12. – 13. Eleasias 1488

Weiterhin im Feuerfinger festsitzend und bisher auch weit und breit keine Spur von Manfred, Bees Mentor, überlegt sich die bunte Gruppe von Abenteurern, wie es nun weiter geht.

Einfach so den Kamin hinauf klettern scheint keine gute Idee zu sein, zumindest nicht am Tage. Wieder hinunter schon gar nicht, dann wäre wohl der gesamte Weg und all die Strapazen hinfällig gewesen. Einen anderen Weg scheint es auch nicht nach oben zu geben, also was tun? Es wurde ein wenig hin und her diskutiert und schlussendlich waren alle damit einverstanden, die Nacht vergehen zu lassen und am nächsten Morgen zu schauen, wie sich die Situation entwickelt hat.

Romero, Musharib und Xandala machten es sich in dem Raum, in welchem der Kamin zu finden war, gemütlich und der Rest der Truppe ging zurück in den Raum, in welchem das Pterafolk ein kleines Lagerfeuer entfacht hatten. Genau dieses wurde wieder entzündet, Fitz nutze seine Magie um Frühwarnzauber auf den Eingang zu den Höhlen zu legen und Nim Ojoo hielt die erste Wache.
Alles war still und ruhig, nur der Wind rauschte um den Eingang und führte dazu, das ein leises und verträumte Säuseln sich in den Höhlen breit machte. Nim Ojoo konnte ohne weiteres die Sterne am Nachthimmel sehen, da es kaum Wolken in der Nacht gab und die Felsnadel so hoch stand, das nichts und niemand die Sicht auf das Nachtgestirn behindern hätte können.

Als sich Nim Ojoo im hinteren Höhlenbereich, schon fast direkt unter dem natürlichen Kamin befand, wurde Fitz plötzlich jedoch von seiner Magie gewarnt. Ein fiepen und klingeln, was nur Fitz hören konnte, teilte ihm mit, das irgendwas in den Höhlenkomplex eingedrungen sei. Er stand auf, noch vollkommen müde und schlaftrunken und torkelte zum Eingang. Vor ihm stand, nein, hockte eine humanoide Kreatur. Sie sah menschlich aus, trug irgendwelche Felle die nicht sonderlich fest oder gar ordentlich aussahen. Das Haar zerzaust und filzig, Dreck übersät den Körper wie eine Art Bemalung. Fitz zog sofort sein Schwert, war sich allerdings nicht ganz sicher, was er nun machen sollte, die Kreatur hockte dort einfach nur. Er probierte mehrere Sprachen aus, in welcher er die Kreatur ansprach, aber sie reagierte nicht darauf.
Als Fitz mit seinen Ideen am Ende war, ertönte in seinem Kopf eine männliche Stimme: „Du siehst müde aus, lege dich wieder schlafen.“ Nun sah Fitz nicht nur müde, sondern auch verwirrt aus. „Was willst du hier?“ fragte Fitz laut. „Ich will die Gruppe treffen, und Bee und Cathari. Lege dich hin.“

„Warte hier, ich hole sie.“ meinte Fitz und ging zur Gruppe zurück, um diese zu wecken.

Arannis, Fitz und auch Nim Ojoo gingen zum Eingang, aber der recht wild aussehende Mann war weg. Arannis überredete Fitz, das er sich endlich hinlegen solle, bevor er sich noch irgendwas anderes zusammen fantasiert.

Am nächsten Morgen war weiterhin nichts von diesem komischen Mann, den Fitz gesehen haben wollte, zu sehen. Außer, das am Höhleneingang getrocknetes Fleisch lag. Mehrere Portionen, von welcher Arannis tatsächlich etwas probierte. Es schmeckte gut, könnte vielleicht eine priese Salz und Pfeffer vertragen, davon abgesehen, war es gut.

Nachdem auch die Gruppe gefrühstückt hatte, unter anderem von dem plötzlich aufgetauchten Fleisch, holte Romero eine seiner hölzernen kleinen Puppen, welche er im Wald gefunden hatte, hervor und sprang von der Felsnadel. Jeder war sichtlich überrascht und wusste sich nicht zu helfen, allerdings, Romero schwebte wie eine Feder dem Boden entgegen, bis er in der Felsnadel wieder verschwand. Es dauerte gut 30 – 45 Minuten bis Romero wieder oben war und ohne das er dem Rest Rede und Antwort stand, holte er die andere Holzpuppe hervor und sprang erneut vom Turm. Auch diesmal schwebte er dem Boden entgegen, bis er erneut aus der Sicht der Gruppe verschwand. Nun dauerte es knapp 60 Minuten bis Romero wieder im Höhlenkomplex angekommen ist und erzählte, nach dem er gefragt wurde, was das alles sollte, das er einfach nur etwas testen wollte und es auch funktionierte. Mehr sagte er dazu allerdings nicht.

Noch ein wenig verwirrt von dem, was Romero tat und auch sagte, fing dieser auch gleich an, den Kamin hoch zu klettern. Noch überrascht, folgte Arannis ihm schnell und dies war auch gut so. Romero kletterte zwar schnell und wirklich gekonnt, übersah allerdings eine feine Schnur, die mitten im Kamin gespannt war. Arannis machte Romero darauf aufmerksam, dass sein Rucksack sich bereits in der Schnur verfangen hatte.

Bevor nun eine halsbrecherische Aktion vollführt werden konnte, klettere Romero ein kleines Stück zurück, suchte sich mit gespreizten Beinen einen guten Stand und griff nach der kleinen Glocke, welche an der Schnur ging. Danach durchschnitt er die Schnur und steckte die Glocke weg.

Danach klettern die beiden weiter den Kamin hinauf und nach guten 15 Metern bemerkten sie, dass kurz unter dem Ausgang die Kaminwände mit frischem und getrocknetem Blut übersät waren. Am Vortag war dies noch nicht der Fall gewesen, was die beiden natürlich böses ahnen ließ.

Am Ausgang des Kamins angekommen, schob Romero seinen Kopf vorsichtig hinaus und erspähte ein Plato, einen weiteren kleineren Turm der an einer der 4 Kanten stand, mehrere Leichen und 6 von diesem komischen Pterafolk. Nachdem er dies alles Arannis mitgeteilt hatte, sprachen sie sich ab, schnell aus dem Kamin zu klettern und in den Turm zu rennen.

Es dauerte auch nicht lange und da liefen die beiden auch über das Plato, in Richtung des Turmeinganges. Natürlich blieb dies nicht unbemerkt, so klimperten beide metallisch, mit all dem was sie an sich trugen und so gleich machte sich das Pterafolk auch auf, um sich auf die beiden Abenteurer zu stürzen.

Der Rest der Gruppe, der bisher noch zurück blieb, blickte in den Kamin und sah nur, wie sich Arannis und Romero aus diesem auch her ausschwangen und aus dem Sichtfeld verschwanden. Direkt danach kam das kreischen und Gerufe vom Pterafolk, welches leicht hallend durch den Kamin nach unten in die Höhlen geleitet wurde.

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