viel erklären aber dennoch wirft es gleichzeitig unglaublich viele Fragen auf.

Noch bin ich nicht dazu gekommen mit Bran, der Mensch scheint mit ihr geredet zu haben, alleine zu sprechen, denn seine Freundin, die Halbelfe, Mia (?), ist die ganze Zeit um ihn herum und auch er kann seine Augen nicht von ihr lassen. Die beiden erinnern mich an meine Eltern. Sie waren auch so glücklich zusammen.

Jedenfalls, während die beiden Turteltauben schwimmen waren, erzählte uns Aza (die sich übrigens in eine wirklich hübsche Menschengestalt verwandeln kann) von ihrer Herkunft und was da hinter ihr her ist.

Dann war es Zeit weiter zu gehen und das hier alles weiter zu erforschen. So spannend und faszinierend ich das ganze hier unten finde, teilen die Anderen wohl meine Meinung nicht. Ich würde gerne viel mehr und öfters stehen bleiben um mir das Ganze genauer ansehen zu können, doch sehen die Anderen das nicht so.

Wir kamen in eine Höhle die über und über mit Fledermäusen voll war. Ich hatte die Übrigen schon fast so weit nicht hinein zu gehen, doch… naja… die Unwissenden eben. Leider haben wir zwei Plattenträger dabei und diese waren nicht sonderlich leise und so schreckten sie die Tiere auf. Wir blieben zusammen, doch es waren so viele, dass selbst ich kaum noch ruhig bleiben konnte. Aza rutschte auf dem ganzen Guano aus, aber ich konnte sie noch rechtzeitig stützen.

Mia gab irgendwelche Zeichen von sich und jeder platzierte sich weiter Weg von ihr und hielt sich die Ohren zu. Also auch ich. Glücklicherweise, denn auf einmal ertönte ein ohrenbetäubender Lärm von ihren Klingen, als sie diese aneinanderschlug. Die Fledermäuse stoben in alle Richtungen davon, viele, viel zu viele, gingen tot zu Boden. Darüber sollte ich nochmal mit ihr reden. Es war einfach nur unnötig.

Schweigend gehe ich erstmal weiter, den Anderen nach. Wir kommen an Pilzen und anderem Gewächs vorbei und dann zu einem Wasserfall.
Eigentlich schien der Fleck perfekt für eine Rast zu sein, doch dann sah ich einen grünen Schimmer hinter dem Gewässer und ich musste ihm folgen. Warum mir die Anderen nachliefen weiß ich nicht, aber dann standen wir in einer riesigen Höhle mit einem riesigen Portal.
Die Höhle war bewachsen und blühend wie ich es Oberirdisch noch nie gesehen habe. Die Bauart und Architektur haben etwas Elfisches und eine Art die ich leider nicht zuordnen konnte.

Der Rest meiner Begleiter ging in eine andere Richtung davon und aus den Augenwinkeln bekam ich nur noch mit, dass dort ein Kristall war, der von der Menschenfrau (Riehkarda, Riekarda oder Rikarda?) zusammengesetzt wurde. Und dann ging es auf einmal ganz schnell. Eine wirklich gigantische Gestalt mit Hörnern kam auf sie zu und dann höre ich auch schon Kampfgeräusche also ging ich schnell, aber vorsichtig, zu ihnen um ihnen beistehen zu können.

Ich kam gerade noch rechtzeitig um ihnen mit meiner Heilmagie zu helfen. Denn das Wesen hatte ihnen gut zugesetzt. Doch sie konnten es wohl besiegen, denn alles was übrig war von ihm war eine schwarze Pfütze. Wir glaubten, dass der Kampf vorbei war, doch dann wurden die leblosen Gebilde um uns herum auf einmal wach. Pilze. Nicht so kleine, nein schon ziemlich Große und vor allem viele kamen auf uns zu.

Unsicher ob die Pilze Freund oder Feind sind griffen wir sie an. Das merkwürdige daran war, dass sobald einer der Pilze besiegt wurde, ich ein Dröhnen im Kopf wahrnahm.
Genau wie die Anderen kämpfte ich weiter. Bran, der die Situation irgendwie am Meisten beobachtet hatte, glaubt, dass die Wesen uns helfen wollen.
Doch richtig Zeit, um das genauer zu untersuchen haben wir nicht, denn unter uns entsteht wieder diese schwarze Flüssigkeit und lässt nichts Gutes erahnen. Und ja, dieses gehörnte Etwas steht wieder da.

Diesmal haben wir es gleich mit zwei von ihnen zu tun. Einer direkt neben uns, der Zweite steht am Kristall und ist mit ihm fast verschmolzen. Riehkarda, die sich mit nicht druidischer Magie in einen Falken verwandelt hatte und sich dann oben auf einer Säule niederließ, feuerte einen Feuerball nach dem Anderen und zerstörte dabei wohl den Kristall.

Mitten im Kampf hörte ich diese Stimme. Sie befahl uns, alles anzugreifen, was wir noch nicht lange kennen, außer ihn natürlich. Ich konnte mich dieser Einflüsterung leider nicht erwehren und so ließ ich meinen Krummsäbel seine Dunkelheit um mich erzeugen und stach auf Bran, der vor mir stand, ein. Natürlich tut es mir jetzt leid und ich werde mich auch bei ihm entschuldigen. Doch zunächst musste ich meinen Verbündeten helfen. Sie waren wirklich übel zugerichtet worden uns so rief ich, wie damals mit meinem Lebensretter, die Sterne um Hilfe. So konnte ich wieder zwei gleichzeitig heilen.

Die Pilze und wir hatten es endlich geschafft den Dämon zu erlegen. Wir hofften es zumindest. Erst dann bekam ich mit, dass wir Zuwachs bekommen hatten. Einen Halbelfen, der sich als Oskar Sternenwind, aus Everlund vorstellte.

Während ich die Wunden von Aza versorgte kümmerten sich die Anderen um Bran. Ich habe es nur halb mitbekommen, aber ihm schien es nicht gut zu gehen. Er wankte, doch die beiden Frauen konnten ihn halten. Gemeinsam beschlossen wir erstmal in den vorderen Bereich der Höhle zu gehen. Eigentlich wollten wir uns ein wenig erholen, da das Weiterreisen mit dem Bewusstlosen nicht einfach werden würde. Doch die Pause machten wir nicht, denn wir hörten wieder dieses Geräusch von Aza’s Verfolger.

Der Versuch uns ein wenig zu verstecken gelang dank der Magie unseres neuen Mitglieds ziemlich gut und wir schlichen weiter, denn der Dämon bemerkte uns nicht.

Und so liefen wir weiter bis wir eine Art mahlendes Geräusch vernahmen. Mir fielen die Geschichten der Würmer ein, die hier leben sollte. Und nein, denen wollten wir lieber nicht begegnen. Dem Fluss folgend gingen wir weiter, doch bei jedem Schritt hatten wir das Gefühl, dass die Erde erzitterte und es immer näher in unsere Richtung kam.

Die seltsame Idee, den Affen Mia, fliegen zu lassen und sie nimmt uns alle mit, stieß bei Allen auf Zustimmung und gerade so entkamen wir dem Maul des riesigen Wurms.

Langsam war ich ziemlich erschöpft, doch das konnte ich den Anderen nicht mitteilen. Noch nicht.
Als wir uns einer Ruine näherten hörte ich schon wieder eine Stimme. Doch diesmal netter, ruhiger und gelassener „endlich ist die Verbindung schnell und besser, willkommen in meinem Reich, ihr kommt eurer Bestimmung näher, kommt näher und erhaltet eure Belohnung„. Was auch immer das heißen mag, aber das war im Moment die Ruhe die wir brauchten. Wir alle offenbar.

Als die Erde wieder erschütterte und ein riesiger, blauer Pilz sich aus dem Boden schälte fühlte ich mich gleich viel besser. Entspannter. In der Nähe des Pilzes und einem Wasserfall ließen wir uns endlich für eine Rast nieder.

Ich werde gleich noch die Sterne befragen und vielleicht komme ich zu einem Gespräch um mehr über meine Mutter zu hören.

Bitte richte Kestal, G’eldriia und unserem Barden, wenn du ihn zu Gesicht bekommst, meine herzlichsten Grüße aus.  

Eure
Elemmiire

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