Zum Monstersumpf! (The Iron Lions)

Shirell, abstürzender Erzdruide

Gordon der Hexenmeister, Gweangwen die Schurkin und Deeca der Zwerg hatten die Stadt Tiefwasser vor einer Invasion gerettet sich danach auf der nunmehr Ihrem Befehl unterstellten Fliegenden Kristallpyramide ein wenig erholt. Helge, der Zauberer, hatte sich ein Fußbad bereitet und genoss dieses unter dem freien Himmel. Er beobachtete einen Vogelschwarm, der seit einiger Zeit die Bäume im Jägerviertel der Pyramide umkreisten.

Der Jäger-Hohepriester Theremnu versuchte, sie mit seinem Bogen abzuschießen, doch es schien, als würde ein besonders großer und flinker Vogel innerhalb des Schwarmes immer die Schüsse voraussehen und dafür sorgen, dass keiner der Pfeile sein Ziel fand.

Diesen Umstand hatten Gwaengwen und Gordon zum Anlass genommen, Ihre Waffen zu zücken und selbst die fliegenden Tiere anzuvisieren. Der große Vogel wurde von Gwaengwens Pfeil getroffen und begann zu taumeln. Kurz darauf versengte ein Blitzschlag das Tier und ließ es zu Boden stürzen. Gordon nahm seine Armbrust der Aufziehenden Stürme und blies eine kleine Rauchwolke weg, die der blau lackierten Waffe entstieg.

Der Hexenmeister sonnte sich noch immer in seiner Schützenkunst, als sie Äste krachen hörten und einen Aufschlag im kleinen Wäldchen vernahmen, der nicht nach einem abgeschossenen Vogel klang.

„Wir sollten uns das ansehen, ich habe das Gefühl, dieser Vogel war etwas anderes als er erschien.“

Deeca der Stadtwächter winkte seine Freunde herbei und deutetet auf die Bäume, woraufhin sich die Gruppe dorthin bewegte. Bald erblickten sie einen leicht verkohlten, augenscheinlich menschlichen Körper inmitten zerbrochener Äste in einem kleinen Krater auf dem Waldboden.

Nachdem Gwaengwen ihn aufmunternd in die Rippen getreten hatte und Kraft ihrer neugewonnenen Autorität sein Aufstehen angeordnet hatte, richtete der ehemalige Rabe sich auf und stemmte die Hände in die Hüften. Der Mensch war von durchschnittlicher Größe, trug aber ein beeindruckendes Mehrender-Geweih als Kopfbedeckung. Ein Umhang aus blau und schwarz glänzenden Federn und moosbedeckte Schulterpolster wiesen ihn als Druiden aus, augenscheinlich von gehobenem Rang. Sein Gesicht sah jugendlich aus, seine Haut warbleich und er blickte die Abenteurer gütig und geduldig an, während er einen Pfeil aus seinem Oberschenkel zog.

„Ich habe erwartet, dass ihr mächtig seid. Ich schätze es ist nicht verwunderlich, dass ihr mein Spionieren nicht duldet. Gestattet mir, mich vorzustellen: Mein Name ist Shirell, ich bin der Erzdruide des Nordens. Ein Hilferuf des Druidenzirkels vom Monstersumpf brachte mich in diese Gefilde. Anscheinend ist eine Kreatur aus dem Unterreich entstiegen, die das Potential hat, die Natur in dieser Region in ein bedeutsames Ungleichgewicht zu versetzen.

Die Erkenntniszauber des Zirkels haben allerdings zusätzlich zur Position der Kreatur selbst auch zu dieser… Einrichtung hier geführt. Meine Aufgabe ist es, herauszufinden, warum hier in der Luft etwas schwebt, was scheinbar ebenfalls aus dem Unterreich stammt.“

Gordon nimmt Deeca bei Seite:

„Es sieht so aus, als währen wir nicht ganz unerkannt geblieben, als wir die Stadt gerettet haben.“

„Anscheinend war es den Druiden möglich, uns aufzuspüren. Das sie dazu in der Lage sind, verwundert mich nicht. Das sie daran Interesse haben schon eher. Was könnte die Druiden auf den Plan gerufen haben?“

Der Hexenmeister wandte sich wieder dem Mann mit dem Geweihelm zu:

„Jo, Hirschkopf, was läuft? Wir lassen eure Viecher doch in Ruhe, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, hilf mal lieber deinen Kumpels am Monstersumpf.“

„Nun ja, ich werde dem Druidenzirkel Bericht erstatten, dass ihr vertrauenswürdig seid. Aber wir werden euch weiter beobachten. Ich denke meine Anwesenheit am Monstersumpf ist im Moment hilfreicher.“

Der Druide kniete sich am Rand der Plattform hin und begann eine Meditation, um mit seinem Zirkel in Verbindung zu treten.


Fiona Apple, Ogmas Vorhut

„Seht mal da unten!“

Helge der Magier hatte nach seinem Fußbad beim Abtrocknen gedankenverloren über die Kante der Plattform gespäht und eine Ansammlung von Wagen erblickt.

„Da unten horcht uns glaube ich jemand aus.“

Deeca hatte sich auf den Bauch gelegt und beschattete seine Augen mit der Hand.

„Seht ihr, das sieht mir doch sehr nach Erkenntnismagie und Abhörausrüstung aus.“

Helge hatte seine Stiefel wieder angezogen, war zu seinem Kameraden getreten und schlug vor:

„Tja, wenn die uns so unbedingt kennenlernen wollen, sollten wir uns den neuen Nachbarn mal vorstellen.“

Gordon deutete mit dem Daumen in Richtung Gweangwen, die auf Shirell zu stolzierte, der noch immer am Rand der Plattform meditierte:

„Wir sollten zumindest der Königin da drüben zuvorkommen, ansonsten wird das Nix mit harmonischer Nachbarschaft.“

Der Hexenmeister verzog das Gesicht und wand sich ab, als die Halbelfe den Druiden mit einem Tritt an den Hinterkopf in die Tiefe beförderte. Er versaht die hinterherschauenden Abenteurer mit einer obszönen Geste und verwandelte sich im Flug in einen Raben, der in Richtung Monstersumpf davonflog.

„Wow, wenn das mal nicht auf uns zurückfällt. Lasst mal da runter zu den Wagen gehen. Ich mach den Fahrstuhl.“

Eine Geste hüllte ihn, Helge und Deeca in magische Energie und ließ die drei herabschweben. Auf dem Weg kündigte Gordon telepathisch ihre Ankunft an. Daraufhin verschwanden die Personen, die kurz zuvor noch geschäftig zwischen den Wagen hin- und hergelaufen waren, in Ihren Gefährten.

Die drei Abenteurer setzten in der Mitte des Lagers auf und sahen sich um. Neben Stapeln mit Schriftrollen und Büchern waren dicke Kabel auf dem Boden des Lagers verteilt. Eine mysteriöse Apparatur blinkte an verschiedenen Stellen und gab in regelmäßigen Abständen Pieptöne von sich. Gordon wand sich zu dem Wohnwagen, in den alle geflohen waren, als sie eintrafen:

„Hallo, wir kommen in Frieden. Wir Wohnen hier… also genauer gesagt, etwa 500 Fuß weiter oben, aber wir wüssten gerne, was ihr hier genau tut?“

Ein Sichtschlitz öffnete sich und ein finster dreinblickendes Augenpaar fixierte den Hexenmeister und seine Freunde durch die Öffnung.

„Das geht euch gar nichts an, verschwindet!! Au!! Was?!“

Gordon blickte zu Helge und Deeca, die etwas abseits stehen geblieben waren und daraufhin mit den Schultern zuckten. Er hörte das Geräusch von Faustschlägen auf Türklinkenhöhe und vernahm eine piepsige Stimme durch die Tür:

„Was, von oben? Das ist wichtig, ihr überbezahlten Handlanger!“

„Handlanger?“

„Frag nicht so dämlich, heb‘ mich hoch!“

Nachdem das Geräusch winziger Fäuste auf einer Lederrüstung noch einmal intensiver hinter der Tür erklangen, verschwanden die stechenden Augen vom Sehschlitz und ein platinblonder Lockenkopf erschien darin, gefolgt von wachen braunen Augen hinter kreisrunden Brillengläsern.

„Ihr seid aus dem Loch gekommen! Wie habt ihr das gemacht? Was war da noch? Worin schwebt Ihr? Wollt ihr mit mir nach Tiefwasser kommen? Im Museum würde ich euch gerne was zeigen!“

„Nicht so wirklich… aber da drüben gibt es etwas, was ihr vielleicht auch untersuchen wollt, im Monstersumpf?“

„Was meint Ihr?“

Die Tür schwang beschwingt auf und eine Halblingsfrau mit hellblonden Locken hüpfte aus den Armen eines perplexen Wachmannes.

Sie stellte sich Vor:

„Mein Name ist Fiona Apple, ich bin der zweite Kurator von Ogmas Haus des Wissens in Tiefwasser. Unser neustes Exponat hat uns bei der Untersuchung mit Erkenntniszaubern hierher geführt… und vorbei an dem Loch da vorne.“

Der Halbling stapfte eilig in Richtung des verkabelten Aufbaus, der gegenüber vom Wohnwagen stand und deutete über Ihre Schulter in die Richtung des Loches, das die Sternenstaubnekopole bei Ihrem Aufstieg hinterlassen hatte.

„Monstersumpf sagt ihr?“

Sie manipulierte einige Hebel an der Konsole und riss einen Ausdruck ab, der aus der Maschine kam.

„Mhm… ihr habt recht, die Messwerte sind schwächer, aber es hat eine ähnliche Signatur. Ihr seid sicher, dass Ihr nicht mit ins Museum kommen wollt? Wir feiern demnächst die Neueröffnung. Es gibt Häppchen!“

„Ohh… Häppchen?“

Helge wurde von Deeca zurückgezogen: „Vielleicht später, ich denke ihr solltet euch zum Monstersumpf aufmachen. Hier. Gibt. Es. Nichts. Zu. Sehen.“

„FeinFein. Packt ein Leute, wir ziehen zum Monstersumpf.“

Die Besatzung des Lagers – inklusive eines halben Dutzends Goblins, die die Abenteurer aufmerksam musterten, packten das gesamte Equipment ein. Einer der drei Wächter war der einzige, der im Halbschatten des Einganges zum Wohnwagen stehen blieb. Gordon beobachtete ihn aufmerksam, konnte aber keine Aggressionen feststellen. Der Mann in schwarzen, etwas abgenutzten Lederkleidern war augenscheinlich nur daran interessiert, nicht beobachtete zu werden.

Das Lager war innerhalb kürzester Zeit abgebaut und die Zugtiere vor die beiden Wagen gespannt. Fiona winkte den Abenteurern vom Kutschbock des Ausrüstungswagens zu und warf ihnen ein Bündel Papierstreifen zu:

„Falls ihr es euch anders überlegt!“

„Was ist das?“ Helge hob die Papierschnipsel auf.

„Freikarten für die Museumseröffnung in Tiefwasser!“

Die Halblingsfrau winkte den Kameraden zu, als sich der Tross aus Wagen sich in Bewegung setzte.

„Freikarten? Wird es Buffet geben?“

„Wir haben zu tun!“ Deeca schnappte dem betagten Magier die Karten aus der Hand, während Gordon mit magischer Hilfe voran zur Sternenstaubnekropole zurück schwebte und seine Freunde bald mit heraufgezogen wurden.

Der Halbelf erkannte, wie eine der Wachen auf dem davonfahrenden Wagen in seinen Ärmel murmelte:

„Einen Scheißdreck werde ich. Nein!!“

Der Mann im Dreispitz bemühte sich, trotz seines Ärgers, ruhig zu sprechen, nachdem er sich kurz umgeblickt hatte.

„Die haben alle kalt gemacht, die ihr ihnen hinterhergeschickt habt! Ich werde die nicht aufhalten, habt ihr gesehen, was die Typen mit Jimmy und Hagar gemacht haben?“

Und mit einem beherzten „Leckt mich doch!“ warf er einen Stein im hohen Bogen weg, in den er kurz zuvor noch gesprochen hatte.

„Interessant…“ Gordon ließ den Stein mit seiner magischen Hand zu sich schweben und verstaute ihn in seinem Gepäck.


Bemnus Enthusiasmus

Gwaengwen erwartete sie oben zusammen mit Bemnu, dem Magier-Hohepriester. Die Mumie stemmte die Hände in die Hüften und verkündete:

„Gute Nachrichten! Ich habe die Ursprünge der Signale isoliert und festgestellt, dass es sich um ein Fragment der Pyramide handelt, dass sehr wahrscheinlich als Treibstoff dienen kann.“

Unter sichtbarer Anstrengung hob er seine Mundwinkel zu einem wenig überzeugenden Lächeln. Nachdem einen Moment keiner der Abenteurer reagierte, fügte die Mumie mit unerwartetem Enthusiasmus hinzu:

„Stellt euch vor, wenn wir den Treibstoff nutzen könnten, würde die Pyramide nicht innerhalb der nächsten zehn Tage abstürzen! Ihr könntet weiter die Keimzelle unseres Königreiches für fruchtlose Heldentaten missbrauchen! Ihr müsst es lediglich aus dem Monstersumpf bergen. Ist gar nicht weit von hier!“

Gordon hob eine Augenbraue und blickte Deeca an, der langsam mit dem Kopf schüttelte und die Augen verdrehte.

„OK, aber wir gehen alleine.“

„Oh, fühlt euch nicht, als würde diese Bürde euch allein aufgeladen. Lasst mich das machen, ich und meine Brüder könnten einfach kurz…“

Gwaengwen gebot ihm mit einer zackigen Geste, still zu sein.

„Ruhe, Unetrtan, wenn ich und meine Freunde wo hinwollen, dann fragst du nur, wie schnell du uns hinbringen kannst!“

„Aber meine Königin…“

„Pst!“

„Ihr könnt doch nicht…“

„Still! Du nimmst jetzt deinen vertrockneten Hintern und schiebst dich mal ganz schnell in deinen Sarkophag, Kumpel!“

„Hm…ihr werdet den Monstersumpf aufsuchen und das Objekt bergen?“

„Ab ins Körbchen, wir machen was wir wollen!“

Langsam bewegte die Mumie sich zu Ihrem Sarkophag und legte sich hinein.

Deeca rieb sich am Kinn:

„Er hatte plötzlich ein verdächtiges Interesse am Monstersumpf. Ich befürchte, was auch immer da zu finden ist, wird uns Probleme bereiten. Es wird besser sein, wenn wir uns das erst einmal ohne Begleitung ansehen. Vielleicht sollten wir zusätzlich noch sicherstellen, dass er nicht in unserer Abwesenheit etwas anstellt?“

„Da hast du recht, Plattfuß. Dem traue ich kein Bisschen. Lass mal sehen, ob ich das nicht im königlichen Stil regeln kann…“

Sie winkte den Wächter-Hohepriester Oubastet herbei, der eben noch Handstand-Liegestütze an der Kannte der oberen Plattform gemacht hatte:

„Hey Oubastet, kann ich den Sarkophag von Bemnu irgendwie verschließen?“

„Ihr befindet euch auf eurem Herrschaftssitz, eure Wünsche werden hier so gut es geht Wirklichkeit werden.“

„OK…“ Gwaengwen legte sich die Finger ans Kinn, als sie sich erinnerte, wie sie Kraft ihrer Gedanken aus dem kristallinen Baumaterial der Sternenstaubnekropole Kleidung geschaffen hatte, die sich nicht von der Stelle bewegen ließ.

Die Halbelfe ging zu Bemnus Sarkophag und brachte den Boden selbst dazu, sich über dem Steinsarg zu verschließen.

„So, dass sollte sicherstellen, dass wir ungestört sind. Auf zum Monstersumpf!“

Die Abenteurer wiesen Oubastet, den Wächter-Hohepriester an, die fliegende Pyramide zum Monstersumpf zu bewegen. Die Mumie war prinzipiell einverstanden, auch weil die Gruppe ihm in Aussicht stellte, später mit den Invasionsvorbereitungen für diese Welt zu beginnen. Die Mumien glaubten noch immer daran, das Gwaengwen als neue Königin ihr Königreich wieder aufbauen würde.

Auf dem Weg zum Monstersumpf, wo die von Shirell erwähnte Zusammenkunft von Druiden bereits zu sehen war, flogen sie über die Forscherwagen hinweg. Helge nutzte diesen Augenblick, um seinen Fußbadeimer zu entleeren. Aufgrund der Flughöhe kamen unten zwar eher einige Regentropfen an, aber die Abenteurer konnten sich sicher sein, speziell den verdächtigen Wächter in Zukunft identifizieren zu können. Er saß nämlich auf dem hintersten Wagen und schaute angewidert nach oben, ob des kurzen aber seltsam aromatischen Regens, der ihm gerade auf den Dreispitz niedergegangen war.


Anflug auf den Monstersumpf

Bevor die Abenteurer sich in den Monstersumpf herabließen, machten sie einige Runden um das Flachwassergebiet, dass von vielen Weiden und anderen Bäumen gesäumt war. Von oben war wenig zu erkennen, außer gelegentlichen Ruinen und einer scheinbar erhöhten Schlangendichte.

Entsprechend entschlossen sie, an der Stelle abzusteigen, die Oubastet als Herkunft des Signals angab:

„So richtig sicher bin ich nicht, aber da blinkt die Anzeige hier auf. Muss wohl stimmen.“

Sie senkten sich magisch verlangsamt in die knöcheltiefe Brühe herab und konnten mit Hilfe der erhaltenen Richtungsangaben einen schräg stehenden Torbogen ausmachen, der scheinbar in die Ruine führte, aus der das Signal kam.

Die Abenteurer betraten ohne Zögern einen Raum, der durch ein großes, rundes Tor mit dem Rest des Komplexes verbunden war. Helge und Gordon analysierten die Wandmalereien, die in der gesamten Halle die Wände schmückten:

„Hier wird scheinbar eine Zeremonie dargestellt.“

„Es befindet sich ein Körper auf einer Art Altar…“

„Eine Opfergabe?“

„Nein, schau mal, die Position des Körpers lässt auf Qual schließen, aber keine weiteren Figuren sind auf dieser Abbildung.“

„Es sind keine Verletzungen Abgebildet?“

„Gift??“

Gordon rieb sich am Kinn und schritt an die andere Seite.

Helge folgte ihm und deutete auf eine andere Reihe Wandmalereien:

„Wenn eine vergiftete Person…

„… auf dem Altar liegt, erhalten wir Zugang!“

beendete der Halbelf seinen Satz. Die beiden wandten sich Gwaengwen zu, die in der Mitte des Raumes an einer Art Steintisch herumhantierte. Sie bemerkten, dass die Schurkin offensichtlich den Mechanismus manipuliert hatte und die große Tür sich bereits geöffnet hatte.

„Schlampig… Wenn man den Mechanismus drunter baut, muss man die Kabel getrennt verlegen, sonst kann man‘s Kurzschließen… Kommt ihr?“

Bevor sich die beiden Zauberkundigen zur Tür bewegt hatten, verdunkelte sich der Raum vollständig. Ohne dass die Abenteurer dem Aufmerksamkeit geschenkt hatten, hatten sich die Schlangen, die vor dem steinernen Torbogen durch die Sumpfbrühe geschlängelt waren, gesammelt und ein Knäuel gebildet. Das Knäuel war immer weiter gewachsen und bildete mittlerweile eine Kreatur von fast acht Fuß Höhe.

Helge sorgte mit einem Feuerball-Zauber dafür, dass der Raum wieder hell erleuchtet war. Die Schlangen flogen in alle Richtungen davon.

„Vielleicht ein Bisschen viel?“

„Das waren SCHLANGEN!!“

„Magst du keine Schlangen? Dann habe ich wohl schlechte Nachrichten für dich!“

Deeca linste durch die schwelenden Ränder der Tür und erblickte die Kreatur, die sich aus den umherschlängelnden Reptilien neu bildete.

Ein Kopf mit einer Halskrause wie die einer Kobra war aus der schlängelnden Masse auszumachen und nachdem das Wesen auf neun Fuß angewachsen war, blickten zwei gelb leuchtende Augen in Richtung der Abenteurer…

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