Untote Ratten, Leichen und ein Badehaus (The Guardians)

Untote Ratten, Leichen und ein Badehaus (The Guardians)
Baldurs Gate

Jetzt waren wir schon ein paar Tage wieder in meiner Heimatstadt. Es lief besser als gedacht. Aber das lag wohl daran, dass die Stadt mit anderen Dingen zu tun hatte, als nach jemanden wie mir zu suchen.
Zuerst war es ungewohnt wieder hier zu sein, denn ich hatte nur schlechte Erinnerungen mit denen ich auch nach Jahren noch zu tun habe. Mein Elternhaus steht sogar noch, aber es ist sehr heruntergekommen. Oft habe ich mir vorgestellt wie es wäre nach Hause zu kommen, doch einen herzlichen Empfang hätte es so oder so nicht gegeben. Ich weiß nicht, was aus meinen Geschwistern oder meiner Stiefmutter geworden ist, aber ich will es auch nicht wissen.

In der Stadt war jede Menge los. Die Gemüter waren erhitzt, denn man durften die Stadt, wenn man sie erstmal betreten hatte nicht mehr verlassen. Anakis hatte es da gut, konnte sie doch einfach über die Mauern hinweg fliegen, aber ich fühlte mich wie damals… gefangen… es war kein schönes Gefühl und so blieb mir nichts anderes übrig, als mit den anderen weiter zusammen zu arbeiten.

Mein erster Weg führte mich, wie sollte es auch anders sein, zur der Diebesgilde. Es hatte sich einiges geändert, aber der eine oder andere erinnerte sich sogar an mich. Ich hatte versucht ein paar wenige zu unterrichten, aber Geduld ist nicht so meine Stärke und so verlief sich dann das Ganze nach einer Weile.

Gut war allerdings, dass sich die Passwörter und Zugänge nicht geändert hatten. Ja, es gab zurzeit mehr Leute die aufpassten wen oder was sie hineinließen, aber trotzdem gelang es mir mit Black Lily zu sprechen. Sie hatte ein paar nützliche Informationen zu unserer momentanen Situation, allerdings warnte sie mich auch, mich mit ihnen alleine nicht anzulegen. Eigentlich war sie der Meinung man sollte sich gar nicht mit dieser Gruppierung einlassen, aber Gold ist Gold und wenn die Bezahlung stimmte, dann war ich schnell zu überzeugen. Sie gab mir ein umwickeltes Leinentuch mit der Bitte, es zu vernichten, wenn ich es gelesen hätte.

Kultist von Myrkul
Kultist von Myrkul


Anschließend machte ich mich wieder auf den Weg zum Elfgesang. Wie so oft nutze ich die Dächer der Stadt aus, da man so, gerade im Dunkeln nicht gesehen wurde. Ich machte einen kleinen Umweg und so sah ich etwas, das ich lieber nicht gesehen hätte.

Fünf Männer schleiften gerade einen bewusstlosen Mann in eine Seitengasse. Und als dann so um die 30 untote Ratten anfingen ihn aufzufressen, wurde mir leicht übel. Doch als dann einer der Männer ohne große Probleme das Herz aus dem Mann holte, und dies obwohl er blind zu sein schien, da machte ich mich dann doch aus dem Staub. Ich brauchte etwas zu trinken…etwas Starkes, denn in der nächsten Gasse schwebte ein toter über dem Boden. Seine Haut war abgezogen und er hatte viele…sehr viele…Einstiche.

Im Elfgesang angekommen drängelte sich doch eine Halbelfe mit ihrem Halbling am Eingang vor mich. Dafür konnte ich mir aus ihrer Tasche unbemerkt ein wenig Gold nehmen. Die Getränke für den Abend waren also schoneinmal bezahlt.
Meine Mitstreiter suchten auf ihren Wegen Informationen. Und die zwei neuen stellten sich gar nicht mal so dämlich an.

Einer von ihnen, Arramior, ging alleine ins Badehaus um sich umzusehen und kam in einem Stück wieder, also war er entweder vorsichtig oder er hatte nichts getan, was Aufmerksamkeit erregte. Viel Neues konnte er allerdings nicht beitragen, da Anakis das Badehaus vorher schon gut ausgekundschaftet hatte.
Allerdings wurde er auf dem Rückweg angegriffen. Er hatte wohl Glück gehabt, dass er nicht so endete wie einer der anderen, die ich gesehen hatte. Er konnte uns nur noch sagen, dass er verfolgt wurde, aber nicht sagen von wem.

Anakis und Feaharn gingen los um herauszufinden, ob man sich vielleicht durch die Kanalisation Zugang verschaffen konnte, aber leider war dies nicht möglich. Und so kehrten sie ebenfalls in die Taverne zurück.
Anakis machte sich wohl in einer kleineren Flugform auf, um nachzusehen ob die Verfolger noch irgendwo waren, aber außer einem Kerl, der der Taverne gegenüberstand und diese beobachtete fand sie weiter nichts.

Camilla brauchte von allen am Längsten.
Sie wollte in den nördlichen Teil der Stadt. Genaueres hat sie mir nicht gesagt. Ich gehe davon aus, dass sie zu den Reichen und Adligen wollte und mich lieber nicht dabei haben wollte. Ich weiß nur, dass sie jemand bestimmten suchte, aber als sie in die Arme einer Stadtwache lief änderte sie wohl ihre Meinung. Sie versuchte ein paar Informationen zu sammeln, doch da die Stadtwache von jemand begleitet wurde, der der flammenden Faust angehörte, ging das wohl nicht sonderlich gut.


Nun saßen wir also in Arramiors Zimmer und überlegten wie es weiter gehen sollte. Zunächst überlegten wir, ob wir unseren Beobachter loswerden sollten, doch da er verschwunden war, beschlossen wir im Morgengrauen ins Badehaus aufzubrechen.

Alleine ging ich noch etwas trinken und nach meiner Meditation machte ich mich über die Dächer auf zum Badehaus. Dort angekommen sah ich jemanden genau die Stelle beobachten, die wir uns als Einstieg ausgesucht hatten. Ich konnte mich in dem Haus gegenüber gut verstecken und hatte meine Armbrust bereit gemacht. Die Wachablösung kam pünktlich vorbei und als Camilla mit Arramior angeflogen kam, ging der Anhänger von Bhaal direkt auf die Beiden zu. Mein Bolzen traf ihn ohne dass er etwas machen konnte und er brach zusammen. Schnell zog man ihn in die dunkelste Ecke und durchsuchte ihn. Er hatte interessante Dolche dabei, die Camilla mir gab.

Nach einer Weile trudelten Anakis und Feaharn ein. Geschickt öffnete unsere Druidin die Mauer des Badehauses für uns und wir stiegen eine Treppe hinab.
Obwohl ich kein Problem mit der Dunkelheit habe bin ich nicht gerne unterirdisch unterwegs. Dächer zum Flüchten sind mir dann doch lieber.

So gingen wir voran und fanden außer einer Leiche und Altare aber noch nicht weiter nützliches. Merkwürdig war allerdings, dass ich mit viel mehr Fallen gerechnet habe.

Hoffentlich bleibt es so ruhig…

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