Zwerge überall (Cult of the Damned)
16. Eleint 1382
Kurz nach dem die Karawane die Lichtung erreicht hatte, fing auch schon die Dämmerung an. Als sich Mianissa und Amara, wie auch Bran und Jurax von ihren jeweiligen Landepunkten aus auf den Weg gemacht hatten, war die Sonne schon gefährlich nahe dem Horizont. Nun konnte jeder mitansehen, wie der Himmel und die Wolken hinter dem Wald sich in ein leichtes rosa färbten, welches allmählich in seichte orangene, gelbe und rote Töne überging.
Nicht nur die Tiere vom Tage überließen langsam aber sicher die Bühne den Glühwürmchen, Fledermäusen, Eulen und sonstigen Nachtgetier. Auch die Karawane bereitete ihr Nachtlager vor. Da nicht genug Platz für jeden in der kleinen Raststation war, wurde eine Wagenburg aufgebaut. Auch wenn die Lichtung um die Raststation recht groß ist, so wird sie nun doch stark beschnitten. Immerhin besteht die Wagenburg aus zwölf Wägen, ebenfalls wollen die vierundzwanzig Zugtiere irgendwo grasen und die Müden Muskeln entspannen.
In der Mitte der Wagenburg wird ein Lagerfeuer entzündet und direkt um das Feuer wird die Kochstelle, Stühle und Tische aufgebaut. Manche machen sich direkt daran den Proviant der Karawane anzuzapfen und daraus ein schmackhaftes Abendessen zu zaubern, andere gehen in den Wald und suchen nach Feuerholz, wie auch nach Pilzen, Wurzeln, Beeren oder vielleicht auch kleineren essbaren Tieren, der größte Teil der Karawane ist jedoch damit beschäftigt, die Wagenburg zu vervollständigen.
Erst als die Sonne vollends untergegangen war und die sich abwechselnden, aber zum sterben schönen Lichtspiele des Sonnenuntergangs verschwunden waren, stand das Abendessen bereit. Nun war auch der Zeitpunkt, als ob jeder telepathisch davon unterrichtet worden wäre, das Alle zusammenkamen und sich am Lagerfeuer trafen. Es wurde geschmaust, gelacht, Karten gespielt und sich verschiedene Geschichten erzählt. Vor allem waren die Generäle und die Gefolgschaft der Generäle das Gesprächsthema schlechthin.
Als sich die Gelegenheit ergab und das meisten Essen eh schon vertilgt war, setzte sich Amara neben das gefundene Mädchen, welches wiederum neben Bran saß. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir endlich ein wenig Licht ins Dunkel bringen können, dachte sich Amara. „Na, wie heißt du?“ fragte Amara freundlich und blickte das Mädchen an.
„Das geht dich gar nichts an. Warum fragst du mich überhaupt?“ schnauzte das Mädchen zurück und rutsche ein klein wenig mehr zu Bran.
„Ich bin Amara. Also, darf ich deinen Namen erfahren?“
„Nein. Verschwinde!“ bekam die Späherin nur zu hören. Warum sind heranwachsende Mädchen nur immer so schwierig? dachte sich Amara, konnte jedoch ein kleines verschmitztes lächeln vom Druiden erkennen. Nun schaltete sich Bran ein und erklärte, dass das Mädchen Lischeng heißt und fünfzehn Jahre alt ist. Währenddessen versuchte Amara, so gut es ihr gelang, die Weste des Mädchens in Augenschein zu nehmen.
Denn das Mädchen sah wie ein normales Bauernmädchen aus. Einfach gekleidet, gut genährt, aber nicht so gut als ob sie adlig wäre. Abgetragene
Lederschuhe, die zu gleich auch zu groß für das Mädchen aussahen und einen kleinen Sack, den sie bei sich trug. Das einzige was wirklich nicht ganz zu ihr passte, war die Weste. Auch wenn die Weste nicht überaus teuer aussah, war sie auch nicht aus zweiter Hand. Nein, was die Weste so interessant machte, war ein kleines Zeichen, welches direkt unter der Knopfleiste in das Leder eingearbeitet worden zu sein schien. Das Zeichen stellte zwei Drachen dar, welche tanzten und zu gleich aus Bierkrügen tranken.
Auch als Amara Lischeng auf das Zeichen hinwies, ihr das Zeichen zeigen wollte und sogar Bran auf das Zeichen aufmerksam gemacht worden war, konnte Lischeng selbst das Zeichen nicht sehen oder war im Lügen sehr gut. Zumindest die Späherin konnte dies nicht herausfinden und Bran lies das, was das Mädchen zu dem Zeichen zu sagen hatte, einfach so stehen. Zum Ende hin, als das Mädchen sich vollends verschlossen hatte und Amara nicht mal mehr anblickte, erklärte Bran, dass Sie mit Ihrem Bruder auf der Flucht ist, die Weste von einer kleiner Person, die auf einem großen schwarzen Tiger saß, bekommen hat und nun hier ist. Sie und Ihr Bruder wollten anfangs nach Yengching um dann weiter in den Westen zu reisen.
Als langsam alles stehen und liegen gelassen wurde, der größte Teil sich auf zu seiner Schlafstätte machte, verabschiedete sich auch Mianissa von der Gruppe. Sie würde nun ihr Gebet abhalten, an der Stelle, die ihr Bran am frühen Abend mitgeteilt hatte. Die Stelle war gute vierhundert Meter vom Lager entfernt. Es war ein kleiner Bach, der Mitten im Wald, jedoch nahe der Straße. Bran konnte den Bach vom Weg aus erkennen, als er mit der Karawane eine winzige Erhebung überqueren musste.
Auf dem Weg zum Bach bemerkte die Druidin zwei Gestalten, die sich langsam aber sicher der Wagenburg näherten. Sie waren relativ klein, stämmig und redeten zwergisch. Auch wenn Mianissa zwar kein Wort verstand, wusste Sie, das es zwergisch war. Immerhin hat sie mit mehr als nur einem Zwerg bisher zu tun gehabt. Die Druidin verwandelte sich in eine Schleiereule und flog zu den zwei Zwergen hin, begutachtete sie von einem Baum aus und machte sich Gedanken.
Der eine Zwerg trug eine schwarze Vollplattenrüstung, eine zwergische Streitaxt, Rucksack und rote Haare, die in einem zu zwei Zöpfen geflochtenen rötlichen Bart endeten. Eine mattgeschmirgelte Vollplatte, ein Zweihänder, sowie einen Rucksack und Sack trug der zweite Zwerg bei sich. Auch dieser hatte rötliches Haar, jedoch war der Bart zu nur einem Zopf geflochten.
„Hajimemashite. Anata ha oname desu ka?“ oder so etwas ähnliches fragte der Zwerg in der schwarzen Rüstung. Es war genau die gleiche komische und unverständliche Sprache, die jeder hier zu sprechen schien. Mianissa, in Form der Schleiereule, griff sich mit einer Hand an die Stirn und flog mit den Gedanken „Arme Irre“ in Richtung Bach davon.
Die zwei Zwerge kamen, nach dem sie länger durch den Wald gewandert sind und vor kurzem eine grüne große Katze im Unterholz, wie auch eine menschengroße Person, die sich in eine Eule verwandelt hatte und dann wieder davon flog, gesehen haben, zur Wagenburg. Nur noch ein paar Wachen liefen Patrouliere, der Rest schlief bereits. Eine der Wachen fragte, wo die Zwerge herkommen, was sie wollen, warum sie gerade hier seien und sagte am Ende doch genervt, das sie sich ein Plätzen zum schlafen suchen könnten. Auch wenn nicht mehr allzu viel Platz am Lagerfeuer war, so fanden beide Zwerge noch eine Nische wo sie sich zum schlafen niederlassen konnten.
Jener Zwerg, welcher Bart aus nur einem Zopf bestand, wachte in der Nacht auf und hielt ein kurzes Gebet ab. Danach legte er sich wieder hin und wurde erst am nächsten Morgen wieder wach.
17. Eleint 1382
Bereits früh am Morgen herrschte schon Trubel innerhalb der Wagenburg. So viel Trubel, das kaum einer den Sonnenaufgang, die sich wieder wunderschönen abwechselnden Farben des Sonnenaufgangs und die leichte Brise mitbekamen.
Mianissa, die irgendwann in der Nacht wieder gekommen ist, bemerkte nun auch dass das Lager zwei neue Gäste hatte. Nämlich die Zwerge von letzter Nacht, die sie im Wald getroffen hatte. Sie aß ihr Frühstück, bat Jurax noch mal darum, das er ihren Weinschlauch mit dem guten roten Wein aus den Nebellanden auffüllen könnte und als sie fertig war, durfte auch endlich ihr Tigon fressen. Wie jedes mal, wenn es um Mahlzeiten ging, war sie unweigerlich das Alphatier und der Tigon musste warten, bis sie fertig war mit dem Fressen. Erst wenn das Alphatier fertig war, durfte der Rest des Rudels, der Gruppe, des Teams fressen, hatte Mianissa einmal vor ein paar Tagen erklärt.
Der Zwerg mit nur einem Bartzopf begab sich zu Jurax und fragte auf zwergisch, was er da denn trinke. Es würde interessant und gut riechen. „Nun, das ist Bier, mein Freund. Wollt ihr auch was?“ erwiderte Jurax, ebenfalls auf zwergisch. Nun winkte der fremde Zwerg seinen Freund oder vielleicht auch Bruder heran und beide erhielten einen Krug von dem Bier, welches Jurax so gerne trank.
Beide Zwerge tranken von dem Bier, wobei bei jedem die Wirkung anders ausfiel. Der mit zwei Bartzöpfen bemerke sehr schnell, dass das Bier es in sich hatte und lies es lieber stehen. Kurz darauf begann sich der Alkohol zu melden, aber nur leicht. Bei dem anderen Zwerg sah es wiederum anders aus. Er viel nach gerade zwei Schlücken nach hinten um und es war ein lautes schnarchen zu hören. „Nun, der verträgt aber nicht viel“ dachten sich alle Anwesenden und Jurax fing lauthals an zu lachen.
Amara fragte, ebenfalls auf zwergisch, wer denn die zwei seien. „Torgrim Schwarzaxt, mein Name und mein schlafender Kollege ist Uladulla“, erklärte Torgrim. Mianissa verstand zwar nicht um was es ging, als jedoch die Namen fielen und Torgrim auf sich, wie auch auf Uladulla zeigte, verstand sie. „Ulah … Ullu … Uljad … egal, er heißt nun Ulla!“ sagte Mianissa und deutete auf den schlafenden Zwerg.
Nach dem nun beide Zwerge mit Namen bekannt waren, erzählte Torgrim, das beide auf der Reise seien und nach Hause, zurück nach Fâerun wollen. Da mehr oder weniger das gleiche Ziel der Kult hatte, wurden beide eingeladen mit dem Kult zu wandern. Zumindest so lange, bis sie sich wieder trennten.
Wobei Ulla durch Torgrim zwanghaft mitgenommen wurde. Zwerge halfen sich immerhin.
Als das Frühstück vollends beendet war, wurde der Plan geschmiedet, nun direkt weiter nach Tsingtao zu reisen. Da es allerdings noch gute dreihundertsiebzig Kilometer bis zu der Stadt waren, wo dann auch mehrere Flugschiffe nach Fâerun warten sollen, wurde vorgeschlagen, wieder per Pflanzentor zu reisen. Beide Druiden sahen sich an und Mianissa erklärte dann, das dies nicht ginge. Die Gruppe bestehe nun, wegen der zwei neuen Gruppenmitglieder, aus zu vielen. Daher müsse eine Person zurück bleiben. Allerdings könnten sie die Flugtiere nutzen, die Amara und Jurax als General mit sich führten. Denn auf jede der Flugkreaturen passten zusätzliche vier Personen und wenn Bran und Mianissa ihren tierischen Begleiter verkleinern würden, könnten sie ohne große Probleme bis zu siebzehn Stunden unterwegs sein.
Jeder stimmte dem Vorschlag zu, wobei Ulla hier ausgenommen war und so dann ging die Reise los. Torgrim, Jurax, Therax und Ulla flogen auf dem Flugtier von Jurax mit. Mianissa, Ihr Tigon, Bran und sein Bär, sowie Amara selbst flogen auf dem zweiten Tier. Damit der schlafende Ulla nicht herunter viel, wurde er am Flugtier festgebunden. Erst gegen Nachmittag lies die Wirkung des Bieres nach und fort an durfte sich Ulla ein paar Sticheleien anhören.
19. Eleint 1382
Am Spätnachmittag erreichte die Gruppe, nach dem Sie nun insgesamt 34 Stunden geflogen waren und eine Pause eingelegt hatten, die Stadt Tsingtao. Besser gesagt, Sie konnten die Stadtmauern und Türme aus der Entfernung erkennen. Sie landeten ca. in einem Kilometer Entfernung und machten sich dann auf, die Stadt noch vor beginn der Dämmerung zu erreichen.
Als der Kult der Stadt immer näher kam, konnten sie erkennen, dass der Schutz zwar nicht so massiv war wie in Tai Tung, allerdings durften die Mauern und Türme hier nichtunterschätzt werden.
Aus der Luft war bereits zu erkennen gewesen, dass auch Tsingtao ganz strickt in bestimmte Viertel unterteilt war. In der Mitte war der Hafen, dort das Viertel für die Handwerker, dort die Adligen, nebenan die einfachen Behausungen, hier die Händler und irgendwo die ausländischen Rassen, welche wiederum jeweils ein eigenes Viertel zu haben schienen.
Alles war gut geplant und kalkuliert worden und in jedem Viertel stand, gefühlt direkt in der Mitte des Viertels, mindestens ein großer Turm welcher mit einer schweren Balliste bestückt war. Dazu gab es noch drei Stadttore. Eines im Norden, eines im Süden und das andere im Westen. Der Osten der Stadt grenzte direkt an den Ozean an, wie auch immer dieser hier heißen mag.
Amara ritt voran, neben ihr Mianissa in der Form eines Schreckenswolfes und als sie beide das westliche Stadttor erreichten, war der wachhabende Offizier sichtlich verwundert. Der Offizier nahm zwar Stellung an, im ersten Moment jedoch eher gewagt als wirklich gewollt. Erst als er Jurax, den zweiten General in der kleinen Gruppe erkannte, salutierte er hektisch.
Die Späherin wechselte einige Sätze mit dem Offizier und das Stadttor öffnete sich. Jurax erwähnte, dass die Gruppe in Zum Blauen Oxen nächtigen wird und sie den Weg dorthin nicht kennen würden. Als Jurax mit seiner Erklärung, warum und wieso Sie gerade dort die Nacht verbringen möchten, fertig war, wurde eine der Wachen auserkoren die Generäle und ihr Gefolge dorthin zu geleiten.
Als sich alle bereits auf dem Weg befanden, konnte sich Jurax jedoch eines nicht verkneifen. Er musste wieder mal etwas aussetzen an den Rüstungen und uniformen der Wachen.
Hier saß ein Knopf an der Uniform nicht richtig (nach dem Jurax an genau diesem Knopf herumgezuppelt hatte), dort war schmutz auf dem Schuh (nach dem Jurax seinen Fuß gegen den der Wache gestellt hatte) und noch weitere Punkte wurden gefunden. Jurax der verbitterte oder doch eher grausame? murmelte Mianissa leise vor sich hin, was jedoch für alle nur als kleines brummen eines großes Wolfes wahrnehmbar war.
Auf dem Weg zur Taverne war, zumindest sah es aus, die gesamte Stadt zusammen gekommen um den Generälen eine gute Ankunft zu wünschen. Wieder gingen Amara und Mianissa vorn an der Spitze und die Wache, welche die Generäle zur Taverne Zum Blauen Oxen führen sollte, hechtete an der Gruppe vorbei um an die Spitze zu gelangen. Genau in dem Moment, als die Wache an Ulla vorbei kam, stellte jener Zwerg der Wache mit purer Absicht ein Bein. Die Wache bekam dies nicht mit und fiel der Länge nach hin. Es schepperte und Staub wurde aufgewirbelt, das Schild und der Speer rollten und schlitterten ein paar Meter weiter geradeaus. Ulla lachte lauthals und während die Wache, sich heftigst und mehrfach entschuldigend aufrichtete, brummte Torgrim Ulla zu, das er beim nächsten mal einfach zurück gelassen werde, wenn er so etwas noch mal macht. „Ach, nun sei nicht so. Spaß muss sein“ brummte Ulla zurück.
Angekommen an der Taverne verbeugte sich die Wache und viel danach auf ihre Knie. Sie entschuldigte sich nochmals und verharrte in dieser Position. Mianissa war dies zu viel, vor allem weil sie auch sein Verhalten überhaupt nicht Verstand und verwandelte sich zurück. Selbst als sie sich verwandelte und vor der Wache stand, rührte diese sich nicht.
Nun holte Mianissa ein Goldstück hervor, welches sich die Wache wie ein kleines Kind schnappte und versuchte dann, die Wache zum Aufstehen zu animieren. Aber egal was die Katzenfrau auch tat, die Wache stemmte sich dagegen und viel jedes mal wieder auf Knie.
„Nun verschwindet. Ab mit euch zu euren Posten“ sagte Amara ein klein wenig Harsch und die Wache machte sich darauf, zu ihrem Posten zu laufen. „Wartet. Morgen wenn die Sonne aufgeht seid ihr wieder hier. Nicht früher, nicht später! Ihr werdet uns dann in der Stadt rumführen“ rief Jurax der Wache zu als diese sich umdrehte und sich erneut verbeugte, bedeutete der Zwerg mit einer Handbewegung, dass die Wache sich nun auf die Socken machen solle.
Während Amara und Jurax noch kurz mit der Wache zu tun gehabt hatten, gingen Mianissa, Ulla und Torgrim in die Taverne. Die Taverne war mit Kerzen ausgeleuchtet und nicht wirklich gut besucht. Am Tresen arbeitete eine Elfe und auch aus der Küche waren Stimmen zu vernehmen. Angekommen am Tresen versuchte Mianissa etwas zu trinken zu bestellen, vor allem ein Wasser für Ulla (da dieser ja kein Bier vertrag). Jedoch verstand die Elfe nicht wirklich was hier vor sich ging und Torgrim übernahm das reden. Er bestellte etwas zu essen und trinken, auch für Amara und Jurax und setzte sich dann an einen der freien Tische.
Kurze zeit darauf betraten auch der Zwerg und die Späherin die Taverne. Jurax ging zielstrebig auf den Tresen zu, als er jedoch sah, das an dem Tisch der Gruppe schon ein Bierkrug zu viel stand, machte er einen schwenk.
Nur wenige Momente nach dem die Gruppe sich niedergelassen und angefangen hatte zu essen, betraten drei Männer die Taverne. „He Finn, was wollt ihr denn hier?“ rief ein Gast und ging auf die Neuen zu.
„Mach mich nicht von der Seite an. Komm runter und veranstalte hier kein Spiel. Talisha bestimmt hier die Regeln.“ erwiderte einer der Neuen, der anscheint Finn genannt wurde. Während die Zwei sich ein kleines verbales Duell lieferten, rief die Elfe hinter dem Tresen: „Ruhe ihr Zwei. Setzt euch, bestellt etwas und spielt euch hier nicht so auf. Hier wird nicht geprügelt, keine Schummeleien oder sonst irgendwas illegales gemacht. Allen vor an, Respekt vor der Obrigkeit zeigen und das werden ja wohl die zwei Generäle hier sein oder etwa nicht!?“
„Talisha, Talisha … ah Talisha Olangshu glaube ich …“ teilte Therax Amara telepatisch mit. „Wenn es wirklich Talisha Olangshu ist, verärgert sie nicht.“
„Wieso, warum? Wer ist diese Talisha? Woher kennst du sie?“ fragte Amara sofort. Allerdings wollte Therax die Fragen nicht beantworten und überreden lies er sich auch nicht.
„Na, dann wollen wir mal Fragen, wie es weitergeht“ sagte Jurax, während er sich nach einem kräftigen Schluck Bier räusperte.
„Warte, ich komme mit“ kam es direkt von Amara. Die Beiden gingen zum Tresen und fingen an, mit der Elfe zu reden. Diejenigen, die kein Shou verstanden, konnte immer mal wieder verschiedene Wörter hören, die exakt gleich waren. Allerdings mussten diese Wörter Namen oder Teile von Namen sein, denn es viel auch einmal Jurax, Amara und Therax.
Direkt nach dem Therax Name gesagt wurde, leuchtete regelrecht die Elfe hinter dem Tresen auf, öffnete weit die Augen und warf die Arme in die Luft. Die Geste war jedoch eine Geste aus Freude und Überraschung. „Was, Therax? DU hier? Wie kommt das? Wir haben uns ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.“
„Nun ja, ähm … also das ist eine lange Geschichte“ erwiderte Therax ein klein wenig verlegen. Nun wurde auch erklärt, dass die Elfe Talisha hieß, welche anfing Therax zu kraulen und ein Lächeln aufsetzte, das aussah, als ob es von einem Ohr zum anderen reichte. „Über Kendrik von Drachenohr kennen wir uns. Kendrik hat uns geholfen Handel zu treiben und den ein oder anderen Besitz positiv übereignen zu lassen“ erklärte Talisha unaufgefordert.
Es wurde noch über dies und das geredet. Was in der Vergangenheit so geschehen ist, warum es direkt zwei Generäle hier auf einmal gibt, wie Therax zu Amara gekommen ist und noch über vieles mehr. Die Zeit verging und irgendwann fragte Jurax, ob es hier eine Möglichkeit gäbe, zurück nach Fâerun zu gelangen. „Nun, es gibt drei Möglichkeiten. Land, See oder durch die Luft. Wobei mit einem Luftschiff es am schnellsten geht, müsst ihr wissen.“ erzählte Talisha und fügte noch hinzu „Ein paar Freunde von mir meinten, dass dem Gouverneur mal auf die Finger geschaut werden müsse. Wenn das geschehen ist, ließe sich da sicherlich eine Möglichkeit organisieren, damit ihr nach Hause kommt.“
„Wie, achtet der Gouverneur also nicht das Gesetzt?“ fragte Amara.
„Ach, aber gewiss doch. Vielleicht nur ein wenig zu genau, wenn ihr versteht was ich meine? Ihr wisst ja, nichts passiert zufällig, aber alles ist im Fluss.“
Nach dem Talisha einen Handel vorgeschlagen hatte, wobei ein mysteriöser Satz mit eingeflochten wurde, bekam jeder aus dem Kult ein Schlüssel zu einem der Zimmer im Obergeschoss. Es wurde vereinbart, das man sich das mit dem Gouverneur einmal überlege, nun aber erstmal Zeit zum ausruhen ist.
Alle gingen auf Ihr Zimmer und machten sich Bettfertig. Ulla, Mianissa und Bran hielten jeweils getrennt von einander ihre Gebete ab, die anscheint auch von den jeweiligen Gottheiten erhört wurden. Jurax trainiert noch ein wenig lautstark in seinem Zimmer und nur Amara legte direkt hin.
Kommentare