Die Energie im Herzen (The Legion of the Trusted)
Damil bemühte sich in aller Freundlichkeit klar zu machen welche Strapazen sie erlitten hatten und erhandelte so etwas Gnade von der alten Hexe. Gemeinsam machte sich die Truppe auf in die, von Turmtrümmern am Dachstuhl getroffene, Taverne. Diese ward gänzlich leer bis auf ein einziges Zimmer welches von Pater Faustos in Anspruch genommen wurde. Torben wachte bei Ihm und pflegte den halb toten Diener Azuths so gut es ihm sein Wissen ermöglichte.

 

Die Gruppe macht sich in einem großen Gemeinschaftszimmer breit und nutze den daran angeschlossenen Raum noch mit für ihre Rast. Sie waren bis auf Fenner alle sehr erschöpft und trotz Ihrer magischen diversen Utensilien und Helferlein von den letzten Tagen gezeichnet. Fenner ging noch einmal herunter und holte etwas zu Essen, während Lyari die Kreisch-Falle aufstellte. Den großen Sack mit allerlei Gegenständen bewachte Xhorgul und die Gefährten einigten sich, unter anfänglichem Protest von Asconion, diesen am nächsten Tag eines genaueren Blickes zu würdigen.

 

So verbrachten sie die Nacht unter den wachsamen Augen von Fenner und Lyari, welche sich die erste und zweite Wache teilten, da sie naturgemäß mit etwas weniger Schlaf auskamen.

 

Am nächsten Morgen wachte Fenner als erstes auf – Er musste raus, dringend. Sein Druidenherz pochte und er brauchte Abstand zu dieser Ansammlung von Individuen. Er verwarf den Plan sich im Haus zu waschen und begab sich auf die Suche nach einer größeren Menge von Wasser als in diesem jämmerlichen Waschzuber. Draußen fand er sehr zu seinem bedauern auch nur eine größere Regentonne. Als er sich erkundigen wollte wo er den hier mehr Wasser finden würde traf er Asconion im Wirtsraum, welcher sich an einem frisch gedeckten Tisch mit einiger Auswahl befand. Nach einem eher wortkargen Gespräch, einer Information durch Torben und einem Wäschebeutel mehr war er kurzer Hand auf in Richtung Süden, zu einem 1,5 Meilen entfernten Ausläufer des Chionthar.

 

Asconion speiste munter weiter, ein guter Morgen! Nach dem Aufstehen suchte er sich etwas Kleidung welche er auch im Keller bei Lyari fand. Der Elf stand kniehoch in den Resten des verlassenen Krimskrams am Ende der Leiter und sortierte fleißig Holz, Kleidung und möglicherweise Nützliches und nun hatter er sogar jemanden der seine alte Wäsche wusch, herrlich.

 

Damil ging der Weil der gleichen Beschäftigung nach waschen, Kleidung suchen und sich endlich wieder etwas gepflegt fühlen. Beim Betreten der Küche fand er Torben und Gretchen vor welche dabei waren Frühstück für das Dorf zuzubereiten. In einem kurzen Gespräch realisierte er wie schwer die vergangenen Tage, wer weiß für sie wahrscheinlich Monate, Gretchen auf der Seele lagen. Als er die Küche wieder verließ weinte sie in Torbens Armen. Das Vergangene war für sie kaum zu ertragen und merklich schwer zu verkraften. Auch er brauchte frische Luft und half nach einiger Zeit Faeyren und Aarond die des Morgens im Wald jagen waren ihre Beute fachgerecht zu enthäuten und weiter zu verarbeiten. Wie er so an einer der Hütten die Beute der Waldläufer verarbeitete sah er den Zwergenkleriker in Richtung der Dorfesse marschieren, In Gedanken vertieft schien er sich auch frisch ans Werk machen zu wollen um sich wie so oft beim Schmieden in seine heiligen Verse zu versenken und gleichzeitig dem so stark geschundenen Dorf nach Kräften zu helfen.

 

Asconion suchte nach seinem opulenten Mahl Camilla auf, welche er in einem der anderen Häuser vorfand. Sie schien hier Quartier bezogen zu haben und saß an einem Sekretär über einigen Dokumenten. Nach kurzem Gespräch sicherte sie im zu am Nachmittag eher einen Kopf für Ihn zu haben.

 

So versammelten sich nach und nach die Gruppe und beschloß endlich ihren wohlverdienten Schatz in Augenschein nehmen zu wollen. Nach einer kurzen „eulschen Kommunikationsaufnahme“ zu Fenner versammelte sich die Gruppe bis auf Xhorgul, der in seine Schmiedearbeiten vertieft abwinkte,  in dem mittlerweile gereingten Kellergewölbe. Die Kadaver und Unordnung ward beseitigt, so dass der ehemalige Thronsaal ihnen sehr passend für Ihre Schatzsichtungen vorkamm.

 

Mit vereinten magischen Kräften wurde die Vielzahl an Gegenständen erkundet und beleuchtet. Eine wahre Bücherflut empfing die Gruppe und erinnerte sie neben dem kristallenen Auge, einem Schwert, einem Dolch, einer Robe, einer Feder und vielen anderen Dingen an die Geschehnisse und Strapazen der letzten Tage. Es war Milo der vorschlug sich doch noch ein paar Tage Gedanken machen zu dürfen für welche Gegenstände er nun endgültig sein Interesse anmelden wolle und so einigten sich die Weggefährten auf eine Vertagung der abschließenden Verteilung als plötzlich eine Fanfare in nicht all zu weiter Ferne zu hören war. Bis auf Asconion stürmte die Gruppe mehr oder weniger hinaus um am Tageslicht angekommen in nicht all zu weiter Ferne etwas fliegendes am Himmel zu erkennen. Erneut ertönte das Singnal und mit wachem Auge erkannten sie sie nun – Greifenreiter. Wahrhaftig. Damil war es der auf die große Entfernung das Wappen der Stadt Adbar und der Hammer von Moradin aus machte.

 

Auch die restlichen Bewohner traten aus den Häusern heraus und versammelten sich etwas verängstig an der mittleren Straße des Dorfes. Die Helden redeten kurz und knapp auf die jungen Zwerge ein, welche nun sichtlich eingeschüchtern waren und brachten mit kurzen Wortwechseln in Erfahrung, dass diese anders als behauptet gerade einmal 60 Sommer zählten und von zu hause ausgebüchst waren um Abenteuer zu erleben.

 

Als die Greifen, acht an der Zahl, in Keilform zur Landung ansetzten sprang der forderste von Ihnen von seinem Reittier ab und der Boden erzitterte unter der Wucht seines Aufpralls. Der Hammerstiel steckte vor Ihm im Boden und er verkündete laustark und voller Inbrunst

 

 „Bei Moradin, wir sind die Diener und priesterliche Leibwache von Rorann Steinhammer. Beschützer der heiligen Citadelle zu Adbar!“ er erhob sich und das Zittern der Erde welches einschüchternd und definitiv nicht natürlichen Ursprungs war hörte auf. Der Zwerg ging schnur stracks auf die vier verängstigten Kinder zu, anders konnte man das Häufchen Elend dort hinten in der Ecke nicht bezeichnen. Auf seinem Weg gerieten Ihm Damil, welcher versuchte Ihn aufzuhalten, dabei jedoch deutlich weggedrückt wurde und Fenner, welcher bestätigte und erzählte was für Lausejungen die vier doch seien, in die Queere. Unbeirrt schritt er weiter und griff sich Grobschmar am Schlawitchen, zog ihn hoch und Ohrfeigte Ihn kräftig. „Wo in Moradins Namen habt Ihr Törichten die Hämmer eurer Großväter gleassen? Ihr habt Schande über euch und eure Blutlinien gebracht! Wo frage ich …?!“ Grobschmar wurde zu Boden geschleudert und traute sich kaum wieder aufzustehen. Unter einer weiteren Schimpftirade des Anführers der priesterlichen Leibgarde zu Adbar, gescholten als „Wicht“, „kleines Kind“ und „unsägliche Brut“ kroch der Zwerg dahin und wurde sogleich am Handgelenk in die Richtung gezogen in die Camilla mit den Worten „Sie sind oben in ihren Gemächern.“ zeigte. Unbarmherzig wurde Grobschmar in das angedeutete Haus drangsaliert während Xhorgul zusammen mit Lyari sich den restlichen Wachen näherte. Zwei der Greifenreiter lösten sich von der Truppe um die anderen drei Zwerge in gewahrsam zunehmen.  Es wurden einige hastige Worte auf zwergisch bei beiden Gruppen ausgetauscht während Grobschmar und sein Begleiter in Camillas derzeitger Behausuung verschwanden. Man hörte ein lautes Klatschen und einige Flüche bis nach wenigen Minuten die Beiden erneut aus dem Haus traten. Der Zwergenanführer trat mitsammt der vier Hämmer herraus, übergabe sie schäumend vor Wut an seine Garde und kühlte nach ein paar kurzen Worten merklich ab. 

 

 
Sich langsam seines Auftrittes bewusst werdend ging der Oberzwerg auf die nun mehr zu einem Haufen versammelte restliche Gruppe zu und begrüßte diese in aller Form „Zytargo Sohn des Hadram, Diener des Seelenschmiedes. Ihr habt wie ich von eurem Gefährten bereits vernommen habe viel zu erzählen. Wo ist die Tavern ?“ Die Gefährten deuteten in richtung des vom Turm getroffenes Hauses und schritten los. Der Zwergenanführer gab noch ein paar schnelle Befehle, dass die „Bedorn“ sich um die Greifen kümmern sollten. So gleich trotteten die Zwergenkinder los und taten wie Ihnen geheißen.

 

So versammelten sich die Abenteurer in der Taverne und tranken das was noch übrig war. Zytargo selbst schickte einen seiner Vertrauten los um die spärlichen Vorräte der Dorfes mit einem kleinen Tropfen zu veredeln, den die Greifenreiter mit sich führten. Die Runde saß dort trank und redete gut drei Stunden. Die Erzählungen vom Illitiden, der großen Halle mit den steinernden Wachen und den Wühlern wurde vom Zwergenanführer hier und dort mit etwas sachkundigem Geschichtswissen gefüllt so dass zu guter letzt alle einen guten Überblick über die Geschehnisse der letzten zwei Wochen hatten und die Geschichte rund um Dorwin an Deutlicheit und Information zu nahm.

 

Dorwin war ein Hohepriester, der mächtigste seit langem und sprach angeblich direkt mit den Göttern. Der alte König hatte schon immer auf Dorwin gehört, deshalb war es auch kein Wunder, dass Dorwin von einigen Zwergen als indirekter Herrscher mit unangefochtener Autorität angesehen wurde. Als dann der alte König relativ jung und kinderlos verstarb übernahm Dorwin für kurze Zeit die Verwaltung der königlichen Angelegenheiten. Doch jeder von den anderen Hohepriestern oder einflussreichen Zwergen vorgeschlagene König wurde von den „Göttern“ abgelehnt. Das ging einige Zeit so, bis Dorwin schließich verkündete, Moradin selbst habe ihm gesagt, er solle die Zügel vollends in die Hand nehmen, bis sich ihm der wahre König offenbare. 

 

Es gab einigen Widerstand, der jedoch schnell verebbte. Nur der Wachsamkeit der anderen Hohepriestern – der Vorfahren der jetzigen Zwerge – war es zu verdanken, dass die letzten Auswüchse Dorwins Größenwahns aufgehalten werden konnten. Denn er griff wahrlich nach der Macht der Götter, um sich mit ihnen auf eine Stufe zu stellen. Dann kam der Tag der Abrechnung, als die Götter nicht mehr mit ansehen wollten, wie ihr Volk zuließ, von jemandem geführt zu werden,  der ihre Worte so verdrehte, wie Dorwin das tat.

 

Es es regnete Asche  und Schwefel und der Hammer Moradins sauste wieder und wieder auf die  Binge herab. Dorwin griff in Wut auf die Götter, dass sie sich gegen ihn wendeten, statt ihn in ihren Reihen willkommen zu heißen auf unheilige Quellen zurück, um sie zu strafen. In seiner Verblendung überschätzte er seine Macht völlig und die Priester konnten ihn, geleitet durch die Kraft der Götter bezwingen. Doch töten konnten sie ihn nicht, denn das Böse mit dem er im Bunde war, weigerte sich, dieses neue Spielzeug so einfach dem Tod zu übergeben. Drum schlossen sie Dorwin ein und erbauten einen Berg als Mahnmal über der zerstörten Binge. 

 

Die sieben Überlebenden gingen dann fort, um einen Neuanfang zu wagen und irgendwann heimzukehren, wenn ein Weg gefunden wurde, Dorwin endgültig das Handwerk zu legen. In der Zitadelle Adbar, wo sie nun wohnen, leben  allerdings nur sechs Blutlinien der sieben. Über den Verbleib der siebten wissen sie nichts. Die Hämmer jedoch werden weitervererbt, wenn der älteste der Blutlinie verstirbt.

 

Die Jünglige hatten zuviele alte Bücher von Zwergenhelden und den Geschichten ihrer eigenen Ahnen gelesen und nachgespielt um dann aufzubrechen um selber Abenteuer zu suchen. Die Kriegshämmer haben sie sich dabei von ihren Großvätern „geborgt“.

 

Asconion ergriff das Wort und war in der Tat beeindruckt und neugierig ob der Fortsetzung der bisherigen Erlebnise und ihren historischen Bedeutungen. „Ein Hammer fehlt also, habt ihr eine Idee wo dieser sein könnte?“ Der Zwerg nickte, holte eine Karte hervor und berichtete von dem Ort an dem der siebte Clan gelebt hat und wo die Blutlinie in einer Schlacht vor 2800 Jahren ein jähes Ende fand. „Nördlich von Llorkh lagen ihre Bingen. Am Rande des nordwestlichen Ausläufer der Graugipfel.“ Seit dem golt der Hammer als verschwunden und eine mögliche Zerstörung der gebändigten Seele Dorwins ward in weite ferne gerückt. 

 

Karte Zwerge2

 

Asconion hörte ausfmerksam zu und berichtete, so gern er dieser Queste nachgehen wollen würde, so beschäftige Ihn noch ein anderes Versprechen – jenes welches ihn an Camilla und ihr Leben band. So einigten er und der Zwerg sich auf ein Abkommen, welches Ihnen jeweils die Hilfe der Gegenseite zusicherte. Fenner betrachtete die Situation misstrauisch und nach dem auch Damil sich der Aufgabe angeschloßen hatte wand der Zwerg sich an Ihn. „Was kann ich für euch tun, dass ihr weiterhin versucht den Hammer ausfindig zu machen?“ Der Ork zögerte und schüttelte mit dem Kopf „Nichts.“ Der Blick des Zwerges verfinsterte sich und er fragte erneut. In den Augen des Grünpelzes blitze es auf und es bedurfte einer letzten eindringlichen Frage des Zwerges bis er heraus presste „Nur wenn ihr äußerst guten Kontakt zu den Elfen habt.“ Die Augenbrauen des Diener Moradins hoben sich „Olven“?. Oh glaubt mir über die Jahrhunderte haben sich die Wege der Diener der Seldarine und die unseren oft gekreuzt. Eine Fürsprache und einen Kontakt werde ich euch alle Mal liefern können.“ Fenner versprach zögerlich zu helfen, garantierte jedoch nicht für einen Erfolg. Auch zwischen Lyari und ihrem neuen Auftraggeber fand ein kurzes und schnelles Gespräch auf zwergisch statt und kurz darauf gaben sich beide, scheinbar zufrieden, die Hand.

 

Füllstelle für Milo 
Xhorgul hüllte sich die gesammte Unterhaltung über peiferauchend in grübelndes Schweigen. Die Erzählungen des Zwerges schienen ihn in keiner Weise zu überraschen. Wortlos bedeutete er Zytargo seine Zustimmung mit einem einfachen Nicken und signalisierte ihm mit einer zwergischen Geste, dass er die Unterhaltung zu einem späteren Zeitpunkt in kleinerer Runde forsetzen wolle.  

 

Zytargo klopfte auf den Tisch „Wir müssen bald los.“  sagte der Zwerg schwer atmend und griff in seine Gambesontasche. Hervor holte er eine aus Stein geformte Brosche, bestehend aus zwei in sich liegenden Scheiben welche gehalten von einer Silberspangen waren. „Wenn Ihr die Spange öffnet und die Steine auseinander drückt wird sich wenige Augenblicke später ein Steinportal in die Heimat der Hämmer öffen. Dieses hält in etwa eine halbe Stunde an und führt euch direkt in die Zitadelle von Adbar. Behandelt es mit Fürsorge, es funktioniert nur einmal.

 

Auf dem Weg raus aus der Taverne hin zu den Greifen, welche abflugbereit in der Mitte des Dorfes standen, kammen sie auf Pator Faustos und seinen Gesundheitszustand zu sprechen. Nach einer kurzen Beratung gab er Anweisungen an einen der Reiter namens Eraail welcher ein kleines Elixir aus einer der Satteltaschen holte. Das Elixier schimmert leuchtend rosa und so begaben sich Eraail, Asconion, Damil und Fenner zurück in die Taverne zum Pater.

 

Dort angekommen fanden sie Torben beim alten Mann vor welcher so gleich den Raum verließ und noch anmerkte, dass es Faustos wirklich schlecht ginge. Dass er überlebt hat ist überhaupt ein Wunder. Als sie so an seinem Lager wachten bemerkten sie, dass er immer wieder glücklich lächelte und dabei murmelte, dass es wahrhaftig Azuth war. Ein gutes Zeichen welches erneut einige Diskussionen in der Gruppe entfachte bis schlußendlich doch die Entscheidung getroffen wurde, das Elixir zu verabreichen. Sie taten gut daran Eraail seine Arbeit machen zu lassen. Die Schweißperlen traten nicht erneut in das Gesicht des Paters und langsam wich der blaß fahle Schein des Todes aus seinem Antlitz und es ward ähnlich rosa wie der Trank welcher Ihm soeben verabreicht wurde.

 

Xhorgul und Lyari nutzen die Chance und unterhielten sich noch eine ganze Weile unter sechs Augen mit Zytargo bis der Zwergenheiler aus der Taverne auf sie zuschritt. „Es scheint Ihm besser zu gehen und ich vermute er wird es schaffen. Azuth hat seine Hand schützend über euch alle gehalten.“ Nach einer kurzen Verabschiedung ritten die Zwerge auf den Greifen aus dem Dorf.

 

Nach einigen Metern hielten sie an und kurze Zeit später öffnete sich unter bemerkbaren Donner und getöse ein Steinportal aus dem Erdreich. Steine levitierten in die Höhe und formten ein Oval durch dessen silbrige Fläche die Leibgarde des Hohepriester zu Adbar verschwanden.

 

Fenner, Asconion und Damil sahen, nach dem sie aufgebracht durch den Donner aus dem Haus eilten gerade noch die durch das Portal verschwindenden Zwerge. Sie Alle waren nach dem es dem Pater schnell und deutlich besser ging, auch wenn er bisher nicht erwachte, in eine schwierige Diskussion rund um Camillas Herz vertieft gewesen.

 

Camilla selbst stand am Wegesrand und wirkte merklich verwirrt. Scheinbar war dieser Auftritt auch für sie nichts all zu Gewöhnliches und als bald banden sie die alte Hexe in Ihre Überlegungen rund um ihre eigene Vernichtung mit ein. Sie saßen noch bis spät in die Nacht und diskutierten über den vamipirischen Dolch welchen sie beim Illitiden vorfanden und über das Zepter mit der Kraft Zauber und deresgleichen zu manipulieren. Am Ende einer sehr langen Nacht stand ein Entwurf und ein Plan zur Ausführung. Sie mussten die beiden Gegenstände miteiannder verbinden. Camilla war unwillens preiszugeben was es näheres mit Ihrem Herzen auf sich hatte doch eines gab sie bei allen Plänen zu bedenken. Sie sei alt und das Herz hat viel macht in sich. Macht die es galt umzuleiten oder zu kanalysieren. Mit diesem Hinweis verabschiedete sich die alte Hexe und lies den Trupp mit seinen Gedanken allein.

 

Ehrenhaft waren die zu später Stunde geborenen Ideen die Dorfbewohner wieder verjüngen oder zumindest heilen zu können. Der direkte Effekt würde wohl erst zu Tage treten wenn man es ausprobieren würde. Ausprobieren den Dolch und das Zepter zu verbinden in das Herz zu rammen und die entweichende Energie zurück zu leiten in die so lang gelittenen Körper der Dorfeinwohner. Und Camilla wäre tot und hätte mit ihrem letzten Atemzug das erledigt was sie geschworen hatte – Das Dorf zu schützen und den hier lebenden Menschen zu helfen.

 

Es vergingen einige Tage in denen die Magier die Artefakte analysierten und einen Plan entwarfen sie miteinander zu verbinden. Artefaktweberei ist kein leichtes Feld der magischen Künste und so ergab sich für die Anderen etwas Zeit.

 

Fenner nutze diese und half wo er konnte doch ward auch einige Zeit einfach nicht gesehen. Der Druide suchte die Nähe zur Natur und genoss es sich nicht dauerhaft unter Menschen aufhalten zu müssen, wie dies die vergangenen Tage der Fall war.

 

Xhorgul und Lyari derweil verschlossen die Wühlerlöcher, widmeten sich der alten Esse welche sie am Ausgang der Höhlen vorgefunden hatten und bargen dabei einige wichtige Werkzeuge und Metallreste welche Ihnen gewiss bei der bevorstehenden Aufgabe des Zwerges gute Dienste erweisen sollten. Zudem kamen sie einem Auftrag aus dem Gespräch mit Zytargo nach. Sie legten den alten Thronsaal wieder frei. Hierbei fanden sie neben dem Thron selbst nichts von großem Wert, bis sie am Abend des ersten Tages eine Geheimtür fanden. Diese brachte sie in einen zweiten Raum welche offenbar früher einmal das Gemach des Hohepriester gewesen ist. Das Einzige was in diesem Raum jedoch noch nicht zu Staub zerfallen ist, bis auf ein paar alte Möbel, war eine kleine silberne Schatulle. Sie wurde leicht warm wenn man sie berührte doch lies sie sich nicht ohne weiteres öffenen.

 

Am vierten Tage nach dem Aufschlagen des Zwergentrosses waren die Magier soweit. Sie trauten sich zu Xhorgul genug anzuleiten um mit Ihm gemeinsam die Gegenstände zu verbinden. Der Dwar schmiedete unter zur Hilfenahme der gefundenen Erze einen langen dünnen Stab, welchen er immer wieder teilte und zu einem feinmaschigen Netz formte, welches nach vier weiteren Tagen schlussendlich komplett war und es möglich machte, die Beiden Gegenstände miteinander zu vereinen. Am neunten Tag machten sich die Magier an Ihr Werk und vollendeten so das neu entstandene Erzeugnis, in dem sie die magischen Matritzen miteinander verbanden.

 

Als die Gruppe völlig erschöpft und entkräftet von der Esse zurück in die Taverne kam,  wartete eine Überraschung auf sie. Der Pater saß an einem Tisch und aß ausgiebig. Erwacht und völlig entkräftet, durch Torbens Hände am Leben erhalten, hatte er es zu guter letzt doch geschafft. Die Helden versammelten sich zum Abendessen bei Ihm und erzählten ausführlich von den Erlebnissen der letzten Tage und so optimierten sie ihren Plan mit einer Segnung der neu entstandenen Waffe.

 

Die restlichen Dorfbewohner hatten in der vergangenen Woche Großes geleistet und neben der Taverne war auch der Turm mehr oder weniger wieder herrgestellt. Fenner hatte die Steine umgeformt und sie teilweise an Ihren alten Platz zurück gebracht. Die schiere Macht die Pater Faustos hier heraufbeschworen hatte brachte das gesamte Gebäude zum bersten, ein Glück solch fachkundiges und hilfsbereites Personal vor Ort zu haben. Milo hatte seinen Wagen neu bestückt und zu altem Glanz zurück verholfen. Sicherlich fehlten hier und dort noch einige Dinge, doch im Großen und Ganzen war er sehr zufrieden. Das Dorf hatte auch mit Milos und Xhorguls Hilfe  wieder selbst einige Wagen in Stand gesetzt, welche aus den Überresten vom Fuße der Klippe zusammengebaut wurden.

 

Faustos segnete am nächsten Morgen seinen neuen alten Tempel erneut und vollzog daraufhin Ähnliches mit dem vampirischen Stabdolch der Zauberumformung. „Heute Abend wird es soweit sein.“ verkündete er beim Mittagessen in der Taverne. „Wir müssen alle zusammenrufen die unter dieser gotteslästerlichen Magie gelitten haben. Ich selbst werde den Stab führen und euch Camilla endlich die Erlösung geben die ihr für eure Fürsorge verdient habt.“

 

Am Abend versammelten sich alle Dorfbewohner rund um einen flachen Stein den der Diener Azuths in die Mitte des Dorfes gelegt hatte, das Herz drapiert oben auf. In einem Karren gebart lag Camilla bereit, endlich die Erlösung zu empfangen um die sie Jahre, Jahrzehnte oder gar mehr, gekämpft hatte. Lyari reihte sich mit dem Drachenei in die Reihen der Anwohner ein, auch er hatte wie alle im Kreis stehende Jahre gelassen die dem Ei durch das magische Gold entzogen wurden. 

 

„Oh großer Azuth erster Magister und Bezwinger Savras. In einen Stab wie diesen verbanntest du die Essenz deines Erzfeindes und so versuche auch ich dein gläubiger Diener mit einem Stab, der Macht unseres zuletzt besiegten Feindes beinhaltet, seine Gräultaten zu sühnen und ungeschehen zu machen.“ Faustos stach zu. Das Zepter fing an zu glühen und ein gleißender Strahl aus bläulichem Licht schoß aus der Spitze nach oben . Der Strahl teilte sich auf und erzeugte einen Dom aus kleineren Strahlen welche in die Stirn der jeweils im Kreis Umherstehden einschlugen. Nach wenigen Sekunden war das Spektakel vorbei und die wie an Fäden Hochgehaltenen sackten ohnmächtig zu Boden. Das Dolch-Zepter zerbarst in einem lauten Knall und kleine Metallsplitter flogen glühend durch die Gegend.

 

Einen Blick auf Camilla gerichtet bemerkte der nicht in das Ritual involvierte Teil den langsamen Zerfall der Hexe. Die Augen sanken in die Höhlen zurück und das alte Gesicht alterte nocheinmal mehr, Die Pupillen drehten sich weg und ihre Haut wurde aschfahl und faltig. Nach einem Moment der Stille hörten sie es. Es klang verstörend in Ihren Ohren doch es war nicht vorbei. 

 

Das Herz schlug, langsam aber beständig...

 

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