Der Tempel und vor allem die Geschichte, die Bee uns erzählt hat und welche die Geschichte hinter diesem Tempel darstellt, jagen mir immer noch einen Schauder über den Rücken. Auch wenn ich nicht das Gefühl habe, dass es mehr als eine Geschichte war, lassen mich die Erfahrungen, die wir in den letzten Zehntagen gemacht haben, die Geschichte doch nicht vergessen wollen. Aber zurück zum hier und jetzt. Zurück zu diesem Tempel und seinen Geheimnissen.

Das gesamte „Heiligtum“, wie wir schnell lernten war mit Fallen und Rätseln gespickt. Kwalu war es, der die erste Falle erkannte, noch bevor sie ausgelöst wurde. Mit seinem Javelin löste er aus sicherer Entfernung eine Falle aus, die uns den Boden unter den Füßen hätte wegziehen können. So konnten wir aber ein Seil an einem Ende der Falle und am anderen befestigen und jeder auf seine Art und Weise hinüberkommen. Allerdings nicht bevor am anderen Ende eine weitere Falle wartete, die Kwalu und seinem echsenhaften Begleiter schwer zutaten. Klingen kamen aus den Wänden und rissen Wunden in ihr Fleisch. Doch Kwalu konnte dank seiner heilenden Kräfte die schlimmsten Verletzungen der beiden heilen. Da er jetzt von den Klingen wusste, blockierte er die Öffnungen aus denen sie kommen sollten, sodass wir anderen sicher hinüber konnten.

Lange lies der nächste Schreck aber nicht auf sich warten. Als nächstes erwarteten uns mehrere „Stufen“. Noch größer als ich, konnten wir uns nur an diesen hochziehen. Oben erwarteten uns dann viele, klar herausstechende Bodenplatten, die zu einer neuen Falle gehören mussten. Auch hier konnten wir auf Kwalus Wissen und Fähigkeiten zurückgreifen. Er schlug vor den Trick mit seinem Javelin wieder zu verwenden und bat Norx sich auf seine Schultern zu stellen und so die Platten auszutesten ohne auch nur auf deren Höhe zu stehen. Dabei viel Kwalu und Norx eine Tür am Ende der zweiten Stufe auf. Norx, auf seine spontane Art und Weise, sprang von Kwalus Schultern bis zur Tür und fand dabei anscheinend ein Muster, wie man die Platten zu überwinden habe. Kwalu kletterte nun auch die „Stufe“ hinauf und überquerte mit Norx Hilfe sicher die Falle.

Als wir anderen nun auch hinaufkletterten, kam es anscheinend zu einem Unfall. Norx und Kwalu wollten die Tür am Ende der zweiten Stufe öffnen, als es einen lauten Knall gab und Kwalu zu uns heruntergeschmissen wurde. Dabei landeten wir auf den falschen Fließen und lösten die Falle aus, als fast jeder von uns auf ihr war. Flammen schossen aus beiden Seiten und fügten uns schwere Verbrennungen zu. Die Schmerzen waren mit die schlimmsten, die ich je erleben musste und es kostete uns sehr viel Kraft die schlimmsten Wunden zu versorgen. Kwalu lag, wenn ich es richtig gesehen habe, sogar kurz bewusstlos vor uns. Sein Wille muss allerdings sehr stark sein, da er sehr schnell wieder die Augen aufriss.

Um nicht wieder zu riskieren die nun bekannte Falle an der Tür auszulösen, blieben diesmal Bee und ich oben. Bee kletterte auf meine Schultern um die Kacheln, die Norx und Kwalu fanden aus sicherer Distanz abschießen zu können. Was leider nicht viel erreichte. Außer, dass ich bei einem Mal ausrutschte und auf eine falsche Fließe trat. Ich dachte, dass es das jetzt mit mir war… aber nichts passierte. Ich lies Bee von meinen Schultern, sicher dass wir so nicht weiterkommen würde und dann löste die Falle doch aus. Schwer angeschlagen und unter Schmerzen kamen wir dann aber auf eine Idee. Die Falle löste nicht aus, als ich Bee getragen hatte. Und der Tempel sollte an die Geschichte des Mannes erinnern, der ein Krokodil auf dem Rücken trug.

Ich half Bee wieder auf meinen Rücken und wie erwartet, reagierte die Falle nicht auf uns. Wir kletterten zur Tür und drückten die Kacheln nach kurzem Besprechen mit unseren Mitstreitern in der sinnvollsten Reihenfolge in die Tür. Und diese öffnete sich. Im Raum dahinter fanden wir Spinnenweben und Knochen von vielen verschiedenen Kreaturen. Mit dem Selbstvertrauen die Fallen nun überlistet zu haben, ging ich aber ohne Sorge weiter. In der Mitte des Raumes wartete eine Treppe auf uns. Es roch, wie die nächste Falle, aber auch diese konnten wir unbeeinflusst überqueren, bis wir an der Decke des Raumes ankamen. Hier oben fanden wir… einen Krug. Ich war im ersten Moment sehr enttäuscht, dass wir all diese Strapazen auf uns nahmen und nun nichts weiter als ein Krug auf uns wartete. Aber genau wegen so etwas bin ich auch kein Abenteurer geworden.

Mit dem Krug im Schlepptau, gingen wir die Treppe wieder hinunter, wo uns Kwalu und sein Gefährte, den er auf dem Rücken trug schon erwarteten. Sie schienen den Raum untersucht zu haben und uns damit auch den Rücken gedeckt zu haben. Zusammen gehen wir nun aus der Kammer und dann langsam aus dem gesamten Tempel. Und ich kann nicht betonen wie sehr ich mich schon nach etwas Frischluft sehne.

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